In der Nacht von Sonntag auf Montag :
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,14040...XXL: Die lange China-Nacht 02:25h :
China
Speisen des Himmels
China - die bevölkerungsreichste Nation der Erde verändert sich in einem Tempo, das einzigartig in der Weltgeschichte ist. Der Aufbruch dieses Riesen, seine Energie und sein Erfolgswille werden niemanden unberührt lassen. China betrifft uns. Unsere Arbeitsplätze, unseren Wohlstand, unsere Ressourcen, unsere Umwelt. Schon heute füllt China unsere Warenkörbe und Garderoben. China fordert uns heraus.
Nichts ist den Chinesen so wichtig wie das Essen. "Ni chifanle-ma?" Hast Du schon gegessen? Das war früher ein Wort für "Guten Tag!" Aber nichts hat auch tiefere Narben in der Seele des Milliardenvolkes hinterlassen als der Hunger, der 1959/1960 bis zu 60 Millionen Menschen das Leben kostete.
Von den wirbelnden Woks in Kanton, durch die spektakuläre Mondlandschaft des zentralchinesischen Lössberglandes über die verseuchten Flüsse und wachsenden Wüsten bis hinein in die fruchtbare Ebene von Sichuan. In Künstlerateliers und Anwaltskanzleien, auf Nachtmärkten und Gemüsebörsen, in Garküchen, Nobelrestaurants und am weltgrößten Umschlagplatz für traditionelle Heilkräuter haben sie immer wieder dieses alte, chinesische Sprichwort gehört: "Dem Volk ist das Essen der Himmel."
Aber während eine kleine, neue Elite sich immer himmlischer ernähren kann, wird vielen anderen brutal ihre Lebensgrundlage genommen. Das Team begleitet den Pekinger Anwalt Wang Canfa auf einer dramatischen Dienstreise in die Provinz Anhui, wo Fischer auf seine Hilfe hoffen. Eine Lederfabrik leitet ungeklärte Abwässer in den Guo-Fluss, der nur noch eine toxische Suppe ist. Kein Fisch kann darin mehr leben, die Fischer verarmen und werden krank. Aber wie so oft stecken die Verschmutzer mit den Behörden unter einer Decke, und der Anwalt muss auf eigene Faust Beweise suchen. "Die Leute hier werden kaputt gemacht", grollt der Jurist. "Aber China ist eben noch kein Rechtsstaat."
"Wenn China seine Umweltprobleme nicht in den Griff bekommt, dann nützt uns das Wirtschaftswunder gar nichts", wettert der Chef der Umweltbehörde, Pan Yue. In einer für Pekinger Politiker unerhörten Offenheit sagt er den Reportern: "Wenn das so weitergeht, sind wir alle erledigt."
Trotz seiner Umweltsorgen exportiert China aber auch Lebensmittel, und zwar in großem Stil: In nur wenigen Jahren hat das Land den Weltmarkt für Äpfel quasi übernommen und die Konkurrenz verdrängt. Auch der Saft in unseren Regalen kommt zum Teil heute schon aus China. Dank einer von den Japanern abgeschauten Technik sind Chinas Äpfel unschlagbar. Jeder einzelne Apfel wird aufwendig in Wachspapier eingewickelt. "Probieren Sie nur - meine Äpfel sind die Besten", freut sich Chefarzt Dr. Xu im Städtchen Luochuan. Der Mediziner hat vor ein paar Jahren seine Lebensersparnisse in 3.000 Apfelbäume gesteckt und verdient auf dem Obstmarkt inzwischen mehr als in der Klinik.
Essen ist Kult in China - und Kunst. Und neuerdings auch Entertainment: Wenn TV-Meisterkoch Johnson Wong in Guangzhou den Wok schwingt und dabei singt und tanzt bleibt, kein Auge trocken. Ständig muss er neue Leckerbissen für seine anspruchsvolle Kundschaft ersinnen: "Am liebsten etwas Sonderbares", sagt er schmunzelnd. "Bohnen mit Bienen. Wenn man sie nicht schnell verspeist, fliegen sie weg." Für den Maler Li Jin aus Tianjin ist das traditionelle Essen Chinas größter kultureller Schatz. "Schon im Altertum bemaß sich der Reichtum eines Mannes nach den Speisen, die er zu sich nahm."
Von köstlichen Speisen kann das Ehepaar Gao nur träumen. Während ihr Volk inzwischen Menschen ins Weltall schießt, leben sie in ihrem Höhlendorf im Lössbergland in absoluter Armut - so wie immer noch 85 Millionen Chinesen. Bei ihnen gibt es jeden Tag Nudelsuppe, nur manchmal ein bisschen Fleisch dazu. "Das ist aber schon viel besser als früher", sagt Herr Gao - "da gab es jahrelang nur Grassuppe." Und schon muss seine Frau wieder aufbrechen zum Wasserholen - mit dem Maultier eine Stunde beschwerlicher Abstieg hinunter in die Schlucht, wo sie das Trinkwasser aus einer traurigen Wasserpfütze schöpft. "Wenn wir das nicht hätten, würden wir verdursten", sagt sie.
Wassermangel ist nicht nur für die Gaos ein Problem. Überall in Nordchina sinken die Grundwasserspiegel, dringt die Wüste vor und vernichtet wertvolles Ackerland. Ein Verlust, den sich das Riesenreich nun wirklich nicht leisten kann: China muss 20 Prozent der Weltbevölkerung ernähren, mit nur sieben Prozent des weltweit verfügbaren Ackerlandes. Eine Rechnung, die sich als immer ungünstiger erweist - denn mit dem atemberaubenden Wirtschaftswachstum verschwinden immer mehr Felder unter Industriezonen und Gewerbegebieten, Straßen und Golfplätzen.
Maklerin Sophie Fan vermittelt in ihrer Heimatstadt Chengdu Grund und Boden an ausländische Investoren. Wo einst Chinas Kornkammer stand, werden heute Computerchips gefertigt. "Der Fortschritt ist wichtig für die Allgemeinheit", sagt Sophie. "Da muss man Opfer bringen, auch wenn es weh tut." Niemandem tut es aber mehr weh als den Bauern, die oft einfach von ihrem Land vertrieben werden.
Aus dem ganzen Land werden immer wieder Unruhen und Aufstände gemeldet, wenn Felder unter Beton verschwinden und die Bauern mit läppischen Beträgen abgespeist werden. "Dieser ganze Aufschwung nutzt doch nur der Regierung", schimpft Bauer Zhen, der ein verlassenes Gehöft inmitten der Fabrikzone besetzt hält. "Die Mächtigen stopfen sich die Taschen voll und wir einfachen Leute werden immer ärmer." Viel Wut hat sich aufgestaut und viel Verzweiflung.
Speisen des Himmels - das bunte, dramatische Panorama eines hungrigen Landes, das seinen Platz am Tisch der Welt sucht und dem nichts so heilig ist wie seine Mahlzeit.
Film von Gert Anhalt und Susan Teskey
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,14040...XXL: Die lange China-Nacht 03:10h :
China
Werkbank der Welt
"Jeder Chinese hat heute die Chance, reich zu werden", lacht Zuo Zongshen und weiß wovon er spricht. Aus einer kleinen Reparaturwerkstatt hat er in zwanzig Jahren einen mächtigen Motorrad-Konzern mit 18.000 Arbeitern aufgebaut und ist zum Multimillionär geworden. Heute wohnt Herr Zuo in einer Villa über der Stadt, die von 60 Bediensteten in Schuss gehalten wird und lässt sich in einem aufgemotzten Hummer chauffieren.
Sarah Spinks, CBC, und Edward Gray, Reporter und Regisseur der renommierten New York Times, haben sie alle getroffen, die neuen Superstars im Reich der Mitte. Motorradmogul Zuo aus Chongqing oder auch Internet-Magier Jack Ma, dessen Auktionswebsite Taobao sogar das mächtige Ebay das Fürchten lehrt. Und auch der König der Klimaanlagen hat sich interviewen lassen - Zhang Yue, laut Forbes 229 Millionen Dollar schwer.
Aber nicht nur die Gewinner der Marktwirtschaft kommen in dieser Dokumentation zu Wort. Von den Knochenmühlen und Schlafkasernen der Textilindustrie über die Schattenwelt der Markenpiraten bis zu den Abgründen, in welche die Opfer von Arbeitsunfällen stürzen, lassen Spinks und Gray keine Facette des chinesischen Wirtschaftswunders aus.
"Keiner von Ihnen kann verstehen, was diese Worte bedeuten - Öffnung und Reform", sagt Jack Ma dem Reporter. "Wir Chinesen aber wissen, wie grundlegend sie unser Leben verändert haben." Der ehemalige Englischlehrer aus Hangzhou ist heute einer der erfolgreichsten Unternehmer des Landes. In seinen Online-Dienst Alibaba kaufte sich im September 2005 "Yahoo!" ein - für eine Milliarde Dollar. China im 21. Jahrhundert - ein Land der Chancen und ungeahnten Möglichkeiten. Ein Land auch, in dem viele eine Gefahr für unseren Wohlstand sehen.
Mit seinen Exporten hat China in den letzten Jahren den Weltmarkt buchstäblich überschwemmt, kein Land der Welt wächst so schnell und zu solcher Größe wie China, das immer noch von Kommunisten regiert wird. Nachdem sie zunächst die Küstenregionen aufgebaut haben, soll nun das Wachstum weit ins Landesinnere getragen werden - zum Beispiel in die Millionenstadt Chongqing.
Die zwei Zauberworte, Öffnung und Reform, haben die Energie eines Volkes geweckt, dessen größter Traum der Traum vom Reichtum und dessen größter Reichtum sein schier unerschöpfliches Reservoir an billigen Arbeitskräften ist.
Für ein paar Cent schuften viele in Zwölf-Stunden-Schichten - und schätzen sich dabei noch glücklich, denn daheim ginge es ihnen viel schlechter. Das weiß auch die 20-jährige Liu Yong, die beim weltgrößten Sockenproduzenten an der Spindel steht und jeden Tag 1.400 Paar Socken für den Export herstellt. "Bei uns im Dorf gab es nichts zu tun", lächelt sie. "Hier verdiene ich genug Geld, um gut zu leben und kann immer noch meinen Eltern etwas davon schicken."
Aber für andere war der Traum vom besseren Leben schnell ausgeträumt. "Mein Leben ist für diese Gesellschaft keinen Pfifferling wert", seufzt Liu Jiuping. Er war mit 16 aus seinem Bergdorf in die Glitzerstadt Shenzhen aufgebrochen, um in einer Spielzeugfabrik zu arbeiten. Kuschelpandas wurden dort hergestellt. Aber er arbeitete nur für drei Tage, dann hackte die Stopfmaschine ihm den rechten Arm ab. Entschädigung gab es keine. Die Firma sagte, er habe eben die Maschine falsch bedient.
"Es ist unerträglich, wenn man so etwas sieht", sagt Anwalt Zhou Litai, der sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat. "Der wirtschaftliche Boom wird mit dem Blut und der Gesundheit unserer Arbeiter bezahlt!" Tausende Verstümmelte haben ihn schon um Hilfe gebeten - denn oft stehlen sich die Firmen und Fabriken einfach aus der Verantwortung. "Es zählt nur das Wachstum und nicht der Mensch", bilanziert Zhou. Aber er lässt nicht locker und zieht immer wieder vor Gericht.
Da landen nur selten die berüchtigten Produktpiraten, die den renommierten Markenherstellern das Wasser abgraben. China ist der größte Produzent von gefälschten Markenprodukten geworden - ob das nun Golfschläger sind, Designertaschen, Zahncreme oder Antibiotika. "Den Markenpiraten geht es nur ums Geld, sonst nichts", weiß Privatdetektiv Liu Dianlin, den Freund und Feind unter dem Namen "Lächelnder Wolf" kennen, weil er den Fälschern mit einem kalten Lächeln nachstellt und schon vielen das Handwerk legte.
Kein Unternehmer, kein Konzern und kein Hersteller im Westen kann China mehr aus seiner Planung streichen - entweder als Markt oder als Konkurrenten.
Aber niemand weiß, ob die heiß laufende Konjunktur das Land nicht eines Tages zum Explodieren bringt. Oder ob die inneren Widersprüche und das große Gefälle zwischen Neureichen und Habenichtsen zu Unruhe und Chaos führen. "Es gibt keine Garantien für die Zukunft", stellt Zhu Min fest, einer der obersten Lenker der Bank of China. "Aber die Vergangenheit gibt uns Zuversicht."
Werkbank der Welt - die spannende Momentaufnahme eines erwachenden Riesen, dessen Energie und Ehrgeiz keinen unberührt lassen werden.
Film von Edward Gray und Sarah Spinks
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,14040...XXL: Die lange China-Nacht 04:00h
China
Stadt der Träume
Wohl keine Stadt Chinas regt die Phantasie so an wie Shanghai - einst koloniale Konkubine, dann keusche Kommunistin, die nun erwacht wie ein monströses Dornröschen. 20 Millionen Einwohner, 4.000 Wolkenkratzer, 8.000 Kilometer Straßennetz und bei Nacht ein Neondschungel, der seinesgleichen sucht. Chinas erste moderne Mega-City. Aber auch eine Stadt ohne Gnade, regiert von Gier und behördlicher Willkür. Die Stadt, die schon immer gut war für eine Revolution und für erstaunliche Widersprüche. Wo 1921 die KP Chinas gegründet wurde, wird heute amerikanischer Kaffee serviert.
Regisseur William Cobban (CBC) hat sich wochenlang in der "Stadt über dem Meer" aufgehalten auf der Suche nach den Menschen, die den ungestümen Ehrgeiz und die weltoffene Neugier der Shanghaier verkörpern. Aber auch die Opfer des Fortschritts hat er gesucht und gefunden. Die, die am Wegesrand zurückblieben, während andere auf die Überholspur ausscherten. "Oben und unten wollte ich zeigen", sagt Cobban. Und das ist ihm gelungen.
Ma Liang ist einer seiner Helden. Der Regisseur dreht Werbespots fürs Fernsehen. Er produziert die Träume von Genuss, Spaß, Konsum und Körperpflege. Denn in Shanghai ist wie in vielen chinesischen Großstädten eine noch dünne, aber sehr kaufkräftige Mittelschicht entstanden, deren Lebensstil sich an der Oberfläche kaum noch von unserem unterscheidet. Ma Liang besitzt eine Eigentumswohnung, ein Auto und kann reisen, wohin er will. Ein rasanter Aufstieg für einen Jungen aus einfachen Verhältnissen. "Meine Familie hatte keine Wohnung - wir lebten alle in einem Zimmer" erzählt er. "Wir hatten nur ganz schlichte Kleidung. Ich konnte mir damals gar nicht vorstellen, was mal aus mir werden sollte."
Er gehört zur ersten Generation Chinas, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und eigene Entscheidungen treffen kann ohne dass die Partei alles kontrolliert. Und wie sie aufblüht, diese Generation.
Modedesignerin Jenny Ji ist noch so eine Vertreterin des jungen, aufstrebenden Shanghai. Sie bereitet sich auf ihr internationales Debüt vor - ein Auftritt bei der großen Modemesse in Chinas modischster Stadt. "Wir sind frei von den Fesseln der Tradition und von der kommunistischen Trostlosigkeit", sagt sie. Aber ganz auf Tradition verzichten will sie freilich nicht. Ihre neueste Kollektion bedient sich der prächtigen Farben und Muster der Peking-Oper. Und es ist selbstverständlich für sie, am Totenfest Qing Ming zum Grab ihrer Großeltern zu pilgern. Sie pendelt unbeschwert hin und her zwischen den Geistern ihrer Ahnen und dem Tonstudio, wo sie die Musik für ihre Modenschau aussucht.
Während manche schon fürchten, dass Chinas alte Kultur zwar den Kommunismus überlebte, aber nun von der Pop-Mühle aus dem Westen zerquetscht wird, suchen die jungen Künstler, Designer und Musiker ihre Wurzeln in der großen Schatztruhe der chinesischen Geschichte und entdecken sich dabei selbst - und die alte Kultur. Eine ungeheuer spannende Entdeckungsreise. "Wir werden uns jetzt allmählich unserer chinesischen Kultur bewusst. Wir wussten immer schon, dass sie etwas ganz besonderes ist, aber jetzt erst entdecken wir ihre ganze Schönheit", sagt Ma Liang, der sich in seiner Arbeit ebenfalls auf Zitate der Klassik stützt.
Aber abseits der Boutiquen und Büros, der Laufstege und Filmstudios gähnen in der Stadt der Träume Abgründe, die dem flüchtigen Besucher verborgen bleiben. Wei Qin zum Beispiel, eine alleinerziehende Mutter, erlebt den Alptraum ihres Lebens. Alles, was sie besaß, hatte sie in eine Eigentumswohnung gesteckt. Aber dann wurde ihr Haus einfach abgerissen, weil es einem Bauprojekt der Stadtregierung im Wege stand. Die Entschädigung, die man ihr zahlte, war lächerlich gering. "Ich wollte die Sache vor Gericht bringen, aber ich fand noch nicht einmal einen Anwalt, der mutig genug war, mich zu vertreten."
Derartige Fälle sind heikel und gefährlich für die Anwälte - oft stecken die Behörden mit den Wohnungsbaufirmen unter eine Decke und sorgen dafür, dass ganze Viertel verschwinden um Platz für neue Einkaufszentren und teure Wohnungen zu schaffen. 600.000 Menschen wurden in den letzten Jahren aus der Innenstadt vertrieben und mussten sich weit draußen am Stadtrand ansiedeln.
Wei Qin, die auch noch ihren Job bei einem Staatsbetrieb verlor, schreibt nun Bittschriften an die Regierung in Peking, um doch noch zu ihrem Recht zu kommen.
Obwohl die wirtschaftliche Freiheit vielen ganz neue Möglichkeiten eröffnet hat, bleibt das alte Regime an der Macht - und mit ihm auch Korruption und Willkür. Wer in die Mühlen des Apparates gerät, wird leicht zerrieben, weiß Frau Jiang. Ihr Mann, ein Rechtsanwalt, hat es gewagt, einen solchen Fall von Wohnungsraub anzunehmen, und deckte einen Korruptionsskandal auf, in den die Stadtregierung verwickelt war.
Aber nicht die Schuldigen wurden bestraft, sondern der Anwalt. Als die Geschichte in der Hongkonger Presse erschien, wurde er wegen Verrats von Staatsgeheimnissen für drei Jahre ins Gefängnis gesperrt. "Jetzt sind wir völlig mittellos und werden auch noch von der Polizei schikaniert", weint Frau Jiang. "Und das, obwohl mein Mann doch nur versucht hat, den Menschen zu helfen."
Hu Yang ist Fotograf und hält die Veränderungen, die seine Heimatstadt erlebt, mit der Kamera fest. Er dokumentiert den unbändigen Ehrgeiz und die bodenlose Verzweiflung. "Unglaublich, wie groß die Unterschiede sind", wundert er sich. "Auf der einen Seite die Reichen und auf der anderen die Armen. Und dazwischen nichts als diese dünne Mittelschicht. Das kann zu Chaos und Unruhe führen."
Stadt der Träume - eine unvergessliche Reise in Chinas schillerndste Metropole, wo zwischen Träumen und Alpträumen nur wenige Straßenzüge liegen.
Film von William Cobban