und noch ein Grimm:
12) gegenüber den verengungen des wortbegriffes (7--11) steht eine verallgemeinerung desselben, nach oben 2; es ist eine plurale allgemeine personenbezeichnung geworden, so mit zahlzusätzen von zwei ab
13) so dient nun leute in seiner gewöhnlichen anwendung als bezeichnung einer unbestimmten mehrheit von menschen
14) manchmal meint leute auch menschen die man bei sich sieht, die zu einem auf besuch kommen; wo sonst jedoch auch ein ausdrücklicher zusatz steht
15) leute in präpositionalen verbindungen, die ein örtliches verhältnis zu einer mehrheit von menschen hervorheben.
a) bei leuten, bei den leuten
b) mit leuten
c) unter leuten sein, unter den leuten etwas thun oder werden
d) zu den leuten
e) vor den leuten
f) von den leuten
g) auf die leute
h) in die leute
16) adjective zusätze treten zu leute,
a) eine gestalt oder körperbeschaffenheit angebend
b) das lebensalter bezeichnend
c) die lebensstellung bezeichnend: hohe, mächtige, vornehme, ehrliche (verschieden von unten d), grosze, reiche, berühmte, freie leute: was der besten leute waren (führte er in die gefangenschaft)
d) innere eigenschaften bezeichnend
e) geschiedene leute, in der stehenden wendung wir sind geschiedene leute, die nichts mehr mit einander zu thun haben
f) andre leute, im gegensatz zu einer eigenen, angeredeten oder gemeinten persönlichkeit oder auch einer gemeinschaft von dergleichen (vergl. dazu auch fremde leute oben 8 a. e.
17) in einer formel der abstammung steht leute im sinne von 16, c, rührt aber auch an den begriff 7 oben
18) leute, in prägnantem sinne, rechte, hervorragende leute: mit leuten sind erwachsene gemeint, im gegensatz zum kind: sprichwörtlich aus kindern werden leute, kinder wachsen heran
19) umgekehrt aber auch, leute wie kinder
20) leute, die menschen gegenüber der gottheit
21) leute, menschen, gegenüber den thieren
22) leute, nicht nur von menschen, vergl. honigleute bienen theil 42, 1790; mit diesen wundervollen geistern, mit feen und dergleichen leuten. W. HAUFF 2, 134.
23) mundarten haben sich zum plur. leute einen sing. leut in der bedeutung einzelner mensch gebildet: bair. e mannets leut, e weibets leut, mannsperson, weibsperson, um Würzburg das leut zunächst eine person weibliches geschlechts SCHM. 1, 1538 Fromm.; östr. das leut einzelne person, namentlich eine gemeine weibsperson, leutl alte weibsperson FROMM. 3, 193, 129; kärntn. leutl person, e guets leutl LEXER 179; im Hohenlohischen leut, neutr., person, namentlich weibliche FROMM. 3, 537, 7; fränk.-henneberg. lu?t neutr. person 6, 422, 33; im südlichen Westfalen lu?d neutr. mädchen, in verächtlicher rede 2, 96, 42; im fürstenthum Lippe luit, im Ravensbergschen lu?t, n. der gewöhnlichste ausdruck für mädchen
für alle Beispiele:
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