Kirchenschweizer (auch Kirchenschweitzer)
Domschweizer-innen (aus aktuellem Anlass, siehe weiter unten)
(Quelle: Wikipedia)
Die Bezeichnung soll von Schweizern abgeleitet sein, die außer Landes gegangen waren und unter anderem als Soldaten oder als Wachpersonal ihr Einkommen verdienten. So wurde ein Türhüter oder Hausmeister eines reichen Privathauses im 17. und 18. Jahrhundert auf FranzösischSuisse (Schweizer) genannt. In der Schweiz wird für dieses Amt die Bezeichnung Kirchenweibel verwendet. In der anglikanischen Kirche wird der Kirchenschweizer Verger (Kirchendiener) genannt.
Bereits im Mittelalter gab es so genannte Domstäbler, die für Ruhe während des Gottesdienstes verantwortlich waren und während der Messe in den Seitenschiffen auf- und abgingen. In Mainz wurde während der französischen Besatzungszeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Kultpolizei (frz.: Police du culte) eingesetzt, deren Uniformen an die Uniformen französischer Offiziere angelehnt war. Auch in Bayern (z. B. Basilika Vierzehnheiligen, Prien am Chiemsee, Basilika Gößweinstein) trägt der Kirchenschweizer eine Uniform mit Zweispitz, Schärpe und Stulpen.
An großen Bischofskirchen ist der Dienst des Domschweizers üblich, so etwa in dem Domen von Köln, Speyer, Mainz, Trier, Limburg/Lahn, Bamberg, Aachen und im Freiburger Münster sowie auch im Salzburger Dom. Auch an anderen großen Kirchen, etwa Wallfahrtskirchen, geht bei feierlichen Gottesdiensten oft ein Schweizer vor der Prozession zum Ein- und Auszug
Im Kölner Dom werden ab sofort Domschweizerinnen (neben 29 männlichen Kollegen) Dienst tun. Bisher war dieses Amt eine reine Männerdomäne. (Rheinische Post vom 15.5.2019)
An vielen Orten sind Schweizer nur bei den großen Gottesdiensten anwesend, im Kölner Dom dagegen führen die Schweizer in traditioneller Kleidung während der Öffnungszeit des Domes, unterstützt von einem privaten Sicherheitsdienst,[2] die Aufsicht.