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    Land und Leute

    German Registry Office Weddings

    Betrifft

    German Registry Office Weddings

    Kommentar

    Can anyone point me to a bit of information about what happens? Is it all very legal and bureaucratic or is there typically time for readings etc - as in England. To complicate matters I'd be particularly interested in knowing what a registry office wedding in Germany would have been like in 1920.....

    Verfasser MrsMoose2 (1172312) 29 Okt. 18, 21:16
    Kommentar

    Ich weiß nicht, wie gut dein Deutsch ist, aber hier ist etwas zur Geschichte der Standesämter in Berlin: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-ve...


    D.h. mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wurde mam 1920 noch von einem adligen Standesbeamten getraut.

    #1Verfasser Qual der Wal (877524) 29 Okt. 18, 22:09
    Kommentar

    Thanks - my German isn't very good at all, but with some help from Leo/Google Translate I will check out the link tomorrow!

    #2Verfasser MrsMoose2 (1172312) 29 Okt. 18, 22:14
    Kommentar

    As not many people have answered so far:


    I have only been to a registry office once, as a witness, and there the only person talking was the registrar. She did try to make it personal and a bit special and gave a little speech, but none of other people in the room said anything (apart from the bride and groom agreeing to get married ;-), and there certainly weren't any readings or speeches from the family.


    [If you have any particular trouble with QdW's link, you can of course ask for help with the translation here, too.]

    #3Verfasser Gibson (418762) 29 Okt. 18, 23:03
    Kommentar

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist mit "readings" hier das "Aufgebot" gemeint. Als die Eheschließungen noch fest in kirchlicher Hand war, verkündete der Pfarrer von der Kanzel aus einige Wochen vor der Eheschließung die Absicht der Brautleute zu heiraten (er las die Heiratsabsicht vor).

    Als unter Bismarck die obligatorische Zivilehe eingeführt wurde, bestand das Aufgebot dann aus einem öffentlichen Aushang bei den Standesämtern.

    Die Aufgebotspflicht wurde - wie ich soeben aus Wikipedia erfahren habe - in Deutschland 1998 abgeschafft.

    Hauptzweck der Aufgebotspflicht war wohl, Fälle von Bigamie zu verhindern.

    #4Verfasser eineing (771776) 29 Okt. 18, 23:34
    Kommentar

    Hmm - "or is there typically time for readings etc" klingt für mich nicht nach Aufgebot einige Wochen vorher. MrsMoose wird es sich klären, aber ich halte #4 hier für eher unwahrscheinlich (zumal ich 'readings' in der Bedeutung auch nicht kenne).

    #5Verfasser Gibson (418762) 29 Okt. 18, 23:50
    Kommentar

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit "readings" Lesungen eines Gedichts o.ä. gemeint sind.


    Habe genau eine standesamtliche Trauung erlebt (meine eigene). Ausser dem Ja-Wort spricht nur der Standesbeamte. Der sagt zwar einige nette Worte und versucht, das ganze nett zu gestalten, aber so wahnsinnign individualisiert ist das nicht.

    #6Verfasser Ina R. (425467) 29 Okt. 18, 23:56
    Kommentar

    @#6: "Ausser dem Ja-Wort spricht nur der Standesbeamte."

    Das kann ich nicht bestätigen. Ich war zuletzt vor etwa 3 Jahren bei einer Hochzeit.

    Sowohl der Standesbeamte als auch das Brautpaar haben viel gesprochen. Insbesondere haben die beiden Hauptpersonen längere, vorbereitete Texte aufgesagt, in der sie sich ihrer gegenseitigen Liebe und Bewunderung (!) versichert haben, mit eingeflochtenen Stichworten, Erklärungen und Gedanken des Standesbeamten.

    Das Ganze hatte den Charakter eines nicht sonderlich gelungenen Laientheaters.

    Eine solche Veranstaltung gab es aber 1920 mit Sicherheit nicht.

    #7Verfasser eineing (771776) 30 Okt. 18, 00:12
    Kommentar

    Ich habe es bisher nur wie in No. 6 erlebt und nicht wie in No. 7.


    Was ich kenne: der Standesbeamte hält eine kleine Ansprache und versucht dabei, so salbungsvoll zu sprechen, wie er sich das von einem Pfarrer vorstellt. Und es ist nicht viel Zeit angesetzt, auf dem Gang wartet schon die nächste Hochzeitsgesellschaft - auch von daher sind individuelle Programmeinlagen nicht erwünscht.

    #8Verfasser mbshu (874725) 30 Okt. 18, 04:43
    Kommentar

    Außer bei meiner eigenen standesamtlichen Trauung war ich im Laufe der Jahre noch bei zwei anderen derartigen Trauungen zugegen, und alle liefen wie in #3 und #6 beschrieben.

    #9Verfasser MiMo (236780) 30 Okt. 18, 07:28
    Kommentar

    Bei meiner eigenen Hochzeit vor vielen Jahren war es ähnlich wie in #3 und #6. Wenn ich mich recht erinnere, war ich vorher gefragt worden, ob es eher schlicht sein soll oder ob ich eine ausführlichere Ansprache des Standesbeamten erwarten würde. Ich habe mich für die schlichte Variante entschieden (meine spätere Frau war an an den Vorbereitungen selbst nicht unmittelbar beteiligt ,weil sie damals nicht am Ort der Hochzeit lebte).

    Die Laienspielaufführung war damals definitiv nicht im Angebot.

    Ich denke, die Standesbeamten haben einfach einen sehr weiten Spielraum, wenn es um die Gestaltung der Zeremonie geht.

    #10Verfasser eineing (771776) 30 Okt. 18, 07:49
    Kommentar

    Die standesamtliche Trauung kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Ort, Zeit und sonstigen Umständen. In der Großstadt wird es eher kurz und unpersönlich ablaufen. Aber bei der letzten Hochzeit, bei der ich war, gab es eine sehr freundliche Rede von der Standesbeamtin und eine Freundin des Braupaares hat ein Lied gesungen, nach dem alle zu Tränen gerührt waren. (Das war nicht ironisch gemeint, es war wirklich sehr berührend)

    #11Verfasser Irene (236484) 30 Okt. 18, 07:56
    Kommentar

    OT: A.D. 1989 in Warschau-Wola wurde uns gesagt, es gäbe ein Harmonium. Auf meinen Wunsch hin, die Musik vorher abzustimmen, wurde mir gesagt, daß sei weder üblich noch nötig, der Harmoniumspieler hätte ein großes Repertoire.


    Am Tag selbst stellte sich heraus, daß selbiges Repertoire aus genau drei Stücken bestand: dem Hochzeitsmarsch aus Lohengrin, dem Triumphmarsch aus Aida und einem Wiener Walzer. Und egal was man auswählte, wenn - wie in unserem Fall - genug Gratulanten da waren, spielte er alle drei Stücke.


    Aus der Trauformel ist mir in Erinnerung, daß wir u.a. friedliches Zusammenleben zu geloben hatten. Bei einer deutsch-polnischen Trauung sicher nicht verkehrt ...

    #12Verfasser mbshu (874725) 30 Okt. 18, 08:23
    Kommentar

    I don't know what it was like in 1920...


    Today, everything is possible.


    My personal experiences in the last years are likely to cover the extremes:

    Just groom and bride and the registrar, no guests, no witness. After the wedding the newly-weds run to the finance office to get the income tax classes corrected. In the evening they drop in at Mummy to inform her about the wedding - and in a little subclause they mention Mummy's first grandchild due in 6 months....


    Second experience:

    Wedding in presence of the parents, grandparents, siblings, uncles, aunts, cousins in a deconsecrated church ("So grandpa can see at least one of his grand-children marry in a church"), organ-player, songs, official witnesses and a solemn speech of the registrar.

    #13VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 09:02
    Kommentar

    It must be remembered that in the UK, if you have a registry office wedding, that will be (by law) the ONLY (officially recognized) wedding. In Germany, this is often (most often?) not the case. As a result, registry office weddings in Germany tend (historically) to be pretty formal affairs, the ceremony being left to the church wedding, and I think this would have been likely in 1920.


    Conversely, the German guests at my daughter's (registry office) wedding in England were surprised that it wasn't just a matter of signing a register, but was 'ceremonious'. I led her down the isle, we had music, a costumed bridesmaid etc. etc.

    #14Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 09:13
    Kommentar

    It must be remembered that in the UK, if you have a registry office wedding, that will be (by law) the ONLY (officially recognized) wedding. In Germany, this is often (most often?) not the case.


    Äh, wie meinen? Die Zivilehe gibt es in Deutschland schon über hundert Jahre. Und weder in DE noch in GB ist es meines Wissens verboten, auch noch kirchlich zu heiraten, es hat halt hier wie dort keine öffentlich-rechtliche Relevanz.


    Persönlich kann ich nur die Anwesenheit bei einer standesamtlichen Trauung beisteuern, die auch sehr nüchtern ablief. Die Standesbeamtin hielt eine kurze Rede, bei der sie gar nicht versuchte den Anschein zu erwecken, das Brautpaar näher zu kennen. Dann wurden die beiden halt gefragt, ob sie die Ehe eingehen möchten, sagten Ja, unterschrieben und das war's.

    #15Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 09:24
    Kommentar

    No. 14: I led her down the aisle, I suppose ...

    #16Verfasser mbshu (874725) 30 Okt. 18, 09:29
    Kommentar

    Thanks for all the replies.


    It sounds as if the registry office I'm trying to imagine - based on family history - would have been short and formal. As the married couple were both Jewish (relatively observant on the groom's side) what I'm interested in would be the contrast between what the registrar did and the more religious ceremony which relatives and family might have been regarded as a more fitting way for the couple to have got married.

    #17Verfasser MrsMoose2 (1172312) 30 Okt. 18, 09:31
    Kommentar

    No. 14: I led her down the aisle, I suppose ...


    Och, so ein Inselspaziergang bei der Hochzeit ist sicher auch ganz nett.

    #18Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 09:46
    Kommentar

    JanZ, der der Unterschied ist, dass in England oft NUR standesamtlich geheiratet wird, also muss alles, was das Brautpaar an Zeremonie möchte, dorthin verlegt werden. In Deutschland heiraten immer noch viele Paare kirchlich, ob nun religiös oder nicht, und können sich da austoben.

    #19Verfasser Gibson (418762) 30 Okt. 18, 10:33
    Kommentar

    OK, ich vermutete schon, dass Escoville das wohl so meinte. Leider habe ich (abseits von royalen Hochzeiten) nur eine britische Hochzeit mitbekommen, und da gab es ein Foto vom Brautpaar in der Kathedrale, das auch sehr royal wirkte :-). Umgekehrt kenne ich mehrere Paare, die (bisher) in Deutschland nur standesamtlich geheiratet haben. Aber das mag beides nicht repräsentativ sein.

    #20Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 10:53
    Kommentar

    Kirchliche / standesamtliche Heirat in Deutschland: Wie schon von anderen Forumsteilnehmern geschrieben wurde, ist nur die standesamtliche Trauung rechtlich relevant.

    Die kirchliche Trauung (falls gewünscht) muss nach der standesamtlichen stattfinden, d.h. dem Pfarrer muss die Heiratsurkunde vorgelegt werden. Wenn ein Pfarrer eine Trauung vornimmt, ohne dass das Paar bereits verheiratet ist, machst er sich strafbar. So zumindest die Information, die mir ein evangelischer Pfarrer schon vor Jahrzehnten gegeben hat.

    @#19: Es gibt inzwischen ja auch in Deutschland viele Paare, die aus Prinzip zwar nicht kirchlich heiraten, sich aber trotzdem "austoben" wollen.


    #21Verfasser eineing (771776) 30 Okt. 18, 11:04
    Kommentar

    The one and only way to get legally married in Germany is the registry office. Priests are not allowed to officiate a wedding. Priests are forbidden to do wedding ceremonies for couples who are not already married.


    But: Until only a few years ago many people believed that marriage took place in churches. In the 80-s it was still very common to ask the married couple in your neighborhood: "It's quite some time that you have been at the registry office. When will you finally marry?"


    Since more and more couples don't want a ceremony in church, the registry offices have become flexible: Those who plan a church wedding can have a simple dry 10-minute-thing in the office, and those who don't want the church thing can have a nice wedding ceremony at the registry office or even at a ceremony place they choose.


    OT.: Lately also the funeral undertakers are offering more and more ceremonial services for people who don't want a priest. I am confident we soon will develop a ceremony to welcome our newborns without a priest.



    #22VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 11:07
    Kommentar

    isle/aisle


    Sorry. :-)


    (I find I confuse homonyms fairly frequently (do other people?). I always notice if I read the thing through -- no, I wasn't tempted to write 'threw' -- but here I obviously neglected to do so.)

    #23Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 11:12
    Kommentar

    Die kirchliche Trauung (falls gewünscht) muss nach der standesamtlichen stattfinden, d.h. dem Pfarrer muss die Heiratsurkunde vorgelegt werden. Wenn ein Pfarrer eine Trauung vornimmt, ohne dass das Paar bereits verheiratet ist, machst er sich strafbar. So zumindest die Information, die mir ein evangelischer Pfarrer schon vor Jahrzehnten gegeben hat.


    Vor Jahrzehnten war das so, seit 2008 allerdings nicht mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Verbot_der_reli...

    #24Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 11:13
    Kommentar

    Priests are forbidden to do wedding ceremonies for couples who are not already married. [in Germany]


    Insofar as this is true, it shows that church weddings do have a legal status in Germany (though not as weddings) and are not just play-acting. For example it would not be illegal for a self-appointed Satanist priest to join an (unmarried) couple of goths in unholy matrimony to the accompaniment of unspeakable rituals performed on a stone slab.


    Edit in the light of #24: this was part of the Bismarckian church/state settlement, I think, and the idea was to prevent the churches from *claiming* to conduct state marriages. But the point I make above is valid -- church marriages had a status that 'informal' marriages did not.

    #25Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 11:20
    Kommentar

    Until only a few years ago many people believed that marriage took place in churches. In the 80-s it was still very common to ask the married couple in your neighborhood: "It's quite some time that you have been at the registry office. When will you finally marry?"


    Das kam aber bestimmt auf die „neighbourhood“ an! Jedenfalls nicht in (West)-Berlin, wo ich aufgewachsen bin :-) Würde mich mal interessieren, wo man solche Sprüche in den 1980ern noch hören konnte. Bayern? Schwaben? Münsterland? Eher Katholiken als Protestanten?

    #26Verfasserpommesbu[de] (1236283) 30 Okt. 18, 11:28
    Kommentar

    Och, eine Freundin von mir hat das noch 2017 von ihren Eltern zu hören bekommen, allerdings sind die auch sehr gläubig.

    #27Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 11:37
    Kommentar

    #24 Danke für den Link. Ich war nämlich gerade auf einer Hochzeit zwischen einer Irakerin und einem Syrer und da war nur der Imam involviert (und die Hochzeitsgäste mit Party). Die standesamtliche Trauung, so wurde mir gesagt, käme erst, wenn beide ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Aber aus familiären Gründe wäre es besser, wenn sie vor dem Imam Mann und Frau würden, damit die Familie die gemeinsame Wohnung (die sie seit einem Jahr bereits teilen) akzeptieren würde.

    #28Verfasser thisismyknick (1117613) 30 Okt. 18, 11:38
    Kommentar

    Ich denke nicht, dass die (die meisten) Leute tatsächlich glaubten, die Eheschließung würde erst in der Kirche stattfinden. Es war vielmehr "üblich", dass die Menschen kirchlich heirateten und "gehörte einfach dazu". Sei es, durch äußere Erwartungen oder durch die eigene Wunschvorstellung.

    Und wenn ich gläubig bin und heiraten will, muss es eine kirchliche Trauung geben, denn gemäß Kath. Kirche ist eine Ehe ja erst vor Gott geschlossen, wenn das Ehepaar kirchlich getraut wird. Da ist das Standesamt "Behördenkram, der absolviert werden muss".


    #29Verfasser rufus (de) (398798) 30 Okt. 18, 11:38
    Kommentar

    #22

    "Priests are forbidden to do wedding ceremonies for couples who are not already married."


    Das gilt nicht mehr.

    Dieses "Verbot der religiösen Voraustrauung" wurde mt Wirkung vom 1.1.2009 aufgehoben.

    #30Verfasser MiMo (236780) 30 Okt. 18, 11:51
    Kommentar

    '21,22 Dieses Überbleibsel des Bismarck'schen Kulturkampfs wurde 2009 eliminiert. https://www.theology.de/kirche/amtshandlungen...

    #31Verfasser jo-SR (238182) 30 Okt. 18, 11:53
    Kommentar

    This is of course a sensitive issue, and has come before the English courts (to what extent is an Islamic wedding a wedding?)


    Anglican priests are ex officio registrars of weddings, as are, I think, most non-conformist protestant clergy. It has long been the rule, also, that Roman Catholic marriages are attended by a registrar, so that the ceremony need not be repeated. I believe synagogues each have a member of their congregation (often the rabbi) licensed as a registrar to the same end. The question arises as to when religious ceremonies end and play-acting begins.

    #32Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 11:54
    Kommentar

    So kann man das Problem natürlich auch lösen. Genauso wie es auch eine Legende ist, dass Kapitäne (jedenfalls in Deutschland) Paare trauen dürften, es aber wohl tatsächlich mal einen Kapitän eines großen Fährschiffs gab, der auch Standesbeamter war.


    #30, #31: Guten Morgen ;-).

    #33Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 12:00
    Kommentar

    Das Problem in früheren Zeiten war, dass viele Menschen GLAUBTEN, die kirchliche Zeremonie sei die maßgebliche.

    Insbesondere Witwen nutzten das aus und heirateten nicht, sondern zogen lediglich die krichliche Trauzeremonie durch. Die Umgebung hielt die beiden für verheiratet, aber die Witwenrente blieb als nettes Zubrot zum Familieneinkommen. Das sollte durch das Verbot für Priester, Unverheiratete zu trauen, unterbunden werden.


    Bis 1969 war es außerdem eine Straftat, nicht verheirateten Personen Gelegenheit zum außerehelichen Sex zu verschaffen (Kuppeleiparagraph). Zumindest Untervermieter konnten sich also ganz plötzlich vor dem Strafrichter wiederfinden, weil sie in gutem Glauben einem "Ehepaar" Zimmer vermietet hatten.


    Inzwischen spielt es im sozialen Alltag und im Strafrecht keine Rolle mehr, ob jemand verheiratet ist oder nicht. Es war nur konsequent, durch Abschaffung des entsprechenden Paragraphen den Kirchentrauungen denselben Status zu geben, wie den von escoville beschriebenen stone slab rituals: Wer es will, kann es machen, es hat aber keinerlei rechtliche Auswirkungen.

    #34VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 12:02
    Kommentar

    #19 dass in England oft NUR standesamtlich geheiratet wird

    ... or only in church, never both. You can't marry twice. Nearly all ministers of the church are entitled to act as registrar. That's why you'll see the people in bridal party leave the church and go to a room at the back of the church (sacristy or similar), where they and their witnesses sign the register before the procession down the aisle. While they are doing this, there is often a musical interlude, a solo, organ music or choral singing for the guests who are waiting in the church. Close guests, such as the parents of the bride and groom, might accompany them. A civil wedding would only be required if the church or minister is not recognised by the state.This could be the case in small or unofficial church groupings. Then the couple might still have a church ceremony or a blessing of the marriage in addition to the civil wedding.

    #35VerfasserJaymack (805011) 30 Okt. 18, 12:07
    Kommentar

    Wieder was gelernt. Dann hat meine Freundin vermutlich nur in der Kirche geheiratet, und der Satz, dass nur die standesamtliche Trauung staatlich anerkannt wird, stimmt für D sogar eher als für GB, weil es hier meines Wissens keine Pfarrer gibt, die gleichzeitig Standesbeamte sind.

    #36Verfasser JanZ (805098) 30 Okt. 18, 12:16
    Kommentar

    @36: Das dürfte damit zusammenhängen, dass die Königin von England nicht nur Staatsoberhaupt, sondern auch Oberhaupt der Church of England ist.

    #37VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 12:28
    Kommentar

    @#24: Wieder was dazugelernt!

    #38Verfasser eineing (771776) 30 Okt. 18, 12:32
    Kommentar

    @ 37


    No, it has nothing to do with that. It is because registry offices in the UK are a relatively recent invention (1837). Unlike registrations of births and deaths, which merely record an event that has taken place anyway, a marriage is constituted by its registration (in some form or other)*. This form may be the exchange of vows in the presence of witnesses (and a celebrant) or the signing of a register. It had been the law in England since the mid-18th century that a register (of prescribed form) be signed (this happened in the church vestry). So when registry offices were first set up, all that needed to happen was for a copy of the church marriage register to be sent to the registrar, who would then add a formula: 'according to the rites and ceremonies of [e.g.] the Church of England'. This is still the case.


    *this is why marriage certificates are regarded by genealogists as primary sources; baptismal, birth, burial and death certificates are secondary certificates and (I can assure you) notoriously much less reliable (if they exist at all).


    #39Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 12:47
    Kommentar

    In a slightly amusing twist, in 'The Time Traveler's Wife' the time traveler and his wife do marry twice (or go through two ceremonies), for reasons which have to do with his strange condition, and debate whether they have committed bigamy. By this reckoning, most German couples are bigamists :-)


    #40Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 12:59
    Kommentar

    Hmm, escoville. The wife marries only once, so she is innocent.

    He marries only once, too, but at the very moment he is replaced by his older self. I'd consider them un unmarried couple, living in a concubinate until he comes back from the past and has replaced his temporarily disappeared younger self.

    :-)

    #41VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 13:16
    Kommentar

    Also für die Nicht-Deutschen Leser hier kurz erklärt:


    Der Staat hat in Deutschland die Hoheit über zivile Eheschließungen. Die darf nur ein Standesbeamter vollziehen. Das ist in größeren Städten ein spezieller Angestellter der Gemeinde, in kleinen Dörfern macht es der Bürgermeister.


    Man geht als Brautpaar dorthin, bringt die erforderlichen Papiere, macht einen Termin. Die Trauung findet dann zu den normalen Bürozeiten im Amt statt, dem Rathaus oder dem Haus, wo die Behörde untergebracht ist, also sehr häufig in hässlichen Bauten. In Großstädten geht es im 30-Minuten-Rhythmus zu, der Beamte erklärt, worum es geht, die Brautleute sagen ja, Unterschreiben, ein paar freundliche Worte, das war es dann. Man darf Zeugen und Freunde mitnehmen (in den Raum passen aber meist nicht sehr viele Leute), aber gefeiert wird danach in einem Restaurant / Bar / Event Location ....


    In kleinen Orten mag das anders sein, da kann man auch am Samstag heiraten, der Beamte kommt auch zu einem anderen Ort, es ist Raum für eigene Programmpunkte. Das hängt alles vom Wohlwollen des Standesamtes ab.


    Kirche ist optional. Wer Gottes Segen will und Musik und Barock und großen Auftritt, der kann _zusätzlich_ zur zivilen Trauung auch kirchlich heiraten. Das ist aber völlig bedeutungslos im zivilen Leben. Pfarrer haben in Deutschland keine zivilen Rechte.

    #42VerfasserJojo- (464858) 30 Okt. 18, 14:03
    Kommentar

    RE #42: Even in Berlin, it's possible to get married on a Saturday--it just costs more (that's what we did). Some offices allow for the marriage to take place elsewhere. Ours didn't, and it's in an awful, post-war, West Berlin building. The room has a few heavy wooden pieces of furniture for "atmosphere."

    #43Verfasser hbberlin (420040) 30 Okt. 18, 14:22
    Kommentar

    Thanks Jojo that's really helpful.


    So in Germany is a religious service - whether that's Christian, Jewish, Muslim etc - less common than it is in England (where a lot of people who aren't religious may nonetheless opt for a religious ceremony because of family pressure or because it's seen as more 'traditional')?

    #44Verfasser MrsMoose2 (1172312) 30 Okt. 18, 14:23
    Kommentar

    RE #42: Even in Berlin, it's possible to get married on a Saturday--it just costs more (that's what we did).


    Ähnliches gilt für München. Es gibt durchaus die Möglichkeit, samstags zu heiraten, aber nicht an jedem Samstag. Ob 1x monatlich oder im Quartal kann ich aber nichts sagen.

    Die Stadt selbst hat zwei Standesämter - das eine ist ein hässlicher Betonbunker, Teil des KVR, das andere eine kleine Altbau-Villa am Englischen Garten, wunderschön idyllisch gelegen. Wir entschieden uns für die schönere Lage, weil man eben direkt am Englischen Garten war (Fotos danach und so). Aber der Bau hatte nichts mit der Romantik der Zeremonie zu tun - die war kurz und relativ nüchtern.


    Zu 44 kann ich nichts sagen, weil ich keine Vergleichsdaten habe. Aber aus meiner Abitur-Clique (5 Mädels) haben 3 kirchlich geheiratet, 2 nicht. Ich hätte auch keine der drei als besonders gläubig oder religiös eingestuft. Hingegen ist der Sohn der einen, die nicht kirchlich geheiratet hat, heute aktiver Ministrant.

    Ich denke, die meisten heiraten heute kirchlich wegen des "schönen Festes", nicht mehr so sehr aus Religiosität.

    #45Verfasser rufus (de) (398798) 30 Okt. 18, 14:43
    Kommentar

    Die etwas ausufernde Veranstaltung, die ich in #7 beschrieben habe, fand in einer Stadt mit etwa 50000 Einwohnern statt.

    #46Verfasser eineing (771776) 30 Okt. 18, 15:17
    Kommentar

    Ich denke, es kommt nicht auf die Größe der Stadt, sondern darauf an, wie früh man bucht (bzw. das Aufgebot bestellt) und wieviel man zu bezahlen bereit ist.

    Der Standesbeamte muss ja mehrere Termine hintereinander noch frei haben, wenn er zum Romantikhotel oder zum Schloss fahren soll, das kann man nicht 3 Wochen vorher buchen.

    #47VerfasserEifelblume (341002) 30 Okt. 18, 15:27
    Kommentar

    @#41


    The wife marries only once, so she is innocent. He marries only once, too, but at the very moment he is replaced by his older self. I'd consider them un unmarried couple, living in a concubinate until he comes back from the past and has replaced his temporarily disappeared younger self.


    Not so. *She* definitely marries twice in quick succession -- in church, and two days later in a register office (in a different state). He too, on the same two occasions, but it's a different version of himself on each. The first time, she marries the older, time-travelling Henry, on the second occasion the younger one in real time, so to speak. So the latter is innocent, for the time being at least, not having been present at his wife's first marriage to himself.


    #48Verfasser escoville (237761) 30 Okt. 18, 16:41
    Kommentar

    Re #44


    Ich weiß es nicht, ich kenne auch keine Zahlen.


    Viele Leute, die ich kenne, haben aber allein wegen der Feierlichkeit kirchlich geheiratet, auch wenn sie nicht besonders religiös waren.


    Hier kommt eine weitere deutsche Besonderheit ins Spiel: Dass man (wegen der Kirchensteuer) sehr offiziell Mitglied einer Kirchengemeinschaft ist oder eben nicht. Lustig wird es, wenn Paare aus der Kirche ausgetreten sind, aber eine kirchliche Trauung wünschen. Ich kenne ein Paar, da hat das (gegen eine mutmaßlich saftige Spende) sogar funktioniert.

    #49VerfasserJojo- (464858) 30 Okt. 18, 16:57
    Kommentar

    At a wedding I went to in Stuttgart four years ago (they’re now divorced – a great pity), the couple played a recorded song on a CD. I can’t imagine that at any registry office there wouldn’t be time for a small interlude like this.

     

    At church weddings in Australia, it is usual for a state registrar to attend, and the couple signs the book during the ceremony. A sensible idea – I don’t know why they can’t do it like that here in Germany.

    #50Verfasser Stravinsky (637051) 30 Okt. 18, 17:56
    Kommentar

    Re #51: Yes, the office in Berlin offered that for our civil union ceremony (music of our choice, that is).

    #51Verfasser hbberlin (420040) 30 Okt. 18, 18:02
    Kommentar

    So in Germany is a religious service - whether that's Christian, Jewish, Muslim etc - less common than it is in England (where a lot of people who aren't religious may nonetheless opt for a religious ceremony because of family pressure or because it's seen as more 'traditional')?


    In meiner natürlich sehr begrenzten Erfahrung ist es genau umgekehrt: Fast alle meine Freunde und Bekannten haben kirchlich geheiratet, wenn auch in den wenigsten Fällen aus religiösen Gründen.


    Die drei Hochzeiten dagegen, auf denen ich in England eingeladen war, fanden - sehr schön, sehr atmosphärisch und die Braut auch in weiß - in gemieteten Gutshöfen/ Hotels statt, aber nicht in einer Kirche, und falls ein Vertreter der Kirche da war (das weiß ich nicht mehr), hat es die Zeremonie nicht sonderlich beeinflusst.


    Edit: sorry, I just remembered that MrsMoose said her German isn't fantastic, so here's everything again in English:


    My personal experience is almost the exact opposite: Almost all of my friends and acquaintances got married in church (though rarely from religious motives), wheres the three English weddings I attended took place in beautiful hotels or some kind of manor house - with quite a bit of pomp, and the bride wore white, but not in a church. I can't remember if a representative of the (a) church was there, but if they were, it didn't affect the ceremony much.

    #52Verfasser Gibson (418762) 30 Okt. 18, 20:57
    Kommentar

    Religious wedding ceremonies in Germany? Hardly in the East (we obviously have a bunch of folks who live/have lived in the West here).

    #53Verfasser hbberlin (420040) 30 Okt. 18, 21:41
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    Nein, im Osten hätte es mich überrascht. Die einzige meiner Freundinnen, die nicht kirchlich geheiratet hat, kommt aus Thüringen. Die hat mit Kirche so gar nichts am Hut ;-)

    #54Verfasser Gibson (418762) 30 Okt. 18, 22:28
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    Wir haben beides gemacht. Standesamt (CH) kurz und eher nüchtern, trotzdem hat sich die Standesbeamtin Mühe gegeben und auch ein paar feierliche Worte gesagt. Da waren wir aber auch mit den Eltern alleine da. Danach gab es ein schönes Essen und gut. Kirchlich (im Osten!) war Pinsuo wichtig, aber auch da nicht in weiss, auch eher kurz und schlicht (zusammen mit der Taufe) und danach noch Party. Für mich wäre die Party alleine auch gut gewesen, Pinsuo war es jedoch wichtig auch noch kirchlich zu heiraten. Alles ohne grosses Brimborium - einfach eine gute Party bis in die frühen Morgenstunden :-)

    #55Verfasser Pinsua (935672) 31 Okt. 18, 10:05
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    Ich habe „nur“ standesamtlich geheiratet (ich bin nicht getauft, Herr Dragon war zu dem Zeitpunkt zwar noch in der Kirche, aber ging noch nicht einmal zu Weihnachten in den Gottesdienst und ist ein paar Jahre später auch aus der Kirche ausgetreten). Der Standesbeamte hat vorher gefragt, ob wir es lieber eher nüchtern oder etwas lockerer haben wollten, und wir haben uns für die lockere Variante entschieden. Der Trausaal war voll, da viele unserer Freunde schon vor Ort waren, ich trug ein Brautkleid, und der Standesbeamte bot uns etwa eine Dreiviertelstunde einen launigen Vortrag mit vielen Pointen. Wir fanden‘s großartig, einige ältere Gäste waren etwas pikiert, weil es ihnen nicht ernsthaft genug war.


    Ich habe danach noch ein paar standesamtlichen Trauungen beigewohnt, eine bei unserem Standesbeamten, die war genauso wie unsere, einige in anderen Standesämtern, die waren eher kürzer und „bürokratischer“. Ich kann mich nicht erinnern, dass Musik oder Lesungen durch andere Gäste dabei gewesen wären. Viele dieser Paare haben danach noch kirchlich geheiratet, aber nicht alle. Unter den Kirchen-Trauungen waren durchaus Paare, denen das aufgrund ihrer Religion wichtig war, aber auch solche, die das nur mitgenommen haben, weil es „dazugehört“ und sie diesen festlichen Rahmen haben wollten. Ich wollte eh nur eine große Party mit allen Freunden. Wäre es meinem Mann wichtig gewesen, hätte ich die Kirchenzeremonie über mich ergehen lassen, ich war aber sehr froh, dass das nicht der Fall war.


    Ich habe übrigens bis auf eine Hochzeit in Kassel und eine im Elsass ausschließlich an Hochzeiten in NRW teilgenommen, die allermeisten Beteiligten sind auch hier aufgewachsen, einige wenige stammten auch aus anderen Teilen Deutschlands oder aus dem Ausland, aber, soweit ich mich erinnere, niemand aus Ostdeutschland. Sonst wäre die Kirchenquote wohl noch etwas geringer ausgefallen, nehme ich an.

    #56Verfasser Dragon (238202) 31 Okt. 18, 10:51
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    # 56: eine Dreiviertelstunde!!!

    (bot uns etwa eine Dreiviertelstunde einen launigen Vortrag)

    It seems to me you were putting a lot of faith in the registrar. I wouldn't have risked that -- it could have been awful!


    Wäre es meinem Mann wichtig gewesen, hätte ich die Kirchenzeremonie über mich ergehen lassen, ich war aber sehr froh, dass das nicht der Fall war.

    Precisely because the occasion was so important to me, I would have hated to go through a ceremony expressing sentiments that I didn't share: it would just have been a charade.

    #57VerfasserHecuba - UK (250280) 31 Okt. 18, 11:21
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    I didn‘t know it would take that long, Hecuba. (And probably it wasn‘t quite as long as my memory is making it, but it was definitely over half an hour). I had only been to one wedding before my own, and that was the church ceremony, so I didn‘t know what to expect at the registrar‘s. Most of my friends had told me it would be a quick affair, something between five and ten minutes, and most of the weddings in registry offices I have been to since were indeed much shorter than my own.

    #58Verfasser Dragon (238202) 31 Okt. 18, 11:35
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    I've been to two registry office weddings. The guest list of one must have been about 150, the other about 30. Both ceremonies took about 30 minutes, but we had the room for an hour. I've been to about 15 other weddings in my life. None took any longer.

    By contrast, when my mother was seeing the registrar about formalities regarding her own wedding, she was asked to be a witness for a couple who'd arrived without any. That took about 5 minutes.

    #59Verfasser escoville (237761) 31 Okt. 18, 12:35
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    Ich war mal bei einem Arbeitskollegen Trauzeuge, der mich am Tag vor der Hochzeit gefragt hatte, ob ich das machen könnte, weil einer der beiden ursprünglich vorgesehenen Trauzeugen aus irgend einem Grund ausgefallen war.

    Falls ich mich recht erinnere, bestanden die "Formalitäten" darin, dass ich mich ausweisen und meine Unterschrift unter das Hochzeitsprotokoll (oder wie immer das heißt) setzen musste.


    #60Verfasser eineing (771776) 31 Okt. 18, 14:50
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    Nur der Vollständigkeit halber: Heute braucht man auch keine Trauzeugen mehr, die meisten Paare benennen aber aus Tradition trotzdem noch welche. Aber das war in den 1920ern natürlich noch anders.

    #61Verfasser JanZ (805098) 31 Okt. 18, 14:59
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    Falls es wen interessiert: In Österreich muss man noch zuerst standesamtlich heiraten und braucht dafür noch zwei Zeugen. Ansonsten ist es wie in D, nur die Zivilehe ist rechtlich relevant.

    Erstere Bedingung finde ich übrigens recht wichtig, weil es ein kleiner zusätzlicher Schutz vor Zwangsehen ist.


    Das Komischste und gleichzeitig Netteste, was ich an Hochzeits-Laientheater miterlebt habe, war übrigens die Feier auf dem Lande, bei der ein befreundeter Musiker sehr eigenartigen Stils als Zeremonienmeister auch das Brautpaar getraut hat. Eigentlich kann der Mann gar nicht öffentlich sprechen und ist auch für seine Zwischenmoderationen seiner eigenen Konzerte berühmt-berüchtigt, aber er kann singen. Höchst eigenartiges Erlebnis.

    Am langweiligsten finde ich fundamentalkatholische Hochzeitsmessen in vollbesetzten Domen, da kann man sich nur mit den ebenfalls tödlich gelangweilten Kindern beschäftigen. (Nein, nicht die des Brautpaars...) Wie das Amen im Gebet singt schließlich jemand, der es besser nicht tun sollte, das "Ave Maria".

    #62Verfasser tigger (236106) 02 Nov. 18, 09:58
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    Das mag eine freudsche Fehlleistung sein, aber ich habe da eben "fundamentalalkoholisch" gelesen...

    #63Verfasser Greysnow (765275) 02 Nov. 18, 10:27
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    +1 :-)

    #64Verfasser wienergriessler (925617) 02 Nov. 18, 11:15
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    Since we are now at the point of sharing: We got married in South Africa, in court (the registrar's office is part of the court). It was hilarious. We wanted to marry in jeans but we collected our witnesses from work. First problem: the judge wanted to marry them not us (they were dressed better than us). The female witness didn't really object as she was deaf and didn't know what the judge wanted from her. Then he got our names mixed up and addressed me with my husband-to-be's name. Then I objected when he had to promise to "love and honour me" and I had to promise to "love and honour and obey". He noted the objection but said he couldn't change the formula (we also got married at a time in South Africa when legal guardianship was transferred to the husband if the bride happened to be under age, permanently by the way until death or judge would us part). The final straw (for the jugde) came when he asked us to exchange rings and we told him that we didn't bring any (we had decided to use the money for a motorbike instead). He looked at us exasperated and waved his hand and said: "Well fine then, ... just kiss, all right?" We did.


    PS: We are celebrating our 39th anniversary this month. Just in case anybody is wondering whether the ceremony has anything to do with the length (or quality) of the marriage.

    #65Verfasser thisismyknick (1117613) 02 Nov. 18, 13:32
    Kommentar

    Noch eine Quelle zu Heiraten Anfang des 20. Jhs.:

    https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/a...


    Auf dem Land waren Hochzeitskleider bis weit ins 20. Jh. schwarz. Meine Urgroßmutter (Bäuerin, Süddtl.) hat auf jeden Fall in Schwarz geheiratet. Bei der anderen, Arbeiterin in einer mitteldeutschen Industriestadt, weiß ich es nicht. Eine meiner Großmütter hat in Weiß geheiratet. Bei der anderen bin ich mir nicht sicher. Da müßt ich mal in der Photokiste krusteln.

    #66Verfasser Selima (107) 02 Nov. 18, 14:09
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    Jetzt, wo du's sagst: Meine Mutter hat Anfang der Sechziger auch in Schwarz geheiratet.

    #67Verfasser Gibson (418762) 02 Nov. 18, 14:57
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    When my daughter got married in red a few years ago, I noted in my speech that this was the first escoville wedding I could remember where the bride hadn't worn white. Her sister had (quite conventionally), her mother had (admittedly in a dress that reached down to about mid-thigh), and her aunt had (in a knitted woollen dress from Bolivia, I think). In the latter case, the school magazine reported the marriage and said that the bride had worn pink jeans. Wrong: that was the groom, my brother.


    For our own 35th anniversary, we dressed up in our wedding clothes to amuse the company. I congratulated mrs escoville on still getting into her dress, and myself in still getting into my tie.

    #68Verfasser escoville (237761) 02 Nov. 18, 19:03
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    Meine Eltern haben 1943 geheiratet, mein Vater in Uniform, meine Mutter in weiß. Ihre Eltern heirateten 1918, auch da trug die Braut weiß. Von meinen Großeltern väterlicherseits gibt es keine Photos. Aber auf allen Bildern von verschiedenen Hochzeiten in der Verwandtschaft von nach 1900 trägt die Braut jeweils weiß. Geheiratet wurde in einer Kleinstadt im Südwesten von Deutschland, die Familien waren Handwerker mit eigenem Geschäft und Handwerksmeister in Fabriken, ein paar Bauern waren auch dazwischen.

    #69Verfasser thisismyknick (1117613) 02 Nov. 18, 23:51
    Kommentar

    Meine Eltern haben 1942 geheiratet. Da mein Vater (Sanitäter) direkt von der Front kam, hatte er nicht mehr die Gelegenheit, sich eine saubere Ausgehuniform oder einen schwarzen Anzug zu besorgen, sondern musste in seiner mit etwas Blut befleckten Kampfuniform heiraten. Deshalb legte meine Mutter nicht ihr vorbereitetes weißes Brautkleid an, sondern ein geblümtes Sommerkleid.


    Das war in einem kleinen Ort in Schlesien. Und wie es so kam, zerrissen sich einige boshafte Dorfbewohner das Maul und streuten das Gerücht, die Braut habe kein weißes Kleid getragen, weil sie nicht mehr Jungfrau sei, dafür schon schwanger ...

    #70Verfasser MiMo (236780) 03 Nov. 18, 06:43
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    Neither of my grandmothers (married in 1918 and 1920) nor my mother (1950) nor her sister wore white. They wore elegant suits with a pretty blouse and one grandmother had a most marvellous hat. Her husband was in his Royal Navy uniform with the name of his ship on the front of his cap. It was before the end of the war and he was still on active service, but on leave. The other grandparents were fairly prosperous farmers so it wasn't lack of money, but I think just tradition. My mother was trying to be economical in the time of austerity not long after the Second World War and wore a suit and hat that ended up costing more than a wedding dress would have, but she wore the suit for many years afterwards. My husband and I dressed up in what we still had of our wedding clothes about 17 years after ours (I had borrowed my veil and headdress but still had the dress, shoes and gloves). We just barely fitted into them. We took some funny photos, and on my next trip to the UK I gave my wedding dress to one of the high street charity shops, as they sell wedding dresses second hand. I had long since given away the outfit for our German civil wedding but I still have the hat. I still think of the church wedding as the real wedding and sometimes forget that our wedding date for official purposes, is a the date of the civil wedding a day earlier.

    #71VerfasserJaymack (805011) 03 Nov. 18, 09:31
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    #71 Count yourself lucky. If you forget the first wedding date, your wife will remind you in such a way that you won't forget the second one. -- Works for my brother-in-law. Their wedding dates are six weeks apart.

    #72Verfasser thisismyknick (1117613) 03 Nov. 18, 10:52
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    Ist dir entgangen, dass Jaymack offensichtlich der weibliche Teil einer nichtgleichgeschlechtlichen Ehe ist?

    #73Verfasser eineing (771776) 03 Nov. 18, 11:52
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    #73 Das kommt davon, wenn man ein Post beantworten will und dann unterbrochen wird und denkt man macht da weiter, wo man aufgehört hat. Danke für die Korrektur.


    PS: Auch Ehemänner können so erinnern, dass man Schuldgefühle bekommt.


    #74Verfasser thisismyknick (1117613) 03 Nov. 18, 12:26
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    #74 Never mind.... We don't actually have any problems remembering our wedding date. What I meant was that when I was applying for German residence, I told an official at the town hall the wrong date for our marriage, i.e.the church wedding, when it was the date of the civil wedding that they needed to know.

    #75VerfasserJaymack (805011) 03 Nov. 18, 14:06
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    I'm glad to say neither of us are anniversary fetishists. Sometimes we are reminded by our children, or (were) by our parents.


    My parents were married in the war, so there was no white dress. But there was a white wedding cake. As my mother told me, though, the white was paper. Sugar was rationed.

    #76Verfasser escoville (237761) 03 Nov. 18, 17:14
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    Escoville, I like your tie remark in no. 68. I wil try to remember it so that I can use it in 2024!

    #77Verfasser mbshu (874725) 04 Nov. 18, 10:45
    Kommentar

    Der Witz ist wirklich gut, ich glaube, daran werden sich noch einige LEOniden erkennen, die inkognito an diversen Hochzeitsjubiläen teilnehmen. :-)


    "Fundamentalalkoholisch" ist eindeutig ein Freud'scher. :-P


    Just for the records, ich habe auch nicht in Weiß geheiratet, sondern in Tracht, nicht weil wir so traditionsbewusst wären, sondern weil ich mein Festtagsdirndl seitdem noch öfters anziehen konnte.

    Die Trachtenanzugshose meines Mannes bekam allerdings Motten und musste schon ersetzt werden.

    Unseren Hochzeitstag vergessen wir traditionellerweise beide, das ist doch am einfachsten.

    #78Verfasser tigger (236106) 05 Nov. 18, 09:30
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    Der Standesbeamte bei der Hochzeit einer Bekannten war so lustig, dass am Ende einer der Gäste hineinrief: "Machen Sie auch Scheidungen?"

    #79VerfasserSpinatwachtel (341764) 05 Nov. 18, 09:52
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    Meiner Erfahrung nach (eigene Hochzeit und die der besten Freundin) fragen die Standesbeamten bei einem Gespräch vorher nach, ob es bestimmte Punkte gibt, auf die sie eingehen können bzw. bitten darum, etwas von sich zu erzählen und bauen das dann später in die Rede im Standesamt ein.

    Witzig bei meiner Freundin (ich war Trauzeugin): Die Standesbeamte trägt die Personendaten vor, nennt den Namen meiner Freundin mit dem Nachsatz "geboren in der zweitschönsten Stadt am Rhein" (sie hat natürlich in der schönsten Stadt am Rhein geheiratet), darauf ich spontan: "Ist das wahr?" Meine Freundin: "Ja." Ich darauf: "Armes Kind" und alle, sowohl die Standesbeamte als auch die Gäste, brachen in Gelächter aus.

    #80Verfasser Feuerbaerin77 (1191024) 06 Nov. 18, 08:17
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    I think the story recounted in #80 would be enough to invalidate a marriage in England & Wales (seriously). Such jokes should be reserved for funerals.

    #81Verfasser escoville (237761) 06 Nov. 18, 09:10
    Kommentar

    #80 ich glaube, das war derselbe Standesbeamte wie in #79! :-)

    #82VerfasserSpinatwachtel (341764) 06 Nov. 18, 10:10
    Kommentar

    Wenn's eine Hochzeit im Alten Rathaus von Köln war, dann vielleicht - es war jedenfalls eine Standesbeamte...

    #83Verfasser Feuerbaerin77 (1191024) 06 Nov. 18, 10:19
    Kommentar

    No. 81. Invalidate? How?


    P.S. Bekannte von mir wurden in einem hessischen Dorf von einem Bürgermeister getraut, der später wegen erwiesener Unzurechnungsfähigkeit abgesetzt wurde. Sie haben sich erkundigt, die Trauung war trotzdem gültig!

    #84Verfasser mbshu (874725) 06 Nov. 18, 10:35
    Kommentar

    Zum Thema Hochzeitsdatum:


    Mir (und meinem Mann) erzählen sie jedes Jahr in den Nachrichten, dass unser Hochzeitstag ist.


    Nein, nicht "Karin H. und ihr Mann haben geheiratet" :-))), sondern "In Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR"


    Das Datum war aber nicht Absicht sondern der nächstgelegene Termin.

    #85Verfasser Karin H. (236988) 06 Nov. 18, 11:41
     
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