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    Sprachlabor

    Wörter, von denen ich im Leben noch nicht gehört habe - IX

    Betrifft

    Wörter, von denen ich im Leben noch nicht gehört habe - IX

    Kommentar
    Verfasser MiMo (236780)  28 Apr. 23, 19:20
    Kommentar

    Heute gelesen: Hackenporsches - ich dachte, es könnte sich um Fahrräder handeln. Weit gefehlt: Es sind Einkaufswägen. War mir völlig unbekannt. Wo sagt man das denn?

    #1Verfasser Selima (107)  30 Apr. 23, 14:34
    Kommentar

    Hackenporsche:

    Das Wort kursiert seit Jahren. Auch auf LEO schon oft gelesen.

    ---

    Mal geguckt: Harri Beau schrieb 2013, dass er den Begriff seit mindestens 20 Jahren kennt.

    Siehe auch: bundle buggy - is there a funnier word?

    .... Wird auch erwähnt: "Gemüse-Mercedes" - noch nie gehört :)

    #2Verfasser Seltene Erde (1378604)  30 Apr. 23, 14:49
    Kommentar

    Ich kenne den Begriff auch, weiß aber nicht, woher. Wiktionary sagt, er sei Berlinerisch. Ich hätte ihn wahrscheinlich im Ruhrgebiet verortet.

    #3Verfasser penguin (236245)  30 Apr. 23, 15:30
    Kommentar

    Ich verwende das Wort auch für meinen Einkaufstrolley (noch eine Bezeichnung). Ich hab das immer für ein Rentnerutensil gehalten, aber seit ich selbst einen hab, fällt mir auf, daß auch viele jüngere einen benutzen.

    #4Verfasser bluesky (236159) 30 Apr. 23, 15:57
    Kommentar

    https://www.dwds.de/wb/Einkaufswagen

    Einkaufswagen

    1) Korb aus Metall oder Kunststoff auf einem fahrbaren Gestell mit Rollen, in den man in einem Supermarkt o. Ä. die Waren legt, die man kaufen will

    2) [übertragen] elektronische Liste mit Waren (in einer App oder auf einer Website), die man bei einem Online-Händler im Internet bestellen will


    1) kannte ich bisher nur unter der mundartlichen Bezeichung Lôdnwêchala (= Ladenwägelchen), und 2) kannte ich als Warenkorb - so noch bis zum letzten Einkauf bei amazon, der schon einige Zeit zurückliegt.


    Edit: Die Küchenchefin hat mich gerade belehrt, dass für sie ein Einkaufswagen (= Eikâfswông) dasselbe ist wie der Einkaufstrolley von #4.


    #5Verfasser MiMo (236780)  30 Apr. 23, 19:13
    Kommentar
    Bisamapfel und Bisamapfeluhr
    #6Verfasser senseless.at (777729) 30 Apr. 23, 22:49
    Kommentar

    Die sind mir auch neu.

    #7Verfasser manni3 (305129) 30 Apr. 23, 23:07
    Kommentar

    Ein Hackenporsche ist aber nicht der Wagen, den man im Supermarkt vor sich herschiebt, sondern das Teil, in dem man die Einkäufe nach Hause rollt, mit Griff und zwei Rädern. So ähnlich wie die Heerscharen der Rimowa-Rollkofferinhaber.

    #8Verfasser penguin (236245) 01 Mai 23, 08:55
    Kommentar

    MIr bis dato unbekannt war Schlecksl als Bezeichnung für Fruchtaufstrich/Konfitüre/Marmelade.

    Das finde ich so herrlich, dass das Wort aus der Ortenau (also bei Offenburg) jetzt bei mir eine zweite Heimat finden wird. Auf dem Weihnachtsmarkt dieses Jahr werde ich also keine Marmeladen mehr anbieten. 😉

    Siehe auch: pikante Marmelade (österr.) - #9

    #9Verfasser reverend (314585) 01 Mai 23, 10:20
    Kommentar

    Was, das kanntest du nicht? So heißt das bei uns :-) Manchmal auch mit einem zusätzlichen E: Schlecksel.

    #10Verfasser penguin (236245) 01 Mai 23, 10:38
    Kommentar

    histrionisch

    sollte laut einem Psychiater, der im Radio über Erwin Ringel sprach, das nicht mehr zu verwendende hysterisch ersetzen.

    #11Verfasser senseless.at (777729) 02 Mai 23, 12:24
    Kommentar

    Richtig, es gibt eine histrionische Persönlichkeitsstörung (von lateinisch histrio = Schauspieler).

    #12Verfasser JanZ (805098) 02 Mai 23, 12:31
    Kommentar

    #11 - ist schon lange so, zumindest in der Fachwelt (wie ich über eine Freundin weiß). "Lange" = ich denke an einen Zeitraum von 15 Jahren. Vielleicht länger.

    #13Verfasser Seltene Erde (1378604) 02 Mai 23, 12:39
    Kommentar

    Seit 1980 laut Wikipedia.

    #14Verfasser JanZ (805098) 02 Mai 23, 12:41
    Kommentar

    Wie ungefähr 90% aller 'neuen' Begriffe wahrscheinlich über das Englische eingewandert. Da kenne ich es, im Deutschen ist es mir neu - aber wohl auch nur ein Fachwort, wenn ich das richtig verstanden habe.

    #15Verfasser Gibson (418762) 02 Mai 23, 14:31
    Kommentar
    Mir ist bewusst, dass hysterisch nicht (mehr) zeitgemäß ist, aber ich wusste nicht seit wann. Jedenfalls war mir histrionisch neu.
    #16Verfasser senseless.at (777729) 02 Mai 23, 14:36
    Kommentar
    Dabei ist es genauso griechisch. :-)
    Und deckungsgleich ist es auch nicht ganz, das liegt aber daran, dass das alte "hysterisch" nicht genau definiert war, sondern je nach Zeitgeist für alle möglichen weiblichen Leiden herhalten musste.
    #17Verfasser tigger (236106) 02 Mai 23, 14:45
    Kommentar

    sondern je nach Zeitgeist für alle möglichen weiblichen Leiden herhalten musste.


    ... und heute, wenn man Männern widerspricht ;-)

    #18Verfasser Gibson (418762) 02 Mai 23, 14:51
    Kommentar

    --> #17


    "Histrio" (Schauspieler) ist lateinisch; das Wort stammt vermutlich aus dem Etruskischen.

    #19Verfasser MiMo (236780) 02 Mai 23, 15:11
    Kommentar

    Dabei ist es genauso griechisch. 🙂


    Nein, wie gesagt lateinisch bzw. wohl ursprünglich etruskisch. (Synchronpunkt für MiMo)

    #20Verfasser JanZ (805098)  02 Mai 23, 15:11
    Kommentar
    Ach ja stimmt, wie komm ich darauf?
    Vielleicht weil heute die österreichischen Maturaprüfungen mit Latein und Griechisch beginnen. In Griechisch treten angeblich 14 Schüler:innen an. So viele waren wir auch in unserem Jahrgang, aber ich glaube, schriftlich hat's niemand gewählt.
    #21Verfasser tigger (236106)  02 Mai 23, 16:11
    Kommentar
    Schon wieder lief mir ein unbekanntes Wort unter die Augen:
    Zweinutzungshuhn
    #22Verfasser senseless.at (777729) 02 Mai 23, 21:02
    Kommentar

    DWDS bietet 197 Belege für "Zweinutzungshuhn":

    https://www.dwds.de/r/?corpus=regional&q=Zwei...


    Und Wikipedia kärt auf:

    "Ein Zweinutzungshuhn ist eine Rasse oder Kreuzung des Haushuhns, die sowohl zum Eierlegen als auch zum Schlachten gehalten werden kann. Es handelt sich somit um die Anwendung des Konzepts der Zweinutzungsrasse in der Hühnerzucht. Eine genaue Definition von gelegten Eiern pro Jahr, Endgewicht oder Wachstumsgeschwindigkeit gibt es nicht."

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zweinutzungshuhn

    #23Verfasser MiMo (236780)  02 Mai 23, 22:21
    Kommentar

    OT - Es handelt sich somit um den ersten bescheidenen Schritt bei der Anwendung des Konzepts der eierlegenden Wollmilchsau in der Hühnerzucht. ;-)

    #24Verfasser manni3 (305129)  02 Mai 23, 23:15
    Kommentar

    Eher um eine Zurückzüchtung oder die Besinnung auf alte Rassen.

    Früher gab es Zweinutzungshühner, ohne dass sie explizit so bezeichnet wurden. Wenn die Hennen zu alt zum Eierlegen waren, kamen sie in die Suppe. Die Hähne wurden Braten. Die Züchtung zu hauptsächlich eierlegenden oder fleischigen Rassen erfolgte erst spät.


    Fehlt noch das Wollhuhn ...

    #25Verfasser twocents (460778)  03 Mai 23, 01:25
    Kommentar

    Seidenhühner sind auch unter dem Namen Chinesisches Wollhuhn bekannt. Die haben ein "Kaninchen-Fell" und schwarze Knochen.

    #26Verfasserzacki (1263445) 03 Mai 23, 08:33
    Kommentar

    Chinesisches Wollhuhn (Gallus gallus f. dom.) ... und hier ist eins zu sehen : https://www.tierpark-goerlitz.de/de/tiere/voe...



    ... und dann gibt es noch das Wollschwein - es wird auch Schafschwein genannt oder Mangaliza : https://de.wikipedia.org/wiki/Mangalica-Schwein ...

    #27Verfasser no me bré (700807)  03 Mai 23, 09:53
    Kommentar

    Collins übersetzt die "eierlegende Wollmilchsau" übrigens als all-providing genetically engineered animal

    https://www.collinsdictionary.com/dictionary/...

    #28Verfasser MiMo (236780) 03 Mai 23, 10:24
    Kommentar

    Da ist doch ausnahmsweise mal die deutsche Variante weniger umständlich, und schöner und bildhafter ist sie obendrein.

    #29Verfasser grinsessa (1265817)  03 Mai 23, 10:40
    Kommentar

    Und ganz selbstverstädlich hat die eierlegende Wollmilchsau genfrei, stubenrein und kuschelfreudlich zu sein.

    Muss man denn wirklich alles einzeln aufzählen?!

    #30Verfasser Harald (dede) [de] (370386)  03 Mai 23, 10:46
    Kommentar

    Nicht zu vergessen, daß man mit ihr staubfrei unter Wasser schwimmen kann.

    #31Verfasser mbshu (874725) 03 Mai 23, 12:28
    Kommentar

    Gefräns


    Heute mal wieder ein neues Wort von den Textilrestauratorinnen gelernt habe. Im Prinzip sind das Fransen z.B. an mittelalterlichen Kopfbedeckungen ">, so wie hier, oder an anderen Kleidungsstücken.

    #32Verfasser virus (343741)  03 Mai 23, 12:52
    Kommentar

    Remontoiruhr


    Nein, keine Franzosenkrankheit, sondern eine aufziehbare Taschenuhr.

    #33Verfasser Kapustiner (1229425) 04 Mai 23, 20:08
    Kommentar

    Kuchenzähne

    "Ihre Kuchenzähne auf einem aktuellen Foto und die ihres Vaters, auf einem Foto aus der Zeit als er im selben Alter war, lassen sie wie Geschwister aussehen."


    Weckstrom

    "Beim Umstecken bekamen die 'Frollein vom Amt' durch Weckstrom öfter eine gewischt."


    Onychophagie - Nägelbeißen

    #34Verfasser Leseratz (238114)  05 Mai 23, 11:22
    Kommentar

    Bei Wikipedia bin ich heute auf Ronnagramm und Quettagramm gestoßen. Obwohl ich auf dem Gebiet interessierter Laie bin, hatte ich nicht mitbekommen, dass letztes Jahr auf der 27. Konferenz für Maß und Gewicht SI-Einheitenvorsätze jenseits von Zetta- und Yotta- festgesetzt wurden.


    Das Gewicht der Erde beträgt ca. 5,97 Ronnagramm, das des Jupiters 1,9 Quettagramm. Die Sonne wiegt 1990 Quettagramm.

    #35Verfasser BenatarsComrade (1182552)  05 Mai 23, 22:51
    Kommentar

    Normalerweise nehme ich es nicht so genau, aber in Bezug auf Himmelskörper würde ich doch den Begriff "Masse" empfehlen. 😉


    Interessante Neuigkeit jedenfalls.

    #36Verfasser Kapustiner (1229425) 06 Mai 23, 07:18
    Kommentar

    zu #34 Weckstrom:

    Diese Bezeichnung ist vom "Wecker" abgeleitet, denn die Klingel im Telefon hieß in den Zeiten, als die Post noch eine Behörde war, im Amtsdeutsch eben nicht Klingel, sondern Wecker.

    #37Verfasser eineing (771776) 06 Mai 23, 07:54
    Kommentar

    Dankeschön, eineing.

    #38Verfasser Leseratz (238114) 07 Mai 23, 18:50
    Kommentar

    Die 82-jährige Erika Rischko, die Fitness-Videos auf TikTok postet, ist ein Granfluencer.

    #39Verfasser Musictomyears (1367333) 12 Mai 23, 14:30
    Kommentar

    Auch wenn viele sagen, das gehört doch zum Allgemeinwissen 🙄, ich habe von einem Donjon noch nie gehört:


    Ein Donjon ist ein Wohnturm und Wehrturm einer mittelalterlichen Burg des französischen Kulturraums. Der Begriff geht auf das gallo-römische dominiono, ‚Hauptturm‘, und dieses auf lateinisch dominus, ‚Herr‘, zurück, denn der Donjon wurde vornehmlich vom Burgherrn bewohnt. Der englische Begriff dungeon geht auf den französischen Begriff donjon zurück, allerdings verschob sich hier die Bedeutung später zu Kerker, während der dem Donjon entsprechende Turm als Keep bezeichnet wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Donjon


    Siehe auch: Berchfried - donjon


    Bergfried hätte ich noch gewusst, allerdings nicht in der Schreibweise Berchfried.

    #40Verfasserzacki (1263445)  12 Mai 23, 14:46
    Kommentar

    "Um die Massivität echten Goldes bei der Polimentvergoldung vorzutäuschen benötigt man als Träger des Blattgoldes das sogenannte Poliment, eine Mischung aus Polimentleim und Bolus."

    Stand im Malerblatt.

    #41Verfasser reverend (314585) 12 Mai 23, 16:41
    Kommentar

    Ach ja, Taillenfedern werden geschnürt. Hätte ich mal vorher in einer Polsterei gefragt.

    Oder am Berufskolleg.

    #42Verfasser reverend (314585) 12 Mai 23, 16:44
    Kommentar

    Und der berühmteste Bewohner des in #40 erwähnten Bauwerks war ...



    Donjonson!

    #43Verfasser B.L.Z. Bubb (601295) 12 Mai 23, 17:21
    Kommentar

    radotieren

    sowas wie: labern, ungehemmt reden/schwätzen/schwatzen

    #44Verfasser Seltene Erde (1378604) 13 Mai 23, 12:06
    Kommentar

    https://www.dwds.de/wb/radotieren

    radotiereren

    veraltet faseln, ungehemmt schwatzen


    Da sitzt so ein fiktiver Schreiber und radotiert gegen Gott und die Welt. [Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]


    Dabei hatte er an der Parteitätigkeit gar nicht teilgenommen, sondern nur im Wirtshaus von Revolutionstribunal und Guillotine radotiert. [Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, Bd. 1. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1914], S. 1139]


    Und tatsächlich radotiert Morris Zapp leidenschaftlich über die Lust am Text, über Oppositionen und den Phallogozentrismus. [Die Zeit, 30.10.1992, Nr. 45]


    #45Verfasser MiMo (236780)  13 Mai 23, 12:28
    Kommentar

    Hasenmaus, nicht Haselmaus, war im Kreuzwort als Lösung für Chinchilla angegeben.

    #46Verfasser bluesky (236159) 13 Mai 23, 19:45
    Kommentar

    Ein Trypophobiker hat Angst vor etwas blasenartig Aussehendem.

    In einem ziemlich alten Faden wurden einmal alle möglichen (und unmöglichen) Phobien aufgelistet, diese war meines Wissens aber nicht darunter.

    #47Verfasser Leseratz (238114) 14 Mai 23, 11:41
    Kommentar

    Ui - bin ich "Trypophobikerin"? - Es gibt z.B. Vasen, ganz teuer!, die von oben bis unten und rundherum mit großen Knubbeln / Blasen aller Größen besetzt sind. Da kann ich nicht gut hinschauen.

    Von einer Phobie will ich nicht sprechen.

    #48Verfasser Seltene Erde (1378604)  14 Mai 23, 11:48
    Kommentar

    Von einer Cultural Sensitivity Message habe ich bisher auch noch nicht gehört, finde sie aber eine gute und interessante Idee...

    #49Verfasser BenatarsComrade (1182552) 14 Mai 23, 14:02
    Kommentar


    Ich kam vom Berberlöwen-Thema in LEO auf den Romeo-Irrtum (Naturschutzbiologie) ,


    das Phänomen, dass eine verfrüht erfolgte Aufgabe einer biologischen Art zum Außerkraftsetzen der Schutzbemühungen für diese Art und infolge dessen erst zu ihrer tatsächlichen Ausrottung führen kann.

    So wie Romeo die von ihm geliebte Julia fälschlicherweise für tot hält, obwohl er sie tatsächlich hätte wiederbeleben können, worauf er sich aus Verzweiflung das Leben nimmt. Daraufhin nimmt sich Julia ihrerseits aus Verzweiflung über den Tod Romeos das Leben.




    Von da zu Kladen des Löwen.


    Eine Klade (von altgriechisch κλάδος kládos, deutsch ‚Zweig‘), auch Monophylum, monophyletische Gruppe oder geschlossene Abstammungsgemeinschaft, ist in der Biologie eine systematische Einheit, die den letzten gemeinsamen Vorfahren und alle seine Nachfahren enthält. https://de.wikipedia.org/wiki/Klade

    #50Verfasser manni3 (305129)  16 Mai 23, 15:15
    Kommentar

    --> #47


    Allgemeine Zeitung, 04.03.2020

    "Im Internet (jaja, dieses Internet) ist er auf den Begriff der Trypophobie gestoßen."


    https://www.dwds.de/r/?corpus=webmonitor&q=Tr...


    https://www.dwds.de/r/?corpus=wikipedia&q=Try...


    #51Verfasser MiMo (236780) 17 Mai 23, 06:36
    Kommentar

    re #50, der Begriff "Klade" bzw. "clade" begegnet mir in der letzten Zeit recht häufig ... aber erstmals wirklich aufgefallen ist er mir bei den Nachtschwalben (Caprimulgiformes) ...

    #52Verfasser no me bré (700807) 17 Mai 23, 08:10
    Kommentar

    Angeblich wird das Wort Botokude umgangssprachlich abwertend gebraucht, so u.a. das DWDS.

    Die deutsche Wikipedia berichtet korrekt im Artikel Botokuden über das von den Portugiesen so genannte indianische Volk, hat aber am Ende auch einen Hinweis auf den pejorativen Gebrauch.


    Das Wort ist mir noch nie begegnet, obwohl ich gerade Schimpfwörtern etc. gern auf die etymologische Schliche komme und daher einige kenne. Meinen aktiven Sprachgebrauch haben sie nicht bereichert.

    #53Verfasser reverend (314585) 17 Mai 23, 13:00
    Kommentar

    re #53, die brasilianischen Eingeborenen mit dieser Bezeichnung stammen wohl alle vom Siehe auch: [pt-de] Boto ab ...

    :-))

    #54Verfasser no me bré (700807)  17 Mai 23, 13:33
    Kommentar

    Doppelbotos haben dann einen rosa Flussdelphin und einen Holzpflock als Eltern.

    (zu Holzpflock s. schon verlinkter Wikipedia-Artikel)

    ???

    Jedenfalls haben die das Pfeilgift Botox erfunden.

    #55Verfasser reverend (314585)  17 Mai 23, 13:42
    Kommentar

    Einen Schlauchapfel habe ich zwar schon oft gegessen, aber noch nie was von gehört. Angeblich ein Nazi-Ausdruck: Siehe auch: Sprachvarianten in Deutschland, der Schweiz u... - #32

    #56Verfasserzacki (1263445) 25 Mai 23, 12:11
    Kommentar

    Gerade eben erst neu gelernt: Palilalie. Das machen Leute, wenn sie ständig wiederholen, was sie selbst gerade gesagt haben.

    #57Verfasser Selima (107) 25 Mai 23, 16:15
    Kommentar

    --> #53


    In meinem Freundeskreis, zu dem relative viele Übersetzer, Linguisten und Sprachkundige gehören, meint man mit Botokudisch scherzhaft eine unbekannte Sprache:

    A: Verstehst du, in welche Sprache sich die beiden am Nachbartisch unterhalten?

    B: (lauscht ein wenig, dann:) Ich verstehe kein Wort. Ich kenne die Sprache nicht. Ist es vielleicht Botokudisch?


    C: Als wir mit dem Auto in Kappadokien unterwegs waren, hielt uns in der Nähe von X. ein Uniformierter an und redete in einer Sprache auf uns ein, die wir nicht verstanden. Es war nicht Türkisch, nicht Griechisch, nicht Englisch oder sonst was.

    E: (mit einem feinen Lächeln): Vielleicht war es Botokudisch?


    F. & G. sehen Fernsehnachrichten. Ein ausländischer Politiker spricht, aber man versteht ihn nicht.

    F: Was der spricht, ist doch nieund nimmer Französisch!

    G: Vielleicht spricht er Botokudisch?


    Dieser Gebrauch ist nicht abschätzig, Botokudisch steht eher für "that's Greek to me" oder "der redet doch von böhmischen Dörfern".


    Manche Linguomanen sagen statt "Botokudisch" auch "Saramakanisch" oder "Taki-taki", beides meint eine Sprache in Surinam.

    #58Verfasser MiMo (236780) 25 Mai 23, 17:24
    Kommentar
    #59Verfasser MiMo (236780) 25 Mai 23, 17:26
    Kommentar

    Heute in der Zeitung: "In den letzten Tagen wurden bereits mehrere Pulli, so nennt man die Kiebitz-Küken, geboren."

    #60Verfasser Leseratz (238114) 26 Mai 23, 09:31
    Kommentar

    @MiMo #58:

    Vielleicht solltet Ihr über den Gebrauch von "Botokudisch" nochmal nachdenken. Auch wenn es von Euch nicht abschätzig gemeint ist, ist es doch ein Ausdruck von Geringschätzung und kolonialer Überheblichkeit, und sollte meiner Meinung nach nicht mehr verwendet werden.

    Zitate aus Wikipedia:

    "...Später wurde der Begriff jedoch generisch für alle Indianer Brasiliens verwandt, die sich der Zentralregierung bzw. den europäischen Kolonisten widersetzten....Umgangssprachlich wird das Wort Botokuden auch als abwertendes Synonym für eine ungebildete Person mit schlechtem Benehmen verwandt."


    #61Verfasser Irene (236484) 26 Mai 23, 11:10
    Kommentar

    Mein Vater sagt immer "Budukudisch". Ich habe das für eine Erfindung von ihm gehalten, bis ich die Schreibweise mit -oto- gefunden habe. Selber sage ich das aber nicht.

    #62Verfasser JanZ (805098) 26 Mai 23, 11:13
    Kommentar

    Parochie, habe ich heute gelesen, hätte ich nicht gewusst was das ist.


    Man kann wohl auch Sprengel dazu sagen, das Wort kenne ich oder habe zumindest schon davon gehört.



    #63Verfasserzacki (1263445) 30 Mai 23, 18:06
    Kommentar

    --> #61


    "Botokudisch" in unserem Gebrauch ein Synonym für "völlig unbekannte Sprache". Es ist kein Ausdruck von Geringschätzigkeit, genau so wenig wie "das sind mir böhmische Dörfer", "das kommt mir spanisch vor" oder "that's Greek to me" Ausdrücke von Geringschätzigkeit gegenüber Böhmen, Spaniern oder Griechen darstellen. Der fragliche Ausdruck bedeutet nur, dass mir eine Sprache völlig unverständlich ist.


    Ich verlange von niemand, dass er/sie diesen Ausdruck verwenden soll, aber ich lasse mir auch von niemand vorschreiben, was ich sagen darf und was nicht.


    Überheblich sind meiner Meinung nach Bestrebungen, aufgrund irgendwelcher vorgefasster Meinungen oder Vorurteile den Sprachgebrauch anderer zu zensieren und zu manipulieren.


    Im übrigen:

    "Im Englischen sagt man aus ähnlichem Anlass „It’s all Greek to me“ (Das ist wie griechisch für mich), „It’s Hebrew to me“ (Das ist wie hebräisch für mich) und „That’s Double Dutch“ (Das ist doppel

    -holländisch!). Die polnischen Entsprechungen wären „chińszczyzna“ (das ist mir Chinesisch) oder „siedzieć, jak na tureckim kazaniu“ (sitzen wie bei der türkischen Predigt). Auf Italienisch sagt man „Per me è arabo“ (Das ist Arabisch für mich) oder fragt man „Parlo arabo?!“, wenn man nicht verstanden wird.

    In Polen gibt es auch den Ausdruck „jak czeski film“ (wie ein tschechischer Film) – im Sinne von „nicht zu verstehen“, wobei aber die Bedeutung 'seltsames Durcheinander' primär ist."


    https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmisches_Dorf

    #64Verfasser MiMo (236780) 30 Mai 23, 19:18
    Kommentar

    Darauf ein kräftiges Kanitverstan.

    #65Verfasser bluesky (236159) 30 Mai 23, 19:53
    Kommentar

    zu #63: eine Parochie ist eine Orts- und Pfarrgemeinde, sowohl im evangelischen als auch katholischen Sprachgebrauch, jedenfalls unter Fachleuten.

    Ein Sprengel ist deutlich größer und umfasst immer mehrere Gemeinden, mithin Parochien. Wie groß genau er ist und ob er eine rechtliche oder Verwaltungsgröße darstellt, unterscheidet sich von Kirche zu Kirche. Die Nordkirche und die hannoversche Landeskirche haben z.B. als Unterteilungen ihrer Landeskirche, wobei normalerweise jeder Sprengel einen Regionalbischof oder eine Regionalbischöfin hat.

    #66Verfasser reverend (314585) 30 Mai 23, 20:37
    Kommentar

    Bruxismus nennt man das heftige, nächtliche Zähneknirschen, gegen das der Zahnarzt eine Beißschiene verordnet.

    #67Verfasser Leseratz (238114) 06 Jun. 23, 19:55
    Kommentar

    die Wichte

    (nein, nicht die kleinen Wesen im Plural, sondern eine physikalische Größe im Singular, von der ich [in dieser Form!] bis eben mein Lebtag noch nicht gehört hab),

    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wichte .

    #68Verfasser Achim Almschreck (1359109) 06 Jun. 23, 23:37
    Kommentar

    Mein Physiklehrer (der 9. Kl. und der Oberstufe, LK Physik) legte allergrößten Wert nicht nur auf die Unterscheidung von Gewicht und Masse, sondern auch von Wichte und Dichte. Zeitweilig haben wir ihn deswegen sogar "den Wichtel" genannt.

    #69Verfasser reverend (314585) 06 Jun. 23, 23:46
    Kommentar

    @#68: Reverend, mein Vater und mein Physiklehrer ebenfalls - und außerdem auf die Unterscheidung von Dichte und Dichtigkeit.

    Seltsam finde ich, dass die Autokorrektur drainieren (= mit einer Drainage versehen) immer in trainieren ändern will.

    #70Verfasser Leseratz (238114) 08 Jun. 23, 14:34
    Kommentar

    Dei Audogorreggdur hadd bei an Franggndrehning middgmachd ;-)

    #71Verfasser manni3 (305129)  08 Jun. 23, 14:44
    Kommentar

    Meine weiß inzwischen, was ich meine, wenn ich Kriche schreibe. Meine Tastatur kennt sowieso nichts anderes.

    #72Verfasser reverend (314585) 08 Jun. 23, 14:48
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    ... aber Kracherl (Limo) und Kriecherl (Mirabellen) kennt sie schon, oder? Die Autokorrektur nämlich...

    #73Verfasser Leseratz (238114)  08 Jun. 23, 15:17
    Kommentar

    Heute haben wir im Rep gemeinsam die Zulässigkeit und Begründetheit einer Zwischenfeststellungswiderklage nach §256 II, 33 ZPO geprüft. Und zwar im Rahmen eines VU, eines Versäumnisurteils.

    #74Verfasser BenatarsComrade (1182552)  19 Jun. 23, 23:44
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    Und nächste Woche kommt dann die identitätssichernde Flagranzfestnahme dran?

    #75VerfasserHornblower (436534) 20 Jun. 23, 10:57
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    Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?


    Bei weitem nicht immer im allgemeinen Gefahrenabwehrrecht! Eine Gefahrenabwehrmaßnahme benötigt nämlich häufig einen Adressaten, an den sie auch rechtmäßig gerichtet werden darf. Und das kann, wie wir heute im Rep zum SIcherheitsrecht ergründet haben, auch mal ein Verursachungsverdachtsverhaltensverantwortlicher oder auch ein Verursachungsverdachtszustandsverantwortlicher nach Art. 9 LStVG sein...


    Verursachungsverdachtsverhaltensverantwortlicher ist man dann, wenn bei objektiv feststehender Gefahr nicht feststeht, wer sie verursacht - und es kommt bei der Sicherheitsbehörde der Verdacht auf, man sei Verhaltensverantwortlicher, also durch sein Verhalten für die Gefahr verantwortlich. DIe Behörde ist sich aber nicht sicher - also hat sie einen Verursachungsverdacht (einen Verdacht darüber, wer die Gefahr verursacht hat).

    Beim Verursachungsverdachtszustandsverantwortlichen geht es ebenfalls um einen Verursachungsverdacht bei objektiv feststehender Gefahr, nur hat die Behörde hier den Verdacht, dass deine Sache (für deren Zustand du verantwortlich bist) die Gefahr verursacht. Heute ausführlich besprochen am Beispiel kontaminierter Böden - wo die Behörde nicht wusste, von welchem Grundstück die Gefahr ausgeht...

    #76Verfasser BenatarsComrade (1182552)  23 Jun. 23, 02:52
    Kommentar

    --> #72


    [Ironie ein]

    DWDS liefert im ZDL-Regionalkorpus 113 Belege für Kriche, sowie 13 im Webmonitor - vielleicht ist das schon eine besondere Art von "Kirche"?

    [Ironie aus]

    #77Verfasser MiMo (236780) 23 Jun. 23, 05:56
    Kommentar

    Sehr schön, dann bin ich nicht allein - und wenn mal jemand nach Belegen fragt, stehe ich nicht blank da. Wahrscheinlich ist es einfach eine Seitenlinie der Verballhornung von κυριακόν. Ob da jetzt der Vokal vor dem Rho oder die danach wegfallen, ist ja nicht so entscheidend.

    Außerdem spricht es sich genauso gut, tippt sich aber besser.

    Danke! 🙂

    #78Verfasser reverend (314585) 23 Jun. 23, 08:06
    Kommentar

     eine Seitenlinie der Verballhornung von κυριακόν


    Ah! Liegt da vielleicht eine etymologische Brücke zu "Krücke"?

    Lässt sich sicher trefflich drüber predigen. *duckundweg*

    #79Verfasser p2mg (807573)  23 Jun. 23, 10:41
    Kommentar

    Wenn bei uns die Vokale so sekundär wichtig wären wie im Hebräischen, bestünde eindeutig ein Zusammenhang im Konsonantengerüst von Predigt und Parodie gut: PRDGT.

    #80Verfasser reverend (314585) 23 Jun. 23, 11:48
    Kommentar

    PRDGT z.B. hier 

    #81Verfasser p2mg (807573) 23 Jun. 23, 17:56
    Kommentar

    Ja, super, passt gut zu beidem.

    Ich wusste gar nicht, dass Busch auch fremde Werke illustriert hat. Kortums Jobsiade wird wohl nur noch in Bochum als Lokalkolorit gehuldigt. Ich habe eine reine Textausgabe, Anfang 20. Jahrhundert. Die Bilder muss ich mir mal zu Gemüte führen.

    Vielen Dank für diesen schönen Fund!

    #82Verfasser reverend (314585) 23 Jun. 23, 18:20
    Kommentar

    Gern geschehen. Dann gefällt Dir vielleicht auch das hier, über die Konkurrenz.


    Ich wiederum habe soeben gelernt, dass der gute W.B. eine Vorlage hatte. Danke!

    #83Verfasser p2mg (807573) 23 Jun. 23, 18:46
    Kommentar

    beim Verursachungsverdachtsverhaltensverantwortlichen ist auch der vierfache Präfix "ver" bemerkenswert.

    ich bin zwar dazu fähig, das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz ohne Google zu schreiben (und musste diesen Begriff auch mal sinnerhaltend übersetzen), aber den ver^4 nehme ich in meinem Wortschatz auf.

    #84Verfasser JaLeTe (1335919) 23 Jun. 23, 19:26
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    Ein Mandrin ist "in der Medizin Hilfsmittel zum Einführen von Kathetern, Sonden, Kanülen und Tuben. Der Mandrin befindet sich in dem einzuführenden, hohlen Instrument und wird entfernt, wenn der Katheter bzw. Tubus in seiner gewünschten Position liegt."


    Weiß Wikipedia, ich wusste es bis heute nicht.

    #85Verfasser tigger (236106) 27 Jun. 23, 11:01
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    Seltsame Begriffe haben sich in der Schweiz entwickelt:

    währschaft – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS


    Leserkommentare zu einer Eröffnung eins Schnellrestaurants:


    ---Am Besten schmeckten mir die währschaften Eingeklemmten in den typisch Schweizerischen Restaurants.


    ---. Diese mit Butter oder Margarine geschmierten Fantasielosigkeiten? Nein danke!


    --- Richtig, mit echter Butter, super. Das allein ist heute schon äusserst kreativ. Fantasielos und kaum essbar sind dagegen die üblichen Kreationen mit irgendeinem Margarine-Schaum und unpassender Tartarsauce.


    #86Verfasser jo-SR (238182) 28 Jun. 23, 12:54
    Kommentar

    #83: Den Filucius kannte ich auch noch nicht.

    Interessant, dass einer der "Lumpen" Inter-Nazi heißt. Sehr wahrscheinlich gegen die Kommunisten gerichtet, denn Busch starb 1908. Da gab es noch keinen Nationalsozialismus.


    #85: Warum erinnert mich Mandril nur so an mandrel? Das tut doch weh...

    #87Verfasser reverend (314585) 28 Jun. 23, 15:44
    Kommentar

    Interessant, dass einer der "Lumpen" Inter-Nazi heißt. Sehr wahrscheinlich gegen die Kommunisten gerichtet, denn Busch starb 1908. Da gab es noch keinen Nationalsozialismus.


    Warum gegen die Kommunisten gerichtet? Ich kenne Nazi als alte Verkleinerungsform von Ignaz.


    Warum erinnert mich Mandril nur so an mandrel?


    Das weiß ich nicht, das hier vorgestellte Wort lautete allerdings auch Mandrin.

    #88Verfasser JanZ (805098) 28 Jun. 23, 15:59
    Kommentar

    Warum gegen die Kommunisten gerichtet? Ich kenne Nazi als alte Verkleinerungsform von Ignaz


    Richtig. In Augsburg sagt man: "Den Zwetschgendatschi den mog mei Nazi so gern."

    #89Verfasser bluesky (236159) 28 Jun. 23, 17:28
    Kommentar

    Ah, als Kosename o.ä. für Ignaz kannte ich das nicht. Vielleicht, weil in meinen bisherigen Wohngegenden der Vorname Ignaz etwa so häufig ist wie Xaver, also praktisch nicht existent.


    Und warum Kommunisten? Ich dachte an die "Internationale", sehe aber gerade, dass die erste überhaupt erst 1919 gegründet wurde. Damit entfällt jeder Anhaltspunkt dafür.


    Schließlich Mandril/Mandrin: mit Brille liest man besser... Hatte ich aber gerade nicht. Sorry.

    #90Verfasser reverend (314585) 28 Jun. 23, 21:01
    Kommentar

    Es scheint ziemlich sicher eine Anspielung auf die Internationale zu sein.


    Laut Wikipedia wurde die 1. Internationale 1864 in London gegründet, die 2. 1889 in Paris. Geht sich also für W.B. locker aus. 1919 war erst die 3. Internationale.


    Aber natürlich ist Nazi die Kurzform von Ignaz.

    #91VerfasserPeterK. (599041)  28 Jun. 23, 21:31
    Kommentar

    Warum gegen die Kommunisten gerichtet? Ich kenne Nazi als alte Verkleinerungsform von Ignaz

    Kontext:

    -    Der zweite Lump bei Wilhelm Busch hat auch einen sprechenden Namen (aus dem Fäkalmilieu).

    -    Laut Tante Wiki war die Internationale 1919 bereits die "Dritte".

        Die Erste Internationale (mit Karl Marx im Präsidium) datiert von 1864 und passt für mich durchaus als Anhaltspunkt i.S.v. #90. Buschs Bildergeschichte wurde 1872 veröffentlicht.


    Ich würde darum jedenfalls auch den Namen des ersten Lumpen als sprechend auffassen. Und sehe als naheliegende Deutung da eigentlich nur die Internationale.


    Edit: Zu lange gebraucht. Hatte mich bei der Pariser Kommune festgelesen.

    #91 +1

    #92Verfasser p2mg (807573)  28 Jun. 23, 22:03
    Kommentar
    . (edit)
    #93Verfasser tigger (236106)  28 Jun. 23, 22:56
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    OT zur Zählung der Internationalen: ich fürchte, meine Quelle war doch zu russisch inspiriert...

    Pardon. Eigentlich recherchiere ich sonst gründlicher, hier aber nicht.


    Ich kehre also zur ursprünglichen Vermutung zurück. Was sollte denn auch ein "Inter-Ignaz" sein? Monsieur Lecaq klingt für mich auch eher nach einer deutschen Verunglimpfung als nach einer Fehlschreibung, die sich an le coq gaulois anlehnt. Also wohl eher ein Sozi (damals ziemlich gleichbedeutend mit Kommunist) und eine französische Missgeburt (gebürtig französisch zu sein, hieß automatisch: Missgeburt). Gesindel. Pack halt. Krimineller Abschaum.

    So ist es jedenfalls gemeint, wenn man den Kontext betrachtet.

    #94Verfasser reverend (314585) 29 Jun. 23, 01:44
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    Heute erfreute mich meine Tageszeitung mit dem Wort Marteloskop. Was das so ganz genau bedeutet, muss ich noch eruieren.

    #95Verfasser harambee (91833) 30 Jun. 23, 11:05
    Kommentar

    Gerade habe ich hier bei LEO den Ausdruck Glasscherbenviertel kennengelernt, der ausweislich Google und Duden eher im süddeutschen Raum verwendet wird:

    Glasscherbenviertel, das

    [...]

    Gebrauch: ⓘ besonders süddeutsch abwertend

    ärmlicher, heruntergekommener Stadtteil mit schwieriger Sozialstruktur

    https://www.duden.de/rechtschreibung/Glassche...


    (Re #95: Aber ohne Erklärung hat deine Tageszeitung den Ausdruck nicht verwendet, oder?)

    #96Verfasser Mattes (236368)  30 Jun. 23, 11:14
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    (Re #95: Aber ohne Erklärung hat deine Tageszeitung den Ausdruck nicht verwendet, oder?)


    Doch, hat sie. Oder vielleicht besser gesagt: Es gab gewisse Andeutungen, was das ist, aber die habe ich nicht verstanden. Es wurde zwar klar, dass es um Waldbewirtschaftung (konkret um die Digitalisierung derselben) ging und dass auf ausgewählten Waldstücken in Modellprojekten etwas ausprobiert wurde, aber eine echte Erklärung gab es aus meiner Sicht nicht.

    #97Verfasser harambee (91833) 30 Jun. 23, 11:28
    Kommentar

    Glasscherbenviertel, so etwa in dieser Richtung geht die Brotmessersiedlung, das habe ich auch schon gehört. Eine Gegend, wo man nicht wohnen möchte.


    Aber gestern stolperte ich über einen Myriameterstein, das kannte ich vorher auch noch nicht, nur Kilometersteine.

    #98Verfasserzacki (1263445)  30 Jun. 23, 11:31
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    Gerade lese ich erstmals (bewußt) von einem Wurschtblatt. Dass ein solches Wurstblatt dem mir bekannten Käseblatt gleichkommt, ist klar. Naheliegend ist auch eine Herleitung von der intendierten Aussage, ein derartiges Blatt sei nicht lesenswert, sondern allenfalls zum Einschlagen bestimmter Lebensmittel geeignet. Nun frage ich mich allerdings, ob die unterschiedliche Ausdrucksweise wohl auf einstige regional unterschiedliche Ernährungs- bzw. Lebensmittelverpackungs-Gewohnheiten zurückzuführen ist. Der instabilen Druckerschwärze wegen hätte ich weder Käse noch Wurst in Zeitungen gewickelt. Aber da ich anderswo (einst) auch schon frittierten Fisch mit Pommes und Essigsoße in Zeitungsseiten serviert bekam, scheint das vorstellbar. Doch ist man dort offenbar nicht auf die Idee gekommen, "fish'n'chips paper" eine metaphorische Bedeutung zu geben.

    #99Verfasser Achim Almschreck (1359109)  02 Jul. 23, 17:00
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    Ich denke, Käse und Wurst haben nichts mit dem Einpacken zu tun, sondern mit dem anspruchslosen Inhalt des Blatts. Bei Wurscht kommt dann noch die dialektale Umgangssprache als Verstärker der Verachtung hinzu.

    #100Verfasser manni3 (305129)  02 Jul. 23, 17:36
    Kommentar

    #100: Ich denke, Käse und Wurst haben nichts mit dem Einpacken zu tun, sondern mit dem anspruchslosen Inhalt des Blatts...


    Hm, ich sehe allerdings nicht, warum Käse und Wurst per se für Anspruchslosigkeit stehen (gestanden haben) sollten.



    #101Verfasser Achim Almschreck (1359109) 02 Jul. 23, 21:33
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    Naja, man sagt ja auch "Das ist Käse" oder "Das ist (mir) Wurst", also müssen diese Lebensmittel schon irgendwie mit negativen/gleichgültigen Inhalten assoziiert werden. Ich halte aber prinzipiell beide Deutungen für plausibel.
    #102Verfasser JanZ (805098) 02 Jul. 23, 21:37
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    "Erstens kommt das Fressen, zweitens die Moral" und das prätentiöse und hochgeistige Diskutieren über Letzteres im Feuilleton anspruchsvollerer Medien und Magazine, als es der Hintertupfinger Kreisbote mit seinen Nachrichten über Grillabende und Schlachtschüsseln ist. Auf dieser hochnäsigen Ebene ist doch der Satz aus dem Faden zum Wurschtblatt: "Ein Wurschblatt wie The Sun, in dem sie veröffentlicht wurden, würde ich nicht mal anfassen."

    #103Verfasser manni3 (305129)  02 Jul. 23, 23:23
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    Ach, wenn Brecht gewusst hätte, wie breit die kulinarische Diskussion zu Wurstwaren (incl. Schinken) und Käse heute geworden ist. Lieber le vrai jambon de Bayonne, jamón de Teruel oder vielleicht ζαμπόν Νάξου? Und wieviele auskristallisierte Aminosäuren verträgt ein alter Käse? 100 Monate alter Parmigiano, 2-3 Jahre alter Brokkelkaas oder vielleicht doch ein Manchego Viejo oder Vintage Cheddar Reserve, auch wenn die noch einiges jünger sind?


    Vielleicht rühren Käse- und Wurstblatt aus einer Zeit, wo solche Gourmetunterscheidungen nur einer allerkleinsten Minderheit vorbehalten waren. Ich glaube aber eher, dass es auch zur Zeit der Entstehung dieser Begriffe (vor 1890); beide bei Hoffmann v. Fallersleben) genügend Vielfalt gab, um mit beiden Begriffen keineswegs Gewöhnlichkeit signalisieren zu wollen. Dazu muss man nicht zu Nduja, Lukanka oder Andouille greifen.


    Weiß jemand mehr über die Motivation, gerade solche Begriffe zur Abqualifizierung von Journaillen heranzuziehen? Außer allerlei unbelegten Plausibilitätchen finde ich nichts.

    #104Verfasser reverend (314585) 03 Jul. 23, 00:32
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    Das Zitat lautet jedenfalls richtig "erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral".
    #105Verfasser tigger (236106) 03 Jul. 23, 04:57
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    Laut DWDS hat

    Hancke, Gottfried Benjamin (*um 1700 in Schweidnitz/Schles. † nach 1735), Autor von"Gedichte" (Dresden und Leipzig 1731) und "Geistliche und moralische Gedichte" (Leipzig und Breslau 1723) sich in seinem Werk "Poetischer Staar-Stecher, in welchem sowohl die schlesische Poesie überhaupt, als auch der Herr von Lohenstein und Herr Hoffrath Neukirch gegen die junckerische Untersuchung verthaydiget, absonderlich aber die Ehre der hanckischen Gedichte gerettet ... wird" (Breslau u. Leipzig 1730) mit dem Wort "Wurstblättchen" befasst.


    Hat jemand vielleicht zufällig den "Poetischen Staar-Stecher ..." in seinem Bücherschrank stehen, eventuell geerbt vom Ururgroßvater oder einer Urgroßtante?

    #106Verfasser MiMo (236780)  03 Jul. 23, 04:59
    Kommentar

    Es lässt sich darin schön blättern:

    https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/d...


    #107Verfasser jo-SR (238182)  03 Jul. 23, 06:59
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    Es gibt natürlich unzählige Bakterienarten, von denen ich noch im Leben noch nicht gehört habe, aber Leadbetterella ist schon besonders kurios.

    Laut Wikipedia gefunden in koreanischem Baumwollabfallkompost. Mhm, aha, soso.

    #108Verfasser tigger (236106) 04 Jul. 23, 10:33
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    #108: Aber leider nur nach einem Herrn Leadbetter benannt. Ich hatte bei dem Namen Spannenderes erhofft. (OT habe ich in dem Zusammenhang gerade gelernt, dass die Salmonellen nach einem Herrn Salmon benannt sind. Ich hatte immer irgendwas mit Lachs gedacht.)

    #109Verfasser Mattes (236368)  04 Jul. 23, 10:37
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    @ 109 Edward Renton Leadbetter https://www.whoi.edu/who-we-are/about-us/peop...

     Missed will be Ed’s quirky, idiosyncratic style, well typified by his love of Clark’s shoes, his sagging white cotton socks, and his first choice in automobiles, the Peugeot (for many years, Ed and Gloria drove a long line of them, most often station wagons in white, even years after the formal departure of that French automaker from North American operations).


    #110Verfasser manni3 (305129)  04 Jul. 23, 10:50
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    #109, Salmonellen:


    Oha. Ich war mir auch irgendwie sicher, dass die Dinger so heißen, weil sie wie kleine Fischchen aussehen. Hat mir sogar mal irgendjemand so erklärt, als ich noch ein Kind war.

    #111Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 04 Jul. 23, 10:55
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    Ich bin ja schon froh, dass sie nicht Sermonellen heißen.

    #112Verfasser reverend (314585) 04 Jul. 23, 11:11
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    Wäre das nicht die Kinderportion einer Predigt?

    #113Verfasser Jesse_Pinkman (991550) 04 Jul. 23, 12:06
    Kommentar


    "Schnorres" für Schnurrbart.

    Kommt vor im Buch "Blackbird", von Matthias Brandt; dieser wuchs ja bekanntlich in Bonn, NRW, auf, und "Schnorres" ja klingt auch sehr nach Nicht-Süddeutschland.


    "Sein Schnorres sah so aus, als ob er sich seine Haarbürste, nach dem vergeblichen Versuch, sich zu kämmen, aus Verzweiflung unter die Nase geklebt hatte."


    ---


    Ich habe gerade in allen LEO-Foren gesucht und habe z.B. einen Treffer für dieses Wort gefunden; no me bré verortete "Schnorres" im Rheinfränkischen. Und dort wird auch "Schnurri" erwähnt, als ugs. Begriff für Schnurrbart (nebst "Schnauz/er" usw.). "Schnurri" habe ich früher öfter gesagt und gehört, fällt mir jetzt ein.

    #114Verfasser Seltene Erde (1378604)  07 Jul. 23, 13:38
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    Und aus demselben Buch ein paar Seiten vorher:


    Graupen

    (im Sinne von Losern, verkrachte Existenzen - wie im Abschnitt "Thesaurus" unten im link zu lesen ist ... bei "Assoziationen").


    https://www.dwds.de/wb/Graupe#:~:text='(Getre....


    Im Buch ist das die Stelle: "Wir hatten aber mal einen Referendar, der bei den Kommunisten war, MSB Spartakus oder wie die Graupen hießen, und der das auch rumerzählte."


    Mir ganz neu!

    #115Verfasser Seltene Erde (1378604) 07 Jul. 23, 13:49
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    Schnorres kenne ich von einem Mainzer Karnevalsverein namens "Die Schnorreswackler".

    #116Verfasser eastworld (238866) 07 Jul. 23, 14:15
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    Der rheinische Schnorres geht wohl in Unterfranken in den Schnorrn über, den ich auch aus Oberfranken und Südthüringen kenne.

    #117Verfasser Achim Almschreck (1359109) 07 Jul. 23, 14:38
    Kommentar

    Bitteschön, der Schnauzbart



    #118Verfasser twocents (460778) 08 Jul. 23, 12:49
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    -> #117


    Im Ostfränkischen ist "die Schnorrn" (= Schnauzbart) femininum, wie auch gleichbedeutend "die Muckng" oder "die Mugng"; "der Schnauzer" jedoch ist maskulinum.

    #119Verfasser MiMo (236780) 08 Jul. 23, 14:21
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    Ich spiele manchmal ganz gerne Schach. Meist im Netz, und dort auf lichess.org. Da kann man seine Spiele im Nachhinein von der Engine analysieren lassen. Diese gibt u.a. Einen Wert namens „Zentibauernverlust“ an. Ich dachte erst an sowas wie „Zentrumsbauer“, aber nein. Ein Zentibauer ist, analog zu einem Zentimeter, ein hundertstel Bauer.


    Und das steckt dahinter: Da es Zeitrgenossen gibt, die sich unfairerweise beim Spiel im Netz von einer Engine unterstützen lassen, wird ausgerechnet, um wieviele Bauern (das ist die Bewertungseinheit einer Position) deine Züge vom bestmöglichen Zug abweichen. Auch dieser wird wieder durch eine Engine ermittelt. Je höher dein durchschnittlicher Zentibauernverlust pro Zug ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du dich nicht von einer Engine unterstützen lässt.

    #120Verfasser Jesse_Pinkman (991550)  09 Jul. 23, 21:20
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    https://www.deutschlandfunkkultur.de/solastal...

    Solastalgie - Leiden an der Zerstörung unserer Natur

    #121Verfasser Seltene Erde (1378604) 09 Jul. 23, 21:39
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    Hodophobie - Angst vor dem Reisen


    gehört an sich in den schon älteren Phobien-Faden, den ich aber nicht mehr finden kann.

    #122Verfasser Leseratz (238114) 15 Jul. 23, 20:23
    Kommentar

    Nochmal zurück zu #119, die ich jetzt erst sehe:

    #119: Im Ostfränkischen ist "die Schnorrn" (= Schnauzbart) femininum, wie auch gleichbedeutend "die Muckng" oder "die Mugng"


    Auch wenn sich der ostfränkische Schnorrn in meiner Erfahrung bisweilen nicht primär auf den Schnauzbart selbst, sondern dessen Träger bezogen hat, bezweifle ich sehr, dass das Femininum für die nämliche Barttracht allgemein üblich sei. Eine Mugng Im Sinne einer Barttracht kenne ich jedenfalls mitnichten als Synonym für Schnorrn (einen Oberlippenbart). Während ein Schnorrn durchaus eindrucksvoll/walrossartig ausladend/gezwirbelt sein konnte, war eine Mugng stets nur ein mikriges Gewächs, wie etwa ein Zweifingerbart. Auch der einzige Beleg, den ich im Netz für "seine Schnorrn" finde, zeigt einen Herrn mit Walrossschnauzer. Auf welche Region, lieber Mimo, bezieht sich deine sehr weitreichende Aussage in #119?

    #123Verfasser Achim Almschreck (1359109)  15 Jul. 23, 23:20
    Kommentar

    Eugen Berthold, Wörterbuch der Fürther Mundart, 1975, S. 144, 205, 206,


    (Fürtherisch ist eine ostfränkische Mundart.)

    #124Verfasser MiMo (236780) 16 Jul. 23, 03:03
    Kommentar

    Länger nicht mehr gehört, heute wieder einmal gelesen: technical acumen

    #125Verfasser Leseratz (238114) 17 Jul. 23, 15:08
    Kommentar

    Ösophagogastroduodenoskopie - Speisröhren-, Magen- und 12-Finger-Darm-Spiegelung

    #126Verfasser Leseratz (238114) 19 Jul. 23, 10:09
    Kommentar

    zerpausen


    Aus einem Interview mit dem Schauspieler Oliver Masucci. "Wenn du alles zerpaust, dann geht's nicht weiter."

    #127VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  30 Jul. 23, 09:15
    Kommentar
    Schreitbagger

    Solche kommen gerade nach den Überschwemmungen in Slowenien zum Einsatz.
    #128VerfasserMr Chekov (DE) (522758)  08 Aug. 23, 18:14
    Kommentar

    Es gibt auch Saugbagger.

    #129Verfasser jo-SR (238182)  08 Aug. 23, 20:47
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    Bis eben war mir noch nicht klar, dass Saugbagger meistens fest auf einen Baggerprahm oder Modderprahm montiert sind.

    Laut Duden ist ein Prahm ein [kastenförmiger] großer Lastkahn.


    Nein, da geht es nicht um den ersten Bundesolli.

    #130Verfasser reverend (314585) 09 Aug. 23, 08:47
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    'Umsatzsteuerpflichtig' kenne ich aber dazu muss man anscheinend 'umsatzsteuerbar' sein.

    #131Verfasser jo-SR (238182) 16 Aug. 23, 10:54
    Kommentar
    #132Verfasser Seltene Erde (1378604) 16 Aug. 23, 13:32
    Kommentar

    Kroki von franz. croquis - einfache Geländeskizze.

    #133Verfasser bluesky (236159) 21 Aug. 23, 17:15
    Kommentar

    Ich lese gerade „Miss Buncle’s Book“ von D. E. Stevenson, und dort kommt dieses schöne Wort vor: Siehe Wörterbuch: anent Vielleicht war das in den 1930ern, als das Buch erstmals erschien, normaler Sprachgebrauch, aber ich kann mich nicht erinnern, das schon einmal gelesen oder gehört zu haben.

    #134Verfasser Dragon (238202) 23 Aug. 23, 18:49
    Kommentar

    Ich bin heute aus irgendwelchen Gründen auf Hutmode gestoßen und dabei auf ein Begriffspaar, von dem ich zwar beide Seiten schon mal gehört habe, aber dann doch nicht verfolgt hatte, was die Wörter eigentlich bedeuteten: Putzmacherei und millinery.

    Siehe Wörterbuch: Putzmacherei


    #135Verfasser reverend (314585)  23 Aug. 23, 23:30
    Kommentar

    re #134, während die meisten online verfügbare englischen Wöbu* keinen Eintrag dazu haben, heißt es bei M-W :


    https://www.merriam-webster.com/dictionary/anent

     anent

    preposition

    ə-ˈnent

    : about, concerning

    Did you know?

    Anent looks like a rather old-fashioned word, and it is, in fact, very old: an earlier sense of the word can be found in Beowulf, from approximately 800 C.E. Anent was at one point almost obsolete—it had nearly died out by the 17th century—but it was revived in the 19th century. Various usage commentators have decried anent as "affected" and "archaic." The former complaint seems like a harsh judgment, and the latter is untrue: although anent is rarely heard in speech, examples of current use can easily be found in written sources, especially in Scottish English. Once a favored preposition in Scots law, it turns up today in the occasional letter to the editor ("Anent your article on…"). Dead words do occasionally rise from the grave, and anent is one of them

     Word History

    Etymology   Middle English onevent, anent, from Old English on efen alongside, from on + efen even

    First Known Use   13th century, in the meaning defined above

    Time Traveler   The first known use of anent was in the 13th century . ...




    * neben den schottischen und M-W gibt es nur bei Collins und AHD einen kurzen Eintrag dazu

    #136Verfasser no me bré (700807) 24 Aug. 23, 08:59
    Kommentar

    In der WELT stieß ich im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz in Rußland auf den Begriff Kompromat. Nachdem ich den Reflex, einen Fehler anzunehmen, überwunden hatte, habe ich nachgeschaut und so ein nützliches neues Wort gelernt.


    Das Wort stammt ursprünglich vom KGB und bedeutet kompromittierendes Material.


    Nicht zu verwechseln mit dem Diamat!

    #137Verfasser mbshu (874725) 24 Aug. 23, 15:01
    Kommentar

    In einer Bewertung für eine Ferienwohnung gelesen: Diese Unterkunft wäre nichts für handicapierte Menschen. Gemeint waren natürlich Behinderte und ich dachte zuerst an einen Ausdruck der sich lustig anhören soll, aber eine kurze Recherche zeigte mir, das sagt man wohl so in der Schweiz, da ist handicapiert ein ganz normales Wort, steht sogar im Duden.

    #138Verfasserzacki (1263445) 28 Aug. 23, 23:52
    Kommentar

    Ich vermute, dass der Begriff auch bei uns in der Schweiz nicht mehr sonderlich häufig verwendet wird. Auch das Wort "Behinderte" ist deutlich seltener geworden. Inzwischen würde ich "Menschen mit Behinderung" o.ä. erwarten.

    #139Verfasser Thirith (1037221) 29 Aug. 23, 08:19
    Kommentar

    Ich habe mal kurz recherchiert, ob das besonders häufig ist oder veraltet oder nicht angebracht, das kann ich nicht sagen, dazu müsste man in der Schweiz wohnen. Aber es kommt vor:


    Informationen für Personen mit eingeschränkter Mobilität

    Parkplätze für handicapierte Personen befinden sich direkt hinter dem Kassenhaus bei der Talstation.

    https://www.oeschinensee.ch/informationen-fue...


    Invalid, behindert, handicapiert: Welcher Ausdruck ist angebracht? Dazu ein ehemaliger Leiter eines Behinderten-Wohnheims.

    https://erf-medien.ch/radio/invalid-behindert...

    #140Verfasserzacki (1263445) 29 Aug. 23, 09:41
    Kommentar

    Daran zweifle ich nicht, dass das Wort noch verwendet wird. Diese Veränderungen sind auch relativ neu; dass der zweite Link auf 2016 zurückgeht, wundert mich nicht, denn in diesem Zeitraum würde ich die entsprechenden Diskussionen verorten.

    #141Verfasser Thirith (1037221) 29 Aug. 23, 12:08
    Kommentar

    Ngram Viewer zeigt eine sehr lebhafte Kurve https://books.google.com/ngrams/graph?content...

    #142Verfasser manni3 (305129) 29 Aug. 23, 13:27
    Kommentar

    @142: Das ist interessant, dieser "Ngram Viewer": soll das bedeuten, es wurde bereits in den 30er Jahren "erfunden"?


    @ 141: Hier wird diskutiert, ob man das so sagen darf oder soll. Für Deutsche klingt das tatsächlich etwas komisch, so nach Oma, die ein Handy kapiert hat. Soviel ich weiß, sagt man in der Schweiz Natel, da kommt man nicht auf so Gedanken.


    Thirith, bitte nicht falsch verstehen, die Schweizer dürfen zu den Behinderten sagen wie sie möchten, es war nur neu für mich.


    Handicapieren scheint sogar abseits von Behinderten verwendet zu werden:


    ..nun ging es in atemberaubendem Tempo dem Rettungsfahrzeug nach: zuerst auf der Autobahn, dann nach Wolhusen die steile, mit Haarnadelkurven handicapierte schmale Strasse das enge Tal der Grossen Fontanne hinauf. Hohle Gasse: Kriminalroman 


    Tut mir leid, da fällt mir kein gutes Wort als Ersatz für handicapiert ein 🙄

    #143Verfasserzacki (1263445) 29 Aug. 23, 15:55
    Kommentar

    #143

    Im Sinne einer Behinderung, die für alle existiert (wie bei der steilen, kurvigen Strasse), wird das Wort auf jeden Fall noch verwendet. In meiner Erfahrung wird es aber deutlich seltener für Leute mit Behinderungen bzw. für deren Einschränkungen verwendet. Das kann durchaus an meinem Umfeld liegen, aber ich denke, dass man in der Schweiz in behördlichen Texten oder in den Medien nicht mehr sehr oft von "handicapierten Personen" redet.

    #144Verfasser Thirith (1037221) 29 Aug. 23, 16:11
    Kommentar

    Auf der schmalen Straße klingt das eher Hindernissen als Behinderungen. Es erinnert mich an das Handicap beim Golf, woher wohl auch die Verwendungen in den dreißiger Jahren kommen dürften.

    #145Verfasser reverend (314585) 29 Aug. 23, 16:39
    Kommentar
    #143
    'gespickte'?
    #146Verfasser jo-SR (238182) 29 Aug. 23, 20:00
    Kommentar

    Im Italienischen gibt es die Bezeichnung handicappato, darin dürfte handicapiert seinen Ursprung haben.


    @#146: 'gespickte' würde ich auch sagen.


    OT: Eben bekam ich Reklame-SPAM mit der Überschrift: "Haarnadelkurve - aktuelle Preise vergleichen"

    #147Verfasser Leseratz (238114) 29 Aug. 23, 21:07
    Kommentar
    #148Verfasser Bambam (48248) 29 Aug. 23, 23:27
    Kommentar

    Lufthunderter


    Zuerst habe ich den Begriff in einem Tweet/Post gelesen, in dem es um seine Abschaffung ging. Ich dachte zunächst an einen Zuschuss/eine Sozialleistung oder eine Förderung in Höhe von 100 €, aber nein, es handelt sich um ein zur Erhaltung oder Verbesserung der Luftqualität (im Bezug auf Schadstoffe) eingeführtes flexibles Tempolimit von 100 km/h.



    #149Verfasser BenatarsComrade (1182552) 03 Sep. 23, 00:33
    Kommentar

    flexibles Tempolimit von 100 km/h.

    Was ist an einem Limit beweglich?

    #150Verfasser jo-SR (238182) 03 Sep. 23, 11:00
    Kommentar

    Die Zahlen auf einem elektrischen Tempolimitschild, dem Verkehrsaufkommen angepasst

    #151Verfasser manni3 (305129)  03 Sep. 23, 11:17
    Kommentar

    Auf dem ist das Tempolimit flexibel. Wenn das Limit aber beziffert ist, ist es doch nicht mehr flexibel, oder? Was dann noch flexibel sein kann, ist die Messgröße mph oder cm/h :)

    #152Verfasser Selima (107)  03 Sep. 23, 11:20
    Kommentar

    Flexibel sind jedenfalls die Verkehrsplaner in ihren Wortschöpfungen ;-)

    #153Verfasser manni3 (305129) 03 Sep. 23, 11:26
    Kommentar

    Definitiv. Bei einem Lufthunderter hätte ich eher an eine Luftbuchung oder an den berühmten Siemenslufthaken gedacht.

    #154Verfasser Selima (107)  03 Sep. 23, 11:29
    Kommentar

    Typisch österreichisch?


    Der Lufthunderter ist insofern flexibel, als er auf dem elektrischen Tempolimitschild entweder angezeigt wird, oder manchmal (so gut wie nie) auch nicht.


    Er heißt übrigens scherzhaft auch IGL-Hunderter. IGL nach dem Immissionsschutzgesetz Luft


    Also IGL ähnlich wie das Tier, nicht I-G-L
    #155Verfasser senseless.at (777729)  03 Sep. 23, 12:12
    Kommentar

    @#155 senseless.at - Ist das derselbe IG-L wie auf den Pickerln an Sattelzügen und anderen Lkw?


    Passend zum Sonntag: Eine Tauflese ist Taufbecken und Lesepult in einem; beim Bornkinnel handelt es sich um eine (frei) stehende Christusfigur auf einem Altar, ursprünglich aus dem Erzgebirge bekannt.

    #156Verfasser Leseratz (238114) 10 Sep. 23, 22:32
    Kommentar
    IG-L auf LKWs ist mir noch nie aufgefallen. Ich weiß es leider nicht.
    #157Verfasser senseless.at (777729) 11 Sep. 23, 00:56
    Kommentar

    Tschütteler – Schreibung, Definition, Bedeutung, Beispiele | DWDS

    Auf Deutsch: Wer in der untersten Liga spielt, sollte das einzig und allein aus Freude am Tschüttelen tun.

    Damit ist fußballspielen gemeint!

    Kann in der Schweiz bleiben!


    hässig, gibts bei uns nur als ge-hässig.

    Kann auch in der Schweiz bleiben.



    #158Verfasser jo-SR (238182)  12 Sep. 23, 12:38
    Kommentar

    In griechischer Mythologie muss ich nicht gut aufgepasst haben 🙄


    Von einem Erisapfel lese ich heute das erste Mal.

    #159Verfasserzacki (1263445) 15 Sep. 23, 14:22
    Kommentar

    Jamie Oliver, 2006, in einem Christmas Special. Er zeigt ein geschältes, weißliches rundes Oschi, und nennt es .... - es klingt wie swhied / sweed, Nachschlagen ergibt: swede = Kohlrübe, Steckrübe

    #160Verfasser Seltene Erde (1378604)  18 Sep. 23, 21:54
    Kommentar

    @#Seltene Erde (#160): swede gefällt mir - hat Potenzial für Wortspiele.

    Nur der Vollständigkeit halber, falls jemand danach suchen sollte: Im Bairischen nennt man Steckrüben auch Dotschn (sg. und pl.).


    Vor ein paar Tagen habe ich zum ersten Mal von Cortenstahl (COR-TEN-Stahl; Kortenstahl) gehört. Dabei handelt es sich um einen wetterfesten Baustahl, der auch gerne für Kunstwerke im Öffentlichen Raum verwendet wird.

    #161Verfasser Leseratz (238114) 22 Sep. 23, 20:00
    Kommentar

    Ich habe noch nie zuvor von dem Theriak gehört, dabei soll er doch ein seit der Antike bekanntes Allheilmittel gegen alles Übel sein. Kann man heute noch kaufen, allerdings dann ohne Opium und Vipernfleisch.

    #162Verfasserzacki (1263445) 25 Sep. 23, 15:32
    Kommentar

    Tragelaph

     

    1. altgriechisches Fabeltier, das die Eigenschaften verschiedener Tiere in sich vereint

    2. (selten) literarisches Werk, das nicht eindeutig einer bestimmten Gattung zugeordnet werden kann

    [DWDS]

     

    —eben drüber gestolpert, Briefwechsel Goethe-Schiller, z.B. [G. an S., 6. Dezember 1797]: „Halten Sie sich ja zu Ihrem Wallenstein; ich werde wohl zunächst an meinen Faust gehen, theils um diesen Tragelaphen los zu werden, theils um mich zu einer höhern und reinern Stimmung, vielleicht zum Tell, vorzubereiten.“

    #163VerfasserBion (1092007)  28 Sep. 23, 10:21
    Kommentar

    Danke, Bion, wieder was gelernt.

    Die Gattung Tragelaphus kenne ich natürlich, habe mir aber nie Gedanken über den Namen gemacht, weil Biologen ja gern altsprachliche Wörter kombinieren. Dass der Tragelaph aber ein griechisches Fabelwesen ist, war mir nicht bekannt. Dabei sind mir solche Darstellungen auch schon untergekommen, allerdings aus dem Zweistromland.

    Die literarische Bedeutung war mir komplett neu.

    #164Verfasser Selima (107)  28 Sep. 23, 10:29
    Kommentar

    < classical Latin tragelaphus a kind of wild goat or antelope (Pliny; adopted as a genus name in scientific Latin: H. M. D. de Blainville 1816, in Bull. Sci. Soc. Philomathique Paris 75) < ancient Greek τραγέλαϕος a fabulous or fictitious beast compounded of a goat and a stag, in Hellenistic Greek also a kind of wild goat or antelope (Septuagint) < τράγος he-goat (see tragus n.) + ἔλαϕος deer (see elaphine adj.).

    [OED]


    The G. literary sense isn't found in E.

    #165VerfasserBion (1092007) 28 Sep. 23, 11:06
    Kommentar

    Interessant, von diesem Mischwesen habe ich noch nie gehört.

    Hier (fast ohne Textauszüge) ein paar Links zum Thema:

    • Tragelaphus, goat-stag (Vorkommen bei antiken Autoren)
    • en.Wikipedia, art. Hircocervus (kurz, aber informativ)
    • Medieval Bestiary (mit Abbildung aus einer Handschrift)
    • John Johnston, A description of the nature of four-footed beasts with their figures en[graven in brass], 1678 (nur Inhaltsverzeichnis; ein Kapitel zum Tragelaphus)
    • Draycott, C.M. (2015). ‘Unicorn’s horn or guideline? [...]’, in W. Wootton, B.
    • Russell and E. Libonati (eds.), Art in the Making: Approaches to the Carving of Stone; footnote 25: "Leonhard 1915 notes that a creature known in antiquity as the tragelaphos might be equated with the Wisent (Bison)"
    • Of the first kinde of Tragelaphvs which may be called a Deer-Goat, in: Edward Topsell (1572-1625?), The history of four-footed beasts and serpents [...], pp. 93-95; "... that by reason it loveth to lie where Coals are made, and in their dust, feeding upon such grass as groweth in those places, that therefore the Germans call it Brandhirze, and so the Foxes which resemble them in colour, are called Brandfusche."
    #166Verfasser reverend (314585)  28 Sep. 23, 11:44
    Kommentar

    Tragelaph, griech., Bockshirsch « ), phantastisch gebildetes Tier, das den Griechen nur aus Abbildungen auf Teppichen und andern Kunsterzeugnissen des Orients bekannt war ( Persien und Babylon ) und nur auf hochaltertümlichen Vasen nachgeahmt ist. 


    Den "Bockshirsch" kannte schon Meyers Konversations-Lexikon von 1889. Die alten Griechen kannten wohl noch keine Antilopen. Dafür aber das Hippalektryon 😅

    #167Verfasserzacki (1263445) 28 Sep. 23, 12:52
    Kommentar

    #166: Interessant, von diesem Mischwesen habe ich noch nie gehört.


    Und ich hatte von dem Hippalektryon (#167) noch nichts gehört. Dieses Mischwesen aus Pferd und Hahn (auch: Rosshahn) "ist nicht Bestandteil eines Mythos und wird deshalb in der griechischen Literatur nur selten erwähnt (...) Das Hippalektryon kommt in der schwarzfigurigen Vasenmalerei etwa ab dem zweiten Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr. vor. Es hat den Kopf, Rumpf und die Vorderbeine eines Pferdes und Hinterbeine, Flügel und Schwanzfedern eines Hahns. Meist wird es als auf den Hinterbeinen stehend und sich aufbäumend dargestellt." - z.B. hier.

    #168Verfasser Achim Almschreck (1359109)  28 Sep. 23, 13:14
     
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