Comment | @Nightman #7: Ich hatte geschrieben: "Größere Textpartien können mit voller Leerzeile voneinander getrennt werden. Die Einrückung am Absatzanfang entfällt hier. (Same in English, look at any novel.)" Nicht jeder Roman hat so lange Kapitel, dass "Sprünge" erforderlich sind. Du hast aber recht, dass in manchen amerikanischen Romanen trotz der Leerzeile zusätzlich eingerückt wird. Ich habe nachgesehen und Beispiele für beides gefunden. Also revidiere ich: look at some English novels and don't look at others. Bei Zeitschriften kann es durchaus anders sein, sie kultivieren gewöhnlich einen Hausstil.
@hm--us: Interessant. Ich habe mal nachgesehen. ... With a carriage return but no vertical blank space, and also no indent.
Das gibt es tatsächlich, aber eher selten. Kleine Verlagsauswahl:
Boyle, Wassermusik (Rogner & Bernhard), macht es so, wie ich beschrieben habe. CR + indent; bei Sprüngen in der Handlung zusätzliche Leerzeile, keine Einrückung. Ebenso Bodo Kirchhoff, Infanta (Suhrkamp), Haefs, Alexander (Haffmans), Olmstead, Spuren von Herzblut (Rowohlt).
Thomas Mann (diverse, Fischer): Nur einfache Absätze mit Einrückung. Ebenso Siegfried Lenz, Deutschstunde (Hoffmann und Campe).
Manche Autoren verwenden für "größere" Absätze sogar mehr als eine Leerzeile und zusätzliche graphische Markierung (durch kurze Querlinie, ein oder mehrere Sternchen oder ein eigens entwickeltes kleines Signet).
Jelinek, Lust (Rowohlt) hat nur doppelte Zeilenschaltung ohne Einrückung, aber das ist stilbedingt.
Einige Verlage scheinen tatsächlich Zeilenschaltung ohne Einrückung zu bevorzugen, so etwa Kiepenheuer & Witsch oder Klett-Cotta. Ein Kuriosum: Grass, Der Butt (Luchterhand), hat einfache und (zahlreiche) doppelte Zeilenschaltungen, alle ohne Einrückung, aber Ein weites Feld hat den Standard (einfache ZS mit Einrückung, doppelte ohne).
Und tatsächlich hat der englische Ulysses einfache Absätze mit Einrückung, während der deutsche sie nicht hat (in beiden sind größere Sprünge grafisch markiert).
Ich stimme grundsätzlich CJ zu, mit der Ausnahme von absichtsvollen Leerzeilen. Wenn ein Autor diese als zusätzliche Gliederungsmöglichkeit benutzt, muss ich diese Leerzeilen "mitübersetzen", und der Setzer wäre schlecht beraten, sie zu entfernen. Wie der Verlag die gewöhnlichen Absätze gestaltet (etwa wie weit eingerückt wird), ist Sache der Satzanweisung, mit der ich i.d.R. nichts zu tun habe. Solche Absätze sind im Textprogramm bei mir immer CR+TAB. Aber die Absichten des Autors muss ich erhalten. Wenn eine Absicht erkennbar ist :-) (was bei dulcineas Klientel nicht der Fall zu sein scheint).
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