Kommentar | Nochmal, Dirk - und ich verspreche Dir, es ist das letzte Mal:
Wenn die Legende sich als wahr erweist (Rattenfänger von Hameln), hat sie sich eben "als wahr erwiesen". Man kann nicht davon sprechen, dass sie "wahr geworden" bzw. "zur Wirklichkeit" geworden ist - und schon gar nicht davon, dass sie "zur Wahrheit" geworden ist.
Wenn die Legende ein spätere Entsprechung in der Realität findet (Beispiel Vulkanausbruch), ist sie "wahr geworden" bzw. "zur Wirklichkeit" geworden. "Zur Wahrheit geworden" ist sie immer noch nicht.
Anders gesagt: Meine Beispiele funktionieren für den Vulkanausbruch. Das "zur Wahrheit werden" funktioniert überhaupt nicht.
Warum kann etwas "wahr werden" aber nicht "zur Wahrheit"? Weil in dem Ausdruck "wahr werden" das Wort "wahr" soviel bedeutet wie "real" - also nicht im Sinne von "das Gegenteil von falsch" verwendet wird.
Dasselbe geht mit dem Ausdruck "Wahrheit" aber nicht - "Wahrheit" bedeutet niemals "Realität", sondern immer so viel wie "das was nicht falsch ist". Etwas kann aber nicht "nicht falsch werden" - man kann es verbessern, man kann herausfinden, dass es niemals falsch war...."nicht falsch werden", also "Wahrheit werden", kann es nicht.
Uff, tut mir Leid, dass das hier so umständlich ist, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich's noch besser erklären soll... |
---|