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  • Betrifft

    ß-Laut am Wortanfang

    Kommentar
    It occurs to me that I don't know of any words in German that begin with a voiceless S sound. Are there any?

    is there any way to spell that sound, for example, to emphasize the initial voiceless S in Lehnwörter?
    Verfasser eric (new york) (63613) 10 Dez. 16, 05:08
    Kommentar
    1. "... Are there any?" - No.
    2. "Is there any way ...?" - No.

    #1Verfasser MiMo (236780) 10 Dez. 16, 05:39
    Kommentar
    Was die Aussprache betrifft, muss man zwischen Hochsprache und regionalen Varianten unterscheiden. In weiten Teilen Süddeutschlands gibt es gar kein stimmhaftes S.

    Eine Randbemerkung zur Schreibung: In ihrer Übersetzung von "Schuld und Sühne" (und wahrscheinlich auch in anderen Dostojewski-Übersetzungen, das müsste ich jetzt nachschauen) schreibt E.K. Rahsin (Elisabeth Kaerrick) bestimmte russische Namen, die mit S anlauten, konsequent mit Doppel-S, vermutlich, um die Stimmlosigkeit zu signalisieren (z.B. "Ssónja"). Anderswo ist mir diese Schreibweise allerdings noch nie begegnet.
    #2Verfasser Eukaryot (1125917) 10 Dez. 16, 09:55
    Kommentar
    Es gibt einen etwas exotischen und nicht regelkonformen Fall: Kleinkinder, die noch kein sch aussprechen könnten, ersetzen das durch ein stimmloses s:

    Schnee - Ssnee (danke für die Schreibweise!)
    Schale - Ssale
    Schmetterling - Smetterling

    usw.

    Ah, und doch ein Gegenbeispiel: Szene!
    #3Verfasser wupperwolf (411909) 10 Dez. 16, 10:15
    Kommentar
    Szintilieren
    On a lighter note:
    All unser Kinner schreiwe sich mit "S": De Schorsch, de Schaa und die Schanett, nur d' Zoffi, die schreiw't sich mit "Z".
    #4Verfasser judex (239096) 10 Dez. 16, 11:02
    Kommentar
    #4

    szintillieren
    #5Verfasser MiMo (236780) 10 Dez. 16, 11:37
    Kommentar
    Wirklich? Ich spreche das als "S-Zene" und "s-zintillieren" aus. Die Wörter kommen ja schließlich aus mlat. scena und scintillare, sonst hätten die Lateiner zena schreiben müssen.

    #6Verfasser Cuauhtlehuanitzin (1009442) 10 Dez. 16, 12:30
    Kommentar
    #6 Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, aber ich spreche Szene auch als S-zene, aber eher zintillieren als sintillieren und eigentlich eher nicht s-zintillieren (wahrscheinlich auch, weil es sonst fast unaussprechlich wird) . Allerdings hatte ich bislang auch selten Gelegenheit das Wort auszusprechen.

    hört man das s-z (wobei der Sprecher meiner Meinung nach überdeutlich spricht, auch bei anderen Wörtern).

    #4 *grins* Den Schaa kenn ich aa!

    Edit: Nach einigem Rumprobieren glaube ich es hat wirklich etwas mit der Leichtigkeit der Aussprache zu tun. Bei Oszillograph spreche ich eindeutig ein s-z. ;-)
    #7Verfasser thisismyknick (1117613) 10 Dez. 16, 14:49
    Kommentar
    Es gibt wohl so eine Art Kontinuum mit landsmannschaftlichen/persönlichen sehr feinen Nuancen
    Zähne
    Szene
    Seine (Fluß)
    Sehne
    #8Verfasser judex (239096) 10 Dez. 16, 15:23
    Kommentar
    Bei Oszillograph spreche ich eindeutig ein s-z. ;-) (#7)

    Klar doch, genau wie bei ausziehen. ;-)
    #9Verfasser Stravinsky (637051) 10 Dez. 16, 15:43
    Kommentar
    Vergiss nicht, das einzige deutsche Wort, das mit sr anfängt: sregnet.
    #10Verfasser Bob C. (254583) 10 Dez. 16, 16:12
    Kommentar
    Re: sregnet
    Ja, interessant. Wenn im Dialekt das "es" zu "s" schrumpft, bleibt es stimmlos.
    #11Verfasser judex (239096) 10 Dez. 16, 16:31
    Kommentar
    Thanks for the comments!
    #12Verfasser eric (new york) (63613) 10 Dez. 16, 18:05
    Kommentar
    Hier : ßräänd
    :-)
    #13Verfasser no me bré (700807) 10 Dez. 16, 18:26
    Kommentar
    For what it's worth, the Wahrig Deutsches Wörterbuch (ed. 1975) has the word Szekler as an alternate spelling of Sekler ("Angehöriger eines ungar. Volksstammes") pronounced with an unvoiced /S/.

    According to Wahrig, another word spelled with an initial "SZ" and pronounced with an unvoiced /S/ is szientifisch
    #14Verfasser Martin--cal (272273) 10 Dez. 16, 20:19
    Kommentar
    Das ist aber genauso ein Import wie, sagen wir, Sex :-).
    #15Verfasser JanZ (805098) 11 Dez. 16, 17:14
    Kommentar
    Es gibt kein stimmloses anlautendes s vor Vokalen, und die stimmlosen s vor Konsonanten sind in urdeutschen Wörtern am Wortanfang alle zu sch mutiert oder werden bei st/sp per Konvention wie sch gesprochen. Und dieses sch ist stimmlos wie das ursprüngliche s. Wenn sch heute in Wörtern wie Schuh oder schaden vor einem Vokal steht, verbirgt sich darin ein k (norw. sko, engl. scathe).

    In Norddeutschland, da wo noch "wi snackt platt" gilt, ist ein anlautendes stimmloses s nichts Besonderes. Im Süden schrecken (noch ein Fall mit begrabenem k) sie ja nicht einmal vor s > sch im Wortinneren zurück, aber das ischt mir Wurscht. Obwohl – eigentlich ist es ein Skandal (südd. wohl schon Schkandal), dass wir Sklaven dieser offiziell anerkannten Aussprachevernuschelung sind. Sind die von Wupperwolf (#3) zitierten Kleinkinder (Snee, Smetterling) vielleicht gar die besseren Sprecher? Jeg bare spør.
    #16VerfasserViking_ (925763) 11 Dez. 16, 21:59
    Kommentar
    My toenails curl when our choir conductor gets us to sing the word sanctus with a German-style voiced s.
    #17Verfasser Stravinsky (637051) 11 Dez. 16, 22:57
    Kommentar
    I don't know of any words in German that begin with a voiceless S sound

    Sex, Set, Cent fallen mir ein. Das sind zwar keine ursprünglich "deutschen" Wörter, aber sie sind im deutschen Wortschatz fest etabliert. Und natürlich alle Wörter, bei denen auf das anlautende S ein Konsonant folgt (und der S-Laut nicht zu SCH mutiert): Skandal, Skelett, skurril, Smaragd, Snob, Slowakei, ...
    #18Verfasser dirk (236321) 12 Dez. 16, 08:15
    Kommentar
    Eric, du hast Recht, es gibt keine Wörter, die mit "ß" beginnen. Es gibt übrigens auch keinen Großbuchstaben "ß", den man dazu jedenfalls am Satzanfang bräuchte (Versuche, einen Großbuchstaben "ß" zu etablieren, hat es freilich gegeben).
    #19Verfasser Chris (AT) (237739) 12 Dez. 16, 16:35
    Kommentar
    Einen Großbuchstaben (ẞ) gibt es inzwischen, nicht weil es Wörter gäbe, die mit einem "ß" beginnen, sondern weil die Lösung mit "SS" und "SZ" in Majuskelschreibung ständig zu Verdruss führte: in diesen Fällen kann man nicht mit Sicherheit auf die "normale" Schreibung schließen; habe ich einen HERRN WEISS vor mir, weiß ich erst einmal nicht, ob er sich nun Weiss oder Weiß schreibt.

    Anfang 2008 wurde das große ß als neues Zeichen in den internationalen Standard Unicode für Computerzeichensätze aufgenommen, am 24. Juni 2008 trat die entsprechende Ergänzung der Norm ISO/IEC 10646 in Kraft. (...) In seinem 5-Jahres-Bericht vom 8. Dezember 2016 schlug der Rechtschreibrat vor, das Versal-ß in sein offizielles Regelwerk aufzunehmen. Bei der Wiedergabe des ß in Versalschreibung soll neben der Wiedergabe mit SS dann auch die Wiedergabe mit ẞ möglich sein (STRASSE und STRAẞE) https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_%C3%9F
    #20Verfasser Gart (646339) 12 Dez. 16, 16:49
    Kommentar
    #20: Das heiß nur, dass ein solches Schriftzeichen von der ISO definiert worden ist, nicht, dass es Eingang in die deutsche Rechtschreibung gefunden hätte. Hat es nämlich (noch?) nicht, vielleicht wird aber der wenige Tage alte Vorschlag des rechtschreibrates angenommen.

    Derzeit erlaubt die Rechtschreibung das "ß" innerhalb von Blockschrift nur, wenn es sich um einen Namen handelt (um Schwierigkeiten bei Grenzkontrollen etc. hintanzuhalten).

    Bei "normalen" Wörtern wird "ß" in Blockschrift nach wie vor durch "SS", in Ausnahmefällen wie MASZE oder BUSZE durch "SZ" ersetzt.

    Mir wäre es ehrlich gesagt lieber gewesen, das "ß" endlich auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen - ist ja schließlich nur ein Relikt aus der Frakturschrift (langes "s" + rundes "s" oder "z")
    #21Verfasser Chris (AT) (237739) 12 Dez. 16, 17:02
    Kommentar
    Eric, du hast Recht, es gibt keine Wörter, die mit "ß" beginnen.

    Es gibt (meines Wissens) in der deutschen Sprache keine Wörter, die mit dem Buchstaben "ß" beginnen, richtig. Aber wenn ich Eric richtig verstehe, ging es ihm um den Laut, und da gibt es doch einige, die hier auch schon mehrfach genannt wurden und die zumindest in meiner Region so ausgesprochen werden: Sex, Szene, Skandal, Smaragd...
    #22Verfasser Dragon (238202) 12 Dez. 16, 17:58
    Kommentar
    ein Skandal (südd. wohl schon Schkandal)

    Nein, wirklich nicht. Guckst du Skandal um Rosi.

    Mir wäre es ehrlich gesagt lieber gewesen, das "ß" endlich auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen.

    Dazu ist das elegant geschwungene scharfe S aber viel zu schön.
    #23Verfasser bluesky (236159) 12 Dez. 16, 19:03
    Kommentar
    "Schkandal" googelt ziemlich gut. Sogar der um die Rosi ist nicht ausgenommen:

    Und die Bayern solidarisieren sich hier
    mit den Schwaben (früher noch Swaben) und nennen Untertitel "a Schkandal".

    #24VerfasserViking_ (925763) 12 Dez. 16, 22:01
    Kommentar
    Schkandal in Konschtanz.
    #25Verfasser Stravinsky (637051) 12 Dez. 16, 22:46
    Kommentar
    ßarah


    ;-)
    #26VerfasserPizzaburger (978634) 13 Dez. 16, 09:49
    Kommentar
    @ 21 nur ein Relikt aus der Frakturschrift - Wer nicht zwischen Koma und Komma unterscheidet (weils im Kontext ja eh klar ist), braucht freilich kein ß für die Differenzierung bei Bussen-Busen-Bußen 😈


    @ 25 sehr gut, Schdrawinnzki ;-)
    #27Verfasser manni3 (305129) 13 Dez. 16, 10:20
    Kommentar
    Man braucht das 'ß' ja nicht ersatzlos zu streichen, sondern kann das lange '∫' wieder einführen und die Ligaturen wieder auflösen, oder in neuer Schöhheit wiedererblühen lassen, aber eben als Ligaturen nicht als Kunstbuchstaben.

    OT: 😈 finde ich schön
    #28Verfasser wor (335727) 13 Dez. 16, 10:33
    Kommentar
    Samschdag.
    #29Verfasser Frank01 (731116) 13 Dez. 16, 17:18
    Kommentar
    What about Star? How is it pronounced in German?

    It's obviously an English loan-word. Is it pronounced as in English, with initial voiceless S -- /star/ or maybe /sta:ɐ̯/? Or as /ʃta:ɐ̯/?
    #30Verfasser eric (new york) (63613) 05 Jan. 17, 23:25
    Kommentar
    Pons hat drei Homonyme, such Dirs aus:


    Star1<-[e]s, -e>[ʃta:ɐ̯]SUBSTm(Vogelart)




    Star2<-[e]s, -e>[ʃta:ɐ̯]SUBSTm

    Star MED:



    Wendungen:


    Star3<-s, -s>[sta:ɐ̯, ʃt-]SUBSTm

    1. Star (berühmte Person):

    2. Star (berühmter Vertreter seines Fachs):
    #31Verfasser manni3 (305129) 05 Jan. 17, 23:37
    Kommentar
    In Northern Germany, "ST" is pronounced separately: S-Tar
    Further south, "ST" tends to be pronounced with a German "sch" sound: Schtar
    #32Verfasser penguin (236245) 05 Jan. 17, 23:48
    Kommentar
    #32: But I'm wondering especially about Star, since it's an English loan-word. I thought maybe it was pronounced with the English pronunciation. manni3's entry Star3 seems to confirm that it's sometimes pronounced à l' anglaise.
    #33Verfasser eric (new york) (63613) 05 Jan. 17, 23:55
    Kommentar
    @ sometimes - ja, deshalb schrieb penguin ja "ST" tends to be pronounced with a German "sch" sound: Schtar
    Deutsch gilt als plurizentrische Sprache.
    #34Verfasser manni3 (305129) 06 Jan. 17, 07:24
    Kommentar
    #31
    Da erspart sich einer die Mühe, das Zitat durch Einschieben von Blanks lesbar zu machen - und macht uns die Mühe des Lesens. Warum?
    #35Verfasser Byrdy (782769) 06 Jan. 17, 08:09
    Kommentar
    @eric: Die getrennte Aussprache s-t bei deutschen Wörtern (S-tufe, S-tadt, S-tunde, S-tein, S-tar [Vogel], ... ), die zur Mitte des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen Norddeutschlands noch üblich war, stirbt (im Hochdeutsch) mehr und mehr aus. Das hört man nur noch von der älteren Generation, vor allem im Raum Hamburg und weiter nördlich (Helmut Schmidt war dafür bekannt). Bei Fremdwörtern - egal, ob aus dem Englischen (Star [berühmter Künstler], Stepper, Stand-by, ...) oder aus dem Romanischen (Stereo, Stativ, Stil, Statistik, Statue, Standard, ...) - ist die Aussprache uneinheitlich. Je nachdem, wie weit so ein Wort bereits als "deutsch" empfunden wird, wird auch die Aussprache angepasst. "SCH-tand-by" habe ich noch nie gehört, "S-tereo/SCH-tereo", "S-til/SCH-til" und auch "S-tar/SCH-tar" hört man mal so und mal so, "S-tandard" sagt kaum noch jemand.

    Aus unerfindlichen Gründen sagen manche Leute ohne jegliche Nordabstammung "Schorns-tein". Aber nur bei diesem Wort.
    #36Verfasser dirk (236321) 06 Jan. 17, 08:12
    Kommentar
    Schpaghetti.

    >(Stereo, Stativ, Stil, Statistik, Statue, Standard, ...) - ist die Aussprache uneinheitlich

    bei den Beispielen würde ich sagen ist die Aussprache ziemlich einheitlich Scht.

    >Further south, "ST" tends to be pronounced with a German "sch" sound: Schtar

    Der Nord-Süd-Unterschied besteht eigentlich nur bei st im Wort, nicht am Wortanfang. Also: Koschten- und Leischtungsrechnung nur im Süden, aber überall Schportschau und Schtaatsanwalt.
    #37Verfasser Frank01 (731116) 06 Jan. 17, 14:34
    Kommentar
    Bei mir ist sogar der Stil noch uneinheitlich: die Blume hat einen Schtiel, aber gefeiert wird mit Stil.
    #38Verfasser wor (335727) 06 Jan. 17, 14:42
    Kommentar

    Out of curiosity, how would folks around the country pronounce the name of the 16th-century reformer in Rostock, Joachim Slüter?

    As far as I recall, folks up there say "sl" instead of "schl" (but if I'm quickly reading the Wiki article "Niederdeutsche Sprache" correctly, that could by a typical feature of "Mecklenburg-Schwerinerisch")
    #39Verfasser hbberlin (420040) 06 Jan. 17, 15:18
    Kommentar
    Wie es im Niederdeutschen ist, weiß ichnicht, aber sl wird im Hochdeutschen niemals als schl ausgesprochen. Das gibt es nur bei st und sp. Also: S-lüter.
    #40Verfasser dirk (236321) 06 Jan. 17, 15:41
    Kommentar
    Like I said, I could read the article only quickly. Thinking about it further and after a quick-but-not-exhaustive search here of "s[vowel]*", there really aren't that many "native" German words that begin with "sl", are there? (Slip, Slipper, Slovakei, Slowenien are pretty much borrowed or based on non-German words, I'd say, even if they're well established these days.)
    #41Verfasser hbberlin (420040) 06 Jan. 17, 15:51
    Kommentar
    Slüter würde ich instinktiv nahe der niederländischen Grenze verorten (dies- oder jenseits) und entsprechend 'sl' sprechen.
    Wobei ich jenseits von Eigennamen nicht so pingelig bin. Selbst ein vereinzelter 'Schpagghetto' rutscht mir gelegentlich von den Lippen, obwohl ich mich im Italienischen eigentlich eher zusammen reiße.
    #42Verfasser wor (335727) 06 Jan. 17, 15:58
    Kommentar
    #35 Warum? Um Leuten wie Dir die Mühe des eigenen Nachschlagens nicht zu ersparen ;-))
    #43Verfasser manni3 (305129) 06 Jan. 17, 16:58
    Kommentar
    Im Plattdeutschen ist die Aussprache von st nicht einheitlich. In den meisten Regionen wird m.W. über den spitzen Stein gestolpert, aber im ostfriesischen Platt z.B. wird geschtolpert wie im Hochdeutschen. (Ob schon immer oder auch erst im Zuge der in #36 beschriebenen Entwicklung, kann ich nicht sagen.)

    Insofern würde ich es nicht für ausgeschlossen halten, dass auch Slüter mancherorts zu Schlüter verschliffen wird.
    #44VerfasserCalifornia81 (642214) 06 Jan. 17, 17:31
    Kommentar
    Die Kombination s+Konsonant gibt es im ursprünglichen deutschen Wortschatz nicht mehr, weil sie sich zu sch+Konsonant verschoben hat. Bei St und sp ist dieser Wechsel allerdings nur phonetisch vollzogen, nicht im Schriftbild. Wie oben schon erwähnt, ist die früher in Norddeutschland verbreitete Aussprache s-t und s-p ("über den spitzen Stein stolpern") im Aussterben begriffen. Sie stammt aus dem Niederdeutschen, das die oben erwähnte Lautverschiebung nicht mitgemacht hat. Dort heißt es also nach wie vor "slapen', und beim "Steen" wird das St auch weiterhin s-t gesprochen. Daher auch der Name Slüter.
    #45Verfasser JanZ (805098) 06 Jan. 17, 20:42
    Kommentar
    Hier eine Karte zum Vorkommen von  s-sch im Limburgischen.     
    #46Verfasser manni3 (305129) 06 Jan. 17, 20:56
    Kommentar
    #45 Sie stammt aus dem Niederdeutschen, das die oben erwähnte Lautverschiebung nicht mitgemacht hat.

    Wie gesagt -- mit Ausnahme des ostfriesischen Platt. Da wird's "schlaapen" und "Schteen" ausgesprochen.
    #47VerfasserCalifornia81 (642214) 06 Jan. 17, 21:09
    Kommentar
    Ich kannte mal eine Frau Slembeck, die sich selbst 'Schlembeck' aussprach. Da es, wie oben schon gesagt, die Kombination 'sl' am Wortanfang im Deutschen gar nicht gibt, kann es schwerlich eine Regel dafür geben, aber ich vermute, dass nicht wenige Leute die 'st'-Regel anwenden und also 'schl-' sagen.

    Was 'Star' (also den Promi, nicht den Vogel) betrifft, würde ich vermuten, dass unter Vierzigjährige eher 'S-tar' sagen, ebenso wie Leute, die öfter mal Englisch reden (müssen), und ältere und Leute ohne viel Kontakt zum Englischen eher 'Schtar'. Mein Opa zum Beispiel sagte auch noch "Sex' wie 'Sechs', aber das habe ich wirklich lange nicht mehr gehört.
    #48Verfasser Gibson (418762) 06 Jan. 17, 22:00
    Kommentar
    Immerhin, ich habe noch niemanden gehört, der die Buchstabenkombination Skl am Wortanfang - wie in "Sklave" - als Schkl ausgesprochen hätte. Das lässt hoffen.

    (Ich habe allerdings schon - leicht OT - Amerikaner mit Knoten in der Zunge erlebt bei dem Versuch, einen mit Skl beginnenden Nachnamen überhaupt auszusprechen. :-D )


    Edith fällt gerade auf, dass wir hier ein Wort haben wie im OP gesucht: mit einem stimmlosen s am Anfang.
    #49VerfasserCalifornia81 (642214) 06 Jan. 17, 22:11
    Kommentar
    Gibson @ "Sex' wie 'Sechs', aber das habe ich wirklich lange nicht mehr gehört.
    Die meisten Leute im Süden summen das S von 'Sechs' nicht. Entweder warst Du schon lange nicht mehr in der Südhälfte Deutschlands*, oder Du hast mit keinem über Sex gesprochen ;-)

    Allerdings mache ich in meiner regionalen Umgangssprache einen Unterschied im e: säks - séks

    Pons hat übrigens für beide Wörter [zɛks]. Sprichst Du vielleicht gar kein Standarddeutsch? ;-)

    * Dass Du den Unterschied von Fortis und Lenis in den stimmlosen S des Südens hörst, trau ich Dir als Nicht-Süddeutsche nicht zu ;-)

    #50Verfasser manni3 (305129) 06 Jan. 17, 22:37
    Kommentar
    Ich war überhaupt nur insgesamt 2 Tage meines Lebens südlich des Mains, und ein Gespräch über Sex hat sich da zufällig nicht ergeben ;)

    Aber ernsthaft: [zɛks] als Standard? Das sagt jemand? Das finde ich schwer zu glauben. Ausnahmslos ALLE Leute, die ich kenne (der Opa ist schon vor Jahren gestorben), sprechen 'Sex' mit scharfem S. Egal wie alt, egal wie Englisch-affin. Allerdings auch alle weiter nördlich...
    #51Verfasser Gibson (418762) 06 Jan. 17, 22:57
    Kommentar
    Ich weiß nicht, ob das jemand sagt.
    Duden hat immerhin beide: [zɛks]  [sɛks] 
    #52Verfasser manni3 (305129) 06 Jan. 17, 23:04
    Kommentar
    #53 Allerdings mache ich in meiner regionalen Umgangssprache einen Unterschied im e: säks - séks

    Hm. Ich nehme mal an, dass sich das im Alltagsgebrauch meist zweifelsfrei aus dem Kontext ergibt, aber dennoch sei die Rückfrage erlaubt: Welches ist denn da welches?
    #53VerfasserCalifornia81 (642214) 06 Jan. 17, 23:34
    Kommentar
    Säxbombe + séx Bomben = séx Säxbomben ;-)
    #54Verfasser manni3 (305129) 07 Jan. 17, 05:17
    Kommentar
    #55Verfasser bluesky (236159) 07 Jan. 17, 08:10
    Kommentar
    Danke für den Ohrwurm ;-).

    Zum Thema passt der schon neulich erzählte Witz:
    - Kommst du zum Abendessen vorbei?
    - Klar, gegen sechs?
    - Nee, einfach nur so.
    #56Verfasser JanZ (805098) 07 Jan. 17, 09:57
    Kommentar
    Wir sprechen gar kein stimmhaftes s in Ostösterreich, wenn tiggerchen das macht, weiß ich, dass sie das Wort bei der Sendung mit der Maus gelernt hat. :-)

    Den Vogel spreche ich Schtar, den komischen Vogel S-tar.
    #57Verfasser tigger (236106) 07 Jan. 17, 11:09
    Kommentar
    #54 Interessant. Da drängt sich natürlich die Frage auf, wie man - vom allgäuischen Dialekt herkommend - im Englischen "sex with six sexy sax players" aussprechen würde. (Die moralischen Erwägungen zu dem Thema lassen wir jetzt mal beiseite. :-) )
    #58VerfasserCalifornia81 (642214) 07 Jan. 17, 12:51
    Kommentar
    Kein Problem! So wie das in Pons ausschaut, sind das Allgäuer Saxophonisten: [sæks] - [seks]
    Die Moral ist auch kein Problem. Die Sechs gehen hinterher einfach beichten, gut katholisch wie sie sind ;-)
    #59Verfasser manni3 (305129) 07 Jan. 17, 14:24
     
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