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    Sprachlabor

    To hate or not to hate ... speech pet peeves

    Betrifft

    To hate or not to hate ... speech pet peeves

    Kommentar

    Examples: zumindest - mindestens - zumindestens, größer als / wie / als wie, wir haben uns committet, aufwÄndig - AufwAnd - aufwEnden ...


    Luther fordert, dem "Volk aufs Maul zu schauen" - nicht den Schriftgelehrten (s. Neue Deutsche Rechtschreibung"). Wie weit sollte unsere Toleranz gegenüber "falscher" Sprache gehen? Bin mir selbst ein bisschen uneins: wenn 90% zumindestens sagen, dann sollte man es akzeptieren? Wenn der Komparativ bereits durch -er klar angezeigt ist, spielt es noch eine Rolle ob als oder wie? Fremdwörter nur wo nötig? Unausgegorene Reformen? Hoffe, das sprengt nicht den Faden...


    I would be particularly interested in English examples (not the diffences between AE and BE but "wrong" usage in either), as well.

    Verfasser udo (236605) 27 Sep. 20, 13:11
    Kommentar

    Wenn 90% zumindestens sagen, dann sollte man es akzeptieren?


    Ich fürchte, uns bleibt gar nichts anderes übrig, ob nun bei 90 Prozent oder einem anderen Anteil. Unsere heutige als korrekt angesehene Sprache setzt sich zu 100 Prozent aus früheren Fehlern zusammen. Wenn einer der Sprachbewahrer des 17. Jahrhunderts einen wohlformulierten heutigen Text läse, käme ihm das kalte Grausen.


    Was aufwändig/Aufwand/aufwenden betrifft: Die NDR versucht, die Schreibung von Ableitungen aus anderen Wortarten (z. B. des abgeleiteten Adjektivs aufwändig) so zu gestalten, dass sie zu dem Wort passt, von dem die meisten Menschen es intuitiv ableiten würden, ob diese Herleitung historisch nun korrekt ist oder nicht. Man kann der Meinung sein, dass dies bei aufwändig eher der Aufwand als aufwenden ist. Im Übrigen gelten inzwischen beide Schreibungen (aufwändig und aufwendig) als korrekt.

    #1Verfasser Cro-Mignon (751134) 27 Sep. 20, 15:04
    Kommentar

    Ich finde vermeidbare Orthographiefehler lästiger: Voluntariat statt Volontariat, das statt dass und umgekehrt, Mal statt mal, Komma vor "als", ohne dass ein vollständiger Satz folgt ...

    #2Verfasser penguin (236245) 27 Sep. 20, 15:10
    Kommentar

    Was mir bei der Zeitungslektüre am WE mal wieder aufgefallen ist: Es gibt immer häufiger unvöllständige Sätze. Mit "sondern" wird z.B. ein neuer Satz begonnen, der nur ein Rumpfsatz ist.

    Zitat: "Das Wichtige ist, dass man nicht bloß ein Produkt verkauft. Sondern, dass man eine Stimmmung erzeugt." [SZ von diesem WE, S. 6]

    Oder Zitat:

    "Der durchgebrochene Blinddarm [Anm.: von Ebert] aber mit dem Loch, durch das "die Bakterien flott den Bauchraum besiedeln konnten", wird heute nicht nur als medizinhistorisches Prachtstück sorgsam im Museum verwahrt. Sondern auch als Menetekel der ersten deutschen Demokratie." [ebenfalls SZ von diesem WE, S. 3]


    Warum?

    #3Verfasser Selima (107)  27 Sep. 20, 15:31
    Kommentar

    Ich vermute, das soll Spannung erzeugen. Das Satzende entspricht der kleinen Pause vor der Pointe bei einem erzählten Witz. Entsprechend wird es nach meinem Eindruck vor allem verwendet, wenn der Teil nach sondern eine überraschende Wendung bringt.

    #4Verfasser Cro-Mignon (751134)  27 Sep. 20, 15:38
    Kommentar

    Oder es soll zu lange Sätze vermeiden, was ich nicht für das Schlechteste halte.

    #5Verfasser JanZ (805098) 27 Sep. 20, 15:46
    Kommentar

    unbedingtes ja zu #2 - mein pet hate sie/Sie, ihre/Ihre - was ist daran so kompliziert?


    #3-5 beliebt bei Juristen der Halbsatz (gefühlt eine halbe Seite) beginnend mit Zwar..., und Punkt.

    #6Verfasser udo (236605) 27 Sep. 20, 16:04
    Kommentar

    Aber diese Rumpfsätze sind doch Unfug. Ich bleib da jedes Mal hängen. Der Punkt hat doch eine Bedeutung, nämlich einen Satz und damit eine gedankliche Einheit zu markieren. Wenn ich den Satz laut lese, gehe ich doch zum Punkt hin mit der Stimme runter und fange den neuen Satz auf derselben Tonhöhe an. Eigentlich. Dann steht da aber das "sondern" und das wird doch ganz anders gelesen/gesprochen. Auch die Betonung kommt dadurch ganz durcheinander. Das erste Beispiel ist ein wörtliches Zitat und ich kann mir nicht vorstellen, daß der SPD-Bürgermeisterkandidat Heinrichs aus Mönchengladbach-Rheydt den so merkwürdig gesprochen hat, wie er abgedruckt wurde - also mit Punkt statt mit Komma.


    Das erste Beispiel wäre doch immer noch kein langer Satz, wenn man einfach ganz normal vor dem "sondern" ein Komma gesetzt hätte, wie er vermutlich auch gesprochen worden war. Der zweite Satz ist zugegebenermaßen etwas länger. Aber der Text beginnt mit einem deutlich längeren Satz, der über sieben Zeilen geht. Der Journalist scheint also kein generelles Problem mit langen Sätzen zu haben.


    Wenn man die Leser oder Hörer nicht überfordern will, sollte man gute kurze Sätze machen und nicht Gedanken durch Punkte zerhackstücken.

    #7Verfasser Selima (107) 27 Sep. 20, 16:05
    Kommentar

    Darf ich mal fragen, wo (falls vorhanden) der Unterschied zwischen diesem und dem Thread hier ist (und den -zig anderen, die man bei der Suche nach „pet peeves“ findet)? Siehe auch: linguistic pet peeves II

    #8Verfasser JanZ (805098)  27 Sep. 20, 16:15
    Kommentar

    Meiner Meinung nach gibt es keinen. Das ist mE aber auch nicht schlimm. Dann gibt's halt einen neuen.

    #9Verfasser Selima (107) 27 Sep. 20, 16:24
    Kommentar

    Unsere heutige als korrekt angesehene Sprache setzt sich zu 100 Prozent aus früheren Fehlern zusammen.


    Oh, sehr schön. Gibt's das als T-Shirt?


    #10Verfasser Gibson (418762) 27 Sep. 20, 21:11
    Kommentar

    Du kannst es Dir gerne drucken lassen; ich verzichte auf das Copyright. ;-)

    Man müsste es aber noch knackiger formulieren.

    #11Verfasser Cro-Mignon (751134) 27 Sep. 20, 21:58
    Kommentar

    Rumpfsätze hatte ich im verlinkten Faden auch schon moniert, wurde aber belehrt, dass diese in Zeitungen etc. tatsächlich der Verdeutlichung oder Emphase dienen (bitte lasst mich jetzt nicht die entsprechenen Beiträge suchen!).

    Ich hatte das speziell in Schweizer Zeitungen verortet: "Der Fahrer hatte die Geschwindigkeitsbeschränkung überschritten. Um ein vieles." (Beispiel konstruiert...) Tja...

    #12Verfasser virus (343741) 27 Sep. 20, 23:02
    Kommentar

    Vielleicht gehts Euch besser mit "Ellipse" statt "Rumpfsatz". Kommt aus dem Griechischen! 😉

    #13Verfasser manni3 (305129)  27 Sep. 20, 23:34
    Kommentar

    Re #11, ich dachte auch, dass es für den Alltag ein bisschen lang ist, auf einer Linguisten-Klausur wäre es unschlagbar :-)

    #14Verfasser Gibson (418762) 27 Sep. 20, 23:58
    Kommentar

    Wenn's eine Ellipse wär. Der Satz ist ja vollständig. Es ist nichts ausgelassen - nur durch einen Punkt in zwei Teile geteilt.

    #15Verfasser Selima (107) 28 Sep. 20, 05:46
    Kommentar

    Rumpfsätze hatte ich im verlinkten Faden auch schon moniert, wurde aber belehrt, dass diese in Zeitungen etc. tatsächlich der Verdeutlichung oder Emphase dienen


    Ich habe den betreffenden Faden nicht verfolgt, aber wie du das berichtest, hatten die Belehrenden nicht unrecht. Was spricht denn dagegen? Wenn wir Satzteile entweder mit Kommas verbinden oder durch Punkte trennen können, ist das zunächst mal nicht schlecht, sondern vergrößert das stilistische Arsenal: Wie schön, zwei Pfeile im Köcher statt des einen! Was man damit macht, darauf kommt's an.

    #16VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  28 Sep. 20, 07:51
    Kommentar

    Wenn ein Punkt zu stark ist, und ein Komma zu schwach: wie wärs mit einem Semikolon? Das unterschätzteste aller Satzzeichen :-)

    #17Verfasser Carullus (670120) 28 Sep. 20, 09:09
    Kommentar

    Siehe auch: linguistic pet peeves II

    re "medium": ja, aber doch im Englischen. Da würde ich das auch so sprechen. Ich hatte angenommen, Du beziehst Dich aufs Deutsche.


    dirk zu den i-Lauten. Ja, das stimmt natürlich. Aber hm--us bezog sich ja ausdrücklich aufs Altgriechische.

    #18Verfasser Selima (107) 30 Sep. 20, 14:12
    Kommentar

    Selima: Ich hatte angenommen, Du beziehst Dich aufs Deutsche.

    Nein, natürlich aufs Englische. (Sorry, wenn das nicht klarer formuliert war.)


    #19VerfasserBraunbärin (757733) 30 Sep. 20, 15:01
    Kommentar

    #15 der Hauptsatz ist ausgelassen, oder?

    #20Verfasser manni3 (305129) 30 Sep. 20, 17:13
    Kommentar

    Nein, der steht doch direkt davor:

    Das Wichtige ist, dass man nicht bloß ein Produkt verkauft. Sondern, dass man eine Stimmmung erzeugt."


    "Der durchgebrochene Blinddarm aber mit dem Loch, durch das "die Bakterien flott den Bauchraum besiedeln konnten", wird heute nicht nur als medizinhistorisches Prachtstück sorgsam im Museum verwahrt. Sondern auch als Menetekel der ersten deutschen Demokratie."


    Aber wenn, wie andere angemerkt haben, alles erlaubt ist und möglich, je nach Emphase und zur Verkürzung von lange Sätzen. Dann ist das ja in Ordnung vielleicht wäre es dann auch überhaupt besser gar keine Satzzeichen mehr zu setzen weil dann können das alle so lesen wie sie es für richtig betont halten ;-) Smileys sind eh viel wichtiger Ironie und so


    #19 Entschuldige, dann habe ich das wirklich falsch verstanden.

    #21Verfasser Selima (107)  30 Sep. 20, 17:20
    Kommentar

    Von "alles erlaubt" war wohl nicht die Rede. Es haben zu dem konkreten Thema nur nicht alle eine so dezidierte Meinung wie du. Ich selber bin beim Lesen wie beim Schreiben solche Sätze immer in der Zwickmühle zwischen "den Satz nicht zu lang/zu verschachtelt machen" und "nur vollständige Sätze durch Punkt abtrennen". Wenn man selber schreibt, ist vielleicht im Zweifel Umformulieren das Beste.

    #22Verfasser JanZ (805098) 30 Sep. 20, 17:29
    Kommentar

    Braunbärin, ich bin immer noch verwirrt. Ich habe in England noch nie 'medium' mit 'e' gehört. Ist das eine übliche falsche Aussprache?

    #23Verfasser Gibson (418762) 30 Sep. 20, 21:31
    Kommentar

    Danke allen bisher!

    Wie gesagt, es waren nur Beispiele. Grundfrage ist für mich: wie weit sollen/können/dürfen/müssen wir

    - Sprachpflege betreiben

    - einfach akzeptieren was die Masse sagt/schreibt


    Zum einen nennt mich meine Tochter (nicht ganz zu unrecht) KS (Klugscheißer ausgesprochen geht nicht), zum anderen möchte ich nicht Don Quichote sein - reicht einfach Vorbildwirkung?

    #24Verfasser udo (236605) 01 Okt. 20, 00:35
    Kommentar

    Grundfrage ist für mich: wie weit sollen/können/dürfen/müssen wir Sprachpflege betreiben vs. einfach akzeptieren was die Masse sagt/schreibt.


    Tja. Gegen die normative Kraft des Faktischen ist idR nicht anzukommen, und wenn ein Sprachfehler nur lange genug von ausreichend vielen gemacht wird, findet er sich in der nächsten Auflage des Dudens (der sich ja von jedem Präskriptionsanspruch schon lange verabschiedet hat). Daran kann man, glaube ich, auch nicht viel ändern — was nicht heißen soll, dass ich nicht in meinem Umfeld und bei meinen Kindern viel Wert auf korrekte Sprache und Grammatik Wert lege; à la longue kann man den Kampf aber wohl nicht gewinnen. Man kann sich nur (noch eine Generation lang, oder so) seinen Teil denken.

    #25Verfasser Carullus (670120) 01 Okt. 20, 06:52
    Kommentar

    #25 et al. Und rühret nimmer an den Schlaf der Welt... schläft aber nicht...

    ... und das eine vom anderen zu unterscheiden ...

    #26Verfasser udo (236605) 10 Okt. 20, 21:02
    Kommentar

    Möglicherweise hatten wir das schon, aber gerade heute wieder gehört.

    Löst bei mir extremen Würgereiz aus:

    Ich feier mich/dich.

    Ich feier mich für meine tolle Rede, für meinen tollen Kuchen.

    oder auch:

    Ich feier dich für deinen tollen Kuchen.

    #27Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 11 Dez. 20, 11:46
    Kommentar

    Zu #27: Ich feier das hart

    #28Verfasser eastworld (238866) 11 Dez. 20, 11:51
    Kommentar

    Radiomoderatoren: "Der XY hat jetzt ein neues Lied, und das muss ich euch jetzt gleich spielen, das ist so toll, ich feier das." Irritiert mich auch. Scheint aber normale Jugendsprache zu sein?

    #29Verfasser grinsessa (1265817) 11 Dez. 20, 12:13
    Kommentar

    Warum kann man einen Sieg feiern, aber kein Lied? Frage für eim Freumd ...

    #30Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 11 Dez. 20, 12:20
    Kommentar

    Das ist vermutlich so, wie mein Vater früher immer auf "Echt?" mit "Nein, falsch" und auf "voll gut" mit "und was ist halb gut?" geantwortet hat....

    #31Verfasser grinsessa (1265817) 11 Dez. 20, 12:25
    Kommentar

    😀


    Ich bin zwar alt und verbittert, und einige Sprach-Unarten gehen mir auch gehörig auf den Zeiger (so kann ich mich immer noch nicht an den gemachten Sinn gewöhnen, obwohl mich der gemachte Spaß keineswegs stört), aber "(hart) feiern" gehört nu nicht dazu 😉

    #32Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 11 Dez. 20, 12:32
    Kommentar

    Mir ging es gar nicht darum, ob das Jugendsprech oder 'verhunztes' Deutsch ist.

    Das ist für mich einfach ein Ausdruck, der mir aus unerfindlichen Gründen die grüne Farbe ins Gesicht treibt, von denen habe ich mehrere, auch solche, die weder falsch noch Jugendsprech sind.

    Dazu gehört zum Beispiel auch "schnabulieren".

    Hier gehts doch um 'pet peeves' oder ;)?

    #33Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 11 Dez. 20, 12:32
    Kommentar

    OK, dann gab es ein Missverstädnis 😉


    Wobei gerade so "Jugendsprech" ja teilweise geeignet ist, den Kotzreiz auszulösen 😉

    #34Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 11 Dez. 20, 12:35
    Kommentar

    #31: Die Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen *Quelle mein Vater

    "Eigentlich....." "Eigentlich oder wirklich?"

    "Darf ich mal xy haben...?" "Ich weiß nicht, ob du das darfst!"

    "Bei Aldi wars heute voll leer!" "Was denn nu - voll oder leer?"


    #34: Du hältst mich also für so alt und gebrechlich, dass ich Jugendsprech per se doof finde? Krass, Alda, dafür feier ich dich nicht. :P

    #35Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  11 Dez. 20, 12:39
    Kommentar

    @ edoardo_1_4: Ich kannte mal eine Dame, die ihren Gästen gern "kleine Schnabulierlichkeiten" angeboten hat. Seitdem ist das Wort für mich auch irgendwie negativ belegt.


    Allerdings treibt nichts meinen Blutdruck so sehr in die Höhe wie "gemütliche" Kleidung. Nein, nein, und noch mal nein!

    #36Verfasser LauraLaurent (1236879) 11 Dez. 20, 13:14
    Kommentar

    und noch eins, bei dem mir die Farbe aus dem Gesicht weicht: fluffig.

    /OT: Hat schon mal jemand erforscht, warum Wörter, die 'ganz normal' sind, bei den einen solche Gefühle auslösen und bei anderen gar nicht?

    #37Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  11 Dez. 20, 13:24
    Kommentar

    Warum? Wie wärs damit: Es sind gar nicht die Wörter, sondern die Menschen ;-)

    #38Verfasser manni3 (305129) 11 Dez. 20, 14:16
    Kommentar

    Da der Titel es gerade anspricht: das immer mehr um sich greifende 'etwas hassen', das diese Bezeichnung nicht verdient weil viel zu unwichtig, geht mir auf die Nerven.

    #39Verfasser Gibson (418762) 11 Dez. 20, 14:20
    Kommentar

    #38: Das war ja einfach ;).

    Und zum Warum: Rein interessehalber. Ich dachte, dass es vielleicht schon wissenschaftliche Studien dazu gibt, warum jemanden irgendwelche 'ganz gewöhnlichen' Wörter nicht mag ;).

    #40Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 11 Dez. 20, 14:29
    Kommentar

    @edoardo..., es gibt nichts, was es nicht gibt, schließlich untersucht man Sprache seit hunderten von Jahren, wissenschaftlich, mehr oder weniger, denk an die vielen Magister-, Doktorarbeiten, Habilitationen, was auch immer. Du findest wahrscheinlich unter Stichwörtern wie Allg. Psychologie/ Sprachpsychologie / Sprachverarbeitung (psychologische Aspekte) / Linguistik / usw. weiterführende Literatur.


    ---


    "Ich feier' das so hart!" ist für mich Leuten unter 25 Jahren vorbehalten, aber mir gefällt es. Hat was mit den Kontexten zu tun, in denen ich das hörte. Die verbinde ich mit etwas Positivem!


    Interessanterweise anders als "feiern gehen", das immer zu hören war, wenn die Jugendlichen zum Abhängen, Saufen und Kiffen gingen, an normalen Schultagen z.B. Sie gingen nicht "entspannen", "chillen", sie gingen an die Isar, um zu feiern.

    #41VerfasserBraunbärin (757733) 11 Dez. 20, 14:59
    Kommentar

    Zu #27:


    Als ich zum ersten Mal - und das ist noch gar nicht so lange her - in irgendeiner Fernsehsendung zum ersten Mal jemanden sagen hörte: "Ich feier dich", war ich verblüfft und konnte ich nur aus dem Zusammenhang erraten, was damit gemeint war ....


    Wie bitte? Nein, das gefällt mir ganz und gar nicht! Was soll das denn heißen? Unter "feiern" verstehe ich etwas ganz anderes. Ich feiere einen Geburtstag oder irgendeinen anderen Anlass, aber ich verwende das Wort "feiern" nicht, um meine Anerkennung für eine Person auszudrücken. Oder um mitzuteilen, dass mir ein Kuchen schmeckt.


    Aber ich gebe zu, ich habe generell manchmal Schwierigkeiten mit Neuerungen in der doch eigentlich so schönen deutschen Sprache ...


    Sie lebt und verändert sich, okay, aber diesen "Ich feier dich"- Blödsinn werde ich mit Sicherheit nicht in meinen aktiven Wortschaftz aufnehmen!


    Na ja, zumindest nicht in absehbarer Zeit! 😉


    #42Verfasser Fragezeichen (240970) 11 Dez. 20, 20:14
    Kommentar

    "Ich feier dich" -- das kannte ich bislang auch noch nicht ... aber "jemanden feiern" ganz allgemein ist mir schon untergekommen ...

    #43Verfasser no me bré (700807) 11 Dez. 20, 21:20
    Kommentar

    #2: Ich exhumiere extra mal (sic!) diesen Thread, um zu vermelden, dass "Mal" statt "mal" (im Sinne von "einmal") in letzter Zeit massiv um sich zu greifen scheint, keine Ahnung warum.

    #44Verfasser JanZ (805098)  11 Mai 21, 16:44
    Kommentar

    #29: Radiomoderatoren: "Der XY hat jetzt ein neues Lied, und das muss ich euch jetzt gleich spielen, das ist so toll, ich feier das." Irritiert mich auch. Scheint aber normale Jugendsprache zu sein?


    Das habe ich mttlerweile wohl so oft im Internet gelesen/in YouTube-Videos gehört, dass ich das als nicht ungewöhnlich empfinden würde. Auch im Konjunktiv: "Eine No-Covid-Strategie würde ich feiern!"


    Etwas irritierend ist für mich noch "Fühl' ich" oder "den Punkt fühl' ich", aber das benutzt einer meiner Lieblings-FIFA-YouTuber immer wieder. Gemeint ist: "Ich verstehe dich/kann deine Meinung/deinen Standpunkt gut (auch emotional) nachvollziehen"...

    #45Verfasser BenatarsComrade (1182552) 12 Mai 21, 00:33
    Kommentar

    #44: Da sagst du was (siehe #2 ...) Und warum so viele "das" und "dass" nicht auseinanderhalten können, ist mir auch schleierhaft. Oder etwas "zurecht furchtbar finden", anstatt es korrekt "zu Recht = berechtigterweise" ...

    #46Verfasser penguin (236245) 12 Mai 21, 07:38
    Kommentar

    Ich ergänze zu #2: 'Priveleg' statt 'Privileg' bzw. 'privelegiert' statt 'privilegiert' - sowohl in gesprochener Form als auch in geschriebener Form. Das letztere gerne in E-Mails oder technischen Konzepten, die ich bekomme.

    #47Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 12 Mai 21, 08:06
    Kommentar

    Oder, gestern erst wieder gehört:

    Triologie statt Trilogie


    Ich glaube, viele verlassen sich zu sehr auf die Autokorrektur.

    #48Verfasser penguin (236245)  12 Mai 21, 08:29
    Kommentar

    Mein Lieblingshasswort: 'Orginal' statt 'Original'.

    #49Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 12 Mai 21, 08:35
    Kommentar

    Re #48: Weshalb meinst du, dass hier die Autokorrektur am Werk ist? Bei einem gehörten (!) Fehler?

    Das Wort Triologie existiert doch eigentlich gar nicht (oder ist das die Wissenschaft der Trios?), und die Autokorrektur ersetzt doch normalerweise keine existierenden Wörter durch nicht existierende, sondern umgekehrt Wörter, die sie nicht kennt, durch ähnliche aus ihrem Thesaurus.

    #50Verfasser eineing (771776)  12 Mai 21, 08:37
    Kommentar

    eineing, das mit der Autokorrektur bezog sich auf Fehler wie "zurecht" oder "Mal".


    Es gab und gibt die Unsitte, auf Speisekarten und in vermeintlich schicken Menüs das Wort "Trilogie" durch "Triologie" zu ersetzen. Das sieht man, und das hört man auch. In diesem Fall ist auch nicht die Autokorrektur schuld, sondern man hat das Trio mit der Trilogie vermischt.

    #51Verfasser penguin (236245) 12 Mai 21, 08:47
    Kommentar

    Meine Lieblings-Hass-Vermischung (hab ich bestimmt auch schonmal gepostet, aber man kann sich ja nicht oft genug beklagen 😉 - gerade gestern wieder in einer seriösen Fernseh-Doku gehört):


    X gehört/zählt zu einem/einer der ...


    Also etwa: "Der Eiffelturm zählt zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Paris".

    Ja, Himmel, merkt denn keiner, dass das nicht geht?!?!?

    #52Verfasser dirk (236321) 12 Mai 21, 08:59
    Kommentar

    Ohje, ich gestehe, dass ich mindestens 20 Sekunden gebraucht habe, um zu verstehen, warum das nicht geht. Jetzt habe ich es verstanden, denke ich. Ich hoffe auch, dass ich selbst das nicht sage (sicher bin ich nicht), aber bislang wäre es mir vermutlich bei anderen nicht aufgefallen. Ich gelobe Besserung! (-:

    #53Verfasser harambee (91833) 12 Mai 21, 10:26
    Kommentar

    #52 passt du einer der Lustigkeiten der englischen Sprache, die ich als Nicht-Muttersprachler einfach so akzeptiere: A small dinghy is one of the only ways to get to the island. 

    Und die Autokorrektur in meinem Kopf ergänzt: ...apart from a bridge, two underwater tunnels and - of course - an international airport.

    #54Verfasserzorque (571704) 12 Mai 21, 11:00
    Kommentar

    HP Baxxter (of all people!) beklagte unlängst in einem Radiointerview das Gendern: Es sei eine Verunglimpfung der Sprache.


    Für Baxxter habe seine Ablehnung gegen das Gendern „nichts damit zu tun, dass man Frauen akzeptiert, es ist einfach nur eine Verunglimpfung der Sprache und sagt nichts weiter aus“. (https://www.rnd.de/promis/h-p-baxxter-scooter...)


    Er hat das nur so dahingesagt als Antwort auf eine spontane Frage, aber den Ausdruck "Verunglimpfung der Sprache" findet man oft im Internet, auch zum Beispiel bei der Dresdner Abteilung des "Verein Deutsche Sprache", im gleichen Zusammenhang: 

    "Wir versuchen, immer mehr Menschen auf die wachsende Verunglimpfung der deutschen Sprache durch die „politisch-korrekte“ Gendersprache und die sogenannte Leichte Sprache aufmerksam zu machen [...]"

    https://vds-ev.de/regionale-infoseiten/infose...


    Das ist doch falsch, oder? Meinen diese Sprachexperten nicht z. B. "Verunstaltung"?


    Herabwürdigung, Schmähung, Verleumdung

    https://www.dwds.de/wb/Verunglimpfung


    etw., jmdn. schlechtmachen, schmähen

    https://www.dwds.de/wb/verunglimpfen


    schmähen, beleidigen; mit Worten herabsetzen; diffamieren, verächtlich machen

    https://www.duden.de/rechtschreibung/verunglimpfen

    #55Verfasser Mattes (236368)  12 Mai 21, 11:32
    Kommentar

    Ja, stimmt, Verunstaltung oder auch Verhunzung wird gerne benutzt. Verunglimpfung passt meines Erachtens in diesem Zusammenhang nicht. Das entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie.

    #56Verfasser JanZ (805098) 12 Mai 21, 11:41
    Kommentar

    Da stimme ich zu, Mattes! Wenn ich auch mit "diesen Sprachexperten" insofern übereinstimme, dass die zunehmende übertriebene Genderei der deutschen Sprache abträglich ist, eine Verunglimpfung ist sie sicher nicht.

    #57Verfasser dirk (236321) 12 Mai 21, 11:43
    Kommentar

    Wobei man eine Verunzierung schon auch als herabwürdigend empfinden kann ...


    [wer ist HP Baxxter?]

    #58Verfasser Selima (107) 12 Mai 21, 11:45
    Kommentar

    [wer ist HP Baxxter?]

    /OT on: Hyper Hyper - Scooter - eine Band aus den 90ern(?), die elektronische Musik mit gehaltvollen Texten* (z.B. 'How much is the fish', 'Hyper Hyper') machen/gemacht haben, H.P. Baxxter (so ein Blondierter) ist der Frontmann, im Moment macht er Werbung für das Casino, das so ähnlich wie das Lied heißt.

    *böse Zungen sagen dazu: "Uuz-Uuz-Musik". /OT off

    #59Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  12 Mai 21, 12:07
    Kommentar

    gäbe es diese Unart, natürliches und grammatisches Geschlecht zu verwechseln, im BE hieße eswohl "murdering the Queen's English" (=Goethe würde sich im Grab umdrehen)


    OT: in Berlin den Bahnhof "Mohrenstr." (Mauren) umbenennen, aber im Afrikanischen Viertel Straßen immer noch nach kolonialen Schlächtern benannt lassen - soviel zu politischer Korrektheit

    #60Verfasser udo (236605) 12 Mai 21, 21:44
    Kommentar

    Sicher gab es diese drei Einwürfe in LEO-Fäden schon oft in der Diskussion, aber ich höre dermaßen oft:

    • für 'Journalist': .... 'der Dschornalist' oder gar 'Tschornalist'. In allen, auch guten Radiosendern. Gilt das nun als korrekt?
    • 'Fännß" für 'Fans' (i.S.v. the fans) --- statt sowas wie 'Fäähns' mit langem Vokal und weichem, "gesummten" s. .... 'The fence', der Zaun, ist ja nicht gemeint.
    • Auch macht der Unterschied zwischen 'Branche' (gezischt) und 'Garage' (gesummt) diversen Sprecher/innen Probleme - ohne dass sie es merken. Oder?
    • Der gute SWR-Moderator sprach auch mal wieder das englische v falsch aus und sprach Harvey Weinstein wie "Harwhi" Weinstein aus. Statt einem einfach deutschen w.
    #61VerfasserBraunbärin (757733) 18 Mai 21, 20:11
    Kommentar

    'Fännß" für 'Fans' (i.S.v. the fans) --- statt sowas wie 'Fäähns' mit langem Vokal und weichem, "gesummten" s. .... 'The fence', der Zaun, ist ja nicht gemeint.


    Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. "Fans" mit langem Vokal würde sich für mich unnatürlich bis affektiert anhören. Und das Plural-s ist im Deutschen nun mal stimmlos.


    Die Verwechslungsgefahr mit "fence" schätze ich in einer deutschsprachigen Konversation auch als eher gering ein.


    Der gute SWR-Moderator sprach auch mal wieder das englische v falsch aus und sprach Harvey Weinstein wie "Harwhi" Weinstein aus. Statt einem einfach deutschen w


    Zu seinen Gunsten würde ich mal annehmen, dass er sich beim v schlicht verhaspelt hat, weil er sich geistig schon auf das Dabbelju im Nachnamen vorbereitet hatte. Passiert mir bei solchen Konstellationen auch manchmal. Ein Fischers-Fritz-Fail, sozusagen. 😉


    #62Verfasser Kapustiner (1229425) 19 Mai 21, 16:25
    Kommentar

    Ich kenne 'Fan' auf Deutsch auch nur mit kurzem Vokal ("Fenn") und stimme #52 auch bezüglich des Plural zu. Sagst du 'Autos' auch mit stimmhaften S?

    #63Verfasser Gibson (418762) 19 Mai 21, 18:14
    Kommentar

    Was genau ist denn die Kritik an der Aussprache von Journalist? Ist ein o wie im englischen more für Dich der völlig falsche Ton, Braunbärin, oder geht es Dir nur um die Länge des o?


    Anders gefragt: Ist die Aussprache, die LEO für das deutsche Wort Journalist anbietet, für Dich korrekt oder auch falsch?

    #64Verfasser harambee (91833)  19 Mai 21, 18:21
    Kommentar

    Es geht ums Tsch vs. Sch ... in meinem Deutsch wird es [schornalist] gesprochen, da aus dem Frz. abgeleitet. Im Radio hört man fast nur noch [tschornalist] ein Hybrid aus der engl. und der frz. Aussprache. Zumindest hab ich das so verstanden - und so ist es mir auch aufgefallen eben.

    #65Verfasser Selima (107)  19 Mai 21, 18:26
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    Ach so, dann hatte ich das unterstrichene o in #61 falsch interpretiert. In meinem Deutsch heißt es auch [schornalist]

    #66Verfasser harambee (91833)  19 Mai 21, 18:30
    Kommentar

    Journalist:

    In meinem Deutsch heißt es [ʒurnalist], also erstens: stimmhaftes sch, und zweitens: das frz. 'ou' halt wie ein deutsches 'u'. Das frz. 'la jour' spricht sich mit 'u'. Warum sollte man ein o draus machen? Oder hat sich das so eingebürgert - und/oder wird so gelehrt?


    Ist die Aussprache, die LEO für das deutsche Wort Journalist anbietet, für Dich korrekt oder auch falsch?

    Da höre ich mal rein ...


    Beim J höre ich, dass die Stimme es korrekt ausspricht, als weiches sch.


    Beim Vokal höre ich etwas zwischen o und u, vielleicht Richtung o.

    Wie ist es denn nun richtig...?

    #67VerfasserBraunbärin (757733) 19 Mai 21, 19:01
    Kommentar

    [schurnalist] kommt mir wiederum ungewöhnlich vor. Ich kenne es nur mit o.


    Falsch oder richtig bei der Aussprache eines eingebürgerten Wortes ... ich weiß nicht, ob man das ganz klar sagen kann. Nimm mal Trottoir oder Bœuf à la Mode - das spricht man bei uns [trottwa] und [böfflamott].

    #68Verfasser Selima (107)  19 Mai 21, 19:06
    Kommentar

    Die Aussprache im Duden (https://www.duden.de/rechtschreibung/Journalist) scheint mir auch deutlich zum o zu tendieren.

    #69Verfasser harambee (91833) 19 Mai 21, 19:10
    Kommentar

    Ich sage ʒurnalist (hoffe ich - ich habe ewig keine Lautschrift mehr benutzt. 'j' wie das zweite 'g' in 'Garage'). Mit 'o' kenne ich es aus meinem Umfeld gar nicht.


    --

    Braunbärin, da das ein bisschen untergegangen ist: "Sagst du 'Autos' auch mit stimmhaften S?"


    Edit: Ich höre beim Duden auch eher 'U', allerdings kein klares, deutsches, sondern eine leichte Mischform.

    #70Verfasser Gibson (418762)  19 Mai 21, 19:11
    Kommentar

    Zum Journalisten haben sich schon kluge Leute Gedanken gemacht, z.B.:


    https://www.deutschlandfunk.de/60-sekunden-fu...


    Verkürzte Zusammenfassung: Alles geht, und die Welt nicht unter.

    #71Verfasser harambee (91833)  19 Mai 21, 19:20
    Kommentar

    Gibson, nein, 'Autos' nicht mit stimmhaftem s, aber 'Fans' schon. ... Ok, dann spreche ich das Wort englisch aus, und andere sprechen es eingedeutscht aus. Wie 'Fennß'.

    Wenn du die Aussprache von "der Fan" auf LEO anklickst - was ich eben mal machte -, sagt die Stimme nicht: 'der Fenn', sondern spricht es gedehnter aus. Darum ging es mir.


    Nachtrag an Kapustiner,

    ich hatte nicht sagen wollen, dass man 'fence' und 'Fans' in einem Beitrag verwechseln könnte. Es ging mir um Kontrastierung.


    Und nun noch zum englischen 'v'. Ich meine, der Moderator Wolfgang Heim kann es ja falsch gelernt haben, wie so viele, auch Lehrerinnen und Radiosprecher sagen es falsch, und dann gibt es halt die "white whans in the whillage" usw.

    ---

    Bin hier nun wieder ca. 1 Tag weg. Danke für die Diskussion!

    #72VerfasserBraunbärin (757733)  19 Mai 21, 19:23
    Kommentar

    dann spreche ich das Wort englisch aus


    Den Vokal, den ich im Englischen benutze, gibt's im Deutschen gar nicht - 'fan' englisch auszusprechen, käme mir in einem deutschen Satz sehr seltsam vor.


    Stimmt, LEO's 'Fan' ist länger. Aber LEO sagt auch 'Spaß' mit langem 'a' und ich nicht ;-)

    #73Verfasser Gibson (418762) 19 Mai 21, 19:29
    Kommentar

    In meinem Deutsch heißt es [ʒurnalist]


    In meinem auch.


    Das frz. 'la jour' spricht sich mit 'u'.


    „le jour“ 🙂.


    Warum sollte man ein o draus machen?


    Das dürfte die englische Aussprache sein. Ich habe übrigens interessanterweise die Klagen darüber schon öfter gehört, die Aussprache selber aber bewusst noch nie, obwohl ich mich wahrscheinlich auch darüber ärgern würde.


    „Fan“ spreche ich im Deutschen auch schon immer „Fenn“, genau wie ich auch „Toost“ und „Ponny“ sage. Die Wörter sind einfach schon so eingedeutscht, dass sie ihre eigene Aussprache entwickelt haben.

    #74Verfasser JanZ (805098) 19 Mai 21, 19:54
    Kommentar

     Aber LEO sagt auch 'Spaß' mit langem 'a' und ich nicht


    Man schreibt ja auch (immer noch) Spaß und nicht etwa Spass …

    #75Verfasser Carullus (670120) 19 Mai 21, 19:56
    Kommentar

    Den Spaß sprech ich wiederum lang. Musst du dann nicht konsequenterweise auch "Spass" schreiben"? 😉


    Pet peeve: Leute, die das Wort "schon" wie "schonn" aussprechen. Da kräuselt sich mir das Trommelfell.

    #76Verfasser Kapustiner (1229425) 19 Mai 21, 19:56
    Kommentar

    Musst du dann nicht konsequenterweise auch "Spass" schreiben"?


    Das tu ich oft auch. Aber bei LEO wird man immer geschimpft, wenn man die ss/ß-Regel nicht einhält (nach Duden, ganz unabhängig von der Aussprache), da versuche ich, mich zusammenzureißen...

    #77Verfasser Gibson (418762) 19 Mai 21, 21:59
    Kommentar

    Dann sag dem nächsten, der dich schimpft, mal schöne Grüße von Onkel Duden. Der meint nämlich, dass „Spass“ genauso geht (wobei die Online-Ausgabe das auf Österreich einschränkt).


    Hatte ich in den „pet peeve“-Fäden schon erwähnt, dass sich mir jedesmal die Zehennägel aufrollen, wenn jemand „für was“, „um was“, „mit was“ etc., statt „wofür“, „worum“ oder „womit“ sagt? Ich glaube, das ist zwar zumindest regional (im Süden?) so weit verbreitet, dass es kaum als falsch gelten kann, aber ich kann mich partout nicht daran gewöhnen. Dafür ist für mich „schonn“ völlig normal, auch wenn ich es nicht jedesmal so ausspreche.

    #78Verfasser JanZ (805098) 19 Mai 21, 22:24
    Kommentar

    Eines meiner Lieblings-pet-peeves: sich aufrollende Zehennägel. Die machen die Socken kaputt ;-(

    #79Verfasser manni3 (305129)  19 Mai 21, 23:34
    Kommentar

    Die oben verlinkte Dudenaussprache hat ziemlich genau das o, wie ich es höre und spreche :-)

    #80Verfasser Selima (107) 20 Mai 21, 06:29
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    Mich stört im Moment in allen Medien die inflationäre Verwendung des Begriffs "narrativ". Das ist derzeit ein richtiges Modewort und wird von Lanz, Maischberger und Co. andauernd verwendet, auch in Zusammenhängen, wo es mE überhaupt nicht passt.

    Klingt halt schön "gebüldet" :-(

    #81Verfasser Hassos Frauchen (270200) 20 Mai 21, 15:49
    Kommentar

    Der meint nämlich, dass „Spass“ genauso geht


    Oh, gut. Das muss ich mir jetzt nur noch merken :-)


    Gerade fällt mir auf, dass ich dem langen Faden noch gar nicht mein Dauer-pet-hate erwähnt habe: literally (und, nicht ganz so inflationär, aber ebenso vertreten, 'buchstäblich'), wenn es figurativ gemeint ist.

    #82Verfasser Gibson (418762) 20 Mai 21, 16:00
    Kommentar

    Wobei der kurze Vokal eher nicht in Österreich verbreitet ist: https://www.atlas-alltagssprache.de/spass/?ch... (dafür klingt mir diese Aussprache auch irgendwie zu vertraut, selbst wenn es nicht meine eigene ist 😉).

    #83Verfasser JanZ (805098) 20 Mai 21, 16:10
    Kommentar

    Der inflationäre Gebrauch von "genau" am Ende beliebiger Sätze. Meist eine Verlegenheitslösung ohne jede tiefere Bedeutung.

    #84Verfasser penguin (236245) 20 Mai 21, 16:26
    Kommentar

    #78 Dafür ist für mich „schonn“ völlig normal


    Scheint eine Spezialität des wilden Südwestens zu sein:

    http://www.atlas-alltagssprache.de/schon/


    Zusatzfrage an die Schonner:innen: Sagt ihr auch "schönn" statt "schöhn"? Wenn nicht, warum nicht? 😉

    #85Verfasser Kapustiner (1229425) 20 Mai 21, 17:21
    Kommentar

    Also in meinem wilden Südwesten spricht man das "n" von schon gar nicht. Das heißt es kurz und trocken "scho", also mit kurzem "o".


    Das gilt natürlich nur im Dialekt. Wenn ich mich schriftsprachlich ausdrücke, dann heißt es schon.

    #86Verfasser opadeldok (1319435)  20 Mai 21, 17:29
    Kommentar

    Hier auch scho oder schonn! (aber nicht Südwesten, sondern andere Richtung: Franken)

    Zusatzfrage an die Schonner:innen: Sagt ihr auch "schönn" statt "schöhn"? Wenn nicht, warum nicht? 😉

    Nee, wir sagen 'schee'! ;)

    #87Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 20 Mai 21, 18:16
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    Scheint eine Spezialität des wilden Südwestens zu sein:


    Für relativ großzügige Werte von „Südwesten“. Jedenfalls ist meine Heimat auf der Karte ebenfalls (auch) als „kurz“ markiert, zum Südwesten würde ich sie allerdings nicht zählen.


    Zusatzfrage an die Schonner:innen: Sagt ihr auch "schönn" statt "schöhn"? Wenn nicht, warum nicht?


    Nein. Weil Sprache nicht logisch ist. 🙂

    #88Verfasser JanZ (805098) 20 Mai 21, 18:25
    Kommentar

    # 87 Nee, wir sagen 'schee'!


    Wie wird das gesteigert? Schee, scheeer, ganz arg schee? 😉



    #89Verfasser Kapustiner (1229425) 20 Mai 21, 18:39
    Kommentar

    fast richtig.. arg schee, ganz arg schee!

    #90Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 20 Mai 21, 18:41
    Kommentar

    schee, schänner, am schännsdn!


    Feinere Abstufungen sind möglich z.B. mit bassdscho und subber.

    #91Verfasser p2mg (807573)  20 Mai 21, 18:49
    Kommentar

    schänner


    Oha. Ich glaub, ich such mir lieber einen neuen pet peeve, bevor ichs mir mit dem halben Forum verderbe. ^^

    #92Verfasser Kapustiner (1229425) 20 Mai 21, 19:03
    Kommentar

    bassdscho is aber ganz arg schee oder ganz arg gut ;) - zumindest hier in Franken.

    Ansonsten kann ich p2mg bei der Steigerung von 'schee" zustimmen :).

    #93Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 20 Mai 21, 19:48
    Kommentar

    bassdscho is aber ganz arg schee oder ganz arg gut


    Das erinnert mich glatt an "Da nich für!", in meinem Umfeld die Standardantwort auf ein "Danke!"


    Ich glaub, im Tiefstapeln liegt Franken auf einer Wellenlänge mit dem Großraum Bremen. ^^

    #94Verfasser Kapustiner (1229425) 20 Mai 21, 20:06
    Kommentar
    Hatte ich in den „pet peeve“-Fäden schon erwähnt, dass sich mir jedesmal die Zehennägel aufrollen, wenn jemand „für was“, „um was“, „mit was“ etc., statt „wofür“, „worum“ oder „womit“ sagt? Ich glaube, das ist zwar zumindest regional (im Süden?) so weit verbreitet, dass es kaum als falsch gelten kann, aber ich kann mich partout nicht daran gewöhnen.

    Warscheinlich kommt das aus dem Schweizerdeutschen, da gibt es weder "wofür" noch "womit", sondern wird, wie gesagt,durch "für was", etc ersetzt.

    Andere Frage; was ist ein "pet peeve"?

    #95VerfasserN8Lupus (1329424) 24 Mai 21, 18:34
    Kommentar

    Es wäre nett, wenn du Zitate (in diesem Fall von mir) kennzeichnen würdest. Hier im Forum hat sich dafür die Kursivschreibung eingebürgert.


    Warscheinlich kommt das aus dem Schweizerdeutschen, da gibt es weder "wofür" noch "womit", sondern wird, wie gesagt,durch "für was", etc ersetzt.


    Dass das wirklich vom Schweizerdeutschen ins bundesdeutsche Hochdeutsch eingesickert ist, wage ich zu bezweifeln, aber eine süddeutsche Eigenart hatte ich auch schon vermutet. Interessanterweise scheint das außer mir auch kaum jemandem aufzufallen oder gar jemanden zu stören. Auf meinen Faden hier im Forum dazu gab es nur wenige Antworten.


    Hatte ich in den „pet peeve“-Fäden schon erwähnt, dass sich mir jedesmal die Zehennägel aufrollen, wenn jemand „für was“, „um was“, „mit was“ etc., statt „wofür“, „worum“ oder „womit“ sagt? Ich glaube, das ist zwar zumindest regional (im Süden?) so weit verbreitet, dass es kaum als falsch gelten kann, aber ich kann mich partout nicht daran gewöhnen.


    Warscheinlich kommt das aus dem Schweizerdeutschen, da gibt es weder "wofür" noch "womit", sondern wird, wie gesagt,durch "für was", etc ersetzt.


    Andere Frage; was ist ein "pet peeve"?


    Ich würde es frei mit „Lieblingsaufreger“ übersetzen. Das ist einer der Anglizismen, für die es kein naheliegendes deutsches Pendant gibt.

    #96Verfasser JanZ (805098) 24 Mai 21, 19:10
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    #71: Also sehr überzeugend finde ich die Erklärung zu [žornalist] nicht:

    Spätestens nach Ende des zweiten Weltkrieges geriet die bundesrepublikanische deutsche Sprache unter den Druck der englischen und amerikanischen Sprache.

    Und da ist es natürlich ein J[o]rnal und ein J[o]rnalism.

    Seit wann wird das auf Englisch mit einem o-Laut gesprochen? Soweit ich weiß ist das immer noch ein Schwa [ɜ] mit ö-Tendenz. Und selbst wenn man diese Logik für die Aussprache [džornalist] akzeptiert - für die Mischform [žornalist] ergibt das gar keinen Sinn.


    Auf die Idee, das mit einem "o" auszusprechen, wäre ich nie im Leben gekommen - und ich habe es auch noch nie bewusst gehört. Ich höre auch - sowohl bei der Leo- als auch bei der Duden-Aussprache - ein deutliches [u]. Das Wiktionary (https://de.wiktionary.org/wiki/Journal) gibt mir recht und zeigt folgende IPA-Aussprache: [ʒʊʁˈnaːl].

    Da sehe ich keinen Unterschied zu allen anderen deutschen Lehnwörtern aus dem Französischen, ob nun Tour, Parcours, Boule, Coup, Camouflage, Bredouille, Gourmet, Filou... gibt es da etwa auch Leute, die das als o aussprechen? Tor? Gormeh? Bredolje?


    #97VerfasserKübelchen (837721) 24 Mai 21, 19:10
    Kommentar

    Mist, jetzt habe ich mich durch reine Dappischkeit (wie man es hierzulande nennt) nicht an die von mir selbst eingeforderte Konvention mit der Zitatkennzeichnung gehalten, und Kübelchen mir die Bearbeitung verhagelt 🙁.


    #97: Dann ist die O-Aussprache (die ich wie gesagt auch noch nie bewusst gehört habe) vielleicht eine fälschlich angenommene englische Aussprache, so wie bei Paypohl?

    #98Verfasser JanZ (805098)  24 Mai 21, 19:14
    Kommentar

    #98: Sorry :)

    Hmm, "Päjpohl" hängt ja eher damit zusammen, dass viele das Wort "pal" entweder nicht kennen (gehört nicht unbedingt zum Grundwortschatz Schulenglisch) oder nicht erkennen.

    Aber das englische Wort "journal" und seine Aussprache dürfte doch hinreichend bekannt sein (selbst bei der älteren Generation) - da würde ich dann eher "Dschörnalist" erwarten. Für mich ein Rätsel...

    #99VerfasserKübelchen (837721) 24 Mai 21, 19:24
    Kommentar

    Das Wort 'pal' kennen wahrscheinlich die meisten (älteren? Gibt's das überhaupt noch?) Deutschen, vom Hundefutter 'Pal' nämlich. Allerdings hat es bei mir rund 30 Jahre gedauert, bis der Groschen gefallen ist...


    (und nicht nur da. Aber plötzlich verstandene Werbung gehört wohl eher in den 'Heureka'-Faden)

    #100Verfasser Gibson (418762) 24 Mai 21, 21:20
    Kommentar

    Zu meiner bewussten Zeit hieß das schon "Pedigree", aber alte Werbeclips auf YT zu "Pal" sagen mir, die Aussprache war Deutsch "Pahl". PäjPahl wäre auch nett.

    Pal war mal ein Hunde-Filmstar (erster Lassie-Darsteller), ich vermute, daher kommt die Popularität des Namens für Haushunde englischsprachiger Herrchen und Frauchen - und daher wiederum der (ehemalige) Name der Hundefuttermarke.

    #101VerfasserKübelchen (837721)  24 Mai 21, 21:50
    Kommentar

    Mit PäjPahl habe ich überhaupt kein Problem (ein paar Leute, die ich kenne, sagen das). In Deutschland Namen deutsch aussprechen finde ich nicht schlimm - blöd wird's erst, wenn es halt falsch 'ausländisch' wird.


    Dass der erste Darsteller des Hundes mit dem Namen 'Mädchen' in Wirklichkeit 'Kumpel' hieß, hat auch was. (Aber ich fürchte, das wird jetzt sehr OT: Ich wollte nicht den Faden kapern; für diese Sachen gibt's andere.)

    #102Verfasser Gibson (418762) 24 Mai 21, 22:13
    Kommentar

    In Deutschland Namen deutsch aussprechen finde ich nicht schlimm - blöd wird's erst, wenn es halt falsch 'ausländisch' wird.


    Scheint mir auch ein bisschen ein kultureller Unterschied zu sein: in Österreich übertreiben wir es vielleicht in die Gegenrichtung, beim Versuch „fremde“ Worte oder Namen (ich erinnere mich mit Schauern an Lech Wałęsa) „original“ auszusprechen (und zwar für alle möglichen Sprachen, nicht nur Englisch oder Französisch), aber die betont „deutsche“ Aussprache insb. auch diverser Markennamen (ich nenne hier nur die Klassiker Colgate, Tupperware oder Michelin) wird hierzulande als Teutonismus empfunden.

    #103Verfasser Carullus (670120) 25 Mai 21, 07:00
    Kommentar

    ... die betont „deutsche“ Aussprache insb. auch diverser Markennamen (ich nenne hier nur die Klassiker Colgate, Tupperware oder Michelin) ...


    Das ist kein Teutonismus, sondern kommt in der Regel daher, dass diese Marken sich selbst in der Werbung so präsentieren. Schon zu meiner Kindheit gab es Fernsehwerbung für "Kollgahte" und "Michelihn", und ich spreche auch bis heute "Amazon" wie den Anfang von Amazonas aus, weil die Firma, als sie in Deutschland anfing, sich in der Werbung eben selbst so nannte (ob sie das heute noch tut, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht).

    #104Verfasser dirk (236321) 25 Mai 21, 07:24
    Kommentar

    Wäre natürlich spannend, ob sie sich in der österreichischen Werbung von vornherein anders präsentieren. Ich war übrigens überrascht, dass sich die Firma Vaillant in der Werbung immer "Weiland" nannte, denn für mich sieht der Name so französisch aus, dass es nur "Wajong" heißen konnte. Aber es gibt auch Namen, denen man die Herkunft nicht so leicht ansieht, und Französisch ist ja auch nicht jedermanns Sache.

    #105Verfasser JanZ (805098) 25 Mai 21, 09:51
    Kommentar

     in Österreich übertreiben wir es vielleicht in die Gegenrichtung, beim Versuch „fremde“ Worte oder Namen (ich erinnere mich mit Schauern an Lech Wałęsa) „original“ auszusprechen 

    Das hat sich aber auch in Deutschland (zumindest in den Nachrichten) mehr und mehr durchgesetzt.

    In meiner Jugend hieß der besagte noch "Lech Walesa" (gesprochen wie geschrieben), später wurde es "nasaliert".

    Dasselbe beobachtet man auch mittlerweile bei Sportübertragungen: Adam Malysz hieß früher sowas wie "Malisch", jetzt heißt er sowas wie "Mauwiisch". Ich kann weder Lautschrift noch Polnisch, deshalb entschuldigt diese "Schreibweise nach Gehör".

    #106Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 25 Mai 21, 13:37
    Kommentar

    Das ist kein Teutonismus, sondern kommt in der Regel daher, dass diese Marken sich selbst in der Werbung so präsentieren.


    Nicht in Österreich, das ist ja mein Punkt.

    Statt vieler: https://www.youtube.com/watch?v=hNPWLZytJ4I und https://www.youtube.com/watch?v=8qs3U8U2_0M

    #107Verfasser Carullus (670120)  25 Mai 21, 13:40
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    #103, 106: Ich kann mich daran erinnern, dass Erdogan am Anfang in Deutschland noch mit [g] gesprochen wurde, ehe sich die "Originalaussprache" ohne g-Laut durchgesetzt hat.

    Ich bin da nicht mehr so auf dem Laufenden, weil ich nur selten mal Nachrichten o.ä. schaue (kein Fernseher), aber wenn das eine allgemeine Tendenz ist, finde ich das eigentlich sehr lobenswert.

    Alltagssprache zwischen Hinz und Kunz ist etwas anderes, aber ich finde es von einem Nachrichtensprecher oder Sportkommentator nicht zu viel verlangt, sich über die Aussprache eines Namens zu informieren und das dann auch annähernd hinzubekommen. Das hat für mich was mit Respekt zu tun, insbesondere wenn es um Personennamen geht.

    In der Regel sind Ausspracheregeln kein Hexenwerk.

    Das Polnische hat Nasallaute und den Buchstaben ł, der exakt genauso wie das englische "w" ausgesprochen wird - wenn man bei französischen Namen Nasale aussprechen kann und das "w" einem in englischen Worten keine Probleme bereitet, warum soll das denn mit Polnisch nicht auch funktionieren?


    #107: Das ist österreichische Werbung? Der Sprecher hat aber in beiden Fällen eine ziemlich bundesdeutsche Aussprache (die Zahnpasta "reinicht" die Zähne, da ist es besonders auffällig). Also wurde für die Spots der gleiche deutsche Sprecher engagiert, der für Österreich dann einfach nur den Markennamen anders ausspricht?? Schon etwas absurd, finde ich...

    #108VerfasserKübelchen (837721)  25 Mai 21, 14:48
    Kommentar

    #108: Stimmt, Erdogan wurde auch früher auch mit 'g' ausgesprochen. Auch bei Ilkay Gündogan ist mittlerweile das 'g' verschwunden :).

    Ich habe nicht gesagt, dass es falsch ist, dass man sich bemüht, es richtig auszusprechen, sondern nur, dass mir der Trend aufgefallen ist. Ich (wie gesagt des Polnischen nicht mächtig) wunderte mich nur, wieso die Herren plötzlich "anders" hießen. Allerdings wird es auch nicht in jeder Sprache konsequent betrieben - z.B. bei arabischen Namen, diese werden überwiegend 'Deutsch' ausgesprochen - z.B. 'Ali' wird im Arabischen auf dem 'i' betont, im Deutschen (in den meisten Fällen) auf dem 'A'.

    #109Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  25 Mai 21, 15:01
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    #109: Sicher, das habe ich verstanden und das sollte keine Unterstellung sein - habe nur meine Meinung dazu kundgegeben, nämlich, dass ich eine solche Entwicklung positiv finde :)


    EDIT: Konsequenz fände ich definitiv besser, aber dass es zumindest eine Tendenz gibt, werte ich als gutes Zeichen...

    #110VerfasserKübelchen (837721)  25 Mai 21, 16:12
    Kommentar

    Ich glaube, in vielen nichteuropäischen Sprachen dürfte die Differenz zwischen "deutscher" und originaler Aussprache häufig so groß sein, dass die meisten bei Letzterer entweder gar nicht mehr erkennen würden, was gemeint ist oder es zumindest arg gekünstelt klingt. Ein Tagesschau-Sprecher erläuterte das in einem Interview mal am Beispiel Bagdad. Noch deutlicher dürfte es bei Jamal Khashoggi sein, da wurde sogar der Titel des Wikipedia-Artikels von der deutschen (Dschamal Ahmad Chaschuqdschi) auf die englische Transkription geändert.

    Übrigens meinte derselbe Sprecher auch, dass sich mal jemand beschwert hätte, dass sie Jimmy Carter viel zu britisch aussprächen und nicht etwa Carrdrr 🙂.

    #111Verfasser JanZ (805098)  25 Mai 21, 18:08
    Kommentar

    # 111: Kannst du das ein bisschen genauer erläutern? (Oder hast du vielleicht einen Link zu dem Interview?)

    Bagdad ist für mich ein Sonderfall, da Städtename - hier gelten andere Konventionen, das ist für mich eine lautliche "Übersetzung", genau wie Paris (nicht "Parie") oder London (nicht "Landn").

    Aber das Beispiel mit Chaschuqdschi verstehe ich nicht - die Aussprache sollte ja die gleiche bleiben, ob ich den Mann nun englisch oder deutsch transkribiere. Die englische Transkription ist übrigens m. E. eher verwirrend: Ohne automatisch englische Ausspracheregeln anzuwenden, komme ich da auf "Iamal Kaschoggi", reimt sich auf groggy. Die deutsche Transkription ist immerhin eine Annäherung an die tatsächliche Aussprache entsprechend deutscher Buchstaben-Lautung.

    #112VerfasserKübelchen (837721) 25 Mai 21, 18:32
    Kommentar

    Oder hast du vielleicht einen Link zu dem Interview?


    Nee, leider nicht. Ich glaube, das war vor Jahren mal in einer Talkshow, ich weiß nicht mal mehr, welcher Sprecher es war. Natürlich sind Ortsnamen noch mal ein ganz anderes Thema, aber ich glaube, Bagdad war auch nur ein Beispiel dafür, dass die korrekte Aussprache in manchen Fällen sowohl Sprecher als auch Zuhörer vor eine ziemliche Herausforderung stellen würde.


    Aber das Beispiel mit Chaschuqdschi verstehe ich nicht - die Aussprache sollte ja die gleiche bleiben, ob ich den Mann nun englisch oder deutsch transkribiere.


    Im Idealfall wäre das so, aber meist wird eine bestimmte Transkription genommen, häufig eine, die mehr oder weniger auf dem Englischen basiert, und die dann auch im Deutschen verwendet und mehr oder weniger deutsch ausgesprochen. Dabei kommt dann sowas raus wie Kaschoggi. Dass der Name ganz anders ausgesprochen wird (lange vor dem Dissidenten war ja sein Onkel, der Waffenhändler, bekannt) habe ich erst anhand des Wikipedia-Artikels über Jamal mitbekommen.

    #113Verfasser JanZ (805098) 25 Mai 21, 22:27
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    # 113: ...dass die korrekte Aussprache in manchen Fällen sowohl Sprecher als auch Zuhörer vor eine ziemliche Herausforderung stellen würde. 

    Ich denke, das ist reine Gewöhnungssache - an eine mehr oder weniger "korrekte" englische Aussprache hat man sich ja auch gewöhnt, und es klingt komisch, wenn in (sehr) alten Filmen auf einmal jemand Dög (Doug) heißt oder von einem Beruf namens "Kötter"* (Cutter) die Rede ist.


    *Das ist zwar Denglisch, aber es geht ja um die Aussprache.


    ... aber meist wird eine bestimmte Transkription genommen, häufig eine, die mehr oder weniger auf dem Englischen basiert, und die dann auch im Deutschen verwendet und mehr oder weniger deutsch ausgesprochen.

    OK, jetzt verstehe ich, was du meinst.

    Da wird die englische Variante als "Standardtranskription" gewählt (was sowieso alles andere als optimal ist, weil das Deutsche oftmals über passendere lautliche Äquivalente verfügt) - und dann wird es aber nicht mal Englisch ausgesprochen? Stimmt, da kenne ich auch Beispiele, wie den Kim Jong-un...

    Die Transkription aus einem anderen Schriftsystem, egal ob europäische oder nicht-europäische Sprache, und die englische Variante als default ist tatsächlich auch ein "Pet Peeve" von mir, über das ich mich glaube ich schon öfter ausgelassen habe.

    Allerdings ist das ein Problem, das es bei Sprachen mit lateinischem Alphabet wie z.B. bei Türkisch oder Polnisch nicht gibt - entweder man liest es irgendwie "deutsch" oder man informiert sich halt, wie es richtig ausgesprochen wird - da gibt es ja anscheinend (siehe vorherige Beiträge) eine positive Tendenz.

    #114VerfasserKübelchen (837721)  25 Mai 21, 23:20
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    was sowieso alles andere als optimal ist, weil das Deutsche oftmals über passendere lautliche Äquivalente verfügt


    Richtig. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer kh, was bei englischbasierten Transkriptionen meist für den deutschen ch-Laut steht, der dadurch dann verloren geht. Es gibt aber wohl auch Sprachen, in denen kh tatsächlich für ein behauchtes k steht.


    Die Transkription aus einem anderen Schriftsystem, egal ob europäische oder nicht-europäische Sprache, und die englische Variante als default ist tatsächlich auch ein "Pet Peeve" von mir, über das ich mich glaube ich schon öfter ausgelassen habe.


    Das verstehe ich sehr gut, wobei es für beides Argumente gibt. Der "Spiegel" hat vor einiger Zeit teilweise auf englischbasierte Transkriptionen umgestellt, um eine gewisse Einheitlichkeit herzustellen (das Argument war, glaube ich, der Fall, dass die Mitarbeiter der Erwähnten Artikel über sie suchen). Interessanterweise haben sie das aber nicht bei allen Sprachen gemacht, so wird Netanyahu zwar jetzt mit y geschrieben, aber Nawalny darf sein w behalten.

    #115Verfasser JanZ (805098)  26 Mai 21, 09:20
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    Die Transkription von russischen Namen scheint aber nicht so einfach zu sein, zumindest was Deutschland betrifft. Da ich kein Russisch beherrsche, kann ich nur weitergeben, was mir Russen berichtet haben: Die Transkription desselben Namens variiert von Standesamt zu Standesamt. Ich kenne sowohl einen Ewgeny als auch einen Evgeny und einen Evgenyi.

    Die russischen Schriftzeichen sollen wohl dieselben sein, es wurde nur unterschiedlich "interpretiert".

    #116Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  26 Mai 21, 09:31
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    #49: "Mein Lieblingshasswort: 'Orginal' statt 'Original'."


    "Ogginal" heißt das doch!

    #117Verfasser Serendipity_4 (677936) 26 Mai 21, 09:45
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    @#17: Stimmt, jetzt, wo du es sagst :D.

    Ich kriege alle paar Tage Dokumente auf den Tisch, in denen 'Orginal' steht. Wenn ich dann meckere, kriege ich schon mal gelegentlich die Antwort: "Nein, nur im Englischen schreibt man "Original" - das spricht man ja auch anders!" - ohne Worte....

    #118Verfasser edoardo_1_4 (1297108)  26 Mai 21, 10:03
    Kommentar

    Mit "Orginal" statt "Original" spart man eine Silbe. Die Wirkung von Sprachökonomie wird gemeinhin unterschätzt. Richtig schreiben sollte man es allerdings trotzdem.


    Die russischen Schriftzeichen sollen wohl dieselben sein, es wurde nur unterschiedlich "interpretiert".


    So ist es, es kommt auf die Transkription an. Die kann aber auch wieder am Englischen, am Deutschen, am Französischen (so war es bei einer ukrainischen Mitschülerin) oder an was ganz anderem orientiert sein. International werden heutzutage meist englischbasierte Transkriptionen verwendet. Wenn der "Spiegel" das bei russischen Namen auch machen will, darf er Nawalny schon mal nicht mit w schreiben. Ich glaube, sie hatten auch ganz explizit nur bei bestimmten Sprachen umgestellt, Russisch war nicht dabei.

    #119Verfasser JanZ (805098)  26 Mai 21, 10:18
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    Ich gebe zu, dass ich auch 'Orginal' spreche, aber schreiben tu ich es schon anders ;).

    #120Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 26 Mai 21, 10:26
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    #116 / 119: Das ist in der Tat ein totales Chaos.

    Man könnte sich natürlich an Transliteration oder an ISO 9 halten, da gibt es einheitliche Standards - aber da müsste man halt Menschen zumuten, Buchstaben mit diakritischen Zeichen wie č oder û interpretieren zu können.

    Die deutsche Transkription wäre für die deutsche Aussprache eigentlich hilfreich - aber dadurch, dass man überall mit englischen Umschriften bombardiert wird, realisieren das viele nicht und machen beispielsweise aus der deutsch transkribierten Stadt "Chabarowsk" Tschabarofsk, obwohl sie es einfach nur mit deutschem "ch" aussprechen müssten.

    Dieser Laut wiederum wird in der englischen Transkription als "kh" wiedergegeben (als lautliche Annäherung an [x], weil es den Laut eben im Englischen nicht gibt) - und das versteht dann ein Deutschsprecher wieder falsch und macht daraus ein [k] - "Khabarovsk" wird zu Kabarofsk.

    Es ist zum Verzweifeln.

    #121VerfasserKübelchen (837721) 26 Mai 21, 12:56
    Kommentar

    Meines Erachtens eine Unsitte: "E-Mail", wo "E-Mail-Adresse" gemeint ist. "Hast du meine E-Mail?" - "Welche E-Mail?" - "Na, bla@blubber.com." - "Ach so, die E-Mail-Adresse."

    #122Verfasser JanZ (805098) 05 Jul. 21, 10:43
    Kommentar

    etwas als etwas erklären (statt für):


    Trotz der Corona-Herausforderungen konnten China und El Salvador in diesem Jahr als Malaria-frei erklärt werden.

    (spiegel.de)

    #123Verfasser JanZ (805098)  07 Dez. 21, 16:04
    Kommentar

    #123: Damit hatte schon ein gewisser A.H. seine Probleme, als er 1936 die Olympischen Spiele in Berlin als eröffnet erklärte. Jedes Mal, wenn ich diese Szene sehe, schaudert mir. Allerdings nicht nur aus sprachlichen Gründen.

    #124Verfasser dirk (236321)  07 Dez. 21, 16:15
    Kommentar

    War nicht jahrelang "Orginal" die korrekte Schreibweise, und wurde dann erst durch den Einfluss des Amerikanischen "Original" auch so ins Deutsche übernommen? Es ist also nicht so, dass man ein "Original" beim Sprechen abkürzt, sondern dass sich durch Fremdworteinfluss (und übermäßige Präsenz in Werbung u.ä.) die Schreibweise geändert hat. So gesehen ist das kein Fehler an sich, sondern nur "veraltete Schreibweise". Also ähnlich wie der Albtraum ja auch früher mit p geschrieben wurde.


    Ansonsten zu 122: Wenn mich jemand fragt "Hast Du meine Email", denke ich mir automatisch ein "erhalten" mit und würde rückfragen "Nö, hast Du denn eine geschickt?". Ich sehe das wie Du, wenn jemand nach meiner Real-Life-Adresse fragt, sagt er ja auch nicht "Kannst Du mir Dein Haus geben?"


    Und zur Transkription von Namen und Begriffen aus anderen Schriftsystemen, kommt mir immer wieder die Aussage in den Kopf, die Ende der 90er mal von jemandem getroffen wurde, man hätte auch deshalb so Probleme, den Terrorismus zu bekämpfen, weil dermaßen viele Transkriptionen für die "Al Kaida" existierten. ich weiß nicht mehr wer das war, aber der hatte das damals wirklich ernst gemeint.

    #125Verfasserm.dietz (780138)  08 Dez. 21, 08:22
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    War nicht jahrelang "Orginal" die korrekte Schreibweise,

    Dann muss das vor meiner Schulzeit gewesen sein (vor Mitte 1970er), ich bilde mir zumindest ein, dass ich schon immer "Original" geschrieben habe. 🤔

    #126Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 08 Dez. 21, 08:28
    Kommentar

    War nicht jahrelang "Orginal" die korrekte Schreibweise, und wurde dann erst durch den Einfluss des Amerikanischen "Original" auch so ins Deutsche übernommen?


    Da sich Original von lat. origo, -inis ableitet (und nicht etwa von gr. organon), sollte es original Original geschrieben und sprachökonomisch zu Orginal verkürzt worden sein.

    #127Verfasser Selima (107) 08 Dez. 21, 08:31
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    War nicht jahrelang "Orginal" die korrekte Schreibweise


    Sollte das ein Witz sein, oder meinst du das wirklich?

    #128Verfasser dirk (236321) 08 Dez. 21, 09:03
    Kommentar

    Hatten wir schon "Paypal", und zwar so ausgesprochen, als würde es auf "...paul" enden? Zwei von drei Deutschen, ich schwöre! Und wenn man sie darauf hinweist, hört man, Alle würden es so aussprechen.


    Das Wort "pal" im Sinne von "Kumpel" kennen die Meisten gar nicht.

    #129Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 08 Dez. 21, 09:08
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    Oh ja, Jesse, einer/s(?) einer liebsten pet peeves, der Bezahlpaul.


    #130Verfasser Serendipity_4 (677936) 08 Dez. 21, 10:23
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    Komisch, das muss wohl regional bedingt sein. Ich habe überhaupt erst durch entsprechende Aufreger-Posts hier auf LEO gelernt, dass es offenbar Leute gibt, die "Pay-Paul" sagen. Mir ist so jemand noch nicht begegnet.

    #131Verfasser dirk (236321) 08 Dez. 21, 10:27
    Kommentar

    Interessant, ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt schon mal einen Deutschsprachigen richtig habe aussprechen hören, außer einige wenige, die gut Englisch sprechen. Ich habe übrigens auch jahrelang PayPohl gesagt, obwohl ich theoretisch das Wort pal kannte. Aber den Transfer muss man auch erst mal leisten :-).


    War nicht jahrelang "Orginal" die korrekte Schreibweise, und wurde dann erst durch den Einfluss des Amerikanischen "Original" auch so ins Deutsche übernommen?


    Gibt es überhaupt ein Beispiel dafür, dass ein deutsches Wort nur in der Schreibweise dem Englischen (oder gar "Amerikanischen", Gott bewahre) angepasst wurde? Wenn, dann übernehmen wir ja meist das ganze Wort oder zumindest eins, das nach Englisch aussieht, siehe Handy. "Gallerie", "Addresse", "authorisieren" oder "an Board" liest man zwar oft, wird dadurch aber noch nicht richtig.

    #132Verfasser JanZ (805098) 08 Dez. 21, 13:08
    Kommentar

     siehe Handy. "Gallerie", "Addresse", "authorisieren" oder "an Board" liest man zwar oft, wird dadurch aber noch nicht richtig.

    Resourcen!

    #133Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 08 Dez. 21, 13:25
    Kommentar

    man hätte auch deshalb so Probleme, den Terrorismus zu bekämpfen, weil dermaßen viele Transkriptionen für die "Al Kaida" existierten. ich weiß nicht mehr wer das war, aber der hatte das damals wirklich ernst gemeint.


    Ich bin auch davon ausgegangen, dass er das ernst gemeint hat. Der Algorithmus ist halt nicht schlau, sondern tut nur genau das, was man ihm sagt. Wenn man also den Comuter nach 'Al Qaida' durchsucht, der Beamte es aber mit 'u' geschrieben hat, kriegt man eben 0 Treffer. Wie soll man da vernünftig die Informationen verknüpfen? Und dann das Ganze mal 50 Bundesstaaten und X Länder, die zusammenarbeiten.

    #134Verfasser Gibson (418762)  09 Dez. 21, 00:03
    Kommentar

    Kirche ohne Artikel

     

    Kirche muss dies, Kirche soll das.

    #135Verfasser Stravinsky (637051) 26 Dez. 21, 09:08
    Kommentar

    #135: Stimmt. Gerne auch mit "Politik".

    #136Verfasser Eukaryot (1125917) 26 Dez. 21, 16:10
    Kommentar
    Ich wollte mich gerade über die meinem Empfinden nach neuerdings inflationäre Verwendung von "weg" als Vorsilbe aufregen. Allerdings musste ich feststellen, dass sowohl "wegdiskutieren" als auch "wegleugnen" im Duden stehen. Dann wird wohl auch bald "wegignorieren" aufgenommen.
    Da hatte ich Lücken im Wortschatz. Also Blutdruck wieder runter... ;)
    #137Verfasser jenshh (1193781) 27 Dez. 21, 09:21
    Kommentar

    Ich lese so oft falsch dieses:


    Er sitzt gerade Zuhause. ... = falsch

    Er sitzt gerade zuhause. ... = richtig!


    -----

    Das hier liest man dann aber wieder meist korrekt: 

    Er sitzt in seinem Zuhause. / Er hat sich sein Zuhause schön eingerichtet. = richtig

    #138VerfasserBraunbärin (757733)  18 Jan. 22, 16:38
    Kommentar

    Oder die klassische Variante, die nach wie vor korrekt ist und auch vom Duden präferiert wird:

    Er sitzt gerade zu Hause.

    #139Verfasser dirk (236321) 19 Jan. 22, 06:30
    Kommentar

    #139... Ich präferiere: zuhause. Ich schriebe ja auch nicht: Er sitzt gerade zupferd. (Na ja, nicht ganz ernst gemeint.)

    #140VerfasserBraunbärin (757733) 19 Jan. 22, 09:27
    Kommentar

    #140 Oder zutisch? ;-)

    #141Verfasser Mattes (236368) 19 Jan. 22, 09:45
    Kommentar

    Das geht jetzt zuweit! Aber immerhin sind wir dabei schon zudritt!

    #142Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  19 Jan. 22, 09:48
    Kommentar

    Ihr beschwert euch da ganz zurecht.

    #143Verfasser JanZ (805098) 19 Jan. 22, 09:53
    Kommentar

    Hä? Wo versteckt sich die Logik in #140? Weil du "auch nicht" zupferd schreibst, schreibst du lieber zuhause?


    Er sitzt zu Topfe, und zwar zu Hause ...

    #144Verfasser dirk (236321)  19 Jan. 22, 10:24
    Kommentar

    Dann geh ich jetzt zutisch....

    #145Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 19 Jan. 22, 10:31
    Kommentar

    Dafür ist es noch zufrüh.

    #146Verfasser eineing (771776) 19 Jan. 22, 10:38
    Kommentar

    Dafür bin ich jetzt schon zu rück.

    Nachdem ich meine Brille geputzt habe, habe ich auch gesehen, dass "zutisch" schon in #141 stand. Sorry!

    #147Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 19 Jan. 22, 11:56
    Kommentar

    „Ebend!“


    Problematik, Methodik usw. (statt Problem, Methode)

    #148Verfasser Stravinsky (637051)  22 Jan. 22, 14:05
    Kommentar

    20iger, 30iger, 40iger, ...

    #149Verfasser Stravinsky (637051) 02 Mär. 22, 15:22
    Kommentar

    Stravinsky, ... genau. Dasselbe im Englischen: 30ies, 50ies, 80ies statt 30s, 50s, 80s. Warum nur?

    #150VerfasserBraunbärin (757733) 02 Mär. 22, 15:24
    Kommentar

    Ja, das hatte ich in einem anderen "pet peeves"-Faden auch schon moniert.

    #151Verfasser JanZ (805098) 02 Mär. 22, 15:32
    Kommentar

    Besser ist noch 50ziger usw.


    Er/sie/es ließt... seit wann heißt das Verb "leßen"? So schwer kann es doch nicht sein.

    #152Verfasser eastworld (238866) 02 Mär. 22, 15:33
    Kommentar

    Doch, ist schwer, weil in Norddeutschland wir lesen ein stimmhaftes s hat und er liest ein stimmloses. Da liegt für feine Ohren ein ß nahe. 🧐

    #153Verfasser manni3 (305129) 02 Mär. 22, 20:56
    Kommentar

    Da haben wir es für einmal leichter. "Er liesst" ergibt überhaupt keinen Sinn.

    #154Verfasser virus (343741) 02 Mär. 22, 22:52
    Kommentar

    Warum ergibt „er liesst“ weniger Sinn als „er ließt“?

    #155Verfasser JanZ (805098) 02 Mär. 22, 23:10
    Kommentar

    Weil es nicht "lessen" heißt, sondern "lesen"?

    #156Verfasser penguin (236245) 03 Mär. 22, 00:09
    Kommentar

    Es heißt aber auch nicht "leßen". Wenn man das -s- immer stimmlos spricht (macht man das in der Schweiz nicht auch?), dann fällt es einem schwer, den Unterschied zu merken. Ob ss oder ß, ist da eigentlich egal.

    #157Verfasser JanZ (805098)  03 Mär. 22, 09:15
    Kommentar

    Warum ergibt „er liesst“ weniger Sinn als „er ließt“?


    Weil ein Doppelkonsonant (wie etwa „ss“) immer einen vorhergehenden kurzgesprochenen Vokal indiziert. Das passt nicht zu Diphthongen (ei, au, eu usw.) oder sonstigen „langen Vokalen“ (wie stummes H, langes IE, Doppelvokal). In der Tat richtet sich die ß-Schreibweise ja auch nach der Aussprache, etwa bei Geschoss: Wenn und weil ich [Geschooohs] sage, schreibe ich „Geschoß“.


    „Strasse“ (statt korrekt: Straße) gehört zu meinen „pet peeves“. (Direkt gefolgt von „Grüssen“.) Dass die Schweizer Orthographie hier abweicht ändert daran ja nichts.

    #158Verfasser Carullus (670120)  03 Mär. 22, 16:52
    Kommentar

    Boah. "für den Fall, dass ..."


    "Für den Fall, dass das Projekt abgelehnt wird, gilt, dass A ein wenig traurig ist".


    Wo ist nur das schöne "Wird das Projekt abgelehnt, ist A ein wenig traurig" geblieben?


    Ich hasse es.

    #159Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  02 Mai 22, 17:24
    Kommentar

    #158: Es ging in der #154 aber wohl um die Schweiz. Und da ist "er liess" durchaus korrekt. Warum ist es dann logischer, dass "er liesst" nicht korrekt ist, als das Ganze mit ß in Deutschland und Österreich?

    #160Verfasser JanZ (805098) 02 Mai 22, 17:57
    Kommentar

    Und da ist "er liess" durchaus korrekt. 


    Nur als Präteritum o.ä. von lassen (und hier ging es um er liesst). Wie auch immer, schließlich bin ich nicht Apologet des Helvetischen Deutsch – und Du darfst das gerne anders sehen – aber für mich, als österreichischen Muttersprachler, ergibt „er liesst“ keinen Sinn. Standard disclaimer applies.¹


    ___

    ¹ YMMV. EOD.

    #161Verfasser Carullus (670120)  03 Mai 22, 08:57
    Kommentar

    Ich weiß nichts besseres. ---- Korrektur -->> Ich weiß nichts Besseres.

    Ich kann nichts passenderes vorschlagen --> Ich kann nichts Passenderes vorschlagen.

    Es ist nichts wirklich wichtiges passiert --> Es ist nichts wirklich Wichtiges passiert.


    Auch hier auf Leo ist das bei vielen einfach noch nicht drinne... :)

    #162VerfasserBraunbärin (757733) 03 Mai 22, 15:47
    Kommentar

    „Strasse“ (statt korrekt: Straße) gehört zu meinen „pet peeves“. (Direkt gefolgt von „Grüssen“.) Dass die Schweizer Orthographie hier abweicht ändert daran ja nichts.


    Deine Meinung unbenommen, Carullus, aber es hat meines Wissens praktische Gründe: Auf Schreibmaschinen- und Computertastaturen ist schlicht kein Platz für all die é, è, à etc. plus ein ß. Ich nehme an, das war der Grund für die Abschaffung. á mache ich auch schon mit einer Tastenkombination, und grosse Umlaute gehen auch nur mit Caps lock + Kleinbuchstabe (das führt dann zu Strassenschildern wie "Aehrenweg", was ich optisch auch nicht schön finde).

    #163Verfasser virus (343741) 03 Mai 22, 17:19
    Kommentar

    Letzteres würde ich weniger der Tastatur anlasten als der Tatsache, dass die Gestalter an den oberen Schildrand geklatschte Ümlautpunkte optisch noch weniger ansprechend fanden. So was findet man durchaus auch in D.

    #164Verfasser Kapustiner (1229425) 03 Mai 22, 19:22
    Kommentar

    virus: schlicht kein Platz für all die é, è, à etc. plus ein ß.

    Das verstehe ich nicht: auf meiner Tastatur sind die Âkzènté alle drauf, auch auf dem Notebook.

    #165Verfasser manni3 (305129)  03 Mai 22, 19:37
    Kommentar

    Die Akzente ja, aber ohne die dazugehörigen Buchstaben. Das ist das, was virus mit der Tastenkombination meinte. Wobei ich mich frage, wofür sie ein á braucht.

    #166Verfasser JanZ (805098) 03 Mai 22, 19:45
    Kommentar

    Na, um per E-Mail bei der Eisdiele ein Málaga zu ordern. ^^

    #167Verfasser Kapustiner (1229425) 03 Mai 22, 19:50
    Kommentar

    gehen auch nur mit Caps lock + Kleinbuchstabe


    Wieso Caps lock? Ein normaler Großbuchstabe reicht doch? Oder denke ich gerade falsch?


    Edit fiel noch ein, dass ich mir speziell in der Schweiz schon vorstellen kann, dass man dauernd Akzente braucht.

    #168Verfasser Gibson (418762)  03 Mai 22, 20:14
    Kommentar

    zu 166 / 167: Vielleicht kommuniziert sie mit vietnamesischen Freunden.

    #169Verfasser eineing (771776) 03 Mai 22, 20:28
    Kommentar

    Schon wieder.


    "Für den Fall, dass binnen drei (3) Monaten nach einem branchenüblichen Angebot an Autorin keine Einigung zustande kommt, passieren irgendwelche Dinge."


    "Kommt binnen drei (3) Monaten nach ... keine Einigung zustande" - klingt viel eleganter.


    HASS!!!!

    #170Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 04 Mai 22, 14:26
    Kommentar

    #170 Gilt das Hassen dann auch für das englische Pedant "In the event that blahblah..."?

    #171Verfasser Möwe [de] (534573)  04 Mai 22, 14:42
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    Nein, dafür natürlich nicht. Das ist aber auch eine andere Geschichte.

    #172Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 04 Mai 22, 14:43
    Kommentar

    Im Gegensatz zu dem Satz in deiner #159 mit dem "gilt" halte ich diesen Satz auch tatsächlich für falsch. Der müsste, wenn, dann "Im Fall, dass ..." lauten.

    #173Verfasser JanZ (805098) 04 Mai 22, 14:43
    Kommentar

    #170: Das ist sowieso falsch. Da müsste es (wenn schon) heißen: im Fall, dass [...], passiert irgendwas.

    Für den Fall, dass [...] kann man vielleicht irgendwelche Maßnahmen vorsehen oder anderweitig vorbeugen, aber so kann man keine Bedingung ausdrücken.


    (JanZ war schneller ...)

    #174Verfasser dirk (236321)  04 Mai 22, 14:44
    Kommentar

    OK, dann ist das auch noch falsch; kein Problem, ist ja nicht ein Satz ;-) "Im Fall" ist aber stilistisch für mich genauso schrecklich.

    #175Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  04 Mai 22, 14:45
    Kommentar

    #172 Warum? Auch da könnte doch ein simples if oder should ausreichen?


    "If X fails to do Y, terrible things will happen..." anstatt "in the event hat x fails to do y, ..."




    #176Verfasser Möwe [de] (534573)  04 Mai 22, 14:46
    Kommentar

    Edith Fail: "ist ja nicht mein Satz"


    Weiß nicht; "in the event" stört mich weniger.

    #177Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 04 Mai 22, 14:47
    Kommentar

    Was ich nicht abkann:


    "qualitativ hochwertig"



    Ebenfalls nervt, dass viele Leute mittlerweile nicht mehr zwischen "sie" und "Sie" unterscheiden können:


    "Nachdem Frau Muster nach Hause gekommen war, ging Sie in die Küche und packte Ihre Einkäufe aus."

    *schüttel*

    #178Verfasser Möwe [de] (534573)  04 Mai 22, 14:48
    Kommentar

    Mein Lieblingsbeispiel dafür: "Sehr geehrte Besucher, aufgrund Ihres hohen Alters ist unsere Leopardin leider gestorben."

    #179Verfasser JanZ (805098) 04 Mai 22, 15:01
    Kommentar

    Eltern haften für Ihre Kinder.

    Wie schön, dass ich nicht selber haften muss ...

    #180Verfasser dirk (236321)  04 Mai 22, 15:03
    Kommentar

    Das Beispiel wollte ich gerade auch noch bringen. Genau, netter Service, aber diese Eltern beneide ich nicht.

    #181Verfasser JanZ (805098) 04 Mai 22, 15:05
    Kommentar

    Der Link in #180 scheint nicht zu funktionieren. Egal. Findet jeder selbst :-)

    #182Verfasser dirk (236321) 04 Mai 22, 15:07
    Kommentar
    #183Verfasser Möwe [de] (534573) 04 Mai 22, 15:09
    Kommentar

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    wir zeigen Ihnen an, dass Frau Susanne Mustermann uns mit der anwaltlichen Wahrnehmung Ihrer Interessen beauftragt hat ..."


    Ach so? Danke, aber das krieg ich ganz gut allein hin 😂

    #184Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 04 Mai 22, 15:10
    Kommentar

    Was ich nicht abkann: "qualitativ hochwertig"

    Sagt man das auch ganz unironisch? Ich verwende das nur ironisch, wenn irgendwas der letzte Mist ist :D.


    Meine Lieblingssätze aus der Hölle (kommen oft in geschäftlichen Info-E-Mails vor):

    "Thema blabla" - Lesezeit: 1x Kaffee holen

    "Thema blabla2" - Lesezeit: 1x Hände waschen

    "Thema blabla3" - Lesezeit: 1x mit dem Aufzug in den 20. Stock fahren

    #185Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 04 Mai 22, 15:20
    Kommentar

    zu sie/Sie hatten wir neulich auch noch das Siehe auch: Wörter und Wendungen falsch benutzt VIII - #257




    #185 Edo, leider darf ich das immer wieder ganz ernst gemeint in Marketingschwurbeltexten lesen.

    #186Verfasser Möwe [de] (534573) 04 Mai 22, 15:22
    Kommentar

    zu sie/Sie hatten wir neulich auch noch das Siehe auch: Wörter und Wendungen falsch benutzt VIII - #257


    Stimmt 🙂.


    Noch ein "pet peeve": Ein Apostroph bei Genitivformen wie des Express oder des Kommunismus. Sieht gelehrter aus als der herkömmliche Deppenapostroph, ist aber leider trotzdem falsch (außer bei Namen: Hans' Auto).

    #187Verfasser JanZ (805098) 04 Mai 22, 17:13
    Kommentar

    zu sie/Sie oder ihr/Ihr fand ich auch diese Ankündigung unserer Stadtverwaltung lustig:


    Die auf dieser Seite aufgeführten Partner stellen Ihr WC während der Öffnungszeiten als öffentliche Toilette zur Verfügung.


    Das wüßte ich aber ...

    #188Verfasser penguin (236245) 22 Mai 22, 13:18
    Kommentar

    Ich habe neulich einen Film aus den 60er-/70er-Jahren gesehen, da war auch eine Infotafel zu sehen mit der Aufschrift "Eltern haften für Ihre Kinder" (bzw. in der damals üblichen Schreibweise "... für Jhre Kinder"). Scheint also kein ganz neues Phänomen zu sein.


    Ein weiteres "pet peeve": "dutzen" statt duzen. Gibt es irgendwo eine Region, in der man dieses u kurz spricht?

    #189Verfasser JanZ (805098) 24 Jun. 22, 15:37
    Kommentar

    Heute wieder in einem Text gelesen.

    "Vorgestern kaufte ich mir eine Short." Grmpf...

    Es heißt Shorts. Eine Shorts. Zwei Shorts. In English: a shorts.


    Na ja, zurück zu Wichtigerem. ...

    #190VerfasserBraunbärin (757733) 23 Jul. 22, 17:54
    Kommentar

    Ja, weil auch "trousers".


    Überhaupt sind Hosen (und Brillen) im Deutschen Einzahl, im Gegensatz zu den übrigen Sprachen, die ich kenne (Eng, Fra, It, Esp).

    #191Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 23 Jul. 22, 17:57
    Kommentar

    Würdest Du das wirklich sagen, „a shorts“? ich stimme Dir prinzipiell zu, shorts ist ein Pluralwort, aber dann würde ich es nicht mit dem unbestimmten Singularartikel verbinden, sondern sagen I bought shorts, oder meinetwegen a pair of shorts. Aber auch auf Deutsch kommt mir „eine Shorts“ nur schwer über die Lippen.

    #192Verfasser Carullus (670120) 23 Jul. 22, 18:00
    Kommentar

    Es heißt Shorts. Eine Shorts. Zwei Shorts. In English: a shorts.


    Dass "eine Short" auf Deutsch falsch ist, ist klar. ich glaubte aber bisher, dass "a shorts" ebenso wie "a trousers" im Englischen falsch ist und dass man jeweils "a pair of ..." schreiben sollte. Irre ich mich da?


    Edit: Okay, Carullus war schneller und hat meine Frage schon gestellt.

    #193Verfasser harambee (91833)  23 Jul. 22, 18:02
    Kommentar

     Irre ich mich da?


    Nein. "a shorts" ist falsch. "shorts" oder "pair of shorts".

    #194Verfasser Gibson (418762)  23 Jul. 22, 18:04
    Kommentar

    Stimmt - ohne Artikel! I bought a pair of shorts, natürlich.

    #195VerfasserBraunbärin (757733)  23 Jul. 22, 18:19
    Kommentar

    Lustigerweise hält auch der Duden ein Paar Shorts für idiomatisches Deutsch. Sagt das jemand, wenn er sich eine Hose kauft?

    #196Verfasser Kapustiner (1229425) 23 Jul. 22, 18:37
    Kommentar
    "ein Paar Hosen" ist doch völlig normales Deutsch ...
    #197Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 23 Jul. 22, 18:58
    Kommentar

    OK, Punkt für dich.

    #198Verfasser Kapustiner (1229425) 23 Jul. 22, 19:10
    Kommentar

    Echt? Wer sagt denn "Er trug ein graues Paar Hosen?" Das klingt für mich wie eine schlechte Übersetzung, und es ist mir auch noch nie bewusst begegnet. "Hosen" als Plural - ohne "Paar" halte ich dagegen als literarische Form für verbreitet.

    #199Verfasser Gibson (418762) 23 Jul. 22, 20:09
    Kommentar

    Ich kenne das "Paar Hosen" auch ... und halt es für ganz normales idiomatisches Deutsch ... wie z. B. "Abc trug ein Paar Jeans" ...

    #200Verfasser no me bré (700807) 23 Jul. 22, 20:37
    Kommentar


    Wie Bubb, dann-doch-Kapuziner, no me bré, ... idiomatisches Deutsch, schriftlich, und auch mündlich.


    Fundstück:

    Aus Leo, dem blog, mit Dr. Stefan Bopp, der auf Fragen antwortet:

    "Jeans und Shorts: der Numerus fremdsprachlicher Hosen"

    https://blog.leo.org/2010/04/13/jeans-und-sho...


    Exzerpt vom Anfang: .... Bei den Hosen gibt es im Deutschen in Hinblick auf Einzahl und Mehrzahl eine erstaunliche Variantenvielfalt:

    Er trug eine schwarze Hose.

    Er trug schwarze Hosen.

    Er trug ein Paar schwarze Hosen.

    All diese Formulierungen können sich standardsprachlich korrekt auf ein einzelnes schwarzes Kleidungsstück beziehen. 

    [...]

    #201VerfasserBraunbärin (757733)  23 Jul. 22, 20:48
    Kommentar

    Hmm... "trug ein Paar Jeans" hat 19 Google-Treffer. https://www.google.de/search?q=%22trug+ein+Pa...


    Leider bringt Dr. Bopp auch keine Beispiele oder Belege für "ein paar Hosen", anders als für den Plural "Hosen", der er weiter erläutert.


    Ich bin noch nicht überzeugt, dass das ein verbreiteter Sprachgebrauch ist.

    #202Verfasser Gibson (418762)  23 Jul. 22, 21:01
    Kommentar

    Ähnlich wie Hose/Hosen gibt es Haar/Haare: Sie hat dunkle Haare/dunkles Haar.


    Pet peeve: die Betonung Christopher STREET Day.

    #203Verfasser Stravinsky (637051)  23 Jul. 22, 21:08
    Kommentar
    Stimme Gibson zu.
    Wenn mein Mann sagt: Ich habe mir ein paar/Paar Jeans gekauft, gehe ich davon aus, dass es sich mindestens um 2 handelt.
    #204Verfasser Nirak (264416) 23 Jul. 22, 22:37
    Kommentar
    Zur Betonung von Straßennamen gibt's doch schon einen Faden. Es heißt ja auch "Lancaster GATE" und nicht "LANCASTER Gate".
    #205Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 23 Jul. 22, 23:00
    Kommentar

    Wieder was gelernt. Ich dachte immer, "Christopher Street Day" wäre nach einem Mann namens Christopher Street benannt (eben wegen der Betonung).

    #206Verfasser Gibson (418762)  23 Jul. 22, 23:13
    Kommentar

    Hm, über den Stonewall Inn in der Christopher Street habe ich schon des öfteren gelesen und gehört ...


    @ #203:

    Wenn Dir, Stravinsky, Christopher STREET Day nicht gefällt, wie soll es denn dann richtig heißen?


    In solchen Zusammensetzungen kommt es doch für den nicht-nativen Hörer nicht selten zu überraschenden Betonungsverschiebungen (hotel/hotel manager und dergleichen).


    Ich habe nur zwei Beispiele in Lautschrift gefunden:


    Chris·to·pher Street Day <- - -s, - - -s> [krɪstɔfə 'striːt deː]

    https://en.pons.com/translate/dictionary-of-g...


    und


    [ˈkrɪstɔfɐ ˈstriːt dɛɪ̯]

    https://www.duden.de/rechtschreibung/Christop...


    In beiden Fällen klingen die Aussprachebeispiele in meinen nicht-nativen Ohren wenig überzeugend, und vielleicht soll das auch gar keine englische Aussprache sein.


    Dann also vielleicht ['krɪstɔfə striːt 'deɪ]?

    (Naja, auf Englisch scheint der Ausdruck ja sowieso relativ unüblich zu sein.)



    #207Verfasser Emil 14 (299747) 24 Jul. 22, 02:13
    Kommentar

    #202 Ich bin noch nicht überzeugt, dass das ein verbreiteter Sprachgebrauch ist.


    Ich halte das "Paar Hosen" (dann doch 😉) nicht für ganz unüblich oder gar falsch, aber doch schon etwas angestaubt. Vielleicht ist es auch regional unterschiedlich.


    Sagt ihr eigentlich:

    Ich habe mir in die Hose gemacht.

    oder:

    Ich habe mir in die Hosen gemacht.

    ?


    PS. Noch bei Grimm heißt es:

    hose [...] ist selten collectiver singular; [...] gewöhnlich wird der plur. hosen, oder mit bezug auf die entstehung des kleidungsstückes aus zwei strümpfen, ein paar hosen gebraucht

    #208Verfasser Kapustiner (1229425)  24 Jul. 22, 08:19
    Kommentar

    Wenn Dir, Stravinsky, Christopher STREET Day nicht gefällt, wie soll es denn dann richtig heißen? (#207)

     

    Ich weiß, dass dies die Standardaussprache im Deutschen zu sein scheint. Die englische Aussprache ist CHRISTOPHER Street Day.

    #209Verfasser Stravinsky (637051) 24 Jul. 22, 08:50
    Kommentar
    Auf Englisch sagt man m.W. eher Gay Pride, eigenartigerweise ist die falsch betonte Adresse gerade im deutschsprachigen Raum gebräuchlich.
    #210Verfasser tigger (236106) 25 Jul. 22, 06:36
    Kommentar
    s. 205. TfL sagt auch "Lancaster GATE".
    #211Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jul. 22, 07:06
    Kommentar

    Hose/Hosen

    Ich sage zum Beispiel: Heute muss ich kurze Hosen anziehen. (Auch dann, wenn ich nur eine Hose bzw. ein Paar Hosen anziehe und nicht mehrere.)

    Andererseits: Ich habe mir eine neue Hose gekauft. (hier wäre der Plural tatsächlich gleichbedeutend mit mehreren Hosen)

    #212Verfasser grinsessa (1265817) 25 Jul. 22, 13:57
    Kommentar

    Mit "Hosen" hat niemand ein Problem, glaub ich (wenn ich nicht wieder etwas überlesen habe). Aber würdest du sagen: "Heute muss ich ein Paar kurze Hosen anziehen"? Es geht ja darum, ob "ein Paar Hosen" im Deutschen verbreitet ist.

    #213Verfasser Gibson (418762) 25 Jul. 22, 14:13
    Kommentar

    Ich hätte vermutet, dass "Paar Hosen" zumindest veraltend ist und im Vergleich zu früher seltener vorkommt. der ngram viewer widerspricht:

    https://books.google.com/ngrams/graph?content...

    #214Verfasser Selima (107) 25 Jul. 22, 14:27
    Kommentar

    Ich verwende definitiv „ein Paar Hosen“ (nicht zu verwechseln mit: ein paar Hosen), uzw sogar bei Kleidungsstücken, wo das nicht zwingend wäre, nämlich Unterhose („Kannst Du mir bitte noch drei Paar Unterhosen einpacken?“). Ob das am Schnitt (Boxershorts vs. Slip) liegt habe ich jetzt nicht näher untersucht.


    Es erscheint mir insgesamt gängig, und entspricht jdf meinem muttersprachlichen Sprachempfinden.

    #215Verfasser Carullus (670120) 25 Jul. 22, 15:50
    Kommentar

    Also auch im Singular?


    Re #214: Das würde zu einer Theorie der schlechten Übersetzung aber ja durchaus passen. Es kommt wieder öfter vor, weil wörtlich übersetzt wird (ob nun von Menschen oder Maschinen).

    #216Verfasser Gibson (418762)  25 Jul. 22, 15:53
    Kommentar

    Es erscheint mir insgesamt gängig, und entspricht jdf meinem muttersprachlichen Sprachempfinden.

    Wie Carullus...

    #217VerfasserBraunbärin (757733) 25 Jul. 22, 16:01
    Kommentar

    Zur Betonung von Straßennamen gibt's doch schon einen Faden. (#205)

    Yes, I remember – but I can’t find it.

     

    Es heißt ja auch "Lancaster GATE" und nicht "LANCASTER Gate".

    In that thread, I mentioned that street is the only such designation that isn’t emphasized:

    Lancaster GATE

    Penny LANE

    Glyndebourne AVENUE

    Burke ROAD

    Panorama CRESCENT

    but

    CHRISTOPHER Street

    #218Verfasser Stravinsky (637051) 25 Jul. 22, 16:04
    Kommentar

    "but I can’t find it." - neither can I.


    Wie TfL das Problem der "street" löst, weiß ich nicht ;-)

    #219Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 25 Jul. 22, 16:08
    Kommentar

    Stravinsky, Du meinst vermutlich dieses Posting von Dir:


    Siehe auch: banana republic - #12

    #220Verfasser harambee (91833) 25 Jul. 22, 16:31
    Kommentar

    Für das andere Problem gibt es natürlich auch schon einen Faden:


    Siehe auch: Paar Hosen


    Mit einem blutjungen Jalapeño. ^^

    #221Verfasser Kapustiner (1229425) 25 Jul. 22, 16:35
    Kommentar

    Nachtrag zu #214: Ich hab mir mal ein paar Belegstellen angesehen. Tatsächlich sind das vor allem geschichtliche Abhandlungen oder historische Romane. Vielleicht ist es doch veraltend. Wenn ich es (ein Paar Hosen) höre, fällt es mir vermutlich nicht auf. Aber selbst verwende ich es wohl nicht.

    #222Verfasser Selima (107)  25 Jul. 22, 16:35
    Kommentar
    Mir ist jetzt bei Netflix-Serien mehrere Male aufgefallen, dass das "lay" und "laid" ("The woman laid on the table") falsch verwendet wurde. Da kriesch Plak.
    #223Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 08 Mär. 23, 08:23
    Kommentar
    Dat heißt: Krinnisch Plack 😉.
    #224Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 08 Mär. 23, 09:14
    Kommentar
    Nope. Nur "kriesch" ist richtig ;-)
    #225Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 08 Mär. 23, 09:24
    Kommentar

    #225: Türnich. Abba definief!

    #226Verfasser reverend (314585) 08 Mär. 23, 09:47
    Kommentar
    Kommt drauf an, wo man her ist, im nächsten Dorf heißt es wieder anders. 😀
    #227Verfasser edoardo_1_4 (1297108) 08 Mär. 23, 10:15
    Kommentar

    im nächsten Dorf heißt es wieder anders. - Nennt sich Dialektkontinuum ;-)

    Beispiel Lindau-Schongau, ca. 100 km

    #228Verfasser manni3 (305129) 08 Mär. 23, 13:14
    Kommentar

    "cancel culture", "cancel" - m.W. spricht man das "a" ausschließlich als "ä".

    Der schon etwas ältere Moderator hier im Deutschlandfunk sagt beharrlich "kaanzln", nicht "känzln". Vielleicht denkt er, wenn er es mit ä spricht, spräche er US-amerikanisch? Seine Diskussionspartner, Mithu Sanyal - sagt es richtig, und K.P. Liessmann sagt's falsch. (Hörte die ersten 5 min.)

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/nach-ueb...

    #229Verfasser Seltene Erde (1378604)  21 Mär. 23, 19:50
    Kommentar

    Das liest sich, als würde er es einfach eher Britisch sprechen.

    #230Verfasser Jalapeño (236154) 21 Mär. 23, 20:05
    Kommentar

    Sagen die Briten wirklich *cawncel?


    Das ist halt der berüchtigte [æ]-Laut. Der liegt irgendwo zwischen dt. a und ä. Ich wette, für eine*n NES hören sich beide in DE üblichen Varianten grottenfalsch an. 😉

    #231Verfasser Kapustiner (1229425) 21 Mär. 23, 20:11
    Kommentar

    In https://dictionary.cambridge.org/de/aussprach... sind Lautschrift für BE und AE identisch, aber für mich klingen sie leicht unterschiedlich. Täusche ich mich?

    #232Verfasser harambee (91833) 21 Mär. 23, 20:16
    Kommentar

    Naja, es sind unterschiedliche Sprecher aus unterschiedlichen Ländern. Es lässt sich nicht alles in der Lautschrift wiedergeben. Das dürfte bei verschiedenen Varietäten des Deutschen genauso sein.

    #233Verfasser JanZ (805098) 21 Mär. 23, 20:42
    Kommentar

    Das ist klar, aber für mich schließt sich die Frage an, ob die hier trotz gleicher Lautschrift zu hörenden Unterschiede einfach nur die Variation zwischen unterschiedlichen Personen zeigt, oder ob der Unterschied doch ein AE-BE-Unterschied ist.

    #234Verfasser harambee (91833) 21 Mär. 23, 20:45
    Kommentar

    Der LEO-Sprecher sagt's ausschließlich mit ä. (Er spricht British Englisch, right?)

    Siehe Wörterbuch: cancel

    #235Verfasser Seltene Erde (1378604) 21 Mär. 23, 20:47
    Kommentar

    Der Unterschied mag bei "cancel" nicht so deutlich sein, wie er es bei "dance" ist, aber ich dachte schon, auch bei "cancel" einen leichten Unterschied zwischen BE und AE hören zu können.


    Aber ich habe mir das Radioding oben nicht angehört, sondern ging nur nach der Beschreibung. Bestimmt hat Kapustiner recht und sämtliche deutschen Varianten klingen für NES einfach nur falsch (ich erinnere an den "cat"-Faden Siehe auch: pronounciation of cat like "cut").

    #235Verfasser Jalapeño (236154) 21 Mär. 23, 20:47
    Kommentar

    Wie sicher seid Ihr eigentlich, dass das in #232 wirklich zwei menschliche Sprecher sind und dass die Aussprachen nicht computergeneriert sind?

    #236Verfasser harambee (91833)  21 Mär. 23, 20:51
    Kommentar

    Hier ist der Unterschied, den ich meine, ganz gut zu hören:


    https://www.oxfordlearnersdictionaries.com/us...

    #237Verfasser Jalapeño (236154) 21 Mär. 23, 20:52
    Kommentar

    Ja, kleiner Hör-Unterschied zwischen BE und AE (in #237 Oxfordlearnersdict)


    Bei "to dance" ist es viel deutlicher (und auch in der Lautschrift der Unterschied klar):

    https://www.oxfordlearnersdictionaries.com/us...

    #238Verfasser Seltene Erde (1378604)  21 Mär. 23, 20:58
    Kommentar

    Sagen die Briten wirklich *cawncel? (#231)


    I've never heard it pronounced like that.

    #239Verfasser Stravinsky (637051) 21 Mär. 23, 22:33
    Kommentar

    Das meinte ich auch nicht (wobei ich mir unter dieser Schreibweise auch nicht allzu viel vorstellen kann). Ich meinte wie gesagt in etwa die Aussprache aus der #237.


    Der Radiomensch in #229 spricht es aber schon noch deutlich anders aus, bei ihm klingt es tatsächlich eher wie der Versuch eines klischee-britischen "dance", oder?

    #240Verfasser Jalapeño (236154) 21 Mär. 23, 22:43
    Kommentar

    *cawncel?


    finde ich jetzt allerdings ganz verwirrend. Das spricht sich dann wie 'raw', also mit einem offen o-Laut. Wer sagt das wo?


    Ich finde den Sprecher in dem Podcast auch ungewöhnlich, finde es aber nicht 'schlimmer' als kenzel oder andere Varianten. Den Laut gibt's im Deutschen halt nicht. (Ein Freund von mir aus Manchester klingt noch mal wieder anders, der hat einen kurzen a-Laut.)

    #241Verfasser Gibson (418762) 21 Mär. 23, 23:14
    Kommentar

    Fällt vermutlich in die Kategorie "paypaul", was die Aussprache aller, aber auch wirklich aller Deutschen ist, selbst unter Journalisten.

    #242Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 22 Mär. 23, 07:40
    Kommentar

    Der Radiomensch in #229 spricht es aber schon noch deutlich anders aus, bei ihm klingt es tatsächlich eher wie der Versuch eines klischee-britischen "dance", oder?

    (Jalapeno ... mit tilde, auf Gibson)


    Ja eben. Ich wiederhole mich: Der dt. Radiomoderator spricht, deutsch, "Cancel Culture" und "cancel" so aus, wie er / man im British English auch (I / you / he / she ...) "can't" ausspricht. Er sagt immer wieder: Ka(h)nzel. Und für "cancel" als Wort im Deutschen ist das halt erstmal falsch. Sollte das sich ändern, weil das Wort assimiliert (?) ist, und in Zukunft hört man in Dtl. nur noch "die Kahnzel-Kaltscha", werde ich mich seufzend dran gewöhnen. Aber verbreiten sollte das der Qualitätsrundfunk mit 10.000en von Hörern halt nicht.


    ----


    Blöde auch, als vor vielen Jahren die oberen und weitere Führungslevels einer sich elitär einstufenden Organisation daherkamen, z.B. mit "executive summary", für einen Vorgang, für den sie auch ein deutsches Wort hätten einführen können, und dann babbelt jeder Zweite in Besprechungen vom "executive summary" und betont "executive" falsch, dito "to access". Oder das englische v wird falsch ausgesprochen.

    Es geht mir auch um diese Diskrepanz.


    Und jetzt bin ich still ... und muss los.

    Zeit für eure weiteren pet peeves / speech! :- )


    ----


    P.S. Ja, und das lautmäßig so viele Journalisten nicht unterscheiden zwischen dem

    -nche (wie in "die Branche") und dem -age (wie in "die Marge", "Courtage", "Garage") finde ich auch unschön. Oder die frz. Nasallaute an, en, in, on, von vielen nicht unterschieden werden. (Das Thema hatten wir schon mal länger.)

    #243Verfasser Seltene Erde (1378604)  22 Mär. 23, 07:43
    Kommentar
    Die französischen Nasal- oder weichen Sch-laute können aber viele einfach nicht aussprechen. Nur verhältnismäßig wenige haben Französisch in der Schule gelernt, und von diesen hatten noch viele Lehrer oder Lehrerinnen, die selbst keine gute Aussprache hatten. Und dazu kommt noch das persönliche Talent. Ich möchte gar nicht wissen, wie falsch es klingt wenn wir arabische oder asiatische Städtenamen sagen.

    Bei schrägen Betonungen im Englischen stimme ich dir aber zu. Die lassen sich wirklich leicht nachprüfen.
    #244Verfasser grinsessa (1265817) 22 Mär. 23, 08:02
    Kommentar

    Ach, das ist ein Lamento, das vielen gar nicht zur Verfügung steht und eben oft auch ans Hochnäsige, Besserwisserische grenzt. Mich nervt das genauso, bei einigen Sprachen. Das passiert natürlich nur, wenn ich deren Ausspracheregeln und Phoneme selbst gut beherrsche. Ich finde auch, dass man das wenigstens für Englisch und mindestens eine unserer Nachbarsprachen können darf, aber auch schon dieses Empfinden ist sehr bildungsorientiert.


    Alles kann man aber nicht können. Bei Polnisch bin ich nicht firm, bei Tschechisch ganz aufgeschmissen. Mein Portugiesisch ist viel schlechter als mein Spanisch, ich kann (Neu-)griechisch vorlesen, Kroatisch humpelt, von allen anderen Balkansprachen habe ich keine Ahnung. Und ehrlich gesagt von Türkisch auch nicht.

    Im Arabischen erkenne ich an Klang und Phonemen die levantinische Variante (Syrien bis Jordanien), die ägyptische, die maghrebinische - und kann keine einzige davon. Und wenn keine davon "passt", ist es wahrscheinlich arabische Halbinsel. Oder auch nicht, keine Ahnung.


    Das alles auf der Grundlage, dass ich ein absoluter Sprachfreak bin! Das kann und darf doch nicht zum Maßstab für irgendjemand anderes werden. Das wäre eben hochnäsig und besserwisserisch und selbstverliebt obendrauf.

    Dazu kommen die vielen Ausnahmen und Besonderheiten in jeder Sprache. Jetzt gerade spricht André Schünke die Nachrichten im öffentlichen Fernsehen. Wie spricht man den wahrscheinlich ursprünglich deutschen Nachnamen denn aus?

    (Die KollegInnen haben da gerade das lange ü verwendet, also wie in "grün". Ob das die familiär akzeptierte Aussprache ist, kann ich nicht wissen. Möglich ist sogar, dass selbst die nicht einheitlich ist).


    Also zucke ich zusammen, wenn mein Vater pey'paal oder W-'Laaan sagt. Ich habs aufgegeben zu erklären, warum ich mich anders entscheiden würde und habe. Der Ex-Fußballprofi Klaas-Jan Huntelaar, blöderweise auch noch "Hunter" genannt, hatte ein Vokalproblem mit seinem Nachnamen. Im Niederländischen - immerhin seine Herkunftssprache - wird das geschriebene u als "ü" gesprochen, im Englischen als "a", im Deutschen als "u".


    Das einzige, was hilft, ist m.E. die richtige Aussprache. Falls jemand fragt, warum ich das so "komisch" ausspreche, kann ich es ganz knapp erklären. Punkt. Mehr "Mission" geht da nicht.


    Darum muss ich es halt auch ertragen, wenn ein britischer O-Ton mit "kaahnßel" im Deutschen hier "kähntseln" hat. Die Verantwortung dafür haben aber nicht die, die das nachplappern, sondern die, die es besser wissen müssten und trotzdem von Anfang an falsch in die (hörbaren!) Medien einbringen.

    Wenn dann aber eine eigentlich "falsche" Aussprache etabliert ist, ist das Wort faktisch auch schon eingedeutscht. Da muss man sich entscheiden, ob man wirklich daueraufgeregt darauf reagieren will.

    Solche pet peeves entstehen doch eher auf der Seite des Hörers/der Hörerin.

    #245Verfasser reverend (314585)  22 Mär. 23, 09:18
    Kommentar

    Ich finde es auch etwas überheblich, von allen Menschen zu erwarten, dass sie eine perfekte englische Aussprache haben. Es gibt unzählige Gründe, warum es nicht jedem gegeben ist, den Klang einer Fremdsprache perfekt imitieren zu können - auch wenn es "nur" Englisch ist.


    Und ja, manche Anglizismen bürgern sich im Deutschen einfach mit einer anderen Aussprache ein. "Microsoft Excel" wird von jedem Deutschen "falsch" ausgesprochen. Ist eben so. Da wirkt es für mich eher albern, wenn mal ein Pedant darauf besteht, es Englisch auszusprechen.

    #246Verfasser Jalapeño (236154) 22 Mär. 23, 09:41
    Kommentar

    #246

    Grundsätzlich einverstanden, aber an einen Radiomoderator hätte ich etwas höhere Ansprüche.

    #247Verfasser Thirith (1037221) 22 Mär. 23, 09:50
    Kommentar

    #247, Thirith: Ja, genau. Die setzen ja sozusagen die zu etablierende Aussprache in Umlauf.


    Ich meine mich zu erinnern, dass zu der Zeit, die mit einem nicht näher zu bestimmenden "früher" bezeichnet wird, die Nachrichtensprecher*innen der beiden öffentlich-rechtlichen bundesweiten Nachrichtensendungen Tagesschau und heute dazu phonetische Beratung und Training hatten. Bei der unsäglichen Vielzahl gerade von Personen- und Ortsnamen mit ungewohnten Besonderheiten wie bei solchen aus Brasilien, China, Südafrika, Sri Lanka oder auch "nur" Dänemark und Finnland und ganz zu schweigen von den arabischen Ausspracheregionen oder gar Russisch in seiner hegemonialen Sprachvielfalt ist das ohne fachliche Hilfe doch auch gar nicht zu leisten.

    Ausgewählt wurden und werden diese Sprecher*innen ja vor allem nach ihrer journalistischen Kompetenz, dicht gefolgt von möglichst bühnenreifer "hoch"deutscher Aussprache, und zwei bis fünf Fremdsprachen, Auslandserfahrung etc. dürfen auch gern noch sein. Eigenartigerweise waren die meisten erfolgreichen Bewerber*innen schon uralt, 25 oder gar 30. Und manche noch älter.


    Von jetzt auf gleich entsteht dann aber die Notwendigkeit, einen laotischen "Nachnamen" oder einen Ortnamen aus dem Sprachgebiet der Xhosa auszusprechen oder auch nur eines der fünf "n" des Tamilischen. Das kann eigentlich niemand ernsthaft fordern. Dennoch erwarte auch ich, dass spätestens nach sehr wenigen Tagen ein guter Mittelweg gefunden ist, der nicht grob fahrlässig die Originalaussprache übersieht.


    Für Chandrika Bandaranaike Kumaratunga hatten wir jetzt schon 30 Jahre Zeit, für Luiz Bonfá mehr als 60, etwa genauso lang für Hovedstadsområdet. Nu? Gut, nehmen wir etwa einfacheres, Ürümqi oder Adalet ve Kalkınma Partisi. Ach, da sagt man ja AKP. Wird die Abkürzung in der Türkei eigentlich genauso ausgesprochen?


    Sehr schön ist auch die ewige Debatte um die richtige Aussprache der SI-Maßeinheit der Energie, Joule. Der Name wurde zu Ehren des englischen Bierbrauers James Prescott Joule gewählt. (Ach ja, als Physiker war er irgendwie auch auffällig).

    Eine schöne Sammlung dazu findet sich in dieser Diskussion auf stackexchange. Interessant finde ich v.a., dass die dritte denkbare Möglichkeit, nämlich die französische Aussprache [ʒuːl] nicht einmal vorkommt.

    So werden die einen weiter jaulen und dschaulen, ich aber folge den weihnachtstrunkenen Dänen: god jul! (je nach Promille graduell aspiriertes j zwischen [j] und [ʒ], aber immer ohne [d]) Das ist Idiolekt.

    #248Verfasser reverend (314585) 22 Mär. 23, 11:16
    Kommentar

    To hate or not to hate ... speech pet peeves - So heißt der Faden.

    Wenn man nicht mehr meckern darf, warum dann dieser Faden?

    Abgesehen davon: Von "hate" ist doch nicht die Rede. Und es geht mir ums basic Englische u.a. in Zügen, im TV, Radio oder im Management Speak und nicht um Xhosa und laotische Nachnamen etc.


    Gerade keine Zeit, das weiter zu vertiefen und alles Geschriebene zu lesen, sorry ...

    #249Verfasser Seltene Erde (1378604) 22 Mär. 23, 12:27
    Kommentar

    Wenn man nicht mehr meckern darf, warum dann dieser Faden?


    Das hat doch niemand behauptet. Aber wie du richtig sagst, der Faden heißt "to hate or not to hate", du hast den "to hate"-Teil abgedeckt (überspitzt gesagt, weil du ja nicht hatest, sondern nur ein wenig meckerst), andere den "not to hate"-Teil.


    :)

    #250Verfasser Jalapeño (236154)  22 Mär. 23, 13:23
    Kommentar

    Ich kenne die physikalische Einheit nur in der Aussprache Dschuul, und habe auch noch von keinem anderen deutschen Physiker (m/w/d) eine andere Aussprache vernommen. Allerdings kenne ich auch nicht alle anderen deutschen Physiker.

    #251Verfasser grinsessa (1265817) 22 Mär. 23, 15:52
    Kommentar

    #241 *cawncel? finde ich jetzt allerdings ganz verwirrend.


    Sorry. In IPA wärs wohl weniger missverständlich gewesen: [ˈkɑ:n(t)səl] (Bitte nicht nachmachen, liebe Englischlernende!)


    Das "aw" begegnet mir gelegentlich in amerikanischen Texten, wenn eine "typisch" britische Aussprache wiedergegeben werden soll: "Cawn't we have tea now, James?"

    #252Verfasser Kapustiner (1229425) 22 Mär. 23, 16:25
    Kommentar

    Zu #251: ich meine mich dunkel daran zu erinnern, dass man uns in der Schule beigebracht hat, die physikalische Einheit würde man Dschuul aussprechen, wenn man aber die Person meint, wäre Dschaul richtig(er).

    Zumindest Wikepedia macht da aber keinen Unterschied.

    #253Verfasser eineing (771776) 22 Mär. 23, 17:28
    Kommentar

    Duden sagt: von DIN und anderen Organisationen festgelegte Aussprache nur: [dʒuːl], sonst auch: [ʒuːl], [dʒaʊ̯l]

    #254Verfasser Kapustiner (1229425) 22 Mär. 23, 17:48
    Kommentar

    Warum nicht zur Abwechslung mal "Jaul"? Frage für 1 Freund.

    #255Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 22 Mär. 23, 17:57
    Kommentar

    Jaul hat DIN wahrscheinlich für die Nebenwirkungen reserviert.

    #256Verfasser Kapustiner (1229425) 22 Mär. 23, 18:01
    Kommentar
    Oder für die Reaktion auf schlechte Wortwitze.
    #257Verfasser JanZ (805098) 22 Mär. 23, 18:15
    Kommentar

    Wie rechnet man das in Groans um? Das ist doch bestimmt auch wieder was Duodezimales.

    #258Verfasser Kapustiner (1229425) 22 Mär. 23, 18:20
    Kommentar

    Nein, Gro An ist Nordchinesisch. Hab ich mal gehört, ist also sicher.

    #259Verfasser reverend (314585) 22 Mär. 23, 18:31
    Kommentar

    Wohl ein einchinesiertes südmongolisches Ja Ul?

    #260Verfasser Kapustiner (1229425) 22 Mär. 23, 18:52
    Kommentar

    Weiß nicht. Muss ich anrufen. Hab chinesischen Kumpel, der kennt sich aus wie kein Dritter.

    #261Verfasser reverend (314585) 22 Mär. 23, 19:00
    Kommentar

    Ist schon Fry-Tag?

    #262Verfasser Stravinsky (637051) 23 Mär. 23, 06:22
    Kommentar

    Wochenende ist kein Zeitraum, sondern eine Lebenseinstellung. 😉

    #263Verfasser reverend (314585) 23 Mär. 23, 09:55
    Kommentar


    "großartig!" und "unfassbar [+Adjektiv]!"


    Zwei Wörter, die seit Jahren in meiner Wahrnehmung gebrauchsmäßig überhandnehmen. Anfangs fand ich sie noch gut und spannend, nun bin ich sehr sehr gesättigt! Hoffe, das vergeht wieder. ..Selber verwende ich die Wörter - meines Wissens - nicht.

    #264Verfasser Seltene Erde (1378604)  27 Mär. 23, 17:20
    Kommentar

    Da schließe ich mich noch mit sensationell!!! an.

    Von den n Strichen am Ende sollten die ersten 2 keinen Punkt, die übrigen (n-2) einen am unteren Ende haben. Das erleichtert das Lesen. Angeblich.

    Aussprache: möglichst laut und exaltiert. Betonung auf der deutlich gelängten Schlussilbe.

    Anlass: möglichst alltäglich. Häufig einsetzen!!!!! (Die Striche mit dem Punkt unten auch!!!!!!!!!)

    #265Verfasser reverend (314585) 27 Mär. 23, 17:46
    Kommentar

    Unfassbar sagt meine Schwester unfassbar oft. *gg*


    Ich lese gerade einen Krimi, in dem es um einen zwanghaften Sprachpuristen geht. So einer, der Pickel kriegt, wenn es heisst "die Kinder haben scheinbar viel Spass" statt "anscheinend". Und der schäumt darüber, dass Dinge / Formulierungen / Wörter etc. Eingang finden in den Duden, nur weil sie mehr und mehr Sprachgebrauch geworden sind...

    #266Verfasser virus (343741) 27 Mär. 23, 23:13
    Kommentar

    Bei "scheinbar" statt "anscheinend" kriesch awa auch Plack, ey.


    Wie heißt der Krimi?

    #267Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 28 Mär. 23, 08:39
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    Wir hatten mal eine LEO-Neigungsgruppe zur Unterscheidung von "scheinbar" und "anscheinend". Leider weiß ich nicht mehr wo sie wohnt, aber sie hatte doch eine erkleckliche Menge Mitglieder.

    #268Verfasser tigger (236106) 28 Mär. 23, 09:28
    Kommentar

    Es gibt bei LEO Neigungsgruppen?!? Jedenfalls sehe ich das mit "anscheinend" und "scheinbar" nicht mehr so eng, nachdem es eigentlich nie wirklich zu Missverständnissen kommt (sonst würde man ja auch nicht merken, dass es "falsch" ist). Aber wenn man natürlich selber Sprachpurist ist, ist das schon peinlich.

    #269Verfasser JanZ (805098)  28 Mär. 23, 09:48
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    Es würde zu Missverständnissen kommen, wenn der Empfänger der Nachricht den Unterschied ernst nähme. Schließlich bedeutet "scheinbar" das Gegenteil von "anscheinend". Letzteres stirbt aber aus, "scheinbar" wird für beide Bedeutungen verwendet. Warum auch immer.


    Vielleicht hieß er auch Verein zur Erhaltung des Unterschieds zwischen scheinbar und anscheinend... ich such mal.

    #270Verfasser tigger (236106)  28 Mär. 23, 10:05
    Kommentar

    "Warum auch immer."


    Die Sprache und die allgemeine Moral gehen halt den Bach runter ...

    #271Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 28 Mär. 23, 10:06
    Kommentar

    Die Sprache und die allgemeine Moral gehen halt den Bach runter ...


    Ach Gott ach Gott (-; Aber der war ja auch schon mal beliebter.

    #272Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 10:16
    Kommentar

    Bei der Moral kann ich nur zustimmen.

    Bei der Sprache eigentlich nicht, sie ändert sich halt, und es kommen ja auch neue Wörter dazu. Heute z.B. gelesen als Neueintragsvorschlag: "spawnen" als deutsches Wort. Ist doch nett.


    Aber bei scheinbar und anscheinend verstehe ich es wirklich nicht, das sind doch zwei deutsche Wörter. Wie kann denn ein Wort sein Gegenteil auslöschen?

    #273Verfasser tigger (236106) 28 Mär. 23, 10:24
    Kommentar

    Schließlich bedeutet "scheinbar" das Gegenteil von "anscheinend".


    Trotzdem ist es mir bisher immer gelungen, die Bedeutung aus dem Kontext zu erschließen, auch wenn der Sprecher es "falsch" verwendet hat. So wichtig scheint die Unterscheidung also nicht zu sein.

    #274Verfasser JanZ (805098) 28 Mär. 23, 10:39
    Kommentar

    Ich würde der von tigger genannten Neigungsgruppe vielleicht beitreten, denn ich unterscheide noch zwischen anscheinend und scheinbar und ich meine auch, dass es mal Fälle gegeben hat, bei denen ich nicht sicher war, ob mein Gegenüber wirklich das meinte, was es sagte. Im Normalfall ist die Verwechslungsgefahr aber sicherlich gering.

    #275Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 10:43
    Kommentar

    #272 Ach Gott ach Gott (-; Aber der war ja auch schon mal beliebter.


    Nu.

    #276Verfasser reverend (314585) 28 Mär. 23, 11:20
    Kommentar

    Zur Sicherheit: Mit meiner #272 wollte ich weder die Religion noch eventuell anwesende Pfarrer angreifen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Sätze der Stoßrichtung "alles wird immer schlechter" wenig hilfreich und in dieser Allgemeinheit auch unzutreffend sind. Um das zu verdeutlichen, habe ich als weiteres Beispiel das Lamento "Früher wurde Gott mehr vertraut" angeführt, das ich ebenfalls für wenig hilfreich und in dieser Allgemeinheit für unzutreffend halte.

    #277Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 12:51
    Kommentar

    Da stimme ich dir vollkommen zu.

    "Nu" (zumal mit dem mir nicht eigenen sächsischen Zwischenlaut von u und ü drückt aber ungefährt das aus: genau, so ist es eben.

    #278Verfasser reverend (314585) 28 Mär. 23, 12:57
    Kommentar

    Ich hatte auch nicht wirklich angenommen, dass Du beleidigt warst.

    #279Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 13:01
    Kommentar

    zu #275: Die Regel ist einfach: Die Leute, die das Wort "anscheinend" (in ihrer Diktion also scheinbar) nicht kennen, meinen fast immer "anscheinend", wenn sie "scheinbar" sagen.

    #280Verfasser eineing (771776) 28 Mär. 23, 13:19
    Kommentar

    @ scheinbar - anscheinend

    FWIW:

    Was bei Pfeifer/DWDS und noch ausführlicher bei Grimm dazu geschrieben wird, fasst Duden 9 so zusammen:

    Die Unterscheidung zwischen den beiden Wörtern ist relativ jung, sie wurden erst im 18. Jh. gegeneinander abgegrenzt und differenziert. So wird in der Alltgssprache weiterhin scheinbar im Sinne von "anscheinend" verwendet.


    Ich halte die Alltagssprache für ein durchaus akzeptables Sprachregister ;-)

    Mir gehts da wie Janz:

    So wichtig scheint die Unterscheidung also nicht zu sein

    und harambee:

    Im Normalfall ist die Verwechslungsgefahr aber sicherlich gering.


    [ Und außerdem ist es eine schöne Gelegenheit, Tipfelischiesser die Palme ein bisschen höher zu scheuchen :-) ]

    #281Verfasser manni3 (305129)  28 Mär. 23, 13:21
    Kommentar

    [Tipfelischiesser ist aber ein schönes Wort für Korinthenkacker. Ist Schiesser dann ein Scheißer, oder jemand der schießt, bspw. mit einem Gewehr?]


    Mir geht's genauso wie JanZ und manni. Ich spreche selbst viel zu unsauber, um bei solchen Nuancen allzu kritisch zu sein. Außerdem raucht mir schon der Kopf vom plötzlich explodierenden Gebrauch von Jugendsprache in unserem Haus. Ich wusste gar nicht, was alles ehrenlos sein kann...

    #282Verfasser grinsessa (1265817) 28 Mär. 23, 14:41
    Kommentar

    [ Tipfelischiesser ist ein Scheißer - die Schweizer haben bei der neuhochdeutschen Diphthongierung nicht mitgemacht ;-) ]

    #283Verfasser manni3 (305129) 28 Mär. 23, 14:46
    Kommentar

    "Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Sätze der Stoßrichtung "alles wird immer schlechter" wenig hilfreich und in dieser Allgemeinheit auch unzutreffend sind."


    Ich hoffe, meinen Beitrag hat niemand für bare Münze genommen ...

    #284Verfasser B.L.Z. Bubb (601295)  28 Mär. 23, 14:48
    Kommentar

    Wir nehmen Deine Beiträge immer für bare Münze. Grundsätzlich. Ausnahmslos.

    #285Verfasser Möwe [de] (534573) 28 Mär. 23, 14:50
    Kommentar

    Mist.

    #286Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 28 Mär. 23, 14:51
    Kommentar

    Scheinbar.

    #287Verfasser p2mg (807573) 28 Mär. 23, 14:51
    Kommentar

    In #285 fehlte noch mindestens ein "scheinbar".

    #288Verfasser harambee (91833) 28 Mär. 23, 14:51
    Kommentar

    #288: Anscheinend.


    #289Verfasser p2mg (807573)  28 Mär. 23, 14:53
    Kommentar
    Der Idipfleschisser ist mir auch sympathischer als der Korinthenkacker. Man braucht doch viel mehr I-Punkte als Korinthen.

    Brauchen wir jetzt eine Neigungsgruppe der Bubb-Ernstnehmer und Rinnen?
    #290Verfasser tigger (236106) 28 Mär. 23, 15:49
    Kommentar

    Melde mich für die erste. Eine Rinne bin ich nicht. (eher innen wie in "Lichtschalter innen")

    #291Verfasser reverend (314585) 28 Mär. 23, 16:29
    Kommentar

    Was den „Idipfleschisser“ angeht: Es geht auch ohne Fäkalia, im österreichischen Idiolekt wird der Punkt über dem i ¹ einfach beritten: Der i-Tüp·ferl-Rei·ter hat es sogar in den Duden geschafft.


    ____

    ¹ Wie sage ich "tittle" in seiner ursprünglichen Bedeutung eigentlich auf Deutsch?

    #292Verfasser Carullus (670120)  29 Mär. 23, 08:31
    Kommentar

    Meinst Du den i-Punkt?

    #293Verfasser Selima (107) 29 Mär. 23, 08:39
    Kommentar

    Ja, nur dass er auch auf dem j sitzen kann, aber nicht zwingend auf diese Buchstaben beschränkt ist: Any small dot, stroke, or diacritical mark, especially if part of a letter, or if a letter-like abbreviation; in particular, the dots over the Latin letters i and j. (Source)


    Ich glaube nicht, dass es im Deutschen dafür einen eigenständigen Begriff gibt. Insb. umfassen Diakritika den i- und j-Punkt nach meinem Verständnis nicht.

    #294Verfasser Carullus (670120)  29 Mär. 23, 08:54
    Kommentar

    Das würde einen eigenen, auffindbaren Faden verdienen!


    Vorab mal für die deutsche Seite

    DWB, Tüttelchen

    DWDS, Tüttel

    DWDS, Tüttelchen


    Verbreiteten Eingang in die deutsche Sprache hat das "Tüttelchen" wohl durch Luthers Übersetzung von Matthäus 5,18 im sog. Septembertestament, Erstdruck 1522.

    Es muss Belege aus dem Jahrhundert davor geben, aber in den obigen WB-Einträgen sind keine angeführt.


    Gemeint sind kleinste Schriftzeichen wie z.B. das hebräische Iota, oder Vokalzeichen aus der gleichen Sprache bzw. Sprachfamilie (und der verwandten hamitischen, darunter Arabisch), oder auch diakritische Zeichen - also Zusätze zum eigentlichen Alphabet, die den Lautwert des notierten "Buchstaben(s)" variieren.

    #295Verfasser reverend (314585) 29 Mär. 23, 09:05
    Kommentar

    Ah, ok. Der i-Punkt (oder j-Punkt) werden im Deutschen als integraler Bestandteil der beiden Buchstaben "empfunden". Als diakritische Zeichen im Deutsch werden nur die Umlaut-Punkte gewertet, wie es scheint.

    #296Verfasser Selima (107) 29 Mär. 23, 09:08
    Kommentar

    ... und zwar wohl deshalb, weil das Setzen oder Weglassen des i-Punktes im Deutschen nicht lautdifferenzierend wirkt: Ob ich das "i" oder das "j" mit oder ohne Punkt schreibe, ändert nichts an der Aussprache oder an dem gemeinten Graphem.


    Edith stellt gerade fest, dass reverend schon auf diesen Punkt (pun intended) hingewiesen hat.

    #297Verfasser Cro-Mignon (751134)  29 Mär. 23, 09:17
    Kommentar

    Die genaue Unterscheidung in Buchstabenbestandteile wie der Punkt zur Unterscheidung von Sin und Schin, hebr., oder im Türkischen und anderen Sprachen die verschiedenen i-Laute, auch die Tilde auf dem ñ oder das Cedille an ç und ş, die Umlautpunkte im Gegensatz zum Trema, sowie die Vokalpunkte v.a. semitischer Sprachen, ist erst in späterer Zeit erfolgt, also deutlich nach dem 15./16. Jahrhundert, tatsächlich beginnend im 17., ab da zunehmend und mit voller Entfaltung im 19. Jahrhundert. Diese Zusatzzeichen (die von manchen aber als z.B. integral schon zum Alphabet gehörig gesehen werden!) haben heute alle eigene Namen Kategorien.


    In der Renaissance und frühen Neuzeit war die Funktion dieser Zeichen bekannt, es gab aber auch oft noch konkurrierende Schreibweisen, meist bis in die Zeit von ca. 1850-1930. Im 16. Jahrhundert jedenfalls gab es noch keinen Fachbegriff dafür, so dass Luthers "Tüttelchen" glaubhaft erscheint.


    (Übrigens habe ich noch ein gefunden gefunden, das in #295 fehlt.)


    edit:

    Mein Lieblingszeichen ist das niederländische ÿ, dem die Punkte auch nicht wirklich fehlen würden. Vor allem sind die Punkte weder Umlautpunkte noch Trema, sondern eher eine umgekehrte Diaeresis. Es ist nur eine alternative Schreibweise des „langen ij“, das einen so festen Diphtong notiert, dass es wie ein eigener Vokal wahrgenommen wird. Auch wenn das ÿ in der Rechtschreibreform der 1920er abgeschafft wurde, wird es auch jetzt, hundert Jahre später, immer noch von manchen verwendet. Es wirkt so „gezellig ouderwets“, so vertraut altertümelnd.

    #298Verfasser reverend (314585)  29 Mär. 23, 09:24
    Kommentar

    Tüttel, hm? Hätte ich wohl nur im Kontext verstanden …


    Umgekehrte Diaeresis gefällt mir. Das gibt es ja öfter, dass das Trema quasi eine getrennte Aussprache anzeigen möchte; nicht nur bei Eigennamen wie "Citroën" oder "Aÿ-Champagne" im französischen Département Marne. Sogar im Englischen trifft man gelegentlich auf "naïve" oder, für Europäische (und zumal deutschsprachige) Leser sehr ungewohnt, sogar "coöperate".


    PS: Tut mir leid, ich habe den Zähler übersehen … Wenn jemand einen Nachfolgethread eröffnen möchte, werde ich hier gerne verlinken.


    PPS: Für Tüttel & Co. geht's hier weiter: Siehe auch: Das i-Tüpfelchen, das Tüttel und andere dia...

    #299Verfasser Carullus (670120)  29 Mär. 23, 10:31
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