In Deinem Zitat ist der Artikel fortified wine verlinkt ... der wiederum ist auch auf Deutsch da :
https://de.wikipedia.org/wiki/Lik%C3%B6rwein
Likörwein bzw. verstärkter Wein ist ein Sammelbegriff für verschiedene Weine, deren Gärprozess unterbrochen wird, indem sie mit Alkohol angereichert (aufgespritet) werden. Diese Weine, oft auch als Südwein bezeichnet, sind dementsprechend alkoholstark und verfügen meist über eine Restsüße, können aber auch trocken ausgebaut werden. ...

Wenn "Sack" sich nur auf weißen Wein bezieht, dann vielleicht Likörwein?
(Das ist einfach nur ein allgemeinerer Begriff...)

Aber wie die verlinkte Diskussion nahe legt, macht "Sherry" auch eine gute Figur.

Interessant ist dabei vor allem das englische Wort. Im Herstellungsprozess kommen keine Weinschläuche vor, und auf die bezieht sich doch wohl das Wort sack. Auch der Transport erfolgte nicht in dieser Verpackung, sondern in Fässern.

Allerdings wurde in den Herkunftsgegenden m.W. ja Wein tatsächlich schlauchweise verkauft und so auch in eher kleinen Mengen herumgetragen. Nur meine ich, dass man das mit den genannten Likörweinen eben nicht getan hat; die waren eigentlich auch nicht für zuhause, sondern für den besonderen Abend in der Bodega.

Dass es ein entsprechendes deutsches (historisches) Wort gäbe oder gegeben hätte, ist mir nicht bekannt.

@reverend
Ja, mein Gedanke ging auch zu "Weinschläuche", aber dann hat mich insbesondere der Wikipedia-Artikel stutzig gemacht, da dort "sack" mit dem französischen "sec" in Verbindung gebracht wird. (Bzw. laut OED)

Wenn "sack" wirklich von spanisch "sacas" kommt, dann hast du Recht.

Ich kenne auch kein historisches Wort, das passen würde.

@Rudi ;-)
OED hatte ich auch gelesen, aber die Herleitung kommt mir recht eigenartig vor. Soweit ich von Besuchen in den Herkunftsgegenden weiß, sind außer dem trockenen weißen Port alle anderen "trockenen" Südweine erst später aufgrund der Nachfrage entstanden (bei Sherry bin ich nicht mehr sicher, wie das mit Fino und Manzanilla war), und meist ja auch nicht vollkommen frei von Restsüße.

Ich frage mich allen Ernstes, wer eigentlich solches Fachwissen haben müsste. Da sind ja Kenntnisse von (Süd-)Weinherstellung, Handelsgeschichte, historischen Geschmacksvorlieben etc. vonnöten. Wie andere auch habe ich davon zufällig ein paar, aber sicher nicht verlässliche. Nur: wen würde ich fragen, um mehr zu erfahren?

In der Tat ist ja "Dry Sack" heute auch ein Handels-/Markenname. Wie kommt das?

Ich frage mich allen Ernstes, wer eigentlich solches Fachwissen haben müsste.

Vielleicht ein Weinhistoriker?
 "Als Weinhistoriker betätigt sich u. a. der derzeitige Ordensmeister Fritz Schumann," Zitat aus dem Artikel "Weinbruderschaft Pfalz" (Wikipedia, abgerufen am 06.05.2014).
Wobei sich die Bruderschaft ja vor allem auf deutsche Weine versteht...

Gut, man könnte jetzt noch meinen "sec" klingt ähnlich wie "sack". :-D

Der Weinschlauch will mir auch nicht ganz aus dem Sinn, aber es würde wenn dann ja um dessen Inhalt gehen und nicht um den Behälter. Es sei denn, der Schlauch ist so charakteristisch, dass er Namensgeber war.
Ob man also (historisch) diesen Wein einen "Schlauchwein" genannt hat?

The 17th & 18th centuries saw periods of popularity for various Spanish wines-namely Sherry (known in Britain as "sack"), Malaga and Rioja wine but the Spanish wine industry was falling behind other European countries which were embracing the developments of the early Industrial Age.
https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_wine

sack the name of an old Spanish wine. (F.=L.) Formerly also 'seck', meaning a "dry" wine – F. 'sec', dry; 'vin sec', sack. Cf. Span. 'seco', dry; – L. 'siccum' acc. of 'siccus', dry
W.W. Skeat, The Concise Dictionary of English Etymology, Ware 1993 (Wordsworth Ed.)

sack (n.4) "sherry," 1530s, alteration of French vin sec "dry wine," from Latin siccus "dry" (see siccative).
http://www.etymonline.com/index.php?term=sack

If I had a thousand sons, the first humane principle I would teach them should be, to forswear thin potations and to addict themselves to sack. Falstaff in: Shakespeare, Heinrich IV. (2)

La pasión de Shakespeare por el 'sherris-sack' se paga con olvido en Jerez – El autor más importante en lengua inglesa de todos los tiempos era un buen conocedor de los vinos de Jerez, vino que apreciaba hasta el punto de incluirlo en ocho de sus obras, y mencionándolo en unas cincuenta ocasiones con el primitivo nombre de sherris o sherris-sack. He aquí la relación de títulos: Enrique VI (1590), La doma de la bravía (1593), Enrique IV. 1ª y 2ª parte (1597), Enrique V (1598), Las alegres comadres de Windsor (1599), La noche de Epifanía (1600), y La tempestad (1613). Su pasión por el sack era compartida por sus amigos y contemporáneos, muchos de ellos dramaturgos de fama en la corte de la reina Isabel I, como John Fletcher, Francis Beaumont, John Donne, Robert Herrick o Michael Drayton, que solían beberlo en la Mermaid Tavern o en la Board's Head, en Londres. Algunos de los cuales, como Ben Jonson, ya llamaban sherry («Sack? You said but ee'n now it should be Sherry»).
http://www.lavozdigital.es/cadiz/prensa/20061...

Ein paar Hinweise zur gefl. Beachtung.