Kommentar | Die 4 französischen Nasalen sind nasalisiertes a: an (auch aon in paon, faon, Laon, in manchen Regionen taon) nasalisiertes o: on (in manchen Regionen taon) nasalisiertes ö: un (auch eun in Meung) nasalisiertes ä: in, ein, ain (auch aim in faim)
Unter dem Einfluß von Paris verbreitet sich die Nordfranzösische Aussprache und un und in verschmelzen in Richtung in. Das einzige diskriminierende Paar ist brin/brun, aber un bleibt in einem sehr häufigen Wort präsent: das Artikel un.
Ob an und on offen oder geschlossen sind ist regionenabhängig ABER die Verteilung ist nicht die Gleiche wie bei offenen oder geschlossenen a und o. In der Region von Lyon (Dauphiné) und in Savoyen ist an sehr offen (in Richtung in), obwohl a sehr geschlossen ist (in Richtung o), wie in der Schweiz.
Grundsätzlich sind au, eau, os und ô geschlossen und o offen. Es gibt Ausnahmen: "oh!" (geschlossen) und "oh..." (offen) haben unterschiedliche Bedeutungen, "un os" ist offen und das s wird ausgesprochen, "des os" ist geschlossen und das s wird nicht ausgesprochen, "un lot" ist geschlossen und das t wird nicht ausgesprochen, "le Lot" ist offen mit ausgesprochenem t, usw.. Im Mittelmeerraum sind alle offen und "fantôme" reimt sich mit "pomme". Im Südwesten (Bordeaux, Bayonne) werden Offene und Geschlossene fast vertauscht (le beaunheur) aber der Unterschied zwischen offen und geschlossen ist viel kleiner als in der Standardsprache.
Bei a ist der Unterschied fast nur noch in der Schweiz und in den Nachbarregionen bis Lyon zu hören; In Frankreich fast nur noch als Rechtschreibhilfe in der Schule (pâte geschlossen, patte offen).
Bei ö (eu, oeu) trägt der Unterschied eine Bedeutung: "un oeuf" ist offen, "des oeufs" geschlossen (auch boeuf/boeufs). Ausser in diesen grammatisch bedingten Fällen, die überall gleich unterschiedlich ausgesprochen werden, ist ö meistens offen, außer in der Schweiz und in der Region von Lyon, wo z.B. "feuille" geschlossen ausgesprochen wird. Ausnahme: die Finale "eu" ist überall geschlossen (feu, bleu, creux, noeud, meuh).
In allen Fällen, wo es nicht provinziell klingt (z.B. bei "feuille"), können opernsängerartig die Vokalen geschlossen werden, um einen zeremoniösen Ton anzunehmen: "Mâdâme, laissez-moâ vous débârrâsssser" - bis zum stummen e, das fast zu einem geschlossenen ö werden kann. Umgekehrt, kann man die Vokalen öffnen, um ordinär zu klingen - bei o kollidiert es aber mit dem Accent marseillais. |
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