Nur so als Hintergrundinfo:
(Bin zwar kein Fan, hab aber alle Geschichten gelesen.) Sherlock Holmes wird von Conan Doyle als Meister der Verkleidung beschrieben. Das wird auch sehr hübsch in Guy Richie's Film "Sherlock Holmes" mit Robert Downey, jr. illustriert. Holmes vermag es, sich durch kleine Handgriffe und vor allem Dinge wie Körperhaltung, sich in eine Person zu verwandeln, die sich natürlich in ihre Umgebung einfügt und dadurch nicht auffällt. Er kann an ihm bekannten Personen vorbei gehen oder sie sogar ansprechen, ohne dass sie ihn erkennen. Er versteckt sich somit vor ihren Augen. (Die britische Sherlock Reihe halte ich für eklatant überschätzt, Conan Doyles nicht würdig und nur von den schauspielerischen Qualitäten der Besetzung lebend, die aus dem Wenigen, das sie haben das Beste machen *hmpf* ;-)
Poe's "Der entwendete Brief" lässt den Antagonisten einen Brief vor aller Augen verstecken, indem er ihn umdreht, neu beschriftet und neu versiegelt. (Das war 1844). Man hat durchaus nach dem Brief gesucht - auch dort wo er versteckt war - aber einen anderen Brief zu sehen geglaubt. Poe gilt überhaupt als erster Kriminalschriftsteller mit seinen drei Geschichten um C. Auguste Dupin (ein Franzose, Bubb war nahe dran), besonders mit "The Murder in the Rue Morgue".
Agatha Christie hat das Thema auch aufgegriffen, besonders in ihrem Erstlingsroman mit Hercule Poirot "The Mysterious Affair at Styles" (Das fehlende Glied in der Kette), in dem ein Brief ähnlich offen versteckt worden ist. (Ich verrate nicht wie, denn der Roman ist absolut lesenswert ;-)