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  • Topic

    Weidehühnchen

    Comment

    König Charles ist heute in Berlin zu Besuch und bekommt Weidehühnchen mit Pilzen zum Abendessen.


    Vielleicht ist das nur ein klangvollerer Name für ganz normales Bio-Hühnchen und den Begriff haben sich Werbefachleute ausgedacht. Habe ich zuvor noch nie gehört und hört sich für mich merkwürdig an, auf die Weide schickt man doch nur Kühe, Pferde oder Schafe. Oder geht das mit Hühnern auch? 🤔

    Authorzacki (1263445) 29 Mar 23, 16:55
    Comment

    Das geht mit Huehnern auch, da musst du aber zufuettern. Ein Huehnerbauer meinte kuerzlich, dass Huehner sich bei ausreichend "Weide" ca 40% ihres Futterbedarf dort zusammensuchen, der Rest muss dann zugefuettert werden.


    Klar ist das ein Werbebegriff, der ist meines Wissens nach nicht gesetzlich definiert. Darf aber trotzdem nicht irrefuehren, also muss das glueckliche Huhn sein Leben auch grossteils auf der Weide verbracht haben, bevor es auf dem Teller landet.


    Und dann muss das Weidehuehnchen nicht unbedingt Bio sein (ist es wahrscheinlich schon), weil andere Bedinungen nicht erfuellt sind.


    #1Author Wik (237414) 29 Mar 23, 17:10
    Comment

    Hühner stehen dann mit ihrem Hühnermbobil auf der Weide 🙂


    https://maientalerhof.de/weidehuehner/huehner...

    #2Authortelly (520167) 29 Mar 23, 17:14
    Comment

    Bei Hühnern denke ich da eher an eine Wiese zum Auslauf, Weide kommt mir da zu "vornehm" vor, aber das ist vielleicht auch Zweck der Sache.

    #3Authorzacki (1263445) 29 Mar 23, 17:24
    Comment

    Ich find das ok.

    Man sagt ja auch "Fleisch vom Weideochsen"


    Scheußliche Erinnerung dagegen an das Massentierhaltungsunternehmen "WIESENhof". Dieser irreführende Name hoch 10...

    #4Author Seltene Erde (1378604)  29 Mar 23, 17:27
    Comment

    #4 Ja, das ist aber ein Markenname, keine Produktbezeichnung. Da gelten andere Regeln, mit denen ich mich nicht so auskenne.

    #5Author Wik (237414) 29 Mar 23, 18:09
    Comment


    In diesem Zeitungsbericht über einen Bauernhof heißt es :


    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt...

     ... . Vor ein paar Jahren kamen die Weidehühnchen dazu, die im Freien leben – so sie denn wollen. Die Mobilställe werden nach jeder Belegung ein Stück weitergefahren. Dann gibt es frisches Gras zum Picken, und die Hygiene stimmt auch. ...


    #6Author no me bré (700807) 29 Mar 23, 18:36
    Comment


    Hier in dem Film über den Sternekoch Gallein, bei Minute 23:15, steht es auf dem Hühnerwagen! "Odefey und Töchter - Weidehühner"

    https://www.ardmediathek.de/video/am-pass-ges... 

    #7Author Seltene Erde (1378604)  29 Mar 23, 22:35
    Comment

    Duden sagt es so:


    Weide: grasbewachsenes Stück Land, auf dem das Vieh weiden kann, das zum Weiden genutzt wird

    Beispiele

    • eine grüne, fette, magere Weide
    • die Kühe, die Schafe auf die/zur Weide treiben
    • das Vieh grast auf der Weide, bleibt das ganze Jahr auf der Weide



    Hühner zähle ich eigentlich nicht so zum Vieh, höchstens zum Viechzeug 🤭

    #8Authorzacki (1263445) 29 Mar 23, 23:39
    Comment

    Hühnervieh

    vor allen dingen dass geflügel,

    und hüendervüch zuo seinen zyten ordentlich zuo hirten 1627 SchweizArchVk. 44 (1947) 30

    Deutsches Rechtswörterbuch (Uni Heidelberg), Art. Hühnervieh


    #9Author reverend (314585) 30 Mar 23, 00:32
    Comment

    Weiden bedeutet Gras in großen Mengen fressen. Das tun Hühner definitiv nicht. Hunde und Katzen essen auch Gras. Keiner würde von Weidekatzen und Weidehunden sprechen. Ich finde die Bezeichung "Weidehuhn" völlig daneben. Das finden doch nur Leute gut, die keine Ahnung haben, wie sich Hühner ernähren.

    #10Author Selima (107) 30 Mar 23, 07:56
    Comment

    https://www.dwds.de/wb/weiden

    1. ⟨etw. [ein Tier] weidet⟩auf einer Weide Nahrung suchen, Gräser und andere Pflanzen verzehren


    es müssen nicht unbedingt große Mengen sein.


    Es wird auch ein Beispielsatz aufgeführt aus der Welt: "Eine flache, baumlose Insel trennt den Bischofs‑ vom Großen Plöner See, darauf weiden Hunderte von Gänsen."

    Ich bin auch immer ganz erstaunt zu sehen, dass die das machen 🙂

    #11Authortelly (520167) 30 Mar 23, 08:08
    Comment

    Gänse sind aber tatsächlich herbivor und nicht omnivor wie Hühner. Sie fressen tatsächlich ziemlich viel Gras (und Kräuter).

    #12Author Selima (107) 30 Mar 23, 08:10
    Comment

    Anscheinend kann das bei einem Huhn so ca. 40% ausmachen laut 1. Wenn es dafür auf der Weide war, warum dann nicht auch Weidehühnchen?

    #13Authortelly (520167) 30 Mar 23, 08:19
    Comment

    In #1 steht, dass sie sich ca 40% auf der Weide zusammensuchen, nicht dass sie zu 40% Gras fressen. Aber meinet wegen. Kauf Weidehühnchen.


    Die Hühner vom Nachbarn, die ich ab und an bekomme, fressen v.a. Würmer und Körner. Die müssen auch nicht mit irgendwelchen Begriffen vermarktet werden.

    #14Author Selima (107) 30 Mar 23, 08:24
    Comment

    Stimmt, das steht in #1 nicht. Trotzdem habe ich nichts gegen den Begriff, ebensowenig stört mich der Begriff Weideschweine, auch wenn sich diese Tiere nicht hauptsächlich von Gras ernähren. Und ob ich die nun kaufe oder nicht, darum geht's überhaupt nicht ...

    #15Authortelly (520167) 30 Mar 23, 09:01
    Comment

    Der Begriff weckt eine Assoziation, und mehr muss er nicht. Es klingt so "ländlicher" und "echter" als die Label-Bezeichnung "Bio-Huhn", die ja eigentlich wörtlich nur besagt, dass das Huhn gelebt hat (bio-), sogar wissenschaftlich betrachtet (-logisch). Daran hängen wir uns doch auch nicht auf.


    "Weidehuhn" klingt nach draußen, und mehr ist damit auch nicht gemeint.

    Das "Strohschwein" sollte jedenfalls nicht aus Großstallhaltung stammen.

    Die "Almkuh" scheint auch aus einer bestimmten, großen Region zu kommen, und einen Teil ihres sommerlichen Lebens auf einer Weide in bestimmter Höhe ü.NN verbracht zu haben.


    Alles keine geschützten Begriffe, und alle wollen nur eine Stimmung vermitteln. Man sollte sie nicht zu wörtlich nehmen.


    Und Markennamen ... sind wirklich eine andere Sache. Da wird noch viel mehr Schindluder getrieben.

    #16Author reverend (314585) 30 Mar 23, 09:20
    Comment

    Diese Ausdrücke sind gar nicht als Marke schützbar, weil sie rein beschreibend sind. Da müsste zumindest eine Wort-Bild-Marke mit einem Logo her.

    #17Author tigger (236106) 30 Mar 23, 09:41
    Comment

    Darum gehts doch auch gar nicht! Ich nahm da eher Bezug auf #4+5.

    Die Frage ist, ob es tatsächlich Kriterien für die nötige Genauigkeit eines nur beschreibenden Worts gibt oder geben kann.

    Bei einem "Salzwiesenlamm" oder "Deichlamm" habe ich ja auch meine Assoziationen; ersteres schmeckt tatsächlich minimal anders. Aber das sind doch eher Küchen- oder Marketingbegriffe.

    #18Author reverend (314585) 30 Mar 23, 11:24
    Comment

    Re #18: Vielleicht habe ich mich in #17 auch nicht direkt und ausschließlich auf #16 bezogen.

    #19Author tigger (236106)  30 Mar 23, 11:31
    Comment

    Ja, möglich. 🙂

    #20Author reverend (314585) 30 Mar 23, 11:49
    Comment

    #18 Die Frage ist, ob es tatsächlich Kriterien für die nötige Genauigkeit eines nur beschreibenden Worts gibt oder geben kann.


    Im Lebensmittelrecht wird, solange es keine rechtlichen Definitionen gibt, die "berechtigte Erwartung" eines augeklärten Verbrauchers zugrunde gelegt.

    Das heisst normalerweise, dass Informationen verwendet werden, die ein interessierter Verbraucher hätte finden können. Beliebt, aber nicht rechtlich bindend, sind z.B., die Leitlinien von Industrieverbänden, lange etablierte Praktiken im Handwerk, etc..

    Es wäre die Aufgabe eines Gerichtes, im Zweifelsfall* zu entscheiden, ob eine Kuh, die nur zwei Wochen auf der Alm stand, als solche bezeichnet werden darf (eher nicht). Bei den Salzwiesenlämmern würde man vielleicht schauen, wie lange die Lämmer üblicherweise auf der Salzwiese sind (das ist ja ein relativ überschaubares Erzeugergebiet), und ob eine signifikante Abweichung davon besteht.

    Das ist so ein Fall, wo man vor Gericht wie auf hoher See in Gottes Hand ist.


    *: wäre: es macht sich selten jemand die Mühe, eine als solche empfundene Irreführung anzuzeigen, gerade wenn es um fluffige Begriffe wie "Weide", "Stroh" etc geht. Da fällt es schwer gut zu begründen, was man berechtigterweise erwarten konnte.


    #16 Und Markennamen ... sind wirklich eine andere Sache. Da wird noch viel mehr Schindluder getrieben

    Naja, Markennamen sind Markennamen, das wollte ich in #5 sagen, das ist anders als Produktbezeichnungen; inwieweit die im Sinne des Lebensmittelrechts als irreführend wargenommen werden koennen, kann ich nicht beurteilen.

    #21Author Wik (237414) 30 Mar 23, 16:08
    Comment

    Übrigens... Obwohl Karl III. ja auch Deutsch kann, wird die Menüfolge doch sicher auch in englischer Fassung vorliegen.

    Mich würde ja interessieren, wie das Huhn da firmierte - pasture chicken?

    #22Author reverend (314585) 30 Mar 23, 16:19
    Comment

    willow chicken 😏

    #23Author manni3 (305129) 30 Mar 23, 17:36
    Comment

    Manche englischsprachigen Zeitungen schreiben einfach "chicken and mushrooms", andere dann:


    https://www.mirror.co.uk/news/royals/king-cha...

    "free-range chicken with mushrooms"


    oder


    https://pmnewsnigeria.com/2023/03/30/king-cha...

    pasture-raised chicken and tree mushrooms

    #24Authortelly (520167) 30 Mar 23, 18:00
    Comment

    re #22 pasture-raised chicken

    https://www.msn.com/en-xl/news/other/carp-fre...

    The 130 or so guests were first served carp and watercress, followed by a broth of beef, pasture-raised chicken and tree mushrooms, and finally prunes, East Frisian black tea and shortcrust cookies.


    Kann man in den USA auch erwerben: https://dutchmeadowsfarm.com/store/pastured-c...

    (die Website klingt nur so als sei sie in NL, aber es ist Pennsylvania, USA)

    #25Author buttermaker (826321) 30 Mar 23, 18:05
    Comment

    OT Das sieht doch nach einer interessanten Speisefolge aus /OT


    Der Ausdruck Weidehuhn ist vielleicht ungewöhnlich, aber dass Hühner auf Graßflächen gehalten werden und auch entsprechend vermarket werden, ist nicht ungewöhnlich. Ich erinnere mich, dass ich zu meinen Zeiten in den Niederlanden Weidehuhn aus Frankreich gekauft habe, weil die anderen Viecher einfach nicht überzeugt haben.

    Ja, ich bin da wählerisch.

    #26Author Wik (237414) 30 Mar 23, 20:51
    Comment

    OT zu #26:

    Also, auf dem Albert Cuyp (in de Pijp) gab es ganz gute scharrelkippen.

    Den Begriff fand ich schon damals gut. Dass ein Bressehuhn tatsächlich noch viel besser ist, wusste ich nicht. Ich hätte es da aber auch nicht bezahlen können.

    Vor allem aber gab es parelhoen. Hier habe ich echt jedesmal Mühe, eins aufzutreiben, egal ob unter dem Namen pintade oder Perlhuhn.

    #27Author reverend (314585) 30 Mar 23, 21:17
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    Perlhuhn mag ich gerne. Bekomme ich in Irland gelegentlich im besseren Supermarkt, aber recht teuer. In den Niederlanden gab es den “Polier”, einen auf Geflügel und Wild spezialisierten Metzger, da war Perlhühner , Gans, Ente, Wachtel etc. immer zu haben.

    Die Hühner, die ich in den Niederlanden gekauft habe, war kein PdB, das hätte ich auch nicht bezahlen wollen. Die Viecher kamen damals glaube ich aus Normandie.

    Inzwischen haben wir viele Varianten in Irland durchprobiert. Ich finde, dass die Unterschiede hinsichtlich Geschmack und Textur erheblich sind. Ja, die besseren Produkte kosten mehr, aber im Endeffekt ist es mir das wert, es muß ja nicht jeden Tag sein.


    #28Author Wik (237414)  30 Mar 23, 21:47
     
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