#19 ad 17: Ist das wirklich eine "Regel"? Eher nicht, sondern eine Beobachtung der stilistischen Realität.
Ich würde hier den Singular verwenden, weil die drei Tätigkeiten zwar nicht komplett gleichzeitig (beim Tanzen trinken?), aber doch mit erheblichen Überschneidungen bei derselben Gelegenheit ausgeübt werden: wo getrunken wird, wird gesungen, und wo gesungen wird, ist das Tanzen nicht mehr weit. Das sind drei Faktoren einer gestalteten Geselligkeit. (Noch auffälliger wird das mMn bei Verwendung des bestimmten Artikels: "Im Mittelpunkt steht das Tanzen, Singen und Trinken"; und ganz deutlich bei normaler Wortstellung: "Das Tanzen, Singen und Trinken steht im Mittelpunkt.") Vergleiche dagegen: "In Süditalien stehen Fisch, Gemüse und Pasta auf dem Speiseplan." Die drei werden wohl kaum zusammen serviert, sondern eher alternativ; also kommt mir der Plural richtig vor.
Zu#7 und 8: "... if ausgiebig can be singular ..." -- das Problem ist, ausgiebig cannot be plural; es gibt keine Alternative! Es wird deshalb immer ein Rätsel bleiben, ob sich ein solches Adjektiv vor mehreren verbundenen substantivierten Infinitiven nur auf den ersten oder die ganze Reihe bezieht. Die stilistische Erfahrung sagt mir, dass in der Regel die gemeinsame Geltung beabsichtigt ist und der Fall, dass sich das Adjektiv nur auf das erste Glied bezieht, besonders kenntlich gemacht wird.
(Ich bin im Augenblick nicht sicher, ob es sich wirklich um eine glaring inconsistency handelt, wie escoville #15 zu Recht zu bedenken gibt. Ein Adjektiv im Plural kann sich nur auf ein Substantiv im Plural beziehen, und substantivierte Infinitive haben keinen Plural. Eine Reihe von Substantiven im Singular erfordert aber ein Verb im Plural, ganz unabhängig von der Verwendung des Adjektivs: Ein Schwein, ein Ochse und ein Hammel wurden zur Schlachtbank getrieben. Ein fettes Schwein, ein gemästeter Ochse ... Im Plural stellt sich wieder die Frage nach dem Geltungsbereich des Adjektivs: Fette Schweine, Ochsen und Hammel wurden zur Schlachtbank getrieben.)