Für die Übersetzung habe ich mir die entsprechende Stelle der deutschen Bibel gesucht und abgeschrieben.

Wenn du die Stelle in der deutschen Bibel gefunden hast, kann es doch kein Fake sein, oder?

Mark, Chapter 15:34-36

34 And at the ninth hour Jesus cried with a loud voice, saying, Eloi, Eloi, lama sabachthani? which is, being interpreted, My God, my God, why hast thou forsaken me?

35And some of them that stood by, when they heard it, said, Behold, he calleth Elias.

36 And one ran and filled a sponge full of vinegar, and put it on a reed, and gave him to drink, saying, Let alone; let us see whether Elias will come to take him down.

(King James)

It's close to the original, but not quite the same, I don't think.

na eben, das ist das Verzwickte. Es ist ähnlich, aber nicht gleich. Deshalb frage ich mich, ob es eine gute Lösung ist, aus der Lutherbibel die ähnlichste Stelle aufzuschreiben oder ob man lieber wörtlich übersetzen sollte. Insbesondere die Three hours irritieren mich. Das steht scheinbar nicht in der Bibel, auf bible.cc hab ich's jedenfalls nicht gefunden.

28After this, Jesus knowing that all things were now accomplished, that the scripture might be fulfilled, saith, I thirst. 29Now there was set a vessel full of vinegar: and they filled a spunge with vinegar, and put it upon hyssop, and put it to his mouth. 30When Jesus therefore had received the vinegar, he said, It is finished: and he bowed his head, and gave up the ghost.
http://kingjbible.com/john/19.htm

45Now from the sixth hour there was darkness over all the land unto the ninth hour. 46And about the ninth hour Jesus cried with a loud voice, saying, Eli, Eli, lama sabachthani? that is to say, My God, my God, why hast thou forsaken me? 47Some of them that stood there, when they heard that, said, This man calleth for Elias. 48And straightway one of them ran, and took a spunge, and filled it with vinegar, and put it on a reed, and gave him to drink. 49The rest said, Let be, let us see whether Elias will come to save him. 50Jesus, when he had cried again with a loud voice, yielded up the ghost.
http://kingjbible.com/matthew/27.htm

Verstehe, es gibt viele Stellen "close to the original", aber keine Bibelversion, in der es genau so steht?

Die drei Stunden tauchen indirekt bei Matthäus auf, s.o.

Edit: Und bei Markus, zitiert von the kat, auch ("at the ninth hour..").

Da diese generelle Bibelszene recht häufig leicht abweichend zitiert wird, würde ich hier von 'bibelnah' ausgehen und mir die entsprechenden Freiheiten nehmen.

Völlig abseits des Themas, aber 'gave up the ghost' hätte ich vorderhand als Germanismus abgetan.

Ich denke schon, dass es als Bibelzitat gemeint ist. Viele Menschen haben einzelne Schnipsel aus Bibeltexten im Gedächtnis, die sie ab und zu verwenden und dabei beliebig zusammensetzen.

Wir haben es hier im Kern mit der Szene aus dem Johannesevangelium zu tun (siehe #4), verknüpft mit der diffusen Erinnerung, dass da irgendwas drei Stunden dauerte (es war die Finsternis).

Hier haben wir u.a. mehrere Links zu verschiedenen englisch- und deutschsprachigen Bibelversionen gesammelt :
Siehe auch: [fr-de] What online dictionaries and references do yo...

Soweit ich das beurteilen kann, wird in dem Text doch nicht behauptet (nicht einmal angedeutet), dass es sich um ein Bibelzitat handelt, also bist du auch nicht verpflichtet, eine bestehende Bibel-Übersetzung zu übernehmen.

Ich verstehe es ähnlich wie Lutz B. - jemandem ist eine Bibelstelle im Gedächtnis, die er ansprechen will, aber nicht wortwörtlich zitiert. Und dementsprechend würde ich es auch übersetzen - so, wie es da steht. Natürlich kannst du dir dabei die entsprechende Stelle zu Hilfe nehmen. (Was soll daran ein "Fake" sein?)

Die drei Stunden mögen dem Autor auch deshalb gegenwärtig gewesen sein, weil Christi Sterbestunde nach heutiger Uhrzeit auf drei Uhr nachmittags angesetzt wird.

NB. Zu "Ghost": in manchen englischsprachigen Gemeinden sind Liturgietexte und Lieder in Gebrauch, in denen der Heilige Geist nicht (wie heute allgemein üblich) als "Holy Spirit", sondern als "Holy Ghost" bezeichnet wird. Da hat das Wort inzwischen eine Bedeutungseinschränkung erfahren.

Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. (Mk 15,25)

Also um die neun Uhr morgens. Vielleicht kommt die Zahl auch von dieser "dritten Stunde".

Nach jüdischer Zeitrechnung ist die dritte Stunde um neun Uhr. Matthäus, Markus und Lukas verwenden diese Zeitrechnung. Nur der Evangelist Johannes nicht, er nimmt die römische Zeitrechnung, da fängt der Tag um Mitternacht an so wie bei uns.
Da ist die dritte Stunde um drei Uhr nachmittags. Nachts zwar auch, aber das passt vom Geschehen natürlich nicht :-)

#8# na ja Fake... im Buch ist die Textstelle kursiv und in Anführungszeichen. Das sieht erst mal aus wie ein Zitat. Ist ja auch fast eins.

Einen schönen Dank an alle Beteiligten, das ist doch schon mal hilfreich.
Die Bibel in verschiedenen Übersetzungen, verschiedenen Sprachen usw. mit Suchmöglichkeit nach einzelnen Worten ist hier: http://bible.cc/

Es sieht aus wie ein Zitat, ist aber (nur) eine Paraphrase.

Zu #11:
Die Römer teilten den Tag in Tages- und die Nachtstunden ein und begannen bei Tagesanbruch mit der 'hora prima' um ca. 6 Uhr; somit ist die 'hora tertia' um ca. 9 Uhr.
http://books.google.de/books?id=gvRdF0atkfgC...

Puppengesicht, der römische Tag beginnt bei Sonnenaufgang mit der hora prima. Außerdem gibt es bei Johannes gar keine Zeitangaben.

Das werde ich noch einmal nachschauen, soweit ich weiß, werden verschiedene Zeitrechnungen genommen das führt manchmal zu Verwirrung wenn man in allen Evangelien den Prozess und die Kreuzigung vergleicht. Natürlich finden wir auch bei Johannes Zeitangaben. Bereits in Kapitel vier!
Der jüdische Tag beginnt doch schon am Abend vorher zu Sonnenuntergang, das kannten die Römer nicht.

Sorry, Puppengesicht, ich dachte, Du meintest Zeitangaben in Zusammenhang mit der Kreuzigung - wo bei Johannes keine Angaben gemacht werden.

Ach so, das habe ich falsch verstanden. Bei dem Prozess bei Pilatus sind aber welche oder ich täusche mich da sehr. Und die kann man mit den anderen Angaben der Evangelisten vergleichen.

von biblosweb kam folgende Antwort:

"This is a paraphrase or summary of the crucifixion in Matthew 27 / Mark 15 / John 19. You are correct that the closest version to this quote is John 19:

http://niv.scripturetext.com/john/19-28.htm

http://bible.cc/matthew/27-34.htm
http://bible.cc/mark/15-23.htm
http://bible.cc/psalms/69-21.htm

As you noted, this is not a direct quote from any of these. It is likely a paraphrase or some other kind of paraphrase or allegory."

Wurde hier ja schon vermutet. Ich muss mich also nicht an den deutschen Bibeltext anlehnen, sondern kann wörtlich übersetzen. (statt 'Wein' hab ich allerdings allerdings 'Essig' eingesetzt)

Wir haben es hier im Kern mit der Szene aus dem Johannesevangelium zu tun (siehe #4), verknüpft mit der diffusen Erinnerung, dass da irgendwas drei Stunden dauerte (es war die Finsternis).

Nein, nein, das ist schon richtig wiedergegeben.
After they had done all these things unto Him, they led Him out to the place called Calvary and there they crucified Him. After He suffered for three hours on the cross, there was a sudden darkness that came over the land.
http://www.christianmessenger.org/salvation.htm

Das Zitat "I thirst. Give me to drink" stammt nicht aus der Kreuzigungsszene, sondern aus Johannes 4. Jesus sagt es dort zu der Samariterin. http://www.newadvent.org/fathers/1701015.htm

Johannes 4:7, um genau zu sein. (Eigentlich wollte ich das überschreiben und nicht mich selber guttenbergen?) Die englische Fassung stammt offenbar aus einer Übersetzung von Augustinus' Traktat Nr. 15:
"My meat," says He, "is to do the will of Him that sent me." Therefore, in the case of that woman, it was even His drink to do the will of Him that sent Him. That was the reason why He said, "I thirst, give me to drink;" namely, to work faith in her, and to drink of her faith, and to transplant her into His own body, for His body is the Church. Therefore He says, "My meat is to do the will of Him that sent me."
http://www.newadvent.org/fathers/1701015.htm )

Eine weitere Möglichkeit ist, dass Johannes eine andere Methode der Zeitrechnung verwendet als Markus. Wir wissen durch Plutarch, Plinius, Aulus Gellius und Macro-bius mit Sicherheit, dass die Römer den zivilen Tag von Mitternacht bis Mitternacht rechneten, genau wie wir heute. So wäre die »sechste Stunde« des Johannes sechs Uhr am Morgen. Damit wäre sechs Uhr morgens die Zeit des letzten Verhöres Jesu und seiner Verurteilung, womit ausreichend Zeit für die Ereignisse bis zur Kreuzigung bleiben, die nach Markus um neun Uhr morgens oder später stattfand.
http://www.bruderhand.de/index.php?option=com...

Die (hora) sexta (sechste Stunde) war etwa die Zeit der Mittagspause. Der Begriff hat im italienischen Wort Siesta überlebt. Die Grenze zwischen ante meridiem (a.m.) und post meridiem (p.m.) war die (hora) septima (siebte Stunde).
http://imperiumromanum.com/kultur/kalender/ka...

Zeitrechnung im Johannesevangelium
http://www.bibelstudium.de/index.php?articles...

Gart, nochmal kurz zu den verschiedenen Zeitangaben. Das führt zwar ein wenig von dem Thema ab, aber ich wollte das doch noch einmal nachschlagen. Es ist tatsächlich etwas verwirrend.

Valeriana, Dein erstes Zitat in #20 ist aus einem Kommentar, nicht aus der Bibel. Richtig, die Finsternis begann drei Stunden nach der Kreuzigung, aber bis zu Jesu Tod vergingen noch drei weitere Stunden.

Die Fundstelle in Joh. 4, 7 ist interessant! Da werden also die Quellen noch mehr durcheinandergeworfen. Es stellt sich die Frage, ob Mcdonald dem Leser damit irgendetwas über seinen Protagonisten sagen will.

John 19:28 After this, Jesus knowing that all things were now accomplished, that the scripture might be fulfilled, saith, I thirst.

Warum soll denn ein Bezug auf Johannes 4 genommen werden, in Johannes 19 steht es doch auch. Das ist höchstens ein Bezug auf ein Psalmwort, weil dort steht: ..auf das die Schrift erfüllt wird.

Vielleicht ist das Wortklauberei. (Ich kenne weder Autor noch Werk und weiß deshalb nicht, wie sorgfältig er so etwas konstruiert.) Aber in der Kombination mit "Give Me to drink" steht es nur an der anderen Stelle.

Ja, wie es im Kontext von einer Beichte Sinn ergeben soll, das weiß ich auch nicht. Ein vernünftiges Zitat ist es jedenfalls nicht, da sind wir uns ja einig. Vielleicht soll es auch absichtlich so haarscharf daneben klingen, ich wundere mich über den "sponge soaked in wine". Das war kein Wein, sondern Essig, mit Galle gemischt.
Ob das der Autor extra gemacht hat, wissen wir nicht.

Wg Wein & Essig. Da gibt es ja gewisse Ähnlichkeiten (ich denke da mal ganz böse an Fränkischen Wein). Ich könnte mir vorstellen, dass da über diverse Übersetzungen aus der einen oder anderen Sprache oder Kultur sich vllt. Ungereimtheiten eingeschlichen haben könnten. Dem einen sein Essig ist dem andern seine Nachtigal oder so ähnlich.

#23: '... was Mcdonald damit über seinen Protagonisten sagen will.' Er ist durchaus gläubig, aber nicht bibelfest. Er hat (darum geht es in der Geschichte) nur noch ein paar Tage zu leben und schließt es mit einer Beichte ab. Er bekommt vom Pfarrer ein paar Gebete zur Buße aufgetragen, und beim Aufsagen fällt ihm die Passionsgeschichte ein. So könnte man es wohl ganz trocken zusammenfassen.
#27: Genau deshalb habe ich nicht mit 'Wein' übersetzt. Der derzeitige Stand ist so:
""‘Mich dürstet. Gebt Mir zu trinken…‘ Und Ihm wurde ein Schwamm mit Essig gereicht… Drei Stunden musste Er leiden …"

Valeriana, Dein erstes Zitat in #20 ist aus einem Kommentar, nicht aus der Bibel. Richtig, die Finsternis begann drei Stunden nach der Kreuzigung, aber bis zu Jesu Tod vergingen noch drei weitere Stunden.

Ich weiß; es gibt auch keine passende Bibelstelle dazu. Aber diese drei Stunden sind ein häufiger Gegenstand von Predigten, meistens mit dem Tenor, dass Jesus die ersten drei Stunden von Menschen gemachte Qualen durchlitten habe und die zweiten drei Stunden die Höllenqualen.

"A sponge soaked in wine" steht aber tatsächlich in einigen neueren Bibelübersetzungen, zum Beispiel hier: http://www.holysepulchre.custodia.org/default... . Irgendwann einmal las ich auch eine Erklärung dafür: Weil heute vergessen ist, dass verdünnter Essig ein ausgezeichneter Durstlöscher ist, wird der essiggetränkte Schwamm von vielen Bibellesern als zusätzliche Quälerei des Gekreuzigten aufgefasst, obwohl er in Wirklichkeit einen Akt der Milde darstellt. Daher greifen einige Übersetzer heute zum Wein, da es primär darum gehe, die Absicht der Handlung bzw. des Autors verständlich zu machen. Tatsächlich gab der Soldat Jesus Posca, eine nichtalkoholische Weinessigschorle, die in etwa das Tonic Water der Antike darstellte. http://en.wikipedia.org/wiki/Posca

So kenne ich das auch, dieser "Essig" wurde von den Bauern als Erfrischung mit auf das Feld genommen. Nur die Galle darin war nicht normal.

Wenn ich mich recht erinnere, gab es sogar noch einen viktorianischen General, der schwor, im Feld gäbe es keinen besseren Durstlöscher als Essig.

Das mit der Galle-Verkostung kenne ich literarisch nur von der Dame Macbeth.

Ich nehm' beim Fahhradfahren auch gelegentlich Essig mit. Aber für alle, die das ausprobieren wollen, bitte verdünnt ordentlich! sonst werdet Ihr genauso unglücklich sein, wie Ihr dann ausschaut.