Kommentar | Was zeigt das Beispiel von FreddyE? Wie es zuerst scheint, 'die Absurdität' des Versuchs, englischen Sprachgebrauch einzudeutschen. Aber woher rührt diese Absurdität? Ist sie nicht vielleicht das unvermeidliche Resultat des oft zu beobachtenden Bestrebens, die englische Art der Benennung von Dingen sklavisch nachzahmen? Was aber, wenn man sich stattdessen die Natur der zu bezeichnenden Dinge vergegnwärtigt, und dann schaut, ob sich nicht in der eigenen Sprache mindestens ebenso zutreffende, vielleicht sogar sinnhaftere Bezeichungnen dafür finden lassen? Und warum diese Mühe? Nun, drückt sich nicht in jeder Sprache auch eine Kultur, eine intellektuelle Welt und ein Lebensgefühl aus, welches genau so in keiner anderen Sprache lebendig ist? Drückt sich nicht insbesondere in der Benennung der Dinge der Bezug zu ihnen aus? Wären etwa gerade wir Deutsche auf die Idee gekommen, dass man 'wellenreitet', wenn man sich im 'Netz der Netze' umschaut? Wohl kaum. Und Hand aufs Herz: Wie intuitiv, wie selbsterklärend ist das denn? Wäre es das FÜR UNS - würde die wörtliche Übersetzung dann noch absurd wirken?
Versuchen wir es am (ein weing geglätteten) Beispiel vo oben doch einmal anders; wie wäre es hiermit:
"Laden Sie jetzt die Sicherheitsaktualisierungen für den Internetz-Navigator von Microsoft herunter, damit sie sich auch künftig sicher im Weltnetz bewegen können."
Zunächst, wohl niemand schlägt die Übersetzung von Namen (hier: Microsoft) vor. Sodann ist es ein Unterschied, ob man generell alle fremdsprachlichen Einflüsse ablehnt, oder nur dagegen ist, Fremdworte zu akzeptieren für Dinge, die sich genauso effektiv mit den bereits vorhandenen 'Bordmitteln' der eigenen Sprache (inklusive solcher Fremdworte, welche einst eine wirkliche Begriffslücke geschlossen haben) ausdrücken lassen. Letzteres ist meiner Meinung nach folgerichtig, wenn man die erwähnte Eigenart des Denkens, des Verstehens und des Lebensgefühls, aber auch des Bezugs zu den Dingen bewahren will, wie es in unserer Sprache zum Ausdruck kommt, für bewahrenswert hält. Ja, man kann sich auch dafür entscheiden, all dies aufzugeben zugunsten dessen, was ein wenig missverständlich als 'Globalisierung' daher kommt - und doch kaum etwas anderes ist als eine globale 'Amerikanisierung'. Wie wir unsere Begriffswelt gestalten, ist also Teil unserer Entscheidung darüber, inwieweit wir bereit sind, uns diesem Trend anzuschließen - oder nicht. Wie sich langfristig die Mehrheit der deutschen Muttersprachler verhält, dürfte sicher auch etwas mit unserem kollektiven Selbstbewußtsein (oder dessen Fehlen) zu tun haben - und wenigter mit praktischen Überlegungen, als oft vorgegeben. Denn gerade die weltweite Verbreitung des Englischen entkräftet ein gewichtiges Argument gegen jede Besinnung auf mehr sprachlich-kulturell-intellektuelle Eigenständigkeit: Gerade die Beherrschung des Englischen als Medium der internationalen Kommunikation würde es uns erlauben, die Eigenart unserer Sprachwelt zu bewahren, ohne Gefahr zu laufen, uns dadurch auf der internationaler Ebene eine Zunahme der Verständigungsschwierigkeiten einzuhandeln. Umgekehrt kann man natürlich auch der Durchdringung der eigenen Sprache mit Anglizismen das Wort reden. Dies soltte dann vor allem das Anliegen derjenigen sein, die sich ein mehr an angelsächsischer Mentalität in Deutschland wünschen; denn die drückt sich, wie gesagt, auch in der Sprache aus... Unterm Strich: Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es aufs Ganze gesehen (hier: bei jedem fraglichen Wort) um viele kleine, einzelne kulturelle Entscheidungen geht, die uns in ihrer Summe alle ein wenig verändern; was davon wollen wir wirklich - und wieviel?
What I have said here, also applies to Todds comment, who thinks that globalization is about mutual understandig. Focusing on the language aspect of it, and assuming you are an english native speaker: of cousre that's how it will appear to you if people's ways of communication, expression and thinking adapt to the way implemented in your language, in your culture. However, you may miss what is lost in the process - not for you, but for all those, whose (non-english) native language starts to change heavily under the influence of the anglo-american influence. Language is NOT only about understanding; each one is also a partly unique intellectual and cultural realm (I repeat myself). And hence there are viable reasons to oppose developments which lead to a loss of its unique qualities - call this view nationalist or what. And as I said allready: Preserving ones native language against (to much) anglo-amerikan influence can well be done without any adverse effects on international understanding, since english as the medium for that now is well established. For that matter, the majority of people arround the world stands to loose a lot should english not remain their second language - solely. Yes, globalization as it unfolds today may well be about understanding; but i am afraid, it is far less mutual than you think, far mor one-way, and it is about to distroy a lot of diversity around the globe... well, thats my 2 (euro-)cents...
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