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    WIKIPEDIA - keine Quelle für Belege

    Topic

    WIKIPEDIA - keine Quelle für Belege

    Comment
    http://www.focus.de/digital/netguide/internet...

    Ich werde weiterhin bei neuen Vorschlägen für das Wörterbuch Wikipedia nicht als zulässige Quelle bezeichnen.
    Author Werner (236488) 30 Dec 06, 10:35
    Comment
    Moin Werner. Ich glaube die Wiki-Kritik ist überzogen. Natürlich darf man seinen Verstand nicht abschalten, aber als Quelle, wie andere auch taugt es allemal.
    Es ist bei Focus und Spiegel nun mal ein Renner da -wie im gesammten E-Bereich- Panik zu verbreiten. So funktioniert Presse halt. "Hund beißt Mann" ist keine Meldung, sondern nur "Mann beißt Hund".
    #1Author judex (239096) 30 Dec 06, 11:28
    Comment
    Ich denke auch, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten sollte.

    In einem anderen Thread hat schon mal jemand ausgeführt, dass die Verlässlichkeit der Wikipedia-Artikel proportional zur Popularität des jeweiligen Themas ist. Ich denke, da ist etwas dran. Es ist unwahrscheinlich, dass sich zu einem Thema, das Millionen beschäftigt, Unsinn lange in Wikipedia hält. Umgekehrt wird es wenige Experten geben, die einen Falscheintrag zum Sozialverhalten der ostafrikanischen Grasbeißerameise sofort als solchen erkennen und korrigieren könnten.

    Ich denke, es ist in unser aller Interesse, wenn sich Wikipedia weiterentwickelt.

    Als eine Beleg-Quelle von mehreren für LEO-Neueinträge würde ich es daher nicht ablehnen. Als alleinigen Beleg - insbesondere bei Begriffen aus exotischen Spezialgebieten - halte ich Wikipedia allerdings in seiner heutigen Form für nicht ausreichend "sicher".
    #2Author Ulrich05 (236177) 30 Dec 06, 11:51
    Comment
    I think the Focus article falls more into the "dog bites man" category - it's hardly news that Wikipedia articles contain errors.

    Here, for example, are some extremely reliable sources which state that Wikipedia contains errors:

    "newer articles may still contain significant misinformation, unencyclopedic content, or vandalism."
    http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:About

    "any given article may be, at any given moment, in a bad state"
    "We encourage you to verify our content by using independent sources"
    http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Resear...

    "it does suffer from omissions and inaccuracies and sometimes these can be serious."
    http://en.wikipedia.org/wiki/Reliability_of_W...

    "it may contain inaccurate information and eccentric judgments"
    http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Academ...

    This sounds pretty similar to what the Focus article says, come to think of it - do you think the writer used these sources? :-)
    #3Author CM2DD (236324) 30 Dec 06, 13:06
    Comment
    Thanks, CM2DD. On top of it, I have been saying that Wikipedia is not a reputable source since long before the publication of the Focus-article. The contents are not new at all, I just wanted to bring them to the attention of those who think that Wikipedia can be trusted in all respects, including new dictionary-entries, while I continue to think that they are not, and that includes, but is not limited to, new entries.
    #4Author Werner (236488) 30 Dec 06, 13:15
    Comment
    The german "Stiftung Warentest" (product testing foundation) has recently (afaik) compared Wikipedia with other big encyclopedias, such as Encyclopedia Britannica, for example.

    Result: Wikipedia does not contain any more errors than other comparably large encyclopedias.
    #5Authornina0630 Dec 06, 13:29
    Comment
    Andere Lexika nicht besser als Wikipedia:
    http://www.nature.com/nature/journal/v438/n70...
    #6AuthorCaptain30 Dec 06, 14:02
    Comment
    Werner, wäre es nicht besser, wenn du deine Meinung so formulierst, dass Wikipedia eine ungeeignete Quelle ist? Über die Zulässigkeit von Quellen macht selbst das LEO-Team keine Aussagen.

    Ich halte Wikipedia weiterhin für eine geeignete Quelle von Informationen (s.a. Captains Linkin #6), auch zur Unterstützung von Wörterbuchdefinitionen. Besondere Vorsicht ist natürlich wg. des Wikipedia-Systems angebracht: ich würde keinesfalls eine Übersetzung als belegt ansehen, wenn sie nur mit Wikipedia belegt wird.
    #7Author Mattes (236368) 30 Dec 06, 15:36
    Comment
    Zustimung zu Ulrich05 (Nr. 2).

    Immerhin ist Wikipedia hundertmal seriöser als Focus. Aber dieser Faden ist eh für die Katz, weil ihn die Einsender von lausig recherchierten New-Entry-Vorschlägen eh nicht lesen.
    #8Authorholger (236115) 30 Dec 06, 18:20
    Comment
    Stimme Ulrich05 zu. Als eine Quelle von mehreren ist Wikipedia durchaus nützlich, zumal zur Unterstützung von Neueinträgen natürlich Übereinstimmung der diversen Quellen angestrebt ist. Wikipedia bietet gerade bei eher ausgefallenen Themen oft mehr Information (inklusive Quellenangaben, Bilder) als im Umfang begrenzte gedruckte Nachschlagewerke, und diese Artikel scheinen häufig von Leuten vom Fach geschrieben zu sein. Natürlich soll man Sorgfalt walten lassen und den gesunden Menschenverstand nicht zu Hause lassen.

    Sinngemäß gilt ähnliches für nützliche, aber des öfteren fragwürdige (da mit minimaler Qualitätskontrolle geschaffen) Online-Quellen wie z.B. UrbanDictionary.
    #9AuthorNorbert Juffa (unplugged)30 Dec 06, 18:41
    Comment
    http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,46...
    Zitat
    Microsoft: Geld für Wikipedia-Korrektur

    Um Manipulationsversuche zu erschweren, sind Unternehmen und PR-Firmen von der Mitarbeit an der Online-Enzyklopädie Wikipedia ausgeschlossen. Wie Associated Press meldet, hat Microsoft versucht, diese Beschränkung zu umgehen.

    Wie das Unternehmen selbst bestätigt, wurde ein externer Spezialist angeheuert, um einige Wikipedia-Artikel zu begutachten und gegebenenfalls zu "korrigieren." Laut Microsoft ging es dabei um Texte, welche bestimmte Open-Source-Dateiformate sowie deren Microsoft-Gegenstücke behandeln. Der Windows-Konzern fühlte sich in diesen Texten falsch dargestellt und argwöhnt, sie seien von der Konkurrenz, namentlich IBM, verfasst worden.

    Die Microsoft-Sprecherin Catherine Brooker gab Associated Press gegenüber an, man habe keine andere Möglichkeit gesehen, die Artikel zu verbessern. Deshalb wurde Kontakt zu dem australischen Standard-Spezialisten Rick Jelliffe aufgenommen, der sich auch bereit erklärte, den Auftrag zu übernehmen. Bisher sei jedoch weder Geld geflossen noch ein Preis vereinbart worden, insistiert Brooker.

    Der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales zeigte sich von Microsofts Vorgehen enttäuscht. Der richtige Weg, solche Unstimmigkeiten zu beseitigen, wäre es für Microsoft gewesen, die Kritikpunkte online zu veröffentlichen und im Wikipedia-Forum zur Diskussion zu stellen. War man bei Microsoft etwa zu wenig selbstbewusst, um sich einer solchen öffentlichen Auseinandersetzung zu stellen?
    Zitatende

    Ich werde weiter solche Informationen hier einstellen, wenn ich sie finde.
    Daß Wikipedia mindestens geanauso akkurat ist wie z.B. die Encyclopedia Britannica, habe ich auch gelesen, aber bei letzterer kann nicht manipuliert werden, was bei Wikipedia ständig passiert.
    #10Author Werner (236488) 24 Jan 07, 14:30
    Comment
    was irritiert mich bloß daran, dass sich Focus-Leser über manipulierte Wikipedia-Artikel mokieren?
    #11Author*grübel*24 Jan 07, 15:00
    Comment
    Zitat aus dem Spiegel-Artikel: "Es gibt keine Redakteure und keine Qualitätskontrolle."

    Das ist völliger Blödsinn. Natürlich gibt es eine Qualitätskontrolle. Fast jeder wichtige Artikel steht auf der Beobachtungsliste einer ganzen Reihe von Experten, die sich in dem Thema auskennen, und die jede Änderung kritisch überprüfen. Beim Brockhaus gibt es einen Experten, der den Artikel schreibt, und dann noch mal einen, der ihn prüft. Sicher, diese machen es sorgfältiger als die Wikipedianer, aber vor Fehlern sind auch sie keineswegs gefeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler erkannt werden, steigt mit der Zahl der Beobachter, und die sind bei Wikipedia nun mal deutlich mehr.

    Der Effekt ist, dass bekannte, wichtige Artikel in Wikipedia sehr verlässlich sind, eher exotische Themen nicht so verlässlich. Man muss kritisch sein. Die Wikipedia aber gänzlich abzulehnen, halte ich für falsch.

    #12AuthorSophil <de> (239990) 24 Jan 07, 15:17
    Comment
    Da Captains Link nur gegen Zahlung von 30 $ weitere Informationen liefert, hier die Zusammenfassung zu dem Artikel:

    SUMMARY: Jimmy Wales' Wikipedia comes close to Britannica in terms of the accuracy of its science entries, a Nature investigation finds.
    - Nature 438, 900 - 901 (15 Dec 2005)
    #13AuthorSophil <de> (239990) 24 Jan 07, 17:42
    Comment
    >Da Captains Link nur gegen Zahlung von 30 $ weitere Informationen liefert

    Bei mir zuhause bekomme ich den ganzen Artikel für umsonst...
    #14Author Mattes (236368) 24 Jan 07, 17:46
    Comment
    Ich hoffe Werner geht es um die Bewusstwerdung über das eigentliche Potenzial des Internets, im speziellen um den fehleranfälligen Teil davon. Blinde, naiv unkritische Verwendung trägt sicherlich weniger zu einer Qualitätssicherung und -förderung bei, als es im Sinne freier Enzyklopädien oder jeglicher primär der Wissensvermittlung dienenden Seiten wäre. Erst die kritische Betrachtung unter Berücksichtigung der Pluralität der vorhandenen Informationen, welche weitgehend von der liberalen Funktionsweise getragen wird (und daher einen zusätzlichen auskunftgebenden Faktor (Verhältnis Information zu Verfasser) darstellt) steigert die Bedeutung der einzelnen Fragmente. Das vollständige (!) Ignorieren eines so informationsspendenden Teils des Internets würde diesem eine Vergleichsmöglichkeit rauben und daher dessen Bewertung zusätzlich erschweren.
    #15Authorunknown_spirit (236132) 24 Jan 07, 18:18
    Comment
    Der Effekt ist, dass bekannte, wichtige Artikel in Wikipedia sehr verlässlich sind, eher exotische Themen nicht so verlässlich. Man muss kritisch sein. Die Wikipedia aber gänzlich abzulehnen, halte ich für falsch.

    Da stelle ich mich 100%ig hinter Sophil. Wikipedia ist eine durchaus wertvolle Quelle, insbesondere fuer bekannte Themen. Bei weniger bekannten Themen, verstecken sich hinter dem Thema meist nur 3-5 Autoren, die alles andere als Experten sein muessen. (Ich koennte einige Beispiele fuer schlechte bis falsche Wikipedia-Eintraege aus meinem Fachgebiet bringen.)

    Es gibt aber Unterschiede zwischen der Zuverlaessigkeit von Wiki generell und ihrer Nuetzlichkeit fuer Nachweise im New-Entry:

    1. Bei bekannten Themen ist Wiki zuverlaessig. Bei bekannten Themen ist es aber auch ein leichtes, zusaetzlich 2,3 zuverlaessige Kontextbeispiele zu ergooglen. Es ist daher nicht zuviel verlangt, sich nicht ausschliesslich auf Wiki zu verlassen.

    2. Bei unbekannteren Themen, bei denen sich Kontextbeispiele nur schwer finden lassen, traue ich auch Wiki nicht mehr so schnell.

    3. Ich habe haeufig den Eindruck, dass einige Wiki-Artikel einfach nur von einer Sprache in die andere uebersetzt werden. Das macht Wiki als Nachweis fuer Uebersetzung speziell unbrauchbar, da man sich praktisch auf die Meinung eines ungeprueften Uebersetzers verlaesst. Beispiel: Wenn ich den deutschen Wiki-Artikel ueber "Windpocken" uebersetze und unter dem englischen Titel "windpox" einbringe, funktioniert der Korrekturmechanismus von Wiki nur sehr schlecht, da kein Muttersprachler jemals unter windpox nachschlagen wird. Gerade bei Fachbegriffen halte ich Wikipedia als Beleg fuer Uebersetzungen daher bedenklich, ohne seine grundsaetzliche Nuetzlichkeit oder Zuverlaessigkeit abstreiten zu wollen.
    #16AuthorHein -de- (236231) 24 Jan 07, 18:51
    Comment
    Ich halte Wikipedia auch für keine verlässliche wissenschaftliche Quelle. Wohl aber für ungemein nützlich, wenn es darum geht, sich von Dingen, die man bis dato noch nie in seinem Leben gehört hat, ein schnelles Bild zu verschaffen. König Krzghot der IV.? Die graugebänderte Dosenviper? Schnell mal bei Wiki kucken und man weiß ungefähr, worum es geht. Ob der gute König dann 1023 v. Chr. am Wundbrand gestorben ist, oder 1024 v.Chr. von seiner Halbcousine vergiftet wurde, ist mir in diesem Fall völlig wurscht. In den "Gesucht"-Foren hilft Wikipedia oft, Bedeutungen einzugrenzen ("ist das ein nautischer Begriff, oder doch eher aus der Textilverarbeitung?"). Hier als Hilfestellung und Untermauerung von Vorschlägen auch Wikipedia heranzuziehen, ist aus meiner Sicht in Ordnung. Nicht aber im New Entry Forum. Hier kann es vielleicht zur Ergänzung zitiert werden, ausschlaggebend für einen Eintrag darf es jedoch nicht sein.
    #17Author Birgila/DE (172576) 24 Jan 07, 19:17
    Comment
    Eine kleine interessante Differenz, die ich zufaellig gerade zu Vitamin A in Wikipedia gefunden habe:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Retinol
    Vitamin A overdose (Toxicity)
    The Tolerable Upper Intake Level (UL) for vitamin A, for a 25-year old male, is 3,000 micrograms/day.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Retinol#Hypervit...
    Eine Überversorgung mit über 15 mg (= 50.000 IE) Vitamin A kann zu Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, erhöhtem Hirndruck (Pseudotumor cerebri), Abnahme der Knochengewebsdichte (Osteoporose), Vergrößerung von Leber und Milz, Verringerung der Schilddrüsentätigkeit und schmerzhaften Wucherungen der Knochenhaut führen.

    Da hat entweder jemand den Unterschied zwischen Milligramm und Gramm nicht begriffen oder das englischsprachige Vitamin A ist deutlich weniger toxisch als das deutschsprachige. :)))
    #18AuthorHein -de- (236231) 28 Jan 07, 05:04
    Comment
    3000 micrograms = 3 milligrams. The two articles are thus perfectly compatible. The Englisch article says that you can safely consume 3mg/day. The German version that when you eat more than 15mg you're not going to be very happy.
    #19AuthorDavid (nz)28 Jan 07, 18:35
    Comment
    @ David (nz):
    LOVE you for this!
    #20Author(not gay)28 Jan 07, 20:23
    Comment
    #2 >>dass die Verlässlichkeit der Wikipedia-Artikel proportional zur Popularität des jeweiligen Themas ist.
    #12 >>Der Effekt ist, dass bekannte, wichtige Artikel in Wikipedia sehr verlässlich sind


    That's actually not always true. In my experience another variable is also significant: how controversial or subjective the topic itself is.

    If a subject is inherently more factual, there's less motive for anyone to skew the presentation one way or another. Especially for basic information like objective descriptions of places, historical events, scientific or mathematical processes, animals, devices, machines, whatever -- there's very little reason for anyone to write an article at all unless they know something about it. Would you totally invent an article about the East African grass-biting ant, King Krzghot IV, or the gray-banded can viper? Well, you could, but why would you want to?

    I agree with Birgila (#17) that even if there are details wrong here and there that might annoy specialists in the field, that's not usually as big a concern for our purposes, because the task of translation isn't to provide a encyclopedic description, only to identify the thing correctly in both languages. You can often do that if you take Wikipedia as a starting point and get confirmation from another source or two, in order to exclude Hein's hypothetical 'windpox' case, where one side has just made up a translation.

    However, there are certain topics where the content is not only extremely popular but also extremely hotly debated, so the articles may indeed be very temporary and very misleading. Politics, for example, is an obvious one, since it's inherently subjective, a hot-button issue. Another one is anything sold or promoted by a particular company or interest group, like the Microsoft issues mentioned above. One that may be less obvious to casual readers is nearly everything related to Christianity, since much of what is written about Christianity on the internet, including Wikipedia, is from a very conservative, traditionalist viewpoint. (It makes sense: Conservatives emphasize evangelism, so they're more motivated to communicate their personal beliefs, and they spend more time and energy online doing so.)

    Fortunately, Wikipedia does usually mark all these controversial topics with a warning. But it's always worth asking yourself, Who would have reason to present a one-sided picture? Why would people be likely to disagree about this? What should I take with a grain of salt?
    #21Author hm -- us (236141) 28 Jan 07, 20:32
    Comment
    @David (nz): Aua! Schamroete meinerseits und ein echter Schnellschuss ins eigene Bein.... :(((( Lesen sollt man halt koennen. ;)
    #22AuthorHein -de- (236231) 29 Jan 07, 00:49
    Comment
    Ich halte die Wikipedia für genauso zuverlässig wie jeden anderen Text auch: Ohne zu wissen, wer der Autor ist, welche fachliche Qualifikation er hat, auf welche Erkenntnisquellen er sich stützt, welche Motivation er für seine Äußerung hat ... kann ich die Glaubwürdigkeit nicht wirklich beurteilen. Das galt auch schon vor der Erfindung von Internet, WWW und Wikis.

    In einem Artikel bei SPIEGEL Online (zu gezielten Manipulationen an der Wikipedia) wurde kürzlich der schöne Satz von Georg Picht zitiert: "Wer glaubt, was in einem Lexikon steht, hat noch nicht gelernt, es zu benutzen." Und das war nicht auf die Wikipedia gemünzt, sondern auf herkömmliche Lexika, die Verlage mit großem Aufwand herstellen und für die sie viel Geld verlangen.

    Auch in Science und Nature (um als ein Beispiel zwei der renommiertesten naturwissenschaftlichen Magazine zu nennen) wurden, trotz aufwändiger Qualitätskontrolle und Peer-Review, schon Texte veröffentlicht, die später zurückgezogen wurden, weil sich z.B. die verwendeten Daten als schlichte Fälschung herausgestellt hatten oder die Schlussfolgerungen methodisch unzulässig waren. Jede Nachrichtenmeldung in einer Zeitung kann durch die ungeprüfte Übernahme von Aussagen Dritter oder die Auswahl der wiedergegebenen Fakten irreführend oder falsch sein, ganz zu schweigen von nicht von den Tatsachen getrennten Vermutungen und Wertungen oder bewusst verzerrter Darstellung.

    Fazit: Dass man mit Medien kritisch umgehen muss, war doch schon immer so. So wie man niemandem blind vertrauen sollte, darf man m.E. ein bestimmtes Medium nicht pauschal als unbrauchbar abtun.
    #23Author Frank FMH (236799) 29 Jan 07, 01:14
    Comment
    Sehr schön gesagt, FrankFMH.

    @ hm,

    > However, there are certain topics where the content is not only extremely popular but also extremely hotly debated, so the articles may indeed be very temporary and very misleading.

    Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Das Problem existiert in der Tat für weniger bekannte Themen wie "Kinderarbeit in Osttimor" oder "Die buddhistische Vielehe im ausgehenden 17. Jahrhundert" (both completely made up of course). Aber bekannte Themen werden von so vielen Leuten gelesen und beobachtet, die unterschiedliche Meinungen haben, dass dort viel diskutiert und letztlich meist doch ein Konsens gefunden wird. Gerade diese Artikel weisen aufgrund der Intensität der Diskussionen oft eine hohe Qualität aus. Insofern sehe ich keinen Widerspruch zu meiner Aussage, im Gegenteil.

    Und je älter die Wikipedia wird, desto geringer das Problem: Vor zwei jahren gab es noch reihenweise Artikel selbst zu bekanten Themen, die von miserabler Qualität waren. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert. Noch weitere zwei bis drei Jahre, dann hat "Kinderarbeit in Osttimor" vermutlich auch ein akzeptables Niveau ...

    Mattes, schön für dich, aber von mir wollen sie viel Geld. :-(
    #24AuthorSophil <de> (239990) 29 Jan 07, 09:01
    Comment
    Über spiegel.de gefunden:

    http://t3reporter.blogspot.com/2007/01/mnster...

    Zitat
    Montag, 29. Januar 2007
    Münstersche Zeitung: Lensing-Wolff löscht Wikipedia-Eintrag

    Nach der Freistellung einer ganzen Redaktion bei der Münsterschen Zeitung (MZ) diskutiert auch die Netzgemeinde. Abzulesen ist das beispielsweise an der "freien Enzyklopädie" wikipedia - seit Tagen wird der Eintrag zur MZ um die aktuellen Vorgänge erweitert. Die Autoren diskutieren, ob man lieber Freistellung oder Entlassung schreiben solle, ob die Motivation des Verlags Lensing-Wolff nur strategisch oder auch wirtschaftlich zu nennen ist.

    Nach fünf Tagen ist ein Eintrag entstanden, der wohl als ausgewogen zu bezeichnen ist. Die Vorgänge rund um die Freistellung der Münsteraner Alt-Redaktion werden nachrichtlich dargestellt, auch die Verlags-Position wird erwähnt.

    Es ist kein neues Phänomen, dass immer mehr Unternehmen, Parteien, Lobbygruppen versuchen, die wikipedia-Einträge für sich zu nutzen. Allerdings ist auch zu beobachten, dass zu einseitige Einträge - durch die Kontrolle anderer Autoren - schnell wieder verschwinden.
    Zitatende

    Was zu beweisen war.
    #25Author Werner (236488) 31 Jan 07, 03:02
    Comment
    Der Artikel geht aber noch weiter und endet mit:

    ...Kurze Zeit später wurde die Löschung übrigens von einem aufmerksamen wikipedia-Nutzer rückgängig gemacht.

    Und wer in die Autorenliste guter Artikel schaut sieht, dass jeder Eintrag eines offensichtlichen Schmierfinken im Handumdrehen wieder gelöscht wird.
    Und um grob die Verlässlichkeit eines Artikels beurteilen zu können, muss man meist nur auf die Diskussionsseite gehen und erhält so einen recht guten Eindruck, wer sich wieviele Gedanken um was gemacht hat.
    Es gibt in Wiki sprachlich und fachlich erstklassige Artikel und oft ist man mit denen besser bedient, als mit einem Zweizeiler aus dem Brockhaus. Und vor allem: Alles ist umsonst, frei verwendbar und jeder kann einen Falscheintrag korrigieren. Also kein Grund zur Beschwerde.
    #26AuthorDH31 Jan 07, 07:52
    Comment
    If you don't trust the wikipedia article itself, you can always go deeper into the research and check out the reputability of the sources that are given.
    #27Author Alan (De/US) (236282) 31 Jan 07, 10:54
    Comment
    DH, die Tatsache, daß der Fall ordungsgemäß beendet wurde, geht aus dem Artikel hervor. Die Spiegel-Info wäre also überflüssig gewesen, und ich habe mich keiner gefärbten Information schuldig gemacht.
    Fest steht aber, daß es ca. 5 Tage gedauert hat, bis alles wieder korrekt war, somit kann man insgesamt bei keinem Artikel sicher sein, daß er nicht gerade einer gut- oder schlechtmeinenden Veränderung unterworfen ist.
    #28Author Werner (236488) 31 Jan 07, 11:01
    Comment
    Herkömmliche Lexika haben aber auch einen genz entscheidenden Nachteil: Sie sind statisch.

    Man kauft ja üblicherweise nicht jedes Jahr ein neues Lexikon, sondern abonniert irgendwann eines.

    Je nach Alter des Lexikons fehlen dann bedeutende geschichtliche Ereignisse oder Betrachtungen. Dieses Problem gibt es in der Wikipedia nicht, da das Lexikon ständig überarbeitet wird.

    #29AuthorSid2K731 Jan 07, 11:19
    Comment
    I think any discussion on Wikipedia should get back to the starting point of this discussion: Werner shies away from Wiki on the grounds that any entry at any point in time need not be correct, since any entry at any point in time can be changed (with modest exceptions)

    Those disagreeing with Werner say that Wiki has excellent self-control functions, that blatantly incorrect entries get corrected very quickly, and that Wiki is therefore as useful as any other source.

    Both are correct, and both err:

    Werner's point is that a link to Wikipedia, and an excerpt from the linked article are not serious source material - this is correct, since LEO would have to check the source (including the background information) to ensure that the linked article and the quotation from it are correct, or still correct, and haven't been changed in the meantime.

    Other online dictionaries don't have this problem - a link and a quotation from it will be the same today as yesterday, so that the link and quotation may be looked at with a glance - and the source is acceptable.

    The supporters of Wiki, in my opinion, don't pay enough attention to this small detai: those responsible in LEO don't have the time to check whether the Wiki entry is correct, nor the expertise in most cases to judge whether the articles in Wiki in the form available when you call them up are correct, or the victim of tendential doctoring - and LEOs don't have the time or resources to re-check, say, every ten days or so, to see if the information has changed.

    as I wrote, imo both are correct, and both err...

    I am of the opinion that Wiki is an excellent starting point to go on a journey of discovery, and to get additional information, but until it is cast in bronze, as it were, it is a dubious source on its own.

    my 2cents
    #30Authorodondon irl31 Jan 07, 11:31
    Comment
    Hallo!

    als ein Mitautor in der Wikipedia muß ich leider Werner teilweise zustimmen. Wie jedes Netzprojekt hat die Wikipedia eine magische Anziehungskraft auf Trolle, Möchtegernweltverbesserere und Leute, die ihren Stern gerne in das rechte, ihnen genehme Licht gerückt sehen. Und in der wikipedia iat ja alles so einfach. Ein bischen Tipparbeit, ein paar Mausklicks und schon gibt es einen Eintrag über John Doe, den Superhelden des Universums.
    Das Problem ist halt, das alle Bevölkerungsgruppen in der WP mitschreiben können. also Akademiker, die wissen, was Quellenstudium bedeutet, neben Hauptschühlern, die leider noch nicht mal in der lage sind, einen orthografisch richtigen Satz zu produzieren. Dadurch ensteht teilweise richtiger Schrott. Wer Lust hat, kann mal ein paar Minuten lang folgende Seite beobachten: http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Neue_Seiten
    Das Problem ist halt, das sich nur wenige Nutzer die Zeit nehmen, eine Eingangskontrolle vorzunehmen. Die Zeit, die hier verbracht wird, fehlt in der sinnvollen Artikelarbeit. Die breite Nutzerschicht ist halt zugleich stärke und Schwäche des systems. Aus diesem Grund sind stabile Versionen angedacht. d.h. Artikel, die redaktionell überprüft wurden und nicht mehr veränderbar sind. Hierdurch kann eine bessere Qualität erzielt werden, da dieses Wissen kontrolliert verfügbar ist.
    Ich gehe davon aus, das ca. 95% des Wissens in der wikipedia korrekt sind. Bei den anderen 5% ist das große Problem, das selbst Wissenschaftler sich nicht einig sind, welches denn nun die allumfassende Wahrheit ist oder wie ein Ereignis im historischen Kontext zu bewerten ist. Aus diesem Grund stufe ich Wikipedia vor allem bei aktuellpolitischen Themen als potenziell unzuverlässig ein. Aber eben nicht als unzuverlässiger, als andere Medien.
    Wer mitarbeiten und die Wikipedia verbessern möchte, ist herzlich eingeladen. Aber manchmal ist es ein Kampf gegen Windmühlenflügel bzw. Fans einer Garagenband, die nicht einsehen wollen, warum diese Gruppe, die noch nicht mal mehr hinter dem nächsten Berg bekannt ist, keinen Eintrag in einem Lexikon verdient. Und gerade bei solchen Leuten macht man sich nicht immer beliebt, wie ich diese Woche erst erfahren durfte.
    #31Author Feuerflieger (237951) 31 Jan 07, 19:58
    Comment
    Ach, Werner: Wikipedia ist kein Wörterbuch.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WWNI

    dafür gibt es Wiktionary

    Und mit dieser http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/631... Aktion hat sich die süddeutsche aus meiner Liste seriöser Zeitungen gebracht.
    #32Author Feuerflieger (237951) 31 Jan 07, 20:03
    Comment
    Hey,
    ich finde Wikipedia echt super!
    Es hat mir schon hundertmal geholfen (Schule,...).
    Wenn es Wikipedia nicht gäbe, müsste man es erfinden!!!
    Jawohl!

    #33AuthorSiri26 Feb 07, 17:51
    Comment
    <<Other online dictionaries don't have this problem - a link and a quotation from it will be the same today as yesterday, so that the link and quotation may be looked at with a glance - and the source is acceptable.>>

    Looked at from a different perspective, it is actually the other way round. With an online dictionary, the content can change from one day to the next, with no way of seeing what was really there before. With very few exceptions, in Wikipedia the whole history is kept; so it is possible to view and/or quote any version of the article. This also makes it possible to see who altered what and when, even if it only possible to identify the author by a nickname or IP address (that also identifies all other contributions from the same source).

    Of course, one should treat all sources with caution, including Focus -- and the news agencies that it gets its inforation from. The fact that some media do not change can also be a disadvantage. Some people probably still believe the photographic evidence they have seen in news magazines or on television, not knowing that the photographs were misleadingly captioned or that the news agency that they came from had published staged or doctored photographs that they were later forced to recall when the manipulations were documented.
    #34AuthorMikeE (236602) 26 Feb 07, 19:37
    Comment
    . . .
    That was a reply to
    "Other online dictionaries don't have this problem - a link and a quotation from it will be the same today as yesterday", which LEO gobbled up.
    #35AuthorMikeE (236602) 26 Feb 07, 19:39
    Comment
    part of the nature article:

    Special Report
    Nature
    Published online: 14 December 2005; Updated online: 22 December 2005 ; Updated online: 28 March 2006 | doi:10.1038/438900a
     
    Internet encyclopaedias go head to head

    Jimmy Wales' Wikipedia comes close to Britannica in terms of the accuracy of its science entries, a Nature investigation finds.

    Jim Giles

    One of the extraordinary stories of the Internet age is that of Wikipedia, a free online encyclopaedia that anyone can edit. This radical and rapidly growing publication, which includes close to 4 million entries, is now a much-used resource. But it is also controversial: if anyone can edit entries, how do users know if Wikipedia is as accurate as established sources such as Encyclopaedia Britannica?

    Several recent cases have highlighted the potential problems. One article was revealed as falsely suggesting that a former assistant to US Senator Robert Kennedy may have been involved in his assassination. And podcasting pioneer Adam Curry has been accused of editing the entry on podcasting to remove references to competitors' work. Curry says he merely thought he was making the entry more accurate.

    However, an expert-led investigation carried out by Nature — the first to use peer review to compare Wikipedia and Britannica's coverage of science — suggests that such high-profile examples are the exception rather than the rule.

    The exercise revealed numerous errors in both encyclopaedias, but among 42 entries tested, the difference in accuracy was not particularly great: the average science entry in Wikipedia contained around four inaccuracies; Britannica, about three.

    Considering how Wikipedia articles are written, that result might seem surprising. A solar physicist could, for example, work on the entry on the Sun, but would have the same status as a contributor without an academic background. Disputes about content are usually resolved by discussion among users.

    But Jimmy Wales, co-founder of Wikipedia and president of the encyclopaedia's parent organization, the Wikimedia Foundation of St Petersburg, Florida, says the finding shows the potential of Wikipedia. "I'm pleased," he says. "Our goal is to get to Britannica quality, or better."

    .......
    .......

    Editors at Britannica would not discuss the findings, but say their own studies of Wikipedia have uncovered numerous flaws. "We have nothing against Wikipedia," says Tom Panelas, director of corporate communications at the company's headquarters in Chicago. "But it is not the case that errors creep in on an occasional basis or that a couple of articles are poorly written. There are lots of articles in that condition. They need a good editor."

    Several Nature reviewers agreed with Panelas' point on readability, commenting that the Wikipedia article they reviewed was poorly structured and confusing. This criticism is common among information scientists, who also point to other problems with article quality, such as undue prominence given to controversial scientific theories. But Michael Twidale, an information scientist at the University of Illinois at Urbana-Champaign, says that Wikipedia's strongest suit is the speed at which it can updated, a factor not considered by Nature's reviewers.

    "People will find it shocking to see how many errors there are in Britannica," Twidale adds. "Print encyclopaedias are often set up as the gold standards of information quality against which the failings of faster or cheaper resources can be compared. These findings remind us that we have an 18-carat standard, not a 24-carat one."

    The most error-strewn article, that on Dmitry Mendeleev, co-creator of the periodic table, illustrates this. Michael Gordin, a science historian at Princeton University who wrote a 2004 book on Mendeleev, identified 19 errors in Wikipedia and 8 in Britannica. These range from minor mistakes, such as describing Mendeleev as the 14th child in his family when he was the 13th, to more significant inaccuracies. Wikipedia, for example, incorrectly describes how Mendeleev's work relates to that of British chemist John Dalton. "Who wrote this stuff?" asked another reviewer. "Do they bother to check with experts?"

    But to improve Wikipedia, Wales is not so much interested in checking articles with experts as getting them to write the articles in the first place.

    As well as comparing the two encyclopaedias, Nature surveyed more than 1,000 Nature authors and found that although more than 70% had heard of Wikipedia and 17% of those consulted it on a weekly basis, less than 10% help to update it. The steady trickle of scientists who have contributed to articles describe the experience as rewarding, if occasionally frustrating (see 'Challenges of being a Wikipedian').

    Greater involvement by scientists would lead to a "multiplier effect", says Wales. Most entries are edited by enthusiasts, and the addition of a researcher can boost article quality hugely. "Experts can help write specifics in a nuanced way," he says.

    Wales also plans to introduce a 'stable' version of each entry. Once an article reaches a specific quality threshold it will be tagged as stable. Further edits will be made to a separate 'live' version that would replace the stable version when deemed to be a significant improvement. One method for determining that threshold, where users rate article quality, will be trialled early next year.

    Additional research by Declan Butler, Jenny Hogan, Michael Hopkin, Mark Peplow and Tom Simonite.

    To see a list of the peer-reviewed encyclopedia articles, click here.

    * UPDATE (22 December 2005): We have decided to publish more information about how our survey was carried out and the errors that were identified.
    * UPDATE (28 March 2006): The results reported in this news story and their interpretation have been disputed by Encyclopaedia Britannica . Nature responds to these objections.
    #36Authorn.n.26 Feb 07, 20:02
    Comment
    There are also differences between the German Wikipedia and the English Wikipedia. The English Wikipedia is usually much stricter about citing sources.
    #37AuthorMikeE (236602) 26 Feb 07, 21:03
    Comment
    There is a serious comparison of German Wikipedia and three other encyclopaedias (incl. Brockhaus) in the latest c/t (dated 2007-03-05).

    BTW: some Wikipedia articles have been through a peer review or assessment process( e.g. Featured articles" in English Wikipedia, "exzellente Artikel" in German Wikipedia).

    So it might help to look for the star at the top right, or víew the discussion page to see if there is another assesment (in English Wikipedia: Good Article or a project assessment: A, B Start, Stub).
    #38AuthorMikeE (236602) 03 Mar 07, 22:33
    Comment
    The comparisons of Wikipedia and other encyclopedias often focus only on accuracy. However, the single-minded focus on "accuracy" as a measure of quality is misplaced, in my view.

    Some studies compare the number of errors in Wikipedia to the number of errors in other encyclopedias, and conclude that Wikipedia is just as good as, say, Encyclopedia Britannica because it has no more errors, on average, per article.

    However, accuracy is definitely not the only measure of quality. Two articles can have the same number of errors, but one can be much better than the other. The fact that an article is not erroneous is a starting place for an assessment of quality, not an ending place.
    #39Author eric (new york) (63613) 04 Mar 07, 05:30
    Comment
    Der grosse Unterschied zwischen Wiki und einer traditionellen Enzyklopädie ist aus meiner Sicht, dass ich von Wiki keine Neutralität der Beschreibung erwarten darf. Der einzelne Autor hat eine persönliche Meinung zum Thema, die sich durch den Artikel zieht - offensichtlich oder eben nicht offensichtlich.

    In einer traditionellen Enzyklopädie ist man (normalerweise) um Neutralität bemüht.

    Wohin die web wiki gehen kann, sieht man Creationwiki.org und Conservapedia.com - aus meiner Sicht zwar eher humoristisch, aber ein gutes Beispiel für den inhärenten Unterschied.
    #40AuthorChristian04 Mar 07, 08:23
    Comment
    #41Author Werner (236488) 06 Mar 07, 19:20
    Comment
    Werner, der Eifer mit dem Du hier Anti-Wikipedia-Nachrichten sammelst, ist doch etwas ermüdend. Niemand bestreitet, dass man in Wikipedia und bei den beteiligten Menschen Fehler finden kann. Das gilt aber auch für jede andere Informationsquelle in dieser Welt.

    Die entscheidende Frage ist m.E. - wie es auch schon einige andere hier ausgeführt haben - nicht "Wikipedia ja oder nein?", sondern die Frage wie und wofür man das Werkzeug Wikipedia sinnvoll nutzen kann. Das erfordert differenziertere Antworten als Deine Fundamentalablehnung. Wikipedia in Bausch und Bogen abzulehnen, halte ich für ebenso verfehlt wie das kritiklose Vertrauen auf alle Wiki-Weisheiten.
    #42AuthorMerl06 Mar 07, 20:08
    Comment
    "In einer traditionellen Enzyklopädie ist man (normalerweise) um Neutralität bemüht."

    Und meistens ist die Mühe von Erfolg gekrönt.

    Was das Bemühen betrifft: http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:NPOV




    #43AuthorMikeE (236602) 07 Mar 07, 01:20
    Comment
    Darf ich Werner zur Seite stehen mit dem Hinweis, dass er Wikipedia lediglich und präzise als Beleg für neue Einträge in das Wörterbuch abgelehnt hat ?
     
    Das ist, sorry, Merl, IMHO keine Fundamentalablehnung.
    #44Author AJD (238662) 07 Mar 07, 09:28
    Comment
    Ich meine auch, dass Wikipedia als alleinige Quelle für Wörterbucheinträge nicht ausreicht, halte aber die Wikipedia generell als ein sehr gute Quelle.

    Warum?
    1. Es gibt zu jeder Seite eine Diskussionsseite. Wenn dort nichts eingetragen ist, dann bin ich sehr skeptisch bezüglich der Inhalte. Ich kann auch an der Diskussionsseite erkennen, ob der Artikel sehr kontrovers ist oder ob gar vandalismusgefährdert ist.

    2. Ich kann mir die Artikel auch für andere Sprachen (okay bei mir nur Deutsch, Englisch und mit Ach und Krach auch noch Französisch) anschauen, um mir noch eine "weitere Meinung" einzuholen.

    3. Wikipedia ist aber kein Wörterbuch.

    #45AuthorMarkusW (nicht eingeloggt)07 Mar 07, 10:05
    Comment
    @AJD: Dass Wikipedia als alleiniger Beleg für einen Neueintrag in Leo nicht ausreicht, darüber sind wir uns, glaube ich, alle einig. Ebenso, dass man Wikipedia - wie allen anderen elektronischen oder gedruckten Medien - nicht blindlings Glauben schenken darf. Worauf also Werner mit dem ständigen Aufwärmen von irgendwelcher (z.T. durchaus berechtigter!) Wikipedia-Kritik hinauswill, ist mir, wie Merl, nicht klar. Werner, niemand zwingt dich, Wikipedia gut zu finden oder gar zu verwenden, was ist also das Problem?
    #46Author RE1 (236905) 07 Mar 07, 12:27
    Comment
    http://www.useit.com/alertbox/hype.html
    Wikipedia vs. Encyclopedia Britannica (Hype Level: Yellow)

    Gut geschrieben mit ergänzenden Aspekten, lesenswert.
    #47AuthorUweN (238426) 08 Mar 07, 17:07
    Comment
    Der STERN-Titel Nr. 50 vom 6.12.07 lautet:
    Wie gut ist WIKIPEDIA? Der stern testet das größte Internet-Lexikon der Welt.

    Er wurde im Zeitschriftenhandel bereits von Nr. 51 überholt, man findet ihn aber noch im Wartezimmer beim Hausarzt :-)
    #48AuthorUweN (238426) 13 Dec 07, 12:24
    Comment
    #49Author Emily Chambers (310963) 13 Dec 07, 13:04
    Comment
    den natuerlich. Der Artikel
    #50Author Emily Chambers (310963) 13 Dec 07, 13:05
    Comment
    Ja, das scheint die Quintessenz zu sein; ich habe die gedruckte Ausgabe grad noch bekommen, der Artikel geht hier von Seite 31 bis Seite 41. Das muss man in Ruhe durcharbeiten.

    ('das' war als allgemeine Frage ganz in Ordnung.)
    #51AuthorUweN (238426) 13 Dec 07, 13:24
    Comment
    Wobei klar sein dürfte, dass die Autoren dieses Käseblattes a) voreingenommen sind und b) Äpfel mit Birnen vergleichen -- nämlich ein traditionelles, kommerzielles, von Experten verfasstes Lexikon mit einem von Hausfrauen, Agitatoren und PR-Heuchlern verfassten Almanach.

    Bin neugierig, was Stern als nächstes aufdeckt. "Skandal: Groschenromane machen dem Leser mehr Spaß als Hochliteratur" vielleicht? Oder "Skandal: Hausfrauen übersetzen auch nicht viel schlechter als hochbezahlte Translationsprofis"?

    #52Authoryx13 Dec 07, 13:54
    Comment
    yx,

    Albert Einstein und Isaac Newton waren beide Hausfrauen, und William Sheakspeare war hauptberuflich PR-Heuchler. Muss man daraus schließen, dass die seinerzeit von diesen dubiosen Figuren verfassten Wikipedia-Einträge nichts taugen?
    #53AuthorD. Rumsfeld13 Dec 07, 14:07
    Comment
    Ich hoffe ich wiederhole da jetzt nicht was, weil ich Teile des Fandens nur quergelesen habe.

    Ein fundamentaler Kritikpunkt war, dass Wikipedia nicht zitierfähig ist, weil sich die Einträge ständig ändern und ein Eintrag, der am einen Tag richtig war, am nächsten Tag schon verfälscht sein kann.
    Das stimmt natürlich. Allerdings gibt es auch die Permanent Links (links im Menü recht weit unten). Mittels so eines Links verweist man auf den 'eingefrorenen' Stand des Artikels.

    Für ordnungsgemäßes Zitieren muss aus oben genannten Gründen so ein Permanent Link verwendet werden.

    #54Authorbgc (398762) 13 Dec 07, 19:57
    Comment
    For those who don't trust the Stern, for more details, see http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipe...

    Or, if you prefer, try Brockhaus.

    I think one can safely trust the information in the Brockhaus aricle on Benedikt XVI, though.

    As regards citation, there are several issues.

    1. The issue of non-permanence and permalinks was discussed in #54. Citations of Wikipedia should probably also include the date of access, as is recommended for citations of other Web content in Wikipedia itself.

    2. Another issue is that Wikipedia, however more likely it is to be correct, complete and up.to-date, is not authoritative, so it should not be cited as an authority.

    3. The third issue, connected to the issue of plagiarism, is intellectual honesty. Credit should be given for the intellectual effort of others. In Germany, I believe it is customary to provide an assurance that only the named sources have been used, so not citing Wikipedia, if used, could be regarded as intellectually disonest, if not criminally fraudulent. Any academic in a position of authority who says that Wikipedia should not be cited at all (e.g. as having been used to arrive at the other sources) should IMO be called to task for encouraging intellectual dishonesty (if not plagiarism). And a ruling that Wikipedia should not be used at all is positively mediaeval.

    4. Any academics who publicly object to use of Wikipedia should declare any interest they have themselves, e.g. any income based on copyright, which may in effect make Wikipedia a competitor.
    #55AuthorMikeE (236602) 13 Dec 07, 20:35
    Comment
    In point 3, I was talking mainly about theses, Facharbeiten, etc. Also, an "h" was missing.
    #56AuthorMikeE (236602) 13 Dec 07, 20:38
    Comment
    @MikeE --- as for 1: all yellow boxes have a precise date, that differs at most a few minutes from the actual access to Wikipedia.
    And sometimes the history section of a Wikipedia article is quite interesting. Sometimes poeple edit an article and immediately post their changes in the New Entry forum.
    #57Authorholger (236115) 13 Dec 07, 20:56
    Comment
    Mike, entschuldige, aber kein ernstzunehmender Akademiker zitiert die Wikipedia in seiner Arbeit. Genauso wenig zitiert er Brockhaus, Meyers Taschenlexikon oder die Encyclopedia Britannica als Quellen. Ausgenommen sind hier allerhoechstens Zitate in Einleitungen, die ein allgemeines Interesse am Thema aufzeigen sollen. "Seht mal her, sogar die Encyc. Brit. befasst sich mit dem Thema."

    Allgemeinere Nachschlagswerke enthalten notwendigerweise verallgemeinertes Fachwissen und sind damit fachlichen Quellen in Umfang, Praezision und normalerweise Qualitaet unterlegen. Jeder Mediziner, der sich medizinische Informationen aus der Wikipedia besorgt, kann auf meinen Besuch jedenfalls verzichten.

    Und es ist voelliger Usus in der Wissenschaft nicht zu erwaehnen, mit welchen Hilfsmitteln man die jeweilige Originalliteratur gefunden hat und hat nichts mit Plagiat und Unehrlichkeit zu tun. Wenn Meier in seinem Artikel die Ergebnisse von Mueller zitiert und ich in meiner Arbeit auch die Ergebnisse von Mueller brauche, dann zitiere ich Mueller. Ich erwaehne nicht, wie ich den Artikel gefunden habe.

    And a ruling that Wikipedia should not be used at all is positively mediaeval.

    Jeder Student, der in seinem Fachgebiet Wikipedia als Quelle nutzt, fliegt zu recht durch. Wikipedia und alle anderen Lexika bieten juristische Informationen fuer Mediziner und Historiker, medizinische fuer Rechtsanwaelte etc. Aber wer denkt das ein allgemeines Lexikon Fachliteratur ist oder ersetzen kann, liegt sowas von daneben.
    #58Author Mausling (384473) 14 Dec 07, 00:28
    Comment
    Siehe LEO: Viele kompetente Leute, viele schwierige Dinge übersetzt. Gleichzeitig kann man auch einigen Schrott finden oder nicht wirklich beantwortete Threads...

    @alle, die meinen Wikipedia wär zuverlässig: geht mal selber hin und editiert was... damit ihr mal seht, wie einfach das ist. erste anlaufstelle, klar, aber zuverlässig?! die diskussion ist mir einfach zu dumm...
    #59AuthorAlias14 Dec 07, 00:37
    Comment
    @alle Kritikier: Es gab einen Vergleichstest zwischen Brockhaus und Wikipedia - und nein, Brockhaus hat nicht gewonnen.
    Zu der Kritik der leichten Editierbarkeit - zumindest für einen Großteil der Artikel gibt es Admins, die offensichtlichen Blödsinn rauswerfen (so wie die zu bestimmten Tageszeiten gehäuft auftretenden Einschübe von "F***" und dgl.).
    #60AuthorHansel14 Dec 07, 09:11
    Comment
    meist, wenn es um ein "entweder-oder" geht, ist es ein warnzeichen, dass die angst (vor "expertenwissen"?) über den verstand siegt.

    mir scheint darum wesentlich, wozu die quellenangabe dienen soll.

    wikipedia entsteht doch hauptsächlich unter mitarbeit von muttersprachlerInnen, insofern ist potenziell doch eine ziemlich gute quelle für einzelne begriffsverwendungen, idiome, redewendungen. ich werde darum weiterhin wikipedia ohne zu zögern als beleg für diese zwecke angeben.

    die diskussion dreht sich darum m.e. vor allem um den fall, wenn hinter begrifflichkeiten große (evtl. auch kulturspezifische) unterschiede im ganzen, dahinterliegenden denk- oder strukturkonzepten liegen (wie z.B. "Schöffengericht" vs "Schwurgericht"). und, hier habt ihr völlig recht, gilt es, den verstand einzuschalten. und da ist es bei wikipedia nicht anders als bei anderen quellen auch.

    daneben scheinen mir zwei weitere geeignete "leitlinien" zu sein, im zweifel (a) verschiedene belege/quellen zu sammeln/anzugeben, und (b) möglichst nicht nur aus enzyklopädien.
    #61Authorjayjay_ (397649) 14 Dec 07, 09:49
    Comment
    jayjay, niemand, auch die groessten Kritiker hier, hat jemals gesagt man solle Wikipedia nicht benutzen oder zitieren. Ich selbst tue dies oft, auch bei Fachbegriffen, da sie eine der ausgiebigsten Quellen ist. Die Kritik richtet sich gegen die Benutzung von Wikipedia als einzige Quelle. Und diese ist durchaus berechtigt.

    a) Je exotischer der Fachbegriff, desto weniger Autoren sind an einem Artikel beteiligt. Der Selbstkorrekturmechanismus der Wikipedia funktioniert nicht, wenn sich nicht genuegend bewanderte Leute die Seite anschauen. Ich habe schon einige Wikipedia-Eintraege - zugegebenermassen zu sehr speziellen Themen - gesehen, die schlicht und ergreifend unvollstaendig oder falsch sind. Und das Argument "Warum verbesserst du sie dann nicht" macht sie nicht richtiger oder Wikipedia zuverlaessiger.

    b) Zusaetzliche, falsche Informationen sind nur schwer aus der Wikipedia zu entfernen. Falls ich dem Wikipedia-Artikel zum Streichholz ein "in der Schweiz auch Zuendstreifen genannt" ergaenze, dann werden selbst schweizer Muttersprachler zoegern, diesen Eintrag wieder zu loeschen. Selbst wenn sie ihn nicht kennen: es koennte ja ein regionaler Dialekt sein.

    c) Wikipedia-Artikel werden NICHT nur von Muttersprachlern verfasst. Gerade englische Artikel koennen Nicht-Muttersprachler-Uebersetzungen z.B. des entsprechenden deutschen Artikels sein. FALLS dieser Uebersetzer den falschen Fachbegriff verwendet hat, wird dieser nie korrigiert. Weil kein Fachmann jemals nach diesem - falschen - Begriff sucht.

    Fazit: Wikipedia ist wie Honig: Nahrhaft, gesund, schmackhaft, sollte in keinem guten Haushalt fehlen... und als alleinige, ausschliessliche Nahrungsquelle schaedlich. Wenn sich eine Information ausser in Wikipedia auch in anderen Quellen findet, warum diese nicht angeben? Und wenn sie sich NUR in Wikipedia findet... spricht das dann nicht deutlich GEGEN einen solchen Vorschlag.
    #62Author Mausling (384473) 14 Dec 07, 16:29
    Comment
    kein ernstzunehmender Akademiker zitiert die Wikipedia in seiner Arbeit

    Also ich habe in meiner Diplomarbeit durchaus Wikipedia zur Erklärung von einigen nicht fachspezifischen Begriffen verwendet. Und bin übrigens nicht durchgefallen (nicht mal annähernd). Ich kann daran auch nichts Verwerfliches finden, genauso (un)zuverlässig ist auch eine Quellenangabe wie "Persönliches Gespräch mit XY", die m. E. genauso zulässig wie in ihrer Richtigkeit unüberprüfbar ist wie ein Wikipedia-Eintrag. Auch hier geht es nur darum, dass der Leser die Quelle richtig bewertet (und dazu sollte der Korrektor wohl in der Lage sein).

    Ich gebe aber auch zu, dass ich es in einem Paper wohl nicht machen würde...
    #63Authord2f (375128) 14 Dec 07, 16:46
    Comment
    hallo mausling,

    der titel dieses threads lautet "WIKIPEDIA - keine Quelle für Belege"; also hat doch jemand behauptet, dass man Wikipedia nicht als Belegangabe nutzen soll. Schön, dass wir uns einig darüber sind, dass das natürlich unsinn ist.

    im übrigen teile ich deine kritik grundsätzlich; mir ging es nur darum deutlich zu machen, dass es kein "entweder-oder" sein sollte. je mehr gute und verschiedene quellenangaben, desto besser.

    in einem paper würde ich auch nicht wikipedia zitieren (solange es bessere quellen gibt), aber diese foren erheben m.e. nicht in allen threads einen wissenschaftlichen anspruch.
    #64Authorjayjay_ (397649) 14 Dec 07, 20:58
    Comment
    @d2f: Wenn du ein allgemeines Lexikon in einer Facharbeit zitierst, dann gibst du damit an, dass dir keine Fachliteratur zu diesem Thema bekannt bist. Wie du sagst, kann man dies bei einigen nicht-fachspezifischen Begriffen machen. Aber du willst wohl kaum den Eindruck erwecken, dass du die Grundlagen, auf die du deine fachliche Arbeit stuetzt, aus Brockhaus und Wikipedia hast? Und eine "persoenliche Mitteilung" ist selbstverstaendlich ueberpruefbar: Die Person kann man ja kontaktieren, wenn man an diesen Daten zweifelt.

    @jayjay_ : Die Extremhaltung vertrat in diesem Faden eigentlich wirklich nur Werner, der in aber zugegebenermassen gestartet hat.
    #65Author Mausling (384473) 14 Dec 07, 22:54
    Comment
    Wikipedia  
    Besser als der Brockhaus

    Ein Wissenschaftsdienst hat 50 Artikel der Wikipedia und des Online-Brockhaus untersucht. Das Ergebnis: Nur in einer Kategorie versagte das von Nutzern erstellte Lexikon.
    #66Author manni3 (305129) 15 Dec 07, 00:13
     
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