http://www.weltbaum.de/Blattbaum/Erle/erle.htmlMYTHOLOGIE
In irischen und walisischen Mythen ist die Erle der heilige Baum von Bran, dem Gesegneten, dessen Name „Krähe“ bedeutet. Robert Graves vermutete einen Erlenkult im alten Wales. An der Westküste Schottlands lässt der Fund einer aus Erlenholz geschnitzten weiblichen Figur vermuten, das die Erlenfrau schon vor der Eisenzeit bekannt war. Die Figur wurde als Opfergabe zwischen 728 und 524 v.Chr. in einem See oder Moor versenkt.
Die archetypische Gestalt des Erlenkönigs in der Ballade Goethe´s von 1782 findet mit der Erle wenig Übereinstimmung, vermutlich durch einen Übersetzungsfehler wurde aus dem „Elfenkönig“ der „Erlkönig“.
Spirituell gilt sie als die verwundete Heilerin, sie ist die Meisterin der Elemente und da sich ihr Lebenssaft bei der Berührung mit Luft rot verfärbt auch unter dem Namen „die blutende Mutter“ bekannt.
http://www.eggert-baumschulen.de/ba2003mb.htmDie bekannte Ballade vom Erlkönig hat eigentlich nichts mit dem Baum zu tun, da es sich vielmehr um einen Übersetzungsfehler HERDERs von dem dänischen 'ellerkonge' ("Elfenkönig") handelt, den GOETHE übernommen hat.
Vieles in der Mythologie, was um die Schwarz-Erle entstanden ist, hat damit zu tun, dass sie vorzugsweise auf nassen, sumpfigen Standorten vorkommt. Dort war sie den Menschen daher seit jeher etwas unheimlich. Wehe dem, der auf ihre Irrlichter hereinfiel! So fürchteten Wanderer, vom Wege abzukommen und dem unheimlichen Erlenweib zu begegnen, das sie aus Hinterlist in den dunklen Sumpf ziehen könnte - das Erlenweib wurde mit Hexerei in Verbindung gebracht. In einer Erlenlandschaft soll es Hexen mit Haaren so blutrot wie das frisch gefällte Holz gegeben haben.
http://www.uni-goettingen.de/de/11028.htmlEin Baum zum Fürchten
So unspektakulär uns dieser Baum heute erscheinen mag, umso mehr fürchteten ihn unsere Ahnen: als Vertreter der feuchten, nebligen Auwälder wurde der Erle nachgesagt, unheilvolle Wesen wie Wasser-, Moor- und Nebelgeister zu beherbergen. Irrlichter blinzeln aus ihren Zweigen und bringen ahnungslose Wanderer vom Wege ab, wo sie Gefahr laufen, dem Erlenweib zu begegnen. Diese finstere Gestalt, der Hexerei mächtig, lockt den armen Wanderer immer tiefer in den dunklen Sumpf hinein. Eine mystische, bedrohliche Stimmung, die man in Goethes „Erlkönig“ (1782) noch heute hautnah nacherleben kann:
„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Vater du, den Erlkönig nicht?
Den Erlkönig mit Kron und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif...“
Der unheilvolle Ausgang dieser Geschichte ist wohl jedem bekannt. Ein Sprichwort beschreibt die damalige Beziehung der Menschen zu diesem Baum: „Erlenholz und rotes Haar, sind auf gutem Grunde rar.“ Eine weitere Eigenart der Erle ließ die Landbevölkerung schaudern: Schneidet man ihr frisches Holz an, so verfärbt sich der Saft rot, die Erle „blutet“ – fast wie ein Mensch! Heute nennt man diesen Vorgang schlicht Oxidation und fürchtet sich nicht mehr davor. Diese Besonderheit brachte der Schwarzerle, die ihren deutschen Namen ihrer dunklen, schuppigen Borke verdankt, auch die Bezeichnung „Roterle“ ein.
Keltische Krieger bemalten sich mit dem aus der Rinde gewonnenen roten Farbstoff das Gesicht, um noch furchterregender auszusehen.