Ich habe diesen Film vor sehr langer Zeit einmal gesehen. (Es wundert mich im Nachhinein, dass so viele Schauspieler darin vorkommen - in Erinnerung habe ich ein Kammerspiel mit zwei Personen.)
Der Film dreht sich um Humphrey Bogarts Hinrichtung. Humphrey hat so viel auf dem Kerbholz, dass man ihn zum Tode verurteilt hat. Er weiß, dass die Hinrichtung öffentlich ist und dass man ihn dabei durch eine Glasscheibe sehen kann.
In der Nacht davor kommt sein alter Freund Father Connolly (gespielt von weiß nicht mehr wem) und sagt sinngemäß zu ihm: "Wenn Du morgen stirbst wie ein Mann, unbeeindruckt und supercool bis zum Letzten, werde ich diese Jugendlichen (im Viertel), die Dich bewundern, verlieren. Sie werden sich um so fester vornehmen, so hart und supercool wie Du zu leben und, wenn's sein soll, auch so zu sterben. Wenn Du aber stirbst wie eine Memme, wenn Du weinst und zitterst und nach Deiner Mama rufst, werden diese Jugendlichen wenigstens eine Chance haben, sich von Dir abzuwenden und einen geraden Weg zu gehen.
Schau Dich an, wie weit Du es gebracht hast. Willst Du Deine Art wirklich diesen Jugendlichen als Lebensmodell empfehlen?"
Und Humphrey geht in sich und stirbt wie eine Memme, weint, zittert und ruft nach seiner Mama. (Obwohl er natürlich ganz anders könnte, aber das wissen nur wir Filmzuschauer). Und die Jugendlichen, die ihn so verehrt hatten, verlassen einer nach dem anderen den Hinrichtungs-Zuschauerraum.
Ein "Angel with a Dirty Face" wäre demnach einer, der einiges auf dem Kerbholz hat, sich im Angesicht der Abrechnung aber doch noch auf die Seite des Guten schlägt.