Kommentar | Die Muttersprachler (deren Votum ich keineswegs anzweifeln will!) pflegen bei dieser Frage regelmäßig - so auch hier - zu antworten, die Version mit possessive sei formal korrekt, die andere eigentlich falsch, aber umgangssprachlich üblich.
Ist es denn nicht eher so, dass beide Formen grammatikalisch gültig sind, aber leicht verschiedene Aussagen wiedergeben?
Wenn ich sage: "she hates my doing that", dann wäre doch doing das Objekt in Form eines (substantivischen) Gerundiums, das mit dem possessive my einer Person zugeordnet ist. Das bedeutet also, sie hasst nicht mich, sondern nur die angesprochene Tätigkeit.
Wenn ich aber sage: "she hates me doing that", dann ist die Konstruktion eine andere. Hier ist me das Objekt und doing ein Partizip, das den Zustand des Objekts beschreibt. Sie hasst also mich, wenn ich das tue.
Dass es einen grammatikalischen Unterschied zwischen den beiden Versionen gibt, zeigt sich doch auch, wenn man ein Attribut einführt: "she hates my permanent doing that", bzw.: "she hates me permanently doing that". Im ersten Fall vertritt doing als Gerund ein Substantiv und wird durch ein Adjektiv qualifiziert. Im zweiten Fall vertritt doing dagegen als Partizip ein Adjektiv und verlangt ein Adverb.
Oder sehe ich das völlig falsch? |
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