Seid wann definiert denn die Mathematik die Bedeutung eines Wortes?
Ich behaupte mal aus dem Bauch heraus, dass im normalen Sprachgebrauch ein "oder/or" hauptsaechlich als "exklusives oder" verstanden wird, also als Wahl zwischen zwei Alternativen (siehe auch die Woerterbuchquellen unten). So ist z.B. der Satz
Du kannst noch einen Apfel oder einen Stueck Kuchen haben... oder von mir aus auch beides voellig normaler Sprachgebrauch.
Dass der Gebrauch im allgemeinen Sprachgebrauch sich von der Definition der Mathematik unterscheidet, mag schade sein, ist aber, ehrlich gesagt, voellig unwichtig. Oder sollen wir den "Ort" abschaffen, weil an einem exakt definiertem Punkt im Ortsraum keine Leute wohnen koennen?
Daher ist "und/oder" voellig akzeptabel um klarzustellen, dass es sich nicht um das allgemein verstandene "exklusive oder" handelt.
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http://www.merriam-webster.com/cgi-bin/dictio...1—used as a function word to indicate an alternative , the equivalent or substitutive character of two words or phrases , or approximation or uncertainty
2archaic : either
3archaic : whether
4—used in logic as a sentential connective that forms a complex sentence which is true when at least one of its constituent sentences is true — compare disjunction
DWDS:
oder /Konj.;
dient zur Verknüpfung von Alternativen, die eine Wahl zwischen ihnen zulassen/ wünschen Sie Kaffee o. Tee?; wir fahren heute o. morgen, kommen um neun o. zehn Uhr, wollen heute abend schreiben o. fernsehen; du kannst dich so o. so entscheiden; rechts o. links?; ja o. nein?; der eine o. der andere, dieser o. jener hat uns geholfen; ich o. du mußt auf das Kind aufpassen; sie sieht gern Spielfilme o. auch Krimis; das Zimmer hat nur ein Fenster o. vielmehr eine Glastür;....