Kommentar | Londoner: I have just looked it up in the Duden grammar and the DWDS, and there is not the slightest hint that such a construction could be part of the standard language.
Folgendes steht im Duden Nr. 9:
Wird aber statt nicht als Präposition, sondern als Konjunktion gebraucht, dann regiert es keinen Kasus, d. h., der folgende Kasus hängt nicht von statt, sondern vom Verb ab: Er gab das Geld ihr statt ihm (= Er gab das Geld ihr, statt es ihm zu geben). Er zeichnete seinen Vorgesetzten statt ihn aus.
© Duden - Richtiges und gutes Deutsch, 6. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]
Ich hatte beim Lesen dieses Fadens die ganze Zeit das Gefühl, dass eure komplette Ablehnung der Verwendung von "statt" als Konjunktion zu weit geht. Meiner Ansicht nach ist der Satz Nr. 2 aus dem Ursprungspost nicht falsch, höchstens weniger schön. Und Hammers Beispiele aus #4 würde ich definitiv so formulieren, und nicht mit Genitiv. "Ich besuche meinen Onkel statt meines Bruders" klingt seltsam, "Das Haus wurde mir statt seiner vermacht" geradezu falsch. Da habe ich fast das Gefühl, ich sollte "ihn" erben und nicht das Haus.
Eine Regel? Schwer zu sagen. Ich würde vorzugsweise dann den Original-Kasus beibehalten, wenn dieser für den Satz eine entscheidende Bedeutung hat oder sonst Zweideutigkeiten auftreten: Dem Mann wurde statt des Kindes die Mutter genommen. Wer wurde hier wem genommen, und statt wessen? Eindeutig wäre es so: Dem Mann wurde statt dem Kind die Mutter genommen. oder: Dem Mann wurde statt das Kind die Mutter genommen. |
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