Da ich nicht allzu viel wusste über das 19te Jahrhundert, so habe ich mich zuerst informiert.
Nun meine Antwort auf die Anfrage:
„Bei dem "ersten Deutscher Kaiser (nota Kaiser Wilhelm I 1797 - 1888) und seit 1861 König von Preußen" ist keine Rede von "Diktatur": soll ich verstehen dass er irgendwie mehr "demokratisch" war als Napoleon Bonaparte 50 Jahre früher? Danke!“
Objektiv gesehen war Napoleon ein richtiger‚ knallharter Diktator, der nur Kriege führen konnte und er war ein Militarist und Feldherr ersten Ranges. Er überrannte Königreiche und setzte seine Verwandtschaft (seine Brüder) als Könige ein.
Die neutrale Schweiz eroberte er, und diktierte ihnen seine Wünsche.
Das „Heilige Römische Reich“ löste sich durch sein Zutun auf. Der letzte (österreicherische) Kaiser Franz II, gab am 6. August 1806 seine Krone ab.
1.
Napoleon I (1769 – 1821) schwebte ein Reich vor so nach dem Muster von „Charlemagne, Karl dem Großen“,
Ausdehnung: von den Pyrenäen bis zu Moskau,
von Dänemark bis hinunter nach Napoli.
Er träumte von einem deutsch-französischen Reich unter französischer Führung. Der Süden Deutschlands (Bayern und Württemberg, sowie Sachsen) waren ja schon unter seinem Griff.
Die Süddeutschen bewunderten ein wenig Napoleon, denn er verwarf bald die Französische Revolution und ließ sich diktatorisch 1799 als Konsul wählen. Das alles gefiel etlichen Deutschen wieder in einem großen Reich zu sein. (Goethe z. B.) Deutschland war ja nach der Auflösung des „Heiligen römischen Reiches“ im Jahre 1806, ein „Sammelsurium“ von einzelnen, zerstrittenen Fürsten- und Herzogtümer, sowie von ein paar Königreichen.
Aber das Reich von Napoleon ging bald zu Ende, das Schicksal oder war es die Vorsehung Gottes, wollten es allerdings anders.
Den Deutschen gefiel die Französische Revolution nicht so sehr und bekämpften sie, so auch Wilhelm I als junger General, der auch Erfolg hatte.
Gegen Ende konnte die frz. Revolution nur mehr Todesurteile fällen und die Guillotine dauerhaft benützen.
2.
In seinen jungen Jahren war Wilhelm gewiss ein diktatorischer Militarist und Feldherr, er sagte es auch selber.
Erst mit den Jahren von 1860 bis 1870
- Krieg gegen Dänemark 1864,
- Krieg gegen Österreich 1866,
- Krieg gegen Frankreich 1870/71 wurde er demokratischer und handsamer, n.m.M.
1871 nahm er mit Widerwillen die Kaiserkrone an und wurde im Schloss von Versailles zum Kaiser gekrönt. Das verziehen die Franzosen nie so richtig, so glaube ich.
Als Kaiser war Wílhelm I bis zu seinem Tod 1888 noch recht beliebt im deutschen Reich und er ließ die heiklen Sachen seinem Reichskanzler Otto von Bismarck machen. Es gab sogar das geflügelte Wort bei seinem Tode:“ Wir wollen unseren Kaiser Wilhelm wieder haben.“
3.
Fazit:
Mit all dem, was ich noch dazu gelesen habe, komme ich zum Entschluss:
Napoleon war Kriegsherr in den jungen Jahren im Dienste der Revolution, ab 1800 war er unerbitterlicher Diktator als Kaiser.
Wilhelm I war eher Diktator in den jungen Jahren als General und Feldherr, später als König und Kaiser war er demokratischer als Napoleon.
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Literaturangaben.
Wer all das liest, bekommt einen guten Überblick über das sehr kriegerische 19te Jahrhundert und es begann nebenbei die Industrialisierung. Man schätzt 6 bis 12 Millionen Tote durch all diese Kriege. Für diese Zeit eine Unmenge, eine Hekatombe…
Leider lernt die Menschheit nicht aus der Geschichte.
Oder wie es andere sagen: „Die Geschichte lehrt uns, dass die Menschheit nicht aus der Geschichte lernt.“
Siehe zur Zeit Israeli und Palestinenser.
Der deutsch-französische Krieg 1870 / 71
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%C...
Über Napoleon I
https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte
https://fr.wikipedia.org/wiki/Napol%C3%A9on_Ier
Über Wilhelm I
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Deu...
https://fr.wikipedia.org/wiki/Guillaume_Ier_(...
Wie sehen die Deutschen ihre Geschichte seit 1800.
https://www.hdg.de/lemo/kapitel/globalisierung
Herz der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Deutsches historisches Museum
Das Bundesarchiv
Man lese vor allem am Schluss die Zukunftsvision „Deutschland in der Globalisierung“.