Kommentar | Hallo Ihr Lieben, Liese, danke für die Glückwünsche! Ich lese übrigens nach wie vor regelmäßig hier mit, es geht also nichts an mir vorbei. Nur mit dem Schreiben habe ich es momentan nicht so...
Dabei habe ich ein paar richtig tolle Bücher gelesen in den letzten Monaten, die ich gerne weiterempfehle. Da wäre "Die Tochter des Fotografen" von Kim Edwards. Eine Familiengeschichte, die in den 60er Jahren beginnt. Es geht um einen Arzt, der "aus Versehen" bei seiner Frau als Geburtshelfer einspringen muß. Von den Zwillingen ist der Sohn gesund, das Mädchen hat Downsyndrom, und zur damaligen Zeit war das eine Katastrophe. Der Vater entschließt sich daher, das Kind wegzugeben und erzählt der Mutter, es sei bei der Geburt gestorben. Wie das Geheimnis die Familie belastet und wie die beiden Kinder getrennt voneinander aufwachsen, ist sehr fesselnd erzählt.
"Die Insel unter dem Meer" von Isabel Allende über die Sklaverei auf der Insel St. Domingue, ihr Ende und wie mit Haiti der erste Staat aus freien ehemaligen Sklaven entstand. Alles rund um die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die mit 9 Jahren als Sklavin verkauft wird und sich ihre Freiheit erkämpft. Manchmal ein bißchen sehr drastisch grausam, und es gab Längen darin - zwischenzeitlich lag es fast ein halbes Jahr auf dem Mount to be Read.
"Vier Jungs auf einem Foto" von Eduardo Sacheri. Eine Mischung aus Fußballbuch und Familiengeschichte aus Argentinien. Vier Jugendfreunde, von denen einer gestorben ist. Sein ganzes Vermögen steckt in den Transferrechten für einen Fußballer,der in der 3. Liga mehr schlecht als recht kickt. Wenn der Vertrag endet, ist die Kohle weg. Um das Vermögen für die kleine Tochter zu retten, beschließen die Jungs, ins Transfergeschäft einzusteigen. Mit vielen Rückblenden, in denen sich südamerikanische Fabulierkunst und Fußballnostalgie zu einem ganz besonderen Schelmenroman vermischen. Auf dieses Buch hatte ich mich wochenlang gefreut und zum ersten Mal ein Buch am Amazonas vorbestellt. Als es endlich da war, habe ich es sogar noch ein paar Tage liegen gelassen, um die Vorfreude noch mehr auszukosten...
Jetzt gerade in den letzten Zügen von "Der Zauber der ersten Seite" - ein Roman über gute Romane von Laurence Cossé. Es geht um zwei Literatur-Idealisten, die der Kommerzliteratur den Kampf ansagen und eine Buchhandlung mit dem Namen "Der gute Roman" eröffnen. Die Bücher werden von einem geheimen Komitee ausgewählt, deren Mitglieder sich gegenseitig nicht kennen. Erst geht alles gut, dann werden sie angefeindet und schließlich werden auf die Mitglieder des Komitees Anschläge verübt. Trotzdem ist es kein Krimi, sondern eine literarische Liebeserklärung an das Lesen und an gute Bücher. Schön geschrieben, gut erzählt - und, was am besten ist, mit einer langen Liste an guten Romanen im Anhang. Daran werde ich noch eine Weile zu tun haben.
Zum Geburtstag gab's unter anderem die "Känguru-Chroniken" und auf dem Stapel liegt ganz oben "Donnerstags im fetten Hecht" - noch so eine skurrile Reisegeschichte. Ich werde berichten.
Schönen Abend Euch! |
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