Ich würde "Meier et alii" (mit klarem doppeltem i) sagen, habe aber auch schon häufig "Meier et al" - also auch in der Aussprache kein i - gehört und mir dabei nichts Böses gedacht. Das waren allerdings meistens Vorträge in englischer Sprache, wobei ich mich nicht erinnere, ob das Muttersprachler waren oder nicht.

Ich sage eigentlich immer "Meier et al", vielleicht ab und zu "Meier and collaborators". So höre ich das auch von anderen.

Edit: Jetzt erst kapiert, dass es ums Deutsche geht. Keine Ahnung, was ich da sagen würde, in einem populärwissenschaftlichen Vortrag kommt das selten vor, in einem wissenschaftlichen Kontext würde ich wahrscheinlich auch "et al" sagen.

Wie wäre es mit der Übersetzung "und andere"?

Auf Deutsch käme es mir seltsam vor, die lateinische Version auszusprechen, da würde ich eher eine deutsche Umschreibung verwenden, glaube ich.
Normalerweise nennt man doch auch explizit die Namen, oder?

Wenn es "untergeordnete" Mitarbeiter sind, könnte man auch "Meier und seine Arbeitsgruppe" oder "Meier und seine Mitarbeiter" sagen.

Dodolina, alle Namen kann man bei manchen Veröffentlichungen schon aus Zeitgründen nicht angeben. Und oftmals stammen auch nicht alle Autoren aus einer Arbeitsgruppe, so dass Deine Umschreibungen auch nicht passen. Allerdings habe ich "Meier und Mitarbeiter" auch schon gehört. "Meier und andere" wiederum klingt für mich etwas merkwürdig. Vermutlich ist et al - so wie man es schreibt ;-) - wirklich eine gute Lösung. Es wird mit Sicherheit häufig gesagt.

Ok, das mag in anderen Gebieten anders sein, ich kenne das gar nicht, dass man nur einen erwähnt.
Aber bei mit gibt es auch selten Paper mit mehr als 2 Autoren, mehr als 4 oder 5 habe ich noch nie gesehen. Und da nennt man dann immer alle Namen, mitunter bürgern sich auch Abkürzungen für bestimmte Gruppen ein (Konkret wird eine Gruppe mit Anfangsbuchstaben FOOO auch gerne mal Fuu ausgesprochen).

Ich kenne auch so Beispiele wie "Viele haben dazu etwas Beigetragen, die wichtigstens sind Meier, Schmidt und Müller, aber auch andere".

Wie man das bei Papern mit 10 und mehr Autoren macht, weiß ich nicht.

Taktisch gesehen wäre es nicht schlecht, sie einmal alle zu erwähnen, sind auch nur 4.
;-)

4 Autoren würde ich alle nennen, auch wenn es bei Wiederholung etwas nervig wird.
Es ist für jeden von denen wichtig, dass ihr Name verbreitet wird und bekannt wird, was sie gefunden haben. Und 4 Namen sind zum Aussprechen auch nicht viel länger als "Meier und seine Kollegen".

Ich wäre jedenfalls ziemlich sauer, wenn bei meinen letzten Paper (auch 4 Autoren) nur einer oder zwei der anderen explizit erwähnt würden.

Vor allem weil einer von denen den Vortrag bewertet ;-)

Werden die eigentlich in absteigender Wichtigkeit auf dem Paper aufgeführt?

Alphabetisch ...

Also auf dem Paper hier garantiert nicht alphabetisch.

#8: Reihenfolge ist ganz unterschiedlich, da scheinen Arbeitsgruppen ihren eigenen Regeln zu folgen; manchmal Chef (des Instituts/der Klinik) zuerst, manchmal Projektleiter zuerst, manchmal auch Chef zuletzt. Irgendwo hab ich sogar mal gesehen, dass die Damen vorn standen - kann aber auch Zufall gewesen sein.

Das hängt vom Fachgebiet ab. Bei Mathematikern (und älteren physikalischen Papern) tendenziell alphabetisch, bei Physikern, Chemikern und Biologen zuerst der Doktorand oder wer auch immer die Arbeit gemacht hat, dann diejenigen, die auch dazu beigetragen haben in absteigender Wichtigkeit und zuletzt der Professor, der sich das Projekt ausgedacht hat. Bei manchen Veröffentlichungen steht dann noch dabei, dass XX und YY in gleichen Teilen zu der Arbeit beigetragen haben und sie kriegen eine "shared first authorship". Wie es bei anderen Fachgebieten (speziell Geisteswissenschaften) ist, weiß ich nicht.

Das hängt vermutlich sehr vom Fachgebiet ab, alphabetisch kommt auch vor, ist aber eher die Ausnahme. In vielen Gebieten sind der erste und der letzte in der Liste die wichtigsten. Der erste ist oft der, der das Manuskript geschrieben hat und der letzte der sogenannte "senior author", oft der Gruppen- oder Institutsleiter. Dazwischen stehen die, die sonst irgendwie beigetragen haben. Aber es gibt eben keine festen Regeln.

Alle Autoren nennen? Dann viel Spaß (und Zeit) bei Artikeln wie diesem:
http://iopscience.iop.org/1367-2630/13/5/053044/ :o)

Bei diesen Dingen gibt es, wie erwähnt, große Unterschiede zwischen den Fachgebieten, ich kann nur für meines sprechen:

Alle vier Autoren zu nennen, kommt mir sehr ungewöhnlich vor. Weiß man die denn in jedem Fall? Auf der Folie steht ja vermutlich auch nur "Meier et al. 2012". Auch in Publikationen werden im Text maximal drei Autoren (und das auch nur beim ersten Mal) genannt.

In der Physik und Astronomie werden die Autoren in der Reihenfolge genannt, wie sie zum Artikel beigetragen haben, sprich, der, der die meiste Arbeit geleistet hat, als erster. Ausnahme ist die Teilchenphysik mit ihren Tausende-Autoren-Artikeln, da sind die Autoren alphabetisch geordnet. (Der, der die Arbeit gemacht und das Paper geschrieben hat, wird üblicherweise als "corresponding author" hervorgehoben.) Dass Personen (wie Institutsvorstände), die nichts zur Arbeit beigetragen haben, als Autoren genannt werden (wie das in der Medizin üblich zu sein scheint), widerspricht den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis.

RE1, das stimmt so nicht, dass maximal 3 Namen genannt werden.
Bei meinem Beispiel FOOO von oben findet man massenweise Artikel, die alle vier Namen nennen.
(Das ist jetzt spontan das erste, wo mir 4 Autoren in den Sinn kommen, deswegen habe ich die gegoogelt.)

Meiner Erfahrung nach ist es übliche Praxis, alle Namen zu nennen.
Und wenn der Vortragende die Namen nicht weiß und auch nicht auf die Folie schreibt, dann ist das meiner Meinung nach schlicht schlechte Vorbereitung.
Klar, bei Papern mit zig Autoren geht das nicht, da wird dann nur der Hauptautor explizit erwähnt, aber 4 Namen wird man ja wohl nennen können.

Wenn "et al." geschrieben wird, spreche ich das auch so - die lateinische Vollform ist nicht die Intention des Vortrags. Bei mehr als drei Namen kann man auf der Folie alle Namen nennen.

Kollege ist kein Synonym für Co-Autor.

@RE1: Wieviele Autoren genannt werden hängt davon ab, welcher Style guide üblich oder gefordert ist. Vancouver zB gestattet meiner Erinnerung nach das et al. erst nach dem sechsten Namen

Wie ich betont habe, gelten meine Ausführungen für mein Fachgebiet. Aber dass man im Text(!) bis zu sechs Autoren nennt, halte ich auch in anderen Fachgebieten für fraglich, das wird doch völlig unübersichtlich. Wie das bei den Literaturangaben gehandhabt wird, ist wieder eine andere Sache, das ist selbst innerhalb eines Fachgebietes bei jeder Zeitschrift anders.

Und wenn der Vortragende die Namen nicht weiß und auch nicht auf die Folie schreibt, dann ist das meiner Meinung nach schlicht schlechte Vorbereitung.

Gute Vorbereitung ist für mich, sich mit den Inhalten der zitierten Werke auseinanderzusetzen, nicht die Namen sämtlicher Koautoren auswendig zu lernen. Dass auf Folien vier Autoren angegeben werden, kenne ich nur, wenn der Vortragende selber der vierte ist...

*flüster*
Der Vierte hört zu und setzt die Note...
*flüster aus*

Und der ganze Vortrag dreht sich um diese eine Arbeit, also werde ich in dem Fall sowohl den vollen Titel als auch alle Autoren einfach mal am Anfang kurz erwähnen.
;-)

Wie gesagt, RE, ich kenne Beispiele, wo im Text eines Papers und auch in Vorträgen 4 Autoren alle namentlich erwähnt werden.
Ich bin Mathematikerin, da sind Paper mit mehr als zwei Autoren selten, aber ich kenne Beispiele mit 4 und ich glaube auch 5 Autoren. Meiner Erfahrung nach werden immer alle Namen erwähnt, ob im Text eines Papers oder einer Folie oder im Vortrag.

Klar, bei zig Autoren muss man das nicht auswendig lernen, das wäre Wahnsinn und Zeitverschwendung, da reichen auch die Hauptautoren.
Aber vier Namen ist keine große Leistung, das kann man neben der inhaltlichen Vorbereitung erwarten. Gute Vorbereitung ist für mich beides, Inhalte und auch die Namen der Referenzen. Vor allem dann, wenn es wirklich um diese eine Arbeit geht.
Von daher finde ich schon, dass Flocke alle Namen erwähnen sollte, zumindest einmal, wie sie es ja jetzt auch vor hat.
Flocke, solche Fragen kannst du aber auch dem Betreuer des Seminars fragen (vielleicht gibt es einen Assistenten des Profs?), wie das in deinem Fachgebiet üblich ist.

So uneinig, wie wir uns hier sind, kann es durchaus sein, dass die Konventionen bei dir nochmal anders sind. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du jemanden aus deinem Fach fragst.

@Snowflake: Ja, wenn sich der ganze Vortrag um diese eine Arbeit dreht, dann natürlich alle vier Namen nennen! Ich bin davon ausgegangen, dass das eine Referenz unter vielen ist (die alle vier oder mehr Autoren aufweisen...)

@Dodolina: Fünf Autoren im Text? Dann steht da wirklich so etwas wie "While Meier, Müller, Smith, García and Jones (2012) claim that X=Y, others (e.g. Kepler, Brahe, Kopernikus, Newton and Galilei 1522; Einstein, Lorentz, Planck, Lemaître and Friedmann 1920) found evidence that X=Z"?

Aber vier Namen ist keine große Leistung
Aber bei, sagen wir, 20 Referenzen mit je vier Autoren kommen da schon ein paar Namen zusammen. Dass viele davon dieselben sind, macht es nicht leichter, da sie in der Regel in unterschiedlichen Permutationen auftreten. Aber natürlich wird man in Fachgebieten, in denen vier Autoren viele (und nicht wie bei mir wenige) sind, die in den seltenen Fällen auch eher erwähnen.

Naja, so viele Namen in einem Satz findet man natürlich nicht, das würde man anders formulieren und die beiden Listen in zwei Sätze packen. Dazu kommt, dass Mathematik nicht auf Experimenten beruht, sondern Paper immer bewiesene Wahrheiten beinhalten. Solche Widersprüche kann es nicht geben, dass verschiedene Paper X=Y und X=Z behaupten.
Aber ja, 4 Namen findet man durchaus.
Zum Beispiel ".. was used in the work of Falisi, Oanki, Onara and Otto on..." (Namen geändert)
oder "This work builds on the XY structure and its implementation prepared by Falisi, Oanki, Onara and Otto".

Das Fünferpaper fällt mir gerade nicht ein, wer da noch dabei war, deswegen finde ich da auch kein Beispiel.
In meinen Vorträgen komme ich auch auf 15-20 Namen in verschiedenen Zusammenstellungen (meistens oder zu zweit).
Wie gesagt, bei uns sind mehr als 2 Autoren eigentlich die Ausnahme und Werke mit mehr Autoren sind normalerweise auch große und wichtige Werke, die man eh kennen sollte. Außerdem schreibt man sich die Referenzen ja auf, entweder auf die Folie oder auf die Notizen bei einem Tafelvortrag. Da kann man ja dann spicken und muss das nicht auswendig können. (Bei uns sind Tafelvorträge übrigens auch immer noch üblich, meist ist deutlich über die Hälfte der Workshop-Vorträge an der Tafel.)

Ich kann die Aufforderung nur unterstützen, deinen Betreuer zu fragen, was bei Euch üblich ist. Was dem jungen Chemiker ein Minimum an Höflichkeit ist, mag dem alten Soziologen schnuppe sein und umgekehrt. Letztlich sind es nämlich ziemlich beliebige Konventionen: die muss man einfach kennen um es richtig zu machen und die sind in jedem Fachbereich anders.

In Wirtschaftswissenschaften ist es zum Beispiel üblicherweise so, dass man bei einem und zwei Autoren die Namen nennt, bei drei und mehr wird es "Meier et al." (im Text und auch beim Vortrag, ich sage das genau so: Meier et al). In diesem Gebiet würde ich es auch für ordentlich Selbstüberschätzung und mangelnde Sachorientierung halten, wenn der Dritt- oder Viertautor damit ein Problem hat, oder das gar in die Bewertung des Vortrags einfließen lassen würde. Auch wenn dieses Papier das Thema des Vortrags ist. Fände ich "albern" - um die Personen geht es nicht (deswegen werden die Autoren auch fast immer einfach alphabetisch sortiert, und ob man vorne oder hinten steht heisst gar nichts).

Anderswo mag es aber nichts weiter sein als grundlegende Höflichkeit, alle Namen zu nennen. So wie ich halt auch nicht sagen würde: "Da gab es so ein Papier von, keine Ahnung mehr wie der heisst, in irgendsoeinem Journal." - dass es "Meier et al" im "Journal of Stuff" war weiss ich schon, und alles andere wäre auch unprofessionell. Bei Dodolina ist es offenbar auch schon unprofessionell, wenn man nicht alle Autoren kennt. Bei Dir kann es also alles mögliche sein. Daher: Nachfragen!

OT, @ Dodolina: auch zwei bewiesene Wahrheiten können sich widersprechen. Die Quantentheoretiker und die Relativitätstheoretiker können ein laaaanges Lied davon singen ;-)

Pelikan, das sind keine bewiesenen Wahrheiten, sondern beides Theorien, die für ihre jeweiligen Anwendungsgebiete ganz gut zutreffen.
Es ist aber klar, dass nicht beide wahr sein können, sondern dass die Wahrheit eine Theorie ist, die erst noch gefunden werden muss und die alle Effekte beschreibt.

Zwei sich widersprechende Aussagen können schlicht nicht beide wahr sein.

Was ich in (Physik-)Vorträgen auch schon erlebt habe: Auf der Folie steht "Meier et al." und der Vortragende sagt "in this paper from the Berg lab" (wobei Berg der letzte Autor ist). Das ist eigentlich eine ganz gute Lösung, da der Doktorand Meier zwar gewürdigt wird, aber auch die Information weitergegeben wird, aus welcher Arbeitsgruppe das jetzt kommt, und Professor Berg den Zuhörern viel eher ein Begriff ist. In einem Vortrag geht es ja nicht um Zitationen sondern in erster Linie Information für die Zuhörer.

Die Diskussion geht mE völlig an der Frage vorbei. Wann in Euren Disziplinen "et al." verwendet wird, interessiert hier nur am Rand. Wenn ich ein Paper habe, und dort wird eine Arbeit von "Schmid, Maier et al." zitiert muss ich das eben uU vorlesen.

Wenn "et al." geschrieben wird, spreche ich das auch so

Wirklich? Das macht man ja bei anderen gängigen Abkürzungen auch nicht. Niemand sagt bezettweh (bzw) oder, um bei einem lateinischen Beispiel zu bleiben, e-te-ce (etc).

Ich würde etnweder "et alii" lesen, oder "und andere".

Wenn ich ein Paper habe, und dort wird eine Arbeit von "Schmid, Maier et al." zitiert muss ich das eben uU vorlesen.

Es geht um einen Vortrag und da muss man nicht vorlesen, was auf den Folien steht. Wie gesagt kann man auch nur den letzten Autor nennen, dann ergänzen sich Bild und Ton statt sich zu wiederholen...

Du kannst das halten wie Du willst, aber wenn ich mich auf ein Paper von "Schmidt, Maier et al." beziehe, dann sage ich, jedenfalls beim ersten Mal nicht bloß "das Paper von Schmidt".

Aber im Ergebnis ist es unerheblich, da die Frage schlicht lautet: "Wie ist et al. auszusprechen"?

Ich sehe das Problem mit "et al" nicht.

Wenn es ein Fachvortrag ist, dann werden die Zuhörer diesen Begriff sicherlich kennen und verstehen.

Ich benutze ihn immer so, wie er geschrieben steht.

Und der ganze Vortrag dreht sich um diese eine Arbeit, also werde ich in dem Fall sowohl den vollen Titel als auch alle Autoren einfach mal am Anfang kurz erwähnen.

Genau, eine praktikable und faire Lösung. Und später dann immer nur "unsere Veröffentlichung", "unser PNAS-Paper".

Generell stimme ich #25+27 von Beel zu (für meinen Bereich, die Biowissenschaften): Folien muss man nicht vorlesen, der Name des Erstautors ist in einem Vortrag meist unwichtig, und wenn ein Name interessiert, dann eher der des Letztautors.

Wenn es aber aus irgendwelchen Gründen unbedingt sein muss, das "et al." auszusprechen, würde ich "und Kollegen" nehmen. Da das laut Snowflake nicht geht, wäre "und andere" meine zweite Wahl. "Und Mitarbeiter" geht (mindestens in Deutschland) schlecht, weil "Mitarbeiter" (inzwischen?) in der Regel "untergeordnete Mitarbeiter" bedeutet.

Edit: An die "et al." als "ett all"-Aussprecher: Sprecht ihr "u. a." auf einer Folie auch "uh ah" aus? ;-)

"und andere"

Das dauert ja nicht lange

Edit: An die "et al." als "ett all"-Aussprecher: Sprecht ihr "u. a." auf einer Folie auch "uh ah" aus? ;-)


The two cases are different, because et al. is Latin and u.a. is German.

In English it's pronounced /ɛt'æl/. And frankly I'd be surprised to hear anything else in German. To use the full form of al. requires you to adapt Latin morphology to German syntax, which is not possible. 'Das Werk von Schmidt et alii? aliis? alios?' Just because von takes a dative in German doesn't mean it takes one in Latin. Avoid the problem by not being pedantic.

Escoville, ich bin froh, dass sich mit dir ein Englisch-Muttersprachler meldet, weil ich so meine gerade zurückgestellte Frage stellen kann, ob er "i.e." "eye ee" aussprechen würde (oder gar "e.g." als "ee gee"). :-)

The two cases are different, because et al. is Latin and u.a. is German.

Which is why I brought up "etc". Sagt jemand auf Deutsch "eh-te-ze"? Mir würde das nicht einfallen.

To use the full form of al. requires you to adapt Latin morphology to German syntax,

Nicht doch. Wir sprechen einfach den vollen Text aus, statt nur die Abkürzung, und der lautet nun einmal "et alii" (=die maskuline Pluralform von alius).

'Das Werk von Schmidt et alii?

Problemlos möglich.

@Mattes: Ich sage für "i.e." immer "eye ee" und nicht "id est", analog ist bei mir "e.g." auch "ee gee". Ich habe das auch von anderen Muttersprachlern nie anders gehört (und wage auch zu behaupten, dass so einige Muttersprachler nicht spontan sagen könnten, wofür "i.e." und "e.g." eigentlich stehen). Anders "etc.", das heißt bei mir "etcetera" und nicht "ee tee cee".

Und ich würde "et al." auch immer "et al" sprechen und nicht "et alii" (das gilt sowohl fürs Deutsche wie fürs Englische, bloß dass das "al" je nach Sprache natürlich unterschiedlich klingt ;o)) Ich wäre an der Uni nie auf die Idee gekommen, in Vorträgen sämtliche Autoren eines Papers nennen zu wollen, dafür stehen in der Chemie oft zu viele Namen drauf. Erfreulicherweise war aber meist ein Sternchen beim Namen dessen, der die Arbeit gemacht hatte, den konnte man dann als Hauptautor nennen und ein "et al" dran hängen.

Mattes, wie sprichst Du denn Doktortitel? Ich spreche meinen "Dr. rer. nat." auch tatsächlich "Doktor rer nat", bei vielen Doktortiteln könnte ich mangels Lateinkenntnissen wohl noch nicht einmal korrekt wiedergeben, wie sie ausgeschrieben lauten müssen.

Okay, vielleicht war das in meiner #30 nicht deutlich genug: Ich würde "et al." nie "et alii" aussprechen, sondern möglichst stattdessen z. B. "und andere" sagen. So, wie ich davon ausging, dass Englisch-Muttersprachler "i.e" meistens als "that is" aussprechen und "e.g." als "for instance".

Falls "und andere" und Ähnliches aus irgendwelchen Gründen absolut nicht passen, würde ich "ett all" sagen.

Hallo Mattes,
ich habe eine hinreichende Zahl von biowissenschaftlichen Vorträgen in den USA gehört um zu sagen, dass "ett all" absolut gängig ist. Während "for example" häufiger Verwendung findet, hört man durchaus auch manchmal "ee gee", ohne dass es zu gesteigertem Stinrunzeln im Publikum führt.
Das mag in anderen Wissenschaftsdisziplinen anders sein; vielleicht spielt es eine Rolle, dass biomedizinische Forscher in Vorträgen ohnehin routiniert mit Abkürzungen umgehen (gamma aminobutyric acid GABA = "gaba", calcium/calmodulin-dependent protein kinase type II alpha CaMK2alpha = "camkaytwoalpha", ventral tegmental area VTA = "vee-tee-ey"). Ich habe auch sehr selten gehört, dass die National Institutes of Health anders als "NIH" ausgesprochen werden.

Für mich klingt "et alii" ebenso wie "und andere(n)" völlig okay. Einen Deutschen, der einfach die Abkürzung abliest ("ett all") würde ich für etwas ungebildet halten, Wissenschaftler hin oder her. Von jemandem, der einen Fachvortrag hält, ist schon zu erwarten, dass er sich drei Sekunden Gedanken macht, was "et. al." eigentlich heißt.

Im Englischen bin ich nicht so streng. Dort ist man von jeher schmerzfreier, wenn es darum geht, Lateinisches in seiner Langform zu ignorieren ;-) (300 BC, 5 a.m., PhD, stat.)

Den Ausführungen von Birgila ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen :)

Alles klar, ich bin ungebildet. Ich habe verstanden.

Nicht zwangsläufig, Du würdest nur uU ohne weitere Vorkenntnis von Geisteswissenschaftern dafür gehalten. Ich nehme an, dass Du damit leben kannst.

von Geisteswissenschaftern dafür gehalten

Ach sooo, Geisteswissenschaftler. Damit kann ich prima leben ;o))

Ich weiss nicht, ob man hier wieder das Klischee von den schmerzfreien Angelsachsen bemühen muss, die zu faul sind die abgekürzten Ausdrücke korrekt auszusprechen.

Eine lateinische Abkürzung als solche auszusprechen bedeutet also Mangel an Bildung? Interessant.
Meiner Erinnerung nach gingen die Dialoge an der Uni jedenfalls nicht so:
- In welchem Hörsaal wird die Statistikvorlesung stattfinden, und wann ist der Beginn?
- Die Vorlesung findet im Hörsaal 14 statt und beginnt um 10 Uhr cum tempore.
- Wollen wir uns anschliessend zum Mittagessen treffen?
- Ja gerne, passt dir 12 Uhr sine tempore?
- Das ist ein guter Vorschlag. 12 Uhr sine tempore ist eine ausgezeichnete Zeit.
Sondern so:
- Ist heute nicht Statistik?
- Ja, 10 zete in H14.
- Anschliessend Mensa, so um 12?
- Passt.

P.S.: Ich habe auch noch nie post scriptum gesagt ...

@Mattes, Carullus: Ich spreche "etc." als "et cetera" und "u.a." als "unter anderem", hingegen "USA" als "u-ess-a", "c.t." als "zeh tee" und "Dr. rer. nat." als "Doktor rer natt". Das kann man nicht verallgemeinern. "Et al." als "et alii" (das dann ja vermutlich auch noch, wie auch schon angemerkt, entsprechend dekliniert werden müsste) auszusprechen, halte ich für klugscheißerisch. (In den Geisteswissenschaften mag das durchaus anders sein, und der "et al"-Sager als ungebildet gelten.) Wie schon gesagt ist es in meinem Fach üblich, einfach "et al", evtl. "and collaborators" zu sagen.
Ich (als Naturwissenschaftler) finde es wichtiger, zu wissen, was "et al." bedeutet und wie und wann es verwendet wird, als was es eigentlich heißt.

"Und andere" halte ich für verwirrend. Wenn auf der Folie "Meier et al." steht und der Sprecher "Meier und andere" sagt, dann würde ich als Zuhörer das so verstehen, dass neben Meier et al. noch andere Teams, die nicht explizit erwähnt werden, dieselben oder ähnliche Ergebnisse erzielt haben.

Hier ist die Aussprache angegeben:
http://en.wiktionary.org/wiki/et_al.

#38ff. Och nö, auch in den Geisteswissenschaften spricht man die Abk. im Deutschen nicht immer aus. Man hört BiSi/Beze (BC), sogar Kallbeze (cal BC), Bepe (BP), etal (et al.), Doktor fill, Doktor rernat., Doktor wettmett, et zetera et zetera.

"Et al." als "et alii" (das dann ja vermutlich auch noch, wie auch schon angemerkt, entsprechend dekliniert werden müsste) auszusprechen, halte ich für klugscheißerisch.

Dann erzähle ich Dir lieber nicht, dass bei uns durchaus auch "Doctor" entsprechend dekliniert wird (Das Argument Dr.is Müller... Die Kanzlei Dr.es Maier ...)

"Und andere" halte ich für verwirrend.

Ist mE normaler fachsprachlicher Gebrauch, wenn man Latein denn unbedingt vermeiden will.

Das mögen wieder fächerspezifische Unterschiede sein, aber eine Aussage wie "Lemaître und andere haben gezeigt, dass das Unviersum expandiert" heißt für mich, dass Lemaître und andere Forscher(gruppen) das unabhängig voneinander gezeigt haben, nicht als Koautoren desselben Artikels.

Das sehe ich wie RE1. "und andere" führt in die falsche Richtung, auch wenn man argumentieren kann, dass es doch nur die Übersetzung von et alii ist. Et al ist aber nun mal ein feststehende Wendung, die in den mir bekannten Fachgebieten praktisch nur für Autorenlisten benutzt wird.

"Et al." als "et alii" (das dann ja vermutlich auch noch, wie auch schon angemerkt, entsprechend dekliniert werden müsste) auszusprechen, halte ich für klugscheißerisch.

Ich wollt's nicht so sagen, aber...
...genauso ist es. Wenn das bei uns jemand gesagt hätte, wäre er sofort als Klugscheißer aufgefallen, ja. Das hat wirklich noch nicht einmal mein Doktorvater oder irgendein anderer Prof "et alii" ausgesprochen, "et al" war absolut üblich.

Ich (als Naturwissenschaftler) finde es wichtiger, zu wissen, was "et al." bedeutet und wie und wann es verwendet wird, als was es eigentlich heißt.

Das kann ich unterschreiben.

Wenn auf der Folie "Meier et al." steht und der Sprecher "Meier und andere" sagt, dann würde ich als Zuhörer das so verstehen, dass neben Meier et al. noch andere Teams, die nicht explizit erwähnt werden, dieselben oder ähnliche Ergebnisse erzielt haben.

Sehe ich genauso. "Meier et al." = Meier und weitere Mitarbeiter im gleichen Team, dagegen "Meier und andere" = (Forschungsgruppe) Meier und weitere, mit Meier nicht kollaborierende Forschungsgruppen.


Dann erzähle ich Dir lieber nicht, dass bei uns durchaus auch "Doctor" entsprechend dekliniert wird (Das Argument Dr.is Müller... Die Kanzlei Dr.es Maier ...)

Da schlagen wieder meine fehlenden Lateinkenntnisse durch - ich käme gar nicht auf die Idee, "Das Argument Dr.is Müller" zu schreiben, das hieße bei mir "das Argument des Dr. Müller". Den Plural dagegen kenne ich immerhin, schließlich bekommen der gleichfalls promovierte Herr Dragon und ich manchmal Post, die an Dres.Dragon gerichtet ist. (Und den Punkt sehe ich dann immer nach dem "s" und nicht nach dem "Dr.", finde ich auch logischer, schließlich wird das gesamte Wort abgekürzt, also gehört für mich der Punkt auch ans Ende, bei diesem für mich obskuren "Dr.is" vermutlich auch).

Wieso hat sich "ett all" eigentlich eingebürgert? Die Abkürzung ist doch (anders als beispielsweise "cum tempore/ceh teh") nur Hundertstelsekunden kürzer als die Langform.

nur Hundertstelsekunden kürzer als die Langform

And in English www is much longer than the long form (9 syllables instead of 3).

As for i.e. and e.g., these are always pronounced as letters. Few people know what they stand for, though most people know what they mean.

@38, stark OT:
Im Feuilleton der ZEIT (Ausgabe 45, Seite 52) bin ich gerade auf die Rubrik Kino gestoßen. Unter der Überschrift Ruhrgebiet sind folgende Städte aufgeführt: Aachen, Münster, Paderborn.
Das nenne ich einen Mangel an Bildung.

@51: "Wieso hat sich "ett all" eigentlich eingebürgert? Die Abkürzung ist doch (anders als beispielsweise "cum tempore/ceh teh") nur Hundertstelsekunden kürzer als die Langform."
Ich vermute, weil man die Abkürzung nicht deklinieren muss! "Meier et alli's resluts show" wäre irgendwie seltsamer als "Meier et al.'s results". Wobei ich mir auch das zumindest geschrieben ersparen würde, alleine wegen der quälenden Frage, ob das Genitiv-s hinter den Apostroph oder davor gehört (ist ja einerseits ein Plural, aber eben doch keiner, der regulär mit s gebildet wird).
Ich kenne es als üblich, es "et al." auszusprechen und als besser als "and colleagues" bzw. "and others" (letzteres gibt die APA "offiziell" als Bedeutung an) bzw. eben "und Kollegen/andere"

Und zur Anzahl aufzuführender Autoren in Artikeln: Die APA hat das alles für die Psychologie genau geregelt und da halten sich aus lauter Freude über dies mehrere hundert Seiten lange Regelwerk auch manch andere Disziplinen/Unis dran. Danach sind 2 Autoren immer zu nennen, 3-5 bei der erssten Erwähnung, danach "Erstautor et al." und ab 6 immer "Erstautor et al.".

Ich glaube nicht, dass wir uns hier auf einen Konsens einigen. Ich koennte noch nicht einmal einen fuer die Chemie anbieten, da dies hier schon voellig auf Zusammenhang ankommt:

Grundsaetzlich ist "et al." fuer Literaturzitate reserviert. Das heisst, es wird stets in der Form "Erstautor et al." gebraucht. Lautet eine Literaturstelle "Fiese, Matte, Tente* J. Irrep. Res., 2012, 1." so wuerde ich im Text entweder von "Fiese et al." oder von "Tente and coworkers" sprechen. Bei einem Vortrag staende die Literaturstelle komplett auf der Folie und ich wuerde mich auf den Korrespondenzautor beziehen, also "Tente hat gezeigt" oder "Tente und Mitarbeiter haben gezeigt". Der Erstautor waere mir hier egal und ich wuerde daher sowieso nicht "Fiese et al." erwaehnen. Ganz sicher nicht "Fiese und andere", da dies - wie oben schon angemerkt - nach Fiese und andere Arbeitsgruppen klingt.

Wie gesagt, benutzt man "Erstautor et al." in Vortraegen bei uns eigentlich nicht, sondern bezieht sich fast stets auf den Arbeitsgruppenleiter. Mir wuerde weder "et al." noch "et alii" irgendwie seltsam aufstossen. (Und der Gebrauch von "et al." vermeidet chauvinistische Grammatikfehler, wenn alle Autoren Frauen sind. :))) )

@52: I've often seen American English texts that incorrectly use i.e. where e.g. would have been correct. On the other hand, I don't often see e.g. used where i.e. would have been correct.