hm--us in #84:
re #83: And particularly if she has experienced trauma at the hands of men, which I wasn't aware of, she should be allowed the freedom to deal with that trauma in whatever way she needs to.
If male clerics call her evil or dismiss her suffering, they essentially retraumatize her, which is certainly a sin.
Ich stimme mit deiner Meinung überein und schätze die Empathie, die ich daraus lese. (Nebenbei: Ich wusste bis jetzt nichts von den erlebten Traumata der Sängerin.)
In GraceFrom...s Urteil ist von Einfühlung in die Person von Stefani Germanotta nichts zu spüren; da wird die Sängerin, und der Mensch, dahinter verurteilt, auf eine für mich unangenehme arrogante Art, ein Mensch, der schließlich, mW, nicht betrügt, brandschatzt, nicht mordet, trotz vergangener Traumata, sondern sich und seine außerordentlichen Talente tatsächlich und trotz allem zur Entfaltung gebracht hat. Und sehr erfolgreich. (DAS finde ich 'gottgefällig' - wenn ich das Wort mal einbringen dürfte...)
Ja, male clerics begehen ihrerseits in der Tat sins, Zitat hm--us, aber auch die Glaubensergebenen, ob sie nun männlich oder - wie hier - weiblich sind, die die Welt in "Heilige/*innen und Teufel*innen" einteilen.
Die posts z.B. von Norbert Juffa, hm--us, die sich hier nun mit dem mittel- und langfristigen Rezeption und Beitrag der Popkultur o.ä. befassen, sind sehr interessant und ein eigenes Thema. Mir ging und geht es in meinen Beiträgen primär um das Artikulieren meiner Wut, um eine Reaktion, die ich übrigens erstmal 1,5 Tage unterdrückte, auf #69 und auf #83 (beides von GraceFrom....). auf das für mich als hochgradig arrogant einzustufende Aburteilen eines Menschen und einer (erfolgreichen) Vollblut-Künstlerin.
Noch etwas: Jeder Mensch hat sog. dunkle Seiten in sich. Aspekte, die oft unbewusst sind oder heftig unterdrückt werden mussten und müssen, weil sie - je nach Erziehung aber auch je nach Zeitalter, je nach Konvention - gesellschaftlich nicht "gehen". Manchmal haben genau die, die so heilig tun, diesen abgespaltenen, dunklen Teil in sich. Der dann sich Bahn brechen kann, wenn man ihn nicht anerkennt. Siehe auch die Verbrechen der Kleriker an Kindern und Jugendlichen.