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    Geschichten der 7 Wörter

    Kommentar
    Dieser Faden soll eine kleine Sammlung mit lustigen, ernsten oder auch absurden Geschichten werden. Die Geschichten können kurz oder lang sein, sollten jedoch einigen Regeln genügen:

    1) Ein Wortungeheuer, ein aus 7 Hauptwörtern zusammengesetztes Hauptwort, bildet die Überschrift für eine Geschichte.

    2) Jede gültige Geschichte muss diese 7 Hauptwörter beinhalten.

    3) Jeder Geschichtenschreiber gibt ein neues Wort vor, das für die folgende Geschichte am Ende der Überschrift angefügt wird und das allererste Wort fällt weg.

    4) Kein Geschichtenschreiber darf zwei Geschichten hintereinander schreiben.

    5) Es soll immer ein deutsches Wort vorgegeben werden. Einzige Bedingung ist das Leo das Wort kennt. (Englischsprachige Geschichten, enthalten die entsprechenden Übersetzungen der vorgegebenen Wörter.)

    6) Falls ein Geschichtenschreiber die vorherige Geschichte durch einen weiteren Absatz ergänzen will (dies ist nicht verpflichtend, erhöht aber sicher das Maß an Absurdität und Herausforderung), sollte er mit dem Wort "Fortsetzung" beginnen damit die heimlichen Mitleser wissen wo sie mit dem lesen anfangen müssen.

    7) Alle Geschichtenschreiber sollen mit ihren Geschichten möglichst viel Spaß haben und sind herzlich Willkommen, egal ob sie schreiben wie Franz Kafka, Thomas Mann, Douglas Adams, die Monty Pythons oder völlig talentfrei.



    Die Anfangswörter wurden im Zählfaden gesammelt (bis auf das letzte, das ist von mir) und lauten:

    Lasagne-Klaustrophobie-Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier
    VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 04 Mär. 07, 15:51
    Kommentar
    ok dann *einfachmalversuch*

    Lasagne-Klaustrophobie-Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier

    es war ein wunderschöner tag. der strahlende sonnenschein erfüllte die lüft mit angenehmen 25° und die via dei anibaldi mit hellem licht. der einladend baby-blaue himmel lockte franzl in den gastgarten des kleinen ristorante 'la roba che scotta'. der sowieso etwas klaustrophobisch veranlagte massentourismus-liebhaber hatte sich die füsse bei sporadischen kolloseumsführungen und eisdielenbesuchen plattgetreten, er war müde und hungrig und hatte nix besseres gefunden. ihm wäre ja ein 'all u can eat' buffet zum selbstbedienen im hotel lieber gewesen, aber was soll man machen! würde es eben ne lasagne für 10 eur werden, "des is goa net leihwohnd, heast!". die zeitung durchblätternd flogen seine blicke über die ankündigung der am nächsten abend bevorstehenden mondfinsternis, was ihn aber gründlich kalt liess-viel lieber las er den neueseten klatsch und tratsch..."nana??! der is jo a schwul!" meint er zu joschi, seinem alten kumpel, der mit ihm gekommen war. ah! da kam auch schon die lasagne! franzl freute sich schon imens, er würde das ding in 5min runtergeschlungen haben, so hungrig war er. grade auf dem tisch stand das duftende gericht genau vor franzl's nase. er nahm gabel und löffel in die hände und wollte loslegen. -pflääätsch- franzl und joschi sassen wie angewurzelt da, beide die augen weit aufgerissen. ein fussball, von ein paar etwas entfernter, spielenden kindern hatte die latte des tores angeschnitten, dadurch seine flugbahn geändert und war genau in franzl's lasagne gelandet. er und joschi waren mit sossenspritzern übersäht, hunderte flecken, wie eingetrockneter, rostrot farbener nagellack auf einem blatt papier sahen die aus. franzl und sein kumpel sassen noch weitere 30 sekunden stumm da bis ihm endlich die worte über die lippen glitten "'s nächst joa gemma wieda noch ägypn!"
    #1Verfassermi. (236795) 04 Mär. 07, 16:54
    Kommentar
    schoen mi, gefaellt mir

    ps du hast nur das naechste wort vergessen, oder sollen wir aegypten nehmen?
    #2VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 04 Mär. 07, 16:56
    Kommentar
    ups, sorry emmi! nö, ich hätt gern....uboot *g*
    schönen tach noch zusammen!! *smile* *rauswink*
    #3Verfassermi. (236795) 04 Mär. 07, 17:04
    Kommentar
    mi, ist kein Problem, ich habe dann:

    Klaustrophobie-Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot

    Es war mal wieder einer dieser wunderbaren Samstag Nachmittage, die einfach kein Ende zu nehmen schienen. Dummerweise mussten die Jungs auf das Fußballspielen verzichten, weil anstelle des Sonnenscheins nur eine blöde Mondfinsternis am Himmel zu sehen war Der Fußball, der mit blauem Nagellack lackiert war, musste also in Uboot bleiben, was zur folge hatte, dass das Papier vor Verlegenheit rot wurde. Es schämte sich wirklich sehr. es hatte so viel Klaustrophobie, dass es, als es in der Schublade lag die Daten, die auf ihm geschrieben waren durcheinander gebracht hatte, was zur Folge gehabt hat, dass die Mondfinsternis nicht in der Nacht war sondern an diesem Samstagnachmittag. Wer konnte schon ahnen, dass sich die Astronomie an den Berechnungen auf einem Blatt Papier orientierten?

    Mein nächstes Wort ist Urlaubswetter, also:
    Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot-Packeis
    #4VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 04 Mär. 07, 17:11
    Kommentar
    das passiert wenn man seine meinung etwas zu spaet aendert.

    Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot-Packeis

    ist die naechste ueberschrift
    #5VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 04 Mär. 07, 17:26
    Kommentar
    Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot-Packeis

    Umberto Nobile wusste, es war vorbei. Seit viereinhalb Wochen war die "Italia" nun vom Packeis eingeschlossen. Unerbittlich gingen die Vorräte zur Neige: die Rationen wurden immer winziger und bestanden seit Tagen nur noch aus einer Scheibe Zwieback pro Mann und Tag. Dass Nobile noch einen dreiviertel Panetone in seiner Kajüte gebunkert hatte, wusste zum Glück keiner. Doch die Stimmung der Mannschaft war ohnedies am Boden. Sein Versuch mit dem Hinweis auf eine mögliche U-Boot-Rettungsmission des deutschen Kaisers wieder Hoffnung zu wecken, war gescheitert. Sie hatten ihn ausgelacht. Vor allem dieser abergläubige Neapolitaner würde ihm früher oder später an die Gurgel, gehen – da war er sich sicher – wenn sie nicht alle vorher verhungert oder erfroren waren.
    Nobile begann eilig, seinen Abschiedsbrief von dieser Welt zu Papier zu bringen. Der lerte verbliebene Kerzenstummel würde nicht mehr lange brennen. Da die Tinte steinhart gefroren war, tauchte er seine Feder in den roten Nagellack, den seine Frau vergessen hatte, als sie in der Nacht vor dem Auslaufen an Bord übernachtet hatte. Damit habe das ganze Unglück begonnen, hatte der Neapolitaner oft genug wütend herumgebrüllt.
    Der kurze Polartag war vorüber, der ihnen heute fast eine Stunde Sonnenschein geschenkt hatte – aber keine Wärme, keine Nahrung und keine Hoffnung. Nobile richtete an Frau und Kinder nur zwei rote Sätze, ebensoviel wie an seinen Club. "Catania Calcio" und der Fußball hatten ihm in seinem Leben mindestens genauso viel bedeutet, wie die Familie. Draußen schwollen die Stimmen der Mannschaft zu einem wütenden, tierisch anmutenden Gebell an. Nobile erstarrte. Durch das Bullauge seiner Kajüte sah er wie der Mond im Schatten der Erde langsam erlosch. Er wusste, was eine Mondfinsternis bedeutete, aber wer abergläubisch war... „Das soll uns der Verfluchte büßen“, hörte er den Neapolitaner brüllen. Das Holz seiner Kajütentür splitterte und im fahlen Licht seiner verlöschenden Kerze sah Nobile mehrere Messer blitzen.

    @Emily Chambers: nice idea!

    Weiter gehts mit frischgezapft, also der Überschrift:
    Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-UBoot-Packeis-frischgezapft

    #6Verfasserpaleo (231992) 04 Mär. 07, 18:12
    Kommentar
    Wow, so stimmungsvolle Geschichten!
    Und ich soll mit einer Abstrusitätenskurillität das Rad runterdrehen?
    Was soll's!

    SonnenscheinMondfinsternisNagellackPapierUBootPackeisfrischgezapft

    Die Wissenschaft arbeitet daran, diesen frischgezapften Sonnenscheinmondfinsternisbegriff in seiner ganzen Gleichzeitigkeit zu Papier zu bringen, egal ob die Sonne auf der einen Seite der Erde schien und die Mondfinsternis alle U-Boote auf der anderen Seite ins Packeis locken würde. So ein frischgezapftes U-Bootpackeis ist ja fast schon bereit, genussfertig auf den Tisch zu kommen, das Nagellackpapier anbei hilft den am Zapfen hängenden U-Booten, die SonnenscheinMondfinsternisdualität mit der Tagnachtproblematik in Deckung zu bringen. Gerade noch beim Sonnenscheinnacgellack hängend, zelebriert die Wissenschaft jetzt das rotgewordene Mondfinsternispackeis. Hough!

    Weiter mit:
    MondfinsternisNagellackPapierUBootPackeisfrischgezapfterHecht
    #7Verfasser ad.joe (236303) 04 Mär. 07, 18:23
    Kommentar
    Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht

    Was für eine herrliche Mondfinsternis! Seuftzend fuhr sie fort, den Nagellack auf ihre sorgfältig manikürten Nägel aufzutragen. Mist, schon wieder fast den Tisch angemalt, ein Glück, sie hatte etwas Papier untergelegt. Der Tropfen bildete eine merkwürdige Form, er sah aus wie ein U-Boot. Ein im Packeis gefangenes U-Boot. Die Besatzung gönnte sich sicherlich gerade ein frischgezapftes Bier und harrte in der Eiseskälte aus, bis das Packeis sie wieder freigab. Ob es Fisch zum Abendessen gibt? Vielleicht frischer Hecht.
    Oh, sie schweifte schon wieder ab. Erneut seuftzend vollendete sie ihr Werk.

    Weiter geht es mit:
    Nagellack-Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert
    #8Verfasser Rhapsody (236656) 04 Mär. 07, 18:32
    Kommentar
    Fortsetzung:

    Nagellack-Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert

    Nachdem sie ihr Werk vollendet hatte schaute sie ihre Fingernägel kritisch an. Der Nagellack hatte genau die richtige Farbe. Benjamin würde Augen machen wenn er sie heute Abend zum Essen ausführen würde. Sie hatten sich verabredet. Da sie gerne die Mondfinsternis sehen wollte haben sie sich entschlossen zusammen ein Mitternachtsmahl zu essen. Er hatte Hecht vorgeschlagen, aber sie wollte zu der späten Stunde etwas mit einem geringeren Nährwert und würde zu dem frischgezapften Bier nur einen Salat nehmen. Der Gedanke an das Uboot im Packeis, welches sie eine Sekunde lang auf dem Papier gesehen hatte, schoss wieder durch ihren Kopf, und sie überlegte ernsthaft, ob sie nicht doch etwas Hecht essen sollte...
    Benjamin wäre sicher nicht begeistert, wenn sie ihre Meinung wieder ändern würde, aber was soll's.

    Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Regen
    #9VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 04 Mär. 07, 18:48
    Kommentar
    Nagellack-Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert

    [Laura speaking:]
    Ich kann keinen Fisch mehr sehen! Seit ich Daniel zum Geburtstag diese vermaledeite Angel geschenkt habe, gibt es jeden zweiten Tag Fisch: Karpfen, Zander, Forelle, Hecht... Ich kann diese Omega-3-gefüllten U-Boote auf meinem Teller nicht mehr sehen. Daniel kann sich seinen Nährwert sonstwo hinschieben. Mit einem frischgezapften Bier oder einer Flasche Chardonnay ließe sich das Wassergetier vielleicht herunterspülen (durchweichtes Papier schmeckt auch nicht anders) aber seitdem Daniel diese Fettpölsterchen an seinen Hüften bemerkt und dem Alkohol abgeschworen hat, kommt nichts anderes als walisisches Quellwasser auf unseren Designer-Tisch. Ich wünschte, ich könnte die Erderwärmung umdrehen, und alle angelbaren Gewässer in Reichweite verwandelten sich in ewiges Packeis!

    Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz
    #10VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 05 Mär. 07, 00:21
    Kommentar
    Scheiße: Nagellack vergessen...

    2nd try:
    ch kann keinen Fisch mehr sehen! Seit ich Daniel zum Geburtstag diese vermaledeite Angel geschenkt habe, gibt es jeden zweiten Tag Fisch: Karpfen, Zander, Forelle, Hecht... Ich kann diese Omega-3-gefüllten U-Boote auf meinem Teller nicht mehr sehen. Daniel kann sich seinen Nährwert sonstwo hinschieben. Mit einem frischgezapften Bier oder einer Flasche Chardonnay ließe sich das Wassergetier vielleicht herunterspülen (durchweichtes Papier schmeckt auch nicht anders) aber seitdem Daniel diese Fettpölsterchen an seinen Hüften bemerkt und dem Alkohol abgeschworen hat, kommt nichts anderes als walisisches Quellwasser auf unseren Designer-Tisch. Soll ich anfangen Nagellack oder Spiritus zu trinken, um mein Leben, meinen Mann und seinen Fisch zu ertragen? Ich wünschte, ich könnte die Erderwärmung umdrehen, und alle angelbaren Gewässer in Reichweite verwandelten sich in ewiges Packeis!

    --> Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz
    #11VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 05 Mär. 07, 00:26
    Kommentar
    Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Nährwert-Wurmfortsatz

    (Für ad.joe, in der Hoffnung diesmal mehr als nur eine Priese Absurdität zugesprochen zu kriegen.)


    Neulich war ich mal wieder mit meinem Uboot in den Nährwerttabellen unterwegs und musste feststellen, dass das Packeis im Frischgezapften dafür sorgte dass das Papier einen Wurmfortsatz bildete. Also zapfte ich mir einen frischen Eiswurm und berechnete den Nährfortsatz um den Packwert des Papier-Ubootes zu bestimmen. Nachdem ich diese Berechnungen ausgeführt hatte, war es dann ein leichtes das Papier-Uboot im Packeis zu parken und den frischgezapften Nährwert-Wurmforstatz einfach zu vergessen.


    weiter mit Uboot-Packeis-frischgezapft-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst
    #12VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 05 Mär. 07, 08:11
    Kommentar
    Jetzt ist mir irgendwei der Hecht abhanden gekommen :-(

    Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz

    Neulich war ich mal wieder mit meinem Uboot in den Nährwerttabellen unterwegs und musste feststellen, dass das Packeis im Frischgezapften dafür sorgte dass das Papier einen Wurmfortsatz bildete. Also zapfte ich mir einen frischen Eiswurm und berechnete den Nährfortsatz um den Packwert des Papier-Ubootes zu bestimmen. Nachdem ich diese Berechnungen ausgeführt hatte, war es dann ein leichtes das Papier-Uboot im Packeis zu parken und den frischgezapften Nährwert-Wurmforstatz einfach zu vergessen. Das mit dem vergessen war aber schon etwas trickreich, weil der Hecht ständig darauf hinwies dass er keinen Nährwert-Wurmfortsatz mochte, ganz egal wie firschgezapft. Deshalb bestand meine einzige Möglichkeit darin das Uboot im frischgezapften Papier zu verstecken und noch etwas frisches Packeis für den Nährwert des Wurmfortsatztes zu zapfen.



    weiter mit Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst
    #13VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 05 Mär. 07, 08:16
    Kommentar
    Emily, Starke Prise. Das so zu überreizen wie ich ist dann nicht mehr jedermanns Sache. (Aber demnächst versuche ich mich an etwas mit Sinn!)

    Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst

    Diese u-bootartigen Hechte mit ihren Angst verursachenden, geradezu unmessbaren Nährwerten werden von mir als Behübschung des Kellerabteils genutzt, alldieweil die frischgezapften Wurmfortsätze ihre Verwendung darin finden, ins Packeis des Tiefkühlfachs einzugehen.
    Aber eine etwa aufkommende Wurmfortsatzangst bekämpfe ich im Vorhinein schon mit nahezu olympiawertigen Hechtrollen vom U-Bootturm ins erfrischend packeisgekühlte Mare Arctico.

    Weiter mit Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Regen.
    #14Verfasser ad.joe (236303) 05 Mär. 07, 10:38
    Kommentar
    So überflüssig wie einen Wurmfortsatz fand ich diesen Faden zunächst, doch bald erschloss sich mir der geistige Nährwert einer solchen Übung, auch und gerade hier, in einem Sprachfaden, in dem niemand/niemandine Angst haben muss, falls er/sie etwas nicht ganz so richtig schreibt. Das Wort niemandine, zum Beispiel, kann man/männin nur in solch einem Faden einführen, ohne dass einem gleich die Emanzen (Efrauzen?) den Hecht um die Ohren schlagen, oder einer gleich zum Abtauchen mit dem Ubootunter das schützende Packeis gezwungen ist. Frischgezapfte Wörter regen eben besonders auf!

    Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude

    #15Verfasser sagittarius (254521) 05 Mär. 07, 11:32
    Kommentar
    sagi, na immerhin hat niemandine schon 10 Google-Hits.

    (Emily, Deinen ignorierten Regen habe ich versucht nachzuholen, ist wieder nichts geworden)
    #16Verfasser ad.joe (236303) 05 Mär. 07, 11:44
    Kommentar
    @ ad.joe: wenn ich schon mal kreativ sein will ...
    #17Verfasser sagittarius (254521) 05 Mär. 07, 12:24
    Kommentar
    Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen 
    (7 Hauptwörter und ein Adjektiv, um endlich den Regen unterzubringen ;-)

    Trafen sich eines Morgens ein Hecht und ein Wurm im Wald. Sagte der Hecht: "Fort, du Wurm!" Doch der Wurm ignorierte den Wurmfortsatz. Er hatte keine Angst, denn der Hecht war satt. Voller Vorfreude wartete der Wurm auf den Regen - schließlich war er ein Regenwurm! Doch eh der Regen einsetzte, fand sich der Wurm in der Kühlkiste des Hechts wieder. Der hatte zwar keinen Hunger, war aber auf die Idee der Vorratshaltung gekommen. Der Nährwert eines Regenwurms war schließlich nicht zu verachten. Daher hatte der Hecht den Wurm auf Eis gepackt (gestoßenes Packeis, das er sich beim Fischhändler besorgt hatte) und wollte ihn zum Abendessen verspeisen - zusammen mit zwei kühlen Blonden: seiner Frau und einem frischgezapften Pils.

    weiter mit den 7:
    frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen
    #18Verfasserpaleo (231992) 05 Mär. 07, 12:24
    Kommentar
    @ ad.joe und sagittarius: efrauzen hat sogar noch mehr: 107 google Treffer.

    @ all: ich moechte mich mal bei allen bedanken, die bisher mitgemacht haben. Ich habe alle Geschichten mit Begeisterung gelesen und freue mich ueber weitere.
    #19VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 05 Mär. 07, 13:05
    Kommentar
    sagi, war ja kreativ-toll!

    frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen

    Die Ambivalenz des spezifischen, mit der Überschrift in die Diskussion eingeführten Angstvorfreuderegens soll in diesem Thesepapier an Hand zweier pars pro toto stehender Beispiele jedem frischgezapften - hier oder anderswo lauschenden - Wurmfortsatz und vor allem den lieben Oberwürmern nahegebracht werden.

    Der Weinbauer, welcher um den Nährwert seiner sprießenden Weinstöcke fürchtet, wird eine gewisse Regenangst verspüren, vor allem vor dem in dichten Schwallen herabstürzenden, dann wirklich zum Angstregen werdenden Regengusse. Selbst der noch halbwegs gesunde Wurmfortsatz des zitternden Weinbauers wird sich weiter krümmen als er ohnehin schon krumm ist, wenn die schönen Weinstöcke, für deren Wein die Prämierung praktisch vor der Haustüre stand, einfach so im Gulli davonschwimmen.

    Hingegen lauert der ansonsten gewöhnliche Hacht, der aber in seinem Bachbette vor sich hindörrt und dem bereits die Angst vor dem Sauerstoffmangel im Wasser ins Hirn schießt, auf die kleinste Nachricht kommenden Regens. Dieser Hecht, der noch dazu darauf aufpassen muss, dass ihn kein Freizeitangler anzapft, dem steigt ja schon die Vorfreude zu Kopf, wenn er nur die Regenwolke über der Wasseroberfläche aufdunkeln sieht. Sein Dasein und das seiner noch zu erzeugenden Nachkommenschaft ist damit gesichert!

    Weiter mit: Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung
    #20Verfasser ad.joe (236303) 05 Mär. 07, 15:48
    Kommentar
    Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung

    Als dicke Kater sah, dass das Küchenfenster offen stand, lies ihm die Vorfreude das Wasser im Maul zusammenlaufen. Er leckte sich die Lippen bzw. das was Katzen in der Körpergegend haben. Angeboren ist ihnen jedenfalls die Neigung zu Fisch und die Abwesenheit von Angst, wenn es darum ging, diese Lust auf Fisch zu befriedigen. Daher dauerte es wenig mehr als fünf Minuten bis vom Hecht, der auf dem Küchentisch lag nur noch wenig mehr als die Gräten übrig waren. Der Sprung aus dem Fenster zurück nach draußen war dann erheblich weniger behende als der Hinweg. Das lag nicht daran, dass mittlerweile leichter Regen eingesetzt hatte, sondern am beträchtlichen Nährwert eines mittelgroßen Hechtes. Kurz: der Kater hatte sich überfressen. Und so dauerte es nicht lange, bis ihn der Magen und sein Gewissen gewaltig drückten. Was er getan hatte war moralisch und juristisch nicht zu verantworten gewesen. Was wenn man ihn erwischte und wegen Einbruchdiebstahl einbuchtete? Konnte er sich einen Anwalt leisten? Ihm wurde immer unwohler und der kalte Schweiß brach ihm aus. Was, wenn er davon eine Blinddarmentzündung bekam? Hatten Katzen überhaupt einen Wurmfortsatz? Wer sollte das bezahlen? Wenn er doch nur seine Krankenversichtungsbeiträge gezahlt hätte... Der dicke Kater verbrachte eine schlaflose Nacht.

    und jetzt: Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft
    #21VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 05 Mär. 07, 18:49
    Kommentar
    Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft

    Der Nährwert eines Wurmfortsatzes interessierte mich heute überhaupt nicht. schliesslich ist es schon Jahre her, dass ich die Dinger zu Katzenfutter verarbeitet habe. Andererseits war es eine seltsame Mischung aus Angst und Vorfreude, die die der zum Regen neigenden Weltwirtschaft eine etwas heitere Neigung zu versprechen schien. Aber es sollte sich als Illusion herausstellen, weil der Nährwert des Wurmfortsatzes der ganzen Sache einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Die ganze Sache mit der Nährwertwurmforsatzangstvorfreuderegenneigungweltwirtschaft war wieder mal gescheitert.

    weiter mit Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst
    #22VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 05 Mär. 07, 19:54
    Kommentar
    Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft

    Professor Wurm jubelte. Vor wenigen Minuten nur war die Hebamme in sein Labor gekommen und hatte ihm seine Vorfreude bestätigt: "Ein Mädchen, Herr Professor!" rief sie ihm zu. "Es ist ein Mädchen!"
    Frau Wurm, das wußte er, würde überglücklich sein. Nach drei Söhnen - Band, Faden und Ringel - endlich ein Mädchen. "Regen soll sie heißen," sagte Professor Wurm und lächelte.
    Endlich konnte er aufhören, Kinder zu produzieren. Sein Ziel war erreicht: Der vierte Wurmfortsatz - so nannte er schäkerhaft seinen Nachwuchs - war weiblichen Geschlechts, die war Prophezeiung erfüllt. Nun konnte er sich endlich wieder vollends seiner Neigung zur Weltwirtschaft widmen. "Das erinnert ich," dachte er. "Ich muß ja doch noch mal den Nährwert von vakuumverpackter Muttermilch errechnen."
    Professor Wurm beugte sich liebevoll über die Pläne seiner neuesten Erfindung, der Muttermilchmelkmaschine, als das Telefon klingelte. "Pugh here," ertönte es aus dem Hörer. Es war sein englischer Forschungspartner, Doctor Pugh Sillanimity, der, das hatte Professor Wurm aus verläßlicher Quelle gehört, auf einer Kakteenstachelexpedition in einem Indianerreservat in Arizona tödlich verunglückt war.
    "Hello, Pugh," antwortete der Professor mit plötzlich blassem Gesicht, als hätte er ein Gespenst gesehen. "Are you not dead?"
    Nach einigen Sekunden tosender Stille krächzte es wieder aus der Leitung. "I am suddenly overcome by a terrible feeling of angst...!"



    Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst-Hirnschaden
    #23Verfasser dude (253248) 05 Mär. 07, 20:20
    Kommentar
    Möchte gerne im dritten Absatz "die war Prophezeiung erfüllt." gegen ein "die Prophezeiung war erfüllt." austauschen.
    #24Verfasser dude (253248) 05 Mär. 07, 20:24
    Kommentar
    dude, klar, war ja logisch! thanx, nice, oh some English in it.

    Grammatikalisch korrekt benötigt das nunmehr zusammengesetzte Hauptwort bei Neigung ein -s dazu (wie in Neigungsmesser), bei Weltwirtschaft ein -s und bei Gespenst ein -er (aber wie Ihr wollt), also:

    Angst-Vorfreude-Regen-Neigungs-Weltwirtschafts-Gespenster-Hirnschaden
    #25Verfasser ad.joe (236303) 05 Mär. 07, 21:03
    Kommentar
    Sorry, ich hab' da anscheinend Mist gebaut, ohne es zu merken. Mein Wortungeheuer hätte natürlich Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst lauten müssen, so wie Emily es bestimmt hat. Diese Worte habe ich auch alle eingebaut in meine Geschichte (ebenso wie irrtümlicherweise Nährwert), doch habe ich ganz vergessen, Emilys Wortungeheuer - Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft - zuvor auf meins umzuändern. Tut mir schrecklich leid.

    Allerdings seid ihr mit Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst-Hirnschaden wieder auf der richtigen Spur.
    #26Verfasser dude (253248) 05 Mär. 07, 23:50
    Kommentar
    Angst-Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst-Hirnschaden

    Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus. Alle Weltwirtschaft hat eine heilige Angst vor diesem Gespenst.
    Auf Deutschland richten die Kommunisten ihre Hauptaufmerksamkeit, weil Deutschland am Vorabend eines Hirnschadens steht und weil diese Neigung nur das unmittelbare Vorspiel einer proletarischen Revolution sein kann. Mit einem Wort, die Kommunisten sind in Vorfreude auf eine revolutionäre Umwälzung der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände. Bald werden die herrschenden Klassen im Regen stehen. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

    (unter freundlicher Mitwirkung von Charlie u. Freddy;-)

    Weiter mit Vorfreude-Regen-Neigung-Weltwirtschaft-Gespenst-Hirnschaden-Gruppensex
    #27Verfasserpaleo (231992) 06 Mär. 07, 09:14
    Kommentar
    paleo, wer mögen Charlie und Freddy sein?

    Vorfreuderegenneigungsweltwirtschaftsgespensterhirnschadengruppensex

    Gruppensex generell hat ja schon mal was für sich, egal ob im Hinterkopf von Lieschen Müller oder Otto Normalverbraucher oder als Thema einer eingehenden wissenschaftlich philosophisch psychologischen Untersuchung.

    Hirnschadengruppensex wiederum ist die traurige Formulierung der weit verbteriteten Neider, die selbst nichts zusammenbringen, aber die Hirnschadengefahr beim Gruppensex ist wohl de facto gleich groß wie die Marxismuswiedergeburtsgefahr.

    Gespensterhirnschadengruppensex hingegen kann fallweise in manchen Hirnen aufglimmen, wenn der Trieb verzweifelt nach dem dritten Orgasmus giert, vergeht aber dann sofort wieder!

    Weltwirtschaftsgespensterhirnschadengruppensex jedoch wird meist ohne intensiven Einschluss der Gespensterhaftigkeit die Weltwirtschaft per se ankurbeln.

    Neigungsweltwirtschaftsgespensterhirnschadengruppensex
    stellt einfach die innere Neigung der Weltwirtschaft dar, die Ankurbelung aus obigem Punkte immer im Auge zu behalten.

    Regenneigungsweltwirtschaftsgespensterhirnschadengruppensex symbolisiert gleichermaßen alle obigen Neigungen, unter besonderer Bedachtnahme auf Außenaktivitäten im warmen, tropischen Regenguss.

    Vorfreuderegenneigungsweltwirtschaftsgespensterhirnschadengruppensex zu guter Letzt gilt als simpelste Form des Gruppensexgedankens, jederzeit abrufbar, äußerst billig und schadstoffarm.

    (Mann, wenn man das so von hinten an aufzäumt, verklemmt man sich fast)

    Weiter mit: Regen-neigungs-weltwirtschafts-gespenster-hirnschaden-gruppensex-ambiente
    #28Verfasser ad.joe (236303) 06 Mär. 07, 09:51
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    dude, das macht ueberhaupt nichts. Ich habe ja selbst schon eine ungueltige Geschichte geschreiben und irgendwie kommt mir der Verdacht, dass ich die Regeln etwas zu kompliziert aufgeschreiben habe.

    joe, ich finde es schoen, dass du wieder fuer Gleichstand zwischen uns gesorgt hat, aber ich kann das leider nicht hinnehmen ;-)


    Regen-neigungs-weltwirtschafts-gespenster-hirnschaden-gruppensex-ambiente

    Kleine Geistersunde mit Dr. Freud

    Bevor die Geschichtensammlung ins Thema Gruppensex abdriftet moechte ich hier mal Dr. Freud zum Thema befragen. Da dieser nur als Gespenst zu uns reden kann muessen wir zuerst fuer das noetige Ambiente sorgen. Nachdem der Raum verdunkelt wurde und wir einige Kerzen angezuendet haben koennen wir mit dem Glaeserruecken beginnen und den Regen vor dem Fenster vergessen. Schon allein die Tatsache, dass Dr. Freud immer alles darauf bezogen hat, dass seine Partienten ein Problem mit Sex, oder gar Gruppensex haben sagt doch viel ueber seine Neigungen aus, wenn wir mal Freuds eigene Theorie gegen ihn verwenden. Aber bevor dieser Gedanke noch einen Hirnschaden verursacht, sollten wir wohl besser darauf verzichten, die Kerzen loeschen, die Vorhaenge wieder oeffnen und uns der Weltwirtschaft widmen.

    Neigungs-weltwirtschafts-gespenster-hirnschaden-gruppensex-ambiente-sonnenuntergang
    #29VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 06 Mär. 07, 10:35
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    @ad.joe: re Charlie und Freddy und bei Bedarf zum Nachlesen ihres Textbeitrags vgl. http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-e... ;-)
    #30Verfasserpaleo (231992) 06 Mär. 07, 13:01
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    Neigung - Weltwirtschaft - Gespenster - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang

    Jaqueline (22), Rubensmodell XXL mit Hirnschaden und Neigung zum sächsischen Dialekt, Spezialität: Gruppensex mit multipler Persönlichkeit, Mache alles außer Gothic-/Gespenster-/u. Gruselnummern, Stimmungsvolles Ambiente (Tapete mit Palmen und Sonnenuntergang), 10% Rabatt für Hartz-IV-Empfänger und andere Opfer der Weltwirtschaft, keine Kreditkarten.
    Nur nach Voranmeldung, Löwenicher Landstraße 173, App. 915, Tel. #####-#########

    und jetzt: Weltwirtschaft - Gespenster - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner*

    *) Frostspanner (Erannis defoliaria) -> http://www.natur-lexikon.com/Texte/BB/001/000...
    #31VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 06 Mär. 07, 13:33
    Kommentar
    Weltwirtschaft - Gespenster - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner

    “Angst?” schrie Professor Wurm ins Telefon zurück. “What for do you have Angst?” Professor Wurm sprach nur schlechtes Englisch, und von dem, was von Doctor Pugh Sillanimity aus dem Hörer gekommen war, hatte er nur das letzte Wort verstanden.
    Professor Wurm stand da, als wartete er auf das Echo seiner Frage, doch aus dem Hörer kam nur ein lautes Knistern. Er konnte sich auch gar nicht vorstellen, wie Doctor einen Indianerüberfall überlebt habe konnte und, noch wichtiger, wo sein Forschungspartner in der Wüste des wilden Arizonas auch nur ein Telefon gefunden hatte. Hatte man das Telefon überhaupt in Amerika schon erfunden? Professor Wurm blickte kurz aus dem Fenster seines Labors , das vom Sonnenuntergang in ein kräftiges Rot getaucht war. Seine Gedanken flogen ihm plötzlich wirr durchs Hirn. Er musste an seine Raupenzüchtung denken – vor allem auf seine Gruppe Erannis foliana oder Frostspanner war er stolz – an die Weltwirtschaft – er hatte großzügigst in Raupenzüchtungen in Südamerika investiert – und an das letzte Mal, als er und seine Frau beim montlichen Gruppensex mit seinen wissenschaftlichen Kollegen und Kolleginnen im Labor teilgenommen hatten. Ach, was für eine Ambiente! Das Blubbern in den diversen Gefässen, das Zischen des brennenden Gases unter den Bunsenbrennern, das Stöhnen der Gäste... es war so romantisch!
    “Hello!? Are you there?” Die Stimme aus dem Telefon unterbrach Professor Wurms Schwelgen. Ach ja, Doctor Sillanimity! Ob der schon einen Hirnschaden erlitten hatte? Bei der Hitze und Trockenheit, die in Arizona ja angeblich herrschen soll, war das durchaus möglich, dachte Professor Wurm.
    “Yes, yes!” rief Professor Wurm aufgeregt. “I am here. Where are you, Herr Doktor?”
    “I need your help, Professor!” kam es aus dem Hörer. “It’s a matter of life and death!”
    “Loipendepp?” dachte der Professor und wunderte sich, dass es in Arizona Loipen geben sollte. “Was meint der Doktor nur damit?”

    weiter mit:

    Gespenster - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang – Frostspanner - Doppelgänger
    #32Verfasser dude (253248) 06 Mär. 07, 14:58
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    Gespenster - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang – Frostspanner - Doppelgänger

    der sonnenuntergang hatte vor etwa 4 stunden stattgefunden. "buahaha! recht so!", sagte sich metternich - mitternächte und frühe morgenstunden waren ihm eh viel lieber. er sang fröhlich weiter im text, 'house of the rising sun', sein lieblingslied und rieb sich die vorderen zwei beine. bald würde es soweit sein. es war eine klare, kalte, vom mondlicht in ein fades, einer nachttischlampe mit sparglühbirne ähnelndes licht. perfektes ambiente für das friwole naturschauspiel, welches man wie jedes jahr zwischen september und dezember auf der grossen schlehe, nahe dem försterhaus am rande des waldes beobachten konnte. alle aus der frostspannergemeinde, alle spanner und 'spinnerinnen', wie die männchen scherzhaft ihre weiblichen artgenossen nannten, hatten sich dort eingefunden und waren dabei vorkehrungen für die alljährliche orgie zu treffen. dies alles galt natürlich dem zweck der arterhaltung-was sonst! "gruppensex is das beste!", dachte sich metternich, einen grinser vom einen zum anderen fühler ziehend. seine frau konnte dazu gar nichts entgegnen, wie sollte er auch treu bleiben in so einer nacht!? es war weniger, dass sie sein rumgemache tolerierte, als dass es einfach zu schwer wäre ihn unter so einem riesen haufen doppelgänger zu finden- sahen ja alle gleich aus! er würde, sollte sie wieder motzen, einfach behaupten, dass er wieder besoffen gewesen sei und die ganze nacht, "...ähm...", ihm würde schon was einfallen! ausserdem hielt sie sich stets von der schlehe fern, spätestens ab august. sie waren ja beide schon 75 jahre alt. "ach, ich seh gespenster! die wird mir schon kein theater machen!".

    am nächsten morgen besuchte sigmunde, metternichs frau, der pfaffen-fly der gemeinde. "ich habe schlechte, traurige neuigkeiten.", sagte er mit bedrückter stimme, "es geht um metternich...". er erzählte, dass man ihren gatten am morgen am rande der schlehe tod aufgefunden hatte, auf dem rücken liegend, die beine in alle richtungen ausgestreckt. ein gespenst müsse ihn heimgesucht haben, er habe nämlich komischerweise ein lächeln auf den lippen gehabt als man ihn fand. "der teufel ist immer und überall! die diagnose war ein durch übermässig hohen blutdruck verursachter hirnschaden! er muss schreckliches gesehen haben..." meinte er und schauderte. er war nicht schlecht verdutzt als er sigmundes trockenes kommentar dazu hörte:
    "erstens: seid ihr euch wirklich sicher dass er es ist?!? könnte ja was weiss ich wer sein, ihr männer seid ja alle gleich! zweitens würd ich meine stummelflügel dafür verwetten, dass dieser alte, wirre saufkopf wieder irgendwo besoffen ne strassenlampe angepeilt hat, anstatt den mond um nach hause zu finden. drittens: falls er auch wegen dem alkohol umgekommen ist, ist mir das wurscht! er wollte ja nie einsehen...und fremdgegangen is der mistkerl auch die ganze zeit!!!"
    #33Verfassermi. (236795) 06 Mär. 07, 16:30
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    mist schon wieder vergessen!

    nächtes dingens is:
    Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker ;)
    #34Verfassermi. (236795) 06 Mär. 07, 16:32
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    Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker


    Der Gedanke an skifahrende Indianer mutete Professor Wurm seltsam an. "Was es nicht alles gibt," grinste er und sah in seinem inneren Auge auch schon die schneebedeckten Kaktushügel, die die Apatschen auf ihren sicher wild bemalten und befransten Skiern im breiten Slalom herab glitten, den glühenden Sonnenuntergang, den er doch auf diversen Postkarten von Doctor Pugh Sillanimity schon so oft bewundert hatte, breit im Hintergrund. Ein herrliches Ambiente, dachte er sich.
    "Yes, life and death!" rief ihm Doctor Sillanimity aus dem Wilden Westen zu. Professor Wurms Ohren spitzten sich zusehends, als Doctor Sillanimity ihm die brenzlige Situation erklärte, in der er sich anscheinend befand. Der werte Professor strengte sich zwar sehr an, zumindest den Sinn des Doktors Monolog zu verstehen, doch mußte er sich endlich geschlagen geben.
    "Mein dear Pugh," schrie er ins Gerät, "I do not verstand you!"
    Aus dem Hörer klang ein lautes, umißverständliches Seufzen. "Oh dear! Is your wife there?" fragte Doctor Sillanimity mit fast verzweifelnder Stimme.
    "My Weib?" fragte der Professor? "You will shpeak mit mein Weib?"
    Beim Gedanken an seine Gemahlin, die ihm doch soeben eine Tochter geschenkt hatte, wurde es dem Profesor ganz wohlig ums Herz. Frau Professor Doktor Schnada Wurm, geborene Hüpferrl! Wie gern er sie doch mochte, welch riesigen und zugleich innigen Platz in seinem Herzen sie einnahm. Zugegeben, vom Aussehen her nicht sehr attraktiv - sie könnte sich als Doppelgänger von Karl Valentin ausgeben, allerdings mit dickem Busen und rotfarbenen Locken - war sie für den werten Professor dennoch ein reizender Mensch. Es war ihre geistige Gabe, die ihn so sehr an ihr faszinierte. Zum Beispiel sprach sie 12 Sprachen fließend, in 27 weiteren konnte sie sich zumindest beim Gruppensex verständlich machen. Und das war ja wohl auch wichtig.
    "One minute, dear Pugh!" rief der Professor ins Telefon. "I will hol' her."
    Beflügelt von Gedanken an seine der Schwangerschaft endlich entflohenen Frau, skifahrende Indianern und schwüle Labororgien lief Professor Wurm flugs aus dem Labor... und direkt in die Arme eines ihm sehr bekannten Anlagenelektrikers, der ebenfalls gerade auf dem Weg zu Frau Doktor Professor Schnada Wurms, geborene Hüpferrls, Zimmer war... mit einem Riesenstrauß roter Rosen in den Armen.
    "Aber jetzt! Was machen bitte Sie denn gnädigst hier?" fragte ihn der Professor etwas verdutzt.

    Weiter mit:
    Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu
    #35Verfasser dude (253248) 06 Mär. 07, 18:16
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    Ächz! Habe den Hirnschaden ganz vergessen. Bitte im zweiten Absatz noch einschieben zu dürfen:

    Der werte Professor strengte sich zwar sehr an, zumindest den Sinn des Doktors Monolog zu verstehen, doch mußte er sich endlich geschlagen geben. Sein alter Hirnschaden machte sich doch ab und zu wieder bemerkbar - verdammtes Motorrad!

    Danke!
    #36Verfasser dude (253248) 06 Mär. 07, 18:22
    Kommentar
    Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu 
    (der ein oder andere Altbegriff is auch noch dabei ;-))

    „Von wegen globale Erwärmung....Treibhauseffekt – dass ich nicht lache!...Diese Klimaforscher haben sich so was von verzockt“ Als Henry Percy von Lüttow-Vorderpommern am frühen Abend durch das Panoramafenster seiner Villa am Elbufer auf die Eisfläche blickte, verfluchte er einmal mehr die Propheten, die sich geirrt hatten. Minus 34 Grad, verkündete das Thermometer – und es war erst Anfang September. Der Sommer 2021 war vergleichsweise warm gewesen – an vier Tagen über Null Grad! – nun aber war er endgültig vorbei. Über dieses Scheißwetter konnte ihm auch das gepflegte, reichlich plüschige Ambiente der Elbvilla nicht hinwegtrösten. Henry Percy beobachtete melancholisch den Sonnenuntergang.

    Henry Percy zuckte zusammen. Hatte sich dort bei den Rhododendren etwas bewegt? Nein da war nichts! – Doch schon wieder! Sah er Gespenster? Hatte ihn der Morbus Wladiwostociensis schließlich erwischt? Dieser frostbedingte Hirnschaden sorgte für lenhafte Halluzinationen und für Hochkonjunktur in den Klappsmühlen. Da war irgendwer im Garten, jetzt war er sich sicher. Der Anlagenelektiker sollte erst morgen kommen... Vielleicht einer dieser Frostspanner, die sich auch von schweren Erfrierungen nicht von ihrem Voyeurismus abhalten ließen... Man las viel von fostigen Ausschweifungen in letzter Zeit. Neulich hatte er einen sogar einen Artikel über Gruppensex-Parties unter freiem Himmel gelesen. Manch bestes Stück ist angeblich schon der Kälte zum Opfer gefallen.

    Eine Gestalt bewegte sich auf das Haus zu, zunächst schemenhaft, bald im Schein der Terrasenbeleuchtung deutlicher sichtbar. Henry Percy war mit einem Mal starr vor Entsetzen. Was er sah ließ ihm schier das Blut in den Adern – gefrieren. Als der Mann. der draußen auf der anderen Seite des Panoramfensters stand, die fellbesetzte Kapuze zurückklappte, war es Henry Percy als blickte er sich selbst ins Gesicht. Draußen stand sein Doppelgänger. Henry Percy war unfähig, sich zu bewegen. Auch als sein Gegenüber eine Armbrust nahm, die er auf dem Rücken getragen hatte, einen Pfeil ergriff und anlegte: Henry Percy reagierte nicht. Auch nicht, als der Stahlpfeil das Sicherheitsglas wie Pergament duchquerte. Erst als der Pfeil sich durch Henry Percys Stirn in dessen Hirn bohrte – kam Bewegung in seinen Körper. Doch zu diesem Zeitpunkt war er bereits tot.

    Mit der gleichen Ruhe, mit der er alles andere erledigt hatte, zog sich William Harry Krawuttke wieder die Fellkapuze über den Kopf, schnallte sich die Armbrust auf den Rücken und machte sich auf den Rückweg. Es hatte lange gedauert, bis ihm klar geworden war, was sich hinter der Geheimniskrämerei seiner Mutter über seinen Erzeuger, den er nie kennengelernt hatte – und hinter seinen bescheuerten Vornamen - verbarg: Es war der alte Lüttow-Vorderpommern gewesen, der seine Mutter vergewaltigt und geschwängert hätte. Als Krawuttke begriffen hatte, dass zwischen ihm und dem Vermögen derer von Lüttow-Vorderpommern nur sein „Halbbruder“ Henry Percy stand, war sein Entschluss festgestanden. Das zugige Iglu war Vergangenheit, Krawuttkes Zukunft würde in einer wohltemperieerten Elbvilla stattfinden.

    und nun:
    Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer
    #37VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 06 Mär. 07, 18:31
    Kommentar
    Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer

    Letztens habe ich doch in der Zeitung gelesen, dass hier in England jemand auf die Idee gekommen ist einen Altpapiercontainer in Form einer Kuh aufzustellen. Seitdem sind die Recyclingquoten in die Hoehe geschnellt, da alle die Kuh 'fuettern' wollen. Dar Anlagenelektriker von D., irgendwo in der Sahara, ist dadurch auf eine Idee gekommen. Er hat die Altglascontainer in so bemalt, dass sie jetzt wie Iglus aussahen. Altglascontaineriglus. Mitten in der Sahara. Der Anlagenelektriker fuer Iglualtglascontainer hatte aber auch einen fiesen Doppelgaenger, der die Iglusaltglascontainer mit Forstspannern bemalte. Dabei gab es die kleinen Insekten doch weder in der Sahara noch am Nordpool. Sie passten also weder zu den Iglus, noch zu den oertlichen Gegebenheiten. Aber dem Ambiente bei Sonnenuntergang mit den Forstspannern seines Doppelgaengers konnte selbst der Anlagenelektriker fuer Iglualtglascontainer nicht widerstehen. Jeden Abend war er mit grosser zuverlaessigkeit in der Naehe der Container anzutreffen.


    Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus
    #38VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 06 Mär. 07, 18:50
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    Grammatikkorrektur:
    Die letzten zwei Saetze sollten so sein:

    Aber dem Ambiente bei Sonnenuntergang mit den Forstspannern des Doppelgaengers des Anlagenelektrikers auf den Iglualtglascontainern konnte selbst der Anlagenelektriker nicht widerstehen. Jeden Abend war er mit grosser Zuverlaessigkeit in der Naehe der Container anzutreffen.


    weiter mit
    Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus
    #39VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 06 Mär. 07, 20:02
    Kommentar
    @Emily: ich trau mich kaum, der Chefin reinzureden, aber trotz Korrektur kommt einer der Begriffe in Deinem Text überhaupt nicht vor... (noch dazu einer, den ich vorgeschlagen hab)... ;-)
    #40VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 06 Mär. 07, 20:21
    Kommentar
    @ Ich bin der wo am laengsten hat:
    erstens bin ich hier nicht die Chefin, moechte ich zumindest nicht sein, und ad.joe hat bei dem Entwurf der Regeln auch mitgewirkt. und ich dachte auch eher an eine Demokratie

    Ausserdem bin ich blind. Ich habe doch Forstspanner und Altglascontainer drin, oder? Hilf mir!
    #41VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 06 Mär. 07, 20:31
    Kommentar
    Ja, Altglascontainer und Forstspanner sind drin. Aber leider Frostspanner nicht: Du hast aus dem eisigen Spanner standhaft einen Wald-Voyeur gemacht ;-))
    #42VerfasserIch bin der wo den längsten hat (304050) 06 Mär. 07, 20:40
    Kommentar
    ich habe das wort falsch gelesen und deshalb auch falsch geschreiben *peinlich*, habe ich gerade auch schon gemerkt. danke ich mache die ganze geschichte also nochmal in der endgueltigen version:

    Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer

    Letztens habe ich doch in der Zeitung gelesen, dass hier in England jemand auf die Idee gekommen ist einen Altpapiercontainer in Form einer Kuh aufzustellen. Seitdem sind die Recyclingquoten in die Hoehe geschnellt, da alle die Kuh 'fuettern' wollen. Dar Anlagenelektriker von D., irgendwo in der Sahara, ist dadurch auf eine Idee gekommen. Er hat die Altglascontainer in so bemalt, dass sie jetzt wie Iglus aussahen. Altglascontaineriglus. Mitten in der Sahara. Der Anlagenelektriker fuer Iglualtglascontainer hatte aber auch einen fiesen Doppelgaenger, der die Iglusaltglascontainer mit Frostspannern bemalte. Dabei gab es die kleinen Insekten doch weder in der Sahara noch am Nordpool. Sie passten also weder zu den Iglus, noch zu den oertlichen Gegebenheiten. Aber dem Ambiente bei Sonnenuntergang mit den Frostspannern des Doppelgaengers des Anlagenelektrikers auf den Iglualtglascontainern konnte selbst der Anlagenelektriker nicht widerstehen. Jeden Abend war er mit grosser Zuverlaessigkeit in der Naehe der Container anzutreffen.


    Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus
    #43VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 06 Mär. 07, 20:43
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    paleo: Bei Deinem Wort Gruppensex war Emily und mir nicht ganz wohl. Natürlich kommt es auch drauf an, was der nächste draus macht, trotzdem gibt's allgemeine Leo-Regeln und da kommt dann oft mal die berühmte Leo-Doris mit der Rute.
    Bitte also alle um vernünftigen Gebrauch der hier vorhandenen Freiheit!
    Ansonsten sind wirklich tolle Ideen und lustige Gags in den Geschichten dabei, auf die man (ich z.B.) selber grade nicht kommt!
    #44Verfasser ad.joe (236303) 06 Mär. 07, 21:47
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    Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer – Kaktus

    Da sass er nun und sah sich den Sonnenuntergang an – einsam, verlassen, pleite. Die gesamte Frostspannerkolonie war von seinem Doppelgaenger, dem Anlagentechniker, geraubt worden. Ausgerechnet! Entfuehrt und in einem als Iglu getarnten Altglascontainer eingesperrt. Die Aermsten! Und alles was sie zum knabbern bekamen war ein mickriger Kaktus...da half auch der schoene Sonnenuntergang nix, da war er nunmal einfach deprimiert.

    Und weiter mit: Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer – Kaktus - Absturz
    #45VerfasserRiki (301129) 06 Mär. 07, 22:15
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    Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz

    "Obah hallo, Herr Professor Wurm!" rief ihm Noah Fiatal, der Anlagenelektriker, gesellig grinsend zu, was den Professor nur noch mehr konsternierte. Zwar ein intellektueller Zwerg in den Augen des Professors, so war Noah Fiatal, wohl durch Gottes Gnaden, umso imposanter gebaut und hatte, was Professor Wurm noch mehr ärgerte, eine blendende Visage sowie - ach, könnte es noch schlimmer kommen? - eine schier unmenschlich sonnige Disposition. Frauen, das wußte der Professor, lagen dem Hünen auf Anblick zu Füßen. Sogar Frau Schnada Wurm, geborene Hüpferrl.
    "Äh, ja, hallo, " antwortete Professor Wurm und deutete wortlos auf den Rosenstrauß, den der durch die halboffene Eingangstür herein kriechende Sonnenuntergang erst recht prächtig aufleuchten ließ. Noah Viehrtall blickte auf die Rosen, dann auf Professor Wurm. "San für die gnädige Gattin," rief er fröhlich. "Noch ahna so schwe'n Oahbat muß' jo a Belohnung raus schau'n, net woah?"
    Es war nicht die erste Situation, in der sich Professor Wurm wünschte, er hätte einen Doppelgänger, den er statt seiner hier stehen lassen könnte, während er sich selbst heimlich davon machte. Doch so wie seine geliebten Frostspanner war auch er ein Gefangener seiner Umstände, kam sich vor, als befände er sich unter dem Mikroskop des Universum, das ihn hier wiederum zu prüfen wollen schien.
    Er fühlte sich plötzlich zeitlich zurückversetzt in jene Zeit, als er als frischgebackener Professor, ungebunden und frei, seinem Forschungsdrang Richtung Nordpol gefolgt war und unter den Mi'kmaq weilte. Diese hatten ihm als Zeichen der Freundschaft schon nach wenigen Monaten einen Iglu gebaut und eine Frau - oder zwei? (er war sich darüber nie so ganz klar geworden.) - geschenkt. Endlich konnte er sich und seinen Schlafsack in ein sanftes, warmes Inneres verlegen und spürte dabei oft mehr Wärme, als ihm lieb gewesen wäre.
    Und diese Verwirrung spürte er jetzt auch. Diese tiefgreifende, ihn an den Wurzeln seiner Gefühle packenden Verwirrung, die ihm wider seines Wollens von den Mi'kmaq zurück nach Salzburg gefolgt war, an diese Adresse, zu dieser Frau, und nun auch noch vor diesen vor Manneskraft strotzenden, prächtigen Burschen mit den roten Rosen in den Armen.
    "Kaktus!" rief Professor Wurm plötzlich laut. "Kaktus!" wiederholte er sich.
    Noah Fiatal erstarrte in sich, sein freundliches Grinsen erlebte quasi einen Absturz. "Wia mahnan's?" fragte er den Professor verdattert.
    Doch der war schon im Hausinnern verschwunden. Eine Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und Noah hörte, wie des Professors eilige Schitte leiser wurden, bis sie gänzlich verstummten und eine unheimliche Stille Noah Fiatal umhüllte.
    "No, schau' ma hoit bei da lieb'n Frau Wurm vorbei," sagte er zu sich und holte eine kleine, lilafarbene Schachtel aus seiner Hosentasche hervor. Grinsend betrachtete er sie, sah sich den winzigen Aufkleber an, auf dem ganz ominös "Altglascontainer" zu lesen stand, darunter eine Adresse aus der Salzburger Altstadt. "Domit werd's sicha ihr' Freud' hab'n."


    Weiter mit:
    Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft
    #46Verfasser dude (253248) 06 Mär. 07, 22:41
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    Hm, habe wohl eine Namesänderung verpaßt. Noah Viehrtall (im zweiten Absatz) ist halt, nach einigem Überlegen, zu Noah Fiatal geworden. Die Sache kann ab und zu konfus werden, wenn man eigentlich ja arbeiten sollte. ;-)
    #47Verfasser dude (253248) 06 Mär. 07, 22:46
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    Hey also ich versuchs jetzt auch mal...( tolle Idee)
    Ich hoffe, ich hab alle Regeln eingehalten.

    Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft



    Es ist ein heißer Sommertag, Erich, der Anlagenelektriker, ist auf dem Weg zum Altglascontainer um die Flaschen von seinem letzen Absturz zu vernichten.
    Endlich dort angekommen wirft er seine Flaschen hinein…“eins zwei drei vier“ murmelt er…mehr und mehr Flaschen kommen zum Vorschein .
    Verwundert fragt er sich ob er die wirklich alle gestern Abend alleine geleert hat…Er kann sich gar nicht mehr erinnern…Aber das war nicht er…das war bestimmt sein Doppelgänger
    Er spinnt den Gedanken weiter….wenn er dann als sein Doppelgänger leben könnte würde er viel tolleres Leben beginnen… Würde zur Donaudampfschiffahrtsgesellschaft gehen und dann mit einem großen Schiff ganz weit wegfahren…in ein Land in dem es schön kalt ist und er in einem Iglu, in Form eines Kaktus, leben kann…mit einer willigen Squaw
    Seine Gedanken verlieren sich und er steht noch eine Weile vor dem Container, starrt die Wand an und fragt sich was jetzt an falsch war…Iglu in Kaktusform mit einer Squaw…“verdammter Alkohol“


    das nächste Wort ist Taschentuch
    also:
    Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch
    #48Verfasserpieps (304818) 07 Mär. 07, 01:59
    Kommentar
    Anlagenelektriker-Iglu-Altglascontainer-Kaktus-Absturz–Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch

    Es war einmal ein alter, noch ohne Computer aufgewachsener Anlagenelektriker, der hatte zwar schon mal was von einem Computerabsturz gehört, war aber sein Lebtag nicht in dessen Genuss gekommen.

    Nun, gerade als er seinen letzten verbliebenen Bürokaktus gießen wollte, kam sein dynamischer Juniorchef aus seinem neumodischen Igluraum herübergeschossen und schickte ihn zum Hafen zu einem schönen alten Schiff der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft. Er sollte dort die interne Telefonanlage erneuern. Er meldete sich also beim stolzen Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän und wurde zur Infozentrale geschickt. Die bisherige Anlage durfte er seufzend entsorgen und den schönen Altglasteil in den entsprechenden Container zwangsexpedieren. Er zerdrückte also eine Träne, tat sie in sein Taschentuch und schaute den schönen alten Sachen nach.

    Dann richtete er die neue Anlage zu, nahm dabei sorgfältig nach den Anleitungen Maß "Drehen Sie die Einteile nach Kabel 49", wie solche Texte halt sind und schließlich drückte er, wie er erst vor Monaten in einem Seminar in der schönsten Vorortegegend gelernt hatte, bedachtsam auf den ON-Knopf!

    Eine Weile ratterte der schöne neue, kleine Aparillo vor sich hin, dann blitzte eine Meldung, Message genannt, auf dem Display-Ding auf "Error Bug on User Side, Replace"!

    Weiter mit: Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr
    #49Verfasser ad.joe (236303) 07 Mär. 07, 16:34
    Kommentar
    modus nascendi der geschichte: die hab ich mir nicht ausgedacht, die steckte schon passend in den worten drinnen, ich brauchte sie nur zu tippen *g*
    #50Verfasser ad.joe (236303) 07 Mär. 07, 16:37
    Kommentar
    joe, bedeutet das, dass du jegliche Verantwortung für die Geschichte ablehnst? Ich habe übrigens auch nur getippt.

    Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz ? Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr

    Altglascontainer werden verschifft
    damit sie dann niemand mehr trifft
    die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft
    die sie weit verschifft mit aller kraft
    die Niagarafälle runter
    zum Absturz dann geh'n sie schnell unter

    den Kaktus wickeln wir noch schnell ein
    ins Taschentuch kommt er hinein
    damit uns die Stacheln nicht stechen
    sonst müssten wir uns bei ihm rächen
    Im Iglu das ist sein sicherer Tod
    schau auf die Uhr das hat keine Not

    Altglascontainer - Kaktus - Absturz ? Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand
    #51VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 07 Mär. 07, 18:59
    Kommentar
    Emily, ich habe auch gedichtet *laechel*

    Altglascontainer - Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand



    Der Strand

    Herr Kaeptn Wolle war ein armer Wicht
    Er liebte seinen Kaktus nicht.
    Der Altglascontainer verstellte ihm die Sicht,
    Seinen Job bei der Donaudampfschiffartsgesellschaft mochte er nicht
    Sein Taschentuch nahmen sie bei Gericht
    Sowas gibt’s doch garnicht, das glaube ich nicht!
    Gestern verlor er auch noch seine Uhr –
    Wie kam das nur –

    Und die Moral von der Geschicht
    Auch am Strand lebt es sich recht schlicht
    Als Kaeptn Wolle, der arme Wicht



    Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine
    #52VerfasserRiki (301129) 07 Mär. 07, 19:14
    Kommentar
    my computer at work crashed and was down all day, so I had some extra time on my hands. ;-)


    Kaktus - Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft -Taschentuch - Uhr – Strand - Kaffeemaschine

    Frau Professor Doktor Schnada Wurm, geborene Hüpferrl, lehnte sich seufzend in ihrem riesigen Frau-Holle-Bett zurück und tauchte in ihr weiches Daunenkissen. Sie war glücklich, mußte sie zugeben, aber bis aufs Knochenmark müde. Geburten sind anstrengende Angelegenheiten, sowohl für die Geborenwerdenden wie auch für die Gebärenden. Und auch wenn frau’s schon ein paar Mal überstanden hat, so will frau sich eigentlich doch nie richtig daran gewöhnen.
    Und jetzt wollte sie eigentlich alles vergessen und in tiefsten, erlösenden Schlaf versinken. Sie blickte den kleinen Nachttischchen neben ihrem Bett. Hinter zwei leeren Flaschen Wein und zwei leeren Weingläsern stand der Wecker: es war schon ein Uhr morgens. Dabei hatte sich erst vor wenigen Minuten ihr letzter Besucher verabschiedet. Noah Fiatal war lange Zeit neben ihr gesessen, hatte die neue Tochter in den Armen gehalten und das Kind bestaunt, als wäre es seins. Er hatte ihr schöne Geschichten erzählt und ihr vor dem Abschied noch zärtlich die Stirn geküsst. Dann hatte er sie sanft in ihre kleine Wiege gelegt und sie behutsm zugedeckt.
    Seine dunkelroten Rosen standen mit fast militärischer Strammheit in der großen, schönen Mingvase, die sie von ihrem Großvater väterlicherseits geerbt hatte, welcher sie wiederum vor vielen Jahren eigens aus China mitgebracht hatte, nur wenige Jahre vor seinem angeblichen Absturz auf dem Nanga Parbat, dem nackten Berg Pakistans. Seitdem war Opa Hüpferrl, wie man ihn in der Familie liebevoll nannte, verschollen geblieben.
    Sie reichte rechte Hand unter ihr Kissen, holte ein Taschentuch hervor und schneuzte kräftig hinein. Als sie es wieder zurückstecken wollte, fiel ihr das kleine, lilafarbene Schächtelchen auf, das Noah Fiatal ihr als Geschenk gebracht hatte. Sie strich mit ihrem linken Zeigefinger sanft über den kleinen Aufkleber, auf dem in schönstem Edwardian Script – Frau Doktor Professor Schnada Wurm, geborene Hüpferrl, kannte sich mit Schriftdruck bestens aus – der Name des Geschäfts stand, in dem Noah Fiatal das Geschenk erstanden hatte: Altglascontainer.
    “Was da wohl drin sein könnte,” sagte sie leise, obwohl sie sich eigentlich ziemlich sicher war, was sie, sobald sie die Schachtel öffnete, darin vorfinden würde.
    Sie wurde nicht enttäutscht. Das rot-weiß-rote Bändchen, auf dem die wunderbare Brosche ruhte, schuf einen netten Kontrast zu dem dunklen Anker, um den herum die Großbuchstaben DDSG wie Kompasspunkte verteilt waren. D und D stellten Norden und Süden dar, während S den Westen und G den Osten bildeten.
    Frau Doktor Professor Schnada Wurm, geborene Hüpferrl, inspizierte das Wertstück, drehte und wendete es mehrmals und machte dabei seltsame Geräusche mit ihren Lippen. “Das also,” flüsterte sie, “ist ein Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsmützenabzeichen.” Sie rülpste leise. “Und dafür, so hätte es zumindest die Familienlegende gerne, hatte Opa Hüpferrl damals verschwinden müssen. Als einer der besten Kapitäne der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft, der größten Dampfschiffahrtsgesellschaft der damaligen Zeit, war es ihm gelungen, eines dieser Abzeichen zu ergattern, von denen es selbst damals nur sehr, sehr wenige gegeben hatte und von denen das, welches sie nun in ihrer müden Hand hielt, das einzige auf aller Welt sein soll.
    Mit diesen Gedanken sank Frau Professor Schnada Wurm, geborene Hüpferrl, in einen tiefen Schlaf. Bald fing sie auch schon zu träumen an, von einem Iglu, in dem zwei Eskimofrauen wie wild um einen Kaktus tanzten. Doch als sie sich die Szene näher betrachtete, merkte sie plötzlich, dass der Kaktus auf seltsame Weise wie sie aussah! Hinter den tanzenden Frauen, in einer dunklen Ecke des Iglus, stand eine riesige Kaffeemaschine und grinste sie hämisch an, in ihren Augen blitzten drohend, wie bodenlose Pupillen, ein Paar pechschwarzer Kaffeebohnen.
    Eine unbändige Panik machte sich in ihr bemerkbar. Sie mußte von hier sofort weg, doch als Kaktus kommt an eben nur sehr langsam vom Fleck. Nur unter großer Anstrenngung schaffte sie es jedoch endlich aus dem Iglu heraus und fand sich, wie durch ein Wunder, plötzlich an einem tropischen Strand versetzt, umringt von Palmen und türkisblauem Meer. Doch die Eskimofrauen tanzten immer noch und ekstatisch um sie herum, Sie fing zu schreien an. “Noah!” rief sie verzweifelt. “Noah, wo bist du nur?”
    Sie schrie und schrie und schrie, so schien es ihr, bis sie endlich sich wach geschrien hatte.
    Professor Wurm stand über ihr und tupfte mit einem Handtuch den Schweiß von ihrer Stirn. “Mein Schatz, du hast ja einen ganz furchtbaren Alptraum!” sagte er leise.

    Weiter mit: Absturz – Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine - Pekinese
    #53Verfasser dude (253248) 08 Mär. 07, 00:56
    Kommentar
    dude, wow, die frau hupf-errl, nur komisch, dass ich gestern im 20. einen vortrag über das -erl gehört habe *g*
    #54Verfasser ad.joe (236303) 08 Mär. 07, 09:08
    Kommentar
    Absturz ? Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine - Pekinese

    Nachdem er die Altglascontainer die Niagarafälle runtergeworfen hatte fragte sich der Matrose von der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft was er wohl als nächstes tun solle. Er hatte wirklich nicht die geringste Motivation noch so eine Absturztour mit Fototermin hinter sich zu bringen. Es war ihm überhaupt völlig unerklärlich wie viele Touristen immer zum täglichen Absturz der Altglascontainer kamen. Heute war es besonders schlimm gewesen. Die Dame mit dem Pekinese wollte doch umbedingt ein ganz besonderes Foto haben, und hat ihn erstmal mit einem Taschentuch den Dreck aus dem Gesicht gewischt, den sie angeblich ausgemacht hatte. Anschliessend wollte sie dann noch einen Kaffe mit ihm trinken, und liess durchblicken, dass sie mit dem Trinkgeld nicht geizen würde, dass die Matrosen normalerweise für die Fototermine bekommen. Er hatte, in grösster Not, so getan als müsste er eilig weg; hatte auf seine Uhr gesehen und schnell gesagt, er müsse heute noch bis zur Küste da seine Freundin ihm zum Grillen am Strand überredet hatte. Schon allein die Erwähnung einer Freundin, die er nicht hatte, liess die Dame auf Abstand gehen. Ihm war's recht so. Er mochte keine Hunde und Pekinesen fand er besonders abstossend. Ausserdem mochte er es nicht wie sie versucht hatte mit ihm zu flirten. Warum passierte ihm das immer. Seine Schiffskameraden kamen ganz gut zurecht, nur er erwischte immer die aufdringlichen älteren Damen der besseren Gesellschaft. Er hasste diesen Job einfach, aber es war der einzige, der ihm sich angeboten hat, als er mit 17 die Schule geschmissen und von Zuhause abgehauen ist. Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten, wollte von Zuhause weg. Hinaus in die weite Welt. Gelegentlich lieh er sich einen Anzug, lies einige Fotos machen und schickte sie heim zu den Eltern, die keine Ahnung hatten womit er sich tatsächlich sein Geld verdiente.
    Aber morgen, morgen, so hatte er sich fest vorgenommen wollte er bei einem Freund vorbeischauen, der mal angedeutet hatte, dass er ihm vielleicht einen besseren Job besorgen konnte.

    Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine - Pekinese -König
    #55VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 08 Mär. 07, 19:14
    Kommentar
    Leider bringe ich so schoene lange Geschichten einfach nicht zusammen, aber hier mal ein Limerick!

    Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine - Pekinese –König

    Es war mal ein Koenig mit Uhr,
    Den packte am Strand die Ruhr,
    Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft aenderte den Fahrplan nicht,
    Die Kaffeemaschine schlug ihm das Taschentuch ins Gesicht,
    Und der Pekinese stellte sich stur.

    Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine-Pekinese–König-irischer Whisky
    #56VerfasserRiki (301129) 08 Mär. 07, 21:36
    Kommentar
    Riki, das ist egal. Ich freue mich ueber jede Geschichte. Deine Gedichte sind zwar kurz, aber ich denke es ist auch eine Kunst alle Woerter in so wenigen Zeilen unterzubringen. Das Einzige, was ich hier einwenden koennte ist das "irischer Whisky" nicht ein sondern zwei Woerter sind aber ich lass es mal durchgehen ;-).
    #57VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 08 Mär. 07, 21:47
    Kommentar
    Ach, Danke Emily! Ja, ich hab erst einfach Whisky geschrieben, aber weil's ja ein Limerick geworden ist...
    #58VerfasserRiki (301129) 08 Mär. 07, 22:07
    Kommentar

    Des Königs Pekinese verlief sich am Strand,
    nun schaut auf die Uhr, wie schnell er dies fand:
    ein Tuch aus 'ner Tasche,
    dazu eine Flasche,
    mit irischemWhisky und eine Maschine
    zum Bereiten von Kaffee.

    .. tja, Emily, mit etwas Mühe werden halt manchmal aus einem Wort deren zwei. *smile*

    Uhr-Strand-Kaffeemaschine-Pekinese–König-irischer Whisky-Bonsai
    #59Verfasser novemberEuel (240499) 09 Mär. 07, 12:16
    Kommentar
    Die Uhr schlug spät mit müdem Klang
    Vom Strand her gröhlte der Gesang
    Als der Pekines' auf seinem Bett
    Zum König sprach mit ernster Miene
    Ich pfeif' auf die Kaffeemaschine
    Die Flasche Whisky, die wär nett

    Dafür verspräch' ich, aufhören,
    Mich am Bonsai zu entleeren


    weiter mit: Strand-Kaffeemaschine-Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen
    #60Verfasser dude (253248) 09 Mär. 07, 18:30
    Kommentar
    @ad.joe: Ich sehe jetzt erst Deinen Kommentar #44, der mich erstaunt und befremdet. Wegen eines derart harmlosen Wortes und ohne, dass hier irgend jemand über irgendwelche Stränge (vulgo allgemeine Leo-Regeln) geschlagen hätte, derartige rhetorische Kaliber aufzufahren ("vernünftigen Gebrauch der... Freiheit"), kann ich nicht nachvollziehen. Was die "Angst vorm eignen Wort" betrifft, halte ich es mit Heine.
    #61Verfasserpaleo (231992) 09 Mär. 07, 18:54
    Kommentar
    Strand-Kaffeemaschine-Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen

    Als am Strand die Kaffemaschine endlich Kaffee kochte, nahm der Pekinese (ein Koenig unter den Hunderassen) in kuerzester Zeit eine Flasche irischen Whisky zu sich und erbrach danach einen Pfannekuchen auf einen vereinzelten Bonsai...kommt denn mal jemand und macht diesem ueblen Spiel ein Ende? :-)

    weiter mit: Kaffeemaschine-Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen - Loewenbaendiger
    #62VerfasserRiki (301129) 09 Mär. 07, 20:50
    Kommentar
    Ach, schon wieder hab' ich nicht aufgepaßt! Natürlich müßten die beiden letzten Zeilen so verlauten: Dafür verspräch' ich, auf*zu*hören,
    Mich am Bonsai zu entleeren
    #63Verfasser dude (253248) 09 Mär. 07, 21:04
    Kommentar
    @paelo, (nr. 61) ich kann jetzt nur fuer mich schreiben, aber als harmlos wuerde ich das Wort nicht unbedingt bezeichnen. Es steht dir natuerlich frei, Woerter, die du als harmlos empfindest in deinen Geschichten zu verwenden, aber andere zu 'zwingen' dieses Wort zu benutzen ist etwas anderes.
    #64VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 09 Mär. 07, 22:51
    Kommentar
    @Emily: Ich will das hier nicht auswalzen und das Spiel nicht unnötig verderben. Nur soviel: Euer Verständnis der Regeln und des Wesens des Spieles ist mir unverständlich. Viel Vergnügen weiterhin!
    #65Verfasserpaleo (231992) 09 Mär. 07, 23:14
    Kommentar
    Kaffeemaschine-Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger

    Eigentlich hätte es ein wunderbarer Sommertag werden können. Ein Ausflug zum Meer, ein Kaffe in dem netten Cafe am Strand, das übliche halt, aber es kam alles ganz anders, und nicht so wie wir es geplant hatten. In der Früh, so etwa gegen 6 Uhr brachen wir auf, das erhöhte die Chance, dass wir die ersten waren, und den Strand noch menschenleer waren. Das war überhaupt das beste: nichts als das Wasser, der Sand, die Dünen, das Rauschen der Wellen und wir. Ein Tag an dem wir uns wie Könige hätten fühlen können. Könige über den Augenblick, das hier und jetzt, oder besser gesagt, wie ein König und eine Königin.
    Das alles fing schon vor unserer Abfahrt an, als sich der kleine Pekinese unseres Nachbarn in meiner Hose festgebissen hat. Es war nur eine meiner älteren Jeans, und der Saum, unten an den Beinen war vorher schon ausgefranst. Nach der Attacke war er etwas feucht und hatte zwei zusätzliche Löcher. Da ansonsten nichts passiert war beschlossen wir uns die Sache schnellstmöglichst zu vergessen und uns den Tag nicht zu verderben.
    Als wir die Küste endlich erreichten, das war nach einer Autopanne und einem entnervenden Gespräch mit dem Werkstattbesitzer, der uns dann aber doch versicherte das Auto in spätestens 4 Stunden wieder flott zu machen, gingen wir zum Strand. Wir mussten ja schliesslich 4 Stunden bleiben aber irgendwie war die Urlaubsstimmung dahin.
    Eine Stunde waren wir bereits am Strand gewandert; das Wasser rechts, die Dünen links und die Sonne im Rücken, als es anfing zu regnen. Es war nur ein leichter Regen, aber wir waren ihm schutzlos ausgeliefert. Eine Stunde weg vom Nächsten Unterstand. Kein Baum um sich schutzsuchend an seinen Stamm zu stellen. Nichts. Also machten wir uns sofort auf den Rückweg, hoffend dass der Regen bald aufhören würde. Aber, was soll ich sagen? Er tat es nicht.
    Nach etwa 50 Minuten, wir waren sehr zügig gegangen, erreichten wir endlich das kleine Cafe. Wir lechzten förmlich nach einem heissen Kaffee, so durchnässt wie wir waren, aber die Kaffeemaschine befand sich im streik. Sie war kaputt und das Wasser floss überall hin, nur nicht in den Filter, wie uns die Inhaberin ausführlich beschreib. Selbst der Bonsai auf der Fensterbank hätte schon viel von dem heissen Wasser abbekommen. Sie machte sich wirklich Sorgen um den noch jungen und zarten Bonsaibaum. Sie könne uns allerdings einen Tee anbieten, vielleicht mit einem Schuss irischem Whisky? Ob wir uns die Kaffeemaschine mal anschauen dürften, fragte mein Freund, er war handwerklich nicht ungeschickt, und die Hoffnung doch noch den ersehnten Kaffee zu bekommen, und seine Hilfsbereitschaft liessen ihm zu allem Bereit sein.
    Die Kaffeemaschine war ein riesiges Teil mit allerlei Funktionen, aber nach einer Viertelstunde standen schliesslich zwei Tassen mit heissem Kaffee auf einem Tisch vor uns, und die Besitzerin bestand darauf, uns auch noch ein Mittagessen zu servieren, schliesslich hätte sie sich die teuere Reparatur gespart. Dankbar entschieden wir uns für Pfannenkuchen, und wir staunten nicht schlecht über die Berge, die wir da serviert bekamen. Die hätten selbst einen Löwenbändiger satt bekommen.
    Als wir uns nach dem Essen auf den Rückweg machen wollten, gab es auch von dem Auto gute Neuigkeiten. Es war nur eine Kleinigkeit gewesen, und die Reparaturkosten beliefen sich in der höhe derer, die wir für das Mittagessen gespart hatten. Nachdem sich die Stimmung und das Wetter wieder gebessert hatten, ist es Alles in Allem doch noch ein schöner Tag geworden, und wir blieben bis zum Sonnenuntergang am Meer.

    weiter mit Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch
    #66VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 10 Mär. 07, 07:47
    Kommentar

    *traurig* .. ohjee, habt ihr jetzt paleo vergrault??? Das fände ich aber sehr, sehr schade, denn seine Beträge haben mich immer sehr erfreut!!!

    PS: Ausserdem fand ich die Gruppensexbeiträge außerordentlich amüsant! .. besonders #29 von Emily Chambers, das war die "Kleine Geisterstunde mit Dr. Freud" und dann die #31 von Ich bin der wo den längsten hat, das war "Jaqueline (22), Rubensmodell XXL"
    .. also, ich plädiere für einen möglichst zwanglosen Umgang mit der künstlerischen Freiheit (na ja, vielleicht in gewissen, aber bitte, bitte nicht zu engen Grenzen).

    #67Verfasser novemberEuel (240499) 10 Mär. 07, 13:20
    Kommentar
    Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch

    "Bertha, bitte geben Sie etwas irischen Whisky in den Pfannenkuchenteig, wir werden heute Abend Siegfried König zu Gast haben."

    "Is gut, Gnädige Frau. Der Siegfried König, das is doch der Löwenbändiger, von dem Sie neulich das Buch auf dem Coffeetable liegen hatten?"

    "Wenn Sie mich fragen, Bertha, kann der König höchstens einen Pekinesen bändigen. Der sollte sich Bonsailöwenbändiger nennen."

    ...und weiter mit:
    König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch-Pockennarbe
    #68VerfasserCatfish (192668) 10 Mär. 07, 16:27
    Kommentar
    "Pfannekuchenwettessen unter dem Ehrenschutz des transsylvanischen Exkönigs".
    So stand es groß auf dem Plakat, das die wieder frisch aussehende Fr. Dr. Worms, genannt Hüpflingerin, im Vorbeigehen entdeckte und sie wies ihren groß gewachsenen Begleiter, den Assistenten Paleo darauf hin.
    "Liebe Hüpfspringerin", der Angesprochene liebte Wortspiele und wollte seine genaue Beobachtungsgabe unter Beweis stellen "Pfannekuchen werfen sie woanders, wir essen das als Pfannkuchen, für mich bitte nur mit feinherber Orangenmarmelade, es gibt aber auch Leute, die ihn als Pfannkuchen in die Pfanne hauen müssen."
    Die Hüpflingerin legte ihr geliebtes Bonsai-Buch wieder in ihren Rucksack zurück und schmunzelte ein wenig indigniert "Nehmen Sie doch Teil, hier lese ich noch, nach jedem Pfannkuchen ist mit einem Schluck irischen Whiskys nachzuspülen. Oder haben Sie Angst vor dem pockennarbigen Vorjahrssieger, dem Haushüter aus dem Josefinum?"
    "Ach, den bändige ich wie den Löwen aus dem Chemielabor, nur mit Messer und Gabel!"

    Irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch-Pockennarbe-Szene
    #69Verfasser ad.joe (236303) 10 Mär. 07, 17:18
    Kommentar
    in der mitte des texts sollte
    "die ihn als Pfannenkuchen in die Pfanne.." stehen
    #70Verfasser ad.joe (236303) 10 Mär. 07, 17:20
    Kommentar
    Irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch-Pockennarbe-Szene

    Löwenbändiger Eddie hockte in der dunkelsten Ecke der Kneipe und stocherte in einem Pfannenkuchen mit Speck herum. Jeden einzelnen Bissen spülte er mit einem Schluck irischem Whisky runter. Das war offensichtlich nicht seine erste promillehaltige Flüssigkeit heute Abend, denn seine Nase wetteiferte mit den nächstgelegenen Pockennarben um die ungesündere Violettschattierung.

    Die Tür ging auf, und Bonsai-Bill betrat die Szene. Den Namen hatte der weg, weil sein Vater Japs war. So sagte man jedenfalls. In Höhe und Breite kam er eindeutig auf seine Mutter raus, kein asiatisches Minibäumchen, sondern ein Bulldozer. Und der walzte jetzt zu Eddie an den Tisch und knallte ihm ein Buch neben den Speckpfannenkuchenteller: "Da drin kannste lesen, wie die Samurai Ehebrecher bestrafen. Wenn Du Deine Pfoten nicht von meiner Elvira lässt, probier ich das gern mal an Dir aus."

    ...weiter mit
    Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch-Pockennarbe-Szene-Vogelgrippe
    #71VerfasserCatfish (192668) 10 Mär. 07, 18:39
    Kommentar
    Zum Einwöchigen bestehen des Fadens möchte ich mal kurz eine Statistik bekannt geben und die bisher benutzten Wörter zusammenfassen. Das resultierende Wortungeheuer ist:

    Klaustrophobie-Fußball-Sonnenschein-Mondfinsternis-Nagellack-Papier-Uboot-Packeis-frischgezapft-Hecht-Nährwert-Wurmfortsatz-Angst-Vorfreude-Regen-Neigungs-Weltwirtschafts-Gespenst-Hirnschaden-Gruppensex-Ambiente-Sonnenuntergang-Frostspanner-Doppelgänger-Anlagenelektriker-Iglu-Altglascontainer-Kaktus-Absturz-Donaudampfschiffahrtsgesellschaft-Taschentuch-Uhr-Strand-Kaffeemaschine-Pekinese-König-irischer Whisky-Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch-Pockennarbe-Szene-Vogelgrippe
    #72VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 11 Mär. 07, 14:28
    Kommentar
    Bonsai-Pfannenkuchen-Löwenbändiger-Buch – Pockennarbe –Szene - Vogelgrippe

    Doctor Pugh Sillanimty wischte sich mit seinem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Er war völlig durchnäßt; die Hitze Arizonas war unbarmherzig. Er blickte auf seine Armbanduhr. Es war noch nicht mal neun Uhr morgens. Vierzig Grad im Schatten, das trau’ ich mir wetten, dachte er sich.
    Nur dachte Doctor Sillanimity natürlich auf Englisch, schließlich war er ja in Yorkshire aufgewachsen, wo er anfangs als Löwenbändiger Karriere machen wollte. Das ging anfangs auch ganz gut, bis ihm eines Tages ein besonders frecher Löwe den linken Arm abbiss. Das gab Doctor Sillanimity dann doch einiges zu überlegen und er dachte sich, dass er vielleicht doch etwas Ungefährlicheres machen sollte.
    Es war allerdings nicht einfach, überhaupt Arbeit zu finden, denn die Yorkshirer mochten damals Einarmige nicht sehr (das mag heute vielleicht etwas anders sein, doch damals... auweia). Doctor Sillanimity, der damals ja auch noch kein Doktor war und dementsprechend von seinen Zeitgenossen meistens einfach Pugh genannt wurde, hatte einen Freund, dessen Vater ein Restaurant besaß. Die Spezialität des Restaurants waren Pfannenkuchen, und dieser Freund überredete seinen Vater dazu, mit Pugh Mitleid zu haben und ihn anzustellen.
    Doch als was, das war natürlich die Frage. Als Kellner vielleicht? Das war schwierig, denn wie sollte ein Einarmiger denn Pfannenkuchen servieren und eventuell gleichzeitig eine Flasche Champagner öffnen?
    Als Tellerwäscher? Der geneigte Leser kann sich das Malheur sicher vorstellen, und so geschah es, dass Pugh sich bald in der Küche wiederfand, wo er nach geraumer Zeit als der beste einarmige Pfannenkuchenchef Yorkshires bekannt wurde.
    Wie’s der Zufall so will, arbeitete er in dem Restaurant unter einem weltberühmten, japanischen Sushi-Chef, der in Yorkshire harte Zeiten erlebte, weil die Yorkshirer Sushi ebenowenig wie Einarmige mochten (damals, zumindest). Der Japaner, ein alter Samurai mit großen Pockennarben in seinem faltigen Gesicht, war in Sachen japanischer Geschichte sehr bewandert, und er brachte Pugh die Kunst des Bonsai-Züchten bei. Dazu schenkte er Pugh ein Buch, das dieser allerdings nicht lesen konnte, weil es natürlich auf japanisch geschrieben war.
    Doch Pugh war von dem allen so fasziniert, dass er letztendlich aufhörte, Pfannenkuchen zu studieren und sich stattdessen auf der Yorkshirer Uni einschreib.
    Er begann, Botanik und Archäologie zu studieren, zwei Fächer, die ihm zu jener Zeit Dank des japanischen Samurai-Sushi-Chefs im Pfannenkuchenrestaurant besonders auf dem Herzen gelegen waren und die er jetzt und hier, in der Wüste des südlichen Arizonas, leidenschaftlich verfluchte. “Warum habe ich nicht den Wunsch meines Vaters erfüllt und bin Lokführer geworden, wie er es sein Leben lang war?” fragte er sich laut, natürlich auch auf Englisch. Also, auf gut Deutsch gesagt, lautete seine Frage dann: “Oh, why didn’t I obey my father’s wishes and become a train engineer, like my father was all his life.”
    Doctor Sillanimity nahm ein halbvolles Glaskännchen aus der Kaffemaschine und dachte an die schönen Lokomotiven, die er in seiner Kindheit vom Schoß seines Vaters aus lenken durfte. Ab und zu zog einer der Passagiere mal an der Notbremse, um auszusteigen und Blümchen zu pflücken, doch ansonsten war es eine routinierte Sache, und die Zeitpläne wußte er bestens einzuhalten, erinnerte er sich.
    Doctor Sillanimity schüttete sich das schlammbraune Gebräu in seine große Tasse, auf deren Außenwand eine rötlich-heisse Sonne einen grünen Kaktus von der Gattung Cereus Giganteus vor einer Wüstenszene anstrahlte. Der Saguarokaktus trug einen Cowboyhut und einen Munitionsgürtel mit Halfter, in dem eine Pistole steckte. Auf einem der drei gen Himmel reichenden Armen des Saguaro saß geduldig wartend ein Geier. Darunter stand “Tucson Welcomes You” zu lesen. Dem Doktor gefiel die Szene.
    "Der hat drei, ich hab' nur einen," sinnierte Doc Si, wie man ihn hier kurzerhand nannte. "Der sollte mir einen geben." Doc Si war kein Doktor der Medizin, obwohl er schon ab und zu mal einen Zahn gezogen oder eine Wunde fachgerecht verpflastert hatte. Selbst eine Indianerin, die an Vogelgrippe erkrankt war, hatte er geheilt. Kurz darauf, so lautete das fantastische Gerücht, das wie ein verbales Tumbleweed auch an seiner Hütte vorbei purzelte, habe sie ein riesiges, buntes Ei gelegt. Doc Si behauptete sogar des öfteren, es selbst gesehen zu haben, doch glaubten ihm das nur die Wenigsten.
    Doc Si hatte es jdenfalls bis zum Doktor der Philosophie gebracht und war, was bei den wenigen, die ihn etwas besser kannten, ein Minimum an Respekt hervorrief, ein echter Lebenskünstler. Während den letzten zwei Jahren, die er sich nun schon auf Kakteenstachelexpedition in der westlichen Hemisphäre befand, hatte er sich schon mehrere Male ohne ein einziges gekrümmtes Haar extrem gefährlichen Situationen entziehen können. Dabei half es natürlich, dass er eine Glatze hatte, und es war auch unbestreitbar von Vorteil, dass er extrem feige war, doch das, so betonte er immer wieder, mußte man nur alles relativ sehen. “Better wet than dead,” pflegte er des öfteren zu sagen, wenn das Gespräch wieder einmal auf dem Unterschied zwischen Feigheit und Gewieftheit zu liegen kam. Doc Sis Spruch stammte daher, und das wussten nur die allerwenigsten (darunter aber Professor Wurm), dass der werte Doc bei einem der ersten Indianerüberfälle, die er je erlebt hatte, sich prompt die Hose voll gepisst hatte.
    Doch das war damals, und dies war heute. Doc Si stellte seine Tasse Kaffe auf den klapprigen Tisch vor sich und nahm das Telefon, das auf seinem noch klapprigeren Schreibtisch hinter ihm stand, zur Hand. Er wählte eine lange Nummer und wartete mehrere Sekunden, bevor sein Gespächsparter anwortete. “Hello?” rief Doc Si in die Sprechmuschel. “Hello? Pugh here!”
    Doc Si lauschte den Worten seines Gespächsparters, und bei jedem Wort schien sich sein Gesicht immer mehr zu einer Grimasse des Staunens zu verziehen. ”Of course not! I’m right here! Alive and well!” rief er aus und lachte kurz. "And still a one-armed bandit!"
    Das kann doch nicht sein, dachte er und atmete tief ein. “Oh dear,” sagte er. “I am suddenly overcome by a terrible feeling of angst…!”

    Weiter mit: Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch – Pockennarbe –Szene – Vogelgrippe - Durchfall
    #73Verfasser dude (253248) 12 Mär. 07, 07:03
    Kommentar
    Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe – Durchfall


    Mysteriöse Durchfallerkrankungen aufgeklärt – Rizinusöl im Zirkuspfannenkuchen

    Schwäbisch Hall. (cf) Wie das städtische Gesundheitsamt gestern mitteilte, wurden die besorgniserregenden Durchfallerkrankungen zu Anfang dieser Woche durch den versehentlichen Verzehr eines Abführmittels ausgelöst. Es lag keine Infektionskrankheit vor, und zu keinem Zeitpunkt bestand eine Gefahr für die Bevölkerung.

    Nachdem am Montag im Zirkus "Pockennarbe" die gesamte Löwengruppe an Durchfall erkrankt war (wir berichteten), bestand zeitweilig ein Verdacht auf Vogelgrippe. Die Tiere waren mit falsch deklarierten Geflügelschlachtabfällen gefüttert worden, die möglicherweise aus Asien stammen.

    Diese Nachricht löste Panik unter den Einwohnern der Stadt aus. Rund hundert Personen meldeten sich besorgt bei Ärzten, Stadtverwaltung und Polizei, weil sie ebenfalls Durchfall und kurz zuvor eine Zirkusvorstellung besucht hatten. Vor dem Diakonie-Krankenhaus spielten sich tumultartige Szenen ab, eine Bürgerinitiative forderte lückenlose Aufklärung und Information der Öffentlichkeit.

    Zirkustierarzt Dr. Walter Hämmerle berichtet: "Auf die richtige Spur kamen wir, als die kleine Tochter unseres Löwenbändigers Eddie zugab, die Tiere am Sonntagabend mit Pfannenkuchen gefüttert zu haben."

    Daraufhin wurde die Cafeteria im Zirkus "Pockennarbe" einer genauen Untersuchung unterzogen, und es stellte sich heraus: Der Pfannenkuchenbäcker hatte Sonnenblumenöl mit Rizinusöl verwechselt.

    "Ich habe schon so viel Verrücktes erlebt, dass ich ein Buch drüber schreiben könnte", erklärte Frau Dr. S. Wurm, Ressortleiterin für Gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Landratsamt, "aber dieser Vorfall schlägt dem Fass den Boden aus."


    und weiter mit...
    Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei 

    #74VerfasserCatfish (192668) 12 Mär. 07, 10:13
    Kommentar
    Premiere

    Das Drehbuch war nichts für Regisseur Wieselhock,
    er und seine Assistentin Rosemarie Steinbock
    plagten sich ab mit diesem Musical Tandaradei,
    frei nach Walther von der Vogelweide, samt Schalmei.
     
    Die Szene mit dem Löwenbändiger würde entweder
    der große Bringer oder das Publikum würde brüllen "Ne da!".
    Der pockennarbige Sänger war aus seinem Porsche gefallen,
    die Autobahnpolizei schmiss ihn vor die Theaterhallen.

    Und jählings zitterte das Sopranistengerippe,
    Mann, wen stört denn noch die Vogelgrippe!
    Alle miteinander durften an den Reimen schnitzen,
    nur die Kostümbildner mussten schwitzen.

    Dann kam der große Tag der Premiere,
    so mancher hoffte auf weitere Karriere!
    Die Eintrittspreise warf man in den freien Fall,
    doch die Banausen, sie buhten. Das war ein Durchfall!

    weiter mitBuch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad

    #75Verfasser ad.joe (236303) 12 Mär. 07, 13:37
    Kommentar
    Durch den Bücherladen stöbert sie, ihre Augen streifen flüchtig die Titel. Dann erweckt etwas ihre Aufmerksamkeit, und ihre Hand greift nach dem Buch, dessen Titel "Die Pockennarbe" ihr vage bekannt vorkam. Da gab es doch in dem Film, den sie sich vor anderthalb Jahren mit einer Freundin angeschaut hatte, so eine Szene, in welchem ein pockennarbiger Mann die Hauptrolle besass. Wie hiess der Film bloss...In Gedanken versunken lässt sie ihre Augen weiter über die endlos scheinende Bücherreihe schweifen. "Wie schütz ich mich vor der Vogelgrippe? Wertvolle Tipps" Leylura unterdrückt mühsam ein Gähnen, wo sind die Fantasy-Bücher? Weiter geht's mit Titeln wie "Der unendliche Durchfall" (schon beim lesen dieses Titels läuft es Leylura eiskalt den Rücken hinunter, bestimmt wieder so ein Stephen King Horrorschmöker). "Oh mist!" Es ist tatsächlich schon Donnerstag, und Leylura versucht diesmal nicht zu vergessen, die "Autobahnpolizei" für ihre Mutter mit dem Videorekorder aufzunehmen. Diese bekommt hysterische Anfälle wenn sie auch nur eine dieser Folgen versäumt, als wäre sie eine schwere Abhängige auf Entzug. Dabei hatte ihre Mutter so einen gutaussehenden Mann, was fand sie nur an diesen Polizeifuzzis mitsamt Kameraden? Seufzend greift sie zum neustem Hohlbein, genau das richtige für endlose, einsame Nächte.

    Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin
    #76Verfasser Leylura (306183) 12 Mär. 07, 14:24
    Kommentar
    Pockennarbe nannten sie ihn, aus einleuchtendem Grund. In Szene gesetzt sah er aus als könnte er keiner Fliege was antun, bis man dann sein Gesicht aus der Nähe sah. “Die Folgen einer Vogelgrippe,” sagte er dann immer, wenn er darauf angesprochen wurde. “Mit einem tagelangen Durchfall hat’s angefangen, und bei der Autobahnpolizei hat’s dann aufgehört.” Näher darauf eingehen wollte er aber nie, und so hatte keiner seiner Kameraden eine Ahnung, von was er überhaupt redete. “Ist ja auch gar nicht mehr so wichtig,” dachte seine junge Witwe, als sie liebevoll sein Foto auf dem Sims über dem Kamin aufstellte.

    Weiter mit: Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad – Kamin - Vorort
    #77Verfasser dude (253248) 12 Mär. 07, 15:33
    Kommentar
    Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad ? Kamin - Vorort


    An diesem Abend saß Linda wie gewöhnlich vor dem Kamin, jedoch konnte sie sich nicht richtig auf ihr Buch konzentrieren und bemerkte gerade, dass sie diese Szene schon zum fünften mal angefangen hatte. Aufgrund des großflächigen Ausbruchs der Vogelgrippe hat ihr Vorgesetzter heute die Nachricht überbracht, dass, in dem verzweifelten Versuch die Ordnung aufrecht zu erhalten, jetzt auch alle Beamten der Autobahnpolizei abgestellt worden sind und ab morgen durch die Städte patrouillieren sollten, um Plünderungen zu verhindern. Das erhöhte natürlich auch für sie die Gefahr einer Ansteckung. Obwohl es unter Strafe stand die Region zu verlassen kannte Linda einige Kameraden von der Polizei, die sie ansprechen konnte, und die ihr auch schon im Vertrauen gesagt haben, dass sie sie gehen lassen würden. Oft hatte sie mit George, ihrem Verlobten, schon darüber gesprochen einfach die Flucht zu ergreifen, aber er, ein Arzt, wollte seinen Posten im Krankenhaus nicht verlassen und sie weigerte sich ohne ihn zu gehen.
    Er fühlte sich für seine Patienten verantwortlich und wollte niemanden im Stich lassen. Seit einiger Zeit klagte seine auch Mutter über Durchfall, was bei vielen das erstes Anzeichen einer Infektion war.
    Der Vorort, in dem Linda und George lebten war bis jetzt zum größten Teil verschont geblieben. Es gab nur einige wenige Fälle von Vogelgrippe. Sollte dies so bleiben würden Linda und George bald umziehen müssen. Die Behörden hatten verfügt, dass Personen, die besonders gefährdet waren ab nächster Woche unter Quarantäne gestellt werden müssen und keinen Zutritt zu bisher verschonten Wohnvierteln haben sollten.


    weiter mit Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad ? Kamin - Vorort - Auge
    #78VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 13 Mär. 07, 20:26
    Kommentar
    Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort – Auge


    Mitbewohner/in gesucht

    Bish. Mitbew. leider nach Durchfall an Vogelgrippe verstorben. Biete daher in ruhigem Vorort (aber mit Autobahnpolizei-Revier) schoene MiWo-Gelegenheit, WohZi hat Kamin! Gerne auch mit Hund, ist ja des Menschen bester Kamerad! Habe Auge auf jemanden mit festem Einkommen geworfen, da Langzeitstudent. Bitte anrufen unter 555-444-3333.

    Weiter mit: Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort – Auge - Holzbein
    #79VerfasserRiki (301129) 13 Mär. 07, 21:08
    Kommentar
    Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein

    Kontaktanzeigen: Sie sucht Ihn

    Polizistin der Autobahnpolizei, 39, sucht den Mann fürs Leben. Egal ob du ein Holzbein hast oder in einem Vorort wohnst, solange du lange Spaziergänge, gemütliche Abende vor dem Kamin magst und auch ein guter Kamerad bist, freue ich mich von dir zu hören. Schicke deine Antwort bitte mit Foto damit ich ein Auge auf dich werfen kann, ansonsten wird es ein Durchfall.

    weiter mit Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken

    (bin gespannt ob jemand antwortet)
    #80VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 14 Mär. 07, 21:32
    Kommentar
    Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken.

    Hast Du mal drüber nachgedacht?? Solltest Du es nicht besser der Autobahnpolizei melden?? Gewiss, er ist und war ein guter Freund (die verklärende Romantik der Jugendbewegung hätte ihn wohl als Kamerad beschrieben - ich hasse diese Bezeichnung), doch er kam in in große Schwierigkeiten, als er in diesen gottverlassenen Vorort umzog. Doch solltest Du nicht besser ein Auge auf ihn werfen, "Holzbein sei wachsam???" wie der Volksmund sagt... Wolken zeichnen sich über Deiner Stirn ab...wo wird er wohl sein???



    Nächstes Wort: Melkmaschine
    #81Verfasserraphaelsinclair (309097) 14 Mär. 07, 23:32
    Kommentar
    Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine.


    Oben raus
    ---------

    Leutnant Holzbein junior warf seinen Militärkameraden noch den gehörigen Wochenendgruß zu, und setzte sich ab. Dazu warf er sich in sein führerscheinfreies Mopedauto, welches er nach dem zweiten Verlust der Fahrlizenz wegen Dauersuffs notgedrungen hatte anschaffen müssen. Er zirkelte das lahme Gefährt aber mit Verve von einem Vorort in den anderen, immer mit einem Auge auf der schmalsten, aber für ihn freien Spur.

    Zu Hause angekommen, nahm er sich einen Krimi zur Hand und setzte sich aufs Sofa. Träumte er schon oder geisterten vergoldete Melkmaschinen durch das Gangstermilieu in dem Buch?

    Er schaute nach oben, auf einmal saß er genau unter dem Kamin, der doch sonst in der Ecke war! Und es zog ihn durch diesen hohen Schlot hinauf, ganz hinauf, bis zu den höchsten Wolken.
    Dort oben warteten seine Kameraden vom Bund, doch die hatte er doch erst noch gegrüßt? Aber sie hakten ihn einfach unter und führten ihn eine Treppe hinauf, auf der jede Stufe etwas mit seiner Karriere zu tun hatte - "Aha, schau, wieder eine Stufe geschafft!" - bis zu einem Torbogen. Oben angelangt, überschritt er ohne es zu merken die Türschwelle und suchte sich eine ganz, ganz weiche Wolke in seinem Wolkenkuckucksheim!

    weiter mit
    Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft.

    #82Verfasser ad.joe (236303) 15 Mär. 07, 13:05
    Kommentar
    um das doppelte "warf" in den ersten 2 sätzen auszubügeln, lautet satz 1 ganz oben:

    "Leutnant Holzbein junior grüßte seine Militärkameraden zum Abschied und setzte sich ins Wochenende ab"

    und, ups, der Kamerad entfällt,

    also weiter mit Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft.
    #83Verfasser ad.joe (236303) 15 Mär. 07, 13:10
    Kommentar
    OK, I can’t resist, but please don’t clobber me for my poor German. The last time I posted something here (think it was in “Translation correct”), they nearly beat the sh.. out’a me for using the wrong tense or not capitalizing some -ung-Word. But I think I can risk it here in the “Quasselzimmer”. Don’t get me wrong, I’m not touchy about being criticized, so if I’m using the wrong tense, spelling or simply a wrong word, please do not hesitate to point them out to me. Well enough of that, here’s for nothing:

    Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft. 


    Da sitzen wir nun zusammen, vier alte Kameraden: Siegfried, Hagen, der Major und ich. Beisammen in einem muffigen, verfallenden Hamburger Veteranenheim. Vor uns brennt ein schwaches Feuerchen im Kamin. Die flimmernde Flamme versucht vergeblich sich noch einmal aufzurichten. Sie wird in kürze erloschen sein. Kalt und tot. Wie wir vier auch bald.

    Wir, das sind die letzten Überlebenden des großen Gemetzels von Verdun. Damals, Winter 1916 in der Ortschaft Fleury, ein Vorortvon Verdun, war es ähnlich nass und kalt. Wir waren Wochenlang im Schützengraben auf engsten Raum zusammengepfercht, schutzlos den unablässigen Regen- und Schneefällen ausgesetzt. Der mit Wasser, Öl, Benzin, Urin, Kotze, Stoffresten, Leichenteile, Hirn, Blut und anderem, nicht näher beschreibbarem, bedeckten Boden gab uns physisch und psychisch den Rest. Nein, das stimmt so nicht, da war noch der stinkende Rauch und Qual, die Granaten, die Myriaden von donnernden Geschützbatterien, das nicht mehr bewusst wahrgenommene peng, peng, peng der Infanterie sowie das dem-Mark-in-den- Knochen-gefrierende-lassende ratt-a-ta-ta der Maschinengewehre, die jedem dem der Ausstieg aus dem Graben befohlnen wurde, mühelos in zwei Teile zerschneiden konnte. Geschlafen wurde nur mit einem geschlossenen Auge, das andrer war, in ständiger Erwartung eines Angriffs, auf das Maasufer gerichtet. Zum Glück (?) waren die Sichtverhältnisse wetterbedingt miserable, viele Wolken aus dem es unermüdlich schüttete. Wir brauchten also keinen Fliegerangriff zu befürchten. Ich kann mich noch Gut an Ostern 1916 erinnern als der Major uns drei auf einer Erkundungsmission mitgenommen hat. Das einzige was wir erkundet haben war eine alte, im Wald versteckte Scheune die unverzüglich durchsucht wurde: ein paar zerbeulte Milchkannen, Mistgabeln, Forken, eine Mähmaschine sowie eine nutzlose Melkmaschine. Aber dann, in einer Truhe versteckt, 6 Flaschen Cidre und 3 Liter selbstgebrannten Calvados! Nach drei Tage kehrten wir in unsere Stellung zurück, erstatteten unseren Vorgesetzten, Oberst Graf von Brechen und Kotzen, eine Lügengeschichte die Münchhausen hätte vor Neid erblassen lassen. Um, nach unserem heldenhaften Erkundungs- und Kampfeinsatz, neue Kraft schöpfen zu können, gewehrte uns der Oberst (Trottel) 10 Tage Heimaturlaub.
     
    Na ja, was soll’s? Lang ist’s* her. Brrr ist das kalt hier, ich werde mein Holzbein jetzt in das ausgehende Feuer werfen damit wir hier nicht erfrieren.


    *war das ein Deppenapostroph?

    Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph 

    #84Verfassertroll. (247379) 15 Mär. 07, 14:21
    Kommentar
    grrr

    Na ja, was soll’s? Lang ist’s* her. Brrr ist das kalt hier, ich werde mein Holzbein jetzt in das ausgehende Feuer werfen damit wir hier nicht erfrieren.
    #85Verfassertroll. (247379) 15 Mär. 07, 14:25
    Kommentar
    troll., nice that you couldn't resist.
    Du gehst als Deutsch Sprechender durch, nur 0,7 epr (*) und wir hatten schon Beiträge mit 1,1. *smile*

    "Dabei warten wir so drauf, dass wer was Englisches reindrischt!"

    Falls der eine oder andere das Deppenapostroph durch ein Synonym wie "Hochkomma" ersetzt, nicht böse sein.

    (* epr = errors per line)
    #86Verfasser ad.joe (236303) 15 Mär. 07, 15:53
    Kommentar
    Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph

    Fußball vor Ort im VORORT - die "Hartplatzhelden".

    AUGEnthaler und HOeLZenbein betrachteten die WOLKEn, die sich aus Südwesten dem Hartplatz näherten. Der Platz lag schon seit Monaten unter einem roten Staubnebel. "Wenn ich 'ne MELKMASCHINE für diese Wolken hätte, würde ich es KRAFT meine's Amtes regnen lassen", grummelte erst Auge, dann das Gewitter.

    Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock
    #87Verfasser sagittarius (254521) 15 Mär. 07, 16:36
    Kommentar
    Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph

    Fußball vor Ort im VORORT - die "Hartplatzhelden".

    AUGEnthaler und HOeLZenBEIN betrachteten die WOLKEN, die sich aus Südwesten dem Hartplatz näherten. Der Platz lag schon seit Monaten unter einem roten Staubnebel. "Wenn ich 'ne MELKMASCHINE für diese Wolken hätte, würde ich es KRAFT meine's Amtes regnen lassen", grummelte erst Auge, dann das Gewitter.

    Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock
    #88Verfasser sagittarius (254521) 15 Mär. 07, 17:09
    Kommentar
    troll. wie du unmittelbar über mir sehen kannst, hat sagittarius das Deppenapostroph ganz elegant, aber richtigerweise an der einzig möglichen, weil grammatikalisch falschen Position, den Genetiv (oder Genitiv) am Schwanz packend, im "meines" untergebracht: "KRAFT meine's Amtes"
    #89Verfasser ad.joe (236303) 15 Mär. 07, 17:58
    Kommentar
    Hi there ad.joe! Why thank you very much for your encouraging words. But, after rereading my little tale it’s quite evident that I did try to bite off more than I could chew. Never the less, this is a fun thread. And then sagittarius comes along and shows us how to have even more fun by abstracting words or cutting words apart, rearranging them and then, ingeniously, visually reuniting them in a completely different context. Like it!
    #90Verfassertroll. (247379) 15 Mär. 07, 19:30
    Kommentar
    Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock


    An Mutti...stop...Opa mit Holzbein in Melkmaschine steckengeblieben...stop...mit aller Kraft und Hilfe von Schlagstock befreit...stop...Oma aus allen Wolken gefallen...stop...Oma’s Glas-Auge auch verloren...stop...sonst Ferien prima und alle gesund...stop.

    Weiter mit: Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock - Jungbauer
    #91VerfasserRiki (301129) 15 Mär. 07, 21:45
    Kommentar
    Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock


    An Mutti...stop...Opa mit Holzbein in Melkmaschine steckengeblieben...stop...mit aller Kraft und Hilfe von Schlagstock befreit...stop...Oma aus allen Wolken gefallen...stop...Oma’s Glas-Auge auch verloren...stop...sonst Ferien prima und alle gesund...stop.

    Weiter mit: Holzbein - Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock - Jungbauer
    #92VerfasserRiki (301129) 15 Mär. 07, 21:45
    Kommentar
    wow...Synchronpunkt an mich selber :-) wie hab ich denn das gemacht?!?
    Schoene Gruesse an alle! Eure Geschichten/Gedichte/Kontaktanzeigen sind toll!
    #93VerfasserRiki (301129) 15 Mär. 07, 21:47
    Kommentar
    Jung und aufstrebend
    --------------------------

    Es war einmal ein liebes, kleines Apostroph, das wohnte in einem Lesebuch und wollte noch gerne wachsen, um später Jungbäuerin werden zu können. Doch die Zeit war eine der Härtesten und die Altbäuerin hatte nicht und nicht die Absicht, ihren Ackerstock aus der faltigen Hand zu legen. Dazu nahm sie wiederholt Anleihen beim hundertjährigen Bauernkalender, vor allem was die Disziplin der anderen betraf, Das machen ja vorwiegend die sogenannten Hausdeppen, aber auch so manch andere Pragmatiker.

    Die Altbäuerin hämmerte also, verbal, real und psychologisch, Schlag um Schlag auf unser nach oben strebendes Apostroph ein, so dass dieses nur immer kurz über die Tischkante lugen konnte und dann wieder zusammen knickte, kein schöner Anblick, muss ich Euch sagen, so ein geknicktes Apostroph!

    Trotz all dieser Frontal- und Rückschläge schickte sie, unser Apostroph war ja eine Sie, ihre Gedanken in die Wolken und unterrichtete sich im neuesten Jungbäuerinnenkalender http://www.mainpost.de/_/tools/diaview.html?_... über die neueste Bademode und auch weniger. Zwischendurch war sie für die Wartung der heiß gelaufenen Melkmaschine verantwortlich, nahm ein Hlzbein, was wie so Vieles einfach in der Scheune rumlag und trimmte die verdammte Melkmaschine mit aller Kraft zurecht, vor Anstrengung hätte sie sich fast vom Apostroph zum Strichpunkt in der Landschaft herabbeschädigt.

    So ging schließlich die nächste Ernte ins Land, die Altbäuerin sprach wohl dem Korn mehr zu als dem Getreide und vernachlässigte deswegen ein wenig das pragmatische Ritual der täglichen Disziplinierungsmaßnahmen. Unser Apostroph konnte daher bald über die anderen Bewohner der Buchlandschaft hinausschauen, träumte schon von einem Jungbauern und freute sich auf die Zukunft.

    (Wieder nichts Sinnfreies geglückt! What shall I do!)

    Weiter mit:
    Wolken - Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock - Jungbauer - Serie
    #94Verfasser ad.joe (236303) 16 Mär. 07, 14:57
    Kommentar
    Aus dem Kleinhöbinger Tagesanzeiger:

    Mit aller Kraft schlug ein Jungbauer aus dem benachbarten Mettenbach gestern Abend mit einem Schlagstock nach Beendigung der Serie „Sprung aus den Wolken“ auf eine Melkmaschine mit den Worten „Flieg, Melkerchen, flieg, unser ist der Sieg“ ein. Der herbeigerufene Arzt verabreichte dem Burschen ein Beruhigungsmittel auf rein pflanzlicher Basis, welches bald Wirkung zeigte.

    Die Melkmaschine jedoch steht noch immer unter Schock; der behandelnde Mechaniker schließt eine Persönlichkeitsspaltung nicht aus.


    Melkmaschine – Kraft - Deppenapostroph – Schlagstock - Jungbauer – Serie - Damenschuh
    #95Verfassernobody (236226) 16 Mär. 07, 22:33
    Kommentar
    Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh

    In Gedanken noch völlig hingerissen trat der Jungbauer vor die Tür. Wer war dieses bezaubernde Wesen, welches er gerade an der Melkmaschine gesehen hatte? Er spähte in alle Richtungen, konnte jedoch niemanden sehen. Trostlos wollte er sich auf die Treppe setzen, als er den Damenschuh bemerkte, der scheinbar in grösster Eile liegengeblieben war. Er schaute zum Himmel hinauf und sah die Wolken. Ach wie gerne wäre er auch dort oben. Dann hätte er sicher sehen können in welche Richtung sie gegangen ist. Schliesslich schüttelte er mit aller Kraft seinen Kopf um sich aus seinen Träumen zu befreien, dabei dachte er etwas wie "Jetzt stehe hier wie ein Deppenapostroph nutzlos in der Landschaft rum. Das ist doch genau wie in der Serie, wie hiess sie doch gleich? Die wo der Prinz dann seinen Ritter mit den Schalgstock losschickt um die Frau zu suchen der der Schuh passt." Aber es fiel ihm nicht ein.

    Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente
    #96VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 16 Mär. 07, 23:08
    Kommentar
    Aus dem Kleinhöbinger Tagesanzeiger:

    Wie wir vor ein paar Tagen berichteten, wurde ein Mettenbacher Jungbauer, welcher nach dem Sehen einer Serie ausrastete und mit einem Schlagstock eine landwirtschaftliche Maschine mißhandelte, ruhiggestellt.
    Nun zeichnet sich ein schrecklicher Verdacht ab: wurde der Arznei, welche laut Angaben des Arzte's auf rein pflanzlicher Basi’s hergestellt wurde, ein halluzinogenes Mittel beigemischt?

    Der Verdacht liegt nahe, da nun der Patient zwar einsah, daß eine Melkmaschine nicht zum Fliegen geeignet ist, er jetzt aber als Ersatz eine Ente vor einen Damenschuh der Größe 52 spannte und von seinem alten, schwachen Vater nur mit letzter Kraft gehindert werden konnte, an einem Flugwettbewerb teilzunehmen.

    Der Arzt bestreitet den Vorwurf einer Fehlbehandlung und lehnt jede Verantwortung ab.


    Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh – Ente - Schraubenschlüssel
    #97Verfassernobody (236226) 16 Mär. 07, 23:46
    Kommentar
    Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel

    Der Jungbauer schlug mit dem Absatz des Damenschuhs kräftig auf die Ente ein. Das Resultat war leider nur eine Kratzer in der Grösse eines Deppenapostrophs. Er schaute sich ratlos um, sollte er es mit dem Schlagstock versuchen, oder besser mit dem grossen Schraubenschlüssel? Er entschied sich für den Schraubenschlüssel und schlug nochmal mit aller Kraft auf die Ente ein. Endlich zerbrach das Glas und er konnte die Tür von innen öffnen. Einmal drin nahm konnte er endlich den Schlüssel aus dem Handschuhfach nehmen. Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte ihm, dass er sich besser beeilen sollte wenn er seine Lieblingsserie nicht verpassen wollte.


    Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer
    #98VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 17 Mär. 07, 10:38
    Kommentar
    Der Schlagstock war unzufrieden. Nach einer Serie von Einsätzen fühlte er, das war nicht seine Bestimmung.
    Wie konnte er das Steuer herumreißen? Das Gespräch mit dem Damenschuh hatte ihn der Lösung nicht näher gebracht. Auch der Schraubenschlüssel verstand ihn nicht, er war mit sich und der Welt im Einklang.
    Dem Jungbauer war sein Gefühlsleben sowieso gleichgültig, dieser interessierte sich doch nur fürs Fliegen und nahm jetzt Privatunterricht bei einer Ente.

    Der Schlagstock merkte, wie sich seine Sinne verdunkelten, wie es Nacht um ihn wurde.
    Er krümmte sich und nahm die Embriostellung ein.

    Eine böse Fee sah ihn und verbannte ihn in ein Schild. Darauf steht jetzt zu lesen: Montag’s geschlossen.


    Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel – Steuer - Zielscheibe
    #99Verfassernobody (236226) 17 Mär. 07, 11:04
    Kommentar
    Donaukurier, Kommentar zur Kleinhöbinger Postille
    -----------------------------------------------------

    In Kleinhöbing geht es Schlag auf Schlag, die Postille dort muss bereits aufstocken, ob dieser Serie an abgehobener Jungbauernproblematik. Die Aufmerksamkeit von Gemeinde und Landkreis, im Südosten und Nordwesten oder auch umgekehrt, wurde geweckt.

    Der übergebliebene Schlagstock wird durch den Schraubenschlüssel ausgesteuert. Zielscheibe für Lokalkolorit bleibt die Ente, die am Damenschuh brütet. Ansonsten ist der Zulauf von Jungbäuerinnen ungebrochen.

    Der Donaukurier wird weiter berichten.

    weiter mit:
    Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel – Steuer - Zielscheibe - Devotionalien
    #100Verfasser ad.joe (236303) 17 Mär. 07, 11:32
    Kommentar
    Zuerst freute sich Friseurmeister Bösl in Kleinhöbing über die vielen Menschen, die vor seiner Eingangstüre stehenblieben und lächelten. Neue Kunden, dachte er zufrieden. Es wurde auch Zeit, daß sich die Investition der Neugestaltung durch das Raumausstattergeschäft Nuber auszahlte. Die Serie der Verluste mußte ja einmal zu Ende gehen, auch wenn er sie teilweise bei der Steuer geltend machen konnte.

    Doch die Menschen lächelten nur und gingen weiter, niemand trat ein. Sein Mißtrauen wurde geschürt und er sah nach, was es denn da zum Lachen gebe.
    Da erblickte er es, vielmehr, er erblickte ihn, den Apostroph, welcher sich in sein Schild geschlichen hatte.

    War das das Werk seines Konkurrenten Buckel, sollte er Zielscheibe des Spottes der gesamten Gemeinde, ja des ganzen Landkreises werden? Er, ein ehrenwertes Mitglied des Gemeinderates, ein eifriger Kirchengänger, dessen Frömmigkeit in dem Spenden von Devotionalien, einer Trilogie von Marienbildern, gipfelte? Es brauchte ja nicht bekanntzuwerden, daß die Bilder einst sein Urgroßvater in einem Anflug von Kreativität malte und in die Erbmasse eintraten.

    Er ergriff einen Lappen, die Dose Terpentin, die ein nützlicher Bestandteil seines Handwerkzeuges war und machte sich ans Werk.
    .
    .
    .
    Bösl dachte nach. Es fiel ihm schwer, seine Nase juckte und Nachdenken mit juckender Nase war fast unmöglich. Es fiel ihm aber auch schwer, sich die juckende Nase zu kratzen, mit zurückgebundenen Armen war das nicht nur fast, sondern gänzlich unmöglich.

    Wie hatte es nur so weit kommen können? Eigentlich wollte er doch nur diesen komischen Haken aus dem Schild entfernen. Doch jeder Versuch, ihn mit Terpentin zu entfernen, scheiterte. Auch mit einer Spachtel ihn wegzukratzen, widerstand dieser Apostroph.
    Bösl kam es bei seinen Aktionen vor, als sähe ihn dieses Auslassungszeichen –was eigentlich auslassen bei Montags? – traurig an; ihm war es sogar, als hörte er ein leises Seufzen, ja fast schon ein Wimmern.

    Dann mußte das Schild eben weg, ein neues her. Er zerbrach fünf Schraubenschlüssel, die Schrauben ließen sich nicht lösen.
    Der zu Rate gezogene Schreiner Lehmann diagnostizierte eine neue Türe, welche sich Bösl nicht leisten konnte. Doch er fühlte sich nicht mehr wohl, wenn er in oder aus seinem Laden trat. Der Apostroph schaute ihn immer noch traurig an, so, als wollte er ihn um Hilfe bitten.
    Bösl wußte, das das Einbildung war, ebenso, wie er glaubte, Jungbauer Sippel in Begleitung eines Damenschuhs und einer Ente in den Abendstunden über den Dorfweiher fliegen zu sehen.


    Er brauchte Hilfe, soweit konnte er noch denken. Doch anscheinend war es keine Gute Idee von ihm gewesen, sich Herrn Völlinger, seines Zeichens Pförtner bei einer Heil- und Nervenanstalt, anzuvertrauen, als dieser zum Rasieren kam.

    Und er dachte, Friseurgespräche fielen auch unter die Schweigepflicht.


    Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel – Steuer - Zielscheibe – Devotionalien - Preisvergleich
    #101Verfassernobody (236226) 17 Mär. 07, 13:25
    Kommentar
    Bitte die Rechtschreibfehler ignorieren, anscheinend hat das Terpentin bei meinem "das das" zugeschlagen.
    #102Verfassernobody (236226) 17 Mär. 07, 13:28
    Kommentar
    nobodys devotionalienabhandlung beäuge *g*, wer dem das das ein s dazudrückt, bekommt es mit mir zu tun
    #103Verfasser ad.joe (236303) 17 Mär. 07, 13:52
    Kommentar
    nobody, führst du hier eine Großoffensive durch? *staun* Also hier eine kleine Geschichte von mir damit du weitermachen kannst.


    Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotionalien - Preisvergleich


    In der Zeitung stand heute morgen eine seltsame Geschichte über einen Damenschuh. Ich glaube, dass es sich hierbei um einen Fehler handelt, aber die Damenschuh-Ente hat mich erst auf den Anzeige mit dem Devotionalien-Preisvergleich aufmerksam gemacht. Daraufhin bin ich dann auch gleich los und habe mich ans Steuer meiner Ente (dem Enten-Steuer) gesetzt. Dummerweise lag auf dem Fahrersitz ein Schraubenschlüssel auf den ich mich gesetzt habe. Nachdem ich ihn dann laut fluchend in den Fußraum des Beifahrersitzes geworfen habe, in dem eine Stoffente lag, bin ich dann gleich los, und wollte ein Marienbildnis kaufen, meine Oma mag sowas und da sie bald Geburtstag hat, dachte ich mir es sei eine gute Idee. Das Geschäft hieß Zielscheibe und zeichnete die Preise ohne Mehrwertsteuer aus, was ganz schön ärgerlich ist, da ich mich für etwas entschieden hatte, was ich mir gerade eben so leisten konnte. Mit Mehrwertsteuer war es dann aber doch zu teuer, und ich beschloss nie wieder auf einen Devotionalien-Preisvergleich bei Zielscheibe hineinzufallen.


    So, dreimal Ente und zweimal Steuer, ich hoffe ich habe keine weiteren Teekesselchen übersehen.

    weiter mit Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotionalien - Preisvergleich-Teekesselchen
    #104VerfasserEmily Chambers (de in uk) (265844) 17 Mär. 07, 15:31
    Kommentar
    Das leise Stimmengewirr wechselte in erwartungsvolles Schweigen, als Herr Buckel launig mit einem Schraubenschlüssel gegen sein Glas, welches mit Kalter Ente gefüllt war, stieß und zum Sprechen anhub:

    „Sehr geehrter Herr Pfarrer, liebe Gemeindemitglieder, teure und treue Freunde, heute ist ein bedeutender Tag für unser kleines Dorf, welches in den letzten Wochen stark im öffentlichen Interesse stand. Bedeutend deshalb, da es mi… äh, uns gelungen ist, in unserer Mitte einen Wolf im Schafspelz zu entlarven.
    Sie wissen alle, von wem ich spreche. Bösl, ein ehemaliges Gemeinderatmitglied.

    Wolf im Schafspelz deshalb, da er es in der Maske des ehrenwerten Geschäfts- und Biedermannes geschafft hatte, uns zur Zielscheibe der Lächerlichkeit zu machen.
    Und ich spreche jetzt nicht von seinen irrigen Behauptungen eines um Hilfe flehenden Apostrophs oder dem Versuch, einen unbescholtenen Jungbauern der Teufelei zu bezichtigen. Wie sonst sollte man die Anschuldigung verstehen, dieser wäre geflogen? Wie wir alle wissen, können das nur Zauberer und Hexen oder solche, die ihre Seele der Hölle verkauft haben.

    Nein, nein, davon spreche ich nicht! Wovon ich spreche, ist die Dreistigkeit, mit welchem Bösl unter dem Deckmäntelchen des frommen, großherzigen Christen versuchte, unserem hochverehrten Herrn Pfarrer Devotionalien unterzujubeln, welche in Wirklichkeit die dilettantischen Versuche eines Möchtegernmalers waren.
    Welch Schaden unserer Kirche und uns Gläubigern zugefügt wurde, wird sich erst noch erweisen.

    Bösl, Gott sei ihm trotzdem gnädig, kann für die Täuschung leider nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Wie Ihr alle wißt, fristet er jetzt sein Dasein in einem Pflegeheim; unser lieber Herr Völlinger wacht über sein Wohlbefinden.


    Aber, was immer auch in der letzten Zeit passierte, es gehört der Vergangenheit an! Wir müssen nun das Steuer fest nach vorwärts richten, der Zukunft sicher und ruhig ins Auge schauen, der Normalität wieder einen festen Platz in unserem Leben einräumen.

    Jeder von uns muß sich dieser Verpflichtung bewußt sein, muß bereit sein, eventuell auch Entbehrungen auf sich nehmen.

    Ich, in aller Bescheidenheit, habe versucht, einen Anfang zu machen. Wie sie wissen, ist der Anlaß unseres Zusammentreffens ja nicht nur die Aufarbeitung der schrecklichen Geschehnisse, sondern auch gleichzeitig die Eröffnung meines neuen Friseursalons.

    Ich konnte doch nicht zulassen, daß Bösls Laden geschlossen bleibt; dem Verfall preisgegeben wurde. Die Infrastruktur unseres Landkreises wäre empfindlich gestört gewesen, dem Tourismus Einbusen zugefügt worden.
    Unter Aufbietung persönlicher Opfer ist es mir aber gelungen, das Damoklesschwert, welches drohend über unseren Häuptern schwebte, zu vertreiben. Die Dämonen wurden wieder in die Finsternis zurückverbannt.


    Wenn ich Ihr Augenmerk erst nach vorne richten darf? Die Eingangstüre wurde von meinem lieben Freund, Schreiner Lehmann, erneuert. Eine Neuerung ist auch, daß das Geschäft 6 Tage die Woche geöffnet hat, es gibt kein „Montag’s-geschlossen-Schild“ mehr; es wurde mit samt der alten Türe auf den Schuttabladeplatz geschmissen und dem Verfall anheimgestellt.

    Nun bitte ich Sie, ihre Augen nach vorne zu lenken. Sie werden neben der Ladentheke einen kleinen, gemütlichen Raum entdecken, in welchem es neben Hausrat, Kaffekannen und Teekesselchen auch Speisen und Getränke zu erwerben gibt. Meine Angebote halten jedem Preisvergleich, sei es mit dem Haushaltswarengeschäft Sprangel oder dem Imbißladen Weigand, stand.

    Darf ich nun erst Herrn Pfarrer bitten, mein Geschäft zu segnen und dann Sie, Ihr Glas zu erheben und der Gerechtigkeit und mir zum Sieg zu gratulieren!
    Sehr geehrter Herr Pfarrer, liebe Gemeindemitglieder, teure und treue Freunde, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!"

    Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotionalien - Preisvergleich-Teekesselchen - Fledermaus
    #105Verfassernobody (236226) 17 Mär. 07, 17:20
    Kommentar
    Der Faden wird heute zwei Wochen alt, und die bisher benutzten Wörter lassen sich in dem folgenden Wortungeheuer zusammenfassen:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus



    Und die Autoren, die bis jetzt Geschichten geschrieben haben sind:
    Emily Chambers 14
    ad.joe 10
    dude 8
    Riki 6
    nobody 5
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, paelo 3
    mi, sagittarius 2
    Leylura, novemberEuel, raphaelsinclair, Rhapsody, pieps, troll 1
    #106Verfasser Emily Chambers (310963) 18 Mär. 07, 15:13
    Kommentar
    Flattermann

    Die Fledermaus, Statist aus dem Opernhaus
    schaltete das teuer bezahlte Teekesselchen - hoch.

    Der daraufhin eintretende Erfolgsquotient konnte als Philosophiethema genutzt werden.

    Als Zielscheibe für das Misslingen der Preisvergleiche der einzelnen Länder musste sofort ein Schuldiger her, einer der sich nicht mehr wehren konnte und unser Opernflattermann weckte zu diesem Behufe als geeignetes Feindbild die Monroe-Doktrin aus ihrem Dornröschenschlaf, gerade weil sich dieses den Deckel eruptierende Kesselding nicht mit der richtigen Nonchalance steuern ließ.

    Der Schraubenschlüssel am Küchenbord, sonst für Trivialreparaturen immer gern genommen, der sich hinter den angestaubten Devo-, wie heißt dieses devote Wort, den Devotionalien versteckte, half nur kurz als Rute im Fenster und so musste der Fledermausmann ohne seine gewohnte Dröhnung zurück in sein Opernhaus flattern.

    weiter:
    Steuer - Zielscheibe - Devotionalien - Preisvergleich-Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz


    Emily, danke für die Statistik!
    #107Verfasser ad.joe (236303) 18 Mär. 07, 22:37
    Kommentar
    Es war kalt, es war dunkel und außer dem Geräusch trappelnder kleiner Füßchen, dem fernen Klagen eines Uhus und dem Flattern von Fledermausflügeln war kein Geräusch zu hören.

    Der kleine Haken fürchtete sich. Das Trappeln gehörte zu den Ratten, welche den Schuttberg nach Nahrung durchstöberten, das wußte er. Daß er keine Nahrung war, dämpfte seine Furcht jedoch nicht.

    Er verstand nicht, was mit ihm passiert war. Eigentlich wollte er doch nur nicht mehr als Schlagstock zum Einsatz kommen; was war daran so verwerflich, daß er so bestraft wurde?
    Daß er jetzt als Apostroph an ein Schild gefesselt war und auf einer Müllhalde zwischen einem verbogenen Steuerrad, einer verschlissenen Matratze, einem verrosteten Teekesselchen, einem Florentinerhut, dessen Eleganz der Regen weggespült hatte, einer aufgeweichten Liste mit Preisvergleiche zwischen Grammophone und einer alten, durchlöcherten Zielscheibe sein Leben beenden mußte. Es tröstete ihn auch nicht, daß auch die falschen Devotionalien sein Schicksal teilen mußten.

    Ihn überwältigten sein Kummer und seine Furcht und er weinte lautlos unsichtbare Tränen.
    „Sei nicht traurig, es wird alles wieder gut, Du armes Häkchen“, hörte er auf einmal eine zarte Stimme neben sich.
    Er wendete seine Augen und sah eine kleine Maus, welche auf dem Schild saß und ihn aus blauen Augen ansah. Verwirrt dachte er, Mäuse haben doch braune Augen, außerdem ist es dunkel, wieso kann ich die Augenfarbe erkennen?
    „Woher willst Du das denn wissen und wer bist Du überhaupt?“
    Ein leises, helles Lachen begleitete die Antwort: „Ich weiß es eben und ich bin eine Maus. Aber ich bin keine gewöhnliche Maus, ich bin eine Zaubermaus.“
    „Ach Mäuschen, mir kann niemand mehr helfen, auch wenn Du behauptest, Du wärest eine Zaubermaus.“
    „Vertraue einfach meinen Worten und ängstige Dich nicht mehr.“
    Sachte strich das Mäuschen mit seiner Pfote über das Häkchen und verschwand ebenso plötzlich, wie es zuvor aufgetaucht war.
    Der Apostroph spürte auf einmal, wie seine Verzweiflung und seine Bangigkeit einer großen Müdigkeit wich. Seine Augen wurden schwer und er schlief ein.


    Zielscheibe - Devotionalien – Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus – Eleganz - Reim
    #108Verfassernobody (236226) 19 Mär. 07, 00:59
    Kommentar
    Der Versuchung konnte ich auch nicht widerstehen. Nehmt bitte Rücksicht. Verbesserungen sind natürlich erwünscht.

    Zielscheibe – Devotionalien – Preisvergleich – Teekesselchen – Fledermaus – Eleganz – Reim

    Das kleine Wohnzimmer war scheinbar Einbrechern zum Opfer gefallen, Zielscheibe einer mörderischen Rache. Als ihr Blick langsam über die zertrümmerten Devotionalien schweifte, stellte sich Kriminalhauptkommissarin Emily Chambers einen reuevollen Preisvergleich an.

    "Ob es sich doch nicht gelohnt hätte", fragte sie sich wehmütig, "die alte Dame unter Überwachung zu stellen?" Die teuren Überstunden für fünf, sechs Polizisten – den etwas unglücklichen ehemaligen Friseurmeister Bösl auch darunter, na ja, also sieben, acht Polizisten – was wären das gegenüber diesen trostlosen Scherben gewesen?

    Das bunte Teekesselchen, aus dem die jetzt weltberühmte Frau Professor Doktor Schnada Wurm als Kind ihren kleinen Freundinnen Spieltee eingeschenkt hatte, lag zerbrochen auf dem Boden. Die kleine Stofffledermaus "Riki", die nachts neben der kleinen Schnada auf dem Kissen geruht hatte, war in Stücke zerrissen worden. Noch schlimmer: anstatt der unnachahmlichen Eleganz des unschätzbaren Sagittarius-Gemäldes gab es nur noch ein etwas dunkleres Quadrat auf der verblichenen Tapete.

    Kriminalhauptkommissarin Chambers konnte sich keinen Reim daraus machen. Wer hatte das alles angerichtet? Nach was suchten sie? Und vor allem: wo war jetzt die alte Frau Nobody?

    Devotionalien – Preisvergleich – Teekesselchen – Fledermaus – Eleganz – Reim – Zug
    #109VerfasserN.M.S. (311246) 19 Mär. 07, 09:57
    Kommentar
    Devotionalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug

    Olivia freute sich, denn soeben war ihr letzter Arbeitstag beim örtlichen Devotionalienhändler vorüber. Sie hatte den Job von Anfang an nicht gemocht, und jetzt hatte sie nach über einem Jahr endlich eine neue Anstellung gefunden, aber bevor sie sich zum Bahnhof begeben konnte, musste sie noch schnell in den Haushaltswarenladen von Johann. Eigentlich wusste niemand wie der sympathische Inhaber wirklich hieß, aber über dem Eingang des Geschäfts war ein grosses Schild angebracht auf dem "Johanns Haushaltswarenladen" stand, und er liess sich auch von allen immer nur Johann nennen. Aber irgendwie war allen klar, dass dies nicht sein wirklicher Name war. Olivia hätte es gerne gewusst, sie mochte ihn und freute sich darauf noch bei ihm vorbeizuschauen. Ihr war am Morgen doch tatsächlich ihr geliebtes Teekesselchen kaputtgegangen. An jedem anderen Tag hätte Olivia sich darüber aufgeregt, aber diesen Tag, den sie sich so lange herbeigesehnt hatte, machte es ihr nichts aus. Nach einem gründlichen Preisvergleich, und einem kleinen Flirt mit Johann, entschied sie sich für ein niedliches blaues Teekesselchen und machte sich zufrieden auf den Heimweg.
    Im Zug liess sie das letzte Jahr dann nochmals durch ihren Kopf gehen. Ihr Chef, der jetzt endlich ihr ehemaliger Chef war, war immer sehr Elegant gekleidet, und verlanget das auch von seinen Angestellten. Jedoch übertrieb er es mit seiner Eleganz oft so, dass es schon fast lächerlich wirkte.
    Olivias Gedanken schweiften jedoch wieder ab und mit einem leichten Schauer, dachte sie an eine Gegebenheit, die sie im letzten Herbst erlebt hatte. Ihr Chef bediente gerade einen Kunden, der ein grosses Heiligenbild haben wollte. Die Bilder, die sie im Geschäft vorrätig hatten, hatten alle einen frommen Spruch am unteren Rand stehen, manchmal war es eine Mahnung zur Tugendhaftigkeit, und manchmal auch eine Lobpreisung des entsprechenden Heiligen. Diese Sprüche waren oft in Reimform geschrieben, und viele Kunden verlangten ganz gezielt nach einem bestimmten Spruch. Dieser Kunde wollte jedoch ein Bild ohne Spruch, also musste Olivia auf den Dachboden gehen, der als Lager diente, und schauen, ob es noch ein Bild ohne Spruch gab. Es war schon früher Abend gewesen, und normalerweise verliess sie das Geschäft immer zu dieser Zeit, aber an jenem Tag musste sie eben etwas länger bleiben.
    Schon auf der Treppe beschlich sie dieses unangenehme Gefühl. Olivia konnte es nicht einordnen, schreibe es ihrer übertriebenen Fantasie zu, und versuchte es zu ignorieren. Aber je höher sie die Treppe stieg, desto unheimlicher wurde ihr zumute. Als sie oben angekommen war, schloss sie die Tür zum Lager auf, und stellte fest, dass sie kein Bild mehr hatte, das den Ansprüchen des Kundens gerecht werden würde. Also machte sie sich erleichtert auf den Rückweg. Sie wollte gerade die Tür zum Lager wieder verschliessen, als sie von hinten am Kopf getroffen wurde. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich um. Aus den Augenwinkeln konnte sie einen Schatten erkennen, der rechts von ihr zu Boden taumelte. Da hatte sie doch tatsächlich eine Fledermaus am Kopf getroffen! Sie brauchte einige Minuten bevor sie sich soweit gefasst hatte, dass sie wieder zurück in das Geschäft gehen konnte. Als sie unten ankam war der Kunde jedoch schon gegangen und ihr Chef seltsamerweise auch. Er schien völlig vergessen zu haben, dass sie noch da war und hatte die Tür bereits abgeschlossen, so dass Olivia den Notschlüssel nehmen musste, den sie in der Kasse aufbewahrten, damit sie an jenem Abend das Geschäft verlassen konnte.
    Olivia schüttelte ihren Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Entsetzt sprang sie auf und rannte zur Tür. Jetzt hatte sie nicht auf die Strecke geachtet und hätte es beinahe nicht mehr geschafft den Zug an ihrem Bahnhof zu verlassen.

    Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech
    #110Verfasser Emily Chambers (310963) 19 Mär. 07, 20:53
    Kommentar
    Sieben Worte, sieben Meinungen

    Verkäufer geht intensiv auf den Kunden ein:
    - "Der Teekesselpreisvergleich geht doch zu Ihren Gunsten?"
    "Ja, nur dieses Fledermausteekesselchen konveniert mir nicht."
    - "Welch Eleganz dieser Fledermaussimulation, was meinen Sie?"
    "Auf Eleganz mach' ich mir keinen Reim!"
    - "Nun, der Zug soll ja nicht reimen."
    "Aber ohne Zug haben wir beide Pech!"
    - "Darf ich Ihnen sieben ernste Worte nennen?"
    "Ja, aber bitte, Meister von und zu."
    - "Das waren schon die ominösen sieben Worte!"

    (Naja, es waren 10 mal sieben Worte)
    Weiter mit:
    Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung
    #111Verfasser ad.joe (236303) 19 Mär. 07, 21:43
    Kommentar

    Eigentlich durften sie sich hier gar nicht aufhalten, ihre Eltern hatten es ihnen strikt untersagt. Doch die Zwillinge Jochen und Daniel scherten sich selten darum, was ihnen ihre Eltern verboten. Der Platz war viel zu verlockend, um ihn zu meiden.
    So viele Dinge gab es da aufzustöbern; Dinge, denen die Leute keine Beachtung mehr schenkten und deshalb auf die Müllhalde warfen. Dinge, die für Jochen und Daniel aber noch brauchbar waren. Was hatten sie da schon für Kostbarkeiten aufgetrieben!

    Erst vor einigen Wochen hatten sie in einer Schachtel einen kompletten Güterzug entdeckt. Der Lokomotive fehlte zwar der Schlot, aber die beiden rollten einfach ein Stückchen Karton, bemalten es schwarz und leimten es auf.

    Auch Monika, zur Zeit die Lieblingspuppe ihrer kleinen Schwester Lisbeth, war so ein Fundstück. Ihr zitronengelbes Kleidchen war allerdings schmutzig und zerrissen gewesen und ihr Haarschopf halb vom Kopf abgetrennt, jedoch Oma Fink, die eigentlich gar keine Oma war, aber von allen Kindern so genannt wurde, hatte wahre Wunder vollbracht.
    Das Kleid wurde gewaschen und genäht, der Haarschopf wieder angeklebt und jetzt konnte es Monika mit jeder Puppe im Spielzeugladen an Eleganz aufnehmen.

    Die Brüder teilten durchaus ihre Errungenschaften mit anderen Kindern. Eine Gegenleistung in Form von Bonbons, Kaugummi, Schokolade oder auch Brausepulver war nicht nur erwünscht, sondern Pflicht. Man mußte doch sehen, wo man blieb.

    Jochen und Daniels größter Schatz jedoch war eine kleine, mumifizierte Fledermaus, welche sie in einen vom Rost zerfressenen Teekesselchen entdeckt hatten. Sie konnten sich keinen Reim darauf machen, wie das Tierchen in das Gefäß gekommen war, doch genau das war eben das Geheimnisvolle, was auch ihre Phantasie tagelang anregte.


    Und jetzt hatte sie ihre Phantasie und die Suche nach Geheimnisvollem und Abenteuern wieder hierhergeführt. Sie wollten endlich ergründen, was es mit dem mysteriösen Schild und der alten Türe des Friseursalons Bösl auf sich hatte.
    Sie hörten zwar immer die Erwachsenen Andeutungen machen; es fielen auch öfter die Wörter „verhext“, „Zwangseinweisung“, „Konkurrenz“, „Preisvergleich“, „Betrug“ und so ein schwieriges Wort, welches sich wie „Devonalien“ oder „Demotialien“ anhörte; doch wenn sie nachfragten, verstummten sie und Jochen und Daniel wurden weggeschickt.

    Schließlich kriegten sie Xaver, den Nachbarjungen, mit einer großen Tafel Schokolade herum, ihnen die Artikel aus dem Kleinhöbinger Tagesanzeiger vorzulesen, welche ihre Mutter ausgeschnitten und in einen Ordner geheftet hatte.
    Jochen und Daniel konnten freilich schon etwas lesen, immerhin gingen sie seit vergangen Herbst in die Schule, aber bei diesen Zeitungsberichten versagte ihre Kunst, und sie mußten, wenn auch schweren Herzen, etwas von ihrem Süßigkeitsvorrat abtreten.



    Heute war ein guter Tag, um ihre Neugierde zu befriedigen. Der Himmel war zwar Wolkenverhangen, doch es regnete nicht, sie hatten keine Hausaufgaben auf, Lisbeth war mit ihrer Patentante Carola zu der Eisdiele in Stauf unterwegs und ihre Mutter hatte einen Termin beim Friseur und würde vor drei Stunden nicht zurücksein und sie vermissen.

    Vor Jochen und Daniel lag verstreut der ganze Müll und Unrat des Kleinhöbinger Umkreises. Sie hatten schon zu Hause beratschlagt, ob sie gemeinsam oder getrennt suchen sollten und waren sich schnell einig geworden, eine gemeinsame Suche wäre besser. Schließlich hieß es ja, vier Augen sehen mehr als zwei und keiner gestand dem anderen ein, daß es ihm alleine doch ein wenig gruselte, die Halde zu durchstöbern.
    Xaver hatte nämlich zusätzlich zu den Artikeln und gegen Zuzahlung einer Tüte Gummibärchen noch so einiges erzählt, was nicht im Anzeiger stand, sondern nur hinter vorgehaltener Hand im Dorf kursierte.

    Ihre Augen überflogen flink die Örtlichkeit. Nach ihrer Berechnung konnte die Türe noch nicht so weit nach unten gerutscht sein, soviel Abfall produzierten die Kleinhöbinger nun auch wieder nicht.
    Ach ja, etwas weiter hinten erhob sich ein kleiner Berg, welcher vor ein paar Tagen noch nicht dagewesen war und rechts, an der großen Tanne, schien auch etwas abgeladen worden zu sein. Dort setzten sie die Suche an, schoben Kartons, Tüten und alte Kleider zur Seite, stocherten in Bauschutt und Tapeten, doch blieb ihre Suche ohne Erfolg.

    „Hier haben wir Pech, suchen wir an der anderen Stelle“, meinte Daniel und zog Jochen an der Hand aus der kleinen Vertiefung, in die dieser vor lauter Eifer gerutscht war.

    Dort rückten sie einen alten Tisch und ein noch älteres Federbett zur Seite und da lag sie, die Türe mit dem Schild „Montags geschlossen“.
    Daniel schaute Jochen an, Jochen schaute Daniel an und beide schauten das Schild an. Was sollte daran so unheimlich sein? Es war doch ein ganz gewöhnliches Schild, wie es an fast jedem Laden im Dorf oder in der nahen Kleinstadt zu sehen war.

    Enttäuscht und auch etwas müde von der Anstrengung ließen sie sich nieder. Daniel setzte sich auf einen umgedrehten Eimer, Jochen auf einem wackligen Schemel, der nur noch drei Beine hatte.
    Plötzlich brachen die Wolken auf, die Sonne kam durch und sie sahen es beide zur selben Zeit. Vor ihnen, fast verdeckt von einer zerschlissenen Matratze, schimmerte und blinkte es. Sie sprangen auf, schoben diese zur Seite und da lag er: ein wunderschöner, silberner Golfschläger mit bernsteinfarbenem Griff. Sie wußten sofort, was er darstellte, schließlich hatte ihr Vater auch welche, doch diese waren bei weitem nicht so prächtig.

    „Meinst Du, den hat hier jemand verloren?“ flüsterte Jochen.
    „Quatsch, hier wird Schutt abgeladen, nicht gespielt und deshalb verliert man hier auch keinen Golfschläger!“ Daniel war schon immer der pragmatischere der Beiden. „Aber er sieht so neu aus, können wir ihn einfach mitnehmen?“ Jochen war noch nicht richtig überzeugt.
    „Natürlich können wir! Was hier liegt, wurde weggeschmissen und deshalb kann jeder, der hier etwas findet, es auch behalten!“ Daniels Einstellung war nicht zu erschüttern.
    „Ich habe schon eine Idee, was wir damit machen! Wir schenken ihn Papa zum Geburtstag, dann brauchen wir unser Taschengeld nicht zu opfern. Es wäre doch schade, wenn der schöne Schläger hierbliebe; er bekommt nur Rostflecken und ich glaube nicht, daß ein Reh oder ein Fuchs damit Golf spielen will.“

    Daniel schulterte den Golfschläger und zog mit Jochen davon. Das leise, helle Lachen hörten sie nicht mehr.


    Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug – Pech – Berechnung - Glocke

    #112Verfassernobody (236226) 19 Mär. 07, 23:23
    Kommentar
    I have to apologize: it's another case of "diarrhea of the keyboard." I tried to keep it short, but it just kept growing - so sorry.

    Professor Wurm war der Ohnmacht nahe. Seit Tagen schon hatte er das Gefühl, in einer Sauna zu leben, und stundenlang war ihm schon so scheußlich zumute, dass er sich dachte, seine Erlösung könne nur noch durch einen raschen Tod kommen. Sein Hosenbein blieb an der hölzernen Sitzbank kleben, als er versuchte, aufzustehen und seinen Kopf aus dem halbwegs herabgelassenen Fenster des Waggons zu stecken, um vielleicht auch nur den Hauch einer kühlen Brise zu spüren. “Da soll einer versuchen, sich seine Eleganz zu erhalten,” brummelte er vor sich hin und blickte sich um.
    Er war nicht der einzige, der im Laufe des Tages geschmolzen war, und jetzt, am frühen Nachmittag, schien es ihm am ärgsten zu sein. Von links und rechts, vorne und hinten schwebten ihm ranzige Gerüche in die Nase, wie er sie schon lange nicht mehr genossen hatte. Wohin er auch sah, überall triefte und träufelte der Schweiß auf Haut, stömte aus Poren. Seine Nase kräuselte sich, als er endlich stehen und den Kopf aus dem Fenster stecken konnte.
    Doch im Freien war es nur noch heißer, wie in einem Backofen kam es ihm vor, und Professor Wurm zog seinen Kopf nach nur wenigen Sekunden wieder rasch ins schattige Innere. So heiß hatte ihm die Sonne auf den kahlen Kopf gebrannt, dass er schon einen Sonnenbrand oder Schlimmeres vermutete. “Einen Hut muß ich mir in Tucson unbedingt kaufen,” dachte er sich, als er sich wieder setzte und weiter schwitzte. “So einen schönen Sombrero, mit der breiten Krempe.”
    “Deming, New Mexico!” rief der Schaffner, der gerade ins Abteil gekommen war. “We’ll be in Deming in just a few minutes.”
    Professor Wurm bekam nur wenig von den Gesprächen mit, die plötzlich um ihn aufzuflammen schienen. Von “Bäz” schien hier die Rede zu sein, und von Spelunken und Tavernen. Doch “Bät”, daran konnte sich Professor Wurm noch erinnern, das heißt doch Fledermaus. Hier gab es Spelunken und Tavernen mit Fledermäusen?
    “Have you ever been to the Carlsbad Caverns?” fragte ihn plötzlich die korpulente Dame, die ihm gegenüber saß, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Professor Wurm sah zu, wie ihr der Schweiß in Rinnsälen in die Kluft ihres dicken Busens entfloß. Immer wieder hatte sie versucht, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, schon seit sie am Vorabend in San Antonio zugestiegen war, und immer wieder war er ihr geschickt ausgewichen. Doch nun, hier im Speisewagen, schien sie ihn endlich in die Enge getrieben zu haben.
    “Karlsbad, yes,” antwortete Professor Wurm brav. “I was there.”
    Die Dame lächelte ihn nur kurz an, bevor ein Wortschwall aus ihrem Munde über ihn hereinbrach. Professor Wurm konnte sich keinen Reim darauf machen, was sie ihm da erzählte. Und so lächelte er nur und dachte sich, dass diese dicke, amerikanische Dame, die da platschnass vor ihm saß, wohl kaum einmal in Böhmen gewesen sein könnte. Sonst wäre sie doch wohl nie wieder in diese Hölle zurückgekehrt.
    Der Zug ruckelte langsam vor sich hin. Nach Professor Wurms Berechnung konnte es nicht mehr sehr weit es bis Tucson sein. Der Schaffner stand plötzlich vor ihm, als wollte er sein Billet sehen. Doch dann besann er sich, zweifellos, weil er sich an Professor Wurm erinnerte und wußte, dass er nicht erst in El Paso, dem letzten Bahnhof, zugestiegen war. Professor Wurm nutzte die Gelegenheit. “Hau weit to Tucson,” fragte er den Schaffner.
    “How wide?” wiederholt der die Frage und kratzte sich am Kopf. “You mean, how far?”
    “Yes, yes,” rief Professor Wurm. “How far?”
    “Seven more hours,” antwortete der Schaffner. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht. “To Too-son,” sagte er langsam. “Not Tuck-son. Too-son!”
    Rings um Professor Wurm hallte müdes Gelächter auf und schwebte in der heißen, schwülen Luft des Waggoninneren wie in einem Sumpf, bevor es darin langsam versank. Der Schaffner grinste noch einmal und zog auch schon weiter, raus aus diesem und in den nächsten Wagen.
    Ach, wie sehr Professoer Wurm sich nach seinem geliebten Salzburg sehnte, wo es zur Zeit sicher kaum mehr als 20 Grad hatte. Vielleicht regnete es sogar, diesen ewigen Salzburger Schnürlregen, der ihm sonst immer so auf den Wecker ging und den er jetzt so gerne auf seiner Haut spüren würde. Wie sehr er diese Reise hasste, dieses ewig weite Land, diese unendlich aneinander gereihten Schienen, die ihn, das wußte er, Kilometer um Kilometer langsam seinem Verderben näher brachten.
    Ein schicksalshafter Telefonanruf war es gewesen, der ihn, einen Monat ist es jetzt schon her, zu dieser Reise veranlaßt hatte. Die Geburt seiner kleinen Tochter, das unerwartete Auftauchen von Noah Fiatal zu jener präkären Stunde, der Albtraum seiner geliebten Frau, dies alles, das war ihm bewußt, hatte sich gegen ihn verschworen und ihn praktisch dazu gezwungen, hierher in diese Hölle, diese amerikanische Wüste, dieses unbarmherzige Niemandsland zu kommen. Doch warum mußte das so sein? Wem oder was war er eigentlich auf der Spur? Das wußte er nicht, und genau dieses Rätsel plagte ihn jetzt so furchtbar.
    “Are you from Germany? Kommen Sie etwa von Deutschland?” unterbrach ganz unerwartet die dicke Dame mit dem schwitzenden Busen im feinsten bairischen Dialekt seine weit fortschweifenden Gedanken.
    Professor Wurm konnte sein Staunen nicht verbergen. “Äh, ja doch,” antwortete er nur. ‘So ein Pech,’ dachte er, ‘jetzt spricht die Frau auch noch Deutsch.’
    “Österreich,” antwortete er nur. “Salzburg, um genau zu sein.” Er blickte sie neugierig an. “Und Sie?” fiel es ihm plötzlich ein.
    “Aus Rosenheim ursprünglich,” lachte sie ihn an. “Aber ich wohne schon seit Jahren hier auf einem Indianerreservat.”
    “Auf einem Indianerreservat?” fragte Professor Wurm ungläubig. “Auf einem Indianerreservat?”
    “Ja ja,” sprach die Dame, offensichtlich amüsiert. “Ich bin dort mit einem Apatschenhäuptling verheiratet.”
    Professor Wurm war sprachlos. Trotz der Hitze lief es ihm plötzlich eiskalt über den Rücken. ‘Das kann doch nicht sein!’ dachte er. ‘Das gibt’s doch nicht!’
    Die dicke Dame blickte in argwöhnisch an. “Ja was hab’n Sie denn? Ist Ihnen nicht gut?” fragte sie ihn.
    “Nein, nein!” rief Professor Wurm. “Es ist schon alles in Ordnung, doch ich muß Sie etwas fragen, gnädige Frau.”
    Professor Wurm blickte aus dem Fenster. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Zug schon in Deming eingelaufen war und dort kurz angehalten hatte. Wie in einem Traum hörte er das Bimmeln einer kleinen Glocke, und schon war der Zug auch schon wieder zuckelnd unterwegs. Der nächste Bahnhof, das wußte Professor Wurm, war Lordsburg, und danach kam Benson, Arizona, bevor er endlich in Tucson ankommen würde. “Too-son,” wiederholte er im Geiste die Worte des Schaffners. “Too-son.”
    Professor Wurm räusperte sich. “Kennen Sie zufällig einen gewissen Doktor Pugh Sillanimity?” fragte er die dicke Dame vorsichtig.
    Mit plötzlich einsetzender Angst bemerkte Professor Wurm, wie die Gesichtsfarbe der dicken Dame von heiß-rötlich auf schneeweiß wechselte und danach ganz dunkelrot wurde. ‘Das kommt mir bekannt vor,’ dachte Professor Wurm nervös. ‘Das ist die reine Wut, die ich da in ihr hochsteigen sehe.’

    Weiter mit: Eleganz - Reim - Zug – Pech – Berechnung – Glocke - Urgewalt
    #113Verfasser dude (253248) 20 Mär. 07, 05:54
    Kommentar
    Aus dem Kleinhöbinger Tagesanzeiger, Kurznachrichten:


    Mit sieben zu vier Stimmen wurde sich bei der gestrigen Gemeinderatsitzung gegen die Anschaffung einer neuen Feuerwehrglocke entschieden.


    Der Zug des Kleinhöbinger Schützenvereines marschiert beim Sommerfest nicht, wie ursprünglich geplant, durch die Altgasse, sondern biegt schon in die Bahnhofsstraße ein. Die Zuschauer mögen das bitte berücksichtigen.


    Nach einer Berechnung des Organisten Schlierf wird es unumgänglich sein, die Orgel zu Sankt Martin einer gründlichen Restaurierung zu unterziehen. Noch ist ungeklärt, ob die Kirche oder die Gemeinde die Kosten zu tragen haben.


    Pech hatte gestern ein Motorradfahrer aus Niederölsbach, als er einem mit Jauche beladenen Traktor bei Enkering zu nahe auffuhr. Die Verschlußschraube des Tankes löste sich und der Schwall ergoß sich über den Fahrer.
    Der Bauer: Ich weiß mir keine Erklärung, wie das passieren konnte, ich bedauere den Vorfall und habe schon meine Haftpflichtversicherung informiert.


    Das jährliche Golfturnier im Wiesenauer Grund findet in der Zeit vom 15. bis 20. August statt.
    Bis dahin ist das Dach des Vereinshauses, welches der letzte Sturm mit Urgewalt abgedeckt hatte, repariert und Mitglieder und Gäste können, wie gewohnt, wieder Speisen und Getränke im Restaurant zu sich nehmen.
    Die Turnierteilnehmer sind aufgefordert, ihre Anmeldung bis zum 30. Juni abzugeben.


    Der Kleinhöbinger Tagesanzeiger ruft wieder alle Hobbyschriftsteller und –poeten zu einem Reim- und Dichterwettbewerb auf.
    Die Gedichte müssen zwischen 10 und 30 Zeilen lang sein und dürfen keine Urheberrechte verletzen.
    Der Einsendeschluß ist am 24. Mai, das Siegergedicht wird veröffentlicht und der Gewinner erhält einen, dieses Jahr von der Gärtnerei Schneider, gestifteten Preis.


    Mit Eleganz und Anmut führten am Sonntagnachmittag die jüngsten Schüler der Ballettschule Eleonore vor ihren stolzen Eltern Tschaikowskys Dornröschen auf. Besonders die kleine Lisbeth L. bezauberte in der Hauptrolle und bekam Sonderapplaus.


    Reim - Zug – Pech – Berechnung – Glocke – Urgewalt - Prospekt
    #114Verfassernobody (236226) 20 Mär. 07, 10:29
    Kommentar
    Da müssen wir durch
    ------------------------

    Die versammelten Parteigranden brüteten vor dem Fernseher über ihren letztmöglichen Berechnungen und warteten nur noch darauf, dass der Moderator die Glocke zur großen Schlussdiskussion läuten würde. Die schiere geistige Urgewalt ihres mittlerweile heiß ungeliebten Parteichefs ließ die bereits vielfach vorgeschädigten Laptopabklopfer vor weiterem kommendem Ungemach zittern. Vorherstrategien gegen jede nur mögliche Katastrophe mussten erstellt weden.

    Würde zu dem mangelnden Glück des Parteivorsitzenden, gerade die eigenen Parteigänger zu erbosen, auch noch das Pech kommen, einen allgemeinen Prospekt neuer Fettnäpfchen aufzumachen? Das Szenario vollmundiger Versprechungen, welche durch Dementis von Kapazitäten aller Parteien, auch der eigenen am Fuße gefolgt wurden, konnte nur Zug um Zug in den Untergang führen. Und wer konnte sich einen Reim darauf machen, dass selbst die Mitgliedsbeiträge der letzten paar tausend verbliebenen Parteimitglieder ohne Rücksicht auf die hauptstädtischen Gremiumsleute in den traurigen allgemeinen Verlusttopf fließen würden?

    Schon ertönte der Gong zur letzten Runde, die Laptops begannen heißzulaufen, parallel dazu die Umfragewerte zu erkalten.

    Doch - man würde sich über die restlichen Monate drüberretten!

    (@nobody: Deine Teilkuriosa klingen so authentisch!?)
    Weiter mit:
    Zug – Pech – Berechnung – Glocke – Urgewalt - Prospekt - Zeit
    #115Verfasser ad.joe (236303) 20 Mär. 07, 13:53
    Kommentar
    (Wirkung geht zwar vor Wahrheit, aber in Wahrheit sahnt er nur den Hebefaktor der Mitgliedsbeiträge ab, eh nur!)
    #116Verfasser ad.joe (236303) 20 Mär. 07, 14:46
    Kommentar
    Er stieg in den Zug der Zeit und suchte sich ein leeres Abteil. Dort zog er seinen Mantel aus und hing ihn an die große Glocke beim Fenster. Auf einem der Sitze lag ein Prospekt. "Einfache Berechnung der Urgewalt für Nichtmathematiker" versprach der Titel, darunter das Foto eines riesigen Atompilzes. Er blickte auf die Uhr. "So ein Pech," dachte er. "Schon wieder Verspätung."

    Weiter mit: Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen
    #117Verfasser dude (253248) 20 Mär. 07, 22:12
    Kommentar
    Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen

    wie immer hatte der kleine arme fritzchen pech bei seiner schularbeit. denn seine berechung ist total fehl geschlagen. denn ehe er noch rechzeitig aufwachen konnte bis die glocke schlägt, um seine arbeit fertig zu schreiben, riss sein lehrer mit uhrgewalt seine arbeit unter seinem kleiem kopf hervor. fritzchen war sichtlich vom schock erfasst. durch blitzschnelles hochschnellen, viel er mit dem stuhl nach hinten und schupste die schultasche seines klassenkameraden um. diese entleerte sich auf dem boden des klassenzimmers und übersähte diesen mit unzähligen prospekten auf denen, wir nennen sie mal strichmädchen, zu sehen waren. natürlich nahm sich gleich jeder junge bursche der klasse zeit um diese wieder vom boden aufzusammeln.... ;-)


    Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäpchen
    #118VerfasserPremutos (310687) 20 Mär. 07, 23:17
    Kommentar
    Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen

    Voller Berechnung ließ sie die Glocke ertönen, deren Dröhnen wie eine Urgewalt durch Zeit und Raum fegte. Unschuldige Strichmädchen erzitterten auf hochgewirbelten Prospekten, welche hilflos dieser gewaltigen Kraft ausgesetzt waren. In der nachfolgenden Stille machte sich Rotkäppchen auf den Weg ihrem Schicksal zu begegnen.

    Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende
    #119Verfasser Rhapsody (236656) 21 Mär. 07, 18:41
    Kommentar
    Wieviel Emil braucht der Mensch?

    Klack, und man zirkelt einen Emil durch die Leitung und am anderen Ende der Welt ertönt dumpf eine Glocke. Die psychische urgewalt dreht den Emil herum und er landet als Emilio in einem anderen Viertel: Dort sitzt er seine Zeit in einer Emilschleife ab und kann nur von den Strichmädchen träumen, die ihm unterwegs in Form riesiger Hochglanzprospekte in die Quere gekommen waren.

    Gehen wir das ganze jetzt wissenschaftlich an. Hätte Rotkäppchen schon ihren Emil gespeichert gehabt, so hätte sie gar nicht zur Großmutter laufen müssen, also "Emil vor!" Und dann die Detektive, die hatten alle zusammen nur einen Emil, Erich Kästner ließ Emil die Detektive zu Hilfe holen, und das gleich, nicht erst am Satzende.

    Die "Ohne Emil"-Taktik gerät heutzutage zunehmend ins Hintertreffen. Im Gegenteil, man sichtet Emil, stapelt Emil, sortiert Emil, verteilt Emil, zerknüllt Emil, vielleicht schnitzt sogar der eine oder andere Emil. Aber ganze Emilberge sollen schon ins Rutschen gekommen sein. Man kann Emil auch einfach bestellen, bei drohender Emillawine heißt's aber Augen zu.

    Und wenn ich schon einen Emil habe, brauch ich dann einen Zweitemil? Egal, ich verstreu einfach Emil, die andern sollen auch was von meinem Emil haben. So an der Tür stehend schaut ja ein Emil wie der andere aus, aber dann erweist sich so mancher als wohlgenährter Dickemil. Vorsorglich angelegte Emilkulturen sollen vor Emilmissbrauch, das führt aber mehr zu Emilkult als zu Emilkultur.

    Die weitere bekannte Emilfülle scheint unermesslich. Der Null- Acht-Fünfzehn-Emil ist selten geworden, der Einwärtsemil die Regel, der eingesprungene Auswärtsemil ein Genuss. Ein Liebesemil kann gefährlicher werden als ein Fix und Fertig-Emil. Der Jausenemil kommt nur so locker daher, der Reiseemil eher als Emillastwagen. Irgendwo sitzen wohl die Emildirigenten.

    Nun gut, man kann nie genug Emil haben und Gnade Gott jedem, der mir heute keinen Emil schickt!

    Weiter mit:
    Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel
    #120Verfasser ad.joe (236303) 21 Mär. 07, 20:30
    Kommentar
    Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel

    Mit aller Urgewallt schreckte das Strichmännchen, welches am unteren Rand der fünften Seite des Bücherprospektes, zwischen einem Satzende, und dem Bild von Rotkäppchen gezeichnet worden war aus seinem Traum auf, schon seit einiger Zeit wünschte es sich das Strichmädchen herbei, welches aber unerreichbar eine Drittelseite über ihm gezeichnet war.

    1 Satz
    7x7 Wörter

    Weiter mit Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand
    #121Verfasser Emily Chambers (310963) 21 Mär. 07, 20:49
    Kommentar
    Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen – Satzende



    Die Zeit verstreicht mit Urgewalt
    Die Glocke schlaegt – ihr Ton erhallt
    All-ueberall im Staedtchen.
    Rotkaeppchen wird nun reifer auch
    Und nach dem schoenen, alten Brauch
    Legt sie ab das Kaeppchen.
    Sie braucht .nen Job, sie braucht was Geld
    Und so - zum Satzende vorgeschnellt -
    Schaut sie ein Prospekt sich an,
    Welches „Strichmaedchen“ als Job empfehlen kann!

    Weiter mit: Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen – Satzende - Kringel

    ad.joe: die emil-Geschichte ist seehr nett!
    #122VerfasserRiki (301129) 21 Mär. 07, 21:17
    Kommentar
    Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen – Satzende – Drittel – Sand – Kringel



    „Soll ich Ihnen noch frischen Kaffee aufbrühen, bevor ich gehe?“ Frau Finsterle stand in der Türe des Arbeitszimmers. Sie hatte bereits ihren schwarzen Mantel an und auf ihrem Kopf thronte etwas Rotes, das wie ein lappiges Scheuertuch aussah.

    Pfarrer Grimm blickte von seinem Schreibtisch auf, wo er gerade seine Sonntagspredigt zu Papier brachte und sah Frau Finsterle etwas abwesend an.
    „Äh…, nein, danke, ich glaube, es ist noch etwas in der Thermoskanne. Gehen Sie ruhig und genießen Sie Ihren freien Nachmittag. Im übrigen erinnert mich Ihr Hut an…“
    Er verschluckte das Wort „Rotkäppchen“, als er Frau Finsterles Blick sah. Wenn es eine Eigenschaft gab, die ihr völlig abging, dann war das der Sinn für Humor.

    „Gut, dann gehe ich jetzt. Haben Sie übrigens gesehen, daß ich Ihnen den Reiseprospekt auf den Tisch gelegt habe? Es wird langsam Zeit, daß Sie sich entscheiden, wo Sie dieses Jahr in den Urlaub fahren. Sie wissen ja noch nicht einmal, ob Sie in die Berge oder an die See fahren wollen! Wenn Sie noch längern zögern, werden Sie ihre freien Tage hier in Kleinhöbing verbringen müssen, weil nirgendwo noch etwas frei ist. Hier, schauen Sie mal, in Horumersiel gibt es ein paar günstige Pensionen. Wäre das nichts für Sie?“

    Frau Finsterle war herangetreten und blätterte im Katalog. „Meine Nichte hat vor drei Jahren dort Urlaub gemacht, sie war ganz begeistert von der Gastfreundlichkeit und schwärmt noch heute von dem herrlichen Sandstrand.“

    „Bitte, Frau Finsterle, ich muß meine Predigt zu Ende schreiben. Danach verspreche ich Ihnen, mir Gedanken über mein Reiseziel zu machen!“

    „Ich hoffe, Sie vergessen Ihr Versprechen nicht wieder“, Frau Finsterles Stimme war voller Unglauben, „dasselbe haben Sie mir schon vor einer Woche gesagt. Über welches Thema schreiben Sie eigentlich?“ Sie ließ ihre Augen flink über das Papier wandern.

    „Kommen Sie am Sonntag in die Kirche, dann werden Sie es erfahren.“ Pfarrer Grimm verdeckte seine Arbeit.

    „Als wenn ich nicht jeden Sonntag in die Kirche käme, es müßte schon mit dem Teu… äh, es müßte schon höhere Gewalt vorliegen, mich fernzuhalten“ Diesmal war es Frau Finsterle, die vor Pfarrer Grimms Blick das Wort nicht aussprach, welches Ihr auf der Zunge gelegen hatte.
    „Wie lange brauchen Sie denn noch?“

    „Ich weiß zwar nicht, warum Sie das interessiert, aber zwei Drittel sind schon fertig.“

    Frau Finsterle schnaubte beleidigt: „Ihr Abendessen steht in der Mikrowelle und ich hätte die Zeituhr eingestellt. Nur deshalb hat mich das interessiert!“ Sie drehte sich Richtung Türe und rauschte empört davon, das rote Etwas wippte dabei gefährlich.

    Der Pfarrer sah ihr belustigt nach, selbst ihr Rücken drückte heftiges Gekränktsein aus.
    Lange würde dieser Zustand nicht anhalten; noch eine Eigenschaft ging Frau Finsterle völlig ab, sie war nicht nachtragend, und wenn sie zurückkam, würde sie wieder ganz die Alte sein.

    Er versuchte sich erneut auf seine Predigt zu konzentrieren, doch irgendwie hatte er jetzt den Faden verloren. Gedankenverloren malte er ein paar Kringel ans Satzende: warum hatte er nur das Wort „Strichmädchen“ geschrieben?



    Strichmädchen - Rotkäppchen – Satzende – Drittel – Sand – Kringel - Therapie
    #123Verfassernobody (236226) 21 Mär. 07, 23:13
    Kommentar
    Strichmädchen - Rotkäppchen – Satzende – Drittel – Sand – Kringel - Therapie

    Strichmäd und Rotkäpp kamen zum Satzende ihres seit Tagen angekündigten Tennismatchs auf dem roten Sand. "Gib mir 'mal das Bällchen!" rief Rotkäpp. "Welches Bällchen?" fragte Strichmäd zurück. "Das, das wo im vorderen Drittelchen liegt." "Unter dem Kringelchen?" Der Platzwart verzweifelte: "Ich mach' ne Chen-Therapie mit Euch, und dann heißt Ihr Strichmäd-chen und Rotkäpp-chen!"

    Rotkäppchen-Satzende-Drittel-Sand- Kringel-Therapie-Ballpumpe
    #124Verfasser sagittarius (254521) 22 Mär. 07, 12:09
    Kommentar
    Verbesserung

    Rotkäppchen war groß geworden und - mit Wasserstoffperoxid - erblondet. Sie war auch mit ihren Bällen nicht ganz zufrieden und beschloss daher, diese ordentlich aufpumpen zu lassen. Nach dem ersten Drittel der Prozedur konfigurierte sie das Satzende der Anweisungen neu, um die schweren Dinger nicht vollends in den Sand zu setzen.

    Nach dem zweiten Drittel zog sie aber dann die Notbremse, verdoppelte noch schnell die Körbchengröße und ging daran, ihre Hüftproportionen an das veränderte Umfeld anzupassen. Das hieß, sie griff zu der altbewährten Schokokringeltherapie, aber bitte mit Sahne!

    (Sollte das nicht ganz politisch korrekt sein, sorry, es steckte in den Worten)
    Satzende-Drittel-Sand- Kringel-Therapie-Ballpumpe-Rede
    #125Verfasser ad.joe (236303) 22 Mär. 07, 17:07
    Kommentar
    Satzende-Drittel-Sand- Kringel-Therapie-Ballpumpe-Rede


    Oeko-Prinz Charles testet lokale Spezialitaet

    Kleinhoebing (dpa): Mit stuermischer Begesiterung wurden am vergangenen Wochenende Prinz Charles und seine Gattin Camilla in Kleinhoebing begruesst. Sie waren eigens angereist, um den beruehmten „Kleinhoebinger Kringel“ zu verkoestigen, der traditionsgemaess aus reinem Sandteig mit ausschliesslich biologisch-dynamischen Zutaten gebacken wird. Waehrend das beruehmte Paar die Spezialitaet genoss spielte die Kapelle des Kleinhoebinger Schuetzenvereins einige regionale Weisen, die komplett bis zum Satzende ohne Patzer vorgetragen wurden.


    Camilla, die erst kuerzlich aus dem Therapie-Zentrum entlassen wurde (wir berichteten), hielt eine herzerwaermende Rede, in deren letztem Drittel sie dem Kleinhoebinger Gemeinderat ankuendigte, die Kosten fuer die neue Feuerwehrglocke UND die so dringend benoetigte Ballpumpe fuer die Fussballtruppe „Haudraufundschluss“ aus ihrer Apanage zu finanzieren.

    Insgesamt, so beteuerte Prinz Charles, sei die Reise ein hundertprozentiger Erfolg gewesen und er werde unter allen Umstaenden zum Kleinhoebinger Golfturnier im August zurueckkehren!

    Drittel-Sand- Kringel-Therapie-Ballpumpe-Rede-Fossil

    @nobody: Deine Geschichten sind einfach zum Kringeln...habe mal einige Anregungen verwendet. :-)
    #126VerfasserRiki (301129) 22 Mär. 07, 17:28
    Kommentar
    @Riki: Mensch, so ein Pech, gerade zu der Zeit war ich nicht in Kleinhöbing. Hoffentlich kommt Camilla im August auch wieder mit.
    #127Verfassernobody (236226) 22 Mär. 07, 19:17
    Kommentar
    Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil

    "Was sagst du da? Ich soll in eine Therapie gehen? Das kann doch nicht dein Ernst sein!", Ben schaute mich entsetzt an, sprang auf und rannte wütend aus dem Raum.
    Aber wollen wir die Sache mal nüchtern betrachten. Erst kommt er ganz verwirrt an, und hält mir eine lange Rede, dass er soeben im Sand auf dem Kinderspielplatz ein Fossil gefunden hätte. Unter einer Ballpumpe hätte es gelegen, die irgendwer vergessen hätte. Da er gedacht hat, die nehme ich einfach mit, also die Pumpe, und verkaufe sie. Da kriegt man doch sicher noch etwas für. Zu dem Zeitpunkt habe ich ja noch zustimmend genickt. Eine funktionstüchtige Ballpumpe bringt sicher noch etwas ein, auch wenn sie etwas verbeult ist. Aber dann wurde die Geschichte, die Ben erzählte doch etwas konfus, denn als er die Ballpumpe aus dem Sand gezogen hatte, sie war etwa zu einem Drittel verschüttet gewesen, hätte er eine Bewegung im Sand gesehen. Als er dann genauer hinsah, so erzählte er, hätte er einen seltsamen Kringel im Sand gesehen. Einfach nur einen Abdruck, und während er diesen betrachtet hat, hätte da plötzlich ein Fossil gelegen.
    "Ben", fragte ich, "du glaubst doch nicht ernsthaft das Fossil hätte sich da vor deinen Augen materialisiert?"
    "Doch, genauso ist es gewesen. Ich schwöre es dir!", war seine Antwort, die er in voller Überzeugung von sich gab. "Wenn ich es doch sage! Plötzlich lag es da. Ich habe die Versteinerung dann hochgehoben und genau untersucht. Ich habe die Kringel auf dem Stein mit den Fingern nachgezogen. Das Fossil war da, und dann erwachte es plötzlich zum Leben, sprang aus meiner Hand und buddelte sich wieder im Sand ein."
    Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er wieder irgendwelches Zeug genommen hat, und wann er denn endlich eine Therapie machen würde.

    weiter mit Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser
    #128Verfasser Emily Chambers (310963) 22 Mär. 07, 19:28
    Kommentar
    Trainer Bischoff blies erregt einen letzten Rauchkringel in die Luft, drückte die Zigarette aus, holte tief Atem und setzte zu seiner Rede an:

    „Jungs, jetzt hört mir einmal gut zu! Wie ihr alle wißt, sind unsere letzten Spiele nicht gerade von Glück gesegnet gewesen. Konkret gesprochen, haben wir die Chance auf den Klassenerhalt in den Sand gesetzt; der Kleinhöbinger Fußballklub „Haudraufundschluß“ steigt in die Kreisliga ab.

    Nein, kommt mir jetzt nicht mit falscher Atüzahl vom Ball! Auch wenn die Ballpumpe von Ihrer Hoheit, Princess of Great Britain and Northern Ireland, Princess of Wales, Duchess of Cornwall, Countess of Chester, Duchess of Rothesay, Countess of Carrick, Baroness Renfrew, Lady of the Isles, Princess of Scotland Camilla Rosemary Mountbatten-Windsor schon eher finanziert worden ware, würden wir keinen Deut besser gespielt haben.

    Es liegt nicht am Ball, es liegt einfach daran, daß ihr euch wie ein Fossil bewegt, statt daß ihr wie junge Hirsche vorwärts prescht. Kaiser Franz mit seinen 62 Jahren läuft euch noch locker davon und ich weiß leider keine Therapie, wie ich euch Beine machen kann.

    Ich habe mich deshalb mit dem Vereinsvorstand beraten und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, wir müssen strengere Saiten aufziehen. Ab sofort wird dreimal die Woche abends trainiert. Außerdem steht ihr jeden morgen eine Stunde eher auf und schwimmt 30 Runden im Hallenbad. Samstag nachmittags werden wir mit den Rädern am Kanal entlang 50 Kilometer hin und natürlich auch wieder zurückfahren, d.h., ihr radelt, ich nehme das Auto.

    Sonntags nach der Kirche ist der Frühschoppen gestrichen, da werden die Muskeln trainiert. Wir treffen uns in der Turnhalle und üben erst eine Stunde Seilspringen, dann Bockspringen und danach Stangenklettern.

    Beinahe hätte ich es vergessen, die Ernährung wird in diesem Zuge auch komplett umgestellt. Gemüse, mageres Fleisch, Salat, Vollkornbrot und als Getränke nur noch Milch oder Säfte.
    Ich habe dem Kronenwirt verboten, euch auch nur noch einen Schoppen Bier auszuschenken…

    Jungs, wo wollt ihr denn hin? Ich bin doch noch lange nicht fertig mit meinen Ausführungen.
    Jungs, Jungs…????“


    Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil – Kaiser - Plastiktüte
    #129Verfassernobody (236226) 23 Mär. 07, 00:30
    Kommentar
    Der Kaiser hält eine Rede. “Fossil!” schreien sie ihn an. Vor ihm schwingt eine Frau eine Ballpumpe. Er greift in seine Plastiktüte, holt einen Kringel hervor. “Eine feine Therapie,” denkt er und beißt hinein.

    34 Worte! :-)

    Weiter mit Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil – Kaiser - Plastiktüte - Albatross
    #130Verfasser dude (253248) 23 Mär. 07, 05:17
    Kommentar
    nobody: radikaler trainer!
    dude: radikaler kurzstil !
    #131Verfasser ad.joe (236303) 23 Mär. 07, 09:23
    Kommentar
    Therapie-Ballpumpe-Rede-Fossil-Kaiser-Plastiktüte-Albatros

    Er hatte ein Fossil gefunden,
    nur leider war es verschwunden.
    In einer Plastiktüte lag es,
    nicht weit von des Kaisers Lagers.
    Von Ballpumpen träumte der Albatros,
    doch nur Fossilien fand er, hoch zu Ross.
    Der langen Rede kurzer Sinn,
    mach eine Therapie, so rieten sie ihm!

    (reim dich, oder ich fress dich!)

    weiter mit:
    Ballpumpe-Rede-Fossil-Kaiser-Plastiktüte-Albatros-Hustenbonbon
    #132Verfasser Rhapsody (236656) 23 Mär. 07, 11:46
    Kommentar
    Der Albatros im Fluge fand
    Die Armbanduhr, im Sand am Strand
    “Fossil” stand auf der Uhr zu lesen
    War das jemals schon gewesen?

    “Meine Rede!” sprach der Kaiser
    seine Stimme noch ganz heiser
    “Mein Königreich, ach, meinen Thron
    gäb’ ich für ein Hustenbonbon!”

    Mit Ballpumpe in der Hand
    Trabte er quer durch den Sand
    In die Plastiktüte tat er dann
    Uhr samt Vogel. Allerhand!

    Und die Moral von der Geschicht'?
    Reime diese Worte (bitte!) nicht.

    Weiter mit: Rede-Fossil-Kaiser-Plastiktüte-Albatros-Hustenbonbon - Hofnarr
    #133Verfasser dude (253248) 23 Mär. 07, 14:13
    Kommentar
    Rede-Fossil-Kaiser-Plastiktüte-Albatros-Hustenbonbon - Hofnarr

    Die Rede des Kaisers zog sich mal wieder mächtig in die Länge. Unruhig trat der Hofnarr von einem Bein auf das andere, da er ein dringendes Menschliches Bedürfniss verspürt. Um sich selbst ein wenig abzulenken, wühlt er in einer seiner hundert kleinen Taschen nach einem Hustenbonbon. Als er sich den Ovalförmigen Drop in den schmalen Mund gesteckt hat, fiel sein Blick auf des Kaisers Frau. "Altes Fossil" grummelt der Hofnarr, immer noch wütend darüber dass diese die Ausrottung der Albatrosse befohlen hatte. Und das nur wegen ein bisschen Vogeldreck in ihrem Ausschnitt. Hinter ihm raschelt leise eine Plastiktüte, wird wohl der Bürgermeister sein der nach seiner Colaflasche sucht.

    Weiter mit: Fossil-Kaiser-Plastiktüte-Albatros-Hustenbonbon-Hofnarr-Kontaktlinse
    #134Verfasser Leylura (306183) 23 Mär. 07, 14:25
    Kommentar
    Der Kaiser redet schon seit Stunden,
    dies wird als langweilig empfunden.

    Die Kaiserin wied’rum zu sich rief,
    den Hofnarr, der auch hurtig lief.

    Die Albatros wurd’ ausgerottet,
    hat doch sein Mist die Frau verspottet.

    Der Hofnarr schimpft sie jetzt „Fossil“,
    das zeugt nicht grad von gutem Stil.

    Der Hustenbonbon hat auch nicht abgelenkt,
    nun hat sich die Hose nach unten gesenkt.

    Der Bürgermeister wühlt immer noch,
    die Plastiktüte hatte leider ein Loch.

    Über die Kontaktlinse weiß ich nichts zu berichten,
    über sie kann jetzt ein anderer dichten.


    Kaiser – Plastiktüte – Albatros - Hustenbonbon – Hofnarr – Kontaktlinse - Dachstuhl
    #135Verfassernobody (236226) 23 Mär. 07, 15:38
    Kommentar
    Beziehungen
    -------------

    Wollen wir hier nach Kontakten linsen,
    Geht uns das Life dabei in die Binsen?
    Der eine, Kaiser samt Hofnarr, sagt so,
    Der andre, under cover, geht aufs Klo.

    Nimmt sein abgelutschtes Hustenbonbon,
    Stopft's in die Plastiktüte wie zum Hohn.
    Der letzte Albatros lugt in unser Zimmer,
    Sitzt am Dachstuhl, schnattert los wie immer.

    Plastiktüte – Albatros - Hustenbonbon – Hofnarr – Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister
    #136Verfasser ad.joe (236303) 23 Mär. 07, 21:10
    Kommentar
    Plastiktüte – Albatros - Hustenbonbon – Hofnarr – Kontaktlinse - Dachstuhl – Meister


    Da betrat der MEISTER den Raum – wuerde sich das geheime Ritual wie gewohnt abspielen oder hatte er heute einige neue, meisterhafte Schachzuege auf Lager? Schliesslich hielt er eine Plastiktuete in der Hand, die sich eigentuemlich bewegte. Ein Albatros? Konnte das ein Ernst sein? Himmel, diese Treffen hier auf dem Dachstuhl wurden aber auch immer skuriler. Heimlich schob ich mir ein Hustenbonbon in den Mund, konnte aber nicht vermeiden, das der Hofnarr mich trotzdem dabei beobachtete. Haette ich mal meine Kontaktlinse reingetan heute morgen, waere ich bloss diesem bloeden Verein nicht beigetreten und am allermeisten: waere ich doch in Kleinhoebing geblieben, dann waere das alles erst garnicht passiert!

    Albatros - Hustenbonbon – Hofnarr – Kontaktlinse - Dachstuhl – Meister - Schneeregen
    #137VerfasserRiki (301129) 23 Mär. 07, 21:36
    Kommentar
    Hofnarr
    u
    s D
    t a
    e c
    n h
    Albatros
    o t
    n u
    b h
    kontaktlinse
    m
    #138Verfasser dude (253248) 24 Mär. 07, 05:09
    Kommentar
    Hofnarr
    u
    s D
    t a
    e Schneeregen
    n h
    Albatross
    o t
    n u
    b h M
    Kontaktlinse
    n i
    s
    t
    e
    r

    weiter mit: Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz


    sorry about the previous post; it happened by accident. Also: I had to cheat and use the English version of Albatros to get this "crossword puzzle" right.

    #139Verfasser dude (253248) 24 Mär. 07, 05:16
    Kommentar
    okay, forget it. The words don't want to stay the way I want them to stay. Back to #137.
    #140Verfasser dude (253248) 24 Mär. 07, 05:18
    Kommentar
    dude, I assume you wanted it this way. (I hope it works) Nice idea!

    Hofnarr
    u
    s...........D
    t............a
    e...........Schneeregen
    n...........h
    Albatross
    o...........t
    n...........u
    b...........h..M
    Kontaktlinse
    n................i
    ..................s
    ..................t
    ..................e
    ..................r
    #141Verfasser Emily Chambers (310963) 24 Mär. 07, 08:18
    Kommentar
    *hoff*

    E .. P .. M .. I ... S .. L .. E .. A .. H .. P .. A .. R .. K .. X ..
    T .. R .. O .. L .. L .. V .. Q .. R .. R .. A .. N .. F .. O .. H ..
    X .. E .. S .. C .. H .. N .. E .. E .. R .. E .. G .. E .. N . W ..
    D .. M .. S .. A .. G .. P .. U .. Z .. Z .. L .. E .. O .. T .. C ..
    U .. U .. A .. X .. T .. M .. N .. Y .. E .. E .. B .. X .. A .. Y ..
    D .. T .. G .. D .. D .. Z .. M .. X .. D .. N .. U .. K .. K .. X ..
    E .. O .. I ... E .. A .. X .. S .. M .. O .. O .. X .. E .. T .. E ..
    H .. S .. T .. R .. C .. U .. F .. B .. E .. C .. B .. X .. L .. O ..
    S .. O .. T . W . H .. X .. N .. Q .. T .. I ... V .. O ... I ... J ..
    .I .. E .. A .. O .. S .. E .. P .. I ... E .. P .. S .. X .. N .. D ..
    F .. L .. R .. X .. T .. Z .. R ... I ... K .. I ... D .. T .. S .. A ..
    T .. A ... I .. S .. U .. X .. O .. C .. Y .. L .. I ... M .. E .. X ..
    A .. P .. U .. P .. H .. A .. Y .. D .. O .. S . P .. A .. H .. R ..
    C .. H .. S .. S .. L .. E .. Y .. L .. U .. R .. A .. X .. B .. J ..

    Hofnarr – Kontaktlinse – Dachstuhl – Meister – Schneeregen – Ersatz – Puzzle
    #142VerfasserN.M.S. (311246) 24 Mär. 07, 09:07
    Kommentar
    Ich werde die Rätselrunde dann mal unterbrechen und mit einer Geschichte weitermachen:

     Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle

    Am Kaiserpalast in China ging mal wieder alles drunter und drüber. Der Hofnarr hatte sich an einem Hustenbonbon verschluckt, als er sich bückte um die verlorene Kontaktlinse wiederzufinden. Das war eigentlich kein Problem, mit dem Husten würde er schon klarkommen, aber er musste die Kontaktlinse wiederfinden. Was sollte er tun? Ohne Kontaktlinsen war er so gut wie Blind. Woher sollte er so schnell Ersatz bekommen? Die Kaiserin hatte mal wieder schlechte Laune, und bevor sie diese am Kaiser ausliess, der seinen Ärger dann in harte Strafen und ungerechte Urteile umsetzte, musste der Hofnarr eingreifen. Das Glück Chinas hing mal wieder am seidenen Faden, und es war, wie so oft, die Aufgabe des Hofnarrs die schlechte Laune der Kaiserin zu vertreiben. Aber ohne Kontaktlinsen ging es nicht. Brillen mochte ihre Hoheit wirklich nicht, und wie sollte er sie zum Lachen bringen, wenn er ein amüsiertes Lächeln nicht von einem grimmigen Blick unterscheiden konnte?
    Eifrig suchte der Hofnarr mit den Händen den Boden ab, dabei schmiss er sogar einen Tisch um und ein Stuhl ging zu Bruch. Da war irgendetwas hartes auf dem Teppich. War es die Kontaktlinse? Der Hofnarr schaute genauer hin. Eine Linse hatte er ja noch im Auge. Nein, es war nur ein Puzzleteil. Erst jetzt bemerkte er, dass er den Tisch umgeworfen hatte, auf dem die Kaiserin ein kompliziertes Puzzle löste. Was sollte er jetzt machen? Die einzige Hoffnung, die er noch hatte lag auf dem Kung-Fu Meister, er würde die Kontaktlinse aus 20 Meter Entfernung sehen, und auch das Puzzle schnell wieder vervollständigen können, aber der Kung-Fu Meister saß hoch oben im Dachstuhl auf einem Balken, tief in Meditation versunken. Oder schaute er einfach in den Schneeregen hinaus?

    weiter mit Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter
    #143Verfasser Emily Chambers (310963) 24 Mär. 07, 09:26
    Kommentar
    Optikermeister Hierl bemühte sich, freundlich zu bleiben. Jetzt hatte er schon zum fünften Mal einen Ersatz für die angeblich nicht passende Kontaktlinse von Fräulein Vögele, sie legte Wert auf diese Anrede, angefordert, und noch immer behauptete sie, sie würde nicht passen.

    Bei Jupiter, da gehörte schon viel Selbstdisziplin dazu, nicht aus der Haut zu fahren, vor allem, da Fräulein Vögele nicht einmal genau definieren konnte, was denn nicht passe.
    „Sie passe eben nicht; was, das müssen Sie als Meister doch wissen, nicht ich als Kunde“, so lautete ihre schnippische Antwort.

    Fräulein Vögele war in ganz Kleinhöbing und noch weit darüber hinaus als schwierig bekannt und jeder versuchte, ihr, so gut es ging, aus dem Wege zu gehen, was nicht leicht war, da Fräulein Vögele sich nicht aus dem Weg gehen lassen wollte.
     
    Fräulein Vögele wandelte als lebende Information durchs Leben. Es gab nichts, was ihren kleinen, listigen Augen verborgen blieb und das Verborgene wurde von ihr unbarmherzig ans Licht gezerrt und der Öffentlichkeit bekanntgegeben. Ob die Öffentlichkeit dies überhaupt wollte, war ihr gleichgültig. Alles war ihr gleichgültig, wenn es ihren Interessen entgegensprach.

    „Was ist nun, wann kann ich jetzt endlich von Ihnen eine Kontaktlinse erhalten, mit der ich zufrieden bin? Mit meiner alten Brille, die ich Gott sei Dank noch auf meinem Dachstuhl entdeckt habe, kann ich nicht einmal mehr mein Puzzle richtig zusammenfügen. Ich laufe so blind wie ein Maulwurf durch die Gegend und bin auf mein Gehör angewiesen, um nicht überall anzustoßen.“

    „Ach, Du alte Schnepfe“, Gedanken konnte Fräulein Vögele glücklicherweise noch nicht lesen, „Du stößt doch überall an, ob mit oder ohne Brille oder passenden Kontaktlinsen.“

    „Kommen Sie nächsten Mittwoch wieder, bis dahin wird sie geliefert sein und Ihnen hoffentlich zu Ihrem Sehvermögen zurückverhelfen.“ Herr Hierl konnte sich leider nicht leisten, das, was er dachte, auch auszusprechen.

    „Das hoffe ich auch!“ entgegnete Fräulein Vögele spitz und rauschte grußlos hinaus in den Schneeregen.


    Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein
    #144Verfassernobody (236226) 24 Mär. 07, 11:10
    Kommentar
    Emily: yes, thank you for showing me the way. :-) I was messing with the words for a while, once sending my puzzle (not even half done) by accident, and the second time I finally noticed that spaces won't work. It was late and I was too tired to think of using dots and try a third time.
    #145Verfasser dude (253248) 24 Mär. 07, 15:21
    Kommentar
    Loseproblem

    Es wohnte einmal ein kleiner flacher, über und über bunter Lottoschein, genannt Leo, Lord Lose bei unserer lieben Frau Vögele zur Untermiete und er wollte sich einen neuen Ersatz kaufen. Seine alten Ersätze, ein grüner Jupiter und ein gelber Schneeregen spuckten schon nur so vor sich hin, so würde er es nicht mehr bis zur nächsten großen Ziehung schaffen. Als neuen Ersatz gab es nur lila Stiefelwichse und gepunktete saure Sahne im Angebot, ne, da vergrub er lieber seinen grüngelben Schneeregenjupiter ganz oben unterm Dachstuhl, an der Decke in einem Schwalbennest und mörtelte es zu.

    Anschließend fuhr er sich Rat holen, eigentlich ging er auf elektrohydraulischen Subpfaden, wo er als angerunzelter Leo, Lord Lose Lottoschein noch gut durchkam. Er blitzte die Nachbarin aus ihrem Bildschirm heran an, sagte "Grüß Gott, Frau Dr., Grüß Gott, liebes 5000-teiliges Puzzlespiel" und konferierte mit dessen Besitzerin, Frau Dr. Worms, Meisterin aller Lottoscheinversorger von eigenen Gnaden und auch gewesene Großpuzzlemeisterin von Kleinhöbing und Umgebung.

    Die gesammelte Emilleidenschaft der beiden, Los und Losbehandlerin, mündete wie von früher her gewohnt in ein nächtelanges Kreuzworträtsel und Sudokuduett, es fand sich einfach kein Ende! Als Frau Vögele gegen Morgen Nachschau hielt und im Leo-Zimmer das Licht abdrehen wollte, bekanm sie einen gelinden Schreck. Die Worte "Wenn ich zwei Killersudokus anschaffe mit optionaler Marskraftnachrüstung" ließen sie verwirrt den Rückweg antreten.

    Aber Leo, Lord Lose lebte vergnügt in den Tag hinein.

    Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn
    #146Verfasser ad.joe (236303) 24 Mär. 07, 18:49
    Kommentar
    Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn

    (Oder: Wie findest du Kinder)

    Er war in seiner Welt der Meister der Puzzles.
    Doch, ehrlich es gab Keinen der auch nur gewagt haette, ihn herauszufordern.

    Angefangen hatte seine Puzzle-Leidenschaft, als waehrend eines heftigen Gewitters, mit Donner und Blitz und Schneeregen und allem drum und dran, ihr koennt es euch schon vorstellen, denke ich, ein Puzzlespiel direkt vor seine Haustuer geweht wurde.

    Drei Tage waehrte das Gewitter, mindestens, vielleicht war es auch ein Tag weniger, oder ein Tag mehr, aber jedenfalls, lang, lang, lang, war er sozusagen vom Wetter draussen gezwungen sich in sein Haus einzusperren.

    Das war nicht schoen, ganz und gar nicht, der Satelit hatte keinen Empfang, also gab es auch kein Fernsehn, und seine Buecher hatte er alle schon gelesen, und Sudoku war damals noch nicht bekannt, also wirklich, er langweilte sich fast zu Tode in seinem Haus.

    Fast. Zum Glueck, denn als er dann, als die Wolken sich endlich verzogen hatten, seine Nase vorsichtig nach draussen streckte, bemerkte er sofort dass da etwas ganz ungewoenliches sein musste.
    Und als er nach draussen trat, ueber das Puzzle stolperte, und kopfueber in den Schnee fiel, wusste er dass dieses Puzzle vorher noch nicht dagewesen war.

    Er nahm es also mit ins Haus, schnueffelte vorsichtig daran, und wusste, oder dachte sich zumindest, dass damit eine neue Aera in seinem Leben beginnen wuerde.

    Und recht hatte er. Er legte es so oft auseinander und wieder zusammen, bis der Schnee ganz weg geschmolzen war, und vielleicht sogar so lang, bis die ersten Blumen zu spriessen begannen, das weiss ich nicht mehr soo genau.

    Oft, immer und immer wieder.

    Als es dann soweit war, also so weit, dass er einen Ersatz brauchte, weil immer das selbe ja dann doch langweilig wird, sammelte er Gegenstaende in seinem Haus zusammen, wie alte Regenschirme, zerbrochene Glaeser (der Sturm hatte bis ins Haus gewuetet), seine Socken, den kleinen Jupiter, den er mal zu Weihnachten bekommen hatte, und und und.

    Und bastelte daraus ein gigantisches Puzzle.

    Seine ganzes Haus war ein einziges Puzzlegebilde, also, es war dann auch schon ein bisschen schwer sich dort zurecht zu finden, ueberall Puzzleteile, in einer Ordnung die nur er erkennen konnte.


    Naja, und letztens wollt ich in die Strasse zu meinem Haus einbiegen, und da steht er mitten auf der Strasse, und schaut ganz jaemmerlich aus, und ich glaub er hat auch ein bisschen geweint.

    Vielleicht waer ich ja vorbei gefahren, naja, vielleicht, aber ich konnte gar nicht, es ist eine Einbahnstrasse das, und so schmal, dass ich beim besten Willen nicht vorbeifahren haette koennen.

    Ich haett ihn niedergefahren, und das waer dann doch zu schade gewesen, nicht.

    Ich steig also aus meinem Auto aus, und frag ihn was los ist, und er schluchzt, und meint, dass ihm nur ein kleines Stueck Papier fehlen wuerde, um es zu beenden, sein Werk, vielleicht ein Lottoschein, aber wirklich, in seiner Wohnung war nichts mehr zu finden, dass er haette verwenden koennen.
    Er hatte schon alles verwendet, alles verbaut.

    Naja, also ich weiss nicht wie ihr Kinder findet, aber, ich finde sie immer wieder gern.

    Hab ihn in meine Wohnung mitgenommen, und versprochen, mit ihm einen Lottoschein zu suchen.


    Sein Werk hat er bis heute nicht beendet, und, hmm, er wird es wohl nie beenden koennen... Manchmal bin ich so gierig einfach...

    Ich hab ihn dann gleich gegessen, konnte nicht widerstehn...



    #147Verfasserkobold (305866) 24 Mär. 07, 20:36
    Kommentar
    Schneeregen - Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume
    #148Verfasserkobold (305866) 24 Mär. 07, 20:37
    Kommentar
    “It’s quite a puzzle to me,” said Joe as he pointed at the street signs. Two of them, to be precise, one right on top of the other. Both were blue, with a white arrow going horizontally down the middle, pointing in oppostie directions. And both carried the unmistakeable lettering, “Einbahn.”
    “Which way do we go, Frau Blume?” he asked the girl whose hand he was holding. She gently kissed his cheek and shrugged her shoulders. “I don’t know, Mister Smith,” she smiled. “It doesn’t matter.”
    “You Germans are crazy,” he chuckled and pulled her along to the left. He’d been in Germany long enough to know that you didn’t have to walk very far in this town to find a “Tabak Trafik,” and that’s where the two were going this warm winter morning.
    “Damn weather,” he said, to no one in particular. Julia Blume put the hood over her winder coat over her head, but Joe, typical Californian that he was, walked around bareheaded. His longish hair was getting soaked.
    “What do you call this crap coming out of the sky again? Shnay ray?” he asked Julia.
    “Schneeregen,” she corrected him.
    “Whatever,” he laughed. “These damn ersatz snowflakes are driving me nuts. We are so out of here!”
    By the time they reached the nearest Tabak Trafik, Joe’s hair was dripping. “Finally,” he said, grabbing Julia’s hand tighter. “So where do you want to go after this, baby? Rome? Tokyo? New York?”
    Julia shrugged. “Not sure, Joe. Maybe Australia?”
    “With you and this,” he shouted as he pulled a piece of paper out of his jeans pocket, “we can go to the moon. Or even Jupiter!”
    They pushed the door open and entered the little shop. Immediately, the smells of te finest tabaccos from all over the world enveloped them. They walked up to the counter and waited for the little old man to amble over to them. As he came nearer, Joe handed him the paper, beaming.
    The old man squinted a few seconds as if blinded by the couple’s toothy grins. “Aha, ein Lottoschein...”


    Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf
    #149Verfasser dude (253248) 24 Mär. 07, 21:47
    Kommentar
    Der Faden wird heute drei Wochen alt, und die bisher benutzten Wörter lassen sich in dem folgenden Wortungeheuer zusammenfassen:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf



    Und hier die Liste der Autoren der 97 Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    Emily Chambers 18
    ad.joe 17
    dude 13
    nobody 12
    Riki 9
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, paelo, Rhapsody, sagittarius 3
    Leylura, mi, N.M.S. 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair, troll 1


    @N.M.S.: ich habe mir die Nummer 142 noch mal angesehen, und war ueberrascht, was, oder besser gesagt wen, man da alles so finden konnte ;-)
    @dude and others: if you write in English you can also use the corresponding English words
    #150Verfasser Emily Chambers (310963) 25 Mär. 07, 11:08
    Kommentar
    @Emily: I think it's actually a bit more of a challenge to write in English and use the German words; sometimes it's fun because a word may exist in both languages (such as Ersatz/ersatz or Angst/angst) but have slightly different meanings. It's up to you, though; it's your puppy. ;-)
    #151Verfasser dude (253248) 25 Mär. 07, 15:45
    Kommentar
    Ersatz - Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf

    About 5 thousand

    "Damned Jean, where would this bloody puzzle be?"
    Jupiter Tennessee wirkte ein wenig ungeduldig am Rücksitz der großen Limousine, die durch ein Einbahnsystem surfte wie ein rustikales Hausboot durch die mickrigen französischen Kanäle.

    Jean, Chauffeur und Kontaktmann zur Insiderbrigade in einer Person grinste wie ein breit getretener Maulwurf "Sir, alternatively I'd suggest, I play bloody Lotto with your last year Lotto ticket, if you excuse my common word choice. But we could have ideas!"

    Jupiter lächelte gelangweilt am sicheren Sitz "Your ideas, Jean! Move on, classy driver. We have to find this damned threefold computer puzzle. Its bloody urgent now."

    Der Chauffeur legte einen weiteren Zahn zu, bog mitten in einer Allee ab "Bloody, what's this!", überquerte erst eine steppenartige Fläche, dann ein Blumenbeet und fuhr schließlich durch ein Tor auf einen großen gepflegten Rasen.

    Der Chauffeur stoppte in der Mitte und konnte sich kaum halten vor Lachen. "You have five thousand lawn squares here, in this famous stadium, Sir. In each of those you'll find one part of your puzzle!"

    (Please, dear reader, deposit any donations regarding my English - or corrections even - over there in the featuring counting thread)

    Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf
    #152Verfasser ad.joe (236303) 25 Mär. 07, 20:37
    Kommentar
    Puzzle – Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf

    Der Frühling hatte grad begonnen, da hatte des Meier's Frau im Lotto gewonnen. Der Lottoschein war gültig gut, fast bis zum Jupiter schallte ihr Jubelsruf.

    Das ist ja klasse, das freut mich sehr, jetzt muss erst mal eine Blume her.

    Diese hab ich schnell in Meier's Garten gepflückt, den alten Herrn Maulwurf hat dies nicht verzückt.
    War er doch völlig vertieft in ein Puzzle, welches er als sehr knifflig empfand.

    Als ich verliess, des Gewinner's Garten, bekam ich n'Lachkrampf, einen richtig harten.
    Doch später dann verging mir das Lachen, als ich ohne etwas zu ahnen, in der Einbahn begann, rückwärts zu fahren.

    Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft
    #153Verfasser Leylura (306183) 26 Mär. 07, 10:22
    Kommentar
    Aus Greiners Schreibwaren- und Lottoannahmegeschäft war heftiger Tumult zu hören. Etliche neugierige Kleinhöbinger versammelten sich vor der Türe und blockierten dadurch die enge Einbahnstraße. Nur Fräulein Vögele drängte sich ungeniert zwischen die Menge und trat ein, mußte sie doch die Ursache ergründen.

    Herr Greiner, Herr Niedermeyer und Frau Handtfest disputierten aufs Heftigste.
    „Das ist mein Lottoschein, ich tippe immer diese Zahlen“, keifte Frau Handtfest.
    „Jetzt reden Sie doch nicht so einen Quatsch daher, das ist mein Schein, die Zahlen haben einen tieferen Sinn!“ bellte Herr Niedermeyer zurück.

    „Ich habe nur den Schein von der Theke genommen und kann deshalb beim besten Willen nicht sagen, wer von Ihnen jetzt die 2 Euro fünfzig gewonnen hat“, Herr Greiner fühlte sich unschuldig, „das müssen Sie schon unter sich ausmachen!“.

    Fräulein Vögele, auf den Weg zu ihnen, stolperte über den Staubsauger der Marke „Jupiter“, welchen Frau Greiner einfach so im Wege herumliegen hatte lassen und fiel gegen Herrn Niedermeyer.

    Dieser, sowieso erbost, da er seinen Gewinn in Gefahr sah, schubste Fräulein Vögele sehr unsanft mit den Worten, „Legen Sie sich doch eine neue Brille zu, wenn Sie nichts sehen!“ weg in Richtung Frau Handtfest.

    Frau Handtfest wiederum, welche seit dem letzten Wettbewerb „Jede Blume macht unser Dorf schöner“ nicht gut auf Fräulein Vögele zu sprechen war, hatte diese doch ihren Vorgarten als „Unkrautzuchtstätte und Maulwurfserholungsheim“ deklassiert, bewies, daß die Redensart „nomen est omen“ bei ihr durchaus zutraf und bugsierte sie sofort wieder zurück.

    Herr Niedermeyer konterte und Fräulein Vögele flog wie ein Pingpongball zwischen den beiden hin- und her.

    Herr Greiner als Zuschauer in der ersten Reihe bekam einen Lachkrampf, welchen er aber geschickt als Hustenanfall tarnte. Unter Aufbietung aller Kräfte keuchte er, „Bitte, meine Herrschaften, nehmen Sie doch Vernunft an. Wir sind hier doch nicht im Kindergarten!“

    Doch seine beschwichtigenden Worte kamen zu spät, Durch den Schwung, den Fräulein Vögele bekam, flog ihr ihre Einkaufstasche aus der Hand, knallte gegen die Thekenkante und fiel runter. Man hörte es erst klirren und danach ergoß sich eine Flüssigkeit über den Boden.

    „Mein Multivitaminsaft!“ belferte Fräulein Vögele, „mein teuerer Saft aus der Apotheke! Ich verlange Schadensersatz!“

    Herr Niedermeyer und Frau Handtfest sahen sich im besten Einvernehmen an.
    „Herr Greiner, bitte zahlen Sie Fräulein Vögele die 2 Euro fünfzig aus“, ertönte es wie aus einem Munde.



    Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf – Multivitaminsaft - Käfig
    #154Verfassernobody (236226) 26 Mär. 07, 11:45
    Kommentar
    Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig

    Lena zerküllte den Lottoschein, den sie sich am Vortag gekauft hatte. Sie hatte nichts gewonnen, dabei hatte sie diesmal so sehr gehofft, wie noch nie, aber sie hatte kein Glück. Da sie ihren Job jetzt nicht an den Nagel hängen konnte musste sie wohl oder übel in die Bar von Marlin. Die Bar war der übliche Aufenthaltsort eines gewissen Mr. K, sein richtiger Name war unbekannt, aber in Geheimdienstkreisen galt er als Mafiaboss, obwohl selbst das nicht sicher war. Lena sollte sich undercover ermitteln um die genauen Strukturen zu erkunden. Hierzu hatte sie sich vor 6 Tagen eine grössere Summe von ihm geliehen. Morgen war als Stichtag für die Rückgabe vereinbart worden. Der Plan sah jetzt so aus, dass sie nicht bezahlen konnte und ihn fragen sollte, ob sie die Summe abarbeiten konnte. Um für Mr. K interessant zu werden, hatten ihr ihre Kollegen vom Geheimdienst ihr eine neue Identität mit einen zweifelhaften Ruf verpasst: Linda Blum, so lautete der Name, war mit allen Wassern gewaschen und eine skrupellose Diebin, die im Nahkampf erfahren war und auch mal für einige Monate im Gefängnis war. Lena hatte sich alle Einzelheiten genauestens gemerkt, schliesslich hing ihr Leben davon ab. Sie hatte solche undercover Missionen schon öfter durchgeführt, jedoch war der Auftrag als Maulwurf diesmal auf eine wesentlich längere Zeit angelegt als zuvor. Der Name Linda war nicht von ungefähr gewählt, die Hoffnung war, dass sie sich schneller an einen Namen gewöhnen würde, der ihrem eigenen ähnlich war.
    Schliesslich bog sie in die Einbahnstrasse ab, in der die Bar lag. Sie betrat die Bar und bestellte sich erstmal ein Getränk. Eigentlich hätte sie viel lieber einen Saft gehabt, da es noch früher Nachmittag war und gerade der Multivitaminsaft auf sie besonders einladend wirkte. Jedoch musste sie auf ihr, oder besser Lindas Image achten und bestellte etwas härteres. Mit dem Drink in der Hand machte sie sich nun auf, um das Hinterzimmer zu betreten. Die unauffällig platzierten Leibwächter von Mr. K liessen sie nach einem kurzen Blick passieren. Wahrscheinlich erinnerten sie sich noch an sie. Mr. K schaute sie kurz an, bevor er ihr wieder den Rücken zudrehte, und begrüsste sie mit den Worten "Da ist ja die hübsche Blume. Wir hatten doch morgen verabredet, hast du das Geld jetzt schon, oder bist du gekommen um mir zu sagen, dass du nicht zahlen kannst?", er wirkte ziemlich wütend. Nachdem sie ihm jedoch angeboten hatte für ihn arbeiten zu wollen zeigte er sich überraschend kooperativ. Er sagte, er hätte schon von ihr gehört, von ihrer Zeit im Gefängnis und so, er fragte sie, was sie denn falsch gemacht hätte, damit sie es diesmal vermeiden würde, denn Mr. K würde persönlich aufpassen, dass sie diesmal nicht wieder im Käfig landen sondern vorher kaltgestellt werden würde.
    Lena versuchte diese unverblümte Drohung zu ignorieren, so waren die Regeln des Geschäfts. Natürlich würde ihr das nicht nochmal passieren, sie würde sich ihre Komplizen nächstes mal besser aussuchen.
    Das würde er auch hoffen, erwiderte Mr. K und schickte mit einer Handbewegung alle Anwesenden aus dem Zimmer. Scheinbar hatte er etwas mit ihr zu besprechen, was unter vier Augen bleiben sollte.
    Kaum hatten seine Komplizen das Zimmer verlassen drehte er sich richtig zu ihr um. Irgendetwas in seinem Gesicht schien ihr bekannt vorzukommen, und Linda hatte plötzlich Angst aufzufliegen. Sollte das ihr Ende sein? Als Mr. K dann aber die Sonnenbrille abnahm erkannte sie ihn. Es war Patrick, ein FBI-Agent, den sie während ihrer Tätigkeit mal kurz kennen gelernt hatte. Er sagte ihr sehr leise, dass er schon seit einigen Monaten als Maulwurf arbeiten würde, und gerne bereit wäre sie bei den Mafiabossen einzuführen und mit ihr zusammenzuarbeiten, sollten ihre Vorgesetzten dem zustimmen.
    Linda war so erleichtert, dass sie nur mit mühe einen Lachkrampf unterdrücken konnte, denn obwohl sie zu zweit im Raum waren, konnte man ja nie wissen, wer an der Tür lauschte.


    Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum
    #155Verfasser Emily Chambers (310963) 26 Mär. 07, 18:54
    Kommentar
    Aus dem Kleinhöbinger Tagesanzeiger, Vermischtes:


    Als am Samstagmorgen Herr Mayinger aus Euerwang Zuchtkaninchen Schorschle in seinen Käfig setzen wollte, um zu einer Ausstellung zu fahren, stellte er fest, daß das Tier aus seinem Gehege verschwunden war.

    Der zuerst vermutete Verdacht eines Diebstahls erwies sich als nicht stichhaltig. Die Überprüfung des Geländes ergab, daß sich ein Maulwurf unterhalb der Einzäunung einen Tunnel gegraben hatte, welchen Schorschle dann als Fluchtweg benutzte.

    Schorschle gehört zur Rasse „Blauer Wiener“, wiegt fünf Kilogramm und sein Fell ist von dunkler Grundfärbung mit einem graublauen Schimmer. Für die Wiederbeschaffung wurde von seinem Besitzer eine Belohnung von 100 Euro ausgesetzt.

    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

    Einen wahren Albtraum erlebten gestern in den späten Nachmittagstunden die Angestellten des Getränkemarktes Fumy. Sie sahen einen vermummten, dunkel gekleideten Mann mit ihrem Chef in die hinteren Lagerräume gehen. Gleich darauf hörten sie Schüsse fallen, worauf sie sich in Sicherheit brachten und über Handy die Notrufnummer 110 wählten.

    Die Polizei, welche fünf Minuten später mit drei Einsatzwagen zur Stelle war, umzingelte den Laden und forderte den Täter auf, mit erhobenen Händen herauszukommen.
    Nach ein paar Minuten öffnete sich die Türe, zwei Männer traten zögernd, die Arme hinter den Kopf verschränkt, hervor und wurden von den Polizisten in Empfang genommen.

    Wie es sich aber nach dem ersten Verhör herausstellte, handelte es sich bei den Männern einmal um den Besitzer selbst und um Pfarrer Grimm.
    Dieser kam gerade vom Zahnarzt, wo er sich einer Wurzelbehandlung unterzogen hatte. Um seine schmerzende Wunde nicht der Kälte und dem Schneeregen auszusetzen, hatte er sich eine Schimütze übergestreift und zudem noch einen dicken Schal um den Hals gewickelt.

    Die vermeintlichen Schüsse entpuppten sich als eine zu nahe an der Heizung gelagerte Kiste mit Multivitaminsaft, welcher gärte und explodierte.

    Nach dem ausgestanden Schrecken gab Herr Fumy spontan eine Errettungsparty, zu welcher seine Angestellten, Pfarrer Grimm und die Polizisten eingeladen waren.

    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

    Ohne Verletzung verlief ein Auffahrunfall in Schutzenbach. Eine Schülerin der Fahrschule Eisenhofer hielt ordnungsgemäß an einem Stopschild, legte jedoch danach aus Versehen den Rückwärtsgang ein und fuhr mit Vollgas wieder in die Einbahnstraße hinein.
    Ein Kleinlaster konnte nicht mehr ausweichen und es kam zu einem Zusammenstoß. Der entstandene Sachschaden beträgt ca. 3.000 Euro.
    Bis das Fahrschulauto repariert ist, fallen alle Unterrichtsstunden aus. Die Höhe des Verdienstausfalls gibt Herr Eisenhofer mit 1.500 Euro an.

    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

    Ins Klinikum Kipfenburg wurde vergangene Woche ein Patient eingeliefert, welcher von heftigen Lachkrämpfen heimgesucht war. Die Ursache dieser Anfälle konnten die behandelnden Ärzte noch nicht einwandfrei ermitteln.

    Herr S., ein Bauer aus Mettenbach, gab an, an einer seltsamen Blume, welche er bei einem Waldspaziergang gefunden hatte, gerochen zu haben und daraufhin hätten sofort die Lachanfälle begonnen. Leider konnte Herr S. nicht mehr die Stelle benennen, wo er die Blume erst gepflückt und dann weggeworfen hatte.

    Dr. med. Ruthard gab beim Interview zu, noch nie einen Fall mit solchen Symptomen erlebt zu haben. Herr S. verbleibt zur weiteren Beobachtung noch im Klinikum.

    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

    Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig – Albtraum - Pullover
    #156Verfassernobody (236226) 26 Mär. 07, 23:00
    Kommentar
    Persönliches Geständnis
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    So ein Hotelaufenthalt hat etwas für sich. Ich rechne schon mal für mein Frühstück mit gut und gerne eineinhalb Stunden, bis ich so mit allem durch bin. Es fängt mit mindestens zwei gekochten Eiern an, alternativ oder auch nicht alternativ einem großen Teller voll Rührei oder Speckomelette und endet mit drei Portionen Obstsalat. Dazwischen liegen dann diverse Leckereien wie Marmeladebrötchen, Spezialmüeslis oder gebratene Pilze oder was gerade als Tagesempfehlung ansteht. Einzig vor den kargen Joghurttöpfen hüte ich mich und an den Blumen rieche ich nur.
    Und nach dem ersten Gang zum Buffet schon werfe ich den Pullover ab.

    Die laufend und nebstbei konsumierten Mengen an Kaffee, Orangensaft, Grapefruitsaft und Multivitaminsaft sind wohl nicht extra zu erwähnen. Und natürlich greife ich zum Schluss noch ausgiebig in die Obstschale, als Wegzehrung bis zum Zimmer. Ja, manch gestandener Mann, der mindestens um 80 Prozent schwerer wiegt als ich, kann sich Ansätze zum Lachkrampf nicht verkneifen, wenn er sieht, wie ich immer und immer wieder aufstehe, zum Frühstücksbuffet hirsche, mich dort wie ein Maulwurf durchwühle und voll bepackt zurückkomme. Ganz ehrlich, ich wäre doch dumm, wenn ich das nicht täte, erstens ist ja alles im Preis enthalten und zweitens soll ich es verkommen lassen? Da wird es womöglich weggeschmissen. Und mich zu zieren, "Ach, ich bin meist appetitlos, muss mich morgens und überhaupt zwingen, etwas zu essen", liegt mir einfach nicht, ich haue rein, wenn es mir schmeckt oder wenn ich Hunger habe und Hunger habe ich natürlich immer und es schmeckt mir auch immer.

    Geregelte Ernährung muss einfach sein, deshalb nehme ich auch immer dann, wenn es Suppe gibt, gleich 4 Teller davon. Und wenn Freunde von mir ihre Pizza im Lokal nicht schaffen, dann warte ich schon darauf, dass sie endlich ihr übrig gebliebenes Pizzadrittel an mich weiterreichen, da ist es dann auch egal, ob mich mehrere damit versorgen oder nur zwei oder drei. Ein Albtraum eigentlich, solche Wenigesser, die gehören in den Käfig, da verdient der Wirt ja nichts, wenn ein Pärchen zusammen nur eine Pizza nimmt, aber ich freue mich, dass ich vielleicht endlich mal satt werde.

    Auch heute noch legendär unter Kollegen ist eine Marswette, obwohl sie für mich keine Herausforderung war. Lächerliche 10 Marsriegel in 5 Minuten, das war nicht mal ganz ein halbes Kilo von dieser klebrigen tollen Masse und die letzten beiden Riegel konnte ich noch so richtig langsam genießen, hatte schließlich trotzdem 25 Sekunden Reserve.

    Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig – Albtraum - Pullover - Schwadroneur
    #157Verfasser ad.joe (236303) 27 Mär. 07, 10:54
    Kommentar
    Schwadroneur kennen LEO und ich nicht.
    #158Verfasser hermarphromoose (169674) 27 Mär. 07, 13:23
    Kommentar
    Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig – Albtraum - Pullover – Schwadroneur


    Liebe Redaktion des Kleinhoebinger Tagesanzeigers,

    jetzt muss ich mir doch mal Luft machen – laecherlicher geht’s ja kaum, ich hab ja beim Lesen ihrer Abteilung „Vermischtes“ einen Lachkrampf gekriegt und beinah meinen Multivitaminsaft verschuettet! Der Herr Mayinger soll sich mal nicht so anstellen mit seinem blauen wiener Maulwurf oder was das ist. Da gibt es echtes Elend in der Welt, einem boesen Albtraum gleichkommend, und der alte Schwadroneur jammert nach seinem Karnickel! Laecherlich! In den Kaefig gehoert ja wohl der Herr Mayinger, jawoll! Und das die Fahrschule innerhalb geschlossener Ortschaften ueben laesst gehoert schon lange verboten. Wo soll das denn noch hinfuehren mit der Jugend von heute fragt man sich. Nicht mal mehr einen Pullover wollen die ueberziehen wenn es draussen kalt ist. Un dann noch zu dieser angeblichen Blume – den Herrn S. Sollten sie mal lieber auf Drogen testen! Ein Bekannter der Schwester meiner Nachbarin war naemlich in den 60ern bei so einer zwielichtigen Veranstaltung und da haben sie auch alles moegliche gesehen angeblich und Lachkraempfe gekriegt und so und das war von all den Drogen, die da wo hiessen ElseD oder so.
    Also demnaechst recherchieren sie Ihre Geschichten mal besser anstaendig.

    Mit freundlichen Gruessen, Ihre Frau Voegele.

    Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig – Albtraum - Pullover – Schwadroneur - Woodstock
    #159VerfasserRiki (301129) 27 Mär. 07, 19:06
    Kommentar
    Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock

    Wie war das noch damals bei Woodstock? Party ohne Ende oder? Was für ein Albtraum!
    Wie komme ich da überhaupt drauf? Der Pullover in Kombination mit dem Multivitaminsaft von vorhin hat bestimmt Schuld! Was auch sonst ...
    Ähh, wo war ich gerade? Ach ja, ich muss aus diesem verdammten Käfig raus! Sowas kann auch nur mir passieren, beim Käfigsaubermachen eingeschlossen ... ich glaube, meine Papageien bekommen gleich einen Lachkrampf. Gott ist das peinlich, dieser spannende Schwadroneur von gegenüber scheint sich auch bestens zu amüsieren.
    Ahh, geschafft, endlich komme ich hier wieder raus!

    weiter geht es mit:
    Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendezvous
    #160Verfasser Rhapsody (236656) 27 Mär. 07, 20:09
    Kommentar
    Der alte Schwadroneur, da sitzt er an der Theke
    In sich gesunken und doch etepetete.
    Den Multivitaminsaft vor sich, unberührt
    Ein Bier daneben, so sitzt und so verliert
    Er sich im Tiefsten der Gedanken

    Ein Opfer sucht er sich, ein Rendezvous
    Mit einem Menschen, den er dann im Nu
    Verschütten kann mit Worten, eben
    Umhüllen mit dem Albtraum, der sein Leben
    Darstellt, sein ruinöses Wanken

    Von Woodstock will er dann erzählen
    Vom Trampen durch Amerika, vom Quälen
    Seines Geistes mittels Drogen
    Vom Käfig, in den hinein geflogen
    Er doch war, versehentlich

    Doch niemand kommt und niemand hört
    Und keiner spricht und keiner stort
    Ihn alten Schwadroneur, da sitzend an der Theke
    In sich versunken, stoisch etepetete,
    Und schweigt er noch so flehentlich.


    Weiter mit Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock – Rendezvous - Pflege

    #161Verfasser dude (253248) 28 Mär. 07, 02:54
    Kommentar
    Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock – Rendezvous - Pflege

    Woodstock saß auf der obersten Stande seines Käfigs im Garten des Hauses auf der Schwäbischen Alb. "Traumhaftes Wetterchen heute", dachte er und beobachtete im Fernseher den alten Schwadroneur Genscher in seinem gelben Pullover (oder war es ein Pullunder?) bei seinem Rendezvous mit seiner Geschichte und der üblichen Kontaktpflege.

    Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock – Rendezvous - Pflege - Torwarthandschuh
    #162Verfasser sagittarius (254521) 28 Mär. 07, 09:19
    Kommentar
    Pflegers zweiter Fall
    ----------------------

    Kleinhöbings Ortsbildpfleger stellte seinen ersten Fall in die Ecke, der war ja gelöst, z.B. mit: Ich muss, der Bürgermeister will, Kleinhöbing hat. Die Struktur der Nominative hatte er damit intus!

    Abends im Gasthaus des Woodstockpullovers, das Gasthaus schaute schon genauso heruntergekommen aus wie der ausgestellte Pullover des Alt-Woodstockfans, war ihm ein alter Schwadroneur untergekommen, der Pfleger dachte sich nichts dabei, aber wurden eigentlich keine jungen Schwadroneure mehr herangezüchtet? Die Rede des Schwadroneurs triefte förmlich vor vierten Fällen, er besitze Häuser, er hätte Mädchen gekannt, er hätte Reisen gemacht. Die sich vor den Akkusativen eingeschmiegt habenden hochgestochenen Adjektive verschwitzte des Pflegers Hirn, sie waren ihm ein Albtraum des Fremdwortwesens.

    Des Pflegers Gedanken auf dem Weg nach Hause beschäftigten sich sporadisch auch mit dritten Fällen, dem Dativkomplex zuliebe, er gab dem Staat, der Bürgermeister brüllte mit ihm, Kleinhöbing drohte ihm, das war alles nicht beruhigend.

    Nachdem er seinen alten Torwarthandschuh, dessen Sinn sich inzwischen ins Prosaische der Küchenarbeit verlagert hatte, wieder weggelegt hatte, überlegte er zunächst, die ersten Fälle wieder auszugraben, die waren lösungstechnisch am übersichtlichsten. Aber dann begab er sich doch ins Cafe des Rendezvous, es war eigentlich Kleinhöbings Beitrag zur Spargastronomie, und las in der vorletzten Ausgabe der Kleinhöbinger Postille. Da stand doch was von einer Genitivinitiative, was das wohl war, zwischendurch fiel auch das Vokabel der Genetivinitiative, sicher eine ländliche Abart davon. Jedenfalls wurde die Trauer über den zunehmenden Schwund des zweiten Falls breitgetreten.

    Da ihm ein zweiter Fall gut zu seiner bisherigen Sammlung exquisiter Grammatikfälle passte, nahm sich unser guter Pfleger des Kleinhöbinger Ortsbilds vor, zusätzlich zu seiner Beschäftigung mit dem ersten, dem vierten und dem dritten Fall für den Fortbestand des zweiten Falles zu sorgen.

    Zumindest auf lokaler Ebene war damit das Aussterben des Genitivs fürs Erste verhindert. Der Pfleger gab sich dem Genuss des Augenblicks hin, erfreute sich an der Zuckermenge des Kaffees und erforschte den Haben-Kontostand seines Bankkontos bis zur nie erlebten Schönheit der Dreistelligkeit. Beglückt trug er ab nun seine vier Fälle mit sich, in jedem Fach seiner Aktentasche einen.

    Pullover - Schwadroneur - Woodstock – Rendezvous - Pflege - Torwarthandschuh - Point
    #163Verfasser ad.joe (236303) 28 Mär. 07, 09:59
    Kommentar
    dude, das Gedicht war toll!
    #164Verfasser ad.joe (236303) 28 Mär. 07, 10:01
    Kommentar
    stimmt, dude, wirklich schön.
    #165Verfasser sagittarius (254521) 28 Mär. 07, 10:21
    Kommentar
    Fräulein
    Eusephia Vögele
    Am Anger 32
    Kleinhöbing



    Liebes Fräulein Vögele,

    vielen Dank für Ihren Brief vom 27. März dieses Jahres.
    Entschuldigen Sie, daß ich erst jetzt zur Beantwortung komme, aber ich habe mir sehr, sehr lange überlegt, wie ich Ihnen am besten helfen kann.


    Wie ich aus Ihrem Schreiben entnehmen konnte, mußten Sie sich Luft machen und litten unter Krämpfen. Diese Atemnot (Dyspnoe) kann, muß aber nicht, Ausdruck eines sich entwickelnden Asthmas sein. Um sicher zu gehen, rate ich Ihnen dringend, Ihren Hausarzt aufzusuchen.


    Des weiteren schreiben Sie, Sie leiden unter Albträumen, in welchen Sie das männliche Geschlecht, besonders einen, den Sie selbst als Schwadroneur bezeichnen, in Käfige sperren.
    Fräulein Vögele, kann es sein, daß Ihr Sexualleben unbefriedigend ist, Sie sich einsam fühlen und sich nach einem Partner sehnen?
    Um einen Mann kennenzulernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können in unserer Zeitung eine Kontaktanzeige aufgeben, Sie können einem Verein beitreten, und mittlerweile hat sich auch das Internet als Kontaktbörse etabliert.
    Sie müssen nur den Mut für den ersten Schritt aufbringen, dann steht einem Rendezvous mit dem Mann Ihrer Träume nichts mehr im Wege.
    Doch bitte, erschrecken Sie Ihren Freund nicht gleich mit Ihren sexuellen Phantasien! Eine Romanze erfordert viel Fein- und Fingerspitzengefühl und ist wie eine zarte Blume zu behandeln, zu deren Pflege Sie doch bestimmt keinen Torwarthandschuh anziehen würden?


    Ihr nächstes Problem ist leicht zu lösen. Sie müssen natürlich nicht immer die neueste Mode mitmachen und sich alle Jahre etwas Neues leisten.
    Sie leben im Elend, haben Sie in Ihrem Brief erwähnt. Wie wäre es deshalb, wenn Sie ihre alten Pullover etwas aufpeppen? Einfarbige Jumper können Sie mit bunten Wollresten besticken, bunte Sweater hingegen einfarbig umsäumen. Ich habe mit Frau Nagel aus dem Handarbeitsgeschäft gesprochen; sie ist gerne bereit, Ihnen ein paar Wollreste zu überlassen. Wir möchten doch, daß Sie zu Ihrer ersten Verabredung hübsch und adrett erscheinen.


    Der nächste Punkt hingegen ist wieder schwerwiegend. Wie ich annehme, ist die „zwielichtige“ Veranstaltung, die Sie mit Ihrer Schwester, Ihrer Nachbarin und Ihrem Bekannten besucht haben, Woodstock gewesen?
    Ich gebe zu, daß zu dieser Zeit fast alle einmal in Versuchung kamen, mit Drogen zu experimentieren.
    Aber, liebes Fräulein Vögele, wenn Sie es bis heute, das heißt, nach fast vierzig Jahren, noch immer nicht geschafft haben, ohne LSD auszukommen, brauchen Sie rasche, professionelle Hilfe. Bitte wenden Sie sich unbedingt an unsere Drogenberatungsstelle im Dorf.
    Diese befindet sich im Pfarramt und hat täglich von 10-11 Uhr geöffnet.
    Ich bin überzeugt, Frau Finsterle wird Sie von Ihrer Sucht befreien können.


    Etwas haben Sie nicht angesprochen, Fräulein Vögele. Aus Ihren Zeilen ist zu lesen, Sie haben sich in der Schule sehr schwer getan, und ich nehme an, Sie leiden noch heute unter Ihrer Rechtschreibschwäche und schämen sich dafür. Das brauchen Sie nicht, Fräulein Vögele, Ihnen kann auch heute noch geholfen werden.
    Rufen Sie einfach die Internetseite „Magic Point - Ein Treffpunkt für das Unterrichtsfach Deutsch!“ auf und Sie werden schon nach kurzer Zeit merken, wie sich Ihr Schreibstil verbessert.


    Ich hoffe sehr, zur Lösung Ihrer Probleme beigetragen zu haben und würde mich freuen, wieder einmal von Ihnen zu lesen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Frau Renate

    Kleinhöbiger Tagesanzeiger
    Abteilung Lebenshilfe, Wettervorhersage und Horoskope



    Schwadroneur - Woodstock – Rendezvous - Pflege - Torwarthandschuh – Point - Kommode
    #166Verfassernobody (236226) 28 Mär. 07, 15:05
    Kommentar
    Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode

    "Hallo alter Schwadroneur, suchst du wieder wen zum tratschen?"
    "Ach Paul, nett dich mal wieder zu treffen, wir haben uns ja Ewigkeiten nicht mehr gesehen!"
    "Stimmt, sag mal, wie geht es denn deiner Frau?"
    "Der geht es prima. Du, unsere Tochter hat morgen ihr erstes Rendevous, und ich soll ihr da noch sowas kaufen, irgendein Pflegemittel für die Haare."
    "Ja? Ist sie dafür denn schon alt genug?"
    "Sag mal, wir haben die Tage noch drüber gesprochen, du und die Rosi, wo habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?"
    "Aber Klaus, da warst du doch bei. Erinnerst du dich nicht mehr? Das war doch auf Woodstock!"
    "Jetzt binde mir hier keinen Bären auf, die Rosi war da doch ganz sicher nicht!"
    "Doch, das Mädel, was immer bei uns gesessen hat und über die Pointen in deinen Witzen gelacht hat, das war die Rosi. Wir haben uns dann nach Woodstock noch öfter getroffen und dann geheiratet."
    "Na wenn du das sagst."
    "Wie geht es dir denn? Spielst du noch Fussball?"
    "Nein, die Torwarthandschuh habe ich schon lange in der Kommode verstaut. Du, ich muss jetzt!"
    "War nett dich getroffen zu haben"
    "Ja, war schön mal wieder mit dir zu reden. Bestell schöne Grüße."
    "Mach ich, du aber auch."


    Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift
    #167Verfasser Emily Chambers (310963) 28 Mär. 07, 17:50
    Kommentar
    Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode – Gift

    Sehr geehrte liebe Frau Renate,

    wie recht sie ja haben, wie sie mich durchschaut haben, hach wie ich Ihnen danken muss!. Ihr furchtbar netter Brief hat ja so viele Anregungen beinhaltet, da dachte ich, ich fang mal mit dem Naheliegenden an - Bitte veroeffentlichen Sie doch meine kleine Suchanzeige in Ihrer naechsten Samstags-Ausgabe, waere Ihnen sehr verbunden. Ueber meine Fortschritte betreffs Ihrer weiteren Empfehlungen werde ich sie herzlich gerne auf dem Laufenden halten.


    „Junggebliebene Mit-Fuenfzigerin ist auf der Suche nach ihrem ganz persoenlichen „Woodstock“. Wenn Du romantisch bist wie die Kommode meiner Grossmutter, in Torwarthandschuhen genauso gut aussiehst wie im Smoking, Mir bei der Pflege meines Gartens und meiner Bekanntschaften helfen willst, wenn Du gleich „auf den Point“ kommst und nicht Gift und Galle spruehst wenn mal was schiefgeht – DANN bist Du der Richtige fuer mich und aus dem ersten Rendevous kann so sehr viel mehr werden...“


    Mit talala-Gruessen...Ihr Fraeulein Voegele

    Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode – Gift - Klimaanlage

    #168VerfasserRiki (301129) 28 Mär. 07, 19:41
    Kommentar
    nobody, ich hab mich ja koestlich amuesiert ueber Deine Geschichte!! Ist Fraeulein Voegele doch noch durchschaut worden ;-)
    #169VerfasserRiki (301129) 28 Mär. 07, 19:42
    Kommentar
    „Diese zusätzlichen Abendtrainings gehen mir ganz schön auf den Senkel, schließlich sind wir Amateure und müssen unseren Lebensunterhalt noch anderweitig verdienen!“. Alfons Barth, Schlußmann bei „Haudraufundschluß“ und noch so nebenbei Malermeister, streifte sich den linken Torwarthandschuh über, den rechten legte er neben sich auf die Bank.

    „Du müßtest täglich üben, vielleicht hältst Du dann irgendwann auch einmal einen Schuß“ flachste sein Sportsfreund Gmelch, Wasserwart und für die Kleinhöbinger Wasserversorgung zuständig.

    „Wenn Du besser verteidigen würdest, käme es gar nicht zu Schüssen, welche ich dann halten müßte.“ Alfons schmiß seinen Handschuh Richtung Norbert, welcher ihn lachend auffing.
    Die beiden kannten sich schon ihr Leben lang und ihre Freundschaft vertrug solche Späße.

    „Habt ihr schon wieder a dispute?“ Michael Hobauer , Phillip Lehmann und Josef Weindel betraten die Umkleidekabine.

    „Eigentlich geht es um die Forderungen, die Bischoff bei der letzten Besprechung in den Raum gestellt hat. Also, ich habe nicht die Absicht, da mitzumachen.“ Barth sah seine Kameraden an, welche ihm nickend beipflichteten.

    „Ich habe nach dem Training ein Rendezvous mit dem Coach, da werde ich ihm sagen, daß wir geschlossen dagegen sind. No extra training, no bicycle tours und the roast pork and the beer lassen wir uns erst recht nicht verbieten“, verkündete Hobauer.

    „Dann treffen wir uns doch alle später in der Linde, dort kannst Du uns dann das Ergebnis des Gespräches mitteilen, schließlich betrifft es ja uns alle“ meinte Weindel.

    „Klar, das ist doch a point of honour!“. Michael Hobauer, Versicherungsvertreter, ließ gerne durchblicken, daß er seit einem Jahr Englisch an der Volkshochschule belegt hatte.

    „Was ist eigentlich mit meiner Kommode, die ich dir von einem halben Jahr zum Restaurieren gebracht habe?“ fragte Gmelch Lehmann.

    „Die nehme ich demnächst mal in Angriff.“

    „Na ja, wenn du sie mit dem Tempo in Angriff nimmst, wie du stürmst, dann kann ich ja noch drei Jahre darauf warten.“

    „Na hör mal, ich halte meine versprochenen Termine ein und euch bevorzuge ich sowieso. Ich mußte doch diese Türe vom Friseursalon einschieben“ protestierte Lehmann, „und außerdem macht mir mein Nacken wieder große Probleme. Die Klimaanlage im Büro ist Gift für mich.“

    „Warum hast du sie dann überhaupt eingebaut?“ wollte Gmelch wissen.

    „Edeltraut bestand darauf, und das Risiko eines Ehekrachs war mir zu groß; deshalb gab ich halt nach.“

    „Dann hast du jetzt ja einen offiziellen Grund, in den Massagesalon zu gehen und dir die Pflege von
    Susanne angedeihen zu lassen“ feixte Barth und die Männer verließen unter Gelächter den Raum.



    Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode – Gift – Klimaanlage - Toupet

    #170Verfassernobody (236226) 29 Mär. 07, 12:26
    Kommentar
    Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode – Gift – Klimaanlage - Toupet

    Der einsame Torwarthandschuh war sein trostloses Dasein in der Kommode satt. Niemals erhielt er die dringend benötigte Pflege und dieses abgelegte Toupet neben ihm war Gift für das zarte Leder. Und ewig dieses nervtötende Gesumme der Klimaanlage, da konnte man verrückt werden!
    Der Torwarthandschuh flüchtete sich wieder in seine Tagträume, wie schön wäre es zum Einsatz zu kommen und echte Bälle zu halten und den Gegnern die "Points" zu verwehren ...
    Ein harter Ruck riss ihn aus seinem Traum, die Schublade wurde geöffnet, ob man ihn diesmal herausnehmen würde?

    weiter geht es mit:
    Torwarthandschuh - Point - Kommode – Gift – Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige
    #171Verfasser Rhapsody (236656) 29 Mär. 07, 19:01
    Kommentar
    Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige

    Er ging die Strasse entlang, langsam und mühselig, als ob jeder Schritt eine neue Herausforderung ist, immer dem Sonnenuntergang entgegen. Endlich, nach langer Zeit hatte er es endlich geschafft und kramte in seiner Tasche nach dem Haustürschlüssel. Die Klimaanlage war wieder viel zu hoch eingestellt gewesen, und diese niedrigen Temperaturen waren wirklich Gift für ihn. Sein Rücken schmerzte und der Nacken war verspannt, und wofür? Niemand hatte heute auch nur etwas in seinen Hut geworfen. Niemand ausser der Witzbold, der sich über ihn lustig gemacht hatte und ihm einen Torwarthandschuh gegeben hatte. Sein erster Gang im Haus führte ihn ins Bad, dort angekommen setzte er sich vor den Spiegel und trug sorgfältig die Schminke ab. Er legte das Toupet mit den roten Haaren wieder in die Kommode. Nachdem sich der Clown wieder in einen Menschen verwandelt hatte, ging er in die Küche dabei fiel sein Blick auf die Zeitung, die er am Morgen nur unvollständig gelesen hatte. Die Rubrik "Meeting Point" lag offen auf dem Tisch. Aber er hatte nun wirklich keine Lust sich die Kontaktanzeigen anzusehen und beförderte die Zeitung unverzüglich ins Altpapier.

    Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben
    #172Verfasser Emily Chambers (310963) 29 Mär. 07, 19:35
    Kommentar
    Zwei Schlüssel konnten zusammen nicht kommen

    Schlüssel A1 und Schlüssel A2 sahen sich sehr ähnlich, hatten sonst keine weiteren Namen und sie liebten sich. Beide sperrten natürlich Objekt A, sie führten aber im Prinzip ein vollkommen getrenntes Leben, weil A1 von W aufbewahrt und sachgerecht verwendet wurde und A2 von M. Jeder der beiden Schlüssel wohnte praktisch am Mann, nur zu Zeiten sahen sich die beiden kurz auf einer kleinen Kommode in Objekt A.

    Schlüssel B1 und Schlüssel B2 sahen sich fast noch ähnlicher, hatten auch keine weiteren Namen, auch sie liebten sich und beide sperrten Objekt B, wessen sie hauptsächlich sommers ansichtig wurden. Sie führten aber ein noch strenger getrenntes Leben als Schlüssel A1 und A2, denn B1 wohnte im Mobil von W und B2 im Mobil von M. Oft waren beide dem Gift einer hochjubelnden Klimaanlage ausgesetzt, das war gar nicht gut und nur ganz, ganz selten sahen sie einander auf einem Servierbrett in Objekt B.

    Zwischen W und M herrschte lange Zeit großes Verständnis, doch was nutzte das A1 und A2 und erst recht B1 und B2, die noch etwas jünger waren. Ja, da sahen sich noch öfter A1 und B1 oder A2 traf B2, aber war das ein Trost? Doch, eines Tages hörten die Schlüssel etwas klingeln, es hörte sich an wie Scherben, obwohl nichts Reales zerbrach. Und Streit ging um Nichtiges wie Toupets und Haarfarbe, was angeblich mehr als Metaphern zählte.

    Nun, jeder der 4 Schlüssel überlegte, für sich, ob er schon beginnen sollte, Kontaktanzeigen zu lesen, aber das sollte angeblich ins Geld gehen und welcher Schlüssel hatte schon Geld.
    Und das Schlimmste, Schlüssel A2 sah lange Zeit sein Objekt A nicht und Schlüssel B1, welcher in Ws Mobil feststeckte, nicht das ihm bestimmte Objekt B. Schließlich ging das Gerücht über einen kommenden Schlüsseltausch um, welcher Schlüssel würde wohl mit welchem Tausch rechnen können?

    Der große Tag des Schlüsseltausches war gekommen, es war März, aber das Wetter war grausig, novemberhaft, die Schlüssel warteten gespannt. Zuerst wurde A2 von M ins Objekt A hochgetragen, landete dort auf der ihm altbekannten Kommode, ohne aber A1 zu sehen zu bekommen, obwohl A1 nicht weit sein konnte und dann warf ihn W in eine volle, stinkende Werkzeuglade. Anschließend wurde B1 von W aus ihrem Mobil geklaubt, er war schon ganz verstaubt von der langen Liegezeit und er wurde in dem Mobil von M deponiert. Er glaubte B2 zu riechen, war sich aber nicht sicher. Und später steckte ihn M in eine winzige Schmucklade, ganz wo anders, dort war's auch nicht schön drin.

    Was ist nun die Pointe der Geschichte? Wenn zwei Schlüssel und zwei Schlüssel nicht zusammen kommen können, wie sollen es wir Menschen!

    Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück
    #173Verfasser ad.joe (236303) 29 Mär. 07, 21:46
    Kommentar
    „Das Blonde Gift hat mich verlassen, mein Glück liegt in Scherben“ dachte er, legte sein Toupet auf die Kommode, schaltete die Klimaanlage aus und schrieb eine neue Kontaktanzeige.


    Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben – Glück - Wolldecke
    #174Verfassernobody (236226) 29 Mär. 07, 22:42
    Kommentar
    @ad.joe & sagittarius: many thanks for the kudos re the poem. It’s fun writing here, and it’s as much fun reading everybody else’s stories. There’s some pretty neat stuff here... keep up the good work.
    @nobody: great story in only 28 words! :-)

    Tony schaltete die Klimaanlage an. “Das ist ja wie im Backofen hier,” grunzte er. Mit dem linken Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn, wobei ihm das billige Toupet leicht ins Genick rutschte. Er schien es nicht zu merken. In der rechten Hand hielt er eine Glock 32 mit Magazinverlängerung, mit der er direkt auf Franks Herz zielte. Marie schrie kurz auf. “Halt die Klappe!” fauchte Tony sie an.
    Draussen vor dem Motel kroch der Verkehr wie eine endlose Schlange unter der brütenden Nachmittagssonne den Sunset Boulevard entlang. Es war September, die Touristen genossen noch die letzten heissen Tage, bevor sie wieder in die kalte Einöden des mittleren Westens oder Neuenglands, oder woher auch immer sie gekommen waren, zurückkehrten. Die Straßennutten, die vor dem Motel auf und ab liefen, nutzten das heiße Herbstwetter ebenfalls schamlos aus, indem sie in ihren extrem knappen Miniröckchen und –höschen den Strip entlang staksten.
    Je länger Tony mit der Pistole herum fuchtelte, desto nervöser wurde Frank. “Ich schwör’, ich weiß nicht wo die Knete ist,” raspelte er mit heißerer Stimme. Marie wimperte vor Angst und klammerte sich an Franks Arm. Sie trug nur eine Wolldecke, hatten sie und Frank doch gerade ein Schäferstündchen hinter sich. Tony war wenigstens so nett gewesen und hatte geduldig bis auf das stöhnende Ende gewartet, bevor er sich galant und unbemerkt mit einer gestohlenen Kreditkarte ins Innere des Motelzimmers gelassen hatte. Auf solche Sachen spezialisierte er sich nämlich. “Du wartest, bis sie den Höhepunkt erreichen, dann ist die Überraschung gleich noch viel größer,” erzählte er immer wieder gerne seinen Ganovenkollegen beim sonntäglichen Brunch.
    “Bist du eine von dort draussen?” fragte er Marie und schob sanft mit dem Lauf seiner Pistole die Decke von ihrer Brust. Dann pfiff er anerkennend. “Geil!” rief er ihr zu.
    Marie versuchte, ihre grossen Brüste wieder unter der Decke zu verbergen, doch Tonys bestens platzierter Pistolenlauf verhinderte das.
    “Was willst du denn mit einem Wichser wie Frank, Puppe?” fragte er sie spöttisch. “Ich hab’s doch gerade gehört, der kriegt im Bett nix auf die Reihe, und Geld hat er anscheinend genauso wenig wie Glück.”
    Tony lachte ihr dreckig ins Gesicht. Marie versuchte tapfer, sich ihr frechstes Grinsen aufzusetzen, wobei sie unabsichtlich ihre Zähne bleckte. “Wenigstens hat er aber guten Geschmack, unser Frankie Boy, nicht wahr?” laberte Tony sie weiter an.
    “Nein, ich bin keine von dort draussen,” antwortete Marie ihm plötzlich mit sanfter Stimme. Tony hielt abrupt inne. Diese Stimme, dachte er. Diese verdammt tiefe, fast männliche, reizende Stimme! Woher kenn’ ich die nur?
    “Frankie und ich lernten einander durch eine Kontaktanzeige kennen,” sprach Marie mit langsam weiter. “Wir werden heiraten.”
    Tony hörte kaum mehr zu. Er war völlig in Maries Bann. Er hörte zwar ihre Worte, verstand aber deren Sinn nicht mehr. Es war ihm auch egal geworden. Wie ein Gift wirkte Maries Stimme auf ihn, wie Curare lähmte sie ihn. Er musste sich setzen, ganz schwach war ihm geworden.

    “Nein, so eine Scheiße!” schrie eine Männerstimme plötzlich laut und zornig. Dem Schrei folgte ein kurzer Knall, und gleich darauf das Klirren von Scherben. Frank und Marie zuckten zusammen. Tony stöhnte. Er erinnerte sich jetzt. “Nein, nein , nein!” ächzte er. “Nicht schon wieder!”

    Der große Mann schob seinen Laptop mit einem jähen Ruck beiseite, stand auf und ging in die Küche. Dort holte er sich ein frisches Glas aus dem Schrank, schnappte sich eine halbleere Whiskyflasche und füllte das Glas bis zum Rand. Er blickte nachdenklich aus dem Fenster. Draussen fiel der Schnee, alles war weiss. “Scheiß Wetter!” zischte er.
    Er ging zu seinem Tisch zurück, setzte sich und zog seinen Laptop wieder an sich heran. “Also, nochmal von vorne dann,” brummelte er, nahm einen langen Schluck und fing an, in die Tasten zu hauen:

    Tony schaltete die Heizung ein. “Das ist ja wie im Gefrierfach hier,” grunzte er, während von draußen her der Weihnachtsverkehr Brooklyns ins Innere des abgesifften Motelzimmers dröhnte. Mit der Linken zog er sich die Mütze tiefer ins Gesicht, während er in der Rechten eine Beretta Px4 Storm hielt, mit der er direkt auf Franks Herz zielte....

    Weiter mit: Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben – Glück – Wolldecke - Kasperltheater

    #175Verfasser dude (253248) 30 Mär. 07, 04:23
    Kommentar
    Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben – Glück – Wolldecke - Kasperltheater

    "Guck mal, Herr Friederich trägt heute wieder dieses Toupet" kichert Lise, während sie aufsteht und die Kaffeemaschine ansteuert. "Gruselig, so wird er nie Glück bei den Frauen haben" erwiedert Tina, sich bückend um die Klimaanlage herab zu stellen. Fröstelnd zieht sie die leichte Wolldecke fester um sich. Ihr ist immer kalt. "Ich wette der liest aufmerksam jedes Wort in der Kontaktanzeige der Tageszeitung" brummt die mollige Berti, welche gerade die Scherben ihrer Tasse, die ihr kurz zuvor heruntergefallen war, vom Boden pflückt. Plötzlich geht die Tür auf, und der Chef platzt herein, einen hochroten Kopf auf den Schultern tragend. Der Lauscher an der Wand hört die eigene Schand, so war's ihm ergangen. "Guten Morgen Herr Friederich, das war aber ein kurzes Meeting!" zwitschert Lise geistesgegenwärtig, und tut so, als würde sie irgendwas in dem Papierstapel vor ihr suchen. "Schönes Kasperltheater hier" zischt der Chef, dreht sich um und verlässt das Büro wieder. "Ein schwarzes Toupet würde ihm sicherlich besser stehen, als dieses verwaschene Braun" raunt Lise Berti zu, worauf beide anfangen zu kichern.

    Toupet - Kontaktanzeige - Scherben – Glück – Wolldecke - Kasperltheater - Beatles
    #176Verfasser Leylura (306183) 30 Mär. 07, 10:40
    Kommentar
    Adelheid haderte mit ihrem Glück und mit Rehpinscher Fridolin. Außerdem haderte sich noch mit ihrem Mann Egon, dessen Eitelkeit und vor allem dessen Geiz.
    Genau! Wenn sie es exakt betrachtete, waren es diese zwei der vielen, beschönigend ausgedrückt, ungünstigen Eigenschaften Egons, welche sie jetzt in diesen frühen Morgenstunden hier am Küchentisch sitzen ließen.

    Sicher, sie hätte, als sie nachts ins Bad mußte, nicht die Türe offenstehen lassen dürfen. Aber konnte sie ahnen, daß Fridolin ihr nachkommen, Egons Toupet, welches auf dem Styroporkopf zum Trocknen thronte – hier kam der Geiz zur Sprache, nie wollte er es beim Friseur waschen lassen – schnappen und durch die Katzenklappe nach draußen in die Nacht verschwinden würde?

    Sie war Fridolin natürlich sofort, als sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte, im Nachthemd und nur in eine Wolldecke gehüllt, in den Garten nachgerannt. Doch bis sie ihn endlich aufgetrieben hatte, war es schon zu spät gewesen. Fridolin hatte bereits genüßlich an dem Haarteil herumgekaut und ein großes Büschel Haare herausgerissen.

    Ausgerechnet jetzt mußte das passieren, wo doch morgen ein paar Herren des Schulministeriums kamen, um über eine Bezuschussung für den Einbau einer Klimaanlage in der Aula der Kleinhöbinger Volksschule, dessen Rektor Egon war, zu entscheiden.

    Egon lag sehr viel daran, daß dieses Projekt unter seinem Namen zustande kam, er hatte immer noch unter der starken Beliebtheit seines Vorgängers Liebermann zu leiden, und deshalb – hier kam nun die Eitelkeit zum Zuge – wollte er mit frischgewaschenem Toupet eine gute Erscheinung bieten.

    Egon ging nie ohne Toupet aus dem Haus und jetzt lag dieses verdammte Ding nicht nur völlig schmutzig, sondern auch noch mit einer kahlen Stelle vor ihr.

    Egon konnte Fridolin sowieso nicht leiden, ständig kritisierte er das Kasperltheater, welches sie seinem Erachten nach mit dem Tier aufführte. Nach Egons Meinung war Fridolin kein Hund, sondern eine Ratte auf Stelzen.


    „Was mach’ ich nur?“, Adelheid sah schon die Scherben ihrer Ehe vor sich liegen. Sollte sie gleich ihre Koffer packen und mit Fridolin fortgehen? Wenn sie es sich ganz ehrlich eingestand, war dieser Gedanke eigentlich sehr verlockend. Egon hatte sich nämlich im Laufe der Jahre zunehmend als Despot entpuppt, war oft launisch und ließ keine anderen Ansichten als seine gelten.

    Wo war ihr langmähniger Held, dessen Kontaktanzeige so witzig formuliert war, daß sie einfach darauf antworten mußte? Wo war der immer gutgelaunte junge Draufgänger, der so wunderbar auf der Gitarre Lieder von den Beatles oder den Rolling Stones spielen konnte und dessen Stimme sie in den siebten Himmel hob…

    „Ach, ja, vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn wir Kinder bekommen hätten und Egon nicht so viele Jahre im Schatten von Lehrer Liebermann hätte stehen müssen.“
    In Adelheid stieg eine Welle der Zärtlichkeit empor und der Gedanke, Egon zu verlassen, war wie weggewischt.
    Das mißhandelte Toupet war aber immer noch Realität. Es noch einmal zu waschen, war kein Problem. Was aber mit der kahlen Stelle?
    Plötzlich kam Adelheid eine Idee. Eine verrückte Idee, aber immerhin!

    Und wegen dieser Idee saß sie nun in der Küche. Ihr war eingefallen, es mußte noch irgendwo in einer Kommode eine Perücke herumliegen, welche sie sich vor langer Zeit, als sie und Egon noch ausgingen, zu einem Faschingskostüm gekauft hatte.
    Es war zwar nur Kunsthaar, aber die Farbe stimmte annähernd mit Egons Toupet überein. Wenn sie, allerdings gezielt, noch Haare aus dem Haarteil entfernen, diese mit dem Kunsthaar mischen und dann in die kahlen Stellen wieder einknüpfen würde?

    Vielleicht kamen ihr die Kenntnisse aus dem Volkshochschulkurs „Teppichknüpfen, keine Kunst“ zugute; Frau Nagel war eine hervorragende Lehrerin gewesen.


    Die Küchenuhr schlug sechsmal. In einer halben Stunde wollte Egon geweckt werden und sein Frühstück zu sich nehmen.
    Fridolin winselte leise und machte vor Adelheid bittend Männchen.

    Sie sah auf, „dein Frühstück fällt heute aus!“ und machte sich über die letzten fünfzig Knoten.

     

    Kontaktanzeige - Scherben – Glück – Wolldecke - Kasperltheater – Beatles - Einstecktuch
    #177Verfassernobody (236226) 30 Mär. 07, 12:52
    Kommentar
    Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch

    Von ferne waren leise die Klänge eines Beatles Songs zu hören, als die Royal Princess langsam in den Hafen fuhr. Am Kai standen einige Passanten und winkten. Die Herren mit ihren Einstecktüchern und die Damen ihren zarten behandschuhten Händen, einige auch mit bunten Seidenschals. Was die Damen und Herren am Kai allerdings nicht wussten, war das die Royal Princess auf ihrer Fahrt von Piraten gekapert worden ist.
    "Käpt'n, meinst du nicht, dass wir genug fahrt haben, wir sollten die Segel einholen, wenn wir nicht gegen die Kaimauer fahren wollen?", der Steuermann kannte die Launen seines Kapitäns und drückte sich lieber vorsichtig. Angesichts der schnellen Fahrt, die das Schiff machte, würden sie seiner Einschätzung nach sicher vor der Mauer nicht mehr zum stehen kommen. Die einzige Reaktion des Kapitäns,der genüsslich auf einer Wolldecke in der Sonne lag, war ein kurzer Seitenblick auf den Steuermann, wie um zu zeigen, dass er ihn gehört hatte, aber nichts zu ändern gedachte. Der Steuermann nahm das hin und bereitete sich innerlich jedoch auf einen harten Aufprall vor, er ging so oder so davon aus, dass sie nicht heil aus dem Hafen rauskamen. Sobald rauskam, dass sie das Schiff gekapert hatten, würden sie festgenommen werden. Die Mannschaft hatte ihn gebeten mit dem Kapitän zu reden, und das hatte er getan. Dieser hatte die Mannschaft aber nur an ihren Eid des Gehorsams erinnert und liess sich durch nichts von seinem Ziel abhalten.
    Langsam bemerkten auch die Passanten an Land, dass etwas nicht stimmte und dass die Geschwindigkeit der Royal Princess viel zu hoch war. Die Leute rannten wie wild durch die Gegend. Jeder versuchte sich in Sicherheit zu bringen um ja nicht von eventuell herabstürzenden Mast getroffen zu werden.
    "So ein Mist,", dachte Benjamin, "wie soll ich den so die Nette Dame aus der Kontaktanzeige treffen, wir hatten uns am Kai verabredet und jetzt rennen alle wild durcheinander wie bei einem Kasperltheater." Aber in diesem Moment fiel sein Blick auf eine Frau, die wie verabredet eine weisse Rose in der Hand hielt. Sie drehte dem Geschehen den Rücken zu, und schien den Grund für den Trubel noch nicht bemerkt zu haben. Schnell rannte Benjamin in ihre Richtung und zerrte sie aus dem Gefahrenbereich. Sie schrie entsetzt auf, bedankte sich aber dann bei ihrem Retter, als sie merkte das sie nur mit Glück der Katastrophe entgangen war.
    Gemeinsam beobachteten sie, wie die Royal Princess einfach weiter segelte, als ob nichts in der Welt sie aufhalten könnte, und tatsächlich, sie segelte einfach weiter, obwohl sie sich an Land befand, aber das schien für das Schiff keinen Unterschied zu machen. Am Hafengebäude gingen jedoch einiges Scheiben zu Bruch als das Schiff in wenigen Metern Entfernung vorbeisegelte. Einige Herren brachten noch schnell ihre Damen in Sicherheit. Ein besonders bemitleidenswerter Junge war, während er vor dem Schiff floh in die Scherben gefallen, und blutete aus diversen Schnittwunden.
    Benjamin und Claudia, das war der Name seiner Verabredung, staunten nicht schlecht als das Schiff mit ungebremster Geschwindigkeit weiter in den Sonnenuntergang fuhr und es dann, als kleiner Punkt, in der Ferne verschwand.

    Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft
    #178Verfasser Emily Chambers (310963) 30 Mär. 07, 19:08
    Kommentar
    Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft

    Scherben bringen Glück,
    doch nicht jedes Stück!
    Wolldecken sind warm,
    Kasperltheater tun kein Harm.
    Die Beatles singen, sie bringen
    ein Einstecktuch zum klingen.
    Eine Wanderschaft ist lang
    oder kurz, doch ohne Zwang!

    weiter mit:
    Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe
    #179Verfasser Rhapsody (236656) 31 Mär. 07, 16:03
    Kommentar
    „Das Märchen von Hyazinth und Rosenblüte“ von Novalis

    Novalis (* 2. Mai 1772 auf Schloss Oberwiederstedt; † 25. März 1801 in Weißenfels), eigentlich Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, war ein deutscher Schriftsteller der Frühromantik, Philosoph und Bergbauingenieur.

    Auf dem Bild hier http://de.wikipedia.org/wiki/Novalis ohne Einstecktuch zu sehen, aber mit fröhlichem Antlitze, zu jedem Kasperletheater aufgelegt.

    Novalis hat das Märchen von Hyazinth und Rosenblüte seinen „Lehrlingen zu Sais“ hinzugefügt. Alles ist in diesem Märchen sprechende Natur, und die Natur selbst ist ein Paradiesgärtlein, die Rose streicht um Hyazinth, den Jüngling, herum, und der Efeu streichelt ihm die sorgenvolle Stirn.

    Den folgenden glücklichen Ausgang wünscht man für sich selbst.

    In Rosenblüte, das Mädchen, ist Hyazinth verliebt wie Novalis in seine Sophie. Aber als echter Novalis begibt sich Hyazinth lieber auf die Wanderschaft zur Weisheitsgöttin und läßt zu Hause alles im Stich. Gewissensbisse macht er sich kaum, so getrieben ist der Jüngling vom Drang zur Weisheit, nicht anders als die Blume, die zum Lichte strebt. Man wirft es ihm auch kaum vor als Leser, denn er handelt mit fast göttlicher Naivität.

    Als er nach langer Wanderung (für den Leser wird es nicht lang, das Märchen dauert leider nur fünf Seiten) endlich die Weisheitsgöttin, die himmlische Jungfrau, trifft, hält er plötzlich Rosenblüte in den Armen.

    Fast kitschig für heutige Verhältnisse, aber ein Lesegenuss!
    Ich labe mich daran, eingewickelt in meine Wolldecke.
    Und ob einem - im Vergleich dazu - die Beatles heute noch das Kasperletheater oder gar Novalis ersetzen können? Es schaudert mich erschröckelich.

    Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit
    #180Verfasser ad.joe (236303) 31 Mär. 07, 17:24
    Kommentar
    Der Faden wird heute 4 Wochen alt, und die bisher benutzten Wörter lassen sich in dem folgenden Wortungeheuer zusammenfassen:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit



    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe, Emily Chambers 22
    nobody 18
    dude 15
    Riki 11
    Rhapsody 6
    Ich bin der wo am länsten hat, Leylura, sagittarius 4
    Catfish, paelo 3
    mi, N.M.S. 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair, troll 1
    #181Verfasser Emily Chambers (310963) 01 Apr. 07, 10:39
    Kommentar
    Danke Emily für die monumentale Statistik der nunmehr 122 Geschichten!
    #182Verfasser ad.joe (236303) 02 Apr. 07, 09:39
    Kommentar
    Sein Gepäck während der Wanderschaft gipfelte in der Leichtigkeit eines Kasperstheaters und einer Wolldecke. „Soll ich die Hyazinthe pflücken und zu meinem Einstecktuch tun?“ doch im MP3-Spieler sangen die Beatles gerade „Let it be“.

    Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift
    #183Verfassernobody (236226) 02 Apr. 07, 11:27
    Kommentar
    Kinder, lernt was G'scheites

    Gibt es eine Vorschrift für Kinder beim Kasperltheater? Nein, brav sein gerade gilt natürlich nicht, aber warum kreischen alle gemeinsam und schreien "Ja"? Mit Leichtigkeit könnte doch so ein Knirps behaupten, er sei nicht da!

    Daraufhin würde er oder sie natürlich gleich auf Wanderschaft gehen und hinter die Bühne schauen: Dort sieht er dann den Regisseur, wie er sein letztes altes Beatles Album streichelt und die Puppenspielerin, die dem Kasperl das Einstecktuch zurechtzupft und ihm eine einzelne Hyazinthe für seine Angebetete reicht.

    Unser Knirps ist dann zufrieden, wohl auch ein wenig desillusioniert, hat aber was fürs Leben gelernt!

    Wer von Euch möchte so ein Knirps gewesen sein?

    Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand
    #184Verfasser ad.joe (236303) 02 Apr. 07, 17:54
    Kommentar
    Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand

    Am Rand
    da fand
    ich allerhand.
    Vorschriften interessieren nicht,
    Hyazinthen, strecken sich im Licht.
    Die Wanderschaft ist schön,
    so vieles kann man seh'n.
    Der Wind erfasst, oh Graus,
    das Einstecktuch, jetzt ist es aus.
    Vorher noch ein Beatles-Song
    dann ertönt der erlösende Gong.

    weiter mit:
    Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage
    #185Verfasser Rhapsody (236656) 03 Apr. 07, 09:27
    Kommentar
    kleine Verbesserung:

    Am Rand
    da fand
    ich allerhand.
    Vorschriften interessierten nicht,
    Hyazinthen, streckten sich im Licht.
    Die Wanderschaft ist schön,
    so vieles kann man seh'n.
    Der Wind erfasst, oh Graus,
    das Einstecktuch, gleich ist es aus.
    Schnell noch einen Beatles-Song
    schon erklingt der erlösende Gong.

    weiter mit:
    Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage
    #186Verfasser Rhapsody (236656) 03 Apr. 07, 10:17
    Kommentar
    Randbemerkung zur Massagevorschrift:
    Sie sollte nach einer Wanderschaft an die Leichtigkeit eines Einstecktuches und Zartheit einer Hyazinthe erinnern.

    Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg


    @dude: 18 Wörter! :-)
    (Was aber nicht unbedingt für die Qualität spricht.)


    #187Verfassernobody (236226) 03 Apr. 07, 11:36
    Kommentar
    Wanderschaft - Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg

    Die kleine Kreuzung im Wald wurde für beide zum Scheideweg. Der Zufall hatte sie während ihrer Wanderschaft zusammengeführt. Die Leichtigkeit der Gespräche die sie führten, hatte beide fasziniert. Er pflückte ihr eine Hyazinthe, und steckte sie ihr in's Haar, später am Rand des Waldes, verpasste er ihr eine himmliche Massage, da ihr Rücken vom Gepäcktragen leicht schmerzte.
    Später, in seinem Auto, dachte er während der langen Fahrt über die Frau nach, so intensiv daß er gegen viele Vorschriften verstieß. Würden sie sich jemals wiedersehen?
    #188Verfasser Leylura (306183) 03 Apr. 07, 12:28
    Kommentar
    Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt

    Sorry!
    #189Verfasser Leylura (306183) 03 Apr. 07, 12:28
    Kommentar
    Hyazinthe – Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt

    Sorry!


    "Hya, Zinthe", rief der Jockey, und der Zossen setzte mit vorschriftsmäßiger Leichtigkeit über den Rand des Scheidewegs hinweg. Sorry, eine leichte Geburt für Zinthe.

    Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues
    #190Verfasser sagittarius (254521) 03 Apr. 07, 13:49
    Kommentar
    @nobody: very good! LOL Here's one with 14 words!

    Für den Fall des Geburtfeiertagsblues steht am Rande des Scheidewegs die Massagevorschrift für Leichtigkeit.

    Natürlich gibt’s für Sinn und Logik keine Gewähr. Weiter mit Leichtigkeit - Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Schafkopf
    #191Verfasser dude (253248) 03 Apr. 07, 14:23
    Kommentar
    Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf

    Die progressive Aktie

    "Liebes interessiertes Publikum, ich darf Euch diese Aktie ganz besonders ans Herz legen. Ihr erlebt die Geburt einer neuen Zeit, nützt sie, jetzt seid Ihr am Scheideweg, in ein paar Monaten könnt Ihr schon den Feiertagsblues tanzen und Euch eine Massage in der Karibik genehmigen, Ihr wisst schon!"

    So tönte es hallend durch den Wirtshaussaal. Wie ich mich umschaute, war ich mir nicht sicher, ob am Rand nicht lauter Schafköpfe saßen. Doch es ging weiter:

    "Lacht mich nicht aus, aber wer da nach Vorschriften sucht und nicht zugreift, hat selber Schuld! Zu guter Letzt will ich Euch nicht verhehlen, dass es sich um eine progressive Aktie handelt!"

    Das Publikum reagierte mit "Ah" und "Aha".

    Szenenwechsel, etwas später vor der Tür des Vortragssaales:
    "Sie hatten schon mit progressiven Aktien zu tun?"
    "Ja, leider, ich kaufte welche, da standen sie bei 70 Punkten!"
    "Und jetzt?"
    "Stehen sie auf 7! Aber es wurde uns gesagt, wir hätten vorher gewusst, dass es sich um eine progressive Aktie handelt."

    Da wachte ich schließlich auf, wischte mir den Sand aus den Augen und schaute auf die Uhr, es war 4:04 Uhr am 4. 4. und ich hatte vergessen zu fragen, was eine progressive Aktie ist.

    Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer
    #192Verfasser ad.joe (236303) 04 Apr. 07, 13:13
    Kommentar
    Vorschrift - Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf

    Murdo McLowleod hatte es satt, einfach nur satt. Aber die Vorschrift wollte es so: Ein Milchlamm war ein Lamm, das nur durch die Milch seiner Mutter genährt sein durfte. Von den natürlichen Gegebenheiten, die den Markt verknappten, und natürlich von dieser verf***ten Vorschrift, wurde er an den Rand des Wahnsinns gebracht: Alle wollten zum Osterfest Lamm, am besten Milchlamm. Also hieß es für Murdo MacLowleod, wie jeden Tag, der ihm dem Osterfeiertagsblues näher brachte, Rückenmassage für das Muttertier, Schafskopf und das in der Geburt befindliche Füllmaterial langsam durch die Scheide auf den Weg in die Haggismägen bringen.

    Murdo McLowleod dachte ernsthaft daran, Whisky-Bauer oder Kilt-Züchter zu werden.

    Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Depotauszug
    #193Verfasser sagittarius (254521) 04 Apr. 07, 14:31
    Kommentar
    O.K., ad.joe, ich war zu spät. Also auf ein Neues!

    Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer

    Murdo McLowleod hatte es satt, einfach nur satt. Aber die Vorschrift wollte es so: Ein Milchlamm war ein Lamm, das nur durch die Milch seiner Mutter genährt sein durfte. Von den natürlichen Gegebenheiten, die den Markt verknappten, und natürlich von dieser verf***ten Vorschrift, wurde er an den Rand des Wahnsinns gebracht: Alle wollten zum Osterfest Lamm, am besten Milchlamm. Also hieß es für Murdo MacLowleod, wie jeden Tag, der ihm dem Osterfeiertagsblues näher brachte, Rückenmassage für das Muttertier, Schafskopf und das in der Geburt befindliche Füllmaterial langsam durch die Scheide auf den Weg in die Haggismägen bringen.

    Murdo McLowleod dachte ernsthaft daran, Whisky-Bauer oder Kilt-Züchter zu werden. Meer wollte er gar nicht.

    Rand – Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug
    #194Verfasser sagittarius (254521) 04 Apr. 07, 14:35
    Kommentar
    Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug

    *scusi*
    #195Verfasser sagittarius (254521) 04 Apr. 07, 14:36
    Kommentar
    Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug

    “Und g’stocha!” rief der Hias erfreut und nahm die Schellen Sau und den Eichel Siebener mit seinem Herz Ober von der Stammtischmitte. Gleich darauf warf er triumphierend den Schellen Siebener auf den Tisch.
    “Uuunndrumpf!” plärrte er dazu, wohl wissend, dass er damit dem Schorsch dessen letzte Trumpfkarte, den Eichel Ober, entziehen und somit letztendlich auch diese Runde gewinnen würde.
    In den Augen des Schorschs funkelte es. “Dös war’s letztemoi, Hias, dös soge da!” zischte er griesgrämig seinen Gegner an. “Dös werd’ no amoi zu unsam Scheideweg wer’n, dös soge da aa.”
    Der Schorsch war zwar bestens geübt im Schafkopf, doch heute war ihm der Hias einwandfrei überlegen, möglicherweise, weil er jetzt schon fünf Runden hintereinander mit dem Haslberger Mattei zusammengespielt hatte und diesem immer wieder jegliche Trumpffarben zu fehlen schienen, was dem Schorsch dann doch einigermaßen komisch vorkam. Schließlich war er doch erst letzten Aschermittwoch ja schon zum zweiten Male beim jährlichen Schafkopfwettbewerb im “Griawige Mass” zum Dreierschafkopf-Champion erkoren worden.
    Schorsch sah sich das Neigerl seiner schon dritten Weißen an und bestellte eine weitere, obwohl die Sonntagsmesse erst seit einer knappen Stunde vorbei war. “Zenzi!” rief er der jungen Bedienung zu, die in ihrem knappen Dirndl auch gleich heran eilte und ihre wölbenden Brüste zum Genuß der Spielenden über dem Stammtisch suspendierte. “No a Weiße!” kommandierte der Schorsch.
    “Kunnst das übahaupts no leisten?” fragte ihn frech die Zenzi, der trotz ihrer kurzen Zeit im "Griawige Mass" bewußt war, wie tief verschuldet der Schorsch beim Wirt schon war. Er hatte dem Wirt praktisch den Depotauszug zeigen müssen, auf dem sein gesamtes Gut und Habe aufgezeichnet war, das der Schorsch auf der Ortsbank aufbewahrte, um beim Wirt weitere Kredite in flüssiger Form zu erhalten.
    “Geh, hoit’s Maul, Zenzi, und bring’ ma glei a Maß!” fauchte der Schrosch sie barsch an. “Mei fünanzielle Situation geht di an Scheißdreck oh, vastehst?”
    Die Zenzi entzog darauf beleidigt ihren üppigen Balkon den Blicken der Anwesenden und marschierte schnurstracks zum Tresen, hinter dem der Wirt schon beim Anfüllen des großen Glases war. “So a Biffi!” beschwerte sich die Zenzi. “Dem g’heart amoi kräftig da Buckl vadrosch’n.”
    Der alte Wirt blickte sie müde an. “Mei, Zenzi, laß’n doch in Ruah. Ahs Weiße schmeckt eam, und den Schafkopf mog er ah, und wanna sunst nix sündt, dann werd’ eam da liabe Herrgott doch sei fünanzielle Sach’ sicha ah vazeih’n. I dua’s ja eh ah scho’ ewig.”
    Das machte die Zenzi jetzt aber neugierig. “Wia moanst jetzt dös, Wirt?”
    Der Wirt drehte den Hahn zu und reichte ihr das frisch gefüllte Weißbierglas mit der dicken, weißen Schaumkrone. “I kenn’ an Schorsch scho’ fast seit seina Geburt. I war amoi mit seina Muatta vaheirat, da Resi. Damois war da Schorsch no ganz kloa.”
    Der Wirt schwieg plötzlich, und die Zenzi konnte ihm ansehen, dass er in Erinnerungen schwelgte. Sie brachte das Weißbier zum Stammtisch und kehrte, ohne auf die anderen durstigen Gäste zu reagieren, schnell wieder zum Wirt zurück.
    “Dös war die Tochter vom Mooser Bauern, a ganz a fesche Frau,” fuhr dieser fort, als wäre die Zenzi ununterbrochen bei ihm geblieben. “Oba ihra war’s oiwei z’eng im Moos. Sie woit unbedingt raus, in die Ferne, hot’s oiwei g’sogt, as Meer seng. I hob’ ihra oiwei g’sogt, as Meer is doch genauso feucht wia’s Moos, hobe g’sogt. Oba weg is, und da Schorsch, mei, der hat domois e’m mi’m Weißbier ohg’fangt. Er bräuchat ah die Feuchtigkeit, hat er oiwei g’moant. Vor allem die Innere.”
    Dem Wirt waren die Tränen in die Augen getreten und er wandte sich etwas verschämt ab.
    “Ja mei,” sagte die Zenzi ganz gerührt und leise zu sich. “De Moosbauerin. Ja mei.”
    Sie holte ein frisches Literglas aus dem Schrank hinter dem Tresen heraus, stellte es unter den Zapfhahn und drehte diesen auf. Das frisch gefüllte Glas, mit einer noch schöneren Schaumkrone als beim vorherigen Bier, brachte sie schweigend an den Tisch. Sie stellte es vor den Schorsch, der gerade das noch volle, kurz vorher servierte Glas zum erstenmal angehoben hatte und genüßlich daran sog. Er hielt inne, und mit fragenden Augen blickte er auf sie.
    “Do schau her, i hob da no oans bracht,” grinste sie ihn an. “Weil du brauchst doch die Feuchtigkeit, die innere, gei, Onkel Schorsch.”

    Weiter mit: Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit
    #196Verfasser dude (253248) 05 Apr. 07, 03:04
    Kommentar
    @dude: Mei, is däi G'schicht ober schäi!
    #197Verfassernobody (236226) 05 Apr. 07, 07:54
    Kommentar
    @nobody: LOL mei, spaat auf'd Nacht foit oam hoit aa ofd nua lauta Schmarrn ei!
    #198Verfasser dude (253248) 05 Apr. 07, 15:01
    Kommentar
    Poseidon

    Poseidon saß an seinem Arbeitstisch und rechnete. Die Verwaltung aller Gewässer gab ihm unendliche Arbeit. Er hätte Hilfskräfte haben können, wie viel er wollte, und er hatte auch sehr viele, aber da er sein Amt sehr ernst nahm, rechnete er alles noch einmal durch, inklusive der ältesten Depotauszüge und so halfen ihm die Hilfskräfte wenig. Man kann nicht sagen, dass ihn die Arbeit freute, er führte sie eigentlich nur aus, weil sie ihm auferlegt war, ja er hatte sich schon oft um fröhlichere Arbeit, wie er sich ausdrückte, beworben, aber immer, wenn man ihm dann verschiedene Vorschläge machte, zeigte es sich, dass ihm doch nichts so zusagte, wie sein bisheriges Amt. Es war auch sehr schwer, etwas anderes für ihn zu finden. Man konnte ihm doch unmöglich etwa ein bestimmtes Meer zuweisen, abgesehen davon, dass auch hier die rechnerische Arbeit nicht kleiner, sondern nur kleinlicher war, konnte der große Poseidon, der diesbezüglich ein Schafkopf war, doch immer nur eine beherrschende Stellung bekommen. Und bot man ihm eine Stellung außerhalb des Wassers an, „was eine richtige Gemeinheit war“, wurde ihm schon von der Vorstellung übel, sein göttlicher Atem geriet in Unordnung, sein eherner Brustkorb schwankte, das war ihm seit seiner Geburt nicht mehr passiert“. Übrigens nahm man seine Beschwerden nicht eigentlich ernst; wenn ein Mächtiger quält, weil etwa sein Laptop schon veraltet sei, muß man ihm auch in der aussichtslosesten Angelegenheit scheinbar nachzugeben versuchen; an eine wirkliche Enthebung Poseidons, der scheinbar am Scheideweg stand, von seinem Amte dachte niemand, seit Urbeginn war er zum Gott der Meere bestimmt worden und dabei musste es bleiben.

    Am meisten ärgerte er sich – und dies verursachte hauptsächlich seine Unzufriedenheit mit dem Amt – wenn er von den Vorstellungen hörte, die man sich von ihm machte, wie er etwa immerfort mit dem Dreizack auf seinem Powerboot durch die Fluten kutschiere. Unterdessen saß er hier in der Tiefe des Weltmeeres und rechnete ununterbrochen, hie und da eine Reise zu Jupiter, bei der er mal dem Feiertagsblues lauschen konnte, war die einzige Unterbrechung der Eintönigkeit, eine Reise übrigens, von der er meistens wütend zurückkehrte. So hatte er die Meere kaum gesehn, nur flüchtig beim eiligen Aufstieg zum Olymp, und niemals wirklich durchfahren. Er pflegte zu sagen, er warte damit bis zum Weltuntergang, dann werde sich wohl noch ein stiller Augenblick ergeben, wo er knapp vor dem Ende nach Durchsicht der letzten Rechnung noch schnell eine kleine Rundfahrt werde machen können.

    hihihi

    Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul
    #199Verfasser ad.joe (236303) 05 Apr. 07, 19:14
    Kommentar
    joe, solltest du deinen co-autor nicht auch nennen?
    #200Verfasser Emily Chambers (310963) 05 Apr. 07, 20:22
    Kommentar
    Hi Emily, I think that all off us here recognize the original authorship of joe’s text. It’s so obvious and self-evident that we really shouldn’t chide joe for not explicitly pointing his “co-author”.
    #201Verfassertroll. (247379) 05 Apr. 07, 23:12
    Kommentar
    Hey folks, I had intended to name Mr. Franz Kafka a little later,
    smile. If it's a "Foul", there's "Foul" written now.

    troll, not everybody knows as much literature as you do (in Austria for instance)

    Achtung: An dem Originaltext von Franz Kafka habe ich nichts weggetan, nur die inversen Teile und die unter Apostroph sind dazugekommen.
    ("Meer" war nicht invers, weil es im Original vorkommt und ich es mir am 4.4. vorgegeben habe)
    #202Verfasser ad.joe (236303) 06 Apr. 07, 08:14
    Kommentar
    Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit – Foul

    From birth on, I’ve been living in this shabby, run down apartment on the Coney Island Boardwalk in Sheepshead Bay. Although I have a nice view of the sea, the piers and the sandy Coney Island beaches, I usually keep the windows shut because of the foul, putrid haze that periodically hovers over the eastern end of Coney Island when the storm sewers pour their noxious sewage directly into the bay. The Easter weekend is approaching and the annual Bay Fest with all its rides, live music, parades, popcorn, hot dogs, shis-ke-bobs, and girls, will be held shortly along Emmons Avenue. And, once more, I am completely broke, in desperate need of a whole lotta dough. “I’ve got the Easter-Holiday-Blues, ohh yeah”. I had to do something about this squeeze, so I got up real early today. The morning was crisp and cool with the sun shining so brightly I had to wear shades. I skittered about Coney Island, grabbing myself a donut at the Dunkin Donut joint down at Brighton Beach Ave. before moving on to the Chase Manhattan in downtown Brooklyn. Well, the check the boss gave me yesterday bounced and my deposit statement listed nothing but a few non-negotiable junk bonds. I kept my cool and remembered P.T.Barnum’s famous words of wisdom: "There's a sucker born every minute". Yeah, right, Tricky Dick ain’t the only one around here who can play dirty tricks. I immediately my spotted my victim: "Hey buddy, wanna buy the Brooklyn Bridge? " says me. “My gosh, it’s for sale? Is it your bridge? ” the hick retorts. “Good golly Miss Molly” me thinks, “Got’m hook, line and sinker!”. I presented him with my (fake) NYC Bridge Authority credentials and we made our deal. He would tentatively lease the bridge over 3 month period and then decide either a) to purchase the bridge for a bargain price of $2 million or b) get his ten grand down payment back from the NYC Bridge Authority. He made the down payment with $2,250 cash, the rest with a check drawn on the Wisconsin Dairy Association in Oconomowoc. I was just warming up for a pitch to sell him the Jersey Turnpike when he cried: “This must be my luck day! Half an hour ago I bought the New Jersey Turnpike for only $1,000,000 and now I also own the Brooklyn Bridge!! ”.



    Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit – Foul - Europa


    #203Verfassertroll. (247379) 06 Apr. 07, 20:13
    Kommentar
    troll.!
    I'm breaking (down) from laughing.
    And I visualize the bouncing check.
    #204Verfasser ad.joe (236303) 06 Apr. 07, 20:28
    Kommentar
    Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa

    Die alte Linde stand auf ihrer Wiese und trotzte den letzten Herbststürmen. Schon bald würde es Winter werden und der erste Schnee fallen. Sie erinnerte sich noch an ihren ersten Herbst. Sie war damals noch ein junges naives Pflänzchen gewesen und mit Verwunderung beobachtet, wie die Blätter der Bäume um sie herum braun wurden und zu Boden vielen. Die weise Eiche, die schon vielen Jahren gefallen war, hatte ihr damals erklärt, dass es für sie höchste Zeit sei, auch ihre Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Die Linde, hatte in ihrer Jungend viel von der Eiche gelernt, von Winter und Sommer, von Geburt und Sterben, von Regen und von Eis und Schnee.
    Daraufhin hatte dann auch die Linde angefangen ihrer Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit zu treffen, und die Blätter, die sie im Frühjahr liebevoll wachsen gelassen hatte vielen schon bald zu Boden. Mit Trauer hatte sie als junges Pflänzchen damals beobachtet, wie sie vom Wind weggeweht wurden und langsam verrotteten. Mittlerweile hatte sie gemerkt, dass alles so seine Richtigkeit hatte. Dass das Laub auf dem Boden ihre empfindlichen Wurzeln den Winter über warm hielt, und im Laufe der Jahrzehnte hatten schon viele Igelfamilien zu ihren Füssen überwintert. Sie war mit den Jahren gewachsen, an Weisheit und an Grösse übertraf die Linde die Bäume in der Umgebung, und manchmal, wenn der Wind im Sommer günstig stand, konnte sie einen Hauch des Meers riechen. Das waren ihr die kostbarsten Momente, in denen sie die Sonne geniessen konnte und vom Meer träumte. Wenn sie nur ein kleines wenig grösser wäre, vielleicht im nächsten Jahr, konnte sie das Meer von ihren höchsten Ästen aus bestimmt sehen. Diese Hoffnung hegte die alte Linde schon seit Jahren, wagte sich aber nicht den anderen Bäumen davon zu erzählen, sie würden sie für einen dummen Schafskopf halten und über sie Lachen.
    Doch das Jahr neigte sich dem Ende zu, die letzten Herbststürme durchzogen das Land, und hatten schon alle ihre Blätter zu Boden geweht, bis auf ein besonders vorwitziges Blatt, welches schon im Sommer behauptet hat, es würde nicht, wie die anderen Blätter im Herbst zu Boden fallen, sondern ein weiteres Jahr am Baum hängen, und den jungen Blättern vom vergangenen Jahr zu erzählen. Die anderen Blätter hatten nur gelacht und gesagt, das funktioniert nicht, du wirst schon sehen, aber das vorwitzige Blatt hat gesagt, dass es ganz sicher noch im nächsten Sommer den Feiertagsblues hören wird und die anderen Blätter haben einige Gemeinheiten gesagt, an die die Linde lieber nicht denken wollte.
    Immer, wenn es unter ihren Blättern Streit gab wurde sie traurig und fragte sich warum die Blätter nicht in Frieden miteinander leben konnten. Lag es an der Kürze ihrer Lebensspanne, dass sie keinen Frieden finden konnten?
    Die kleinen Menschenkinder, die die Linde von ihrem Standpunkt aus oft auf einer Weise einem Ball hintererrennen sah, riefen, wenn sie sich stritten oft Faul oder Foul oder etwas, was sich so ähnlich anhörte. So genau konnte die Linde die Wörter der Menschen nicht verstehen und sie bedauerte es, dass die Bäume und die Menschen nicht miteinander reden konnten. Sie würde gerne wissen, wie es ist zu laufen, sich frei von einem Ort zum anderen Bewegen zu können. Aber wo sollte sie schon hin? Sie hatte hier an ihrem Standpunkt alles, was sie brauchte. Es gab einen grossen Vorrat an Wasser, und mit jedem Schluck Wasser, den sie aus dem Depot auszog, bekam sie alle Nahrungsmittel, die sie benötigte. Dazu hatte sie einen sonnigen Standpunkt und stand dennoch Windgeschützt im Tal neben den Felsen. Es war der perfekte Ort für sie, ein Ort von dem jeder Baum träumen würde, und wenn sie, selbst wenn sie könnte, einen Spaziergang zum Meer machen könnte, würde sie sich nicht wundern, wenn in ihrer Abwesenheit ein anderer Baum auf ihrem Platz stehen sollte. Es war eben ein perfekter Platz für eine alte Linde wie sie. Und im nächsten Frühling würde sie so lange weiter wachsen, bis sie über den Felsen sehen konnte. Vielleicht war das Meer gleich dahinter, und hinter dem Meer, da sollte es wieder Land geben, so hatten ihr die Vögel gezwitschert, einen ganzen Kontinent, Europa, aber soweit konnte sie sicher nicht sehen.

    Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer
    #205Verfasser Emily Chambers (310963) 07 Apr. 07, 07:47
    Kommentar
    Oxford - Cambridge

    Der Raum vibriert von Vorberichten, wann rudern die denn los?
    Ganz Europa fiebert mit, aus ganz Europa sitzen sie im Boot. Sogar Amerikaner, die dort studieren, werfen sich ins Ruder, vielleicht sogar ein Indianer mit seinem unnachahmlichen Stil.
    Das Schöne bei diesem Rennen ist, man kann nicht schlechter als Zweiter werden, die Gemeinheit aber, dass nur der erste Platz zählt.
    Werden die Favoriten aus Cambridge gewinnen? (Wir berichten weiter) Dann geht das Rennen los auf diesem Fluß, der bald das Meer schon trifft, es heißt aber Kräfte einteilen für die 6,8 km! Doch was, erst mal muss man in Führung gehen, weil überholen in der Strömung und den Kurven ist nicht, oder sehr selten! Bei solchen Überholversuchen soll es schon zu Fouls gekommen sein, bis zur Kollision.

    Nun, sie kämpfen sich voran, zwischen zwei Brücken lassen ein paar Schafköpfe ihr Mäh hören, sind aber sonst ungerührt. Die müder werdenden Ruderer befinden sich im Zweikampf, noch kann man keinen Sieger tippen. Aber wer siegt, der hat wirtschaftlich ausgesorgt, kann sich die besten Jobs aussuchen und seine Depotauszüge angrinsen.

    Doch noch wird kein Ergebnis verraten!

    Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuß
    #206Verfasser ad.joe (236303) 07 Apr. 07, 16:34
    Kommentar
    Inzwischen jubeln auch 2 Deutsche, die im siegreichen Cambridge-Boot saßen.
    #207Verfasser ad.joe (236303) 07 Apr. 07, 16:56
    Kommentar
    Der Faden wird heute 5 Wochen alt, und die bisher benutzten Wörter lassen sich in dem folgenden Wortungeheuer zusammenfassen:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss


    127

    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe 26
    Emily Chambers 23
    nobody 20
    dude 17
    Riki 11
    Rhapsody 7
    sagittarius 6
    Leylura 5
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, paelo 3
    mi, N.M.S., troll 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair 1
    #208Verfasser Emily Chambers (310963) 08 Apr. 07, 09:57
    Kommentar
    Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss

    Die alte Frau schaute hinaus aufs Meer und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie zerknüllte ihren alten Depotauszug, der eine relativ grosse Summe hinter einem Minus aufzeigte, und liess ihren Blick über den Horizont schweifen. Sie war im letzten Monat das Opfer von Trickbetrügern geworden, die ihr mit einem hinterhältigen Foul mehrere Tausend Euro abgenommen hatten. Aber die Wirkliche Gemeinheit bestand darin, dass sie ihnen nichts Nachweisen konnte. Sie ärgerte sich zwar immer noch darüber aber ihr heutiger Lottogewinn machte den Verlust mehr als wett.
    So richtig glauben konnte sie es nicht, und sie wusste, dass sie die Zahlen ein weiteres mal vergleichen würde, sobald sie zuhause ankam. Andererseits wusste sie auch, dass sie dies schon zigmal gemacht hatte, und sie tatsächlich die glückliche Gewinnerin war. Was sollte sie jetzt machen? Sie wollte schon immer mal durch Europa reisen. Andererseits wollte aber auch ihr Dorf nicht verlassen, so dass sie überlegte, ob sie den Gewinn nicht einfach verheimliche und einfach so weiterleben sollte wie bisher. Sie liebte ihr gemütliches Leben wirklich. Das einzige, was sie etwas störte, waren die Nachbarskinder, die immer in ihrem Garten Indianer spielen wollten, wenn sie sich nachmittags auf ihre Terrasse setzen und ein Buch lesen wollte. Andererseits war sie sich sicher, dass sie den Trubel vermissen würde und manchmal erwischte sie sich dabei, dass sie das Buch sinken liess und das Spiel der Kinder beobachtete.
    Langsam drehte sie sich, und stapfte durch den nassen Sand des Strandes. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie ihr Leben nicht ändern würde und auch niemandem etwas sagen würde. Trotzdem würde sie ab und an mal verreisen und hoffen, dass sie niemand fragte, woher sie das Geld nahm.

    Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel
    #209Verfasser Emily Chambers (310963) 10 Apr. 07, 15:42
    Kommentar
    Versammelte Mittelmäßigkeiten, an Hand von 66 Mitteln

    Aus welchen Budgetmitteln bestreitet Mitteleuropa seine Ausgaben, die sich uns mit unseren kargen Verstandesmitteln wohl nicht erschließen? Na, aus den Europamitteln, so mittelprächtig halt, aber bei dem Mittelverschleiß, allein schon für Fördermittel und Fondsmittel!

    Und wir? Uns bleiben die Genußmittel, einmal die Woche eine Tafel Schokolade, mehr ist sogar laut O-Ton Schokoladenerzeuger ungesund, wie uns kürzlich vermittelt wurde. Ansonsten schwanken wir zwischen Bio-Lebensmitteln, Lebensmitteln und Nahrungsmitteln, damit bringen wir es nur mittelbar bis zum Mittelfeldspieler Mittelfristig heißt es der Mittelohrentzündung auszuweichen, solange es unsere Geldmittel zulassen und die Zahlungsmittel nicht versiegen. Außer wir greifen zu bösartigen Foulmitteln, zu hinterlistigen Gemeinheitsmitteln oder zu gefinkelten Indianermitteln. Die einfach scheinende Anwendung von oralen Dopingmitteln wird ja bereits von einer Menge an Institutionen bekämpft, die im Mittelpunkt der Aktionen das Messermittel zücken. Da nutzt kein mittelprächtiges Schmiermittel oder als letztes Mittel der Wink mit dem Depotauszug.

    Den Einkauf von Putzmitteln, Waschmitteln, Geschirrspülmitteln, Sonnenschutzmitteln und Geliermitteln werfen wir ins nächstbeste Mittelstreckenbeförderungsmittel, ermitteln den exorbitanten Fahrpreis und intermittieren zwischen Werbemittelbeschau und Sudokuverhau. Um nicht unmittelbar auf mittelmäßige Füllmittel als Schlafmittel und Schleifmittel als Heilmittel hereinzufallen, braucht es entsprechende mächtige Verhütungsmittel. Die Staatsmittel, unsere (!) Steuermittel, verhüten die irgendwas? Da nehmen wir doch lieber ein Gleitmittel als Aufbaumittel und ein Fiebermittel als Arzneimittel als solche politische Abführmittel, Prüfmittel und Abmagerungsmittel, die uns mittels Kriegsmittel nur schnurstracks in die Mittellosigkeit führen.

    Kein Mittel ohne Wert, an Wundermittel glauben wir aber nicht, Druckmittel kotzen uns an und Drittmittel sind teuer. Und Gegenmittel sind jetzt rar, bleibt uns nur die Wahl zwischen Bleichmittel und Rauschmittel als Lösungsmittel?

    Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber
    #210Verfasser ad.joe (236303) 10 Apr. 07, 16:47
    Kommentar
    Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber

    Jedes Foul ist eine Gemeinheit, aber nicht jede Gemeinheit ist ein Foul!

    In den europaeischen Fußballligen musste man es an diesem Wochenende wieder einmal sehen: Anstatt den Ball genussvoll mit einem Heber über den Torwächter zu schlenzen, sind den Schwalbenkönigen wieder einmal alle Mittel recht. Indianer kennen keinen Schmerz, aber die Zuschauer!

    Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom
    #211Verfasser sagittarius (254521) 11 Apr. 07, 08:28
    Kommentar
    Bevor der Golfstrom ganz verlischt

    Der Golfstrom wurde ursprünglich vom großen Häuptling der Hopi-Indianer auf seine lange Reise geschickt. Dazu benötigte der alte Mann als Hilfsmittel nur den allerfrischesten Genusstabak für seine Feiertagsfriedenspfeife. Damit war der riesige Golfstrom gezündet und setzte sich unter Ausnützung der vorherrschenden stetigen Westbrise Richtung Europa in Bewegung. Psychologischer Heber dafür, dass er sukzessive Fahrt aufnahm, um die unbekannten Strände zu umschmeicheln, war, dass die heilige Friedenspfeife von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang von einem Häuptling zum andern kreiste, ohne dass einer von ihnen an ein Foul wie einen Kohlemeiler anzuzünden auch nur dachte.

    Nun aber, Äonen später, drohte der Golfstrom damit, seine Dienste zu vermindern und eventuell sogar einzustellen. Die letzten Nachfahren des großen Häuptlings hatten dieses schicksalhafte Werden schon lange gefühlt und begannen, obwohl sie schon in alle Winde zerstreut waren, über Gegenstrategien nachzusinnen. Neue schärfere Rituale müssten genauestens beachtet werden, um den Golfstrom vor dem immerwährenden Verlöschen zu bewahren.

    Inwieweit das Wirken der letzten Hopi-Indianer von Erfolg gekrönt sein wird, steht in den Schulbüchern der baldigen Zukunft nachzulesen.

    Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn
    #212Verfasser ad.joe (236303) 11 Apr. 07, 15:05
    Kommentar
    Bevor der Golfstrom ganz verlischt Teil 2

    Die Hopi-Indianer überlegten lange, die Beratungen zogen sich über mehrere Tage, was sollten sie tun? Es stand zu befürchten, das der Golfstrom, der als gigantische Fernwärmeleitung Europa beheizte, zusammenbrechen und seine Dienste verweigern würde. Sollte die große Tat des großen Häuptlings in Vergessenheit geraten? Auf der anderen Seite hatten die Wissenschaft berechnet, dass der fehlende Golfstrom den Temperaturanstieg durch die Klimaerwärmung in Europa wieder ausgleichen könne, so das der ferne Kontinent mit nahezu konstanter Temperatur in die Zukunft rechnen konnte.
    Es gab Stimmen dafür zu Versuchen die glorreiche Tat des Häuptlings zu rekonstruieren, und damit seine Erinnerung und den Golfstrom aufrecht zu erhalten damit die Wärme weiterhin aus Mexiko abtransportiert werden würde. Die Hilfsmittel und den Genusstabak sollte man schon irgendwie organisiert kriegen.
    Andere Teilnehmer der Beratungen sagten, diese Idee sei der reine Wahnsinn, es wäre ein hoffnungsloser Fall, nur der prophezeite Erbe des großen Häuptlings sei befähigt diese Tat zu vollbringen, aber die Prophezeiung sagte aus, dass dieser erst lange nach dem zusammenbrechen des Golfstroms geboren werden würde. Erst er, der Urenkel des großen Hebers, wäre der Erbe des großen Häuptlings und könne den Golfstrom wieder zum fließen bringen.
    Aber wer genau der große Heber sein würde, oder was genau er anheben würde war nicht überliefert. Einige zynische Stimmen sagten ja, dass der große Heber am ansteigen des Meeresspiegels Schuld haben sollte. Falls dem so sei, könnte es durchaus sein, dass der Erbe des großen Häuptlings durchaus schon geboren worden sei. Daher sei es durchaus möglich, dass der Zusammenbruch des Golfstroms verhindert werden würde.

    Aber welche Entscheidung getroffen werden würde, und ob das Wirken der letzten Hopi-Indianer, sollten sie den Versuch wagen von Erfolg gekrönt sein würde, wird in den Schulbüchern der baldigen Zukunft nachzulesen sein.

    Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode
    #213Verfasser Emily Chambers (310963) 11 Apr. 07, 16:55
    Kommentar
    Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode

    Der Präsident, der sich als Rechtsnachfolger der Hopis und auch sonst aller Indianer seines Landes verstand (er war allerdings auch der einzige, der das so sah), kam zu der Überzeugung, dass das alte Europa lange genug in den Genuss des Golfstroms gekommen war. So sann er denn auf Mittel, den segensreichen Strom warmen Wassers zu drehen und seinem Land diese preiswerte Atmosphärenheizung als Wohltat zuteilwerden zu lassen. Er, nur er allein, wollte der UrHeber neuen, unendlichen Wohlstands der Welt, ach was, seiner Hemisphäre, quatsch, seines Kontinents, nein, nicht ganz, seines Landes, auch nicht, seines Sohnes A.M. Bush sein. So wurde aus Wahnsinn Methode.


    Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser
    #214Verfasser sagittarius (254521) 12 Apr. 07, 08:29
    Kommentar
    Ich kann es mir nicht verkneifen einen vierten Teil dranzuhängen...

    Durch einen günstigen Zufall hatte aber die Tochter des Präsidenten von den Plänen Wind bekommen. Sollte sie zusehen, wir ihr Vater ihrem Bruder unendlichen Wohlstand sicherte während sie leer ausging? Nein, da hatte sie wirklich keine Lust drauf. Was ihr Vater in seinem scheinbaren Wahnsinn bemerkt hatte, war folgendes: Sein Grossvater mütterlicherseits, war tatsächlich der grosse Heber aus der Prophezeiung. Dummerweise hatte er den Spruch falsch verstanden und schloss, dass er, der Enkel, der wahre Erbe des grossen Häuptlings sei.
    Anders, als der Rest ihrer Familie machte sich die Tochter des Präsidenten grosse Sorgen um die Zukunft des Landes, ach des Kontinentes, nein der gesamten Welt. Sie hatte mit Schrecken die Berichte über den Treibhauseffekt und den zu befürchtenden Zusammenbruch des Golfstroms gelesen. Nachdem sie nun stundenlang bei Mineralwasser in ihrem Zimmer über ihren Rechnungen gebrütet hatte, war sie zu einem Ergebnis gekommen, das ihr Angst einjagte. Sollet der Golfstrom stoppen, würde sich das warme Wasser im Golf von Mexiko sammeln und nicht mehr abtransportiert werden. Aufgrund des wärmeren Wassers, würden dann aber die Wirbelstürme die die Region heimsuchten deutlich mehr Energie haben und damit auch mehr Zerstörung anrichten können. Das musste sie mit allen Mitteln verhindern.
    Durch einen weiteren glücklichen Zufall, hatte sie Gerüchte über das Treffen der Hopi-Indianer mitbekommen, und obwohl sie nicht wusste, wo genau dies stattfinden sollte, beschloss sie den Indianerstamm zu suchen. Es war schliesslich ihre einzige Chance etwas gegen die drohende Katastrophe zu tun, und selbst ein hoffnungsloser Versuch war besser als nichts zu tun.
    Nachdem sie nun einige Zeit lang ohne jegliche Methode durch das Land gereist war, dachte sie bei sich, dass es vielleicht leichter sei den geheimen Ort zu finden, wenn sie anfing wie ein Indianer zu denken. Da sie nicht recht wusste, wie das ging, fing sie erstmal damit an, sich ein Pferd zu kaufen. Es war ein prachtvoller Schimmel einer edlen Rasse, die von Indianern gezüchtet wurde, und sie meinte dies sei genau der richtige Schritt. An ihrem dritten Tag, kam sie von Westen her an ein Tal, welches in ihre Richtung durch eine Felswand begrenzt wurde. Im Licht der untergehenden Sonne konnte sie gerade noch erkennen, dass sie ihr Ziel wohl doch gefunden hatte und im Tal mehrere Zelte standen und einige Gruppen Pferde unter der Aufsicht einiger Kinder weideten.
    Im Tal jedoch gingen die Beratungen der Hopi-Indianer langsam dem Ende zu, als der Häuptling, der gerade mit Genuss sein Abendessen verspeiste Aufschaute und unmittelbar vor der untergehenden Sonnenscheibe die Silhouette eines Reiters sah. Vor erstaunen viel ihm das Essen aus der Hand. Dies war doch genau wie in der Prophezeiung! Der Erbe des grossen Häuptlings sollte doch bei Sonnenuntergang auf einem Pferd erscheinen und sein Haar sollte im Wind wehen. Sofort schickte er nach seinem Pferd um den weiten Weg zum Ausgang des Tals zu reiten und zu sehen, wer dort oben war. Als er dem Ort der Erscheinung näher kam stieg er Respektvoll ab genau wie die Weissagung es wollte sass der Reiter auf einem makellosen Schimmel. Ein Prachtvolles Pferd. In diesem Moment wendete die Präsidententochter das Pferd, so dass er sie nicht länger von hinten sah. Es war eine Frau! Wie konnte dass den sein? War der Erbe des grossen Häuptlings tatsächlich eine Frau? Aber dann erinnerte er sich, dass die Prophezeiung auf diesen Punkt nicht einging. Irgendwie waren alle immer davon ausgegangen, dass es ein Mann sein müsse, aber was sprach dagegen, dass diese Frau die prophezeite Erbin des grossen Häuptlings war und den Golfstrom wieder ankurbeln würde?

    Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel
    #215Verfasser Emily Chambers (310963) 12 Apr. 07, 17:15
    Kommentar
    Golfstrom 5. Teil

    Der großgewachsene letzte Häuptling der Hopi-Indianer sah in der jungen Frau den Spiegel seiner Prophezeiung, riss sich aber zusammen: "Edle Frau, darf ich Dich zum Lagerfeuer geleiten? Mein Name ist Big Mike". Die Präsidententochter war beeindruckt: "Gut, ich bin die kleine Bush, die auf jedem Foto hinten in der Ecke steht, aber ich bin auf Eurer Seite."

    Sie ritten langsam zu den anderen: "Hier Miss, die versammelten Hopi-Wissenschaftler, sie haben auch bereits die richtige Methode vor Augen. Und da, in meinem Dodge gibt's noch Hamburger und Mineralwasser."

    Die junge Dame labte sich und meinte erfreut: "Dann haben wir also Chancen, den Golfstrom zu retten, wenn Sie schon eine Methode sehen?" Methode reicht leider nicht ganz, es bedarf auch riesiger Mittel!" Einer der weißhaarigen Wissenschaftler, dessen Indianereigenschaften man nur mehr erahnen konnte, mischte sich ein: "Der Heber ist der Golfstrom selbst, er darf nicht absinken. Mancher sagt, das sei Wahnsinn und wir schaffen es nicht." "Was schafft Ihr nicht?" "Mit Ihrer Hilfe vielleicht, ja doch. Wir müssen den Golf von Mexiko zuschütten, bis auf einen kleinen Teil im äußersten Westen. Nur damit behält der Golfstrom die Kraft, sich durch die enge Passage zwischen Kuba und Florida durchzupressen."

    Nun herrschte Stille.

    Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus
    #216Verfasser ad.joe (236303) 12 Apr. 07, 19:16
    Kommentar
    Nachdem bei den Indianern jetzt endlich Stille eingekehrt ist, wende ich mich dann mal einem anderen Thema zu



    Als ich in der Zeitung von dem Treffen des VW-Fanclubs gelesen habe, habe ich mir gedacht, da fahre ich dann einfach mal hin. Zur besseren Übersicht, wurden die verschiedenen Autotypen auf verschiedene Parkplätze gelotst. Macht ja auch irgendwie Sinn die Sache mit Methode anzufassen. Also reihte ich mich brav mit meinem Golf in die Schlange vor der Zufahrt zu der uns als Parkplatz zugedachten Wiese ein, als sich der Golfstrom dann langsam in Bewegung setzte. Dummerweise kam ich nicht weit, schon nach einigen Metern hatte mein Vordermann einen Platten, und wir mussten alle warten, während er sich mit dem Wagenheber abmühte. Das ist Wahnsinn, dachte ich, der Typ hatte aber auch keine Ahnung, wie man das Ding ansetzt, also stieg ich aus und übernahm die Sache. Während er mich ganz nervös machte und mir irgendwelche Vorträge über Buddhismus hielt. Ich habe einfach versucht seine Rede von mir abprallen zu lassen, wie Sonnenlicht von einem Spiegel zurückgeworfen wird. Dummer Vergleich, ich weiss, aber mir fällt gerade kein besserer ein. Als ich dann meine Arbeit, die ja eigentlich seine gewesen wäre, und für die ich nicht den geringsten Dank bekommen habe, beendet hatte, hatte ich ganz verschmierte Hände, und das einzige, womit ich sie sauber machen konnte war mein Mineralwasser. Da es ein heisser Tag war habe ich mir dann auch eine neue Flasche kaufen müssen, die natürlich überteuert war. Damit muss man bei solchen Veranstaltungen ja rechnen. Da will man mal helfen, bekommt keinen Dank und muss sich nachher auch noch in Unkosten stürzen, aber ich denke ich würde es nochmal tun.


    Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus - Berg
    #217Verfasser Emily Chambers (310963) 13 Apr. 07, 18:06
    Kommentar
    Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus – Berg

    „Der Berg ruft – Informationsschrift des Kurmittel-Heilstandortes Bad Spiegel“

    In unserer heutigen Ausgabe moechten wir Sie, verehrte liebe Kurgaeste, gerne auf zwei Veranstaltungen in unserem Kurmittelhaus hinweisen:

    Am Montag findet wie immer unser Vortrag zu der Reihe „Themen der Welt“ statt, diesmal mit dem Referenten Dr.Dr.hc Otto und seinen Ausfuehrungen zu „Buddhismus – wird er den Golfstrom retten koennen?“ Mit Kurmittelkarte ist der Eintritt kostenlos.

    Fuer den Filmabend am Mittwoch koennen Sie sich freuen auf „Dieser Wahnsinn hat Methode“ mit Theo Lingen und Hans Moser! Wir bitten um einen Unkostenbeitrag von Euro 5, der in voller Hoehe der Reinigung unsere Mineralwasserquelle zugute kommen wird.

    Die Kurverwaltung freut sich auf Ihren Besuch und wuenscht Ihnen eine erholsame Woche!


    Weiter mit: Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus – Berg - Moebelhaus
    #218VerfasserRiki (301129) 13 Apr. 07, 18:36
    Kommentar
    “Das ist ja Wahnsinn,” erklärte Kommandant Bin-i-Radi. Das Gefährt, in dem er und seine siebenköpfige Mannschaft langsam und geräuschlos um den Planeten herum flogen, blitzte ab und zu im Äther auf. Im Ineren war die gesamte Crew mit ihren Geräten beschäftig, keiner gab einen Kommentar ab über das, was sie da unter ihnen beobachten konnten. Zum fünften Male schon hatten sie nun den kleinen Ball umrundet, der da mit drittgrößter Umlaufbahn in diesem Sonnensystem nur relativ unweit von seiner riesigen Sonne durch’s All leierte.
    “Die Koordinaten stimmen allerdings haargnau,” meldete sich Dosam-Ma, ihres Zeichens Unteroffizierin und für die Bearbeitung und Verwertung der Flugkoordinaten verantwortlich. “Ich habe sie sogar nicht nur nach unserer Methode überprüft, sondern auch nach der alten. Wir sind schon am richtigen Ort.”
    Die restliche Mannschaft blieb stumm. Blitzschnell arbeitende Computer spuckten unendliche Dateien aus, die dann auf einem größeren, im zentralen Bereich der Brücke befindlichen Monitors aufleuchteten und über die Scheibe flimmerten. Der Kommandant griff nach seiner Flasche Mineralwasser und nahm einen großen Schluck. Er blickte kurz auf die Monitorscheibe, aber nicht , um sich die Daten einzuverleiben. Wie die Mannschaft es schon längst mitbekommen hatte, war die plexiglasähnliche Scheibe für ihn kaum etwas mehr als ein Spiegel, in dem er sich immer wieder gerne selbst zulächelte.
    “Na gut,” sagte er endlich und fuhr sich noch ein letztesmal durch die weissen Haare. “Nähern wir uns also doch dem Planeten etwas mehr. Doch vorsichtig. Wir wollen ja nicht entdeckt werden.”
    “Das sieht nicht so aus, als ob uns das passieren könnte,” warf Unteroffizier Thra ein. “Auf dem Planeten rührt sich meiner Menung nach über...”
    “Mag sein,” unterbrach Radi sie barsch. “Dennoch will ich hier Vorsicht walten lassen.”
    Nur wenige Sekunden später war das Raumschiff auch schon so nahe an den Planeten herangekommen, dass die Mannschaft einzelne Landschaftszüge mit bloßem Auge erkennen konnte. Wohin sie auch blickten, sahen sie Wüste, die von hier wie ein riesiger brauner Teppich den gesamten Ball zu umhüllen schien. Hier und da ragte ein Berg aus dem Boden, und ab und zu flogen sie über die Ruinen uralter Städte mit langen grauen Bahnen, neben denen hohe, eckige Gebäude standen. Auf einem besonders markanten stand in riesigen Buchstaben “Möbelhaus.”
    “Laut unseren Dateien müßte dies eine der fruchtbarsten Gegenden dieses Planeten sein,” unterbrach Kommandant Radi die Stille.
    “Das ist richtig,” stimmte ihm eine tiefe weibliche Stimme zu. “Wir sind hier eigentlich unweit der Stelle, an der auf diesem Planeten alles angefangen hat. Mein Urgroßvater war damals mit von der Partie.”
    Kommandant Radi drehte sich um. “Das Experiment hat hier anscheinend fehlgeschlagen, Sowa Res,” entgegnete er der alten Frau, die allgemein als Historikerin der Crew galt. Ihre langen, grauen Dreadlocks schaukelten langsam hin und her, als sie nachdenklich ihren Kopf schüttelte.
    “Tja,” sprach die alte, dunkelhäutige Dame langsam. “Wir haben ihnen alles gegeben: unsere Intelligenz, unsere genetische Stärke, unseren Erfindungsgeist, einfach alles.”
    “Wie kann es dann sein, dass unsere genetischen Nachkomen diesen Planeten in so kurzer Zeit derart vernichten konnten?” fragte Kommandant Radi.
    “Religion,” antwortete Sowa Res. “Mit der hat es angefangen. Sie haben unsere Vorväter zu ihren Göttern gemacht, und gleich danach fingen sie an, sich gegenseitig zu bekämpfen.”
    “Doch wieso ist das dann nicht auf unseren anderen Planeten nicht so?” wollte Unteroffizierin Dosam-Ma wissen.
    Sowa-Res blieb einen Moment lang ruhig. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schien weit, weit weg zu sein. “Soweit ich weiss, versuchten wir bei einem unserer letzten Besuche, den Bewohnern dieses Planeten eine Alternative zu ihren kampflustigen Religionen zu geben, doch die große Mehrheit lehnte sie letztlich ab.”
    “Welche Alternative denn?” fragte Kommandant Radi.
    Die alte Frau und blickte wehmütig auf den toten Planeten herab. “Den Buddhismus,” antwortete sie.

    Weiter mit Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus – Berg – Moebelhaus – Schubkraft
    #219Verfasser dude (253248) 15 Apr. 07, 06:20
    Kommentar
    Die Wochenstatistik der bisher benutzten Wörter:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus - Berg - Möbelhaus - Schubkraft


    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe 30
    Emily Chambers 27
    nobody 20
    dude 18
    Riki 12
    sagittarius 8
    Rhapsody 7
    Leylura 5
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, paelo 3
    mi, N.M.S., troll 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair 1
    #220Verfasser Emily Chambers (310963) 15 Apr. 07, 11:31
    Kommentar
    Das Leid der modernen Zeit

    Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll oder mein Leid klagen. Hier vor dem Berg des Mineralwassers führe ich mein gut gehendes Geschäft. Sowohl die kürzlich gegründete Achselschweißverwaltung des gehobenen Beamtendienstes als auch die Mineralwasserbearbeitungsstelle für Heilige Kühe und auch die Forschungsstation für seelische Spiegelungen im Bereich des angewandten Buddhismus lässt bei mir, in meinem Schreibbüro arbeiten. Das ist eine Ehre, deren ich mir bewusst bin. Alle meine Schreiberlinge sitzen aufgereiht auf der Terrasse, vollbeschäftigt schreiben sie 14 Stunden am Tag still vor sich hin, dass ihnen die Finger krachen. Bei mir geht es ihnen aber gut, sie dürfen zur Zeit des höchsten Sonnenstandes eine kurze Pause halten und sich in meinem Lustgarten ergehen. Ein eventueller Imbiss wird ihnen natürlich vom Lohn abgezogen. Ins Haus dürfen sie nicht, dafür sind mir meine Möbel zu schade. Im Prinzip arbeite ich schon nach den modernsten Erkenntnissen in ergonomischer Hinsicht, nach Feng Shui, und auch die Platzausnützung auf meiner Terrasse ist optimal gelöst.

    Nun aber habe ich Gerüchte vernommen, dass in fernen Landen, in irgendeinem Teil der Welt namens Europa eine neue Methode des Schreibens und zwar nur des Abschreibens entdeckt wurde. Ich halte das gar nicht für möglich, das Schreiben mit der Feder in der Hand ist doch das modernste Denkbare. Aber es würde damit angeblich das einzelne Buch erschwinglich werden, so dass sich ein jeder normale Kneipenwirt, Fährmann oder Feldscher einmal im Jahr eines kaufen könnte. Damit soll eine Schubkraft in Richtung Verbreitung des Wissens bewirkt werden. Wozu das? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass unsere religiösen oder staatlichen Obrigkeiten solchen gefährlichen Unsinn hierzulande einreissen lassen.

    Dennoch bin ich ein wenig verunsichert und werde mir mit nächster Post weitere Informationen kommen lassen.

    Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus – Berg – Möbelhaus – Schubkraft - Freude
    #221Verfasser ad.joe (236303) 16 Apr. 07, 12:53
    Kommentar
    Wahnsinn, war mein erster Gedanke als ich diesen wunderschönen alten Schrank sah.
    Normalerweise findet man in diesem Möbelhaus nur neue Möbel, die man problemlos als 'steril' bzeichnen kann.
    Heutzutage wird einfach nicht mehr so viel Wert auf Details, wie Ornamente oder Gravuren gelegt,
    weil im Zeitalter der Massenproduktion kein Platz für sowas ist.
    Aber dieses alte Stück ist einfach großartig. "Entschuldigung, wieviel soll dieser Schrank kosten?",
    fragte ich sofort den pickeligen Mitarbeiter (offensichtlich noch Auszubildender).
    "Öhm... Ich weiss nicht, ich hab das alte Teil noch nie gesehen... was machen sie überhaupt hier?
    Das hier ist doch das Lager?!?".
    "Hoppala... Das hab ich gar nicht mitbekommen. Ich bin einfach immer der Nase nach gegangen."
    "Na gut", sprach der Knabe, " Aber bitte gehen sie wieder zurück. Ich möchte nicht das sie Ärger vom Chef bekommen."
    "Erst möchte ich mit dem Chef sprechen." erwiderte ich mit einer Stimme, die keine Widerrede duldete...

    "Ja, hier lang... vorsicht... langsam weiter... Achtung, die Ecke! Gut, passt... Danke schön."
    "Kein Problem, Gnädigste. So ein Schrank ist doch ein Kinderspiel für uns erfahreren Möbelpacker." grinste der schwitzige, vom staub bedeckte Mann mich an. Mit einem Gruß schick ich die beiden Packer wieder auf ihren weg und bin erstmal nur glücklich. So ein Schnäppchen hab ich ja selten gemacht.
    Ich hab den schönen Schrank fast umsonst bekommen, weil der Chef des Möbelhauses ebenfalls keine Ahnung hatte wo er eigentlich hergekommen ist.
    Aber das ist jetzt alles nicht mehr wichtig. Ich bin glücklich...

    "Was soll das?", obwohl es mittlerweile stockfinster sein sollte - es ist mittlerweile mitternacht - sehe ich meinen Schatten vor mir auf dem boden... Ich dreh mich um und sehe das sich der Spiegel in dem Schrank verändert...
    Was ist das?, es scheint mir als würde ein sprudelnde flüssigkeit - wie Mineralwasser - anstelle des Spiegels da sein. Wie ist das möglich? Träume ich? Ich reib mir die Augen, damit ich sicher bin das ich nicht schlafe.
    Oh mein Gott! Das ist doch... das kann nicht... aber... wie soll...
    Ich spüre eine Kraft, die mich versucht in den Spiegel zu schieben. Eine Schubkraft - wieso werde ich nicht gezogen? Was schiebt da von hinten?!? Aber ich kann meinen Kopf nicht bewegen um nach zu schauen. Immer näher komme ich diesem Tor - wie ich es für mich selber bezeichne - weil da mehr als nur irgendeine Flüssigkeit ist. Ich sehe so etwas wie einen Wald, Hasen die rumspringen, Schmetterlinge und Vögel. Ein Bach über den eine kleine hölzerne Brücke führt... und ein Berg. Ein riesiger Berg, der aber verhältnismäßig schmal ist. (Es sieht eher wie ein umgekehrter Eiszapfen als wie ein 'echter' Berg aus) Obwohl ich - auf grund dieser seltsamen Umstände - Angst haben sollte fühle ich ein wohlig warmes Gefühl in mir aufsteigen. JA, ich spüre Freude. JA, Freude ist wohl das Wort, welches es am nähesten beschreibt. Keine Angst, keine Unruhe und auch nervös bin ich nicht. Im Buddhismus nennt man dieses Gefühl 'Seran Masbuto'. Dieses Gefühl soll man angeblich spüren, wenn man - kurz vor der Wiedergeburt - erfährt als was man wiedergeboren wird.
    Sterbe ich etwa gerade?

    to be continued...


    Spiegel - Buddhismus – Berg – Möbelhaus – Schubkraft - Freude - Weisheit
    #222Verfasser Lupo4u2 (320574) 16 Apr. 07, 13:46
    Kommentar
    Die Klosterruine

    Langsam und bedächtig ging ich meinen Weg. Es fühlte sich für mich so an, als ob ich von einer stetigen inneren Schubkraft geschoben würde. Ich war zum ersten Mal im Norden Indiens und war mir nicht sicher, ob ich mein Ziel überhaupt finden würde. Ich hatte eine seltsame Wegbeschreibung bekommen. Der handgezeichneten Skizze folgend, bin ich an der Wegkreuzung links abgebogen, in Richtung der hohen Gipfel, und nun war ich auf der Suche nach einem Möbelhaus, mitten im Nirgendwo! Es erschien mir unmöglich, dass ich hier ein Möbelhaus finden sollte, allerhöchstens ein kleines Dorf, einige Hütten, aber mehr doch nicht. Ich hatte den Mann des Ehepaares, bei denen ich für einige Wochen zur Miete wohnte dreimal danach gefragt und die Antwort war immer "beim Möbelhaus".
    Während ich so in Gedanken verloren beschloss noch 30 Minuten weiterzugehen und danach umzukehren, tauchte hinter der nächsten Biegung eine kleine Ansiedlung auf. 5, vielleicht 6 Dächer waren auszumachen, also stieg ich weiter. Vielleicht gab es ja dort jemanden der Englisch verstand, ihn konnte ich dann fragen, wie ich zu den Ruinen des alten Klosters gelangen konnte. Als ich um die Ecke bog, und der Strasse in das Dörflein folgte, musste ich dann doch herzlich lachen. An einem der kleinen Häuschen hing doch tatsächlich ein Schild mit der Aufschrift "Möbelhaus". Der Besitzer des Hauses hatte es wohl irgendwo mal gefunden und voller Stolz über der Tür befestigt. Mit neuem Mut und grosser Freude machte ich mich nach einer kleinen Pause am Brunnen auf die nächste Etappe, ich war also auf dem richtigen Weg, jetzt konnte es nicht mehr weit sein.
    Nachdem ich eine weitere Stunde bergauf gestiegen war, kam ich endlich zu der Baumgruppe, hinter der dann auch gleich der Spiegelsee auftauchte. Kein Windhauch kräuselte das Wasser. Es war vollkommen eben, daher hatte der See auch seinen Namen, ausserdem, so schien es mir, war er kreisrund etwa 500 Meter im Durchmesser. Auf der Gegenüberliegenden Seite, waren in der klaren Luft deutlich die Überreste einer Bebauung zu sehen. Das musste das Kloster sein, in dem die Lamas die alten Schriften studiert hatten um Weisheit zu erlangen und erleuchtet zu werden. Was für ein fantastischer Ort! Ich machte mich auf den See zu umrunden und mir das Kloster aus der Nähe anzusehen. Auf dem Weg dorthin stiess ich auf einige Markierungen an den Felsen, die ein Anhänger des Buddhismus sicher sofort hätte deuten können. Ich hatte zwar einen Fotoapparat mitgenommen, jedoch erschien es mir nicht richtig die skizzenhaften Einkerbungen der Felsen zu fotografieren. Dieser Ort machte auf mich, die ich normalerweise nicht ans solche Sachen glaubte, den Eindruck eines heiligen Ortes, und ich wollte die Geister nicht gegen mich aufbringen. Um meinen guten Willen zu demonstrieren, band ich einen mitgebrachten Gebetsschal an einen alten Baum vor dem Kloster, an dem noch einige Stoffreste hingen, und entfernte mich wieder von dem Kloster. Erst bei der Baumgruppe auf der gegenüberliegenden Seite, drehte ich mich nochmal zum Kloster um und machte eine längere Rast.


    Buddhismus - Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe
    #223Verfasser Emily Chambers (310963) 16 Apr. 07, 18:30
    Kommentar
    Aufruf zur Volksabstimmung

    Das Amt für Volksbefragungen und Volksabstimmungen der selbstständigen Buddhismus-Republik Schlaraffenland mit angeschlossenem Goldgräberparadies hat beschlossen, dass die folgende Volksabstimmung zu ergehen hat.

    Dauerfreitag oder Dauersamstag? Was ist zu dekretieren?

    Begründung: Auszugehen ist davon, dass alle anderen Wochentage abgeschafft werden, nur der Freitag oder Samstag bleibt erhalten, je nach Ausgang der Abstimmung. Die kürzlichen Diskussionen in dieser Frage haben bereits zu Störungen der heiligen Essruhe geführt. Argumente für die Einführung des Dauerfreitags bestehen jedenfalls in der immerwährenden Vorfreude auf den arbeitsfreien Samstag. Natürlich liegt eine Weisheit auch darin, dass am Freitag nur kurz gearbeitet wird. Die Befürworter des Dauersamstags führen aber ins Treffen, dass damit endlich das Arbeitsleid aus unserem schönen Lande verschwinden würde. Allerdings ist die Versorgung der Breiberge und Goldbäche zu gewährleisten, was in Consecutio zur Einführung eines freiwilligen Strafdienstes führen würde. Die Schubkraft der Möbelhausbewirtschaftung für Eß- und Grabzubehör wird wohl mehr in der Freitaglösung zu steigern sein.

    Der Termin ist dem Anhang zu entnehmen.
    Das Ergebnis der Volksabstimmung ist bindend, die probeweise Einführung erfolgt dann zunächst für 99 Jahre!
    Weiterhin einen "Gut grab" und "Gut iss"-Gruß rufen wir von der Administration Euch zu!

    Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität
    #224Verfasser ad.joe (236303) 20 Apr. 07, 09:03
    Kommentar
    Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität

    Das erste Möbelhaus am Platze suchte nach einem neuen Reklamespruch. Die ersten Vorschläge wie "Schubkraft durch Freude" oder "In der Ruhe liegt die Weisheit" zeichneten sich weder durch die gebotene Seriosität noch durch einen Berg an Kreativität aus.

    Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck

    Und hier für den weekend countdown Noch'n Gedicht:

    Ganz langsam, und sehr zögerlich,
    Erst SA, dann So, sie nähern sich.
    Und langsam schleicht der Zeiger.
    Haltet nur durch, macht uns froh!
    Noch dreißig Minuten bis Ennigerloh.

    Es ist zwar später jetzt als eben,
    Doch Fortschritt, den könnt's schneller geben.
    Und langsam schleicht der Zeiger.
    Eil Dich, mit dem Finger ich droh'!
    Noch zwanzig Minuten bis Ennigerloh.

    War das gerad' ein Schritt zurück?
    Uhr, ich hab' dich fest im Blick!
    Und langsam schleicht der Zeiger.
    Beim Rückschritt tut's doch WehO!
    Und noch 10 Minuten bis Ennigerloh.

    Gleich ist's so weit, es eilt der dünne
    Zeiger zur Zwölf. Weekend, beginne!
    Jetzt kann er schleichen, der Zeiger.
    Was woll't ich denn bloß in Ennigerloh?
    Zur Gironde wollt' ich, nach Bordeaux!
    #225Verfasser sagittarius (254521) 20 Apr. 07, 09:56
    Kommentar
    Da es in dieser Woche kaum Geschichten gab, lasse ich die Statistik mal ausfallen


    Fortsetzung von Nr. 223:

    Der Heimweg

    Irgendwie war die Stille perfekt, es schien mir, als ob nur noch der See, die Klosterruine und die Pflanzen und Berge um mich herum existierten. Ausserhalb des Tals schien keine Welt zu existieren und in der Welt des Tals gab es nur Ruhe und Stille. Die Weisheit der Mönche, die das Kloster an diesem wahrhaft zauberhaften Ort der Stille errichtet hatten schien unermesslich. Der Ort faszinierte mich so sehr, dass ich nicht gehen wollte. Ich musste aber. Die Sonne stand schon bedenklich tief und ich ahnte beinahe, dass ich den Rückweg nicht mehr im hellen schaffen würde. Ein Blick auf die Uhr bestätigte diese Vermutung. Die Zeit schien hier oben in den Bergen einfach stillzustehen. Ich hatte nicht wahrgenommen, wie sie verstrich, packte meine Sachen und machte mich eiligst auf den Rückweg. Nach etwa einer Stunde erreichte ich wieder die kleine Siedlung und musste erneut über das Schild "Möbelhaus" an der kleinen Haus am Dorfeingang denken.
    Diesmal sah das Bild aber anders aus. Vor dem Haus stand ein Mann, der unruhig auf etwas zu warten schien. Er war die einzige Person, die sich mir zeigte, und da mir inzwischen klar war, dass ich viel zu spät dran war um vor Einbruch der Dunkelheit in dem Dorf zu sein, in dem ich eine Unterkunft gemietet hatte, musste ich einen schnelleren Weg finden oder wenigstens eine Übernachtungsmöglichkeit, also sprach ich ihn an. Da ich nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte, fragte ich ihn, ob er der Besitzer des "Möbelhauses" sei, was scheinbar genau der richtige Einstieg in ein Gespräch war. Ja, entgegnete er mir mit aller Seriosität, die er aufbringen konnte. Er würde das Möbelhaus betrieben. Er sei der beste Tischler, in dieser Gegend. Auch in den umliegenden Dörfern gäbe es niemanden, der so gute Möbel herstellt, wie er. Aus dem Haus konnte ich ein Lachen hören und die Stimme einer Frau rief "Du bist nicht der beste Tischler in dieser Gegend, du bist der Einzige!", worauf er sich zu seiner Frau umdrehte, die gerade an der Tür erschienen war, und erwiderte "Wenn ich doch der einzige bin, dann gibt es keinen, der besser ist. Ich bin also der beste Tischler in dieser Gegend.", worauf sie wieder etwas erwiderte, was ich aber nicht richtig verstand, da sie vom Englischen in ihre lokale Sprache gewechselt hatte.
    Die beiden Schienen diese Neckerei Regelmässig zu betreiben. Wie einstudiert kamen ihre Antworten, dennoch schienen sei beide Freude an diesem Spiel zu haben. Nachdem ich der Unterhaltung, oder dem, was ich davon Verstand, da ich der Sprache nicht wirklich mächtig war, gefolgt hatte, schilderte ich den Beiden mein Problem. Ich deutete an, dass ich wohl bereit wäre etwas für eine Übernachtung zu zahlen, das war zwar nicht wirklich der Fall, denn ausser einem Intimen Schmuckstücke, welches mir meine Grossmutter vererbt hatte, und von dem ich mich nicht trennen wollte, hatte ich keine Wertsachen bei mir. Die Frau war sofort bereit mir zu helfen, ihr Mann hätte eine Lieferung, die heute noch in das Nachbardorf gebracht werden sollte. Es sei zwar ein weiter Weg aber der Wagen, mit dem ein Freund vorbeikommen wollte, hätte gute Scheinwerfer und eine gute Schubkraft. Wo ich denn hin müsse. Zufälligerweise lag das Dorf, zu dem ich wollte auf dem Weg. Da sei es überhaupt kein Problem mich dort abzusetzen, und sie erwartete auch keine Bezahlung, dafür würde sie schon sorgen.

    Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein
    #226Verfasser Emily Chambers (310963) 22 Apr. 07, 19:52
    Kommentar
    Ich oute mich hier als fallweiser Mitleser und Genießer, der's aber selber nicht versuchen kann.

    Aber, hehe @sagittarius, ich wette Du bist ein Mann! Ich bin gespannt, ob Du die Suppe, die Du hier den andern mit dem Intimschmuck eingebrockt hast, auch selber auslöffeln wirst!

    Ich glaub fast, sagi Du schaffst das. Ladies, dann könnt Ihr gespannt sein, hoho.

    Jetzt ziehe ich mich schnell zurück.
    #227VerfasserRobinHood (254650) 24 Apr. 07, 12:58
    Kommentar
    Fortsetzung von #222

    - Entdeckung des fremden Land -

    "Wer kann mir sagen was das Wort Schubkraft bedeutet?" - ich melde mich langsam und meine Lehrerin deutet auf mich. "Es bedeutet..." "HAAALLLLOOOOO!?!?!?"
    Was? 
    Es ist dunkel - meine Augen sind geschlossen. Ich öffne sie vorsichtig und sehe verschwommen ein bläulich-violettes Rechteck und einen hellgrünen Fleck in mitten dieses Rechteckes.
    Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Helligkeit und ich kann erkennen, dass das Blau/Violette der Himmel ist. Aber was ist das für ein komisches Wesen? Erschrocken weiche ich zurück, wobei ich gleich mit dem Kopf an einem Stein schlage. "Nur die Ruhe, ich tue dir nix.", sagt das Wesen zu mir, "Mein Name ist Freddy, Freddy Frolowski. Schön dich kennen zu lernen." Ohne das ich es verhindern konnte, fing ich lauthals an zu lachen. Erst als ich den irritierten Blick auf Freddys Gesicht erkannte, konnte ich mich langsam wieder beruhigen."Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen, Freddy *kicher*. Gestatte mir die Frage, aber was bist du?"
    "Ich bin ein Froschowski! Schon seit Jahrtausenden sind wir Froschowskis hier..." "Nein, ich wollte dich nicht nach deiner Familienangehörigkeit fragen... Ich wollte wissen was für ein Wesen du bist?" (der strahlt ja nicht so viel Seriosität aus, wenn er schon die einfachsten Fragen nicht begreift, dachte ich bei mir)
    "Aach so! Na, das sieht man doch. Ich bin ein Hüpfdinger. Meine Weisheit ist unermesslich!" "Ein weiser Hüpfdinger... alles klar...", antworte ich. "Möchtest du mir auch noch verraten warum du einen so großen Ring an deinem Ohr hast?" Freddy schaut bedrückt zur Seite. Nach kurzer Zeit antwortet er: "Das... das... ist mein Intimschmuck." Leicht irritiert hake ich nach: "Intimschmuck?" "Ja, mein Herrchen hat den mir dran gemacht, damit er mich immer findet..." Jetzt sehe ich ein kleines rotes Licht, das in regelmäßigem abstand blinkt. Jetzt bin ich noch verwirrter und obwohl es mich brennend interessiert halte ich die Luft an und schlucke meine Fragen runter. Ich sehe Freddy an, das ihm dieses Thema gerade nicht passt - und ich kann meine Neugier sicherlich später noch befriedigen. Plötzlich verdunkelt sich mein Sichtfeld, ein große Wolke schwebt vor die Sonne. Dann höre ich ein grummeln aus der Wolke. Es scheint gleich Regen zu geben, obwohl die Wolke eigentlich nicht nach Regen aussieht... "Oh Nein!" schreit Freddy und hüpft an mir vorbei in den Wald...

    to be continued...

    Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus
    #228Verfasser Lupo4u2 (320574) 24 Apr. 07, 14:12
    Kommentar
    Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus

    Nach langer Reise endlich zur Ruhe gekommen konnte ich nun voller Freude feststellen, das mein Kaktus trotzdem er monatelang nicht gegossen wurde erblueht ist. Weise beschloss ich dann heite an den Strand zu spazieren. Eine alte Weisheit sagt kommst du von einer langen Reise und geh ans Meer. Und in eben dieser steht auch geschrieben kommst du gerade aus Seriosi zurueck taete es dir besonders gut ans Meer zu spazieren. Also der langen Rede kurzer Sinn Stock und Hut geschnappt und losgelaufen. An der naechsten Ecke wurde ich von einer Horde serioes betrunkener Typen angepoebelt. Etwas weiter untem am Fluss auf dem Weg zum Meer stolperte ich ueber einen Stein und fand zu allem Ueberfluss eine auf dem Boden liegende Zeitschrift mit der Schlagzeile "Seriositaet ein Phaenomender Vergagenheit", das wollte ich tatsaechlich dann nicht auch noch lesen.Ich setzte also meinen Weg fort, ein weiterer Bestandteil der bereitserwaehnten alten chinesischen Weisheit war beschrieben es bringt Glueck eine Flaschenpost uebers Meer zu schicken. So beeilte ich mich um rechtzeitig anzukommen bevor die Ebbe einen Teil des Wassers verschluckte. Gluecklich am Strand gelandet warf ich als erstes meine Flaschenpost ins Meer in der sich ein Zettelchen befand das mit folgenden Worten begann "Dear Emily". Ich spazierte nun noch eine Weile durch den nassen Sand und fand natuerlich Intimschmuck, den ich aufhob...jetzt muss ich noch schauen ob in irgenteiner Weisheit etwas ueber Intimschmuck geschrieben steht.
    Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm
    #229VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 24 Apr. 07, 23:52
    Kommentar
    Ich muss das wohl korrigieren.


    Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus

    Nach langer Reise endlich zur Ruhe gekommen konnte ich nun voller Freude feststellen, das mein Kaktus trotzdem er monatelang nicht gegossen wurde erblueht ist. Weise beschloss ich dann heite zum Strand zu spazieren. Eine alte Weisheit sagt kommst du von einer langen Reise zurueck dann geh ans Meer. Und in eben dieser steht auch geschrieben kommst du gerade aus Seriosi zurueck taete es dir besonders gut ans Meer zu spazieren. Also der langen Rede kurzer Sinn Stock und Hut geschnappt und losgelaufen. An der naechsten Ecke wurde ich von einer Horde serioes betrunkener Typen angepoebelt. Etwas weiter untem am Fluss auf dem Weg zum Meer stolperte ich ueber einen Stein und fand zu allem Ueberfluss eine auf dem Boden liegende Zeitschrift mit der Schlagzeile "Seriositaet ein Phaenomender Vergangenheit ?", das wollte ich tatsaechlich dann nicht auch noch lesen. Ich setzte also meinen Weg fort, ein weiterer Bestandteil der bereits erwaehnten alten chinesischen Weisheit war "Es bringt Glueck eine Flaschenpost uebers Meer zu schicken". So beeilte ich mich rechtzeitig anzukommen, bevor die Ebbe einen Teil des Wassers verschluckte. Gluecklich am Strand gelandet warf ich als erstes meine Flaschenpost ins Meer in der sich ein Zettelchen befand das mit folgenden Worten begann "Dear Emily". Ich schlawenzelte nun noch eine Weile durch den nassen Sand und fand Intimschmuck, den ich aufhob...jetzt muss ich noch schauen ob in irgenteiner Weisheit etwas ueber Intimschmuck geschrieben steht.

    Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm
    #230VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 25 Apr. 07, 09:41
    Kommentar
    Linda hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und blätterte in aller Ruhe durch einen Katalog, den sie vor einigen Tagen im Briefkasten gefunden hatte. Die Titelseite strahlte eine gewisse Seriosität aus, auf dem Hochglanzfoto war ein Tisch abgebildet, der mit einem Stein und einem Kaktus dekoriert war. Ein wenig hatte sie sich über die Weisheit des Schicksals gewundert, welches ihr diesen Möbelkatalog in den Briefkasten geworfen hatte, just als ihr die Stehlampe, die neben dem Sofa stand umgefallen war. Den Lampenschirm hatte es erwischt. Nachdem sie die Seiten mit den Lampen durchhatte und einige interessante Angebote gefunden hatte, blätterte sei weiter und stiess auf eine Seite mit Abbildungen von Intimschmuck. Nein, da würde sie doch nichts kaufen, dachte sei und fuhr in die Stadt.

    Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal
    #231Verfasser Emily Chambers (310963) 25 Apr. 07, 18:03
    Kommentar
    Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal

    Auf dem Heimweg packte mich die Neugier und ich lenkte meinen Weg zur liegengelassenen Zeitung, um den Artikel "Seriositaet ein Phaenomen der Vergangenheit" doch noch zu lesen. Das Schicksal war mit mir und die Zeitung lag wo ich sie vermutet hatte. Mit dem gefundenen Intimschmuck in der Tasche und der Zeitung in der Hand bewegte ich mich nach Hause. Dort setzte ich mich in aller Ruhe auf das Sofa schaltete die Stehlampe an und musste voller Entsetzen feststellen das der Lampenschirm voller Spinnweben war. Ich rueckte also meinen schoenen bluehenden Kaktus zur Seite und reinigte den Lampenschirm.
    Nachdem das Reinigungsprozedere beendet fiel mir ein Stein vom Herzen und ich las in aller Ruhe meine Zeitung.

    Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett
    #232VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 25 Apr. 07, 21:41
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    Auf Sendung

    Jetzt, liebes Publikum begrüßen wir Herrn Professor Ferdinand Drehzimmer. Nun Herr Professor, wir widmen uns heute in aller Seriosität dem aktuellen Thema Intimschmuck, neuerdings auch mit Betonung auf piercinglosem Intimschmuck.

    Frau Zaunwerfer, als Soziologe sehe ich das aus vielen Richtungen, zum Beispiel einfach medizinisch. Wenn es gut gemacht ist, kein Problem. Wenn natürlich drei Tage lang Schmerzen auftreten, wie wenn ein Stein oder ein Kaktus in der Hose wäre, dann ist was schiefgegangen, es musss ja nicht im Spital in der Gitterbettabteilung enden.

    Nun, Herr Professor, da wär's ja einfacher piercinglos. Aber ist das nicht so saftlos wie alkoholfreies Bier, Auto ohne Benzin oder Politiker ohne Mandat?

    Das würde ich nicht sagen, die erwünschten Gefühle treten dennoch zutage. Nun, lassen sie mich aber das ganze historisch soziologisch belegen. Was im Tierreich das Hirschgeweih oder das Pfauenrad, das war beim Homo Sapiens vom Schicksal her vorbestimmt das sexuelle Imponiergehabe. Besonders in Papua Neuguinea können Sie die Penisrohre bewundern.

    Wie steht es aber mit der weiblichen Seite? Müssen wir unsere Symbole am Lampenschirm aufzeichnen oder nur immer Orchideen drapieren?

    Ach, Frau Moderatorin, da muss ich zugeben, dass der Wisasenschaft gerade hier noch ein weites Forschungsfeld offen steht!
    Aber lassen Sie mich weiter ausführen. Heute ersetzt das Automobil das Penisrohr, ein Porsche ist einfach in, wird aber auch von Frauen gefahren, sehen Sie! Besonders übersteigert ist dieses Penissymbol in dem 1963 auf den Markt gekommenen Excalibur erkennbar, aber auch im Jaguar E, der 1961 erschien. Diese beiden Motorhauben sind wohl eindeutig!

    Danke Herr Professor!

    Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel
    #233Verfasser ad.joe (236303) 26 Apr. 07, 13:28
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    Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel

    Das Gitterbrett des Fahrstuhlschachts öffnete sich langsam. Aus der Seilfahrt trat die Spätschicht und ging langsam ins Hellen. Schwarz vom Staub der Steinkohle, und innerlich trocken wie ein Kaktus in der Wüste, stand Kumpel Kowalski, dem Schicksal des Zechensterbens voll ausgeliefert, in der Waschkaue. Im Licht der gleißenden Lampen sah man, dass der Schirm seines Helmes einen Ansatz weißer Haut auf seine Stirn gezeichnet hatte. Nicht nur bei ihm, sondern auch bei seinen Kameraden. Die weißen Stirnen waren quasi InTeamSchmuck der ganzen Bergarbeitergilde, aber nur bis zum Duschen. Die Ehefrauen sahen nie etwas davon ...

    Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih

    Ich schreib' aus dem Urlaub, daher hat's ein wenig länger gedauert, mich der Herausforderung des Intimschmucks zu stellen.
    #234Verfasser sagittarius (254521) 26 Apr. 07, 15:07
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    sagi, willst Du uns mit Deinen vorgegebenen Worten provozieren?
    6 Tage habe ich gebraucht für die letzte Geschichte!
    #235Verfasser ad.joe (236303) 26 Apr. 07, 17:24
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    sagittarius, ich finde es nicht gut, erst das provokante Wort "Intimschmuck" vorzugeben und es dann selber nicht zu verwenden, denn so ganz regelkonform ist die Abwandlung auf "InTeamSchmuck" nicht. Ich bin zwar recht froh, dass wir das Wort jetzt los sind, da es meine Kreativität arg gebremst hat, aber ich denke, dass es mir mit dem Wort "Arschgeweih" ebenso geht. Ich nehme einfach "Geweih" statt dessen.

    Den Anderen steht es natürlich auch frei das Wort nicht zu verwenden. Weitere solche Wörter werden aber beseitigt.
    #236Verfasser Emily Chambers (310963) 26 Apr. 07, 17:43
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    emily ich stimme mit dir nicht in form von zensur ueberein wie du dir sicher denken kannst aber arschgeweih zaehlt auch bei mir zu den un-woertern...da gibts noch einiges womit ich aber euch und mich verschonen moechte
    #237VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 26 Apr. 07, 18:57
    Kommentar
    emily ich stimme mit dir nicht in form von zensur ueberein wie du dir sicher denken kannst aber arschgeweih zaehlt auch bei mir zu den un-woertern...da gibts noch einiges womit ich aber euch und mich verschonen moechte
    #238VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 26 Apr. 07, 18:57
    Kommentar
    Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Geweih

    Fortsetzung von 226:

    Nachts im Himalaya

    Nachdem ich glücklicherweise eine Möglichkeit gefunden hatte, in das Dorf, in dem ich meine Unterkunft gemietet hatte, zurückzukehren, war mir doch etwas wohler zumute. Ich setzte mich auf einen grossen Stein am Strassenrand und wartete. Als sein Kumpel nach einer guten halben Stunde endlich mit dem Auto eintraf, half ich dem Tischler, einen Tisch, drei Stühle, eine Lampe mit weissem Lampenschirm und ein Gitterbett aufzuladen. Ein wenig Gegenleistung konnte ja nicht schaden, da er so freundlich war mich mitzunehmen. Er hätte gerne mit mir um einen Preis für die Fahrt gehandelt und haderte einwenig mit dem Schicksal, welches, in Gestalt seiner Frau, ihm diese Möglichkeit genommen hatte.
    Als die Fahrt dann endlich los ging wurde es bereits dunkel und der Tischler fuhr mit einer Geschwindigkeit über die engen und kurvigen Strassen, dass ich mir einerseits wünschte es sei hell, damit er mehr sehen würde, andererseits aber auch froh darüber, dass ich wegen der Dunkelheit den Abgrund neben der Strasse nicht sehen konnte. In der Ferne tauchten immer mal wieder Lichter auf, die von einzelnen Hütten oder kleinen Siedlungen zu kommen schienen.
    Nach einer halben Ewigkeit erreichten wir endlich unseren ersten Zwischenstop. An einem kleinen Haus, von dem ich im dunkeln nur die Fassade ausmachen konnte, luden wir den Tisch und die Stühle ab. Gerade als wir wieder in das Auto einsteigen wollten, kam der Besitzer kam ganz erfreut zur Tür heraus und bat uns, die Möbel doch eben ins Haus zu bringen. Der Tischler liess sich nicht lange bitten und beorderte seinen Kumpel, der das Auto steuerte, und mich eben mit anzufassen und so betraten wir das Haus. Drinnen war es recht gemütlich, aber ausser dem Flur und der Küche bekamen wir nicht viel zu sehen. über einer Tür, die jedoch verschlossen war, hing ein Geweih an der Wand. Um was für ein Tier es sich dabei handeln konnte vermochte ich wirklich nicht festzustellen. Nachdem wir die neuen Möbel in der Küche untergebracht hatten, begrüsste uns dann auch die Frau des Hauses, die uns allen einen Buttertee servierte. Mit viel guten Willen gelang es mir das Getränk zu mir zu nehmen. Es schmeckte widerlich, aber ich versuchte einen Gesichtsausdruck zu bewahren, der nicht so aussah, als ob ich in einen Kaktus getreten wäre.
    Nachdem dann auch die letzten Neuigkeiten ausgetauscht worden waren, ging die wilde Fahrt dann weiter und von den Kurven in Kombination mit dem Buttertee wurde mir schlecht. Etwa 20 Minuten später war ich froh, mit wackligen Knien und einem ehrlichen Dank das Auto zu verlassen. Auch wenn der Dank mehr der Tatsache galt, dass ich jetzt aussteigen durfte als der Mitfahrgelegenheit.


    Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Geweih - Wunschdenken
    oder
    Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken
    #239Verfasser Emily Chambers (310963) 26 Apr. 07, 19:21
    Kommentar
    Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Geweih

    Man hast Du bei der nen Stein im Brett sagte der Vater der Kleinen als ich sie aus dem Gitterbett hob. Wieso fragte ich und schaute dabei verstohlen auf den Lampenschirmder im Abendwind schaukelte. Sie fremdelt gerade enorm und laesst sich dabei kaum von jemandem anschauen geschweige denn beruehren. Ich lachte darueber nur und meinte es waere ja wohl nicht so ungewoehnlich wenn dabei die Chance besteht noch einmal dem Schlafen muessen zu entrinnen. Ich habe sie ja nur auf den Arm genommen und sie weder an einem Geweih aufhaengen wollen noch auf einen Kaktus gesetzt. Ja ist ja gut entgegnete der inzwischen etwas von meinen Kommentaren entnervte Vater, ihr seit ja ohnehin gute Kumpel. Uns vereint vielleicht ein aehnliches schicksal, wir haben schliesslich am gleichen Tag Geburstag und die Jahreszahlen enthalten auch die gleichen Ziffern nur etwas verdreht.

    Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Geweih - Kaulquappen
    #240VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 26 Apr. 07, 23:38
    Kommentar
    Die Wochenstatistik der bisher benutzten Wörter:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus - Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen


    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe 33
    Emily Chambers 31
    nobody 20
    dude 18
    Riki 12
    sagittarius 10
    Rhapsody 7
    Leylura 5
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, Lilaflugstrumpf, paelo 3
    Lupo4u2, mi, N.M.S., troll 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair 1
    #241Verfasser Emily Chambers (310963) 29 Apr. 07, 17:15
    Kommentar
    Moritat von der dörflichen Idylle

    High am grellbunten Lampenschirm
    hockte die resche Bauerndirn,
    ihr Schicksal auch der Alkohol,
    im Gitterbett der Kinder Groll.
    Es waren arme Kaulquappen,
    die suchten nach ihren Happen.
    Der Kumpel bekam ein Geweih,
    der Arsch glaubte an Zauberei,
    lebte nur noch von Wunschdenken,
    Arbeitslose tat man senken.

    (Bitte jetzt was Positives drauf)

    Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell
    #242Verfasser ad.joe (236303) 30 Apr. 07, 09:02
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    Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell

    Dieses Schicksal wollen wir nicht teilen rumorten die eben geschluepften Kaulquappen als sie die dicke Kroete sahen. Der kleine Rebell musste im Gitterbett warten weil er sich strickt dagegen wehrte eine Kroete zu werden. Ich werde ein Frosch toente es durch den Teich seine Geschwister versammelten sich ums Gitterbett und versuchten den kleinen Rebellen zu beruhigen. Er erwiederte nur ich will nicht euer Kumpel sein und erst recht keine Kroete ich bin bald ein Frosch. Das kleinste seiner Geschwisterchen, machte ihn darauf Aufmerksam das Wunschdenken ja nichts Schlimmes sei und er koenne sich vielleicht wenn er dann eine erwachsene Kroete ist einem Schoenheitsschirurgen anvertrauen. Sie freue sich jedenfalls auf die vielen Warzen. Dann kannst du dir ja auch noch so ein arschgeweih auf deinen dicken Hintern taetowieren lassen maulte der kleine Rebell. Ich will keine Warzen und ich werde ein Frosch.
    Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell-Rumpelkammer
    #243VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 30 Apr. 07, 12:28
    Kommentar
    Die kleine Kaulquappe schwamm in ihr Gitterbett und weinte. Der kleine Rebell hatte mit einem Kumpel in der Rumpelkammer von Frau Goldfisch gestöbert. Sie hatten gehofft etwas aufregendes zu finden, und wirklich, schon nach einigen Minuten rollte ihnen eine kleine silbrigglänzende und doch durchsichtige Kugel entgegen. Die beiden Freunde zögerten nicht lange und machten sich eiligst aus dem Staub. An ihrem Lieblingsplatz, an dem die Wasserpflanzen besonders dicht wuchsen und ihnen daher ein gutes Versteck booten, schauten sie sich ihre Beute dann genauer an. Es war eine glatte Kugel die keine Besonderheiten aufwies, so dachten sie zumindest, als sie die Kugel dann aber in eine Muschel legten, die auf dem Grund lag, bemerkten sie plötzlich, dass sich auf der Oberfläche der Kugel Risse ausbreiteten, von dem Punkt, an dem die Kugel auflag, breiteten sie sich in der Anordnung eines Geweihs aus. Das ganze dauerte einige Zeit, als sich die Enden der Risse dann aber oben trafen, schien es, als würde die ganze Kugel in tausend Stücke zerfallen und heraus kam eine dunkle Wolke, die sich langsam im Wasser ausbreitete. Die beiden Kaulquappen wollten so schnell wie möglich weg bevor Frau Goldfisch die Wolke sah. Sie würde sicher sofort wissen, woher die Wolke kam und die Freunde wollten wirklich nicht erwischt werden. Ja, sie wünschten sich die Kugel so schnell wie möglich wieder in die Rumpelkammer zu bringen. Noch bevor sie diesen Wunsch zuende gedacht hatten, fanden sie sich plötzlich in der Rumpelkammer wieder, mit der Kugel, die wieder aussah wie zuvor. Dummerweise stand Frau Goldfisch hinter ihnen und lachte. "Na, wo kommt ihr denn so plötzlich her?" Da dies aber genau die Frage war, die die Kaulquappen sich gerade selber stellten, drucksten sie nur irgendetwas unverständliches vor sich hin aus denen Frau Goldfisch aber sofort den Verlauf der Geschichte entnehmen konnte. Die Kugel war nämlich eine sehr seltene Kugel. Eine der wenigen Wunschdenken-Kugeln, die noch existierten. Sobald man sie auf eine besondere Art von Muscheln legte, erfüllte die Kugel jeden Wunsch sofern er in der Macht der entsprechenden Kugel lag. Die alten Meister, so erzählte Frau Goldfisch hätten sogar Kugeln gehabt, mit denen man Krankheiten heilen oder beliebige Dinge in Gold verwandeln konnte. Weil ein neugieriger Fisch, der der Vorfahr aller Goldfische war, so eine Kugel mal an sich selbst ausprobiert hat, seien jetzt alle seine Nachkommen golden.
    Obwohl Frau Goldfisch den Freunden nicht böse war, sagte sie aber trotzdem dass sie ihren Eltern davon berichten würde und jetzt lag die kleine Kaulquappe in ihrem Bett und weinte, ihre Mutter war sehr wütend gewesen und hatte ihr gesagt, dass sie sich in der nächsten Woche nicht mit ihren Freunden treffen durfte und auch danach nur, wenn eine ihrer älteren Geschwister dabei war und solange sie keine weiteren Dummheiten machten. Die kleine Kaulquappe fand dass dies eine ungerechte und viel zu harte Strafe war.


    Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit
    #244Verfasser Emily Chambers (310963) 01 Mai 07, 19:11
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    Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit

    Kumpel Kowalski war kein Kind von Traurigkeit; jegliches Streben nach "mehr davon" entsprach lediglich einem unerfüllten und unerfüllbarem Wunschdenken seiner Frau. Andererseits war Kowalski logischerweise auch kein Rebell, obwohl: so ein ganz klein wenig vielleicht, hatte er sich doch als einziger Steiger ein Arschgeweih stechen lassen... "Im Pütt siehset nich, und zuhause isset im Schlafzimmer so dunkel als wie inne Rumpelkammer", waren seine Worte gewesen. Sein Wortschatz unterschied sich halt nur graduell von dem einer Kaulquappe.

    Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen
    #245Verfasser sagittarius (254521) 02 Mai 07, 09:12
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    Absonderlich durcheinander geratene Buchstaben

    Wah-Geschrei
    wundschenkem
    Qualkaluppen
    Leberl
    lump-kramer-em
    urig-ratteik
    Ferienwinter

    Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit
    #246Verfasser ad.joe (236303) 04 Mai 07, 21:41
    Kommentar
    Pig Latin for beginners:

    -ishfulway inkingthay
    -adpoletay
    -ebelray (don’t let ‘em get you down Johnny Reb!)
    -oreroomstay (correct translation of “ rumpelkammer”?)
    -adnesssay
    -interway iretay
    -oddnessway

    Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen – Absonderlichkeit - Latin
    #247Verfassertroll. (247379) 04 Mai 07, 22:16
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    Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen – Absonderlichkeit - Latin
    Der kleine Rebell und seine Kaulquappengeschwister wuchsen heran und so gabes fuer den kleinen Rebellen keinen Zweifel mehr daran er wuerde ein Kroete werden. So uebermannte ihn eine unbeschreibliche Traurigkeit. Am Ufer des Teiches in dem seine Geschwister und er aufwuchsen lagerten seit Jahren Autoreifen in denen sich die heranwachsenden Kaulquappen zurueckzogen oder versteckten wenn es Aerger gab. Der kleine Rebell ging also um geliebten Versteck und weinte. Eine Absonderlichkeit viel ihm heute auf sodas er seinen Kummer vergaß. Er rief seine Geschwister und nun begannen sie gemeinsam die lateinische Beschriftung der Autoreifen zu entziffern. Sie raetselten und stritten. Letzten Endes blieben als Entzifferungsversuche Rumpelkammer und Besenstiel uebrig. Die Debatte nahm kein Ende und wenn sie inzwischen nicht vom Auto ueberfahren wurden dann streiten sie noch heute.

    Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen – Absonderlichkeit - Latin - Suppenkaspar
    #248VerfasserLilaflugstrumpf (320875) 04 Mai 07, 22:49
    Kommentar
    Hi Lilaflugstrumpf (love that nickname!)

    Opps, of course I meant Lateinnot Latin!

    No need to worry, the tadpoles haven't been run over, they’re living in complete harmony in my backyard pool!
    #249Verfassertroll. (247379) 04 Mai 07, 23:08
    Kommentar
    Die Statistik lasse ich wieder ausfallen, da es nur 9 Geschichten waren. Falls jemand sie gerne sehen wuerde reiche ich sie nach.


    "Warum habe ich mir bloß gedacht, ich bräuchte dieses Jahr keine Winterreifen!", schimpfte Ben. Er stand neben seinem Auto, das in einem heftigen Schneesturm von der Strasse abgekommen war. Erst war der Winter so warm gewesen, dass es schlicht nicht nötig gewesen war Winterreifen aufzuziehen. Deswegen hatte Ben sie einfach im hintersten Winkel seiner Rumpelkammer liegengelassen und jetzt, Anfang April, machte das Wetter die seltsamsten Absonderlichkeiten.
    "Ich habe mich beim Fahren mal wieder wie ein richtiger Suppenkasper aufgeführt, warum musste ich denn die CD im Handschuhfach suchen? Aber was soll das schimpfen. Ich habe mir die Suppe selber eingebrockt und muss sie jetzt eben auslöffeln." Ben war kein Kind von Traurigkeit und ging die Sache pragmatisch an. Er hatte befürchtet gegen ein Hindernis geprallt zu sein, also ging er um das Auto rum und schaute nach Schäden. Dabei stellte er erleichtert fest, dass es wohl nur eine grosse Schneewehe gewesen ist, die er seitlich erwischt hatte und dadurch ins Schleudern gekommen war.
    Wieder am Steuer des Autos versuchte er langsam und vorsichtig das Auto zurück auf die Strasse zu bringen aber nach mehreren gescheiterten Versuchen war er mit seinem Latein am Ende. Da in der letzten halben Stunde niemand vorbeigekommen war konnte er wohl kaum auf zufällige Hilfe hoffen und durchsuchte die Taschen seiner Jacke, aber sein Handy hatte er nicht mit. Er vergass es so oft, dass seine Freundin ihn ständig bitten musste es doch einzupacken, aber das hatte nur bewirkt, dass er das Telefon oft absichtlich zuhause liegen liess.
    Jetzt, wo er es wirklich gut gebrauchen konnte, war es natürlich auch nicht da, und so ging er murrend zu fuss ins Tal zurück. Er konnte schon jetzt seine Freundin schimpfen hören und überlegte, wie er ihr zuvorkommen sollte. Sollte er sie einfach darauf hinweisen, dass sie auch den Rebell in ihm liebte?

    Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn
    #250Verfasser Emily Chambers (310963) 06 Mai 07, 17:05
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    Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn

    Ich darf meine Wenigkeit vorstellen: Ich bin Sir Darkmoore von der dunklen Sonne!
    Als ich einmal mehr auszog um den hl. Gral zu suchen, durchforstete ich meine Rumpelkammer nach dem richtigen Equipment. Meine schwarze Rüstung mit Helm, ein langes und ein kurzes Schwert, eine Armbrust, einen Dolch, den und was man sonst noch so für solch eine gefahrenbehaftete Suche braucht. Für Stunden der Zeiten der Traurigkeit packte ich sicherheitshalber auch meine Fiedl mit ein. Sehr zu meinem Leid mußte ich feststellen das die ganzen Waffen, die ich sicher im Drachental brauchen würde, zu schwer waren für mein treues Reittier "Nachtschatten", also spannte ich meinen Esel "Namenlos 1" vor eine Karre. Diese belud ich mit den ganzen Reiseutensilien. Da der Herbst bereits den Sommer abgelöst hatte, packte ich sicherheitshalber auch meine Winterreifen auf die Karre. Jetzte fehlte mir nur noch eins, die Absonderlichkeit eines Wörterbuches, denn um ins Drachental zu gelangen, mußte ich 30 Tage durch eine düstere Gegend in der man nur Latein verstand, aber nur Englisch srechen konnte. Wer dort den beiden Sprachen nicht mächtig ist wird sofort als Suppenkasper bezeichnet und auf dem Marktplatz an den Pranger gekettet. Als ich nun alles beisammen hatte zog ich los. Dies ist der Neubeginn einer weitern Gralssuche


    Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen
    #251Verfasser darksun (247091) 09 Mai 07, 10:01
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    Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen

    Der Traurigkeit verfallen war Kowalski eigentlich nur einmal - als Schalke nur Meister der Herzen wurde. Als selbst Rudi Assauer, Stumpen-Rudi, wie ihn alle nannten, mit seinem Latein am Ende war. Als dieser Schiedsrichter, dieser Suppenkasper, Merk, Dr. Merk gar, dieser pfeifende Zahnarzt, den Begriff "Spielzeit" zu dehnen wusste. Als die Meisterschale, diese einem Winterreifen abgekupferte Absonderlichkeit nur ganz knapp an Schalke vorüberging. Als ganz Schalke sich wünschte, man sei im Besitz eines "Game Reset"-Knopfes,um das Spiel zu einem Neubeginn zu bewegen. Die Blutkörperchen, die sich so lange als rote FC Bayern-Fans ausgegeben hatten, hatten demnächst eben in blau-weiß ihre Arbeit zu verrichten. Oder weiß-blau? Also doch Bayern, oder wie, oder was?

    Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst
    #252Verfasser sagittarius (254521) 09 Mai 07, 10:37
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    Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst

    Die ersten drei Tage meiner Reise verliefen problemlos. Doch am vierten Tag mußte ich eine Paß überqueren, der bereits mit einer dicken Schneeschicht bedeckt war. Namenlos 1 scharrte was die Hufe hergaben, aber die Reifen der Karre gingen durch. Zum Glück hatte ich ja meine Winterreifen dabei. Ich wechselte also die Bereifung der Karre. Nun konnte Namenlos 1 die Karre bergauf ziehen, Nachtschatten und ich halfen ihm, indem wir still waren. Als wir die Steigung hinter uns hatten, wurde es bereits dunkel und wir suchten uns eine Höhle und wurden fündig. Wahrlich diese Höhle war/ist eine Absonderlichkeit, von aussen wirkte sie dunkel, klein und kalt, doch im Inneren war sie geräumig, eine Feuerstelle und Feuerholz lagen bereit, ein Schlafplatz und als das kleine wärmende Feuer den ganzen Innenraum erhellte sah ich das im hinteren Eck sogar Futter für meine Gefährten lag! Am nächsten Morgen wollte wir unseren Weg fortsetzen, doch der Weg war durch eine Lawine weggerissen worden. Da wäre ich mit meinem Latein beinahe am Ende gewesen. Dann kam mir aber die rettende Idee. Zu dritt seilten wir die Karre ab. Namenlos 1 und ich seilten Nachtschatten ab. Ich seilte Namenlos 1 ab. Und zu guter letzt kletterte ich zu den anderen nach unten. Ich lass mich doch keinen Suppenkasper heißen, der gleich beim erste Hindernis aufgibt. Nun sollte er aber erst kommen, der Neubeginn der aufeinanderfolgenden Probleme. Es regnete ohne Unterlass, Namenlos 1 hatte sich böse erkältet, als sein Schnupfen und Niesen immer schlimmer wurde, packte ich ihn auf Nachtschatten's Rücken und zog selbst die Karre. Doch schon nach 6 Stunden spürte ich, wie meine Blutkörperchen, vor Anstrengung, schmerzhaft durch meine Schläfen schossen. Ich entdeckte eine halbzerfallene Burgruine. Darin suchten wir uns ein gemütliches trockenes Plätzchen und ich kochte erst mal was. Aber Namenlos 1 hatte keinen rechten Appetit, denn er mochte nichtmal eine selbstgebratene Currywurst
    , also kochte ich ihm eine Kräutersuppe. Wir blieben dreieinhalb Tage in der Ruine, um dann mit neuen Kräften Richtung Drachental zu ziehen!

    Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge
    #253Verfasser darksun (247091) 10 Mai 07, 11:47
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    Ein Wissender

    liebe tante eva, ich bin doch jetzt schon 13, ich will dich ein paar sachen fragen. mit meinen eltern kann man da nicht reden, für die sind das absonderlichkeiten oder so.

    ich muss das aber wissen, weil die kleine fanny in meiner klasse schaut so lieb zu mir her. und ich werd da ganz nervös und weiß nich' was ich zu ihr sagen soll. sonst red ich ja viel, aber da bin ich mit meinem latein am ende, ich will aber nicht wie ein suppenkasper dastehen. und die andern buben sind alle so cool und tun immer so groß reden von ihren partys. manche haben schon erzählt, dass sie sich auf den schonbezügen von ihrem vati seinem kübel aufgeführt haben, aber das sind die oldies, welche die klasse schon zum zweiten mal machen.

    wenn du mir nicht hilfst, kann ich alles neu beginnen. soll ich vielleicht mit der fanny blutkörperchen tauschen, so nach karl may? die macht das sicher. oder soll ich sie auf eine currywurst einladen? vielleicht auf englisch?

    bitte! und nur unter uns.

    Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz
    #254Verfasser ad.joe (236303) 11 Mai 07, 08:48
    Kommentar
    Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz

    ...Die Erkältung von Namenlos 1 hatte sich "gottseidank" gelegt, wenn er auch noch kalte Hufe hatte. Ich ließ ihn deshalb erst noch auch der Karre mitfahren, die nun von Nachtschatten gezogen wurde. Die Strasse war vom vielen Regen sehr sumpfig und erschwerte unser Vorankommen. Am Abend des 10. Tages erreichten wir eine riesige Mauer, die in beiden Richtungen schier unendlich zu sein schien Das verschlossenen Tor das uns nun am Weiterziehen hinderte maß mit Sicherheit eine Höhe von gut 10 Mann und eine ebensolche Breite, es bestand aus ganzen Baumstämmen, von gut zwei Ellen Durchmesser. Ich rief auf lateinisch um Einlass, aber niemand schenkte mir Gehör. Wir ließen uns am Wegesrand nieder und ich machte ein kleines Feuer, um uns eine 5-Minutenterrine zu machen, nache einer halben Stund war sie fertig! Dann hörte ich ein stapfendes Geräusch, ich holte sofort meinen Bogen und einen Pfeil von meiner Karre und zielte in die Richtung des Geräusches. Ich wollte schon den Pfeil aufs Geratewohl ins Unterholz jagen als ich eine mickrig wirkende Gestalt aus dem Wald tretten sah, wohl ein armer Bauernsohn. Dieser stapfte an mir vorbei und blickte mich nur aus leeren Augen an. Am Tor rief er so etwas wie "Latt ein". Und siehe da, ihm wurde ein Spalt weit geöffnet. Als ich los rief, das auch ich dieses Tor passieren will, war es schon wieder geschlossen. Ich packte wieder alles auf die Karre, spannte Namenlos 1, der wieder völlig gesundet war davor und trat mit Nachtschatten am Zügel vor das Tor und rief mit verstellter Stimme: "Latein!" Tatsächlich öffnete sich nun das Tor und wir wurden von einem warzengesichtigen dicken Zwerg skeptisch beäugt, er grunzte mich mich naserümpfend an und hob die Hand auf. Ich dachte mir:"So ein Suppenkasper kann der nicht sagen was er will und wieviel!!?" Ich kramte fünf Suppenwürfel heraus, doch er schüttelte nur den Kopf. Als ich ihm drei Goldstück hinhielt fing er an zu grinsen und deutete abwechselnd auf das Gold und die Suppenwürfel. Ich gab ihm was er wollte und sagte mehr zu mir:"Dies ist sicher nicht der Neubeginn einer guten Freundschaft!" Als wir das Tor passiert hatten sah ich mich erst mal um, alles wirkte größer und die Luft schien förmlich vor Magie zu beben. Ob das gut oder schlecht war vermochte ich noch nicht zu sagen. Ich mußte auf der Hut sein. Wir zogen weiter, plötzlich bebte der Boden mehrmals. Ich hörte meine eigenen Blutkörperchen in den Ohren rauschen. Ich kletterte auf einen hohen turmartigen Felsen, um Ausschau zu halten. Ich sah eine Hundertschaft von Zwergen die einen goldgelben Drachen, gefangen hatten, sie hatten ihm Seile und Ketten angelegt und versuchten ihn in Richtung eines riesigen Käfigs zu ziehen. Doch der Drache stammpfte nur wütend auf, was ein für mich noch stark spürbares Beben verursachte, obwohl er gut achtzehnhundert Fuss weg war! Die wut des Drachen erreichte wohl ihren Höhepunkt, denn seine Augen begannen rubinrot zu glühen. Er bäumte sich auf und stiess einen schrillen Laut aus, das mir die Ohren schmerzten, aber nicht nur das, mit jedem Laut kam auch ein riesiger Feuerstoss aus seinem Maul. Während er schrie und Feuer spie drehte er sich einmal um seine Achse. Nach nur circa drei Minuten rührte sich von den über Hundert Zwergen kein einziger mehr. Und dann begann der Drache einige der Zwerge zu essen, andere räumte er auf einen Haufen. Plötzlich wieherte Nachtschatten hinter mir und der Drache reckte seinen Kopf in meine Richtung, lauschte kurz und machte dann mit seiner Aufräumung weiter. Ich versprach Nachtschatten und Namenlos 1, je eine grosse Currywurst, wenn sie jetzt nur still sind weiter beschloss ich meinen beiden Begleitern Schonbezüge über die Hufe zu ziehen. Wir schlichen an dem Drachen vorbei und suchten uns eine Höhle als Nachtlager. Vor dem Einschlafen dachte ich noch: "Die Tendenz hier zu Überleben ist leider sehr gering! ...

    Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar
    #255Verfasser darksun (247091) 11 Mai 07, 12:38
    Kommentar
    12.05.07
    Liebes Tagebuch,

    ich muss dir unbedingt etwas schreiben. Ich weiss du hast jetzt ziemlich lange zwischen den Schonbezügen gelegen, aber dass ist ein gutes Versteck und ich wusste nicht wirklich, was ich dir schreiben sollte.

    Also, bei mir in der Klasse ist so ein Junge. Frederik, heisst er. Eigentlich kenne ich ihn ja schon lange und habe ihn immer doof gefunden. So ein richtiger Suppenkasper war das immer, aber letzte Woche ist er 13 geworden. Ich habe ja erst im Sommer Geburtstag, also Frederik ist 3 Monate älter als ich und total süüüüüüüß! Tanja, meine Freundin sagt, dass er mit mir gehen will, aber ich weiss nicht. Sie hat mir auch erzählt, dass er mich immer anschaut und dabei manchmal rot wird. Sie hat irgendwas von Blutkörperchen erzählt, aber das habe ich nicht ganz verstanden. Ausserdem mag ich es nicht, wenn sie von ihm Redet. Sie macht da einen mega Trubel draus und manchmal fängt sie dann auch noch an zu singen, sowas wie "Die Fanny und der Frederik die sind jetzt ein Paar, zusammen machen sie 'nen Neubeginn das ist doch allen klar...." Weisst du liebes Tagebuch, das nervt dann total und ich will nicht, dass die ganze Klasse demnächst ein Seminar zum Thema "Wie ist die Tendenz zwischen Frederik und Fanny macht." Das darf doch keiner wissen, zumindest so lange nicht, biss ich nicht weiss ob er mich mag. Bei uns gegenüber von der Schule, da ist eine Pommesbude und da gehen immer viele hin, treffen sich und essen Currywurst und so. Manchmal hoffe ich schon, dass Frederik mich mal einladen würde, das wäre total cool, aber ich habe auch Angst davor, weil ich nicht weiss, was ich antworten würde.
    Ausserdem habe ich auch Angst, dass er mich nicht mag. Das ist wirklich blöd. Wie machen das die Erwachsenen bloß?


    Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung
    #256Verfasser Emily Chambers (310963) 12 Mai 07, 14:45
    Kommentar
    Die Wochenstatistik der bisher benutzten Wörter:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus - Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung


    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe 36
    Emily Chambers 34
    nobody 20
    dude 18
    Riki, sagittarius 12
    Rhapsody 7
    Leylura, Lilaflugstrumpf 5
    Ich bin der wo am länsten hat 4
    Catfish, darksun, paelo, troll 3
    Lupo4u2, mi, N.M.S. 2
    kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair 1
    #257Verfasser Emily Chambers (310963) 13 Mai 07, 07:42
    Kommentar
    Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung

    Für Kowalski war es ein hartes Wochenende gewesen. Als auch der letzte Schalker - Kowalski sah sich als den Vorletzten - mit Verspätung kapierte, dass man die Meisterschaftsschale wieder in die Schonbezüge packen konnte und die Currywurst (in Dortmund hieß sie ab sofort "Sorry-Wurst") in der Halbzeit wohl erst mit dem Neubeginn der nächsten Saison genießen würde können, sagte er: "Innet nechste Jahr, ich semina de Schale greifen!" Was für ein Seminar?"wurde er gefragt. "Ich seh mich nach de Schale greifen, happich gesacht!" insistierte Kowalski, dessen Blutkörperchen in der Tendenz schon wieder rot sahen.

    Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude
    #258Verfasser sagittarius (254521) 14 Mai 07, 09:46
    Kommentar
    Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude


    Günni hat in der letzten Zeit Gesundheitliche Probleme und vor allem Rücken. Aber nachdem Günni von seinem Hausarzt in Gelsenkirchen seine Blutwerte erfahren hatte und ihm mitgeteilt wurde, dass die Blutkörperchen alle soweit noch vorhanden wären, entschloss er sich das zu feiern - und zwar wie jeden Tag bei Ralle um die Ecke an der Frittenbude. "Ralle, erstmal ordentlich Asischale rotweiß, aber die Currywurst diesmal richtig geschnitten, woll?" Ralles Antwort: "Kunde is König, geht klar Chef. Zum mitnehmen?" "Sicher, sicher." Nachdem die Mahlzeit fertig fabriziert war und sorgfältich in Zeitungspapier eingepackt wurde, bestellte Günni noch ein Fiege Pils auf die Hand, es gab ja schließlich etwas zu feiern. Leider hatte Ralle die Asischale nicht richtig eingepackt und die Soße lief über die Schonbezüge von Günnis Manta aus... "Scheiße, so ein Mist hier, Ralle ich sach et dir, du krigst noch wat zu hören!" Ralle ist damit einen Stammkunden losgeworden, aber die Tendenz der Verkaufszahlen bei den Stammkunden ist z.Zt. eh rückläufig, Ralle setzt z.Zt eher auf Laufkundschaft. Seitdem er dieses Seminar für Frittenbudenbesitzer besucht hatte, darf er sich nun Frittenökonom nennen.

    Da Günni an der Tanke noch seine Schonbezüge reinigen musste, kam er natürlich verspätet bei Gabi an: "Boah ey, wenn deine Verspätungen wenigstens im Bett passieren würden!" Mit diesen Worten machte Gabi dem Günni die Tür auf.

    Das alles war natürlich vom Ralle geplant - er ist seit Jahren nämlich schon spitz auf die Gabi. Schadenfreude sprach aus seinen Augen als er Günni in den Manta einsteigen sah...


    Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät
    #259VerfasserDrained (328313) 14 Mai 07, 10:28
    Kommentar
    (Entschuldigung vorab für diesen eklatanten Missbrauch des 7-Wörter-Fadens!)

    Hi, Drained, ist die Asischale eigentlich nach einem ehemaligen Schalker Manager benannt?
    #260Verfasser sagittarius (254521) 14 Mai 07, 13:12
    Kommentar
    Histaminfreie Zone

    Anlässlich der Hochsaison für Heuschnupfenbelastungen sei hier die Phänomenologie der histaminfreien Zonen zu untersuchen.

    Manch 17-jähriger, der gerade seine gewohnte Currywurst den Rachen hinunterschiebt, rechnet mit dem abrupten Ausbruch der Allergie. Die Schleimhäute von Nase, Mund und vor allem Auge sind durch den vorverlegten Frühling bereits sensibilisiert und warten darauf, anschwellen zu dürfen. Doch die Natur hat das Spiel der Pollen heuer schön verteilt und selbst die Lungenwerte bleiben im subkritischen Bereich. Sollte die moderne Chemie und die gute Homöopathie diesmal zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit gefunden haben? Auch die frischen Ausdünstungen der mit Gift imprägnierten Schonbezüge, auf denen sich 17-jährige üblicherweise zu verlustieren pflegen, bleiben ohne grobe Wirkungen.

    Einer der Leiter der Untersuchung, schon jenseits der 40, rechnet hormonbedingt mit einer Tendenz zur laufenden Abschwächung der Heuschnupfensymptomatik. Eine Übersiedlung, nur um ein paar Kilometer scheint für ihn wie das Betreten einer histaminfreien Zone zu wirken, wie sonst nur der Aufenthalt in einer Garage voll mit Benzindämpfen, in einer aromafrei gehaltenen Sauna, in der Badewanne oder in einer Kryogenkammer bei minus 110 Grad Celsius. Doch man kann sich auch verrechnen, ein Restaurantbesuch, der Extremfette mit Rotwein und Staub aufwirbelnden Windböen im Freien kombiniert, schlägt für 3 Tage rück!

    Doch was soll's, mit Stress und Verspätung langt man in einem hunderte Kilometer entfernten Seminarhotel an und die Histamine sind entschwunden. Voll Schadenfreude wirft man einen geschliffenen, hämischen Text aufs Papier, stürzt zum Faxgerät und informiert die auf Ergebnisse wartenden übrigen Wissenschaftler, die zu Hause im Pappelpollensturm hocken und vor sich hin leiden.

    Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail
    #261Verfasser ad.joe (236303) 15 Mai 07, 09:03
    Kommentar
    "Das ist immer ein Hickhack mit den Faxgerät.", stöhnte Jasmin und durchsuchte ihre Unterlagen nach der endscheidenden Information. Sie sollte am folgenden Tag zu einem Seminar im benachbarten Institut, kannte aber weder die genaue Uhrzeit noch die Raumnummer des Seminarraums. Das Faxgerät hatte die Tendenz, die letzten Seiten eines Faxes nicht auszudrucken und deswegen fehlten ihr jetzt die wichtigen Details. Da sie keine Lust hatte sich der Schadenfreude ihrer Kollegen auszusetzen und mit einer grösseren Verspätung zu erscheinen musste sie wohl oder übel zum Telefon greifen um sich die notwendigen Informationen auf andere Art zu beschaffen.


    Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz
    #262Verfasser Emily Chambers (310963) 15 Mai 07, 18:58
    Kommentar
    Ups, da sind mir doch gestern die Schonbezüge abhanden gekommen

    "Das ist immer ein Hickhack mit den Faxgerät.", stöhnte Jasmin und durchsuchte ihre Unterlagen nach der endscheidenden Information. Sie sollte am folgenden Tag zu einem Seminar im benachbarten Institut, kannte aber weder die genaue Uhrzeit noch die Raumnummer des Seminarraums. Das Faxgerät hatte die Tendenz, die letzten Seiten eines Faxes nicht auszudrucken und deswegen fehlten ihr jetzt die wichtigen Details. Da sie keine Lust hatte sich der Schadenfreude ihrer Kollegen auszusetzen und mit einer grösseren Verspätung zu erscheinen musste sie wohl oder übel zum Telefon greifen um sich die notwendigen Informationen auf andere Art zu beschaffen. Noch hatte sie ein wenig Zeit, bevor sich die Kollegen in den wohlverdienten Feierabend aufmachen würden.
    Als erstes rief sie eine ihrer Freundinnen an, von der sie annahm, dass sie auch zu dem Seminar gehen würde. Aber da hatte sie sich getäuscht. Ihre Freundin wusste nichts von dem Seminar, freute sich aber sehr über den Anruf, da sie gerade überlegte, ob sie lieber einfarbige oder geblümte Schonbezüge für ihr neues Sofa kaufen sollte, aber sie konnte sich nicht entscheiden und verwickelte Jasmin in eine einstündige Diskussion über die Vorteile beider Varianten und ihre Sorge, ob die Einfarbigen wohl zu den Vorhängen passen würden. Als Jasmin eine Stunde später das Gespräch beenden konnte, versuchte sie noch einige Kollegen zu erreichen, von denen sie wusste, dass sie oft noch lange nach Feierabend im Büro anzutreffen waren. Ihre Versuche blieben jedoch ohne Erfolg und so würde sie sich am nächsten Tag viel zu früh auf den Weg machen um nicht zu spät zu kommen.

    Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz
    #263Verfasser Emily Chambers (310963) 16 Mai 07, 16:27
    Kommentar
    Tendenz - Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail – Tanz


    Liebes Tagebuch:

    Heute war vielleicht ein mieser Tag – obwohl ich noch nie bei einem Seminar Verspaetung hatte – heute das erste Mal – hat meine „Lieblingskollegin“ natuerlich gefeixt vor lauter Schadenfreude. Und am Faxgeraet hat sie mich dann auch noch ewig warten lassen, die bloede Kuh! Natuerlich hat der Chef einen Affen-Tanz aufgefuehrt, weil ich "letztens die Tendenz zeige, den Details meiner Arbeit nicht genuegend Aufmerksamkeit zu schenken“ – man, so ein Idiot...ich mach das nicht mehr lange mit, suche mir lieber einen andern Job!

    Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail – Tanz - Neuanfang
    #264VerfasserRiki (301129) 17 Mai 07, 15:58
    Kommentar
    Seminar - Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang

    Mit leichter Verspätung wurde endlich mein Vortrag zum Seminar über Schadenfreude fertig. Es ist nicht so leicht, wie ich bei meiner bereitwilligen Zusage gedacht habe. Ein Seminar über das beste Vortäuschen von Schadenfreude schien mir recht einfach zu sein und da die Bezahlung stimmte habe ich dann auch gleich einen Vortrag über Schadenfreude als Grund für defekte Faxgeräte angekündigt. Die Recherche wurde dann aber doch Aufwändiger und als ich mit der Hälfte durch war, bemerkte ich, dass ein kleines Detail in meiner Argumentation falsch war und ich neuanfangen musste. Nachdem ich dann den Tanz der schadenfrohen Kollegen um das Faxgerät in einem Diagramm verdeutlicht hatte und war dann auch jeden im Publikum klar, dass einer dann nur über das Kabel stolpern würde und die Schadenfreude somit Grund für ein defektes Faxgerät sein konnte.

    Verspätung - Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur
    #265Verfasser Emily Chambers (310963) 17 Mai 07, 20:22
    Kommentar
    Freunde, Römer

    Lasst uns zur Abrundung der ordinären Schadenfreude neu beginnen

    "Freut sich das Faxgerät mehr über seinen Detailschaden
    oder schadet die innere Detailfreude gröber dem Faxgerät
    oder werden Faxgeräte extrem detailliert in ihrer Schadenfreude
    oder detaillieren freudvolle Schäden die Faxgeräte durch und durch
    oder schaden Faxgeräte ganz einfach detailfreudiger als nicht?"

    "Die Durchsetzung dieser Untersuchungsproblematik in der gehobenen Fachsprache soll sich uns nicht ohne äußere Ursache aufdrängen"

    Der immer wieder neu formulierte Neuanfang dieses weit gefassten Vortragsteasers sollte eigentlich als Neokunst in die Literatur eingehen, führte aber zunächst nur zu einer Verspätung der ersehnten Buffeteröffnung im Kilosekundenbereich.

    Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur - Kundiger
    #266Verfasser ad.joe (236303) 17 Mai 07, 21:01
    Kommentar
    Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur – Kundiger


    Die Tanz-Gruppe „Neuanfang“ laedt zum Fruehjahrsfest ein:

    Mit viel Liebe zum Detail hat die Tanz-Gruppe „Neuanfang“ wieder ihr diesjaehriges Fruehjahrsfest vorbereitet. Nach Konsulation einschlaegiger Literatur und entsprechend ausgiebiger Nutzung des Faxgeraetes sind die Vorbereitungen nun abgeschlossen und wir freuen uns bekannt geben zu koennen, das die Veranstaltung wie immer im Gemeindezentrum von Bad Zwiesel stattfinden wird.

    Ein kundiger Insider konnte sich die leichte Schadenfreude nicht verkneifen als bekannt wurde, das in diesem Jahr neben dem allgemeinen Rauchverbot ausserdem ein Alkoholverbot, ein laute-Musik-Verbot, ein nach-00:30-ueberhaupt-noch-Musik-Verbot sowie ein Essen-mit-Fettgehalt-ueber-2%i.Tr.-Verbot fuer Feiern im Gemeindezentrum Bad Zwiesel besteht. Trotx intensiver Vorbereitungen duerfte damit der Erfolg der Veranstaltung fraglich sein.

    Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur – Kundiger - Lawinengefahr
    #267VerfasserRiki (301129) 18 Mai 07, 17:12
    Kommentar
    Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur – Kundiger - Lawinengefahr

    Das Faxgerät, welches das letze Detail des Fotos des Tanzes des Neuanfangs des Klubs Literatur-Kundiger übertrug, wurde wegen Lawinengefahr aus der Berghütte "Kuhtanz" entfernt.

    weiter mit:
    Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur – Kundiger - Lawinengefahr- Heizölrückstoßabdämpfung
    #268VerfasserAqué (331728) 19 Mai 07, 03:59
    Kommentar
    oops... habe erst später bemerkt, dass heizölrückstossabdämpfung leider im leo nicht existiert.

    in diesem fall weiter mit:
    Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur – Kundiger - Lawinengefahr- Konsumgüterindustrie
    #269VerfasserAqué (331728) 19 Mai 07, 18:18
    Kommentar
    Oh, thats a shame, because "Heizölrückstoßabdämpfung" is the longest German word with no letter repeating! A real fun word. :-)
    #270Verfassertroll. (247379) 19 Mai 07, 18:39
    Kommentar
    Aque und troll.
    ich denke, wir koennen die "Heizölrückstoßabdämpfung" ruhig nehmen. wir hatten ja auch schon die "Donaudampfschiffahrtsgesellschaft", die auch nicht in LEO steht. Das einzige, was ich gegen "Heizölrückstoßabdämpfung" einzuwenden hab, ist, dass ich mir nichts darunter vorstellen kann. Aber ich denke ich kriege raus was es bedeutet. Zum Ausgleich kann ich dann ja demnaechst "Binomialkoeffizient" vorschlagen.

    Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur ? Kundiger - Lawinengefahr- Heizölrückstoßabdämpfung
    #271Verfasser Emily Chambers (310963) 19 Mai 07, 19:01
    Kommentar
    Die Wochenstatistik der bisher benutzten Wörter:

    Klaustrophobie - Fußball - Sonnenschein - Mondfinsternis - Nagellack - Papier - Uboot - Packeis - frischgezapft - Hecht - Nährwert - Wurmfortsatz - Angst - Vorfreude - Regen - Neigung - Weltwirtschaft - Gespenst - Hirnschaden - Gruppensex - Ambiente - Sonnenuntergang - Frostspanner - Doppelgänger - Anlagenelektriker - Iglu - Altglascontainer - Kaktus - Absturz - Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - Taschentuch - Uhr - Strand - Kaffeemaschine - Pekinese - König - irischer Whisky - Bonsai - Pfannenkuchen - Löwenbändiger - Buch - Pockennarbe - Szene - Vogelgrippe - Durchfall - Autobahnpolizei - Kamerad - Kamin - Vorort - Auge - Holzbein - Wolken - Melkmaschine - Kraft - Deppenapostroph - Schlagstock - Jungbauer - Serie - Damenschuh - Ente - Schraubenschlüssel - Steuer - Zielscheibe - Devotinalien - Preisvergleich - Teekesselchen - Fledermaus - Eleganz - Reim - Zug - Pech - Berechnung - Glocke - Urgewalt - Prospekt - Zeit - Strichmädchen - Rotkäppchen - Satzende - Drittel - Sand - Kringel - Therapie - Ballpumpe - Rede - Fossil - Kaiser - Plastiktüte - Albatross - Hustenbonbon - Hofnarr - Kontaktlinse - Dachstuhl - Meister - Schneeregen - Ersatz - Puzzle - Jupiter - Lottoschein - Einbahn - Blume - Maulwurf - Lachkrampf - Multivitaminsaft - Käfig - Albtraum - Pullover - Schwadroneur - Woodstock - Rendevous - Pflege - Torwarthandschuh - Point - Kommode - Gift - Klimaanlage - Toupet - Kontaktanzeige - Scherben - Glück - Wolldecke - Kasperltheater - Beatles - Einstecktuch - Wanderschaft - Hyazinthe - Leichtigkeit - Vorschrift - Rand - Massage - Scheideweg - Geburt - Feiertagsblues - Schafkopf - Meer - Depotauszug - Gemeinheit - Foul - Europa - Indianer - Genuss - Mittel - Heber - Golfstrom - Wahnsinn - Methode - Mineralwasser - Spiegel - Buddhismus - Berg - Möbelhaus - Schubkraft - Freude - Weisheit - Ruhe - Seriosität - Intimschmuck - Stein - Kaktus - Lampenschirm - Schicksal - Gitterbett - Kumpel - Arschgeweih - Wunschdenken - Kaulquappen - Rebell - Rumpelkammer - Traurigkeit - Winterreifen - Absonderlichkeit - Latein - Suppenkasper - Neubeginn - Blutkörperchen - Currywurst - Schonbezüge - Tendenz - Seminar - Verspätung -Schadenfreude - Faxgerät - Detail - Tanz - Neuanfang - Literatur - Kundiger - Lawinengefahr - Heizölrückstoßabdämpfung




    Und hier die Liste der Autoren der Geschichten, die bisher geschrieben worden sind:
    ad.joe 38
    Emily Chambers 36
    nobody 20
    dude 18
    Riki 14
    sagittarius 13
    Rhapsody 7
    Leylura, Lilaflugstrumpf 5
    Ich bin der wo den längsten hat 4
    Catfish, darksun, paelo, troll 3
    Lupo4u2, mi, N.M.S. 2
    Aqué, Drained, kobold, novemberEuel, pieps, Premutos, raphaelsinclair 1
    #272Verfasser Emily Chambers (310963) 20 Mai 07, 09:59
    Kommentar
    Nachdem das Haus des Professors bereits zum wiederholten male in die Luft geflogen ist, und er neben dem Holzbein und der Prothese des rechten Unterarms in der Explosion diesmal das linke Auge verloren hatte beschloss er für diesen Neuanfang alle notwendigen Effekte zur Heizölrückstoßabdämpfung sorgfältig nachzurechnen. Kundige zu befragen und ausgiebige Literaturrecherchen zu machen. Seine Frau hatte ihn zwar immer wieder aufgefordert doch lieber gleich eine Gasheizung einbauen zu lassen aber das kam ja einer Niederlage gleich. Er, der berühmte Professor Detailgetreu würde doch nicht aufgeben und eine Gasheizung einbauen lassen, nur weil das mit der Heizölrückstoßabdämpfung schon wieder nicht geklappt hat und er den dritten Neubau in 5 Jahren machen musste. Was sollten denn die Nachbarn denken?
    Mürrisch wies er seine Frau Gertrude darauf hin, dass sie ja auch jedes Jahr auf ihren Skiurlaub gehen müsse. Trotz der Lawinengefahr, die ihr schon viermal beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Bei ihrem letzten Urlaub musste sie schliesslich 17 Stunden lang im Keller eines Tanzlokals ausharren, da das Erdgeschoss von einer Lawine zugeschüttet worden war.
    Nach einer langen Diskussion einigte sich das Paar dann darauf, dass das Haupthaus zwar mit einer Ölheizung ausgestattet werden sollte, der Öltank, der die häufigen Explosionen verursacht hatte, sollte aber einfach 10 Meter in einem Sicherheitsabstand unterirdisch eingebaut werden, so dass, selbst wenn in den neuesten Rechnungen einige fehlerhafte Detiails auftauchen sollten, das Haus bei der nächsten Explosion verschont werden würde.


    Tanz - Neuanfang - Literatur - Kundiger - Lawinengefahr - Heizölrückstßabdämpfung - Leckerei
    #273Verfasser Emily Chambers (310963) 20 Mai 07, 12:27
    Kommentar
    Hier wartet der Fortsetzungsfaden auf Euch
    Siehe auch: Geschichten der 7 Wörter 2

    Viel Spaß
    #274Verfasser ad.joe (236303) 21 Mai 07, 09:41
     
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