Dein unterdurchschnittlicher Beitrag zur Statistik wird - weil es sich um einen Durchschnittswert handelt - wahrscheinlich durch die rastlosen Bemühungen mancher Damen mehr als ausgeglichen... :-)

Was hat denn das Gewicht der Kleidung mit der Qualität zu tun? Eine Tweedjacke von Chanel ist mit Sicherheit schwerer als ein T-Shirt von h&m, aber eine Strickjacke von Kik schwerer als eine Seidenbluse von D&G. Das klingt ja nach einer sehr durchdachten Studie.

Auf die Schnelle gefunden ... eine Statistik der WTO ... leider von 2005 ...
http://www.wto.org/english/thewto_e/minist_e/...

@Gibson: Natürlich hat das Gewicht der Kleidung zunächst mal nichts (oder wenig) mit der Qualität zu tun, aber wer für wenig Geld viel Stoffgewicht bekommt, der hat offensichtlich preisgünstig eingekauft und damit mutmaßlich eher geringe Qualität. Find ich schon logisch.

Gibson, what you say is true, but we're talking statistics. It is a curious fact that as a statistical population, people in Germany (whether they're German or not is impossible to say) buy clothes which in total are heavier. And cheaper. My interpretation would also be that if this is so, they buy more, but poorer-quality clothes.

Oder sie halten sich an den bekannten grünen Slogan "Jute statt Plastik": "Baumwolle statt Polyester"

Und kälter als in Sizilien ist es hier auch, ergo braucht's mehr Wintermäntel.

Ich halte das immer noch für wissenschaftlich unhaltbar.

Eine Tweedjacke von Chanel ist mit Sicherheit schwerer als ein T-Shirt von h&m ...

Sicher richtig, aber das ist nicht der Punkt. Wenn du für 100'000 EUR Tweedjacken von Chanel und für 100'000 EUR T-Shirts von h&m kaufst, wird der Kleiderberg von h&m garantiert schwerer sein als der von Chanel, auch wenn die einzelne Tweedjacke von Chanel schwerer ist als ein T-Shirt.

Hmm, let me think. Could the fact that Germans buy heavier clothes than Italians have anything to do with the fact that Germans, unlike Italians, have to deal with freezing 5-month winters EVERY SINGLE YEAR?

Joking aside, I wouldn't be surprised if Germans really did buy cheaper clothes than people in other countries. German consumers are famously price-conscious, aren't they?

Das weiß ich nicht, mordnilap. Ich habe von den vielen Variablen keine Ahnung.

Ich will gar nicht bestreiten, dass Deutsche vielleicht viel billige Kleidung kaufen (ich tue das auf jeden Fall, auch wenn ich nicht auf 900 Euro im Jahr komme), aber die Methode zur Bestimmung dieses Umstands kann ich nicht ganz ernst nehmen.

Die Überlegung ist einfach. Wenn du für 900 EUR teure Klamotten kaufst, wirst du ziemlich wenige Stücke haben, die zusammen nicht so viel wiegen. Wenn du statt dessen nur den billigsten Ramsch vom Wühltisch nimmst, bekommst du für 900 EUR einen ziemlich grossen Haufen, der natürlich auch schwerer sein wird. Natürlich haben auch Klima und andere Sachen einen Einfluss, aber ich habe keinen Zweifel, dass das im Grossen und Ganzen eine ziemlich gute Näherung ist.

Nach meinem ganz subjektiven Eindruck kann man in vielen europäischen Ländern besser - also günstiger - normale Kleidung (und Schuhe) einkaufen als in Deutschland. Ich wundere mich sehr, wie selbstverständlich Jeanspreise von 75 bis 150 Euro hierzulande akzeptiert werden.

Agree with mordnilap; a winter coat with a little added fur will cost the greater part of 900 in a boutique or shop-in-shop in a larger store; somewhare else you might buy three or four plus a woolen scarf for 900.

Ob in der Sendung (die hier http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/funkha... ?) die 2009 bekantgegebene Statistik des statistischen Bundesamtes mit Daten von 2007 zitiert wurde (https://www.destatis.de/DE/PresseService/Pres... )? Danach gaben die Deutschen 888 Euro _pro Haushalt_ für Kleidung aus. Die gekauften Klamotten gewogen hat das stat. Bundesamt aber nicht. Wenn die Daten ganz woanders her kommen, halte ich es für problematisch, sie miteinander zu verbinden.

wie selbstverständlich Jeanspreise von 75 bis 150 Euro hierzulande akzeptiert werden.

Ah, but jeans are a fashion item. If you say you'd paid 50 euros, somone will tell you where you could have got them for 80 if you'd looked harder.

Have you noticed that people will boast about the cheap wine they got from Aldi, but not the cheap jeans.

Odd, but true. And in the UK these days?

#14: Ja, das war die Sendung. Danke!

Niemand möchte Kleider tragen, bei deren Herstellung und Verkauf Menschen leiden. Und dennoch kaufen die Deutschen viel für wenig Geld: Mit 900 Euro pro Jahr für Kleidung liegen wir in Europa ganz hinten, dafür mit 20 Kilogramm an Stoff aber an der Spitze. Das bedeutet mehr Masse als Klasse. Die Modeindustrie hat sich darauf eingestellt. Es fließt mehr Geld in Werbung als in die Löhne, Imagepflege scheint wichtiger zu sein als die Qualität von Rohstoffen oder die Sicherheit.
http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/funkha...
Audio: http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/audiog...

Es wurde angeprangert, daß die Deutschen in Europa am wenigsten Rücksicht nehmen auf miserable Zustände in Bangladesh usw.
Ob das haltbar ist, bezweifle ich ein wenig. Ein billig fabriziertes Hemd, teuer verkauft, ändert nichts an der Problematik. Teuer bedeutet ja nicht Herstellung im eigenen Land.

€75-150?! Are those designer jeans?

It's been several years since I last bought jeans, but I would have thought they were only around $40-60, if that much.

My impression is that it's true, however, that in the last 10-20 years the quality of the fabric that you get for that sum has declined dramatically. I'm not sure it's even possible to get heavy, good-quality 100%-cotton jeans any more, only flimsy blends of cheap cotton and something synthetic with a little stretch in it that has to be washed in cold water. If only I had had the foresight to buy several dozen pairs of jeans in the 1980s and stock them away, like incandescent lightbulbs. But I would also have needed to guess a larger size ... )-;

Dafür kaufen Deutsche hochwertige Autos und nicht solche Billigware wie die anderen Europäer.

Du meinst v̲e̲r̲kaufen, oder? ;-))

Von wegen Stoff: Es ist ja heute schon teurer, sich 2 Meter Stoff und farblich passendes Garn zu kaufen, als ein fertig genähtes Kleidungsstück samt Innenfutter, Reissverschlüssen, diversen Knöpfen, Fellbesatz, etc. zu erstehen! Früher nähte man seine Kleidung selbst, um Geld zu sparen. Wer heute nähen will, muss mehr ausgeben. Das beweist doch, dass der Mehrwert durch Entwerfen, Zuschneiden, Nähen, Bügeln etc. eigentlich kaum bezahlt wird. Wie lange werden die Arbeiter in den Billiglohnländern sich das gefallen lassen?

hm, No matter HOW often (German) politicians statistical "prove" the Euro ist kein Teuro, the fact remains that the day it was introduced, our salaries were halved, and prices for everyday living (food, clothing, entertainment eating out, movies, etc.) doubled - not to mention the sky-rocketing prices for gas, electricity and utilities.

Levis USED to cost about DM 80, nice t-shirts for about DM 20-25, on and on...

Anne_7, nähen kann ich nicht, aber meine Mutter - und früher gab es in fast jedem Kaufhaus wie Karstadt, Herties, usw eine Stoffabteilung, inkl, Mustern - ein Stoffladen ist kaum noch zu finden.

Gebrauchte Levis haben mal 80DM gekostet?
Ich erinnere mich nur daran, daß neue Levis so 150DM gekostet haben.

Stimmt, kehd, Levi's waren teurer als 80 DM.
Bei mir gab es in den 90ern ein Preislimit von 90 DM, das meine Eltern bereit waren, für eine Jeans auszugeben. Wenn ich unbedingt eine Levi's wollte, dann musste ich die Differenz von meinem Taschengeld drauf zahlen und da musste ich dann schon ziemlich blechen.

Es mag sein, dass sich die Preise seit 2002 verdoppelt haben, aber auch mit DM hätte es in den Jahren eine Inflation und Preiserhöhungen gegeben. Von daher ist es nicht fair, heutige Euro-Preise mit damaligen DM-Preisen zu vergleichen und dann zu behaupten, das läge alles am doofen Euro.
Sicher ist damals einiges teurer geworden mit der Umstellung, aber einige Preise wurden auch halbiert, was einer Preissenkung entsprach. Ob es damals in Summe teurer wurde, weiß ich nicht mehr so genau, aber sicher nicht so extrem, die Carly es beschreibt, dass auf einen Schlag Gehälter halbiert und Kosten verdoppelt wurden.

Zählen Schuhe auch zu den Klamotten oder ist das eine andere Kategorie?
Und ich gebe mehr als 900€ im Jahr für Kleidung aus (aus dem Gefühl würde ich sagen, weniger, aber mein Budgetplaner behauptet, dass mein Gefühl daneben liegt. Da auch Unterwäsche und Strümpfe Kleidung sind und regelmäßig ersetzt werden müssen).
Besonders wenn Dinge wie eine neue Winterjacke angesagt sind.

Dass die Deutschen tatsächlich nur knapp 900 € pro Haushalt und Jahr für Kleidung ausgeben sollen, überrascht mich doch ein bisschen. Das sind nicht mal 75 € pro Monat für die ganze Familie. Schon zu meiner Jugend vor 35 Jahren gab es Eltern aus durchaus "normalen" Einkommensschichten, die ihren Sprösslingen monatlich 100 DM Kleidergeld gaben - jedem Sprössling, wohlgemerkt. Das mögen zwar Einzelfälle gewesen sein, aber wenn ich heute durch die Stadt oder ein beliebiges ECE-Center gehe, dann habe ich den Eindruck, dass rund 80 Prozent aller Geschäfte Kleidung (inklusive Schuhe und Accessoires wie Schmuck, Handtaschen etc.) anbieten. Fast alles für Damen. Wie überleben diese Läden, wenn sie alle zusammen monatlich nur 75 € pro Familie einnehmen? Und davon entfällt auch noch ein sicher nicht unerheblicher Anteil auf Discounter wie KiK, Aldi und Co.

Ich finde das auch wenig. Meine Kinder wachsen halbjährlich aus ihren Schuhen heraus (= 1x neue Halbschuhe, Fußballschuhe, Hallenturnschuhe), einmal jährlich aus ihren Hosen und Pullovern. Da sind wir ja schon bei 400 Euro, ganz ohne verlorene Mützen, Badehosen und T-Shirts. Dann kauft der Papi noch ein paar Hemden, beide Eltern pro Jahr ein Paar Laufschuhe, da ist das Geld ja schon locker ausgegeben. Da braucht es gar keine "rastlosen Bemühungen" meinerseits (und die Goldene Schublade des Jahres geht an Gart, Glückwunsch!) um auf 900€ für unseren Haushalt zu kommen.

#14: Danach gaben die Deutschen 888 Euro _pro Haushalt_ für Kleidung aus. Die gekauften Klamotten gewogen hat das stat. Bundesamt aber nicht. Wenn die Daten ganz woanders her kommen, halte ich es für problematisch, sie miteinander zu verbinden.

Das _pro Haushalt_ wurde in der Sendung nicht gesagt, ich ging von _pro Kopf_ aus. Das gibt der Angelegenheit wieder eine neue Wendung, kinderreiche Haushalte gibt es in anderen Ländern sicher häufiger als in Deutschland.

Die beiden Messwerte miteinander zu verbinden scheint mir aber nicht so abwegig. Es gilt seit der Antike: 'Sind zwei Größen einer dritten Größe gleich, so sind sie auch untereinander gleich'.
Wenn "900€" und "20 kg" der "Kleidung pro Jahr" entsprechen, sind sie auch untereinander ver'gleich'bar. Es kommt natürlich auf die Mischung an. Auch kauft man sich nicht jedes Jahr einen Pelzbesetzten Wintermantel. Je nachdem wo man wohnt, braucht man vielleicht nie einen. Mir kam es nur bemerkenswert vor, daß Deutschland in beiden Vergleichen einen Spitzenplatz einnimmt, einmal unten, einmal oben. Sind wir tatsächlich so geizig oder kann der Handel besser kalkulieren?

Mir sind ordentliche T-Shirts wichtiger als fludderige Saisonware. Wenn es vier Jahre hält, darf es gerne dreimal so viel kosten wie ein Hemd, das nach einem Sommer und 5x Waschen hinüber ist.

(und die Goldene Schublade des Jahres geht an Gart, Glückwunsch!)

Die Goldene Schale der Humorlosigkeit geht an Spinatwachtel. Auch Glückwunsch.

ach, alte Klischees aufwärmen ist Humor?
Dann danke für die Schale, die habe ich wirklich verdient.

Mein OT von oben:

Dein unterdurchschnittlicher Beitrag zur Statistik wird - weil es sich um einen Durchschnittswert handelt - wahrscheinlich durch die rastlosen Bemühungen mancher Damen mehr als ausgeglichen... :-)

Mancher Damen, nicht aller, auch nicht der meisten, ja nicht einmal vieler! Warum so harsch? Ich verstehe Dein Problem nicht.

@ Spinatwachtel:
Der Bezug auf den Haushalt stammt aus der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, verlinkt in #14.
Dort kann man auch weitere Details nachlesen, die Deinen Beitrag #27 weitgehend beantworten. Ist ja logisch, dass Familien über dem Durchschnitt liegen und Singles drunter, so funktionieren Mittelwerte eben.
Und okay, Garts #1 ist ein bisschen süffisant, und Dein Einkaufsverhalten ist vielleicht ganz anders, aber die Zahlen bestätigen das Klischee.


Aber nochmal zu der zuerst zitierten Meldung:
Kosten und Gewicht von Kleidung zu vergleichen, ohne weitere Einflüsse zu berücksichtigen, ist großer Unsinn! Das ist keine Statistik, das sind einfach zwei isolierte Zahlen ohne jede Aussagekraft.

Spinatwachtel, dass Frauen im Durchschnitt weitaus mehr Geld für (ihre eigene) Kleidung ausgeben als Männer, ist doch weder ein Klischee noch eine Schublade noch gar irgendwie ehrenrührig, sondern eine schlichte statistische Tatsache, die noch keine Frau, die ich kenne, abzustreiten versucht hat. Warum regst du ich denn so auf, wenn Gart darauf mit deutlichem Augenzwinkern anspielt?

When men tell unfunny sexist jokes as old as Methusaleh, and then accuse women of having no sense of humor when they don't laugh, isn't that already a male chauvinist cliché?

At least no one responded with the cliché about some men who only change their underwear twice a week, and keep all the new socks, shirts, and pajamas they got for Christmas in unopened packages in the bottom drawer. €19 a year on clothes, mostly shopped for by long-suffering female relatives. The triumph of tradition.

some men who only change their underwear twice a week, and keep all the new socks, shirts, and pajamas they got for Christmas in unopened packages in the bottom drawer.

Ich hätte es schlagfertig gefunden, wenn Spinatwachtel mit diesem Satz geantwortet hätte...

Zu den 888 pro Haushalt: In den Schnitt gehen auch Einpersonenhaushalte ein. Eine Familie mit zwei Kindern gab 2007 im Schnitt 1450 € pro Jahr aus.

Und zu #29-31 und davor ein weiteres Zitat aus der Pressemitteilung: Von den 888 Euro entfiel etwas mehr als die Hälfte (456 Euro) auf Damenkleidung, auf Herrenkleidung mit 240 Euro deutlich weniger. [...] Insgesamt kauften alleinlebende Männer Kleidung im Wert von 336 Euro ein, darunter war auch Damenkleidung im Wert von 12 Euro. Mit durchschnittlich 588 Euro gaben alleinlebende Frauen wesentlich mehr als die alleinlebenden Männer für Kleidung aus. Die Ausgaben dieser Frauen für Herrenkleidung betrugen das Dreifache (36 Euro) dessen, was alleinlebende Männer für Damenkleidung aufwendeten.

Zu #28: 'Sind zwei Größen einer dritten Größe gleich, so sind sie auch untereinander gleich'. Das schon, aber ich bezweifle, dass sie einer dritten Größe gleich sind. "Kleidung pro Jahr" kann sehr unterschiedlich ermittelt werden, und die jeweils ermittelten Größen sind untereinander nicht gleich. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass der Moderator beim Schreiben seines Textes eine Privatstatistik aus irgendwo gelesenen und evtl. noch falsch verstandenen Zahlen fabriziert hat. Wie gesagt, die 900 €, die er mit "habe ich gelesen" nennt, finde ich im Internet nur als Zahl pro Haushalt. Und zu "20 kg Kleidung im Jahr" finde ich auch nichts konkretes, außer dem Text zu einer 3sat-Sendung zu Altkleidern, der besagt, dass jährlich _europaweit_ im Schnitt 20 kg Altkleidung verkauft werden. (Und nur für Altkleidung kann ich mir vorstellen, dass man überhaupt einigermaßen verlässliche Zahlen zum Gewicht der ver/gekauften Kleidung bekommt.)

Und okay, Garts #1 ist ein bisschen süffisant, und Dein Einkaufsverhalten ist vielleicht ganz anders, aber die Zahlen bestätigen das Klischee.

und die bestätigen dann auch das Klischee, dass es nen Grund gibt warum manche Männer in Outfits rumlaufen, die aussehen wie kingek*** und hingesch****. Und das war jetzt genauso süffisant und mit Augenzwinkern gemeint wie Garts Beitrag :-P ;-)

Warum regst du ich denn so auf - ich gebe die Frage zurück, leicht abgewandelt - wie kommst du darauf, dass ich mich "so" aufrege? Wo liest du das?

Wahrscheinlich bin ich so humorlos, weil meine lila Latzhose unter den haarigen Achseln zwickt.

und genau, hm-us, lass uns doch ein bisschen süffisant über schlichte statistische Tatsachen wie mangelnde Körperhygiene, Ästhetik und Übergewicht bei Männern lästern. Da könnte ich mich jedesmal kringeln, der Witz wird niemals alt!

Darf ich mal das totale Gegenbeispiel zum gängigen Klischee in die Runde werfen? Mein Ex-LG hatte einen deutlich größeren Kleiderschrank (und den auch randvoll mit Klamotten)als ich. Und das, obwohl er als Uniformträger nicht das "Problem" hat, täglich was anderes ins Büro anziehen zu müssen.
;-)
In welche Schublade darf ich jetzt einziehen?

wie kommst du darauf, dass ich mich "so" aufrege? Wo liest du das?
In #30. Das liest sich für mich schon ziemlich angefressen.

some men who only change their underwear twice a week, and keep all the new socks, shirts, and pajamas they got for Christmas in unopened packages in the bottom drawer.
Ich bekenne mich hiermit zur Zugehörigkeit zu dieser Personengruppe!

und die bestätigen dann auch das Klischee, dass es nen Grund gibt warum manche Männer in Outfits rumlaufen, die aussehen wie kingek*** und hingesch****
Auch das oder Ähnliches habe ich mir von Frauen schon sagen lassen (meist absichtlich provokativ gemeint), ohne dass es mich sonderlich gestört hätte.

Ich bekenne mich auch als modischer Versager.

Ich trage im Sommer related discussion: Socken in Sandalen !

When men tell unfunny sexist jokes as old as Methusaleh, and then accuse women of having no sense of humor when they don't laugh, isn't that already a male chauvinist cliché?

my gender, right or wrong.

Umstände, die sich statistisch ziemlich eindeutig belegen lassen, sogar noch dann abzustreiten, wenn ein - vielleicht süffisanter - Hinweis auch eigens nur auf manche Frauen bezieht und gar nicht vorhat, das - was in der Tat ein Klischee wäre - auf alle Frauen zu beziehen, ist nicht emanzipatorisch oder sonst etwas, sondern unsouverän.

so sans, die Weiber. Humorlos und unsouverän. Aber zumindest hervorragend gekleidet...

Aber zumindest hervorragend gekleidet...

:-)

The "war of the Sexes" is one of the most stupid wars ever IMHO, and trust the posts here are being written tongue in cheek. :-(

Kann mir gerade mal jemand auf die Sprünge helfen? Ich such verzweifelt, wo in diesem Faden sich ein sexistischer Witz versteckt hält.

Und das nächste Klischee bestätigt. Die merken es schon nichtmal mehr.... ;-P ;-)

Daß Deutsche mehr Masse an Kleidung kaufen, liegt doch offensichtlich schlicht daran, daß sie größer sind als Italiener! *augenroll*

Selten einen so dämlichen Faden gesehen. Mit dem Verbinden von nicht-zusammenhängenden Fakten (so es denn überhaupt Fakten sind, da möchte ich erstmal wissen, wo die Daten herkommen), kann ALLES "bewiesen" werden. Siehe das altbekannte "der Storch bringt die Kinder".

Es ist durchaus möglich, daß Deutsche mehr, aber billigere Kleidung kaufen als andere Europäer, aber aus den Angaben hier kann man das wirklich nicht schließen.

Es ist doch auch nicht so, dass die Billigketten in Deutschland sind und woanders nur handgefertigte Einzelstücke aus fairer Produktion vertrieben würden. Die meisten Textilketten sind doch in weiten Teilen Europas zu finden?

Der KiK in Österreich ist teurer. Ich war da noch nicht, aber an jedem Teil hängt ein Preisschild für verschiedene Länder. Da kann man erkennen, das ein Hemd in Österreich mehr kostet.

Was ist denn nun mit Schublande hier?.. kann eine davon haben?
Meine ist nämlich voll und hätte noch so ca. 20Kilo Klamotten zum unterbringen rumfliegen...

Hier wird gesagt, Deutschland wäre sogar Weltmeister: related discussion: Klamottenkauf

Durchschnittlich 12 Kilogramm Kleidung kauft sich jede und jeder pro Jahr in Deutschland.http://www.infonetz-owl.de/index.php?id=171

In Deutschland [...] etwa 11-15 kg an Bekleidung, zum Vergleich steht dem ein durchschnittlicher Weltverbrauch von ca. 8 kg pro Jahr gegenüber.http://www.umweltzeichen.de/5.htm

12-15 kg Bekleidung verbrauchen wir Deutschen pro Kopf und Jahr und sind damit mit Abstand Weltspitze.http://www.robinwood.de/german/magazin/artike...

Deutsche, Schweizer und Amerikaner verbrauchen pro Kopf und Jahr etwa zwölf Kilogramm Bekleidung. Damit liegen sie gemeinsam an der Weltspitze. Allein in Deutschland werden jährlich 560.000 Tonnen Kleidungsstücke ausrangiert, weil sie aus der Mode gekommen oder kaputt sind.http://www.bund-naturschutz.de/themen/oekolog... *

Der durchschnittliche Europäer verbrauche im Jahr 20 Kilogramm Textilien, der Amerikaner sogar 35, schreibt Textil-Experte Andreas Engelhardt in seinem Buch Schwarzbuch Baumwolle. http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/01/Nachha...

Das sind die harten Fakten ;-) Mal "mit Abstand Weltspitze", mal weit abgeschlagen hinter den Amerikanern. Mal 11 kg, mal 20 kg.
*Und wenn die Deutschen wirklich 12 kg pro Kopf pro Jahr kaufen, aber nur 560.000 Tonnen pro Jahr ausrangieren würden (also etwa 7 kg pro Kopf), dann müsste jeder Mensch in Deutschland jedes Jahr im Schnitt 5 kg Klamotten mehr in seinem Kleiderschrank unterbringen.

Man müsste mal ab dem 1. Januar 2014 Buch führen: jedes gekaufte Kleidungsstück wiegen, mit Datum, Händler, Gewicht, Preis (eventuell sogar €/kg) in eine Excel-Tabelle eintragen. Natürlich pro Familienmitglied eine extra. Und das Ganze 10 Jahre lang. Dann kann man das auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen...

#53: Der durchschnittliche Europäer verbrauche im Jahr 20 Kilogramm Textilien, der Amerikaner sogar 35, schreibt Textil-Experte Andreas Engelhardt in seinem Buch Schwarzbuch Baumwolle.

Sind Textilien immer Kleidung? Möglicherweise wurden ja auch die Putzlumpen mitgewogen. Die Statistik muss erst einmal feudelbereinigt werden.
Immerhin würde es erklären, warum es in Deutschland immer so blitzblank ist. Im Gegensatz zu.... - na, lassen wir das besser unerwähnt.

Re #55: Oha, gut aufgepasst. Aus meinem zweiten Link in #54: In Deutschland werden im Jahr 26,1 kg Textilien verbraucht, davon etwa 11-15 kg an Bekleidung, (zitiert wird dort eine Schrift des hessischen Umweltministeriums von 1998, die Zahlen sind also über 15 Jahre alt)

Anne_7: Aber nicht vergessen, die aktuelle Luftfeuchtigkeit und damit verbundene Zunahme des Gewichts der Kleidung durch Feuchtigkeit messen und einbeziehen, am besten durch die Erschaffung des Anne_7-Faktors, damit die Statistik auch stimmt.. ;-)

Und, ganz wichtig, wiegt man die Kleidung sofort nach Kauf, wenn noch alle Etiketten und Waschhinweise auf DIN A5 grossen Labels angebracht sind?

Ich gebe zu, dass ich bei Kik und anderen Billigheimern einkaufen. Nicht regelmäßig, aber ich boykottiere diese Läden auch nicht.

Das Meiste meiner Kleidung ist jedoch vom Second hand, weil ich mir hochwertige Bekleidung nur selten leisten kann und auch nicht wirklich will… die letzte wirklich große Ausgabe waren meine Laufschuhe und eine Jacke von Wellensteyn.
Die Letztere ist mir allerdings in der Zwischenzeit viel zu groß, aber bei 249€, welche mich das Ding gekostet hat muss sie mir mind. 5-6 Jahre Ihre Dienste leisten, ehe ich bereit mir eine bneue Jacke zu kaufen.

Und dass teuer nicht gleich heißt fair produziert, muss man doch nicht wirklich anmerken.
Auch Luxusmarken lassen auf Kosten von den Armenhäusern dieser Welt die Klamotten produzieren.
Da laufen auf dem einen Band die Klamotten von Kik und H&M und gleich nebenan näht die andere Näherin die Jeans für ein hochpreisiges Label.
Selbst wenn ich daher mehr für meine Jeans bezahle, bedeutet dies nicht, dass auch die Näherin mehr an Geld verdient.

Ich für mich steure dagegen, indem ich versuche wenig Kleidung zu kaufen bzw. lieber gebraucht kaufe, als neu und meine Kleidung auch versuche lange tragen…

Sehe nun gerade mal an mir runter…

Ich habe heute an:


Schuhe ca. 3 Jahre alt
Dicke Strumpfhosen ca. 2 Jahre alt
Rock ca. 1 Jahr alt
Shirt das jüngste Baby… ca. 8 Wochen alt
Strickweste über 6 Jahre alt


Und ich stelle bei mir selber immer wieder fest, dass ich ein Problem damit habe meine Bekleidung einfach wegzuwerfen.
So ist es bei uns in der Firma schon so weit, dass wir untereinander Bekleidung tauschen, wenn sie dem einen nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt, aber es vielleicht was für die Kollegin sein könnte.

Dennoch muss ich auch hier wieder zugeben, dass ich zuviel Bekleidung für meinen Schrank habe. Aber über die Tatsache dass ich im Jahr 900€ für Klamotten ausgeben soll, bin ich doch ein wenig sprachlos.

Mein erster Impuls war… nie im Leben… aber wenn ich nun mal hochrechne, dass ich ja nicht nur die Alltagsbekleidung sehen darf, sondern wirklich auch die ganze Sportbekleidung einschließlich der Schuhe, dann muss ich zugeben, dass dieser Wert doch irgendwie hinkommt.

Gehören eigentlich zur "Kleidung" des OP auch Schuhe? Das könnte dazu beitragen, dass die 900 Euronen pro Nase schon eher in den Bereich des Möglichen geraten.

@50: Sind da vielleicht unterschiedliche Steuersätze im Preis berücksichtigt? In Österreich fällt ja kein "Bangladesh-Groschen" an, so dass die Näherinnen besser bezahlt würden.

@drkimble: ich denke mal, die Luftfeuchtigkeit darf man ausser Acht lassen, das wird dann durch den Mottenfraß ausgeglichen, natürlich nur, wenn die Kleidung lange genug aufbewahrt wird.
Preisschilder sowie Etiketten müssen gesondert gewogen werden, um den Papier-, Plastik- und Tinteverbrauch festzustellen; das gehört ja auch zum Rohmaterial.

and how many grams of more or less toxic chemicals?

Ich gehe wahnsinnig ungern für mich einkaufen und trage meine Sachen deshalb bis sie, gestopft, ausgebleicht und abgeliebt, von mir abfallen. Mir kommt es vor allem auf angenehme Materialien an, deshalb kaufe ich ganz gerne vormals sündteure Stricksachen second hand auf Ebay. Ich habe eine Lieblingsjeans von einer bestimmten Marke, die kann ich eigentlich ohne sie jedesmal wieder probieren zu müssen nachkaufen, wenn sie mal wieder an der Sollbruchstelle durchgewetzt sind. Lederhosen, das wär's! Passt aber von der Optik her nicht zu mir ...
Ich besitze jeweils genau eine Handtasche (Abendtasche nicht mitgezählt) und mehr Paare Hausschuhe als normale Schuhe (kommt davon, wenn man zu Hause arbeitet). Auf die 900Euro komme ich allerhöchstens in Jahren, wenn eine große Neuanschaffung fällig ist (Wintermantel/-Stiefel, Abendkleid).

Jill, mit Steuern kenne ich mich nicht so aus. Aber das ist doch egal, wenn ich in Österreich leben würde und bei KiK einkaufe, muss ich mehr bezahlen. Ich glaube, die unterschiedlichen Preise sind nicht nur bei KiK so, das habe ich bei Lidl auch schon gesehen.
Nein, die Näherinnen verdienen dadurch nicht mehr. Das wird schon bei den Händlern bleiben oder als Steuer abgezogen werden.

Einer der Gründe warum ich diese sündhaft teuren Klamotten von den super-in-Labels nicht kaufe ist dass ich weder einsehe für eine Jeans 160 Euro zu zahlen noch dass ich denen das Geld in den Rachen werfe. Wofür geht das Geld denn drauf? Die Näherin sieht davon keinen Cent. Die bekommt den selben Hungerlohn und die selben Bedingungen wie die, die für KiK näht. Gut, ich bin bereit für ein Kleidungsstück aus gutem Material mehr zu zahlen als für das gleiche Kleidungsstück bei dem ich aber schon beim anfassen fühle nach wie wenigen Wäschen das durch ist. Aber nicht für einen blöden Namen. Und würde man den Frauen anständigen Lohn zahlen wäre selbst das Billigshirt maximal 50 cent teurer.

Genau, das ist es eben: der Verbraucher würde vielleicht 1 - 2 € mehr pro Teil zahlen, dem würde das gar nicht weh tun, wenn die Näherinnen vernünftig bezahlt würden und unter guten (sicheren!) Bedingungen arbeiten könnten. Es wäre doch sicher möglich, eine Norm zu erfinden, die sowas garantiert. So wie zB bei Tee und Kaffee, da gibt es doch fairtrade, warum ist sowas bei Texitilien offenbar nicht möglich ("dieses T-shirt wurde von gut bezahlten Arbeitskräften unter Beachtung der und der Sicherheitsnormen ISOxxx hergestellt."

("dieses T-shirt wurde von gut bezahlten Arbeitskräften unter Beachtung der und der Sicherheitsnormen ISOxxx hergestellt." - da wäre ja "Made in Germany / France / Italy / Britain / Poland" etc.) Dann kauft halt nichts, was in Bangladesch zusammengenäht wird. Ach, es gibt keine nennenswerte Textilindustrie mehr in Europa? Warum nur? Doch nicht etwa wegen der Schnäppchenjägerei der Konsumenten?
Bei der Unterhaltungselektronik (inklusive Smartphones) ist es ja kein bisschen anders, nur sind die Leute da nicht ganz so markenfeindlich wie bei Kleidung, im Gegenteil.

ich denke nicht, dass es die bösen bösen Konsumenten alleine sind. Aber wenn man ein Shirt für 19 cent produzieren lassen kann und es dan für 19 Euro verkauft wie ist da der Gewinn? Und wenn man selbes Shirt nun mit nem netten Namen bedruckt und für 59 verkauft wie ist sie dann? Wenn ich dann das für 19 kaufe statt das für 59 sehe ich nicht ein warum ICH dann schuld bin, dass die Näherin nur 19 cent sieht.

Ach, es gibt keine nennenswerte Textilindustrie mehr in Europa? Warum nur? Doch nicht etwa wegen der Schnäppchenjägerei der Konsumenten?

Nein, ich denke nicht, dass es am Konsumenten liegt. Trigema-Klamotten (Made in Germany) kosten genau so viel wie die von Adidas oder Puma, die in Asien oder maximal der Türkei hergestellt werden. Es geht also.
Und die Näherin in Bangladesh sieht von den 15 Euro, die ich für ein No-Name-T-Shirt ausgebe, genau so wenig wie von den 35 Euro, die das Esprit-T-Shirt kostet, das nebenan genäht wird.

Fazit: wir brauchen eine Liste von Geschäften/Firmen, deren Kleidung nur in Europa hergestellt wird, und die trotzdem nicht so teuer sind.

Mattes... woher bekommt denn Trigema seine Rohware?
Hast Du das auch parat, soviel ich weiss bezieht auch Trigeme die Rohware aus dem Ausland und ist daher ebenso an der Ausbeutung beteiligt wie die anderen Labels.
Die Rohwarenbeschaffung und wie diese hergestellt wird, wurde bisher noch nicht beachtet.

Selbst wenn ich als Auftraggeber für Bekleidung noch auf den Produzenten einwirken kann, dann scheitert es daran, dass ich keinen Einfluss auf die Produktion der Rohware habe.

Und sollte ich wieder Erwarten doch noch auf die Arbeitsbedigungen in den Webereien Einfluss haben, spätestens bei der Herstellung des Garnes muss ich doch passen... weil die Kanäle so verzwickt sind, dass man es gar nicht zurückverfolgen kann.
In den Spinnereien passieren auch viele und heftige Unfälle, nur kann dies nicht so spektakulär von den Medien vermarktet werde, weil auf der Spule eben nicht steht... "wird für ein H&M Shirt" hergestellt.

Um dem Gegenzusteuern muss die komplette Produktionskette wieder zurück ins Inland geholt werden. Nur haben wir gar nicht mehr die Fachkräfte dafür und bilden auch keine mehr aus.

Wie viele von Euch kennen denn noch eine Schneiderin... keine Änderungsnäherei, sondern eine wirklich richtige Schneiderwerkstatt?
Der Anteil von uns, die dies kennen ist sicher verschwindend gering und noch geringer ist der Anteil, der dort was für sich selber nähen läßt.

Re #66/70: Die Fairtrade-Zertifizierung gibt es auch für Baumwollkleidung. Da geht es vor allem um die Bauern, aber offenbar werden auch soziale Standards für die Weiterverarbeitung gesetzt. Einfache T-Shirts mit diesem Siegel gibt es im Internet für 10-20 €. Es gibt auch andere Zertifizierungen, z. B.
- Fair Wear Foundation
- Global Organic Textile Standard (GOTS)

Wie viele von Euch kennen denn noch eine Schneiderin... keine Änderungsnäherei, sondern eine wirklich richtige Schneiderwerkstatt? ich. Röcke, Hosen, Mäntel - keine Schnäppchen, halten aber ewig.
Und auf Dawanda z. B. kann man ja unglaublich viele Schneiderinnen und ihre Produkte bewundern.

Mattes... woher bekommt denn Trigema seine Rohware?

Tja, der Konsument hat auch die deutschen Baumwollbauern in den Ruin getrieben. ;-)

:D

@Spinatwachtel... mit der Frage wollte ich eigentlich darauf abzielen, wie viele Schneiderbetriebe in Deutschland denn noch existieren und somit ausbilden können...

Wobei... ich überlege gerade... während meiner Ausbildungszeit gab es noch einige Betriebe, welche ausgebildet haben sowohl Handwerk, als auch Industrie... aber jetzt... mir fällt kein einziger Betrieb ein den ich nennen könnte, sollte mich ein junger Mensch fragen wohin er denn seine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz in der Textilindustie schicken solle...

In allen größeren Städten oder auch im Internet gibt es Maßschneider. Die Sachen sitzen richtig gut und kosten nicht viel mehr als vergleichbare Qualität von der Stange.

Das funktioniert so: Die Daten wie Beinlänge, Bundweite, Halsumfang usw. werden vom Verkäufer abgemessen oder man muss sie selber in ein Online-Formular eingeben. Ein Plotter schneidet nun das Schnittmuster aus und eine rumänische Hausfrau näht die Teile in Heimarbeit zusammen. Dann geht der Maßanzug wieder zurück in den deutschen Laden.

Habe ich damit einer Näherin in Fernost geholfen?
Habe ich etwas gegen Ausbeutung getan?

So genau weiß ich das nicht. Vermutlich wird die Welt davon keinen Deut besser.

Elbi: Falls Dich doch mal jemand fragen sollte, Google gibt da noch so einiges her, die Brigitte Büge Gmbh in HH bietet eine Ausbildung zum/zur Maßschneider(-in), immerhin wird Abitur vorausgesetzt..

Das funktioniert so: Die Daten für die Schnitterstellung werden vom Maßschneider werden abgemessen
Auf Papier, mit Hilfe von Schneiderdreieck, Lineal und Zirkel wird der Grunschnitt erstellt.
Vielleicht auch schon der der gewünschte Modellschnitt.
Ohne Nahtzugabe, wird dann der Schnitt auf den Stoff übertragen.
Vor dem Zuschnitt wird die Nahtzugabe angestellt... aber meist mehr, als der obligatorische eine Zentimeter, welchen die Industrie ansetzt.
Der Schneider schneidet dann die Schnittteile aus und der/die Schneidermeisterin oder Gesellin oder Auszubildende setzten dann aus den Schnitteilen das Modell mit einem groben Stichen zusammen.

Der Kunde kommt zur ersten Anprobe.

Hier werden dann die Feinheiten abgesteckt.

Das Teil wird dann soweit komplett fertig genäht.

Wenn es eine komplizierte Figur ist, dann kommt eine zweite Anprobe.

Knopflöcher kann man noch von Hand stechen, falls keine Wäscheknopflöcher erwünscht sind.

Einer Näherin in Fernost hast Du damit nicht geholfen und gegen die Ausbeutung hast Du vermutlich auch nichts getan, aber Du hast einem Handwerksmeister immerhin dazu verholfen etwas Geld in seine Kasse zu bekommen und damit auch einen Ausbildungsplatz zu erhalten :)

Aber ich halte auch die Wette, dass eine gute Direktirce einen passenden Schnitt für eine normal Figur in der Hälfte der Zeit hinbekommt als eine Meisterin aus dem Handwerk.

in der Industrie funktioniert es nämlich so:

Vorgabe vom Design an die Direktrice oder den Modellmacher, laut. Zeichnung oder Absprache.

Vom Basisschnitt ausgehend im Computer das Modell auf die jeweilige Designvorgaben abwandeln.

Modell durch einen Cutter ausschneiden lassen um es dann im Zuschnitt aus Gewebe zuschneiden zu lassen oder komplettes Schnittbild geht in den Zuschnitt und wird ebenfalls zugeschnitten...

vielleicht auch mit einem Lasercutter...

Alle Schnitteile haben die vom Betrieb definierten Nahtzugaben.


Modelle gehen mit Bild zur Musternäherin, diese setzt das Teil zusammen.

Bei Ungereimtheiten beim Schnitt erfolgt Rücksprache mit der jeweiligen Direktice.

Modell auf die Stange zu den anderen Teilen der Kollektion.

Anprobe.... an einem Normalen Model.... sehen was man am Schnitt optimieren könnte...

Eventuelle Schnittänderung...


Alle Schnitteile nochmals in der Gradierung prüfen.

Schnittbilder erstellen....
Schnittbilder drucken ... oder gleich cutten...


ab ins Band und jede Näherin macht nur den für sie typischen Arbeitsschritt.

Bügeln, Endkontrolle... Lager oder Auslieferung... Verkaufen...

fertig...




und während Harri noch einkaufen geht,

ist das Design schon wieder damit beschäftigt, welches Modell man aus welchem Gewebe, Druck oder Unimaterial wie herstellen kann, damit er auch im nächsten Jahre wieder tipp und topp gekleidet ist :D

ja, aber, ich weiss doch vorher gar nicht, was ich mir kaufen will. Ich gehe ja nicht mit dem fertigen Bild im Kopf einkaufen: ich will eine türkisfarbene Bluse, mit angerüschten Ärmeln, leicht tailliert, Stehkragen... Ich probiere doch lauter Sachen an, die mir dann gar nicht stehen, obwohl sie auf dem Bügel so schick ausgesehen haben. Ich geh doch nicht 1 - 2 mal zur Anprobe, bezahle und merke DANN, dass der Stoff doch nicht soo toll ist oder dass mir das Taillierte gar nicht steht.
Deswegen würde ich nie etwas extra nur fûr mich hergestelltes kaufen wollen.

Dat is bei Männern doch anders.. die gehen los mit dem Bild einer Hose im Kopf und eine Hose kaufen sie dann auch :D


Wer zum Schneider geht, der hat oft eine genaue Vorstellung was er möchte, dazu gibt es dann dort auch Gewebebücher oder der Kunde hat sich schon selber Gewebe im Geschäft ausgesucht und braucht dann noch die Info, wie viel Meter er kaufen muss.

Das was Harri beschrieben hat ist keine Maßanfertigung im Sinne einer Meisterausbildung, das ist einfach eine nette Spielerei damit ein Kunde behaupten kann, er hätte sich einen Maßanzug geleistet...

"Made in Europe" kaufen nützt auch nichts, die Sklavenhalter sind unter uns...http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/textils...


:-(

#82: Wie soll man das sonst nennen? Im Laden liegen die Tuchballen zur Ansicht und ähnlich wie in den Tapetenbüchern kann man in Stoffproben blättern und auswählen. Ägyptische Baumwolle oder schottischer Tweed, was man will. Dann wählt man einen Schnitt aus, verlangt drei statt zwei Bundfalten, eine Gesäßtasche mit Reißverschluss statt Knopf, dafür aber keinen Umschlag sondern nur einen Saum am Hosenbein. Ganz nach Belieben.

Nach ein-zwei Wochen ist die Hose fertig und man kommt zur Anprobe. Dort wird sie - falls nötig - noch enger genäht oder sonst eine Kleinigkeit verändert. Dafür habe ich die Garantie, daß sie dann wie angegossen passt. Zwerge, Riesen oder Dicke nehmen die Wartezeit in Kauf, von der Stange passt nichts ordentlich und wäre auch noch genau so teuer.

Ob die an der Nähmaschine sitzende rumänische Hausfrau 8,50 € die Stunde bekommt oder nur 2,99 weiß ich nicht. Und wenn es das ist was ich vermute, was soll ich machen?

Mir graust es halt immer, wenn man von Maßkonfektion spricht und dabei meint, dass die Schnitte einfach über den Computer mit hinterlegten Werten und Tabellen erstellt werden.

Einwände, dass Du Dir diese Anzüge gerne kaufst habe ich nicht. Nur falls Du dies gedacht haben solltest.
Denn dass die Industrie Randgrößen nicht abbildet, weil man sie einfach nicht gut verkaufen kann weiß ich auch. Es hat sich nicht umsonst eine Ulla Popken am Mark etablieren können.

Aber der Beruf des Schneiders ist eine Ausbildung die 3 Jahre umfasst und in diesen 3 Jahren lernt der Geselle nur nähen...

die Schnitterstellung wird später im Rahmen der Meisterausbildung erst erlernt.
Man verliert dies aber viel zu leicht aus den Augen, je leichter es durch entsprechende Programme am Computer und Maschinen gemacht wird
und dennoch geht nichts über die Erfahrung die man im Handwerk sammelt.

Ich habe an meiner Position unter anderem die Aufgabe Einstickungen zu machen.
Dafür habe ich Programm auf dem Rechner, welches mir die Dinge schon vorgibt, ich muss also im Grunde nichts mehr selber machen.
Das ist für mich auch recht nett... bis es aber auf Grund von Geweben oder komplizierten Stickbildern zu Problemen kommt. Dann muss ich manuell eingreifen, dies mache ich aber ohne wirklich Ahnung von dem Beruf des Stickers zu haben.
Denn auch dies ist eine Ausbildung, welche 3 Jahre umfasst.

Als ich angefangen habe die Stickungen für meinen Arbeitgeber zu entwickeln habe ich mich oft dagegen verwehrt, dass man mir mehr oder weniger durch die Blume vorgeworfen hat, wenn Einstickungen nicht optimal waren.
Und ich habe nie aufgehört darauf zu verweisen, dass ich diesen Beruf nicht erlernt habe.

Wenn ich heute schon absehen kann, dass ich mit einem Kundenwunsch an meine Grenzen stoße, dann wird die Erstellung für dieses Programm sofort ausser Haus gegeben und von einem Sticker erstellt, der diesen Beruf noch erlernt hat.
Auch er arbeitet mit Computer und generiert das Programm so, dass es unsere Maschinen sticken können. Aber im Gegensatz zu mir weiß er was er macht, während ich immer am rumtesten wäre um nie die Qualität zu erreichen wie ein Fachmann.

Danke Elbi für den Ausflug in die Welt der Stoffe und Schnitte. Ich finds immer wieder interessant, Hintergründe zu Themen zu erfahren, über die man sich bislang kaum Gedanken gemacht hat.
Zu den Maßanzügen: Da hab ich auch schon einmal einen Home-Service miterlebt. Ein thailändischer Maßschneider machte eine "Tournee" durch Deutschland, besuchte seine Kunden mit Stoffproben und Massband zuhause, vermaß die wichtigen Körperteile und brachte dann etwa 4 Wochen später den fertig genähten Anzug aus Thailand mit, um bei der Endkontrolle noch letzte Änderungen vorzunehmen.
ich fand den Service sehr persönlich mit einem guten Ergebnis und vom Preis auch tragbar.
Meine Frau hatte damals ihr Hochzeitskleid im Urlaub in Thailand anfertigen lassen. Sie ließ ein Muster-Foto aus einem Katalog da, wurde vermessen, nach ein paar Tagen nochmal Anprobe am halbfertigen Stoffberg und vier Wochen nach dem Urlaubsende kam das Kleid dann als Postpaket hier an.

Thailand auch? Ich kannte bisher nur die Schneider aus Kowloon, Hongkong. Die mieten sich ein Hotelzimmer und empfangen dann ihre Kunden zum Ausmessen.
Ich kenne das aber nur durch Empfehlungen, selber habe ich über diesen Weg noch nichts bestellt.

Hemden habe ich mir schon in UK gekauft, der Preis war normal und die Qualität erschien mir besser. Dafür besitzen sie anscheinend grundsätzlich keine Brusttasche, deutsche Hemden dagegen immer.
Und sehr häufig cufflinks, bei deutschen Hemden eher die Ausnahme.

Elbi, what would you have to do in order to get a similar qualification? Because if you could offer practical experience plus an official piece of paper, it could be worth twice as much.

I hope you won't give up too soon. (-:

Von 900.-/20kg auf "billiges Zeug" zu schließen, halte ich für Quatsch.

Jemand, der 900.- Euro für 20 kg Kleidung ausgegeben hat, hat offensichtlich mehr Baumwoll- und Wollstoffe gekauft als Polyester oder Seide. Festgewebtes Tuch ist wesentlich schwerer als locker gewebtes, Strickwaren schwerer als Fleece. Schlussfolgerung: Deutsche kaufen überwiegend "vernünftige" Kleidung. Andere kaufen für dasselbe Geld zwei Seidenblüslein, die zusammen 200g wiegen - und bei denen ebenfalls die Gefahr besteht, dass sie im sechsten Stock eines illegal zusammengeschusterten Fabrikgebäudes in Bangladesh zusammengenäht wurden.

Der KiK in Österreich ist teurer.

Das liegt u.a. an der unterschiedlichen Märchensteuer (20% zu 19%).

Liebe hm -- us,

ich bin Dir noch eine Antwort schuldig :)

musste mich nur erst heimlich informieren, damit ich Dich auch richtig verstehe und dann die Zeit für eine Antwort finden.

Eine weitere Ausbildung als Sticker werde ich natürlich nicht machen, denn das wäre definitiv ein Rückschritt in meinem kompletten beruflichen Werdegang, das Finanzielle dabei gar nicht berücksichtigt und ich habe ja meinen Standpunkt, den ich vertrete und dieser wird im Unternehmen auch akzeptiert.

Ich wollte nur mit dieser Aussage ein wenig den Blick dafür öffnen, dass uns Vieles durch den Computer erleichtert wird, aber dadurch auch oftmals die Wertschätzung für das Handwerk verloren geht.

Dass ich ein wenig Einblick in die Welt der Einstickungen habe, ist für mich und meinen Lebenslauf natürlich positiv, denn sollte es mich jemals packen und ich würde Hamburg verlassen wollen, dann ist das ein weiterer Baustein in meinem beruflichen Werdegang, welcher mich für ein anderes Unternehmen attraktiv macht.

Aber davon bin ich zunächst weit entfernt, ich fühle mich hier wohl, habe mir meinen Platz im Unternehmen erarbeitet und darf auch ein wenig mehr, als nur die Einstickungen machen.

Trotzdem ganz vielen Dank, dass Du Dir so nett darüber Gedanken gemacht hast.
Falls Du noch hier bist, dann wünsche ich Dir schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und falls nicht, dann nehmen wir die Grüße einfach mit ins neue Jahr.
Da sind sie dann noch genau so frisch wie heute, denn freundliche Wünsche haben kein Verfallsdatum :)

Alles Liebe
Elbi