"Die Hoffnung und der Glaube, dass man das Glück herbeizwingen könne, sind uralt. Glück wird beschworen durch symbolische Gaben, durch das Verschenken von Glückssymbolen oder Glücksbringern: Glücksschwein, Glückspfennig, Hufeisen, Glücksklee, Schornsteinfeger. Neujahrsbesuche waren mit dem Überbringen von Neujahrsgebäck verbunden. Heute verschenkt man zu Neujahr - oft weit im voraus - Kalender. Ein im Rheinland übliches Neujahrsgebäck ist das „Neujährchen”, zugleich auch Bezeichnung für die Neujahrsgabe an Dienstboten, Briefträger, Müllabfuhr usw. Natürlich kann das Neujährchen auch in Form eines Trinkgeldes ausgezahlt werden.
Das Neujahrsgebäck tritt auf als Neujahrskringel, -kranz, -zopf, -brezel, -striezel oder (im Rheinland) Neujährchen. Es ist ein Glücksgebäck. In der Regel bestand es aus Weizenmehl, zusätzlich verwendet wurden gerne Körner, die Vielfalt und Überfluss verdeutlichten: Mohn und Hirse. Auch Lebkuchengebäck gibt es zum neuen Jahr. Die Form des Gebäcks, z. B. der Kranz, symbolisiert nicht nur den ewigen Kreislauf des Jahres, sondern auch den vor Dämonen schützenden Kreis. Der Zopf stellt eine ähnliche verstandene Metapher dar. In Ostfriesland war der Neujahrskuchen als springendes Pferd geformt, in der Schweiz hieß das entsprechende Gebäck Heilswecken. Im Rheinland ist ein „Neujährchen” meist dem vierblättrigen Kleeblatt nachgebildet oder einfach rund, oft verziert mit Symbolen der Ewigkeit. In Mecklenburg gab es ein Gebäck unter gleichem Namen, aber zu einem anderen Zweck: Es wurde segenbringend den Tieren ins Futter gebrockt."
Aus:
http://www.religioeses-brauchtum.de/winter/zw...Ich komme auch aus NRW und kenne den Brauch schon. Allerdings brachten wir zum Verwandtenbesuchen an Neujahr immer Krapfen und Berliner mit. Mit Brot kenne ich das nicht.