Kommentar | @lutero:
> Und was ist mit den chinesischen Hausaltären?
In traditionelle Hausaltären chinesischer Familien werden die Ahnen der Familie. Hier hat der Ahnenkult nach wie vor in der breiten Bevölkerung eine großen Stellenwert. Ich spreche hier als jemand aus Hongkong.
Doch buddhistische oder daoistische (taoistische) Hausaltäre in den Wohnungen und Häusern gibt es auch, aber es ist im Vergleich in der breiten Bevölkerung natürlich gering. Dies kann ich als Chinese bestätigen.
In China, oder auch Festlandchina, wie Chinesen umgangsprachlich untereinander sprechen, wird dies wohl anders ausgeprägt sein wegen der geschichtliche Entwicklung der letzten 100 Jahre. Doch seit der teilweise Öffnung zur religiösen Glauebensbekenntnis in China sind solche traditionelle Praktiken auch zu beobachten. Auch wird manchmal die Kultfigur Mao in manchen Familienaltäre verehrt.
Im allgemeinen ist es richtig, dass chinesische sowie japanische Familien zum Beten man in den Tempeln geht, insb. bei größeren religiösen Festlichkeiten. Aber es gibt auch religöse Menschen, die Zuhause beten. Man sollte allerdings wissen, das für solche Zwecke nur von Mönchen gesegnete Buddhastatue benutzen soll und die Auswahl solch einer Buddhastatue natürlich nach religösen Standpunkt gemacht werden soll.
Das Aufstellen von Buddhas bzw. Bodhisattva in den vier Wänden hat je nach Situation unterschiedliche Bedeutung. Für eine buddhistisch religiöse Familie hat es einen spirituelle Bedeutung. Traditionell stellt man nicht einfach so bedeutungslos eine Buddha-Figur in den vier Wänden oder in den Gärten. Meist hat es eine spirituelle Bedeutung. Es sei den als Kunstobjekt zur Betrachtung. Man erkennt es aber meist durch die Art und Weise wie sie aufgestellt sind.
Ansonsten geht der Kommerz und Modetrend bei vielen chinesische Familien auch nicht spurlos vorbei. Solche Buddhafiguren werden dann als modisches Trendobjekt zur Schau gestellt. (Vgl. wie manche Menschen christliche Kreuze nur als reiner Modeschmuck oder modisches Symbol am Körper tragen oder sogenannte Budda-Bars)
Diese in Massen hergestellt Produkte sind meist als kommerzielles Produkt für ein westlich orientiertes Käuferschicht gedacht. Dieser Käufermarkt ist sowohl im Westen als auch in Asien zu finden, wo mehr abgesetzt werden kann ich nicht sagen.
> In S'pore, K.L., J.B. und Hong Kong könnte ich mehrere Gärten zeigen, in denen Buddhas aufgestellt sind.
Dann zeig sie doch. Oder sind das extreme Ausnahmen?
Man sollte wissen, dass Singapur, Hongkong, Kuala Lumpur, (J.B. - Jakarta, Bali???) moderne Orte bzw. Städte mit Weltruf sind, wo also sowohl traditionelle Werte und westliche Werte miteinander koexistieren, sich gegnseitig tolerieren und sich manchmal auch vermischen. Ich kann jetzt zwar nicht mit Fotos bestätigen aber ich habe bei dieser Aussage keinen Zweifel als jemand aus Hongkong.
Zu deiner Aussage, dass "China, einem, wie Japan, doch ebenfalls weitgehend buddhistischen Land" sei, stimmt im Allgemeinen natürlich diese Feststellung.
Doch sollte man wissen, dass Chinas Ursprungsreligion eigentlich Daoismus (auch: Taoismus) ist, obwohl man im Westen Daoismus (auch: Taoismus) meist nur als eine fernöstliche Philosophie wahrnimmt. In Japan ist Shintoismus die ursprüngliche Religion.
Die Verbreitung des Buddhismus von Westen (Indien) nach Osten (Japan) erfolgte erst danach !
Es ist teilweise daher auch zu erklären, warum der Ahnenkult und die Verehrung betimmte legendäre oder historische Figuren als Gottheiten, Heilligen, oder "Unsterbliche" in der Volksglaube noch so populär ist. (Vgl. Heilligenverehrung im Katholizismus)
(Vgl. nordische Mythologie, Keltische Mythologie, griechische und römische Mythologien, o.Ä., Europa und Deutschland (Germanien) vor der Christianisierung)
> Obwohl die meisten Buddhisten, laut Wikipedia, in China leben.
Es bedeutet doch nur in absolute Zahlen. China hat 1,3 Mrd Menschen an Bevölkerung entsprechend sei auch die Zahl der Menschen mit buddhistische Konfession im Vergleich zu Japan mit 126 Mio. Einwohner, Südkorea mit 50 Mio., Thailand mit 70 Mio., Vietnam mit 91 Mio., Nepal mit 26 Mio., Laos mit 6 Mio, oder Mongolei mit 3,2 Mio.
China hat zwar starke buddhistische Wurzeln und Tradition, doch der gesellschaftlich Einfluss schwankte schon immer in der chinesischen Geschichte. Im Allgemeinen beim Vergleich zu Thailand, Bhutan oder Nepal ist dort der Buddhismus in der Gesellschaft stärker ausgeprägt und kommt im normalen Alltag stärker in Erscheinung als in China, Japan oder Korea von heute.
P.S.
Ich habe inzwischen aber auch in einem anderen Forum, in dem mehr Chinesen verkehren gefragt, die Antwort ist, zusammen gefasst: Chinesen tun das genauso wenig wie Japaner.
Welches Forum, wenn ich fragen darf? |
---|