Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Buecher es gibt. Und von wie vielen Buechern und Autoren ich noch nie gehoert habe, oder nur so fluechtig, dass ich sie wieder vergessen habe. (Luecken in meiner Ignoranz sind vorhanden, aber selten, sozusagen.)
Mein Wichtelbuch habe ich jetzt gelesen - vom Autor Peter Fleming (dem Bruder von Ian) hatte ich bestimmt schon mal gehoert, aber das war es auch schon; gelesen hatte ich noch nichts von ihm. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich reingelesen hatte. Er reist in den 1930ern von Peking nach Kaschmir, quer durch China. Und mehr passiert auch nicht; es ist eine pure "Reiseerzaehlung". Er hat kein Interesse an der Gegend, durch die er reist, weder geologisch noch aesthetisch. Er verliert kein Wort ueber die Orte, an denen er und seine Begleiterin Rast machen. Die Menschen, die dort leben, und ihre Kultur im weitesten Sinne sind ihm gleichgueltig. Er erzaehlt von Kamelen und Kameltreibern, vom Essen (und Mangel daran), und was (und mit welcher Waffe) er geschossen oder verfehlt hat, von Pferden, und wie das Wetter war. Trotzdem ist es seltsamerweise ein interessantes Buch (ich glaube auch, dass es im Original einen etwas humorigen Anklang hat, der in der Uebersetzung zum grossen Teil verloren ging), und ich fand es eigentlich schade, als es zu Ende war. Also vielen Dank, lieber Wichtel!
Dann ist mir The Amazing Adventures of Kavalier and Clay von Michael Chabon begegnet. (Es hat immerhin den Pulitzerpreis gewonnen, aber gehoert hatte ich vorher auch davon noch nie.) Es ist eine entfernt an die Entstehung Supermans angelehnte Geschichte - sehr weit bin ich noch nicht; manchmal ist es lustig und interessant, aber an anderen Stellen eher nicht so. Mal sehen; man darf gespannt sein.
Tony Hawks habe ich auch gerne gelesen; den irischen Kuehlschrank und auch seine Tennistournee mit den Moldawiern. (Danach dann nicht mehr so, aber im Radio liebe ich ihn immer noch sehr.)
Und dann habe ich noch ein Gedicht getroffen, das anscheinend auch unheimlich bekannt ist, nur mir noch nicht. Es heisst Weltende und ist von Jakob van Hoddis (1911):
Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei,
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei.
Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.
Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.