Über das Thema "Wassersparmaßnahmen in Deutschland" habe ich vor ein paar Jahren einen Vortrag gehört. Das Fazit dort lautete ebenfalls, dass wir im Großen und Ganzen (noch) genug Wasser haben und recht großzügig damit umgehen können, obwohl wir es nicht tun.
Es gibt aber tatsächlich einzelne Gegenden, in denen Wassersparen doch sinnvoll ist, da die Wasserentnahme wichtige Stücke Natur negativ beeinflusst oder in denen das Wasser stärker aufbereitet werden muss (entspricht erhöhtem Resourcenverbrauch), um Trinkwasserqualität zu haben.
Es gibt wiederum andere Gegenden in Deutschland, in denen die geringe (und im langjährigen Durchschnitt immer weiter fallende) Wasserentnahme zu einen erhöhten Grundwasserpegel führt, der auf Grund dessen in manchen Städten die Kellergeschosse erreicht. Hier wäre ein Mehrverbrauch tatsächlich sogar wünschenswert. So muss Grundwasser abgepumpt und müssen Leitungen gespült werden.
Wenn sich das Wassersparen allerdings auf Warmwasser erstreckt, ist Sparen natürlich sehr sinnvoll - Erwärmen braucht Energie.
Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Namen des Vortragenden.
Aber ein paar Informationen gibt es z. B. beim Umweltbundesamt:
Auf der Hauptseite gibt es Links zu mehreren Themenbereichen.
Zu den Strohhalmverbotsplänen der EU eine Anekdote:
Mein Sohn - wie ich (ich gestehe) begeisterter Konsument alkoholfreier Cocktails - hörte davon, machte ein langes Gesicht und begann, sich zu beschweren. Ich stimmte ihm zu, dass es natürlich schlimm und kaum zumutbar sei, wenn Mischungen von Säften aus Süd- und aus tropischen Früchten (die wohl schon reichlich Reisekilometer zusammenbringen) nun nicht mehr mit Einwegstrohhalmen aus Plastik sondern entweder mit den Einwegstrohhalmen aus anderen Materialien oder sogar den vorhandenen Mehrweg-Metallstrohhalmen (benutzen wir halt nicht immer) getrunken werden müssten. Aber wir müssen halt alle Opfer bringen... Er grinste und ich glaube, die Beschwerde wird nicht wiederholt.
Aber ich denke, es verdeutlicht das Dilemma - wenn wir wirklich versuchen, so nachhaltig zu leben, dass wir nicht mehr Resourcen verbrauchen, als uns "zustehen", dann läuft es wohl darauf hinaus, dass wir Komforteinschränkungen hinnehmen müssen. Aber dass wird schwer und ich glaube nicht, dass es ohne Zwang funktionieren würde. Wir essen zwar keine Erdbeeren im Dezember, um ein beliebtes Beispiel zu bringen, aber warum nun z. B. Gurken und Tomaten im Winter weit weniger schlimm sein sollten, weiß ich nicht. (Und nur Eingemachtes sowie Zwiebeln, Kohl, Kartoffeln, Rüben und schrumpelige Äpfel im Winter ist auf Dauer langweilig, wenn man anderes kennt!)
Vor ein paar Wochen wurde das Ergebnis eines Vergleichs verschiedener Länder in Bezug auf
a) Erfüllung der Grundbedürfnisse der Menschen (Essen, Wasser, Einkommen, Bildung, Mitsprache, Arbeit, Energie, soziale Gleichheit, Geschlechtergleichheit, Gesundheit und Widerstandsfähigkeit)
b) Nachhaltigkeit
Keines der untersuchten Länder schaffte beides auch nur annähernd. Bangladesch war z. B. bei der Nachhaltigkeit recht gut. Dazu, dass ich wie der durchschnittliche Bewohner Bangladeschs lebe, muss man mich - ich gestehe - zwingen! (Das wird auch nicht die Lösung sein, in diese Kerbe muss übrigens im Nachgang niemand hauen, dass weiß ich selber.)
Zum Thema des Fadens: Wir überlegen gründlich, bevor wir uns etwas kaufen. So sind z. B. alle unsere Küchengeräte auch wirklich in recht regelmäßiger Benutzung. Wir reparieren (oder lassen reparieren), wenn es möglich ist und wir benutzen unsere Dinge. Wenn wir etwas, das noch funktionsfähig ist, nicht mehr benutzen, findet sich oft jemand, der es gerne hätte. Es gibt Sozialkaufhäuser, Frauenhäuser (wenn die Frauen nach ihrem Aufenthalt einen eigenen Hausstand gründen, haben sie oft nicht viel - z.B. ein paar Töpfe oder Schüsseln können da hilfreich sein) und andere, die es oft noch nehmen, wenn Freunde und Familie kein Interesse haben.
Dinge, die man nur sehr selten braucht, kann man sich z. B. bei Freunden leihen (wir haben noch eine Bohrmaschine, aber die geht auch manchmal auf Reisen).