Den Film habe ich nicht gesehen, aber zum Procedere vielleicht ein bisschen Hintergrundinfo:
Es sind tatsächlich taktische bzw. strategische Überlegungen, wie #2.
Es gibt keine feste Regel bei den Oscars, wann eine Rolle als Haupt- und wann als Nebenrolle gilt - das Studio bzw. die Produzenten beeinflussen allerdings die letztendliche Auswahl durch Publicity-Kampagnen, da die Chance für einen Gewinn höher ist, wenn die Nominierungen in unterschiedlichen Kategorien erfolgen.
Bette Davis und Anne Baxter waren 1950, jeweils für All about Eve, beide als beste Hauptdarstellerin nominiert, weil Baxter sich einer Kategorisierung als Nebendarstellerin öffentlich verweigert hat (zu Recht - sie spielt immerhin die Titelrolle!). Wie vorauszusehen, hat dann keine der beiden gewonnen. Es gab Stimmengleichstand, und sie unterlagen insgesamt Judy Holliday (Born yesterday). In unterschiedlichen Kategorien hätten beide wahrscheinlich jeweils mehr Stimmen bekommen.
Spätestens seit diesem Zeitpunkt hat sich die besagte Strategie durchgesetzt, oscarreife Darstellungen möglichst in unterschiedliche Kategorien zu plazieren.