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    Sprachlabor

    Wörter, die im Englischen auf der 1., im Deutschen auf der 2. Silbe betont werden

    Betrifft

    Wörter, die im Englischen auf der 1., im Deutschen auf der 2. Silbe betont werden

    Kommentar
    Genau, darum geht's: Wörter, die im Englischen auf der 1., im Deutschen auf der 2. (isb.: letzten) Silbe betont werden

    Hintergrund ist diese Leo-Diskussion, in der es um die Frage geht, warum viele Deutsche englische Wörter fälschlich auf der ersten Silbe betonen. Meine Hypothese: Könnte das auch daran liegen, daß Deutsche von solchen Vokabeln übergeneralisieren, die im Englischen auf der 1., im Deutschen auf der 2. (isb.: letzten) Silbe betont werden?

    Hiermit beginnt die Suche:

    2-silbig:
    dezent, enorm(ous), Paris, condom

    3-silbig:
    Diktator (im Englischen zumindest auch DICtator)
    Verfasserzulww301 Mär. 09, 00:30
    Kommentar
    Delphin/dolphin
    #1Verfasser wupper (354075) 01 Mär. 09, 00:42
    Kommentar
    2-silbig:
    Kontakt, konfus (confusing), Reflex, oral, anal

    ähnlich, aber ethymologisch nicht gleich: Verdacht/verdict
    #2Verfasserzulww301 Mär. 09, 00:42
    Kommentar
    Wieso denn konfus? Das betont man doch so wie confusing auch auf dem "fus" ? also beide Male auf der zweiten Silbe...
    und enorm wie enormous auf "norm" - also wieder beides auf der zweiten...
    oder versteh ich da was falsch??
    #3Verfasserkathy20 (438854) 01 Mär. 09, 01:37
    Kommentar
    @Kathy20:

    Huch, tut mir leid, das war in der Tat verwirrend!

    Da die Wörter im Deutschen auf der letzten Silbe betont werden, im Englischen nicht, sind sie zwar ebenfalls Beispiele für englische Wörter, die nicht auf der letzten Silbe betont werden, obgleich sie es im Deutschen werden... aber trotzdem passen sie nicht in diesen Faden. Hoppla. Hast Du natürlich völlig recht. Noch andere solche Beispiele wären auch rezessiv, selektiv, reflexiv usw., die ich bereits auf der verlinkten Diskussion genannt hatte... oder noch anders: Magistrat/magistrate usw.


    Aber lieber zurück zu den Konsorten von
    rektal, abstrakt, Substrat, Substanz, Kontrakt, ...

    (Ich warte noch auf einen Linguisten, der mir erklärt, wieso all diese Fremdwörter im Deutschen endbetont sind, im Englischen dagegen nicht... ^^ )
    #4Verfasserzulww301 Mär. 09, 07:17
    Kommentar
    Achso, verstehe. Danke für die Erklärung.
    Warum das so ist, weiß ich leider auch nicht...aber ist echt interessant.
    #5Verfasserkathy20 (438854) 01 Mär. 09, 10:23
    Kommentar
    Palast/palace, Spinat/spinach, Salat/salad

    Diverse zweisilbige Wörter (für mehrsilbige Wörter wird in diesen Fällen ebenfalls im Deutschen die Endsilbe betont, im Englischen nicht):
    - Substantive auf -(t)ion: Nation, Station, Bastion, Option (Addition, Multiplikation)
    - Substantive auf -ur: Natur, Statur usw. (Politur, Temperatur; Bravur/bravura)
    - Adjektive auf -al: normal, brutal, total usw. (ideal, surreal usw.)
    - Wörter auf -ant: brilliant, instant, constant (abundant, redundant, konkordant usw.)

    Spezialfall: Partizip Perfekt von Verben auf -ieren -> addiert (added), versiert (versed), etc. ... allerdings ist der deutsche Infinitiv ''nicht'' endbetont (addieren/to add), was bei zweisilbigen englischen Verben zum gegenteiligen Bild führt: subtrahieren/to subtract, adjustieren/adjust usw.)

    3-silbig:
    Elefant, Photograph (natürlich mit anderer Bedeutung im Englischen), Telegramm
    im Deutschen möglich: TelePHON


    Es bleibt also dabei: lauter romanisch- oder griechischstämmige (Fremd-)Wörter
    ("Spinat" kommt übrigens laut Duden über mhd. "spinat" von spanisch "espinaca", angelehnt an "espina"... wohingegen Merriam-Webster schreibt: "Middle English ''spinache'', from Anglo-French, alteration of Old French ''espinaces'', from Medieval Latin ''spinachium'', ultimately from Arabic ''isfānākh'', from Persian" - irgendetwas Romanisches ist jedenfalls auch da drin...)
    #6Verfasserzulww302 Mär. 09, 01:56
    Kommentar
    We are talking largely about words of Greek or Latin origin. These are normally accented on the last syllable in German. In English, the accent is on the antepenultimate syllable (if there are at least three syllable), otherwise on the penultimate. Words ending in -ic are accented on the penultimate syllable (which is why zygodactylic and zygodactylous, which mean the same thing) are accented on different syllables). There are various other sub-rules in English relating e.g. to noun/verb pairs which confuse the issue somewhat.

    (Also, there is the issue of what constitutes a syllable. Clearly all words ending in -sion, -cion and -tion are accented on the previous syllable: the above rule still holds, though, if these are thought of as having originally been two syllables.)

    Words taken from modern French are usually accented in German on the last syllable, probably in bad imitation of French. At least in BE, this is not the case, in AE more so (e.g. café, croissant).
    #7Verfasser escoville (237761) 02 Mär. 09, 08:44
    Kommentar
    #7 Hm. Nehmen wir mal an, daß auch meter als eine Silbe zählt (warum?), dann erklärt es das englische

    thermOmeter

    Im Deutschen gibt es eine Betonung auf der letzten Silbe, zusätzlich aber auch eine auf der ersten

    ThermomEter

    Oder bezieht sich das nur auf zweisilbige Wörter?
    #8Verfasser Russisch Brot (340782) 02 Mär. 09, 11:29
    Kommentar
    "thermometer" exemplifies my rule perfectly. The stress is on the antepenultimate (third from last) syllable in English.
    #9Verfasser escoville (237761) 02 Mär. 09, 15:31
    Kommentar
    Aber wenn mo die drittletzte Silbe ist (meter also doch zwei Silben), dann wird zwar das englische Wort auf der antepenultimate (schönes Wort :-)!) Silbe betont, das deutsche aber eben nicht auf der letzten, sondern auf der vorletzten Silbe, me. Oder bin ich jetzt völlig verwirrt? Das kann ich nicht ausschließen ;-).
    #10Verfasser Russisch Brot (340782) 02 Mär. 09, 15:57
    Kommentar
    There are of course exceptions to the final-syllable rule in German, obviously
    some syllables are never accented, e.g. -er, -en and -isch.
    #11Verfasser escoville (237761) 02 Mär. 09, 17:36
    Kommentar
    Dass Deutsche generell gern auf der ersten Silbe betonen, könnte ein Fachmann sprachgeschichtlich sicher besser herleiten. Ich weiß nur, dass es in den alten indogermanischen Sprachen zunächst den beweglichen Wortakzent gab, aus dem sich im Alt- und Mittelhochdeutschen der so genannte germanische Initialakzent entwickelt hat (Initialakzent = der Akzent liegt auf der ersten Silbe).

    Der Initialakzent scheint noch so in uns verwurzelt zu sein, dass wir diesem gern auch fremde Wörter unterwerfen :-)
    #12Verfasser Birgila/DE (172576) 02 Mär. 09, 17:53
    Kommentar
    physics/Physik
    music/Musik (in vielen/allen(?) oberdeutschen Mundarten allerdings auch auf der ersten Silbe betont!)
    #13Verfasser RE1 (236905) 02 Mär. 09, 18:10
    Kommentar
    economy - ist für mich immer ein Zungenbrecher
    #14Verfassersheilla03 Mär. 09, 09:46
     
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