Geht mir wie Chaja: Der Omma, die erst jedes Teil einzeln in ihren Hackenporsche oder den Korb ihres Rollators räumt, bevor sie langsam das Portemonnaie aus der Handtasche kramt und es mühsam nach den passenden Münzen durchwühlt, kann ich meistens ganz gut verzeihen (und ärgere mich an ungeduldigen Tagen eher über mich selbst, dass ich von allen offenen Kassen genau diese ausgewählt habe und nicht die nebenan, an der nur zwei junge Leute mit je drei Teilen anstehen), mich nervt eher jemand, der, wie harambee es so schön beschrieben hat,
vor mir an der Kasse ist, genau ein Teil kauft und dieses auf das Band legt, ohne danach erkennbar darüber nachzudenken, wie denn der Akt der Bezahlung auf sinnvolle Art anzugehen wäre. Erst wenn das Kassenpersonal den Preis nennt, kommt offensichtlich die Erkenntnis und die Suche nach dem Portemonnaie oder auch nach den Münzen in der Hosentasche beginnt. Nervt aber auch, wenn mehr als nur ein Teil auf dem Band liegt. Und dann ist das am besten noch ein Supermarkt, der Obst und Gemüse nicht an der Kasse auswiegt, und der Kunde hat zwei Zucchini und drei Bananen lose dabei, so dass der/die Kassierer*in durch den halben Laden rennen muss, um das Versäumnis des Kunden nachzuholen. Nicht, dass mir das selbst noch nie passiert wäre, aber das ist natürlich etwas völlig anderes ;o))
Streng riechende Herren mit großem Wunsch nach größtmöglicher räumlicher Nähe zum Nächsten in der Schlange kenne ich auch und habe - insbesondere dann, wenn ich keinen Einkaufswagen dabei habe, den ich unauffällig dazwischen schieben kann, weil ich für meine drei Teile nur einen Korb oder noch nicht einmal den genommen habe - noch kein wirksames Mittel gefunden. Da hilft nur flach atmen und so schnell wie möglich den Bezahlvorgang durchziehen und Land gewinnen...
Pizzaburger: Ich glaube, es ist nicht die verlorene Minute Lebenszeit, die die dahinter stehenden nervt, sondern die Unorganisiertheit, das fehlende Mitdenken. Das ist das gleiche Phänomen wie bei Leuten, die die Rolltreppe hochfahren und erst einmal stehenbleiben, anstatt vielleicht noch zwei oder drei Schritte weiterzugehen, da ärgert es mich auch, dass die Leute nicht mitdenken. Oder Leute, die langsam und orientierungslos durch einen Bahnhof schleichen und dabei immer wieder von links nach rechts mäandern, so dass Leute, die rennen müssen, weil sie ihre Bahn erreichen wollen, sie immer beinahe umrennen, weil nie klar ist, in welche Richtung ihr nächster Schritt gehen wird (heutzutage oft zu beobachten, weil man nicht immer genau geradeaus läuft, wenn man beim Gehen nur aufs Smartphone starrt). Sowas nervt mich (selbst wenn ich nicht bei den Rennenden dabei bin, sondern nur versuche, auf kürzestem Wege zu meinem Bahnsteig zu kommen, und vor mir jemand immer hin und her eiert).
Wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe, habe ich für gewöhnlich Feierabend oder Wochenende. Das heißt, auf eine Minute kommt es mir nicht an, obwohl ich das Ganze natürlich so schnell wie möglich hinter mir lassen will. Ich lasse auch schon mal jemanden mit nur ein oder zwei Teilen vor und bin auch entspannt, wenn der/die Kassierer*in sich gerade mit der Kollegin austauscht oder erst einem anderen Kunden, der von der anderen Seite an die Kasse herantritt, einen Pfandbon einlöst, ich bin ja nicht auf der Flucht. Aber Trotteligkeit und fehlendes Mitdenken finde ich schwierig.