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    Ichzen, Duzen, Erzen, Wirzen, Ihrzen, Siezen

    Topic

    Ichzen, Duzen, Erzen, Wirzen, Ihrzen, Siezen

    Comment
    Ich habe einmal eine kleine Sammlung aufgemacht:

    - Ichzen (erfolgt gegenüber Katzen durch Katzenbesitzer. "Na, habe ich einen Sonnenstrahl gefunden, in den ich mich hineingelegt habe") Weitere Anwendungen des Ichzen als diesen doch recht exzeptionellen Fall konnte ich noch nicht eruieren.
    - Duzen
    - Erzen ("Kerl, mach Er die Stiefel richtig sauber, Schwein, Er"), Siezen - denkbar wäre auch Essen ("Mach Es, dass Es vom Baum runterkomme, Dreizehenfaultier")
    - Wirzen ("Na, Opa, wie geht's uns heute, haben wir gut geschlafen, jetzt gibt es ein Schlabberlätzchen und wir frühstücken")
    - Ihrzen
    - Siezen.

    Dann gibt es Sonderformen, oft für besondere Anlässe - und um die geht es mir:

    - Hamburger Siezen ("Sie, Melanie, könnten Sie...")
    - Berliner Duzen ("Du, Herr Müller, wenn du...")
    - Demo-Ihr: gerichtet an die da oben, die doch sowieso machen, was wir wollen (SCNR): "Wenn ihr die Luft nicht verschmutzen würdet, müsstet ihr sie auch nicht messen"
    - Wiener Essen: gerichtet an jemanden, über den man sich ärgert: "Habts es kein Zuhause, gehts es weg, es Saubarteln es"
    - Pastorales Wir: gerichtet selbstverständlich nicht an dich und nicht an mich, aber an die uneinsichtige Welt: "Wir verschmutzen die Umwelt und treiben Raubbau an den Ressourcen"

    Welche Sonderformen gibt es noch?
    Author Gart (646339) 31 May 11, 08:24
    Comment
    Kindergarten-Duzen: Frau Müller, kannst du mich mal abputzen?
    #1Author Spinatwachtel (341764) 31 May 11, 08:31
    Comment
    Pluralis maiestatis: "Wir, von Gottes Gnaden Kaiser von Hupfdings, gewähren höchstlandesväterlich"
    Dazu gehörend (gehört vielleicht zum Ihrzen?): Euer Liebden, allerhöchstdero Hündchen haben soeben...äh...auf allerhöchstdero Sessel...äh...defäkiert, just bevor Euer Liebden sich...äh...(wird vor Schreck ohnmächtig)
    #2Author Irene (236484) 31 May 11, 08:43
    Comment
    Re #1 : Bei uns hießt das damals : Tante Müller, kannst Du ... ? :-)
    #3Author no me bré (700807) 31 May 11, 08:43
    Comment
    Und ich bin schon sooo alt, daß es bei uns noch 'Fräulein Hirschhammer' (über 60 mit Dutt) und 'Fräulein Margarethe' (um die 20) hieß.

    Das Ikea-Duzen nicht vergessen!
    #4Author Selima (107) 31 May 11, 08:50
    Comment
    das "ich weiß nicht, ob wir jetzt per du oder per Sie sind" - Wirzen: Wollen wir nach der Arbeit noch ein Bier zusammen trinken?

    Dre Engländer in meinem Leben kann das perfekt, die direkte Anrede vermeiden.
    #5Author Spinatwachtel (341764) 31 May 11, 08:53
    Comment
    Das Wiener Es-sen ist eigentlich ein Ihrzen. Im östlichen Bayern wird's eher 'Ös' gesprochen.

    Außerdem gibt es noch das Manzen als Sonderform des Erzens. 'Hat man eine Tochter?'

    Edit:
    Spinatwachtel, ich kann das auch recht gut. Unsere Emerita hat mir das Du angeboten und ich habe zwei Jahre gebraucht, es einigermaßen durchgängig anzuwenden. Dazwischen wurde gewirzt und im Passiv formuliert etc. Das war so anstrengend.
    #6Author Selima (107) 31 May 11, 08:53
    Comment
    @4: Bei uns hieß die Lehrerin "Fräulein Meyer" obwohl das Fräulein schon längst aus dem Sprachgebrauch verschwunden war und dieses Fräulein sehr alt war. Und meine Mutter hatte schon bei diesem Fräulein Unterricht und sie sagt, es wäre damals schon alt gewesen.
    (wahrscheinlich unterrichtet es immer noch)

    GOLLUM: Spricht seine Mithobbits mit "es" an. Was gut seine Meinung über sie zum Ausdruck bringt.
    #7Author Captain Albern (744380) 31 May 11, 09:01
    Comment
    das Manzen. "Könnte man evtl. ein Fenster öffnen?"
    #8Author Chaja (236098) 31 May 11, 09:09
    Comment
    Das Ungeliebte-Aufgaben-Verteilungs-Wirzen:

    "Wir sollten am Wochenende unbedingt mal die Werkstatt aufräumen."



    (Von der Ehefrau trocken gekontert mit: "Nicht wir sollten das, sondern du!")
    #9AuthorGaleazzo (259943) 31 May 11, 09:22
    Comment
    Hatten wir das "unszen" schon? Gibt es beim Kinderarzt. "Wie geht es uns denn heute?", "Wollen wir mal hören wie unser Herz bumm-bumm macht?"
    #10Author Nyota Uhura (796577) 31 May 11, 09:46
    Comment
    Das Fahrlehrer-Erzen:
    Mein Fahrlehrer (vor über 30 Jahren) hatte sich wohl angesichts seiner vielen 17jährigen Schüler im Graubereich zwischen Du und Sie das Erzen angewöhnt: Hat Er den Blinker schon gesetzt? Da hat Er gerade ein Stop-Schild überfahren! Was Er will nächste Woche schon Prüfung machen?

    Das Kleinkinder-Ichzen:
    Eines der Kinder, die ich aufwachsen sah, sprach schon ziemlich flüssig und formulierte komplexe Sätze, hatte aber das Prinzip von Ich und Du noch nicht erfasst. Es selbst war Du, alle anderen waren Ich: Du willst ein Stück Schokolade! Ich habe mir schöne Schuhe gekauft! Ich soll das mal heile machen!

    Das schüchterne Selber-Manzen:
    Kenne ich von Jugendlichen. Ich-Sagen scheint irgendwie peinlich zu sein: Man schreibt morgen 'ne Mathearbeit, da muss man noch für lernen. Da ist so ein Mädchen, damit versteht man sich ganz gut ...

    Das Ich-weiß-nicht-ob-wir-per-du-oder-per-Sie-sind-Manzen, meist in Verbindung mit Passivzen:
    Unangenehme Situation: In unserer Umgebung duzen sich alle, aber wir haben uns nie darauf geeinigt. Und keiner von uns traut sich. Also verkehren wir per man und Passiv: Man sollte mal dieses Buch lesen, sehr interessant! Ach, es ist schon gelesen worden?

    Das Befehls-Fragzen (bei Frauen sehr beliebt):
    Eine direkte Aufforderung wäre zu plump. Also wird sie als Frage oder - noch indirekter - als Aussage formuliert: Wo sind eigentlich die Würstchen? (= hol sie bitte sofort!) Ich finde gar keinen Käse mehr (= geh Einkaufen!)
    #11Author dirk (236321) 31 May 11, 09:55
    Comment
    Eine Sonderform der Erzens: das Papasollsen. "Papa soll mich die Treppe hochtragen." Eine kaum verschleierte nachdrückliche Aufforderung.
    #12Author wupperwolf (411909) 31 May 11, 10:09
    Comment
    das subjektfreie Nazen und Sozen:

    "Na, schon gefrühstückt?"
    "Soo, immer mal wieder fleissig?"
    #13Author zirp_ (703877) 31 May 11, 10:10
    Comment
    Boah, zirp, der letzte Satz ist ja von geradezu ungeheuerlicher Bosheit! Hoffentlich nicht von Deinem Chef?
    #14Author Irene (236484) 31 May 11, 10:14
    Comment
    Dann fällt mir noch die Torbergsche Caféhausellipse ein: "Das Beste lassen stehen." (Sagt die Kellnerin, nachdem er den dunkelbraunen Kakaosatz nicht ausgetrunken hat.)
    #15Author wupperwolf (411909) 31 May 11, 10:15
    Comment
    Das DDR-Sportlehrerinnen-Duzen:

    Ich hatte zwei Sportlehrerinnen ungefähr gleichen Alters, die beide die komische Angewohnheit hatten, die ganze Klasse mit "Du" anzusprechen. Ich nehme an, dass beide ihr Sportstudium an der gleichen Hochschule gemacht haben und das irgendwie als besonders pädagogisch galt. Das klang dann so:

    Du nimmst Anlauf und springst dann kräftig ab.
    Du musst dir deine Kräfte einteilen für den 1000-Meter-Lauf.

    (Naja, ich kann mich nicht mehr an die genauen Formulierungen erinnern, Sport war nicht so meins)
    #16AuthorZora [de] (593998) 31 May 11, 10:16
    Comment
    Sehr schön finde ich auch das Company-Wirzen:
    "Wir mussten alle Einsparungen hinnehmen und die Restrukturierung hat uns viele Opfer abverlangt, aber dafür geht es jetzt aufwärts."
    Die erste Satzhälfte meint natürlich nur die Mitarbeiter, nicht die redenden Vorstände, mit der zweiten Satzhälfte sind die Konten der Aktionäre gemeint ;-)
    #17Author Nyota Uhura (796577) 31 May 11, 10:44
    Comment
    Das Fräulein-Essen (siehe #7):
    Ein Kollege berichtete von einer Lehrerinnen-Verabschiedung aus seiner Schulzeit, die ungefähr so ging: Wir verabschieden heute unser liebes Fräulein Müller. Es hat über 30 Jahre an unserer Schule unterrichtet und [blablabla]. Wir wünschen ihm alles Gute und einen angenehmen Ruhestand.
    #18Author dirk (236321) 31 May 11, 10:45
    Comment
    Das "DDR-Sportlehrerinnen-Duzen" (© Zora) praktizieren aber auch alle Trainerinnen in meinem (westdeutschen) Fitnessstudio, das fand ich anfangs etwas befremdlich.
    #19AuthorDaumenkino (670453) 31 May 11, 10:53
    Comment
    Chef-Ichzen:
    "Ich muss die Präsentation bis heute Abend 17:30 fertig haben."
    #20Author Nyota Uhura (796577) 31 May 11, 10:56
    Comment
    Irene, mein einziger Sklaventreiber ist das schlechte Gewissen, 'Chef' kenne ich seit Jahren nur aus der Erzählung.

    Inspiriert von wupperwolfs 15 ginge vielleicht noch der Infinitiv als Befehl: "Aufpassen jetzt! Hefte hervornehmen! Bajonett aufsetzen! Setzen, drei!"
    #21Author zirp_ (703877) 31 May 11, 10:58
    Comment
    Und dann möchte ich noch vom Oma-Ächzen berichten:
    Oma war kränklich und musste die Hausarbeit weitgehend der Schwiegertochter überlassen, die aber natürlich nichts, aber schon gar nichts "richtig" machte. Oma wußte aber genau, dass ihr Sohn sauer wurde, wenn seine Frau für ihre Hilfe auch noch ständig bekrittelt wurde. Deshalb hat sie jeden Handgriff der Schwiegertochter mit lautem Stöhnen begleitet: jeder Seufzer eine versteckte Kritik.
    #22Author Irene (236484) 31 May 11, 11:01
    Comment
    @ Daumenkino: Das ist interessant. Ich fand das immer so komisch, dass ich es zwangsläufig für irgendeine DDR-Marotte hielt. Aber vielleicht haben deine Fitnesstrainerinnen ja auch in Leipzig Sport studiert.
    #23AuthorZora [de] (593998) 31 May 11, 11:05
    Comment
    Oma-Ächzen ist gut - mir fällt dazu das Mama-Ichzen ein:
    "Kann ich denn nicht mal fünf Minuten Ruhe haben?" "Muss ich denn jetzt den Tisch decken?"
    Ups - ich bin ja die Mama!
    #24Author Nyota Uhura (796577) 31 May 11, 11:10
    Comment
    Das Eszen aus meiner Kindheit: ältere Bekannte auf der Strasse direkt an mich gewandt: "kann das kleine Fräulein (es) denn auch schon brav einen schönen Knicks machen?"
    Grrrrr.
    #25Author Jule (236478) 31 May 11, 11:41
    Comment
    das "jetzt tun Sie doch endlich etwas, damit das Blag nicht mehr so herumbrüllt"- Erzen: Zu Frau mit schreiendem Baby auf dem Arm: "Hat er Hunger?"
    (Wie habe ich das immer gehasst!)
    edit: ich war die Frau, nicht das schreiende Baby...
    #26Author Spinatwachtel (341764) 31 May 11, 11:46
    Comment
    Oder das Du, das aus mir etwas unklaren Gründen an die Stelle eines Ich oder Man tritt:
    "Das hältst du im Kopf nicht aus!"
    "Das Restaurant kannst du voll vergessen, da musst du das Schnitzel unterm Salatblatt suchen gehen."

    Wie ist das eigentlich mit dem Sponti-Imperativ? "Zerschlagt das Sch**ßsystem" (Abb. ähnlich) Der Adressat war mir immer etwas unklar, sollte ich mich als Mann auf der Straße vom Senderhorizont her (den Empfängerhorizont lassen wir außer Betracht) angesprochen fühlen, bei der Handlung, Unterlassung oder Duldung mitzuwirken, zu der gerade aufgerufen wird, oder wendet der Sender sich an einen Kreis, dem ich nicht zugehöre?
    #27Author Gart (646339) 31 May 11, 12:20
    Comment
    Das karlmayen: "Schmetterhand muss jetzt mittagessen gehen. Flinker Finger hat einen Schneebiber gefangen. Schmetterhand soll sein Fell als Geschenk bekommen, danach wird Flinker Finger mit Schmetterhand das Kalumet rauchen, bis ihnen übel ist."
    #28Author zirp_ (703877) 31 May 11, 12:31
    Comment
    Gart (#27), das nennen wir bei uns das Oliver-Kahn-Du, weil er dieses Du in jedem dritten Satz seiner Spielanalyse mit Katrin Müller-Hohenstein anbringt.

    Besonders fällt Dir [sic!] das auf, wenn er es seinem - weiblichen - Gegenüber an den Kopf wirft, wo es situativ überhaupt nicht passen will ("Da musst Du als Torwart eben mal über Deinen Schatten springen können!").
    #29Author Markus<de> (236386) 31 May 11, 12:40
    Comment
    Und das Dieter-Bohlen-Du: Er duzt einfach jeden.
    #30Author Captain Albern (744380) 31 May 11, 12:46
    Comment
    Eine Sonderform der Aufforderung hat meine Mutter mal kreiert, den gleitenden oder auch angefälschten Imperativ:
     
    Die Familie sitzt nach einer feiertäglichen Mahlzeit träge im Wohnzimmer. Zeitung lesen, auf dem Laptop rumdaddeln, stricken, usw.
    Mutter spricht: "Ich glaub, ich mach mal Kaffee."
    zustimmendes Schweigen, 5 min lang passiert nichts
    Mutter spricht: "Eigentlich könnten wir doch mal Kaffee machen."
    zustimmendes Schweigen, 5 min lang passiert nichts
    Mutter spricht: "Lutz, setz doch mal Kaffee auf!"
    #31Author Lutz B (319260) 31 May 11, 12:52
    Comment
    Gerade gestern im Zusammenhang mit dem Kachelmann-Prozess gehört: Die Nation ist gespalten. Bin ich damit gemeint, ich mich aber nicht gespalten fühle? Sowie wohl 90% der Nation.

    Hatten wir schon das papale Wirzen: Wir sind Papst? Damit zusammenhängend: Du bist Deutschland. Das patriotische Duzen.

    Und eins was mich jedesmal wieder aufs neue erbost: das enttäuschte Erzen. Nach verlorenen Wahlen stellt sich oft ein Politiker hin und erklärt: der Wähler hat nicht verstanden. Herrschaftszeiten! Der Wähler hat wohl verstanden aber nicht gewollt!
    #32Author Jule (236478) 31 May 11, 13:14
    Comment
    Das Günter-Netzer-Wir:
    Wir haben viel zu passiv gespielt, da konnten sie uns leicht schlagen. Wir hätten viel aggreessiver in die Zweikämpfe gehen müssen. 
    Von jemandem gesagt, der selber keinen Muskel gerührt hat, keinerlei Verbindung zur Mannschaft hat und das Spiel bestenfalls im Stadion oder vorm Fernseher verfolgt hat.
    #33Author dirk (236321) 31 May 11, 13:21
    Comment
    Der Russe hat laut meinem Opa die Wehrmacht zurückgedrängt und die Deutschen aus den Gebieten östlich der Oder vertrieben. Gut, dass der in meiner Kindheit schon so alt war, aber ich hätte ihm trotzdem nicht begegnen wollen.
    #34Author Captain Albern (744380) 31 May 11, 13:28
    Comment
    @33 - das ist wie wenn wir Schweizer wiedermal saugut im Tennis oder (vor der Klimaerwärmung) im Skisport sind, oder (nach der Klimaerwärmung) plötzlich eine Segelnation :-)

    #35AuthorNick A. Lias (487784) 31 May 11, 13:41
    Comment
    Hat nicht auch Maggie Thatcher öfter mal den Pluralis majestatis angewendet? Oder war das tatsächlich die Queen: we have become a grandmother.

    In meiner Arbeitsstelle bekomme ich of emails à la Liebe AbteilungXY. Vor allem von Praktikanten. Soll ich da Liebes Praktikum antworten?
    #36Author Jule (236478) 31 May 11, 13:55
    Comment
    das kollektive Du: Anruf vom Einkauf Firma XY, mit dem Einkäufer siezt man sich natürlich. Dann kommt die Frage: "Sag mal, habt ihr das auf Lager?"
    #37Author Sauerlandelch (714588) 31 May 11, 13:57
    Comment
    Das IKEAzen: Hol dir deinen Ekketörp!

    In einem berühmten Wiener Caféhaus sollen die Kellnerinnen (aber die haben bestimmt eine feinere Berufsbezeichnung) ihre Gäste so ansprechen: Haben schon gewählt? Möchten noch eine Melange?
    Kann das jemand bestätigen?
    #38Author Jule (236478) 31 May 11, 14:09
    Comment
    @ Jule:

    Das Café Demel behauptet es zumindest auf seiner Webseite. Ich habe keine Ahnung, ob es in Wirklichkeit auch so durchgezogen wird. Selbst war ich noch nicht dort, ich habe auch kein Bedürfnis danach.

    http://www.demel.at/frames/index_wien_kaffeeh...
    #39AuthorAhnungsloser (669500) 31 May 11, 14:26
    Comment
    Danke, Jule, ich hab schon einen Knibräkker.

    Zählt eigentlich die rhetorische Schuldfrage auch zu den Anreden?
    "Wer wollte denn unbedingt nach nach Spiekeroog zum Skilaufen?"
    "Und wem kann mans einfach nie recht machen?"
    #40Author zirp_ (703877) 31 May 11, 14:26
    Comment
    @Jule: Zur Kaffeehausanrede siehe #15.

    (OT: Nachdem ich hier schon zum zweiten Mal "Caféhaus" lese - ist das eine gebräuchliche Schreibweise?)
    #41Author RE1 (236905) 31 May 11, 14:37
    Comment
    @ RE1: Kaffeehaus ist richtig. Habe gerade noch mal nachgeguckt. Mein Schreibfehler mag daran liegen, dass in Norddeutschland "Kaffee" als "Kaffe" ausgesprochen wird. Da brauche ich schon den "Café", wenn's lang sein soll.
    #42Author wupperwolf (411909) 31 May 11, 14:50
    Comment
    Genauso gings mir auch, wupperwolf. Und danke an die Demel-Benenner!
    #43Author Jule (236478) 31 May 11, 15:47
    Comment
    Hat schon jemand das "liebevolle" Erzen des Adels unter sich erwähnt? Ich weiß, die Story erzähl' ich immer bei dem Thema, aber es hat bei mir (war ein kleines Mädchen zu Besuch im Adelshaushalt) auch drei Minuten gedauert, bis ich verstanden habe, dass der Satz "Hat er schon seinen Vater vom Tennis abgeholt" an den eigenen Sohn gerichtet war, der direkt vor der Dame stand.
    #44Author Lady Grey (235863) 31 May 11, 16:07
    Comment
    Das Verkehrsfunk-Duzen:

    "Auf der A9 zwischen X und Y ist ein Geisterfahrer unterwegs. Wir sagen Dir Bescheid, wenn die Gefahr vorüber ist."

    "Im Stadtgebiet von Z musst Du heute zwischen 16 und 20 Uhr mit Behinderungen rechnen wegen eines Radrennens."
    #45Author Lunda (254456) 31 May 11, 16:28
    Comment
    Huch! Bei welchem Sender gibt's das denn?
    #46Author Lady Grey (235863) 31 May 11, 16:31
    Comment
    Ich glaube, das ist MDR Jump, bin mir aber nicht sicher.

    Ansonsten: Das Falsch-aus-dem-Englischen-"you"-für-"man"-übersetzte-Duzen, gerne bei Interviews mit ausländischen Berühmtheiten und eingesprochener Übersetzung

    "Wenn Du im Showgeschäft Erfolg haben willst, musst Du bereit sein, Opfer zu bringen ... Es ist schwer, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen; da musst Du wirklich aufpassen, dass der Job nicht Dein ganzes Leben regiert."
    #47Author Lunda (254456) 31 May 11, 16:34
    Comment
    @Lunda: Aber das ist nur bei Sendern, die ihre Hörer auch sonst duzen, oder?
    #48Author RE1 (236905) 31 May 11, 16:42
    Comment
    @ Lunda, 47: aaaaaaah, ich glaube, das ist die Erklärung für das wenig einleuchtende "ich-man-Du" von meiner #27... also eine Übelsetzungsmarotte, so, wie die halbe deutschsprachige Menschheit schon sagt, dass etwas "in 2011" stattfindet.
    #49Author Gart (646339) 31 May 11, 16:47
    Comment
    @Jule #32: Ja, das ist das kollektive National-Wirzen, auch bekannt aus anderen Bereichen:

    "Die ganze Nation drückt Dir die Daumen, Lena!"
    "Die ganze Nation fiebert jetzt mit! Mach ihn rein, den Elfmeter!"

    (Hä??? Ich auch? Warum?)
    #50Authorminima (507790) 31 May 11, 17:19
    Comment
    Der Pluralis Modestiae: "Wir haben dieses Produkt leider zurzeit nicht auf Lager" (von einer Ich-AG).

    Der Pluralis Auctoris, beliebt bei altmodischen Schriftstellern und in Übersetzungen aus dem Französischen: "Dann streckte er uns mit einem Kinnhaken zu Boden." (Unterscheidet sich vom Pluralis Majestatis durch den kleinen Anfangsbuchstaben.)

    Das Verlegenheitsmanzen, das ich von einer neuen Mitarbeiterin hörte, die sich noch nicht klar war, ob sie mich duzen oder siezen sollte: "Und was hat man dann studiert?"

    Das Infinitivzen, von Zweijährigen wie Nadine bevorzugt: "Nadine nicht kitzeln!!!"

    #51Author Restitutus (765254) 31 May 11, 19:10
    Comment
    Das Ärzte-Ichzen:

    "Selbstredend bekomme ich Sodbrennen, wenn ich fünf Liter Kaffee am Tag trinke!"

    vorwurfsvoll zur Patientin.
    #52Author Kürbiss (242432) 01 Jun 11, 11:24
    Comment
    Gehört "wir sind Papst/Weltmeister" auch zum National-Wirzen? Ich fühl mich nämlich so gar nicht religiös und wüßte nicht, in was ich Weltmeister sein sollte ...
    #53Author B.L.Z. Bubb (601295) 01 Jun 11, 11:39
    Comment
    Das Hundzen: "Ja, Wasti, hast du auch dein Frauli lieb?", "Gib Herrchen das Pfötchen!"
    #54Author Jule (236478) 01 Jun 11, 11:52
    Comment
    Wurde das Baby-/Kleinkind-Ichzen/-Duzen schon genannt? "Soll Mama Clara den Stoffhund geben?"
    #55Author B.L.Z. Bubb (601295) 01 Jun 11, 11:54
    Comment
    Zum du im Sinne von man: Ich kann mich erinnern, dass ich mal im Deutschunterricht vor über 20 Jahren einen Satz mit du formuliert habe, wo es für man stand. Das war zumindest nicht für alle erkennbar, weil gleich darauf eine Klassenkameradin fast aus allen Wolken fiel: "Duzt du jetzt Frau Knobelskirchen???"
    #56AuthorHenk L. (244857) 01 Jun 11, 12:56
    Comment
    Gegen das Ende der achtzehnhundert und zwanziger Jahre, als die Stadt Zürich mit weitläufigen Festungswerken umgeben war, erhob sich an einem hellen Sommermorgen mitten in derselben ein junger Mensch von seinem Lager, der wegen seines Heranwachsens von den Dienstboten des Hauses bereits Herr Jacques genannt und von den Hausfreunden einstweilen geihrzt wurde, da er für das Du sich als zu groß und für das Sie noch als zu unbeträchtlich darstellte.
    (Gottfried Keller, Züricher Novellen)

    Das Adoleszenten-Ihr. Vernünftiger Brauch eigentlich. (Bloß sind dann wieder Leute beleidigt, wenn man ihnen mit dem "Sie" zu verstehen gibt, dass sie offenbar nicht mehr wie eine Zwanzigjährige aussehen. Wenn schon ein "Sie" auf Rockkonzerten solche Effekte zeitigt... "Schluchz, sehe ich wirklich schon so alt aus?")
    #57Author Gart (646339) 01 Jun 11, 13:58
    Comment
    #36: Hat nicht auch Maggie Thatcher öfter mal den Pluralis majestatis angewendet? Oder war das tatsächlich die Queen: we have become a grandmother.

    No, it was Margaret Thatcher who said that. (There must be a video clip of it on the web somewhere.)
    #58AuthorKinkyAfro (587241) 01 Jun 11, 14:18
    Comment
    ("Schluchz, sehe ich wirklich schon so alt aus?")

    Sagte Eddie Constantine, als er feststellte, dass die Leute, die ihn auf der Straße erkannten, ihn zunehmend "Herr Constantine" nannten statt "Eddie".

    #59Author Restitutus (765254) 01 Jun 11, 22:25
    Comment
    ...während aus dem Kurti irgendwann doch der Herr Kurt wurde, schließlich sogar Doktor Ostbahn. (Und lossts eich nix gfoin!!)
    #60Author tigger (236106) 01 Jun 11, 22:31
    Comment
    Üba mi loß i nix kumma...
    #61Author Gart (646339) 02 Jun 11, 15:12
    Comment
    Wurde das Sylvie-van-der-Vaart-Duzen schon erwähnt?

    (Bei der Aufforderung in der Tanzshow 'Let's Dance' an die Zuschauer, nun für den Kandidaten ihrer Wahl anzurufen).

    "Ruf du jetzt an! Ja, du kannst es jetzt entscheiden! Du hast es in der Hand", oder so ähnlich.

    Da bin ich schon etwas erschrocken, als ich so in Gedanken vertieft und nichts Böses ahnend über mein Bügelbrett gebeugt dastand ...

    Kennt die Frau mich? Beobachtet sie mich etwa? ;)
    #62Author Fragezeichen (240970) 02 Jun 11, 16:01
    Comment
    Komische Grammatik auch, Frau Sylvie.
    Erinnert an "Ich muss gar nix" von Großstadtgeflüster:

    "Da must du unbedingt mal hin - Nein muss ich nicht!
    Du musst sie sein die Siegerin - Nein muss sich nicht!
    Das musst du doch verstehen - Nein muss ich nicht!
    Das musst du auch mal anders sehen - Nein muss ich nicht!
    Da musst du drüber nachdenken - Nein muss ich nicht!"
    (...)
    #63Author tigger (236106) 02 Jun 11, 16:10
    Comment
    Zu dirks Nr. 11: Das Fahrlehrer-Erzen:
    Mein Fahrlehrer (vor über 30 Jahren) hatte sich wohl angesichts seiner vielen 17jährigen Schüler im Graubereich zwischen Du und Sie das Erzen angewöhnt: Hat Er den Blinker schon gesetzt? Da hat Er gerade ein Stop-Schild überfahren! Was Er will nächste Woche schon Prüfung machen?


    Das kenne ich noch in der Variante "Fahrlehrer-Wirzen mit Tendenz zu Eigentlich-ist-Siezen-gemeint":

    Wir fahren geradeaus.
    Vor dem Abbiegen schauen wir in den Spiegel.
    Haben wir uns schon für die theoretische Prüfung angemeldet?
    #64AuthorNismo (510034) 03 Jun 11, 20:25
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    Zwecks besserer Auffindbarkeit verlinke ich hier einen aktuellen Faden, in dem u.a. auch das "Handwerker-Du" ("ihr" als Einzelanrede, bei der die Gruppe impliziert wird) erwähnt wird. related discussion: Ihr formell vs. Sie
    #65Author Raudona (255425) 02 Feb 17, 12:35
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    Re 64: Uaahh, ich möchte nicht, dass sich der Fahrlehrer auch noch nicht zur theoretischen Prüfung angemeldet hat!!
    #66Author tigger (236106) 02 Feb 17, 14:14
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    Dann gibt es noch das Ichse-Michsen von Jar Jar Binks aus Star Wars.
    #67Author AnnaS (273929) 02 Feb 17, 21:27
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    Ichzen (erfolgt gegenüber Katzen durch Katzenbesitzer. "Na, habe ich einen Sonnenstrahl gefunden, in den ich mich hineingelegt habe") (#0)
     
    Ich habe meine Katze immer geyouzt.
     
    Oder das Du, das aus mir etwas unklaren Gründen an die Stelle eines Ich oder Man tritt: ... "Das Restaurant kannst du voll vergessen, da musst du das Schnitzel unterm Salatblatt suchen gehen." (#27)
     
    Ich empfand es als seltsam, als ein Kollege einmal so mit dem Chef gesprochen hat: du = man, auch wenn man sich mit dem Gegenüber sonst siezt.
    #68Author Stravinsky (637051) 02 Feb 17, 21:44
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    Ich empfand es als seltsam, als ein Kollege einmal so mit dem Chef gesprochen hat: du = man, auch wenn man sich mit dem Gegenüber sonst siezt.

    Mache ich tatsächlich auch gegenüber Menschen, die ich sieze, nicht, sondern benutze dann "man".
    #69Author JanZ (805098) 02 Feb 17, 22:01
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    Nicht zu vergessen das bedeutungsschwere Auslassen des oder der Angesprochenen in Sätzen wie "Da wird dann aber gesagt..." und "Das ist aber nicht gewollt". Eine Art General-Ellipse, oder wie soll man das nennen?
    #70Author EE_ing (899608) 03 Feb 17, 06:33
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    #67: Und das "Meinereinern" von Bugs Bunny in seiner deutschen Synchronisation.

    #68, 69: Mein früherer Chef hatte dieselbe Angewohnheit gegenüber Mitarbeitern und Kunden, die er ansonsten siezte. Es fiel ihm offenbar nie auf, und es hat ihn auch in meinem Beisein nie jemand darauf hingewiesen.
    Kann es sich um Denglisch handeln? Eine zu wörtliche Übersetzung von "you" anstelle von "one"?
    #71Author Cuauhtlehuanitzin (1009442) 03 Feb 17, 08:58
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    Nicht zu vergessen das bedeutungsschwere Auslassen des oder der Angesprochenen in Sätzen wie "Da wird dann aber gesagt..." und "Das ist aber nicht gewollt". Eine Art General-Ellipse, oder wie soll man das nennen?

    Das klingt eher danach, als wüsste der andere nicht, ob er einen duzen oder siezen soll. Ist das dann Nullzen?
    #72Author JanZ (805098) 03 Feb 17, 09:15
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    "Du" statt "man" scheint sich immer mehr durchzusetzen. Gegenbewegung: "man" statt "ich", oft gehört bei von TV-Reportern erfragten Betroffenheitsäußerungen, wenn in der Nachbarschaft ein Verbrechen geschehen ist: "Man hat sowas schon gehört, aber man hätte doch nie geglaubt, dass das direkt nebenan ..."
    #73Author Raudona (255425) 03 Feb 17, 15:05
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    Ist das dann "manzen"? Und im Internet E-manzen *kalauer*?
    #74Author JanZ (805098) 03 Feb 17, 15:07
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    Bei den Emanzen wird das Manzen gern zum Frauzen.
    #75Author dirk (236321) 03 Feb 17, 15:15
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    Oder Menschzen. Wobei Manzen und Frauzen nicht zu verwechseln ist mit dem Maunzen.
    #76Author JanZ (805098) 03 Feb 17, 15:18
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    Zuviel Ich-zen erzeugt Echsen, nein ... - Ächzen beim Gegenüber.
    #77AuthorBraunbärin (757733) 03 Feb 17, 16:38
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    #7 Bei uns hieß die Lehrerin "Fräulein Meyer" obwohl das Fräulein schon längst aus dem Sprachgebrauch verschwunden war und dieses Fräulein sehr alt war.
    Das Fräulein geht auf die Zeit des Lehrerinnenzölibats zurück, als Lehrerinnen noch unverheiratet sein mussten. Als I-Männchen wurde ich von so einem "Frollein" so lange erbarmungslos durchgeprügelt bis aus mir, einem Linkshänder, ein Rechtshänder wurde.
    Das Lehrerinnenzölibat wurde 1957 BRD-weit abgeschafft.

    #78Authorerl (321304) 04 Feb 17, 00:24
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    Total Off Topic: erl, wenn du umerzogener Linkshänder bist und viel feinmotorisch mit der rechten Hand arbeiten musst (Beispiel: als Lehrkraft an der Tafel schreiben) UND du häufig Probleme mit Schwindel oder Kopfschmerzen hast, solltest du mal schauen, ob eine Rückschulung sinnvoll ist. - Aber wahrscheinlich weißt du das längst selbst :-)
    #79Author Raudona (255425) 04 Feb 17, 11:52
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    Mir fällt noch der Partizip-Imperativ ein - bekanntestes Beispiel ist das "Aufgepasst!" von der Lehrerin.
    Das lässt sich aber ausweiten; eine Bekannte von mir pflegte zu ihrem schwimmenlernenden Sohn zu sagen "Und jetzt die Arme ausgestreckt!", "Und jetzt hineingesprungen!" etc.
    #80Author Oedipa (676921) 06 Feb 17, 11:07
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    Das Fräulein geht auf die Zeit des Lehrerinnenzölibats zurück, als Lehrerinnen noch unverheiratet sein mussten.

    Ob sie mussten oder nicht, sie waren es einfach häufig, denn bis weit in die 70er- (wenn nicht gar 80er-) Jahre hinein war es (jedenfalls in Westdeutschland) weithin üblich, dass Frauen ihren Beruf nach der Eheschließung - freiwillig! - aufgaben. Somit waren die typischen Frauenberufe (Kindergärtnerin, Grundschullehrerin, Sekretärin, Kellnerin, ...)  überproportional von Fräuleins besetzt.

    In meiner Grundschule (Ende der 1960er) galt das übrigens schon nicht mehr. Die Lehrerinnen hießen durchweg Frau X und wurden auch so angesprochen, sogar die eine, die bekanntermaßen unverheiratet war, aber zwei Kinder hatte. Es war wohl einfach undenkbar, eine Mutter als Fräulein zu titulieren.
    #81Author dirk (236321) 06 Feb 17, 11:31
    Comment
    Ich bin 1972 in die Grundschule gekommen, dort gab es ein Fräulein von der Schulenburg (unsere grässliche Sportlehrerin, die ihre Lieblinge bevorzugte und unsportliche Kinder hänselte - bis Stefan, eines ihrer Lieblingsopfer, in ihrem Unterricht einen Splitterbruch am Ellenbogen erlitt, weil sie ihn trotz deutlich erkennbarer Gleichgewichtsprobleme auf den Schwebebalken gezwungen hatte). Ungefähr in der 3. Klasse informierte unsere Klassenlehrerin (verheiratet) uns, ab sofort heiße das "Frau von der Schulenburg".
    #82Author Raudona (255425) 06 Feb 17, 11:45
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    #82 Ich kenne nur solche Sportlehrerinnen.
    #83Author Selima (107) 06 Feb 17, 12:26
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    Was bin ich froh, dass ich keine Sportlehrer mehr erdulden muss. Ich habe auch andere als in #82 kennengelernt, aber trotzdem...

    Was es auch noch gibt: Oszilliersen. Man hat sich mal das Du angeboten, das Gegenüber hat's vergessen und siezt mich wieder. Oder wir haben uns mal geduzt, und sobald der andere sauer auf dich ist, fängt er wieder an zu siezen.
    #84Author wupperwolf (411909) 06 Feb 17, 12:34
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    Ich hatte später auch den tollsten Sportlehrer, den man sich wünschen kann - bei dem hatte ich sogar eine Zwei, weil er wirklich alles aus meinem kläglichen Potenzial herausgeholt hat.

    "Oszilliersen" ist hübsch. Wir haben ja im Deutschen das Problem, dass Duzen eigentlich für die Ewigkeit gilt - fatal nach fröhlichen Betriebsfesten oder ähnlichen Gelegenheiten ... Danach folgt oft eine Phase der Anredevermeidung, bis eine Seite vorsichtig wieder das Sie testet und die andere erleichtert darauf eingeht.
    #85Author Raudona (255425) 06 Feb 17, 12:52
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    Na, aber nicht mit mir! Als ein älterer Kollege mir mal bei einer Feier ganz offiziell (und nicht erkennbar alkoholisiert) das Du angeboten hatte und ein paar Wochen danach plötzlich wieder mit Sie ankam, da habe ich ihn freundlich gefragt: "Waren wir nicht schonmal beim Du?" - und bei letzterem ist es dann auch für alle Zeiten geblieben!
    Es gibt nichts Schlimmeres als nicht zu wissen, ob man mit jemandem per Du oder per Sie ist.
    #86Author dirk (236321) 06 Feb 17, 14:49
    Comment
    Dirk, da ich im Außendienst bin und mit vielen Kolleginnen "im Hause" nur ganz selten direkten Kontakt habe, stellt sich das Problem für mich dauernd: Waren wir schon mal beim Du? Mag mein Gegenüber vielleicht nicht geduzt werden? Wenn man einander gegenübersitzt, ist das fix geklärt; per Mail ist das schwierig.

    Und blöd sind auch immer solche Mischgebilde: Kollegin X, die sich mit allen Gleichgestellten duzt, wird Chefin. Die ehemals gleichgestellten A, B und C duzen sich weiterhin mit X, dann kommt aber der neue Kollege D mit "Sie" gegenüber X und "Du" gegenüber A, B und C dazu. Die Mails von X ans Team beginnen dann so: "Liebe A, lieber B, liebe C, lieber Herr D ..." - brrrr. (Wir umgehen das geschickt mit "Liebe Lesende". Irgendwie auch nicht hübsch.)
    #87Author Raudona (255425) 06 Feb 17, 15:26
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    In Bayern gibt es das Biergarten-Du. Ohne Einleitung duzt man sich im Biergarten, und am nächsten Tag im Büro ist man wieder per Sie.
    #88Authorerl (321304) 07 Feb 17, 15:12
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    Kinder-Du

    Du, Tante, (Onkel...), wenn eine Fremde angesprochen wird.
    #89Author ulinne (894128) 07 Feb 17, 15:25
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    Das "Waren wir nicht schon beim Du?" habe ich - ohne Betriebsfeier, denn so feuchtfröhlich sind die bei uns nicht - auch schon ein paarmal erlebt, von beiden Seiten. Grundsätzlich finde ich gut, wenn das geklärt ist. Wenn es nach mir ginge, im Zweifel in Richtung Du, allerdings muss ich mich oft überwinden, es anzubieten, auch wenn ich es darf.

    Und blöd sind auch immer solche Mischgebilde: Kollegin X, die sich mit allen Gleichgestellten duzt, wird Chefin. Die ehemals gleichgestellten A, B und C duzen sich weiterhin mit X, dann kommt aber der neue Kollege D mit "Sie" gegenüber X und "Du" gegenüber A, B und C dazu. Die Mails von X ans Team beginnen dann so: "Liebe A, lieber B, liebe C, lieber Herr D ..." - brrrr. (Wir umgehen das geschickt mit "Liebe Lesende". Irgendwie auch nicht hübsch.)

    Ja, das ist bei uns aufgrund der vielen internen Wechsel mittlerweile total chaotisch. Aber meine Chefs brechen sich auch nach elf Jahren lieber die Zunge mit meinem Nachnamen ab als sich den Zacken aus der Krone, einem Untergebenen das Du anzubieten. Am kuriosesten ist es immer bei englischen Meetings: "I will ask Jan to do this. Herr Z, könnten Sie das bitte erledigen?"
    #90Author JanZ (805098) 07 Feb 17, 15:40
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    Aus diesem Grund bleibe ich im beruflichen Umfeld lieber grundsätzlich beim Sie. Nur mit dem ältesten aller Stammkunden bin ich per du.

    #82: Seltsam, ich kannte auch eine von der Schulenburg. So häufig ist der Name ja nun nicht?


    #91Author Cuauhtlehuanitzin (1009442) 07 Feb 17, 15:43
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    #92Author JanZ (805098) 07 Feb 17, 15:53
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    Hatten wir schon das "Mamazen" als Unterform des Ichzen?
    Von Müttern, die mit ihren (noch nicht sprechenden) Kleinkindern reden: "So, Mama macht dir jetzt noch ein Fläschchen und dann spielt Mama noch ein bisschen mit dir. Und danach bringt Mama dich ins Bett."
    #93Author Qual der Wal (877524) 08 Feb 17, 13:07
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    #93: Würden die Mamas das nicht so machen, dann wäre das erste Wort, das Kinder sprechen, vermutlich "ich" :-)
    #94Author dirk (236321) 08 Feb 17, 13:10
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    Und wahrscheinlich würden sie ihre Mamas mit "Ich" anreden :-).
    #95Author JanZ (805098) 08 Feb 17, 13:55
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    (Kinder haben erst ab ca. 2 Jahre ein Ich-Bewusstsein, und ich glaube, ca. ein Jahr später fangen sie dann an, "ich" statt ihres Namens zu gebrauchen. Aber das wisst Ihr ja sicher alle. ;o) )

    Bei manchen Mamas hält sich das bis ins Oma-Sein. Meine Mutter sprach noch à la "Komm, Oma hilft dir" mit meinem Sohn, als er 10 oder 11 war. Ich habe sie dann freundlich drauf aufmerksam gemacht, dass er sie auch versteht, wenn sie "ich" sagt...
    #96Author virus (343741) 08 Feb 17, 15:17
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    Und wahrscheinlich würden sie ihre Mamas mit "Ich" anreden :-)

    Kann passieren. Siehe #11 (das Kleinkinder-Ichzen).
    #97Author dirk (236321) 08 Feb 17, 15:26
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    #94, 95
    Ich kannte einen Jungen, der auf einem abgelegenen Bauernhof aufwuchs und fast nur seine Mutter als Ansprache hatte. Der bezeichnete mit zwei, drei Jahren sich selbst als "Du" und das jeweilige Gegenüber als "ich".
    #98Author Lady Grey (235863) 08 Feb 17, 17:07
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    In unserer Heimatzeitung, der Neuen Presse, ist täglich eine Glosse aus dem Alltagsleben des einen oder anderen Redaktionsmitglieds. Vor einigen Tagen berichtete ein junger Vater, sein Sohn, zwei Jahre, sei der Ansicht, der eigene Name sei "Du" - er zeige z.B. auf ein Foto von sich selbst und verkünde vergnügt: "Du!" Am mangelnden sprachlichen Input oder sozialen Kontakt wird das nicht liegen.

    Ich habe meiner Tochter gegenüber nie mamazt, sondern ganz "erwachsen" die richtigen Pronomina verwendet. Sie hat fix sprechen gelernt, schon als Zweijährige konnten Außenstehende sich mit ihr ohne Mama oder Oma als Dolmetscherin unterhalten. Bei ihren ersten Sätzen sprach sie noch von sich in der dritten Person mit (verkürztem) Vornamen, das dauerte aber nur ein paar Wochen. Der Umweg über Baby Talk ist m.E. nicht nötig, die Kinder hören ja auch in der Umgebung zu.
    #99Author Raudona (255425) 09 Feb 17, 16:53
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    Ich glaube, selbst wenn man Klingonisch mit seinen Kindern spricht, wird man sie nicht daran hindern können, über kurz oder lang die Sprache ihrer Umgebung korrekt zu erlernen.
    #100Author dirk (236321) 09 Feb 17, 17:16
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    Kommt darauf an. Unser Sohn hat bis heute nicht verinnerlicht, dass in seiner anderen Muttersprache die geschlechtsspezifischen Wortformen, die er von allen in seiner Umgebung hört (Schwester, Mama, Oma, Kusine), für ihn selbst nicht gelten.

    #101Author Cuauhtlehuanitzin (1009442) 10 Feb 17, 09:23
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    Zu #90:
    Wenn es nach mir ginge, im Zweifel in Richtung Du, allerdings muss ich mich oft überwinden, es anzubieten, auch wenn ich es darf.

    Ja, so ähnlich geht es mir auch, obwohl ich durchaus deutscher Muttersprachler bin... Ich hatte gehofft, in Verhaltensregelbüchern (à la Knigge) oder auf einschlägigen Seiten Hilfestellungen zu finden. Aber leider hat das die Verwirrung nur noch komplett gemacht, weil es verschiedene Regeln gibt:
    Der Ältere bietet dem Jüngeren das Du an
    Der Ranghöhere dem Rangniedrigeren
    Die Dame dem Herrn
    Bei Kollegen auch: Der Dienstältere dem Dienstjüngeren.

    So, und wenn jetzt mein Chef jünger ist als ich? Oder mein Chef ist männlich, ich weiblich? Oder ich will das Du einem männlichen Bekannten anbieten, der ist aber älter als ich? Oder...?

    Also bleiben wir eben beide aus purer Höflichkeit beim Sie und fühlen uns unwohl damit :-S

    Und ich gebe zu, wenn mein Gegenüber selbst nicht so genau weiß, ob er Du oder Sie sagen soll, dann neige ich selbst auch zu Ausweichformulierungen.
    #102Author Lille Ellen (394423) 10 Feb 17, 14:41
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    Ich würde sagen, dass im beruflichen Kontext (um den geht es ja meistens) der Rang die anderen Kriterien sticht. Wobei ich, sollte ich jemals befördert werden und einen älteren Untergebenen haben, wohl Fingerspitzengefühl walten lassen würde. Ebenso, falls ich auf einer Führungsposition in ein Unternehmen einsteigen sollte (beides halte ich übrigens für sehr unwahrscheinlich ;-) ). Bei "Herr"/"Dame"-Regeln sollte man sich sowieso immer fragen, ob die noch zeitgemäß sind. In dem Fall würde ich sagen, eher nicht.
    #103Author JanZ (805098) 10 Feb 17, 16:39
    Comment
    Lille Ellen, da gibt es einen einfachen Trick: Wenn du den Eindruck hast, dass das Du angebracht wäre und dein Gegenüber auch kein Problem damit hätte, dann lass einen Duz-Testballon steigen. In einer informellen Situation "rutscht dir das Du heraus", und du entschuldigst dich sofort dafür. Dann kann dein Gegenüber die Gelegenheit ergreifen, explizit das Du anzubieten, oder nimmt die Entschuldigung an und es wird eben nicht geduzt, ihr bewahrt aber beide das Gesicht (obwohl das "Versehen" natürlich offensichtlich ist).
    #104Author Raudona (255425) 10 Feb 17, 19:43
    Comment
    @#78ff: Anmerkungen für interessierte Leoniden zum Lehrerinnenzölibat:

    Früher mussten auch die Fräulein (Frollein) vom Amt, Krankenschwestern, Hausmädchen und - später - Flugbegleiterinnen unverheiratet oder verwitwet sein. Mir blieb aus einer Reportage über die Entwicklung der Telefonie in Deutschland der Satz 'hängen': Der Dienst am Klappenschrank war hart, das Gehalt gering und, wer heiratete, musste ausscheiden. In alten Filmen hört man immer wieder jemanden in den Hörer schreien "Hallo, Frollein, sind Sie vom Amt?"

    Weiter oben schrieb jemand, dass sich früher viele westdeutsche Frauen nach der Heirat 'freiwillig' aus dem Berufsleben zurückzogen. Aus der Generation meiner Eltern und Großeltern weiß ich aber: Von 'freiwillig' war aber in den meisten Fällen keine Rede, da in Westdeutschland noch bis 1972 der Ehemann das Recht hatte, nach der Heirat den Arbeitsvertrag seiner Gattin ohne deren Einverständnis zu kündigen. Wollte eine verheiratete Frau wieder berufstätig werden, musste der Ehemann sich damit einverstanden erklären bzw. den Arbeitsvertrag mit unterschreiben.
    Auch ein Bankkonto konnten Frauen zeitweise nur mit Unterschrift beider Ehegatten bzw. Konto der Frau als Unterkonto des Mannes = Familienoberhaupt eröffnen. Als Kindergartenkind bin ich einmal am Weltspartag mit meiner Mutter in einer Warteschlange am Bankschalter gestanden. Vor mir eine junge Frau mit Baby im Wagen, die irgend etwas unterschreiben wollte. Der aus meiner Sicht 'uralte' Schalterbeamte fragte, wo denn ihr Mann sei, der müsse nämlich mit unterschreiben.
    Bis etwa 1980 gab es Krankenscheinhefte aus orangefarbenem Papier. Man musste jedes Quartal einen pro Familienmitglied unterschreiben, in eine Liste eintragen und beim Hausarzt abgeben. Diese Liste musste dann für ein neues Heft an die Krankenkasse geschickt werden. Alle Unterschriften durfte aber - zumindest in der Theorie - ausschließlich das Familienoberhaupt (=Ehemann) leisten, außer er war selbst im Krankenhaus, auf Montage oder sonstwie unabkömmlich.

    Das Verkehrsfunk-Duzen bzw. Ihrzen findet übrigens auch im BR3 Radio statt, z. B. Die S-Bahn-Stammstrecke ist wegen eines technischen Defekts gesperrt, da dauert's für Euch heute etwas länger in die Arbeit.

    #105Author Leseratz (238114) 12 Feb 17, 11:56
    Comment
    Früher mussten auch … Flugbegleiterinnen unverheiratet oder verwitwet sein. (#105)
     
    I remember the advertisements for Ansett Airlines in the 60s, featuring their stewardess (“air hostess” in those days) Susan Jones. This made her something of a cult figure (“Only Ansett has Susan Jones”) – until she married and had to leave.
     
    #106Author Stravinsky (637051) 12 Feb 17, 13:18
    Comment
    Hatten wir die Duz-Phrasen schon? In einer ganz normalen, höflichen Unterhaltung zwischen zwei oder mehr Menschen, die einander alle siezen, können Phrasen vorkommen wie "Warte mal" oder "Das kann ich dir sagen".

    Darüber hinaus gibt es feste Phrasen wie "Hastenichgesehn". (Ist das eigentlich norddeutsch oder sagt ihr dort unten - Kartenansicht - bzw. oben - Höhe überm Meeresspiegel - das auch?)
    #107Author Raudona (255425) 12 Feb 17, 21:00
    Comment
    Auch Websites sind sich manchmal nicht so ganz einig, wie sie ihre Nutzer nun anreden sollen:

    Vielen Dank für deinen Download!

    Der direkte Download der Datei (...) von ....de beginnt jetzt.
    Sollte der Download der Datei nicht unmittelbar starten, so klicken Sie bitte hier.
    #108Author JanZ (805098) 13 Feb 17, 10:15
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    #107: Nein, sagen wir eher nicht.

    Zu den Duz-Phrasen gehören doch bestimmt auch die kohlenpottischen "Hömma", "Sachma", oder?
    #109Author Selima (107) 13 Feb 17, 10:48
    Comment
    Bis etwa 1980 gab es Krankenscheinhefte aus orangefarbenem Papier. [...] Alle Unterschriften durfte aber - zumindest in der Theorie - ausschließlich das Familienoberhaupt (=Ehemann) leisten.

    Ich würde sagen, unterschreiben musste derjenige, der als versichertes Mitglied registriert war, und das war früher eben in 90? 95? 99? Prozent der Fälle der Ehemann/Vater der Familie. Es ist ja bis heute so, dass bei der gesetzlichen Krankenversicherung Kinder und nicht selbst berufstätige Ehepartner beitragsfrei mitversichert sind.

    Und zur Freiwilligkeit des Aus-dem-Berufsleben-Ausscheidens: Ich kann mir kaum vorstellen, dass es um 1970 noch übliche Praxis war, dass Männer ihren Frauen das Arbeiten gegen deren eigenen Wunsch verboten, selbst wenn sie gesetzlich die Möglichkeit hatten. Von einem solchen Fall habe ich jedenfalls nie gehört.
    #110Author dirk (236321) 13 Feb 17, 11:28
    Comment
    dirk, meine Mutter hat mal erzählt, dass mein Vater die Möglichkeit, den Arbeitsvertrag seiner Ehefrau zu kündigen, um 1970 durchaus erwogen hat. Ich war damals schon auf der Welt, aber noch zu klein, um solche Diskussionen mitzubekommen. Meine Eltern arbeiteten zeitversetzt, die Kinderbetreuung war also kein Problem; es ging wohl eher ums Prestige: Der "Ernährer" war der Mann, und der sollte auch ohne das Zubrot, das seine Frau verdiente, auskommen können ...

    Irgendwann verdiente meine Mutter sogar mehr als mein Vater. Das war zu der Zeit, als er sich schon damit abgefunden hatte, "nur" zwei Töchter zu haben und keinen Sohn ;-)

    Das ist natürlich noch eine andere Generation: Mein Vater, Jahrgang 1936, wurde frühkindlich vom Familienbild der Nazis geprägt. Und als sein eigener Vater aus Kriegsgefangenschaft heimkehrte, holte der nach, was die ganzen Frauen erziehungstechnisch "versäumt" hatten, und prügelte in seine Kinder seine Vorstellungen von Männlichkeit hinein. (Die kleine Tochter bekam auch einiges ab, bis sie fragte: "Wann geht denn dieser Papa endlich in den Krieg zurück?" Danach mäßigte er sich ein wenig.) Und ein richtiger Mann machte sich nicht vom Einkommen seiner Frau abhängig.
    #111Author Raudona (255425) 13 Feb 17, 11:59
    Comment
    Das Direkte-Anrede-um-jeden-Preis-vermeiden Spiel habe ich auch einmal eine ganze Zeit gespielt. Die Mutter meines neuen Lebenspartners, eines sehr vornehme Dame, hatte mir nicht das Du angeboten, aber sehr schnell angefangen, mich zu duzen.

    Sie war nach allen nur anwendbaren Benimmregeln "ranghöher" als ich, sodass ich monatelang jede direkte Anrede vermieden habe, bis das ganze Verhältnis sich so eingependelt hatte, dass duzen eine sichere Sache war.

    Meinem Freund ging es genau so mit meinen Eltern. Er traute sich auch nicht, zwei alte Schulmeister einfach zurückzuduzen. Ich habe damals meine Eltern darauf aufmerksam gemacht, und sie haben ihm sofort in aller Form das Du angeboten.
    #112AuthorEifelblume (341002) 13 Feb 17, 12:37
    Comment
    @102: Das hatte ich auch lange: einen jüngeren, männlichen Chef, der zwischen Sie Frau Blume und Du Blümchen pendelte, bis sich auf einer Betriebsfeier die Gelegenheit ergab, zwanglos zum Du überzugehen.

    Wie haltet ihr das mit jungen Leuten (z. B. ehemaligen Azubis, die nach der Prüfung übernommen wurden)?
    Den 16-jährigen Azubi duzen und zurückgesiezt werden ist normal. Aber der 20-jährige Industriekaufmann braucht sich das nicht mehr gefallen lassen. Andererseits wäre es unhöflich, wenn er sich dagegen als erster wehrt.
    Da habe ich immer darauf geachtet, je nach persönlichem Verhältnis nach bestandener Prüfung das Du anzubieten oder selbst zum Sie überzugehen.
    #113AuthorEifelblume (341002) 13 Feb 17, 12:46
    Comment
    Kürzlich beim IKEA gelesen:

    "Liebe Eltern! Die Sicherheit Deines Kindes liegt uns am Herzen ..."
    #114Author Cuauhtlehuanitzin (1009442) 13 Feb 17, 19:37
    Comment
    Wie haltet ihr das mit jungen Leuten (z. B. ehemaligen Azubis, die nach der Prüfung übernommen wurden)?
    Den 16-jährigen Azubi duzen und zurückgesiezt werden ist normal. Aber der 20-jährige Industriekaufmann braucht sich das nicht mehr gefallen lassen. Andererseits wäre es unhöflich, wenn er sich dagegen als erster wehrt.
    Da habe ich immer darauf geachtet, je nach persönlichem Verhältnis nach bestandener Prüfung das Du anzubieten oder selbst zum Sie überzugehen.

    Also, ich biete auch Azubis das Du an. Einseitiges Duzen mag bis zur Sekundarstufe I in Ordnung sein, aber die Azubis sind ja mindestens im Alter von Oberstufenschülern, und die werden von den Lehrern auch gesiezt. Und da ich vom Siezen unter Kollegen nichts halte, dürfen sie mich natürlich duzen. Wenn man das aber anders sieht, sollte man tatsächlich mit der bestandenen Prüfung zum Sie übergehen, und sei es nur pro forma, um zu hören, dass es nicht nötig ist. So haben wir das in der Oberstufe übrigens mit den Lehrern, die gefragt haben, auch gemacht.

    Nachtrag: Oder man bietet den Azubis nach der Prüfung natürlich an, dass sie einen dann auch duzen dürfen.
    #115Author JanZ (805098) 13 Feb 17, 19:54
     
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