Vielen Dank für die interessante Diskussion!
Wie so oft, wenn ich hier etwas scheinbar Simples frage, wird es im Laufe der Diskussion immer interessanter und verzwickter.
Ich glaube, dass ich spezifisch nach dieser Formulierung gefragt habe, weil sie für mich genau diese Trennlinie markiert - zwischen einerseits "sehr verärgert", andererseits aber nicht "wütend". "Wütend" bedeutet für mich vor allem eine emotionale Reaktion - "verärgert" ist für mich (trotz allem) viel sachlicher, viel mehr an sachliche Gründe gebunden.
A sagt B die Meinung, da A sich ernsthaft geärgert hat und eine rote Linie überschritten sieht, aber A ist nicht außer sich/ nicht persönlich enttäuscht oder verletzt.
Die Szene entstammt einer Zusammenarbeit im ehrenamtlichen Umfeld (also nicht so emotional wie innerhalb einer Freundschaft, aber auch nicht so formal wie unter Kollegen). Es ist klar, dass eine Konfrontation nicht zu vermeiden ist und dass unmissverständlich gesagt werden muss: "Ich durchschaue dein Spiel". Es soll keine Tirade sein, aber eine "klare Ansprache".
@ Bion: Ich grüble noch, wie ich die Formulierung gegen den Verdacht des unnötigen Dramaverstärkers verteidigen kann... Einerseits klingt ein schlichtes "Ich bin verärgert" für mich hier viel zu trocken, andererseits gebe ich zu, dass solche Formulierungen grundsätzlich sehr nach overused colloquial intensifiers riechen....
goalpost shifting: Fühlt sich da der Betroffene so wie der Hase bei "Hase und Igel" - dass sich die Situation zwar immer wieder ändert, sie aber kurzzeitig klar zu sein scheint? Oder ist es die ganze Zeit so schwammig und unklar, als wisse der Hase die ganze Zeit über nicht genau, wo er eigentlich hinrennen muss?
@ patman: Ich freu mich sowohl über AE als auch BE! (Der Zusammenhang ist eher casual, und es ginge darum, demjenigen das ruhig, aber in aller Deutlichkeit ins Gesicht zu sagen. Zum Glück muss ich das de facto nicht tun.)
"I'm sorry, but I've really had it with your constant goalpost shifting, your hypocrisy and your lies!"
(klingt gut?)