Wie wär's, wenn du in eine Bibliothek gingest - zur Erinnerung: das sind Orte, wo Bücher in großen regalen aufgestellt sind -, dortselbst ein papierenes Lexikon nähmest und selber nachschautest?

Zur Not geht auch Tante Wiki: Ein Euphemismus (latinisierte Form des griech. εὐφημισμός (euphemismós), letztlich zurückgehend auf die Wörter eũ ‚gut, wohl‘ und phánai ‚sagen, erklären‘), auch: Beschönigung, Hehlwort, Hüllwort, Verbrämung, ist ein sprachlicher Ausdruck, der eine Person oder Personengruppe, öfter noch einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschönigend, mildernd oder in verschleiernder Absicht benennt.

Dein Lehrer hatte also recht (Lehrer haben meistens Recht, die haben solche Sachen nämlich studiert).

Hey Friedemann,
warum so ironisch?

Mit diesem gegebenen Kontext kann beides stimmen. Ein Werbespot kann auch trivialisieren - nicht ganz ungewöhnlich - Werbung ist meist trivial.

@suquita01: Aus einem ganz einfachen Grund, um die Medienkompetenz der Jungend zu verbessern. Wer sich nur auf Google und LEO verläßt ist verlassen.

@ Friedemann:
Ich glaub nicht, dass du so irgendwas verbesserst - schon gar nicht die Medienkompetenz der Jugend. Aber das ist nur meine Meinung.
Und was LEO angeht - hier kriegst du in fast allen Fällen qualifiziert darüber Auskunft, ob es "Recht haben" oder "recht haben" ist; man wird freundlich darauf hingewiesen, dass "verlässt" seit etwa 12 Jahren mit -ss geschrieben wird und dass Subjektsätze mit Komma abgetrennt werden.

Was ein Euphemismus ist, hat Friedemann oben schon zitiert.
Das Verb euphemieren ist mir allerdings noch nie begegnet.
Trivialisieren bedeutet eher, etwas zu vereinfachen, zu verflachen.
 
Das sind schon deutlich unterschiedliche Vorgänge, die aber beide in dem genannten Zusammenhang auftreten können.

Ich glaub nicht, dass du so irgendwas verbesserst - schon gar nicht die Medienkompetenz der Jugend. Aber das ist nur meine Meinung.

War schon klar, daß so ein Einwand kommt. Ich bin halt der Meinung, daß ich nur dann etwas lerne, wenn ich selbst versuche eine Lösung zu finden. Wenn ich jemanden frage, kann ich nie sicher sein, ob die Antwort richtig ist. (Auch wenn ich Leonutzern nicht unterstelle, sie würden absichtlich falsch antworten.) Dieser Aspekt wird umso wichtiger, wenn man erfährt, daß Apple-Apps vorher genehmigt werden müssen, mithin zensiert. Sicher, Mr. Jobs meint es nur gut und will das Schlechte von seinen Jüngern fern halten. Trotzdem ist das keine ungefilterte Information aus der ich mir selber ein Bild machen kann.

In welcher Art Werbung wird Selbstmord beschönigt oder heruntergespielt? Habe ich da was verpasst?

A euphemism is SPECIFICALLY to do with language, the use of a "good sounding" expression for something unpleasant, like "pass away" for "die". Unless the advertising copywriters thought up a word for suicide that sounded more harmless, they were not guilty of euphemism. If they said or implied something like "These things happen, let's not worry" they could be accused of trivialization.

Ich denke auch, dass der Ausdruck "trivialisieren" (nicht: "trivialieseren") Deines Lehrers nicht so gut passt. "Trivialisieren" bedeutet eine eigentlich ernste Sache leicht nehmen. Wie z.B. ein deutscher Politiker sagte, als er auf die Nöte der Hartz-4-Empfänger angesprochen wurde: "Na dann sollen sie doch einen Pulli anziehen, wenn sie frieren". Das Wort "euphemieren" existiert meiner Meinung nach nicht. Man müsste dann sagen "einen Euphemismus verwenden". Für eine peinliche oder schlimme Sache wird ein Ausdruck verwendet, der weniger peinlich/schlimm klingt. Z.B. im Englischen sagt man "Badezimmer" ("bathroom") anstelle von "Toilette" ("toilet"). Oder das Wort "Kollateralschaden", das eigentlich meint "zivile Opfer" und den Umstand beschönigen soll, dass im Krieg auch Zivilisten umkommen. D.h. indem Politiker dieses Wort benutzen, wollen sie eine eigentlich schlimme Sache weniger schlimm aussehen lassen, als sie ist. Das heißt aber nicht, dass sie es trivialisieren, das wäre eher, wenn sie sagen würden: "Ach kommt schon, regt euch nicht so auf, damit muss man im Krieg schon rechnen."

Ich hoffe, ich konnte den Unterschied verständlich machen.

@Friedemann: Weshalb glauben hier einige Leute sofort den Oberlehrer herauskehren zu müssen, wenn sich ein Fragesteller als Schüler zu erkennen gibt? Ich find's widerlich.

Wenn jemand in vernünftigem Ton eine Frage stellt, sei er Schüler oder emeritierter Professor, kann er meiner Ansicht nach auch eine vernünftige Antwort erwarten. Und wenn du nicht antworten kannst / willst, lass es doch einfach.

@Re, weil ich mir einfach Sorgen um die Zukunft mach. Was ist denn, wenn die freundlich antwortenden Oberlehrer dermaleinst ausgestorben sind, wer soll dann die Fragen der zukünftigen Kims beantworten? Die heutigen Kims können es nicht sein, die haben diese Fähigkeiten nicht erlernt.

Es hat noch einen anderen pädagogischen Effekt. Wenn Kim - oder wie sie alle heißen mögen - selber heraus gefunden hat, was der Unterschied zwischen Trivialität und Euphemismus ist, dann kann er/sie da drauf stolz sein wie Bolle. Und das hebt dann im Zweifel auch noch das Selbstwertgefühl.

Kim

The conclusion of all this is that we can't say whether "trivialization" is the right word because we don't have enough background, but we can be fairly sure that "euphemism" is not (see 9 and 10 above)

Ich scheine meine Kinder falsch erzogen zu haben: Wenn sie mich etwas fragten, habe ich nach bestem Wissen und Gewisssen versucht ihnen eine Antwort zu geben.
Anscheinend hätte ich sie doch besser anraunzen sollen, sie sollten endliche mal lernen, sich ihre Informationen sonstwo zu besorgen.

Ich scheine meine Kinder falsch erzogen zu haben: Wenn sie mich etwas fragten, habe ich nach bestem Wissen und Gewisssen versucht ihnen eine Antwort zu geben.

"Du, Papa, was ist denn Vakuum?" "Ich hab's im Kopf, aber ich kann es dir grad nicht sagen."

SCNR