Die Quandt-Kinder werden einen erheblichen Teil ihres Erbes als Erbschaftssteuer abgeben müssen.

Anderes Szenario des 50-jährigen: Er wohnt in der Einliegerwohnung des elterlichen Hauses. Auf eine eigene Wohnung bzw. ein eigenes Haus hat er verzichtet, weil die Eltern auf seine Hilfe angewiesen waren. Er hat sich um die Eltern gekümmert und sie in den letzten Monaten auch gepflegt. Jetzt muss er das Haus verkaufen und aus der Wohnung raus, weil er anders die Erbschaftssteuer nicht aufbringen kann.

So passiert in meinem Bekanntenkreis: Ein Ehepaar hatte ein Leben lang gespart und sich eine kleine Altersruhesitzwohnung in Spanien gekauft, um dort den Lebensabend zu verbringen. In Deutschland hätte ihr Geld nicht für eine halbwegs ordentliche Wohnung gereicht. Leider hatten sie versäumt, sich nach den spanischen Gesetzen zu erkundigen. Dort gilt auf alles 40 % Erbschaftssteuer ohne Freibeträge. Beim Tod des Mannes erbte die Frau seine Hälfte der Wohnung, konnte 20 % des Kaufpreises nicht aufbringen, musste verkaufen und lebt jetzt in Deutschland in einem kleinen Appartment. War das gerecht?

Nein, ich bemitleide die Quandts keineswegs. Ich habe lediglich die Vermutung geäußert, dass die nicht alles steuerfrei erben.

Edit.

Dann habe ich dich falsch verstanden.

Ich bemitleide Menschen, die von irrationalen Ängsten geplagt werden. Wer eine leckere Pizza Margherita vor sich auf dem Teller hat und sie ausschließlich als hochgiftigen Chemikalienmix wahrnimmt, die Pestizide im Olivenöl, die Pflanzenschutzmittel auf den Tomaten, das schreckliche Leid der Mozzarellabüffel und der womöglich genmanipulierte Weizen, der schafft sich doch in seinem eigenen Hirn eine Hölle.

Solch übertriebene Ängste sind für andere einfach nur lächerlich. Für die Betroffenen selbst sind sie real, sie können nichts mehr genießen und sich nicht mehr freuen.

Nun ja, aber immerhin haben diese Leute die Kontrolle darüber, was sie zu sich nehmen. Es ist ihre Entscheidung, ob sie die Pizza essen oder das Olivenöl (von dem ich seit der schlechten Presse übrigens auch Abstand genommen habe, es gibt ja unproblematische Alternativen). Sprich: Wir Menschen haben in gewisser Weise noch die Wahl, was wir essen und was nicht. Für die Tier- und Insektenwelt sieht das schon anders aus.

Und die Luft, die wir atmen, ist für alle gleich.

Genau diese Kontrolle glauben die Angstmenschen nicht zu haben. Schließlich ist ALLES furchtbar gefährlich und giftig.

Du lässt Olivenöl weg und regst dich nicht weiter auf.

Ich alte Spottdrossel frage mich, wie viele Liter Olivenöl pro Tag einer trinken muss, damit das Weglassen von Olivenöl für seine persönliche Giftbilanz einen Unterschied macht.

Der Angstmensch findet garantiert irgendwo eine dubiose Quelle, die auch in allen anderen Ölen irgendwelche bedenklichen Stoffe behauptet.

Mir ist durchaus klar, dass die wenigsten Gifte löffelweise verabreicht werden müssen, um ihre Wirkung zu entfalten. Die Gefährdung durch einen Esslöffel Olivenöl, das wenige Mikrogramm Wasauchimmer pro Liter enthält, halte ich dennoch für überschaubar.

Eine überängstliche Freundin, die rational gegen ihre Ängste kämpfte, stellte einmal fest: Wenn bei mir im Sommer Nachbars Katze einmal durch meine Küche läuft, werfe ich alle Lebensmittel weg und schrubbe und desinfiziere die Küche. Wenn bei dir die Katze an der Butter geleckt hat, schneidest du die angeleckte Stelle großzügig aus und isst die restliche Butter ohne Bedenken. Ich bin nicht gesünder als du, aber du bist viel glücklicher.

Und die Katze ist auf jeden Fall glücklich :)

Problematisch bei der Angelegenheit ist, glaube ich, nicht unbedingt die einzelne "Dosis", die man zu sich nimmt, sondern die Regelmäßigkeit. Wenn über Jahre ein Mensch immer und immer wieder mit einer bestimmten, gesundheitsschädlichen Substanz in Berührung kommt - wie z. B. bestimmte Insektizide oder Pestizide -, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Allergie entwickelt oder andere Krankheiten. Diese Einschätzung kommt ja nicht aus der grünen Ecke, sondern von der WHO:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62249/...

Die WHO ist vermutlich auch grünversifft und von den Öko-Gutmenschen gekauft 😉

Jetzt sollte es aber, verflixt nochmal, nicht in die Richtung gehen, dass Leute, die sich um die Umwelt, die Zukunft unseres Planeten, das Klima, die Ernährung aller Menschen sorgen und deshalb die hochindustrialisierte Agrarindustrie, die konzentrierte Macht der Lebensmittelkonzerne, der chemischen und Pharmaindustrie in Frage stellen, generell übertriebene Angsthasen, Hypochonder oder Paranoiker und daher unglücklich sind.

Die, die mit dem ungebremsten Wachstum weiter machen wollen, die Umweltprobleme, den Klimawandel negieren oder bestenfalls gar nicht so schlimm finden, hingegen die glücklicheren Menschen.

Reeva, das kann man doch nicht ernst nehmen. Das ist gequirlter Quatsch.

Und megazynisch obendrein.

Nehme ich nicht, ulinne. Deshalb ja meine Intervention.

Reeva, ich spreche nicht von vernünftigen Einschränkungen bei der Verwendung potenziell schädlicher Substanzen, vernünftiger Aufklärung und wenn nötig Warnung der Menschen durch die Medien und Nachdenken über das, was man tut, lässt, verwendet oder meidet.

Ich spreche von Menschen, die bei fast allem und jedem Angst vor Gift haben, sodass sie nichts mehr einfach nur genießen können.

Ich spreche von irreführenden und/oder tendenziösen Formulierungen, die vor allem bei weitgehend kenntnisbefreiten Menschen unnötige Ängste verusachen. So oder ähnlich argumentieren die "alles-ist-giftig-Warner": "In nahezu allen Fertiggerichten kann Chlor nachgewiesen werden." Diese Meldung ist technisch richtig und trotzdem blödsinnig.

fehler Teufel hat sicher Recht, auch die Akkumulierung kleinster Dosen kann auf Dauer Schaden verursachen. Da bin ich persönlich bei Nahrungsmitteln allerdings eher sorglos.

Bei zwei Schlagzeilen wurde präzisiert: Glyphosat im Bier - wer täglich über einen längeren Zeitraum mehrere Hektoliter trinkt, riskiert eine Vergiftung. Saccharin verursacht Krebs - bei Konsum von 80 Flaschen Diätcola täglich über längere Zeit.

Ohne es zu wissen unterstelle ich, dass man auch bei allen anderen Giftrückständen in Nahrungsmitteln absurde Mengen zu sich nehmen müsste.

Die Akkumulierung halte ich für eine reale Gefahr für Arbeiter, die ohne hinreichenden Schutz mit diesen Substanzen ständig in Berührung kommen, vor allem, wenn Gifte in irgendeiner Form eingeatmet werden.

Viel wichtiger als hysterische Giftvermeidung scheint mir gesunde Ernährung. Ich habe in den frühen 80-ern gekellnert. Damals wurde als "Riesengiftskandal" verbreitet, dass Kopfsalat mit Nitrosaminen belastet sein könnte (eine Kiste Salat war etwa gleichauf mit 100 gr Pökelfleisch). Viele Restaurantgäste bestellten in dieser Zeit "Ein Schnitzel mit Pommes, aber ohne den Salat, ich will keine Nitrosamine, lieber ein paar Pommes mehr".

Schade, daß du in deinem bisherigen Leben noch keine normalen Menschen kennengelernt hast.

#16 Wir sind nicht besonders weit voneinander entfernt ...

Wenn du persönlich die Sache "Nahrungsmittel" locker siehst, kann ich das gern akzeptieren. Ich denke auch, dass du Recht hast mit deiner Sorge um Arbeiter, die unzureichend (oder gar nicht) geschützt mit gefährlichen Stoffen umgehen (müssen), vielleicht nicht hier bei uns, aber in anderen Ländern ganz sicher. Allerdings kann man diesen Aspekt auch auf die "normale" Bevölkerung anwenden, wenn man überlegt, dass es Länder auf der Welt gibt, in denen der Umweltschutz überhaupt keine Rolle spielt und durch Ableitung von giftigem Wasser z. B. Trinkwasserreservoirs vergiftet werden oder illegal abgeladener Müll die Erde verseucht, oder eben mit Atomenergie schlampig umgegangen wird. Der Punkt ist, dass wir hier im Westen ziemlich gut geschützt sind, was solche Gefahren angeht, aber das gilt eben nicht für alle Menschen und für die gesamte Umwelt auf der Erde.

Ich gehöre auch nicht zur ängstlichen Sorge, und ich weiß auch, dass "Gifte" in der Natur ganz ohne menschliches Zutun vorkommen und in die Nahrung gelangen können. (Thema: Wildpilze) Nur gibt es eben nicht nur das "Hier" und das "Wir", sondern auch das "Dort" und "die anderen". Umwelt- und Naturschutz hört ja nicht vor der eigenen Haustür auf, sondern ist eine globale "Baustelle".

"Man hat keine Allergie gegen alles, das irgendwie mit fair und bio belabelt ist."

Kennst Du da jemanden?

Hmmmm ;-)

Keine Ahnung, ob das als Bio-belabelt zählt: Ich habe mal eine hypoallergene sauteure Gesichtscreme geschenkt bekommen. Nach einmaligem Gebrauch konnte ich nur sagen: Nur Salzsäure im Gesicht wäre verheerender gewesen. Auch hypoallergenes Pflaster verursacht bei mir Ekzeme. Deswegen sind diese Produkte aber nicht generell schädlich. Hypoallergen heißt nur, ein Inhaltsstoff, auf den einige allergisch reagieren, wurde ersetzt durch einen Stoff, auf den nur einer von 100.000 allergisch reagiert - und der eine bin eben ich. Man muss (ich bin der Beweis) auch von hypoallergenen Kosmetika und Pflastern sagen: Kann Allergien auslösen. Trotzdem glaube ich nicht, dass sie verboten werden oder allgemein vor ihnen gewarnt werden sollte.

Danke für die Tipps, Selima. Bei Kleidung bin ich allerdings sowieso sehr öko. Ich trage die Sachen jahrelang und das meiste mache ich auch noch selbst. Deshalb kann ich dir auch genau erklären, warum Reißverschluss in der Jeans erneuern so sauteuer ist: Mit dem Reißverschluss fängt man beim Nähen an. Um ihn zu tauschen, müssen 5 sehr feste Nähte durch mehrere Stofflagen Stich für Stich aufgetrennt werden, das geht meines Wissens nur von Hand. Bei der Neufertigung dieser 5 Nähte ist ständig die hintere Hosenhälfte im Weg, die bei der Erstfertigung noch nicht da war. Eine ganze Hose nähen dauert bei mir als geübter Hobbyschneiderin etwa 3 Stunden. Einen Reißverschluss tauschen über eine Stunde.

Beim (seltenen) Kauf werde ich die von dir empfohlenen Seiten vorher studieren, wenn wieder einmal etwas anfällt, was ich nicht selbst hinbekomme. Da ich wenig kaufe, kann ich mir unbestritten leisten, den Mehrpreis zu zahlen - da kann ich endlich einmal etwas tun. Danke.

ulinne, natürlich kenne ich jede Menge normale Menschen. Aber lustig ist nur der, der besorgt nachsieht, ob seine Orange nicht etwa aus Italien stammt, wenn ich mit gespielt bedenklicher Miene auf den hohen Ascorbinsäuregehalt in italienischen Orangen hinweise. Die, die nur grinsen, sind nicht berichtenswert.

Übrigens: Sind deine Schornsteine mit hochwirksamen Filtern ausgestattet, die regelmäßig gewartet und gewechselt werden? Wenn nein, dann sind deine vermeintlich ökologischen Holzöfen ganz einfach Dreckschleudern, egal, wie kalt du sitzt. Da kann ich viel E6-Diesel fahren, bevor ich auf deine Feinstaubwerte komme.

fehler Teufel, ein von den Programmen und Zielen der Grünen überzeugter Wähler sollte die Grünen wählen. Das nennt man Demokratie, da bin ich dafür. Ich möchte gern, dass er mich nicht auf der Straße absticht, weil ich nicht von den Programmen und Zielen der Grünen überzeugt bin und sie nicht wähle. Das tätest du ja auch nicht, da bin ich sicher. So gesehen können wir gern Freunde bleiben, wenn du einverstanden bist.

Aber dass ein offensichtlich gescheiter Mensch wie du Greta Thunberg verehrt, verstehe ich nicht. Wenn die nur ansatzweise verstünde, was sie erzählt, hätte sie ihre Segeltörns doch in dem Moment abgeblasen, als sie erfuhr, wie viele Transatlantikflütge für Menschen und Material, wie viel Treibstoff für Begleitschiffe und Begleithubschrauber fällig werden. Ich habe einen Greta-Verehrer bekehrt, indem ich ihm ein Interview mit ihr zu lesen gegeben habe. Da hat er zum erstenmal wirklich wahrgenommen, was die genau sagt: Nur billigste Allgemeinplätze, vieles davon zeigt, dass sie selbst nicht ansatzweise versteht, was sie sagt, keinerlei Lösungsansätze und Unverschämtheiten vornehmlich gegen die Deutschen, weil die das wahrscheinlich einzige Volk sind, bei dem man sich vor das Regierungsgebäude stellen und verkünden darf: Ihr seid ein Volk von Schurken (wörtl. villains), ohne von der Bühne gezerrt und verjagt oder gar verprügelt zu werden. Der Ex-Greta-Verehrer findet jetzt auch, dass die sich das mit dem CO2 noch einmal ansehen sollte, ehe sie den "Verbrauch" bejammert.

[OT re #26] Schicker Werbesatz, den die Firma da in die Wikipedia reinbekommen hat.

#27 re Einkauf: Prima. Dann ist der Näherin in Bangladesh geholfen - und dem Bauern in Indien auch.

Reißverschlüsse habe ich auch schon getauscht - das Vergnügen ist mir bekannt. GsD fehlt's bei meinen Hosen sehr selten am Reißverschluß.

#27 Klar bleiben wir Freunde. Und da hat meine Provokation in Sachen Greta ja tatsächlich bei dir auch mal gezogen. Siehste ;)

Nein, im Ernst. Gut finde ich an ihr, dass sie als sehr junger Mensch etwas in Bewegung gesetzt hat. Ohne sie und die Fridays for Future-Kids wäre der Umweltschutz in den letzten Jahren längst nicht so in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das ist ihr Verdienst.

Wenn man lange Oberteile trägt und die Hose voraussehbar nicht mehr allzu lange hält, kann man auch den neuen Reißverschluss an den alten nähen. Von Hand allerdings, fürchte ich.

Es gibt Rennstrecken, auf denen man ganz legal rasen kann. Unser Autoschrauber ist grad mit seiner Rennmaschine in die Emirate geflogen, um da seinen Urlaub mit ihr auf der Rennstrecke zu verbringen. Ist nicht meins, versteh ich nicht, aber wenn er meint. Warum aber wollen so viele Rassüchtige das IRL - spricht auf offiziellen Straßen - tun? Macht das den Thrill aus, dass tatsächlich mal ein schwachmotoriger Kleinwagen im Weg sein könnte und gewagt umfahren werden muß? Müssen wir Normalbürger sowas wirklich dulden?

Ganz abgesehen davon ist die Raserei überall ökologisch betrachtet totaler Schwachsinn.

Würde ein Tempolimit wirklich etwas für die Umwelt bringen? Meinem subjektiven Eindruck nach wird da sehr viel Bohei um eine winzige Minderheit gemacht.

Ich fahre oft zu verkehrsarmen Zeiten längere Autobahnstrecken. Da besteht für jeden die Möglichkeit, so schnell zu fahren, wie er will. Ich tuckere mit 120-130 km/h dahin - und werde eher selten überholt. Erlebnisse vom Typ: "Da fahr ich mit 120 und der überholt mich, dass ich glaube ich parke" sind äußerst selten.

Unbestritten ist, dass eine homogene Geschwindigkeit den Verkehrsfluss deutlich verbessert. Und die wenigen Aggressivlinge, die einem überholenden Kleinwagen fast in den Kofferraum klettern, würden sich nicht mehr einbilden, im Recht zu sein.

Greta Thunberg tut mir eigentlich ziemlich Leid.

Was sie angestoßen hat mit ihrem Schulprotest finde ich gut, denn Klimaschutz ist wichtig und auf diese Weise in die große Öffentlichkeit gerückt. Damit wird Druck auf die Politik ausgeübt und das finde ich wichtig und richtig.

Aber sie als Person wurde dann meiner Meinung nach instrumentiert und ist dieser Weltöffentlichkeit nicht gewachsen. Persönliche Verehrung geht mir da viel zu weit.

Ach bitte, fehlerTeufel, für das Stahlbäuerchen ist alles, was auch nur ansatzweise grün/ökologisch angehaucht ist, das absolut Böse. Da gibt es für solche Feinheiten keinen Platz.

P.S.: Auch von "Stutensee" ist nur in der Bildbeschreibung die Rede; im Teaser geht es um das gesamte Gebiet nördlch von Karsruhe. Auch das nur unwesentliche Feinheiten beim Pflegen des Feindbilds.

Es ging ,wenn ich mich richtig erinnere, auch im restlichen Artikel nicht um "ökologisches" Heizen, sondern eben um diese "Komfortöfen", d.h. die zusätzlich zur regulären Heizung zwecks Gemütlichkeit betriebenen Kaminöfen. Wofür mir aber wirklich das Verständnis fehlt, ist die gegen Ende des Artikels gemachte Aussage, gescheite Filter würden das Problem beheben können, diese seien aber so teuer, dass viele Menschen keine einbauen ließen.

Ja, verdammt nochmal - dann muss eben eine Verordnung her, die das zur Pflicht macht! Ansonsten: Ofen von Amts wegen stillgelegt.

Wegen allem moglichen anderen Kram muss man aus Klima- und Umweltschutzgründen unbequeme und teure Auflagen erfüllen; Betreiber von modernen und extrem sauberen Gasbrennwertthermen z. B. müssen sich alle 2 Jahre für teuer Geld vom Schornsteinfeger per Abgasmessung bestätigen lassen, dass ihre Anlagen sauber arbeiten - und bei den Holzöfen, die wirkliche Dreckschleudern sein und die Luft auf Hunderte von Metern im Umkreis verpesten können, sagt man schulterzuckend "Filter einbauen ist halt teuer, kann man keinen zu verpflichten"?!!! So wird das nichts mit Umweltschutz und Feinstaubreduzierung.

Solche ungefilterten Öfen SIND verboten, wenn mich nicht alles täuscht. Zumindest darf man sie sich nicht mehr anschaffen, aber mein Schornsteinfeger würde da radikal vorgehen. Da bin ich sicher aufgrund eines Gesprächs. Ist, soweit ich weiß, Gesetz.

Ich habe den von Stahlbauer verlinkten Artikel nicht gelesen, galube aber ziemlich sicher zu wissen, dass es auch für Holzöfen Grenzwerte gibt und dass Hausbesitzer nachweisen müssen, dass sie diese einhalten. Hier ein recht ausführlicher Artikel aus Sicht eines Schornsteinfegers:

https://www.schornsteinfegermeister.de/schorn...

Ob die Grenzwerte niedrig genug sind und ob die Übergangsfristen zu großzügig sind, kann ich nicht beurteilen.

Mein Vater darf seinen Kachelofen nicht mehr betreiben, es sei denn, er rüstet ihn mit den entsprechenden Filtern nach. Da ihm das zu teuer ist, hat er ihn stilllegen lassen müssen. Die Schornsteinfeger in unserer Region, deren Aufgabe die Überprüfung von Heizungen und Öfen ist und die entsprechend reagieren, wenn die Grenzwerte überschritten sind bzw. Öfen nicht betrieben werden dürfen, sehen das ziemlich streng.

Und ich denke mir, spätestens nach Veröffentlichung dieses Artikels werden auch die Schornsteinfeger in der Karlsruher Region hellhörig.

Bei uns kommt auch zweijährlich der Schornsteinfeger um die Abgaswerte unseres Pelletofens zu überprüfen. Dabei kontrolliert er auch den Kaminofen (allerdings ohne Abgasmessung) - und der Kaminofen wurde auch vor Inbetriebnahme feuerrechtlich überprüft.

Der Kachelofen bei meinem Vater wurde auch stillgelegt und darf nicht mehr betrieben werden (wird er auch nicht mehr, weil im Schornstein mittlerweile andere Rohre/Leitungen verlegt wurden).

Was mich manchmal stört: Grünabfallverbrennung in der Feuerschale/-tonne. Unsere Nachbarn hatten letztes Jahr einen(!) Buchsbaumzünsler entdeckt und daraufhin sämtliche Buchsbaumsträucher bei sich verbrannt. Der Qualm war so dicht (und zog, aufgrund der Wetterlage, nicht gleich ab), dass ich ehrlich Angst um meine Katzen hatte, die ich da grade rausgelassen hatte. Furchtbar...

Solche Verordnungen für alle möglichen Öfen gibt es schon länger. Ich persönlich merke es an meinen Stores und Fensterscheiben, die im Winter nicht mehr so viel schmutzen als im Sommer. Außerdem ist Feuer machen eine Kunst, habe ich mir sagen lassen. Hängt von der Wetterlage ab.

Es gibt bei allen Verordnungen 1 Ausnahme. Das sind Häuser, die keine andere Heizmöglichkeit als Holz haben. Zumindest in der Pfalz. Weiß ich, weil ich selbst nur mit Holz heize, ich habe keine andere Heizung. Allerdings moderne Öfen und trockenes Holz. Der Schornsteinfeger mißt. Der Schornstein mußte gedämmt werden, weil die Abgase, die oben rauskamen zu kalt waren, um sonst noch ordentlich abzuziehen. Moderne Kachelöfen können das. Und die Abwärme wärmt über Rohre fast das ganze Haus.

#53: Das ist so eine besondere Sache, das Verbrennen von Gartengrünzeug.

Wenn in einem Garten eines "Normalmenschen" von der Straße aus ein keiner Feuerschein von einem "besorgten Nachbarn" entdeckt wird, fährt die Feuerwehr mit Löschfahrzeug und Mannschaftswagen an.

Wenn gewisse "Großkopferte" so viel nasses Zeug verbrennen, dass im Umkreis von 100 Meter ein Rauch alles vernebelt, gegen den der "Londoner Nebel" ein Dunstwölkchen war, kommt der Brandinspektor mit dem Pkw. Man scherzt dann zusammen und es gibt eine "Ermahnung", das nächste mal es nicht so zu übertreiben.

Die Durchsetzung von Umweltschutzauflagen-/ -gesetzen ist in Bayern sehr von der Prominenz abhängig. Warum gibt es in Oberbayern in bestimmten Gebieten kaum/keine Windräder?

Na, Spargel wird halt nicht im bayerischen Oberland angebaut, sondern in Schrobenhausen und in Franken. Wo kämen wir da hin, das schöne Oberland zu verspargeln.

Natürlich nicht. Das sind Hauser, die weder eine fest installierte Gas-, Öl-, Pellet- oder Elektroheizung (hab ich was vergessen?) haben.Von niemandem wird erwartet, dass er seine gesamte Wohnung mit mobilen Elektroheizlüftern oder -körpern auf eine annehmbare Temperatur bringt.

Meine Hausnachbarin hat vor ca. 10 Jahren die "zu teuren" Nachtspeicherheizungen in ihrer Wohnung herausreißen lassen und sich Einzelholzöfen aufgestellt. Das Haus hat keinen Kamin, also wurden die Ofenrohre direkt durch die Außenwände verlegt. Sie schwärmte von der Gemütlichkeit der natürlichen Wärme, das bisschen Holz hereinholen sei doch keine Arbeit und viel ökologischer als die Nachtspeicher sei es auch.

10 Jahre und einen Herzinfarkt später hat sie nicht mehr die Kondition für die Holzschlepperei. Sie heizt jetzt mit Ölradiatoren. Geblieben sind ihr die Ofenrohre in der Wand, die jetzt keinen Rauch mehr hinaus aber jede Menge Kälte hereinlassen.

Ölradiator: Meist 3 kW Heizleistung (mehr geht an einer 16 A Sicherung und über 1,5 mm² nicht). Kommt bei dem üblichen, maximalen 8-Stunden-Nachtladezyklus nicht an eine Nachtspeicherheizung heran, "frisst" dafür den wesentlich teureren "Normalstrom". Das lohnt sich bestimmt (wenn man in Decken gehüllt nur die Raumluft erwärmt).

Erinnert an die "gute Stube" meiner Ziehmutter. Die wurde im Winter nur angeheizt, wenn Besuch kam. Raumluft ok, aber alles andere (v. a. die Polstermöbel) sehr kalt (nichts für Empfindliche - daher Besuche meist kurz).

Die Holzschlepperei ist nicht das einzige Kriterium: Anfeuerholz (Spleißen) muss gehackt werden. Die Holzpreise haben einen Höhenflug, auch bei Brennholz. An den Straßenrändern und Bahnlinien ist die "Ausholzaktion" wieder im Gange. Warum? Bayern soll schöner werden, die Reisenden wieder etwas vom (zugewachsenen) Land sehen. Tatsächlich geht es darum, die Pellets- und Spanplattenindustrie sowie Biogasanlagen mit genügend Hackschnitzel zu versorgen (Feldanbau reicht nicht mehr für die vielen Biogasanlagen).

Und schließlich gibt es noch die zu entsorgende Asche. Vorsicht, da nur noch Kunststoff-Restmülltonnen in Verwendung sind. Aschetonnen waren früher aus Zinkblech, die Asche wurde auch gesammelt und im Winter als Streumaterial verwendet.

Möwe, diese etwas einfach gestrickte Dame lebt tatsächlich mit ihren nicht mehr benutzten Holzöfen und den zugehörigen Ofenrohren. Da die Öfen theoretisch feuerbereit sind, müsste die Isolierung entsprechend aufwändig ausgeführt werden.

Der Vermieter hat ihrer Spinnerei vor 10 Jahren zugestimmt. Jetzt besteht er darauf, dass die Öfen feuerbereit bleiben, weil die Wohnung sonst überhaupt nicht mehr beheizbar und damit nach dem Auszug der Dame nicht mehr vermietbar wäre.

Sinn macht es lokal: Mein Schwager hat eine Schreinerwerkstatt und Zimmerei. Das Holz und die Späne, die bei der Holzbearbeitung zurückbleiben, werden direkt ins Holzsilo entsorgt (teils über die Staubabsaugvorrichtungen) und beheizen sowohl die Werkstatt, als auch 5 Haushalte mit insgesamt etwa 18 Personen.

@58

Wenn man kein neues Haus kauft, sondern ein Altes und das renoviert, gibt es das durchaus.

Drin waren Öl-Einzelöfen. Gefährlich und stinkend.

Möglichkeiten waren: Gaszentral einbauen (gab noch kein Gas), Ölzentral einbauen (damals schon gedacht, daß es mit dem Öl mal bergab geht). Wärmetauscher ging nicht. Elektrische Varianten - damals noch keine Photovoltaik auf dem Dach.

Ich habe mich für zunächst 1 einzigen Schwedenofen entschieden, später noch ein Kachelofen, der nun alles heizt. Ich liebe Bäume und Wälder und spare daher so viel es geht an Holz. Durchaus machbar. Auch bei den Kachelöfen gibt es Unterschiede. Es darf auch nur gut getrocknetes Holz rein. Das zum größten Teil aus gefallenen Eschen besteht (die rafft immer noch der Pilz dahin).

#68

Danke für deine Antwort.

Es geht also um Kosten, nicht um die technsichen Möglichkeiten, wenn ich das richtig verstehe. Finde ich jetzt nicht unbedingt vereinbar mit "Wir werden alle Sterben ... Keine Enkel in die Welt setzen ... die Menschheit ist böse usw.". Aber gut, muss ich nicht verstehen.

Oder aber "Heizen mit Holz" ist genauso grün wie "ich und meine Obstwiese und Biogemüse aus dem eigenen Garten". Gefühlsgrün sozusagen. Hat mit Fakten zum Klima- oder Umweltschutz wenig zu tun.

#69: Feinstaub ganz übersehen. Riecht man Verbrennungsabgase, atmet man auch den Feinstaub ein, da sich die Geruchsmoleküle an diesen feinen Staub binden, der voll lungengängig ist. Dort wo die Abgaswärme ausgereizt wird, ehe die Abgase den Schornstein verlassen, kann man nach einer Weile die Rußstreifen/-flächen auf Dächern und angrenzenden Flächen (je heller, desto deutlicher) sehen. Aus was mögen die mit Wasser ablaufenden Verbrennungsrückstände alles bestehen, v. a. wenn Abfall mit verbrannt wird?

Jede Art von Heizung hat ihre Vor- und Nachteile. Man sollte nur nicht so tun, als sei eine Holzheizung der große umweltschonende Wurf, v. a. wenn man die Gesundheitsbelastung mit einkalkuliert. Es gibt keine saubere Energie zum Heizen.

@70

Ist doch immer eine Mischung aus Allem?

Ich behaupte sicher nicht, daß die Holzheizung die sauberste Variante ist, aber wenn man alles mitrechnet (Fracking-Gas, Ölverschmutzung etc.) kommt sie jetzt auch nicht schlimmer daher als alles andere.

Nicht mal die Photovoltaik auf dem Dach ist nur sauber. Logisch nicht, auch da werden Materialien verwendet. Und entsorgt werden muß sie auch irgendwann.

Nur die Argumentation gegen die Leute, die dann nur "angeblich" grün sind, weil: die heizen ja auch... etc. ist sehr eigentümlich. Soll ja irgendwie heißen, jemand, der Bio isst und Natur liebt, soll bitte in ein Blätternest in den Wald ziehen. Sonst inkonsequent.

Meine Rechnung ist auch: Irgendwann wird es hier massive Engpässe in jeder Hinsicht geben. Anno dunnemals sind die Omas mit den Handwägelchen in den Wald gefahren und haben aufgelesen. Ästchen, Tannenzapfen, etc. Immerhin. Besser als nichts.

Wer glaubt, daß uns sowas nicht mehr passieren kann, irrt meiner Meinung nach gewaltig.

Das stimmt ulinne, ein totaler Blackout liegt im Bereich des immer möglicher werdenden. Für den Rückfall in die Ökosteinzeit ist man mit einer Einzelofenheizung besser gerüstet.

Meine Frage nach Filtern in deinem Schornstein in #27 dieses Fadens hast du übersehen. Ich hatte dort schon festgestellt, dass ich einige 1000 km mit meinem Diesel E6 fahren müsste, um feinstaubmäßig mit dir gleichzuziehen.

Edit: Du verheizt mit Pilzen verseuchtes Holz? Ist das zulässig? Ist das nicht hochgefährlich für den Benutzer, der das Holz aufsetzt und später in den Ofen packt?

Im Umgang mit Ökoverfechtern begegnet mir dieser Irrtum öfter: Wenn es die Urgroßeltern schon gehabt - getan - benutzt haben, ist es natürlich, gut und öko. Das fängt an beim Alaunstift als Deoersatz, "weil in Deos so viel Aluminium ist" und hört bei der Einzelofenheizung noch lange nicht auf.

Du findest die Öko-Pausetaste dann auch mal wieder, oder?

@77

Schade, daß man solche Ergüsse braucht, um nachzudenken bzw. Argumente zu finden.

Bitte keine Aufregung!

Selbstverständlich hat jede Art der Energieerzeugung und deren Verbrauch positive und negative Seiten. Merkwürdig ist jedoch die immer wieder festzustellende Einseitigkeit (oder das Verschweigen) in der Medienlandschaft. Dort wird oft mit Allgemeinplätzen argumentiert. Was folgt daraus?

Man muss auf konkreten Beispielen herumreiten, um unterschiedlichen Tatsachen auf den Grund gehen zu können. Je tiefer die Diskussion (Beispiel Holzheizung) dann wird, desto stärker trennen sich die Argumente beider Seiten. Fatal wäre, wenn es zu einer sturen Blockbildung käme, anstatt die Unterschiede gegeneinander abzuwägen. In den meisten Fällen kommt man dann zu dem auch in #69 zu findenden Ergebnis, dass man sich über ein Nullsummenspiel die Köpfe heiß geredet/geschrieben hat.

Dass etwas gegen die Klimaänderung getan werden muss, steht außer Zweifel. Dass das Verständnis dazu bei jeder engagierter Person anders ist, kommt von deren Erfahrungshintergrund. Was wäre jedoch, wenn alle den gleichen hätten? Dann gäbe es keine Diskussionen.

#79 ist ein sehr gutes Beispiel, dass unterschiedliche Sichtweisen und diesbezügliche Interessen der fruchtbare Boden für interessante Diskussionen sind, die auf kleiner Ebene meistens zu einem Erkenntnisgewinn der Diskutierenden führen (wenn diese sich darauf einlassen - was man von intelligenten Menschen erwarten darf). Tatsachen lassen sich nicht "wegreden". Wer das versucht, weiß es nicht besser oder ist schlicht dämlich. Im ersteren Fall kann man helfen.

Der Artikel benennt Zustände, die ich bestätigen kann - schließlich lebt der größte Teil meiner Familie in diesem Land und ich werde Mitte/Ende nächsten Jahres dorthin zurückkehren.

Da wurde was übersehen: Polemik ist nicht gleich Diskussionsabsicht.

Ist aber wirklich alles Polemik, was einem selber nicht passt? Und vor allem, wenn schon, dann wäre es doch (als eigentlich Besserwissender nach eigener Einschätzung) angebracht, sich genau darauf einzulassen, um die Polemik als das aufzudecken, was sie ist: Die Verbreitung von Volksdummheit.

Doch bitte keine pauschalen Verurteilungen - man denke daran, dass jeder das weiß und für richtig hält, was ihn aus seiner Lebensumgebung prägt. Kommt man trotzdem zu einer Ablehnung, muss man das nicht öffentlich kundtun, man kann auch schweigen. Sonst begibt man sich in die Gesellschaftsschicht, die mit ihren Anfeindungen jeglicher Art v. a. soziale Netzwerke vergiftet.

Edit: Woher sollte man denn wissen, was als Polemik so verbreitet wird, wenn es nicht welche gäbe, die das tun? Man kann nur das bekämpfen, was man als Gegner erkannt hat.

#75 Deo-Kristalle - oder Alaunstifte, wie du sie nennst - wurden in den 1980ern beliebt, als sinnvolle Alternative zu den damals sehr aggressiven und mit Alkohol und Duftstoffen versetzten Deos, die oft Hautreizungen verursachten, gerade bei rasierten Achselhöhlen. Mit dem Aluminium-Problem hatte das nichts zu tun, darauf wurde man erst viel später aufmerksam. Und dann gerieten selbstverständlich auch die Deo-Kristalle in Verruf, weil auch in ihnen Aluminium enthalten ist, wie du sicher weißt.

Aluminium kommt im menschlichen Körper vor; dass zu viel Aluminium schädlich für den Menschen ist, ist wohl unbestritten, nur in welcher Menge, weiß man nicht. Ich stehe z. B. Alufolie oder Grillschalen aus Aluminium sehr viel skeptischer gegenüber als Deos mit Aluminiumsalzen, die für mich nach wie vor alternativlos sind und - in Maßen eingesetzt - m. E. auch überhaupt nicht gesundheitsschädlich.

#80/82 Erstens entscheide ich selbst, mit wem ich diskutiere. Ich halte nichts davon, andere Leute mundtot zu machen, solange sie nicht persönlich/beleidigend werden. Zweitens ist es doch so, dass man häufig über eine einmal gefasste Meinung nicht mehr großartig nachdenkt, sondern an ihr festhält, komme was da wolle. Beispiel: Deo-Kristall. Ich habe sie lange und gerne benutzt und hatte von dem Aluminiumgehalt keine Ahnung. Als mir das Thema dann schließlich unterkam, habe ich eine liebgewonnene Gewohnheit überdacht. Anderes Beispiel: Holzheizung. Pellets waren lange für mich eine begehrte (aber in der Anschaffung sehr teure) Heizmethode. Feinstaub war da (noch) kein Thema. Jetzt denke ich anders darüber.

Was also ist so schlimm an anderen (vielleicht für mich unverständlichen) Meinungen, die von mir aus auch mit dem Holzhammer auf den Tisch geknallt werden? Ich muss ja nicht zurückknallen, sondern kann mir meine Art der Reaktion aussuchen.

Re #88: Das ist einfach eine Frage des persönlichen Naturells, denke ich. Wieviel Energie man hat. Wie konfliktfreudig man ist.

Für mich persönlich finde ich, die Beschäftigung mit Krakeelern und Dummbratzen ist meine Lebenzeit nicht wert: Is this the hill you want to die on? Know when to disengage and walk away. Ich fühle mich auch nicht (mehr) berufen, andere Leute überzeugen zu wollen: You can lead a horse to water, but you can't make him drink.

Ist das eine suboptimale Lebenphilosophie? Vielleicht. But it works for me.

#Polko

Meine Meinung: Das mit der Toleranz kann man auch übertreiben. Da werden sogar Staaten aktiv. Deutschland z.B. wenn um Diffamierungen oder Leugnungen bzgl. 3. Reich, Juden usw. geht.

Da fühlt man sich möglicherweise auch persönlich angegriffen. Aber wenn man Realität als etwas Diskussionswürdiges darstellt bzw. deren Existenz leugnet, wird es doch kritisch.

Ich persönlich sehe auch kritisch, wenn ein sehr religiöser Mensch Schulbücher herausgeben möchte, in denen die biblische Geschichte als vollkommene Realität dargestellt wird und es sowas wie Evolution schlicht nicht gibt.

Hat ja Folgen sowas.

Das hat für mich mit sich persönlich angegriffen fühlen nicht viel zu tun.

Realitätsverweigerer.

So weit ich weiß, ist so ein Kachelofen nicht billig. Für das Geld, das sie für den nachträglich installierten Kachelofen ausgegeben hat, hätte ulinne wahrscheinlich eine richtige Heizung zu einem guten Teil finanzieren können.

Sie hat sich der Umwelt zuliebe das Elend mit der Holzschlepperei, sehr viel Dreck und eisiger Kälte jeden Morgen angetan - um jetzt hören bzw. lesen zu müssen, dass diese Art der Heizung sogar besonders umweltschädlich ist.

So etwas macht wütend - vor allem auf den, der die schlechte Nachricht überbracht hat.

Holzhammer:

Darüber habe ich am Wochenende nachgedacht. Was ist ein Holzhammer?

Bei mir kommt als Holzhammer an, wenn jemand ganz matter-of-factly verkündet, 19° C sei eine hinreichende Wohnraumtemperatur. Ich fühle mich geholzhämmert, wenn mir eine Sportart nach der anderen empfohlen wird.

Umgekehrt habe ich hier die heftigsten Abwehrreaktionen auf MEINE positiven Beiträge für die Umwelt bekommen. Ich verkünde ganz sachlich, dass der Mensch weder Fleisch noch in unseren Breiten Wohnraumkühlanlagen braucht - und es bricht der Sturm über mich herein.

Vielleicht geht es uns allen nur ums persönliche Wohlbefinden und sonst gar nichts - man gibt das nur so ungern zu?

#103

Es geht im Link, wenn ich das richtig verstehe, um den kompletten Müll (einschließlich Papierverpackungen aus dem Internethandel, die recyclet werden) und einschließlich des Sperrmülls. Daher sind Ländervergleiche evtl. nicht sinnvoll, wenn z. B. in anderen Ländern kein Sperrmüll kommunal gesammelt wird.

Es ist halt schon so, dass im Jahr 2000, um den es wohl geht, viele Leute statt Urlaub Möbel gekauft haben oder einfach so ausgemistet haben. Da kommen schon einiges Kilo zusammen, denke ich.

#106

Der Ländervergleich ist im Artikel drin, das bezog sich nicht explizit auf deine Frage, stimmt.

Ansonsten biete ich außer Sperrmüll noch Home Office als Erklärung. Der ganze "Industriemüll" aus Kantinen usw. wurde ja im Jahr 2000 und 2001 im Home Office zum "Privatmüll".

Nach meiner Erinnerung habe ich mindestens eine Artikel hier selbst eingestellt (vor der Pandemie, meine ich), in dem von einem Anstieg der Müllmenge pro Kopf in DE die Rede war. Das scheint also nicht ein einmaliger Effekt zu sein.

https://de.statista.com/statistik/daten/studi...

https://de.statista.com/statistik/daten/studi...

Evtl. aber nicht so deutlich wie 2020 verglichen mit 2019.

Im Artikel geht es nicht um Müllmenge pro Kopf, sondern um Haushaltsmüll, denke ich, also nicht Industriemüll. Die Frage ist ja, was ist municipal waste:

https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-expl...

Es ist kompliziert.

@103

In meinem Umfeld gibt es 2erlei Arten, damit umzugehen.

In meinem privaten Umfeld befinden sich hauptsächlich Menschen, die sich mit dem Problem beschäftigen und entsprechend verhalten. Also Müllreduktion oder Vermeidung von Müll durch entsprechende Käufe.

In meinem Arbeitsumfeld ist das genaue Gegenteil zu sehen.

Das könnte allerdings ein Generationenproblem sein, das wage ich nicht zu beurteilen.

Privat: hauptsächlich ab ca. 50 aufwärts, Geschäft: ab ca. 25 und fast nur junge Leute.

Nachbarns sind allerdings auch jung und durchaus umweltbewußt.

Wir achten zu Hause sehr auf Abfälle - ich persönlich habe eine Plastikphobie (schon lange, nicht erst, seit Plastik ein Problem ist) , von daher fällt bei uns sehr wenig Plastikmüll an. Trotzdem kommt immer wieder für meinen Geschmack zu viel zusammen.

Müllmenge in DE:

Ich "liebe" diese Durchschnittswerte, bei denen es keine Angabe gibt, was alles dazu zählt. Ist in dem Artikel die Füllung der Restmülltonnen gemeint? Sind nicht mehr verkäufliche Textilien einbezogen, die von Modeketten vernichtet werden? Ist Wertstoff eingerechnet?

Falls es tatsächlich um Restmülltonnen (plus Sperrmüll, der ist ja genannt) geht, dürften Billigartikel wie z.B. T-Shirts zu je 2,99€ einen großen Teil ausmachen.

Ich habe das schon einmal gepostet und wiederhole es hier: Man kann unbesorgt wirklich ALLE Textilien in den Altkleidercontainer werfen. Nicht mehr tragbares wird als Einwegputzlappen verkauft, z.B. an Autowerkstätten, die sonst Unmengen an Putzpapier verbrauchen würden.

#114: Danke für diesen sehr aufschlussreichen Artikel. Ich habe meine eigenen Kleidungskäufe eh schon drastisch zurückgeschraubt und trage die meisten Teile auch tatsächlich, bis sie nicht mehr "bürotauglich" sind (und oft auch noch darüber hinaus - man ist ja schließlich nicht immer im Büro 😉). In Zukunft werde ich außerdem noch genau darauf achten, was auf dem Altkleidercontainer steht, in dem ich meine aussortierten Stücke deponiere. Und vielleicht versuche ich mich tatsächlich auch mal selbst im Upcycling - die Infrastruktur dafür wäre schließlich vorhanden. 🙂

Wie Dodo habe ich auch immer nur noch tragbare Kleidung in die Sammlung gegeben und den Rest in den Müll, weil ich auch gelesen hatte, dass es für die Sammler ein Riesenaufwand wäre, die brauchbaren Teile herauszusortieren.

Aber wenn der Rest auch verwertet wird und das so gewünscht wird, kann ich natürlich alles abgeben.

Ich sehe auch den Zusammenhang zu meinem Beitrag nicht so recht. In dem Artikel geht es, so weit ich es beim Überfliegen verstanden habe, um Fast Fashion und darum, dass viel zu viel gekauft wird, sowie um Polyester. Beides spielt in meinem Kleiderschrank eine winzige Rolle. Und auch in dem Artikel steht, dass Stoffreste zu Putzlappen verarbeitet werden.

ulinne, as wäre denn die Alternative zur Altkleidersammlung? Doch wieder in den Restmüll, wo es verbrannt wird?

Zum Thema Putzlappen: Ich habe vor Jahren mal Hemden und T-Shirts zu Putzlappen geschnitten - ich glaub, das reicht bis an mein Lebensende. Denn diese Sorte Putzlappen kommt nicht so häufig zum Einsatz.

@125

Ein 1. Schritt ist sicher, daß man Kleidung am Besten nicht bestellt, sondern vor Ort kauf. Man kann sie anprobieren und nimmt sie nur, wenn sie paßt. Damit wandern nicht (wie bei amazon) neue Kleidungsstücke sofort wieder auf dem Müll.

Ein 2. Schritt ist, daß man nicht jeden Mode-Mist mitmachen muß. Denn dann muß man sich tatsächlich jedes Jahr neues Zeugs kaufen.

Und mir persönlich passen meine Hosen oder Pullies noch, die ich schon seit zig Jahren habe. Und sie gefallen mir auch noch. Nur wenn sie nicht mehr tragbar sind, werden sie aussortiert.

Was nicht mehr alltagstauglich ist, wird Arbeitskleidung (zu Hause natürlich, beim Renovieren).

Ich habe ein paar verkleckerte Sachen, die beim Streichen oder Verputzen oder was auch immer eben zum Einsatz kommen.

Da ist die Schmerzgrenze natürlich unterschiedlich.

OK, wie du Neukauf vermeidest, hast du damit erklärt. Aber die Frage nach deiner Lösung für die endgültige Entsorgung ist immer noch offen.

Die 12 kg kommen in meiner Blase bei sehr jungen Damen schnell zusammen. Das betrifft selbstverständlich nicht alle jungen Damen, aber in dieser Gruppe treffe ich verstärkt die Sorte, die grundsätzlich im Frühjahr und im Herbst mehr oder weniger den kompletten Kleiderschrankinhalt entsorgt, oder sogar grundsätzlich jedes Kleidungsstück spätestens nach dem dritten Tragen wegwirft. Dass es bei dieser Einstellung bevorzugt Kunstfaserfähnchen vom Discounter für unter 10 € sein müssen, versteht sich von selbst.

Eine kleine Anekdote aus meinem Bekanntenkreis: Eine Frau fragte mich, wie ich es beim Haare färben anstelle, meine Kleider nicht zu versauen. Sie habe sich schon wieder ein T-Shirt ruiniert, sie schafft es einfach nicht, die Haare ganz ohne Kleckerei selbst zu färben. Auf die Idee, das verfleckte T-Shirt aufzuheben und nur noch zum Haare färben zu tragen, wäre sie nie gekommen. Sie war mir sehr dankbar für den Tipp.

Eine Anstreicherkluft (Jeans, T-Shirt, Pullover, Turnschuhe), die alle in den letzten 20 Jahren von mir verarbeiteten Wandfarben spiegelt, habe ich natürlich auch.

Na dann gibt es doch noch einen wunderbaren und praktischen Vorschlag:

Was spricht eigentlich für das Haarefärben? Die Chemie, die man damit in den Wasserkreislauf entläßt?

Geht auch ohne und sieht in der Regel deutlich besser aus. Meine Meinung.

Übrigens, ich habe in meinem Umfeld jetzt schon 4 Frauen, bei denen nach Jahren Haarfärberei die Haare ausfallen. Unterschiedlich, bei der einen nur in Teilen, bei einer anderen komplett. Die Kopfhaut macht die aggressive Chemie nicht mit.

Das frage ich mich auch, ulinne.

Ich kenne nur einen Fall, wo ich das wirklich für sinnvoll halte:

Ein Bekannter von mir hatte tatsächlich schon mit 13 die ersten grauen Haare. Der hat bis Mitte 30 immer gefärbt und erst dann die grauen Haare auch gezeigt. Da war er wirklich schon sehr grau, andere haben mit 65 noch deutlich weniger graue Haare.

In dem jungen Alter verstehe ich, dass man das Grau abdecken will. Aber sonst finde ich, dass man durchaus in Würde grau werden darf, wenn es passiert.

Und ohne Grauabdeckung finde ich natürliche Haarfarben auch meistens schöner als gefärbte Haare, wo man den Ansatz kaum ständig verbergen kann. Und die natürliche Variation in den einzelnen Haaren kriegt auch kein Färbemittel hin.

Grey hair is often dyed very slightly blue, then it looks silvery. 

Aber sonst finde ich, dass man durchaus in Würde grau werden darf, wenn es passiert.

Ja. Dazu muß man sich aber akzeptieren, so wie man ist. Das fällt wohl den Meisten schwer.

Ich weiß nicht, wie schwer es diesem Bekannten gefallen ist, mit dem Färben aufzuhören. Aber der war einfach genervt vom ständigen Nachfärben und hat das deswegen einfach irgendwann gelassen.

Ich habe den erst als Erwachsenen kennen gelernt und nur ein paarmal im Jahr gesehen. Da war ich dann überrascht, wie schnell der wie grau war, bevor er mir erzählt hat, dass das vorher gefärbt war und wie früh es bei ihm anfing.

Ist sicher auch eine Frage der Prioritäten und der Haltung. Ich stelle mir eine Jane Goodall oder eine Christine Lagarde mit gefärbten Haaren vor. Geht nicht. Paßt nicht. Drum tun sie es wohl nicht.

Aber klar, mit 13. Andere haben da weniger Glück, wenn die Haare ausfallen. Da hilft nur Selbstvertrauen.

Ich habe eine Freundin, die auch schon früh in den 20ern ziemlich grau wurde, was bei ihrer dunklen Grundfarbe natürlich ziemlich auffiel. Sie hat die Haare nie gefärbt und ich finde, dass sie deswegen auch nicht älter aussah, als sie war. Falten lassen Gesichter eher alt aussehen als graue Haare - finde ich.

Mist, total vergessen, dass jede Chemie geächtet werden muss. Ich bekenne mich gefärbter Haare schuldig. Außerdem benutze ich Nagellack, Wimperntusche, Körper- und Gesichtscreme, Haarshampoo, Haarspülung, Duschgel, Zahnpasta, Lippenstift und Deoroller.

Interessant: Seit ich mehr und mehr Grau in den Ansätzen entdecke, überlege ich mir mögliche Exit-Strategien aus dem Färben. Der Veränderungswunsch gilt meiner ziemlich langweiligen Naturfarbe - wenn die Haare grau sind, brauche ich die Veränderung nicht mehr.

Edit: ulinne hat sich schnell auf einen Nebenschauplatz gestürzt. Die Frage, welche Lösung sie für die Entsorgung von Altkleidern vorschlägt, hat sie immer noch nicht beantwortet.

Stahlbauerin: Grundgütiger!!! Am Ende gibt's in deinem Haushalt auch noch Wasch-, Spül- und Putzmittel?!?!

Ich hab früher ab und zu gefärbt, mache das aber schon ewig nicht mehr. Einiges von dem Zeug - Tönungen und Farbe gleichermaßen - wird verdächtigt, möglicherweise krebserregend zu sein. Und dafür soll ich auch noch regelmäßig mein schwer verdientes bisschen Geld ausgeben, mir die Mühe machen mit der Färberei, den Gestank genießen etc.? Muss nicht sein.

Die Färberei ist aber bei Frauen so normal, dass ich immer wieder erklären muss, dass ich einfach nicht färben will.*Augen roll*

Sei froh, dass du nicht in den USA lebst. Dort müsstest du dich nicht nur für ungefärbte Haare rechtfertigen, sondern auch noch für ein nicht-operiertes Gesicht. 🙂

Ganz anderes Thema: Größere Duschgelflaschen.

Soll angeblich Abfall reduzieren.

Ja. Soll.

Mein übliches Duschgel gab's nicht in der 250-ml-Normalgröße, da habe ich halt mal die 500-ml-Großflasche genommen ...

Die Flaschenöffnung erwies sich als deutlich größer als bei der normalen Flasche und war gleichzeitig so geschickt platziert, dass es - zumindest mir - praktisch nicht möglich war, sparsam zu dosieren.

Ergebnis: Die Flasche hielt etwa ebenso lang wie die mit der halben Menge Inhalt.

Wenn ihr da was Sinnvolles tun wollt, guckt euch genau an, was ihr kauft.

Zur Frage nach einer endgültigen Lösung für die Entsorgung von Altkleidern:

Irgendwann muss man das tun, klar. Aber ich finde, wenn nach 10 - 20 Jahren ein Kleidungsstück die Entwicklung

Bürokleidung -> Alltagskleidung -> Freizeitkleidung f. daheim, wenn mich niemand sieht -> Garten-/Heimwerkerklamotten -> Fahrradputzlappen

durchlaufen hat, darf danach als letzter Schritt ruhig -> Restmülltonne folgen.

Wichtig ist auch, beim Kauf auf gescheite Qualität zu achten. Ein paar Marken-T-Shirts, die ich vor rund 30 Jahren gebraucht (!) gekauft habe, befinden sich, obwohl häufig getragen, derzeit noch im Entwicklungsschritt "Alltagskleidung/Freizeitkleidung" . Bis zur Restmülltonne dauert es also noch ein bisschen.

Zerschlissene oder fadenscheinig gewordene Bettlaken und Hemden lassen sich übrigens prima zum Einwickeln und Abdecken von im Freien überwinternden Kübelpflanzen und empfindlichen Beetpflanzen an Frosttagen verwenden und man spart sich die Anschaffung kunststoffhaltiger Gartenvliese. (Das schrieb ich irgendwann schon mal an anderer Stelle.)

@138

Früher gab´s mal Flickenteppiche. Aus Textilresten. Waren sehr verbreitet.

Ich halt's da mit der Kleider-Entwicklung nach Möwe. ;-)

Und mein letztes aussortiertes Bettzeug hat seine Karriere als Abdeckung beim Streichen abgeschlossen.

Also, vorm endgültigen Abschied in der Restmülltonne.

Ulinne: Ich nehme an, du nimmst deine Flickenteppiche dann auch auseinander, um die am wenigsten zerschlissenen Teile in einen neuen Flickenteppich einzuarbeiten?

Edit: Alles wieder wegeditiert, weil Ex-Igelins Antwort auf 144 viel besser ist als meine.

@138

Ja, diese Antwort würde meiner Kollegin sicher gefallen, die für den Rest ihres Lebens nie wieder färben darf, weil ihr aufgrund des Färbens ALLE Haare ausgefallen sind. Sie wachsen spärlich wieder nach - in schneeweiß.

Deine Kollegin hatte nicht zufällig ein total "natürliches" Haarfärbemittel ausprobiert?

Könntest Du Dich mal wieder einbremsen?

Ulinne, ganz ohne Sarkasmus: Ich kenne jemanden, dem das Gleiche passiert ist - Haarausfall praktisch über Nacht, die nachwachsenden Haare waren weiß.

Ganz ohne Färben.

Dafür mit einer massiven psychischen Belastung.

Edit: Das soll keine Unterstellung sein - ich kenne den Fall ja nicht, von dem du redest -, ich will nur sagen, dass es möglicherweise auch andere Gründe als Färben geben kann.

Anstelle von Luftpolsterfolie oder ähnlicher Dämmmaterialien eignet sich zum Verpacken empfindlicher Gegenstände sehr gut selbstgemachtes, ungewürztes Popcorn.

*zurücklehn* *popcornknabber*

@152

Mag sicher sein, in diesem Falle ist es so. Sie hat´s erzählt.

Bei meiner Schwester ist es auch so, bei einer Nachbarin ist es so und bei einer Freundin ist es auch so.

Nicht meine Erfindung. Wäre mir auch prinzipiell egal, ich färbe nicht.

#153

Na, ich weiß nicht. Lässt sich das dann später auch so gut ploppen*? Ich finde schon, dass man dabei alle Aspekte bedenken soll, nicht dass danach sehr viele unenspannte Auto- und Radfahrer, die morgens ihre Luftpolsterfolie nicht geploppt* haben, unterwegs sind.

*Keine Ahnung, wie das Wort heißt.

Zu Ex-Igelins Problem mit den Duschgelflaschen:

Ich bekenne mich schuldig, Pumpspender für das Waschbecken zu kaufen. Einige dieser Pumpspender habe ich recycelt für Duschgel und Shampoo, ein weiterer Pumpspender spendet jetzt Spülmittel in der Küche. Wenn der nächste leer ist, werde ich ausprobieren, ob man auch Körpercreme mit dem Pumpspender dosieren kann.

Stahlbauerin, das Spender-Recycling hab ich schon vor Jahren gemacht ... und irgendwann wieder aufgegeben. *g*

Inzwischen habe ich mein Duschgel auch wieder in der Normalgröße. ;-)

Ich wollte nur drauf hinweisen, dass manche Firmen - o Wunder - mehr am Geld der Käufer interessiert sind als an Abfallvermeidung.

Für das nächste Mal, wenn es nur die große Größe gibt, kannst du die ja vielleicht als Nachfüllpackung für die kleine Flasche verwenden.

Das würde das Problem ja auch lösen.

Im Normalfall sorge ich frühzeitig für Nachschub. In diesem Fall hätte ich schwören können, dass noch eine Flasche da ist - war aber nicht, und somit war der Kauf etwas dringender. ;-)

Leider sind die Verschlusskappen, in denen sich dann die Dosieröffnung befindet oft nicht verschraubt, sondern formschlüssig so mit der Flasche verbunden, dass sie sich nicht zerstörungsfrei entfernen lassen. Das ist auch ein Ärgernis bei den "Reisegrößen". Wieso kann ich nicht das einmal gekaufte Reisefläschchen nach Gebrauch mit meinem üblichen Make-Up-Entferner aus der Badezimmerflasche für die nächste Reise wieder auffüllen? Nein, ich muss ein neues Fläschchen in Reisegröße kaufen.

Ich habe keine Erfahrung mit Make-Up-Entferner, aber bei Shampoo und Duschgel habe ich Reisegrößen schon oft nachgefüllt, weil sich der Deckel völlig problemlos ohne Zerstörung entfernen ließ. Und auch wieder dicht drauf ging.

Verschraubt sind die auch nicht, aber mit etwas Kraftanwendung kriege ich die formschlüssigen Deckel trotzdem ab und wieder dran, ohne dass was kaputt geht.

Kernseife. Minimal Verpackungsmüll und nachhaltig, weil minimal im Verbrauch ...

Psoriasis. Da nimmt man, was die Haut verträgt.

Kernseife - für die Hände, ja. Aber für den Restkörper? Ich finde, sie strrapaziert die Haut auf Dauer doch ziemlich. Und dann muss man wieder cremen mit irgendwas in Flaschen oder Tuben...

Das Thema hatten wir ja schon - ich hab auch schon seit mittlerweile Jahren nur noch Festseife und bin völlig zufrieden damit. Aber das findet halt nicht bei jedem Anklang. Andere im Haushalt bestehen auf ihren zwei Flaschen (Duschzeug und Haarwaschzeug). Kannsch nix machen. Dafür freu ich mich jedes Mal, wenn ich schon wieder nur ein Teil für mich kaufen muss und das auch noch viel seltener.

Re Kernseife - es gibt auch andere Festseife, die etwas sanfter ist.

Bei Kernseife strapaziert hier gar nix 😉

Mir hat meine Hautärztin mal explizit zu Kernseife geraten; das war vor 30 Jahren. Und ich hab immer noch ne Haut wie'n zwanzigjähriger Pfirsich! So 😛

Nur so ganz nebenbei zum Thema "Chemie ist immer böse und strikt zu vermeiden": Das älteste, vermutlich schon in der Steinzeit bekannte, reine Chemieverfahren ist die Kernseifenherstellung.

Ich glaube nicht, dass hier irgendwer ist, der ernsthaft ALLE Chemie ablehnt.

Ich glaube aber sehr wohl, dass wir alle uns einig sind, dass mit Chemie auch schon viel Sch*** passiert ist und dass man nicht blind und sorglos mit allem umgehen sollte, das produziert wird.

#171 Du wiederholst Dich. Das haben wir schon vernommen.

Nur einmal die Woche duschen? Ein Selbstversuch: https://www.br.de/mediathek/video/sieben-tage...

Ich bin mir nicht sicher, ob hier schon einmal über die Organisation Ocean Cleanup gesprochen wurde.

Im Oktober letzten Jahres wurde in mehreren Medien über sie berichtet, als sie von einer mehrwöchigen Testfahrt zurückkamen, bei der sie 29 Tonnen Plastikmüll im Great Pacific Garbage Patch eingesammelt hatten.

Die Arbeit der Organisation wird von vielen bejubelt, andererseits gibt es aber auch Kritik an ihrer Effizienz (können nur einen Bruchteil des tatsächlich vorhandenen Mülls einsammeln) und Nachhaltigkeit (Abgase der Schiffe, die lange Strecken zurücklegen).

Beides ist den Organisatoren bewusst. Allerdings kann man sie mMn schlecht dafür verantwortlich machen, dass der Müll erst ins Wasser gelangt. Auch sie weisen immer wieder darauf hin, dass weniger Plastik hergestellt und in Umlauf gebracht werden muss, dass sowohl die Politik als auch alle Privatpersonen diesbezüglich in der Verantwortung stehen.

Was die Umweltverpestung durch den Dieseltreibstoff angeht, hatten sie wohl zunächst versucht, ihn zu vermeiden, indem sie sich mit der Meeresströmung treiben ließen, wodurch aber zu viel Müll wieder verloren ging. Mit gekauften Emissionszertifikaten versuchen sie nun, einen Ausgleich zu schaffen.

Heute sprang mir wieder eine Nachricht über sie ins Auge, als ich bei Yahoo Mails kontrollieren wollte.Auf der letzten Fahrt wurden wieder 6860 Kilo Müll gefischt. 2021 im Test und dieses Mal fand man Wäschekörbe, Schlitten, Schuhe, Zahnbürsten, Toilettensitze, Fischernetze und -taue, Kisten, Eimer und noch vieles mehr.

Mittlerweile haben sie insgesamt über 55 Tonnen Müll gefischt. Das ist aber nur 1/1500  des Müllteppichs und in der Tat sollen etwa 70% davon auf dem Meeresgrund liegen. Unerreichbar für die Fangnetze.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-10/the...

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/m...

https://de.nachrichten.yahoo.com/wahnsinn-der...

Plastiktüten und Trinkhalme aus Plastik sind zwar in der EU nun verboten, doch sehe ich noch jede Menge Obst und Gemüse in Plastik verpackt - beileibe nicht nur sehr druckempfindliche Blaubeeren, Himbeeren und Ähnliches. Ich sehe Leute, die geschälte und in mundgerechte Portionen geschnittene Bananen- und Ananasstückchen in einer recht stabilen Plastikschachtel kaufen. Unbegreiflich, wenn das dann noch alles in der Natur entsorgt wird! Wie im übrigen auch die Masken derzeit, die ja nun leider meist nicht mehr durch Textilmasken ersetzt werden können. Dazu gab es ja auch schon 2020 Alarm von der Organisation Mer propre, die versucht, das Mittelmeer etwas sauberer zu halten..

https://www.tauchen.de/news/mehr-masken-als-q...

Ulinne, ich brauche keine Tipps, wie man den Kleiderverbrauch reduzieren kann. Ich bin mit meinem Verbrauch völlig zufrieden.

Meine (wie ich dachte sehr einfache) Frage war und ist: Sollen Stoffreste und nicht mehr tragbare Kleidung in den Restmüll oder die Altkleidertonne? Wenn es dazu noch eine Antwort von dir gäbe, super.

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An alle, die ihre Kleidung immer bis zum Zerfall auftragen: Ändert sich euer Gewicht nie? Oder euer Stil? (Ich habe z.B. vor Jahren alle Miniröcke und kurze Shorts aussortiert, weil ich fand, dass ich zu alt dafür wurde.) Und wenn das Etuikleid etwas schäbig wird, tragt ihr die dann auf dem Sofa zum Fernsehen oder zum Streichen? Da wähle ich doch meist etwas Bequemes.

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Fürs Protokoll: Ich färbe meine Haare schon seit 30 Jahren, anfangs mit Henna, was nicht gut war, inzwischen mit Chemie, und habe keinerlei Probleme.

Hier noch eine Ratgeberseite zum Thema "Wohin mit alten Textilien?"

https://utopia.de/ratgeber/kaputte-kleidung-u...

Ich persönlich bin auch der Meinung, dass der Altkleidecontainer nicht der beste Weg ist. Entweder sollte man versuchen, gut erhaltene Kleidung zu verkaufen oder im Familien- oder Bekanntenkreis weiterzugeben, selbst zu verwerten (die Idee mit den Abschminkpads in den Artikel finde ich gut!) oder eben wegwerfen, wenn sie nicht mehr getragen werden kann.

Bei fadenscheinigen oder ausgebleichten Sachen hilft oft eine Neu-Färbung. Auch dünn gewordene Fasern können durch den Farbauftrag wieder gefestigt werden.

@Gibson: Ich habe in den letzten Jahren wehen Herzens auch viele Sachen aus dem Kleiderschrank geräumt, weil ich Gewicht zugelegt habe oder die Klamotten einfach nicht mehr altersgemäß waren. Ich habe aber auch sehr viele Sachen, die zeit- und alterslos sind und die ich tatsächlich schon seit 25 Jahren oder länger regelmäßig am Leib habe. Dazu zählen zwei Fleece-Pullis, die sich als außergewöhnlich robust erwiesen haben.

Gibson, Gewerbebetriebe mit hohem Anfall an öligem Schmutz kaufen diese Putzlumpen (Autowerkstätten, Stahlbaubetriebe, Schlossereien). Da geht wirklich jede Woche ein 20-Kilo-Sack Lumpen durch. Die sind einfach besser als Putzpapier, das bei etwas kräftigerem Rubbeln reißt und krümelt.

Ob es ökologisch viel ausmacht, die Lumpen vor der endgültigen Vernichtung in große Plastiksäcke zu pressen und zu transportieren, um sie dann noch genau einmal zu verwenden, kann ich nicht beurteilen.

Altkleidercontainer: Es gibt Container von der "Aktion Hoffnung", frei zugänglich. Es wird gebeten, nur saubere und funktionsfähige Kleidung einzuwerfen. Ich habe einmal einem Mitarbeiter zugesehen, was übrig bleibt zur Weiterverwendung. Geschätzt 1/10 . Das liegt daran, dass vollkommen unbrauchbare und verdreckte Kleidung eingeworfen wird und auch daran, dass Spaziergänger und "Kneipenspätheimkehrer" ihren Abfall gedankenlos entsorgen. Ein altes Butterbrot, eine nicht ausgetrunkene Getränkeflasche, schon ist alles unbrauchbar. Es gibt auch Läden, bei denen man persönlich was abgeben kann.

Danke, Stahlbauer, aber ich meinte Norbert und andere, die wohl ihre Kleidung auftragen, bis sie ganz zerschlissen ist, und sie dann im eigenen Haushalt als Putzlappen benutzen. Und das finde ich persönlich nicht praktikabel.

Gibson, such doch mal nach Sozialkaufhäusern in deiner Gegend. Ich kenne zumindest schon zwei (in unterschiedlichen Städten), die an Textilien einfach alles annehmen und dann selbst sortieren. Zudem nehmen sie auch Bücher, Haushaltsgegenstände, Möbel (holen sie wohl sogar ab, wenn sie sie für weiterverwendbar halten), Dekokram... Beide jeweils mit Second-Hand-Laden verbunden, dessen Erlöse dann auch caritativen Zwecken zugeführt werden.

Die Sozialkaufhäuser werden sich aber auch bedanken, wenn sie ganz viel untragbare Kleidung und Stoffreste bekommen.

Wie die kommerziellen Verwerter zahlen auch die drauf, wenn sie zu viel Müll kriegen und die Einkünfte kommen von den guten, tragbaren Sachen. Und die Sortierer müssen auch bezahlt werden.

Ein gewisser Anteil an Putzlumpen oder wirklich unverwendbarem Mist ist eingerechnet, aber je größer der Anteil an guter Kleidung, desto mehr springt für die unterstützen caritativen Zwecke dabei raus.

Ich wollte noch schnell klarstellen, dass ich nicht ganz so heilig bin, dass ich wirklich absolut alle Kleidung bis zum Zerfall nutze.

Winterjacken sind ja z. B. in der Wohnung auch eher ein bisschen unbequem. ;-)

Aussortierte, aber noch brauchbare Sachen kommen in den Altkleidercontainer o.ä.

Das kommt nur eben sehr selten vor.

Natürlich gibt es keine klare Definition für „tragbar“. Das wäre ja viel zu einfach.

Aber unsere völlig unrepräsentative Erfahrung war bei dem einen (sinnigerweise auf dem gleichen städtischen Gelände wie der Wertstoffhof) so: Kofferraumklappe auf, mehrere Kartons und Säcke unter den Augen des Personals ausgeladen, aber nicht alles. Nachfrage: „was ist mit den beiden Säcken?“ – „das sind nun wirklich Lumpen, die zieht bestimmt keiner mehr an!“ – „Ach, lassen Sie’s bei uns, wir sortieren das schon und geben manches den Kollegen nebenan zur Endverwertung.“ Diese Mitarbeiter wirkten zwar „völlig normal“, aber gerade in dem Bereich beschäftigt die Stadt auch einige Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen haben. Ist doch auch eine Form von Caritas.

In der anderen Stadt waren es wohl Ehrenamtler, die sagten aber auch explizit „gar nicht groß aussortieren, bringen Sie’s einfach her, wir machen das schon“.

Funkturm, was verstehst du unter einem kommerziellen Verwerter?

Alle Altkleidersammler machen den Containerinhalt zu Geld, verwerten also kommerziell.

Allerdings mache ich es im Prinzip genau so wie du: Tragbare Kleidung für eine Organisation, deren Ziele ich unterstützen will, Lumpen für die, deren Ziele mich nicht überzeugen.

Anderes Thema: Seit Freitag gilt vor allem in Norddeutschland wieder: Wer kein Auto hat, muss zu Hause bleiben. Bei den umweltfreundlichen Verkehrsmitteln besteht doch noch hoher Ausbaubedarf für Schlechtwettertage.

Sicherlich, in einer U-Bahn oder einer Straßenbahn oder einem langen Bus kann man sich sicher fühlen bei Sturm, hilft nur nix, wenn die ihren Betrieb eingestellt haben. Beim Auto liegts an einem selbst und den örtlichen Gegebenheiten, ob man fährt oder es besser stehenläßt.

Das stimmt natürlich.

(Ich habe aber hier in München nichts von Betriebseinstellung gelesen/gemerkt, kann aber nicht für die S-Bahnlinien sprechen und will jetzt auch nicht recherchieren. Bin bisher problemlos jeden Tag 2 bis 4 Fahrten nach / von irgendwo gereist, innerstädtisch.)

In München nicht, aber für die wirklich betroffenen norddeutschen Regionen stand das schon in allen Zeitungen, dass da teilweise der Betrieb eingestellt oder noch stark eingeschränkt ist.

Da werden aber auch genug Straßen noch voller Bäume liegen, so dass man da auch mit dem Auto kaum durchkommen kann.

Busse fahren in der Regel recht schnell wieder, wenn die Straßen frei sind. Und für Bahnen wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Komplett zu Hause festsitzen tut man da kaum länger als es mit einem Auto auch der Fall wäre.

Ihr habe natürlich Recht: Bei Sturm bleibt man am besten zu Hause - vorausgesetzt, man ist schon da.

Ich dachte vorrangig an die Bahnpendler, die Freitagabend nicht nach Hause (und heute früh nicht zur Arbeit) kamen. Ein wenig hat die Bahn dazugelernt: Vor ein paar Jahren wurde berichtet, dass Züge bei Sturm auf freier Strecke stehen blieben und die Menschen darin oft stundenlang oder sogar über Nacht gefangen waren. Jetzt fahren die Züge bei Sturm gar nicht mehr los.

Zu dem von Gibson erwähnten Artikel über Kamine und Feinstaub: Vor 2 Jahren wunderte man sich, dass im Lockdown die Feinstaubbelastung in vielen Gegenden gestiegen war, obwohl nur noch ein Bruchteil der Autos unterwegs war. Ob das daran lag, dass im Homeoffice die Kamine und Holzöfen ganztags betrieben wurden?

Ich habe andere Erfahrungen gemacht, als in den drei vorherigen Post beschrieben. Wir wohnen zwar nicht in München direkt, sondern im sogenannten "Speckgürtel" aber bei uns fuhr im ganzen Landkreis stundenlang keine S-Bahn mehr. Und zwar, weil die erste Morgens um halb sechs sehr wohl trotz Sturm Richtung München gestartet war und dann nach etwa der Hälfte auf freier Strecke wegen eines Oberleitungsschadens stehen blieb. Der Mann meiner Kollegin saß fast vier Stunden darin fest.

Ich selbst hatte die 12 Kilometer ins Büro problemlos mit dem Auto zurückgelegt. Das soll keineswegs eine Lobhudelei auf das Autofahren sein, ich fahre, wann immer das Wetter es zulässt mit dem Rad in die Arbeit und erledige sonst fast alles zu Fuß. Ich will nur sagen, dass man bei Extremwetterlagen tatsächlich am sichersten und störungsfreiesten unterwegs ist, wenn man auf ein Auto zurückgreifen kann. Jedenfalls auf dem Land.

Vorhin rief mein Sohn an, er steht am Bahnhof und es fährt nix. Er muss nach München zu einer Schulung. Sein Vater bringt ihm gerade das Auto, damit er trotzdem hinkommt.

Wenn man auf dem Land wohnt, braucht man einen schnell durchführbaren Plan B. Verlässt man sich ausschließlich auf die Öffis, ist man verlassen. Jedenfalls hier im MVV (Münchener Verkehrsverbund).

Eine Panne und/oder ein Stau kann dir mit dem Auto aber auch passieren und dann sitzt du auch evtl stundenlang fest. Wenn auf der Autobahn ein LKW wegen Sturm umkippt und Ladung verliert, sitzen dahinter auch sehr viele Menschen stundenlanng fest in ihren Autos.

Ja, ich weiß, sowas passiert einem nur selten. Aber lange Staus aus verschiedensten Gründen sind durchaus häufig. Und auch stundenlanges Festhängen in Bahnen passiert selten. Ist mir noch nie passiert und ich fahre durchaus öfter Bahn, mehrmals im Jahr auch längere Strecken.

Jedes Verkehrsmittel birgt das Risiko, dass mit dem Gefährt oder der Strecke irgendwas ist und man nicht weiter kommt. Ob das wirklich im ÖPNV öfter der Fall ist als beim eigenen Auto weiß ich nicht. Im Normalfall läuft beides recht problemlos.

Bei langen Strecken wird sich über Bahnverspätungen aufgeregt, Stau und damit Fahrzeitverlängerungen im Auto werden hingenommen. Bahnpannen sind natürlich immer ein Argument für ein Auto, aber Straßensperrungen wegen Bäumen oder Unfällen werden nie als Argument für ÖPNV hergenommen.

Das ist eben deutsche Autofahrermentalität, dass da alle Probleme runtergespielt, die Probleme des ÖPNV dagegen aufgebauscht werden.

Das liegt halt an der Wahrnehmung - fährt die Bahn nicht, ist die Bahn schuld. Kann ein Autofahrer nicht fahren, sind der Baum, das Wetter, der Unfall schuld.

Jemand hat mein Edit verhindert ;-)

Wollte noch ergänzen, dass ich das in #201 Geschriebene nicht rein theoretisch meine, sondern es auf praktischer Erfahrung beruht. "Mit dem Rad über Bäume klettern" und "Rad durchs Unterholz tragen" gehören auf meinem Arbeitsweg durchaus zum gängigen Sportprogramm, zumal nach Sturmphasen wie der, die wir derzeit erleben.

#205 Das stimmt allerdings. Das macht extrem ärgerlich.

[Re Radiodurchsagen - ja, werden alle ständig durchgegeben ... bis auf den Stau auf meiner Strecke ;-]

SCNR: Möwe, wenn ich deine Wegbeschreibung lese, kommt mir spontan als Tipp für dich in den Sinn: Lass das Fahrrad bei diesem Querfeldeinhindernislauf zu Hause, dann bist du schneller und bequemer unterwegs.

#208 Dann würde aber die sportliche Herausforderung fehlen ;-)

Willste Schläge, kimble? *bösgrins*

(Du weißt, wir Radfahrer sind extrem aggressive Rowdies...)

*Fischbrötchen zur Ablenkung da lass und wieder back to 'se Flucht..*

*mampfundschling* :-)

Die Tarife werden allein durch die Abschaffung der Partnerkarte durch m.E. weder vereinfacht noch sonst angefasst; ob da sonst was geplant ist, weiß ich auch nicht. Nur: Wenn sich die doppelte Bahncard dann nicht mehr lohnt, dann miet ich mir eben für den Urlaub doch ein Auto. Was für 1 Schwachsinn ...

Abgesehen davon: Ich finde die Ankündigung auch ziemlich verwirrend. Gibt's die Partnerkarte jetzt noch oder nicht? Erst wird sie eingestellt, dann ist sie aber noch ein Jahr gültig? Findet das noch jemand außer mir suboptimal formuliert?

Es ist nicht nur die Bahn.

In einer größeren Stadt im Südwesten von D "verbessern" sie das Tarif- und Fahrkartensystem des ÖPNV gerade dahingehend, dass es deutlich kundenunfreundlicher, komplizierter, unflexibler und überhaupt nur noch für Smartphone-/App-Nutzer wirklich attraktiv ist. Alle anderen - vor allem ältere u./o. nicht "digitalaffine" Leute und solche, die einfach, spontan und unkompliziert den ÖPNV nutzen möchten - , gucken in die Röhre. Was prompt dazu geführt hat, dass scharenweise Kunden abspringen und in wütenden Schreiben an Verkehrsbetriebe und Zeitung kundtun, künftig nur noch das Auto benutzen zu wollen...

Bei uns (Kleinstadt mit Busverkehr in die umliegenden Dörfer und Nachbarstädte) wurde der Ticketverkauf in den Bussen zu keinem Zeitpunkt eingestellt.

Ich bin auch während Corona immer mal wieder mit dem Bus gefahren.