Das ist wirklich ein merkwürdiges Wortfeld. Die Grimmbrüder sind da sehr ausführlich, v.a. auch was die Einordnung der Wörter (fud, fut, cunt etc.) in Sprachebenen angeht, aber wirklich erhellend ist das alles nicht. Der eine Grimmbruder meint:
mir leuchtet etwas anderes ein. in beinahe allen sprachen werden die zeugungsglieder beider geschlechter nach dem begrif der scheu und scham benannt und nichts ist auch natürlicher, weil man sie verbirgt und sich scheut sie zu zeigen. daher sagen wir scham oder schande und Graff liefert unter skama auszer pudor und reverentia auch die bedeutung turpitudo. (...) da nun auch das lat. pudor für pudendum muliebre gesetzt wird und pudor, pudere kurzen vocal haben, warum sollte nicht den wörtern fut und foʒ, fozia ursprünglich ein reiner sinn beigewohnt haben?
Soll heißen: Fut/Fotz etc. heißt eigentlich Scham
Zum Wortfeld gehört übrigens auch noch das Fiedle, Füdle, das heute noch in alamannischen Dialekten gebräuchlich ist und eine liebevole Bezeichnung für den Hintern ist. Der Hundsfott gehört hierher.
Im Übrigen haben die Grimmbrüder beim Zusammentragen herausgefunden:
nur éine schwierigkeit steigt auf aus der in oberdeutschen mundarten vortauchenden bedeutung von haar und maul, diese herscht in Baiern und Tirol, jene in der Schweiz und in Schwaben.Frisius1381a, Maaler140a, Dasypodiusu. a., ohne cunnus und vulva anzugeben, erklären fotz und haarfotz durch villus und setzen es dem zott, ahd. zâta gleich, villosus ist gefotzet, voll zott, ein rock mit langen fotzen oder zotten toga pexa, (...)