@ 22: Mein Paul (22. Aufl.) hat leider keinen Eintrag zu
aisch/eisch. Zu
arg verrät er dies:
"
arg Adj. Mhd.
arc, ahd.
ar(a)g aus g.
*arga- Adj. 'feig'; das Wort gilt in alter Zeit als schlimmes Schimpfwort, und hat ersichtlich eine sexuelle Nebenbedeutung, vielleicht 'impotent'. Bezeugt in anord.
argr und
ragr (mit tabuisierender Metathese), ae.
earg, afr.
erg. Herkunft dunkel. Ein Zusammenhang mit dem indogermanischen Wort
*orģhi- 'Hode' (gr.
órchis usw.) ist wahrscheinlich, vgl. etwa gr.
énórchis 'unverschnitten', lit.
eržus 'lüstern', geil'. Die Einzelheiten bleiben unklar."
Was nun
aisch/eisch angeht, so verweisen die
Grimms auf viele ältere Formen wie
aisk oder
ekislîh (und fühlen sich sogar an gr.
αἰσχρός 'schändlich' erinnert), denen aber durch die Bank die -rg-Endung fehlt.
Dass insbesondere oberdeutsche Dialekte zu allerlei Zischlauten neigen, wo im Norden eher Verschlusslaute vorherrschen*, scheint mir noch nicht ausreichend für die Annahme etymologischer Verwandtschaft zwischen
eisch und
arg, selbst wenn man mit einiger Mühe eine Bedeutungsähnlichkeit erkennen mag.
*) ...was auch nicht universell gilt; als Norddeutscher sage ich ja gern 'Kuchentei
ch' und 'Köni
ch'...