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Hallo,
kann man die Formulierung "unter der Haube sein" bzw. "unter die Haube kommen" auch in Bezug auf einen Mann benutzen?
Da es sich ja vermutlich auf die (rein weibliche) Kopfbedeckung bezieht, würde ich das nicht über einen Mann sagen.
(Aber es gibt ja auch männliche Jungfrauen; so ganz streng ist Sprache ja nicht immer. Aber ich fänd's schon seltsam - abgesehen davon, dass der Begriff eh altmodisch ist und ich ihn nicht benutze.)
Ich fände das ebenfalls seltsam. Aber es gibt zahlreiche Alternativen, von formal bis albern:
Er ist in den Hafen der Ehe eingelaufen.
Er ist den Bund der Ehe eingegangen.
Er hat sich getraut.
Er hat sich verehelicht.
Flapsig und eher vage:
Er ist nicht mehr auf dem Markt.
Er ist sesshaft geworden.
Pro No. 1.
Ergänzend zu No. 2, bemüht-scherzhaft:
Ihn hat es jetzt auch erwischt.
Er liegt jetzt auch an der Kette.
Auch flapsig:
"Er ist unter den Pantoffel gekommen."
Stimme meinen Vorscheibenden Gibson, Raudona, mbshu und MiMo zu.
Männer kommen nicht unter die Haube, aber eventuell unter den Pantoffel.
Auf Englisch ginge auch " he got leg shackled" mit einem Augenzwinkern.
Er ist ins Joch gegangen. Er hat jetzt sein Kreuz. [...] Er ist unter das Pantoffelregiment gerathen.
Deutsches Sprichwörter Lexicon von Karl Friedrich Wander, Leipzig 1867–1880 online unter: http://woerterbuchnetz.de/Wander/
Das sind ja mal sprachliche Fake News: Als ob Heirat für Männer so nachteilig wäre - ist es doch seit langem bekannt, dass verheiratete Männer länger leben als unverheiratete.
https://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/v...
http://medicalobserver.com/news/2011081047/le...
Die einen laufen in den Hafen der Ehe ein, die anderen machen lieber Hafenrundfahrten ;-)
#7 - böse Zungen behaupten ja, es käme ihnen nur länger vor ;-)
No. 7: Länge und Qualität sind nicht immer dasselbe.
@10: ...sagen die Männer (aber da geht es um - ach, lassen wir das...)
"Unter der Haube sein" ist altmodisch, aber für mich wertfrei, während ein Mann, der "unter den Pantoffel gekommen" ist, zuhause nichts zu sagen hat. Dann lieber "ist vom Markt", "ist unter die Ringträger gegangen" oder die seriöseren Vorschläge in #2.
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Ich stimme Gibson und Raudona zu.
Da die Haube nur von Frauen getragen wird, ist es für Männer eigentlich ungeeignet.
Trotzdem scheint die Journaille es gern für Männer zu nehmen, wie Harri uns zeigt.
Da sich gerade in Beziehungsangelegenheiten in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten einiges verändert hat, finde ich überhaupt nichts dabei, die Metapher zu emanzipieren und auch mit Blick auf Männer (oder Diverse) zu verwenden..
Zumal es ja auch diverse Hauben gibt, die von Männern getragen werden: Stumhauben, Pickelhauben, Motorradhauben, Motorhauben;-) ....
Da die Haube nur von Frauen getragen wird
Wird sie das wirklich? Ich dachte, eine Brämikappe wäre bereits ausgestorben.
Wiki:
"Hauben werden von Männern, Frauen und Kindern getragen."
"Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit verlangte die Norm von verheirateten Frauen das Tragen einer Haube, während unverheiratete ihr Haupt unbedeckt lassen durften. Die Redensart unter die Haube kommen (= heiraten) leitet sich davon ab."
Ob die zitierten Journalisten wohl aufgrund von Unkenntnis oder aber ganz bewußt die Redewendung auch für Männer verwenden?
Ich glaube es liegt daran, daß die Redensart auch für Frauen nur noch eine Redensart ist und sonst nichts. Es hat sich von der ursprünglichen Bedeutung schon lange gelöst. Mittelalter und Frühe Neuzeit sind schon eine Weile her. Für Überschriften taugt es daher für jeden und jede.
Ich hätte es für Männer nicht gesagt, für Frauen verwende ich es aber auch nicht. Ich kann es nicht genau begründen, ist aber so.
Happy End: Russell Crowe unter die Haube - SPIEGEL ONLINE
Maffay unter der Haube: Ich war 53 und sie 29 - SPIEGEL ONLINE
Siehe Wörterbuch: unter haube
LEO says "to marry so. off"; there's no mention that the phrase applies primarily or only to women.
Because the English version is transitive "to marry someone off," it sounds old-fashioned: as if parents were trying to arrange marriages for their children (daughters?) to get them out of the house.
Ich würde "unter der Haube" selber nicht für einen Mann verwenden, und ja, es ist historisch unsinnig, aber ich habe es durchaus auch in gesprochener Sprache schon häufiger so gehört wie in #12. Das ist m.E. kein reiner Journalistentick.
"Unter dem Pantoffel" und andere ach-so-witzige Bezeichnungen (#3ff) für den von der bösen Ehefrau unterdrückten oder den armen in der Ehe gefangenen Mann gehören m.E. nicht hierher, denn sie haben eine gänzlich andere Aussage als "unter der Haube".
Es gibt Pantoffel, die sind so leicht und zart, dass man ihre Besitzerin nicht als böse Ehefrau bezeichnen kann und der entsprechende, sich unter dem süßen Joch befindliche Mann keineswegs als unterdrückt oder in der Ehe gefangen versteht.
Als Maria Theresia eines Abends vom Regierungsgeschäft erschöpft sich in ihre Privatgemächer zurückzog und sich, in einen Sessel hingegossen, von ihrer Zofe die repräsentativen Tagesschuhe ausziehen ließ, da fiel ihr Blick auf die Hausschuhe, welche die Dienerin schon bereit gestellt hatte. Maria Theresia betrachtete die leichten Pantöffelchen einen Moment lang, dann fragte sie die Zofe: "Und wie geht es meinem Mann?"
Finde ich geschlechtsunabhängig völlig normal. Schließlich stellt sich niemand bei "unter der Haube sein" tatsächlich eine Haube vor. Spielt daher keine Rolle, ob das historisch gesehen korrekt ist.
Ich würde die Formulierung nur in Hinsicht auf eine Frau benutzen.
#13, re. Journaille, hast du diesen Ausdruck bewusst gewählt? In welchem Sinn verwendest du das hier?
https://www.dwds.de/wb/Journaille
1.gewissenlose Hetzpresse
2. Gesamtheit gewissenloser Journalisten
und wen zitierst du?
https://de.wikipedia.org/wiki/Journaille
"Bekannt gemacht wurde der Ausdruck von Karl Kraus....." oder "Das Wort wurde auch von führenden Repräsentanten des NS-Regimes gegen die Presse der Weimarer Republik („Systempresse“) verwandt"
In Zeiten von "Lügenpresse"-Geschrei hinterlässt pauschale Verleumdung eines ganzen Berufsstandes bei mir mehr als einen schalen Geschmack.
#23: Danke, genau das dachte ich auch. Ich wollte nur kein neues Thema aufmachen. Vielleicht war es auch nur ein anderer Ausdruck für Käseblättchen. Daher brachte ich in #17 zwei Beispiele aus eben keinem Käseblättchen.
Ich hatte die flapsigen Herrschaften (egal ob im Radio oder den Druckmedien) gemeint, die sich um Sprache, Grammatik u. ä. kaum noch Gedanken machen, sondern schreiben wie sie sprechen.
Egal ob Redewendungen, Genitiv, Anglizismen, Denglisch ....
Editiert
re #26 : Ehefrauchen ?
Die 50er Jahre haben angerufen, sie wollen ihr Frauenbild zurück!