Die Trennlinie der synonymen Oberbegriffe Rechen und Harke verläuft im Westen etwa bei der Benrather Linie, im Osten etwas südlicher, nördlich von Dresden, leicht nach Nordost weiterlaufend. Im Norden wird stellenweise zwischen den beiden Begriffen bedeutungsmäßig unterschieden. Harke ist dabei der Erdrechen zum Glätten der Gartenbeete und Wege, und Rechen ist der Heurechen zum Zusammenrechen von Laub und Gras. Das dazugehörige Verbum lautet im Norden harken und im Süden rechen (dialektal in Österreich häufig rechnen). So wird auch bei jenen Norddeutschen, die zwischen den Arbeitsgeräten unterscheiden, die Formulierung „Laub harken“ nicht als falsch empfunden. (...) Im süddeutschen Raum wird die Bezeichnung Harke für eine Art von Hacke mit quergestelltem Blatt für die Bodenbearbeitung verwendet.
meint Sprachexperte Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Rechen_(Werkzeu...
Der Atlas der Alltagssprache (s #6) analysiert:
Die beiden Verben rechen und harken liegen den Bezeichnungen für das (...) Gerät mit mehreren Zinken zugrunde, das zur Auflockerung des Gartenbodens und/oder (...) zur Einebnung des Bodens verwendet wird. Das althochdeutsche Verb rehhan wie auch das mittelniederdeutsche reken bezogen sich ursprünglich offenbar auf das Zusammenscharren der mit Asche bedeckten Glut bzw. der Asche selbst, während das Wort harken wohl das kratzende Geräusch beim Harken/Rechen nachahmte (Pfeifer). Man darf annehmen, dass die Verbreitung der beiden Verben rechen und harken ein ähnliches Bild ergibt wie das für die Verbreitung von Rechen und Harke. Die Karte zeigt eine vor allem in der Mitte und im Osten Deutschlands relativ scharf verlaufende Isoglosse zwischen der nördlich davon verwendeten Bezeichnung Harke und dem südlich davon gebräuchlichen Wort Rechen. Sie fällt dort – von kleineren Ausnahmen abgesehen – erstaunlich deutlich mit den politischen Grenzen zwischen den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen (im Norden) und Sachsen, Thüringen und Hessen (im Süden) zusammen. Nur im Westen, im südlichen Rheinland, gibt es ein die Grenze zwischen zwei Bundesländern (nämlich Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) überschreitendes Übergangsgebiet. Das Nebeneinander der beiden Wörter in diesem Gebiet mag mit einer ursprünglichen Bedeutungsdifferenzierung in den Mundarten zu tun haben: Harke bezeichnete in den Dialekten das Gerät aus Eisen, Rechen das aus Holz (RhWA, 65). Die heutigen Verbreitungsgebiete der beiden Wörter haben sich in den letzten Jahrzehnten offenbar nur geringfügig verändert, wie der Vergleich mit der entsprechenden Karte des WDU (I-13) zeigt.
http://www.atlas-alltagssprache.de/r10-f3f/
Gesamtdeutsch wird jedenfalls ganz unsynonym ausschließlich "gezeigt was eine Harke ist". Metaphorisch ist der "Rechen" außen vor:
Jemandem zeigen, was eine Harke ist
"Jetzt hat der Nachbar uns schon wieder zugeparkt. Na, dem zeige ich, was ‘ne Harke ist." Sagt Herr Heim, und Frau Heim befürchtet, dass ihr Mann nicht nur Klartext redet, sondern handgreiflich wird. Wer seinen Standpunkt unmissverständlich vertritt, benutzt gern das Bild von der Harke – auch in Süddeutschland, obwohl die Gärtner dort sonst vom Rechen sprechen.
Die Redewendung steht schon 1540 im Schulstück "Der ungeratene Sohn" des Zwickauer Goldschmieds Hans Ackermann, das auf einen älteren Schwank zurückgeht. Ein Bauernsohn kehrt nach dem Lateinstudium ins Heimatdorf zurück. Hochnäsig tut der "Gelehrte" so, als ob ihm die Worte für die einfachsten Gegenstände und Geräte nicht mehr einfallen. Bis er auf die Zinken einer Harke tritt und der Stiel ihm an den Kopf schnellt. "Verfluchte Harke", schreit er und muss sich sagen lassen: "Itzt weistu, was ein harke heist.
https://www.wissen.de/redewendung/jemandem-ze...