4. allgemein
a) Biol. /bezeichnet in fester Verbindung mit Pflanzen-, Tiernamen die jeweils verbreitetste Art/ der Gemeine Löwenzahn; die Gemeine Stubenfliege
c) veraltend häufig: Aus seinem deutschen Verbreitungsgebiet wandert der Rübenweißling, der überall in Mitteleuropa gemein ist Natur u. Heimat 1956; in den Bergen am Rande des Deltas sind sie [die vietnamesischen Hausschweine] in den Dörfern als Familienbesitz gemein Urania 1962; üblich: es war ihm ... ganz gleichgültig, daß die geheimnisvolle Verheißung mit einer nach gemeinen Begriffen schimpflichen Handlung begonnen hatte Musil Mann 845; die Leidenschaft dieser Messalina war zu mächtig, als daß man sie mit gemeinem Maß messen durfte Harden Köpfe 335; Jur. das g. (allgemein geltende) Recht; Wirtsch. der g. Wert (Wert, bei dem keine besonderen Umstände berücksichtigt werden, Ggs. Liebhaberwert)
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GEMEIN, communis, ein altes hochwichtiges und edles wort, nun aber übel heruntergekommen.
(...)
b) als urverwandt tritt lat. communis heran, dessen nahes verhältnis zu gemein schon im 17. jh. beobachtet wurde (s. WACHTER 556), beide gehen in ihrer gebrauchsentwickelung wie hand in hand (s. z. b. besonders u. 4, g, auch gemeinde 4, d, γ), wie denn heute noch die rom. wörter, wie franz. commun, auch engl. common sich mit gemein decken. und auch im ursprung müssen sie eins sein, nicht jedoch, wie WACKERNAGEL im wb. zum leseb. 1839 ansetzte, ursprünglich gam-ains und com-unis (auch POTT), schon weil das angenommene gam gleich cum unerweislich ist (s. ge a. e.), der stamm ist sicher main, wie für das lat. wort mun, urspr. moin, wie altlat. comoinis im senatuscons. de Bacchan. zeigt (vergl. altlat. oinos gleich unus, goth. ains).
(...)
b) dann von dingen, auch schon mhd. (s. gemeine tât TEICHNER unter g), auch von thieren. im 16. jh. im haus- und geschäftsleben z. b. gemeiner zucker im unterschied vom feinen, wie ANT. TUCHER die ausgabe verzeichnet für 15 ½ £ gemain zucker und 5½ £ fein zucker haushaltbuch 33; gemeine elle: ein igliche elle war eine handbreit lenger denn ein gemeine elle. Ezech. 40, 5. in der sprache der naturwissenschaft noch jetzt das gemeine reh, der gemeine fink, die gemeine esche, das gemeine bilsenkraut hyoscyamus vulgaris u. s. w., bei NEMNICH auch noch als gewöhnlicher ausdruck des lebens, z. b.: er ist etwas kleiner als der gemeine sperling. polygl. 2, 1665, während er gemeiner sperling unter dessen namen nicht mit aufführt, doch sagt er über ihn: einer der gemeinsten und bekanntesten vögel. 1662. ähnlich noch in der sprache der rechts- und staatswissenschaft
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