Comment | OT: Einspruch, Euer Ehren :-) Wir wollen die Bibel einmal genau lesen (Gen 4,13 ff, nach Luther):
Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet. Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände.
In dürren Worten: Kain hat sein Verbrechen eingestanden und bittet um Vergebung, wenngleich sicherlich nicht allzu beredt. Gott freut sich darüber und gibt ihm eben kein Kainszeichen im landläufigen, notorisch falsch interpretierten Sinne, sondern ein Schutzzeichen, "dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände". "Also: Schluss mit aller Blutrache, Kollektivschuld und Sippenhaft, noch bevor sie auf die Weltbühne kommen." (Pinchas Lapide, Ist die Bibel richtig übersetzt? Gütersloh 2000, 3. A., S.16)
Pinchas Lapide war übrigens kein Mann der Kirche, sondern jüdischer Religionswissenschaftler. |
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