Werbung
LEO

Sie scheinen einen AdBlocker zu verwenden.

Wollen Sie LEO unterstützen?

Dann deaktivieren Sie AdBlock für LEO, spenden Sie oder nutzen Sie LEO Pur!

 
  •  
  • Übersicht

    Falscher Eintrag in LEO?

    *appoggiature f. - der Vorhalt, der Vorschlag

    Falscher Eintrag

    *appoggiature f. - der Vorhalt, der Vorschlag

    Korrektur

    appoggiature f.

    Mus. -

    die Appoggiatur, die Appoggiatura


    Beispiele/ Definitionen mit Quellen
    Kommentar
    Mit Vorschlag im Sinne von Proposition hat das überhaupt nichts zu tun.
    Der Vorschlag (i.S. von Appoggiature) ist eher ein Vor-Schlag, eine Vor-Note, ein Zusatzton. Das deutsche Wiki sagt zwar, dass das Wort vom italienischen Vorschlag komme, appoggiare heisst aber sich auf etwas stützen, sich anlehnen und nicht vorschlagen. Appoggiatura (it.) wird auch mit Hervorhebung im Leo übersetzt. Und Vorschlag ist in italienisch una proposta (un suggerimento).

    Vielleicht wird es etwas klarer wenn man eine weitere musikalische Verzierung betrachtet, die Acciaccatura, die Quetschung oder den Zuammenschlag. Hier geht es auch nicht darum, die Musik zusammenzuschlagen sondern es geht darum, dass mehrere Töne fast gemeinsam ertönen, miteinander geschlagen werden. Allerdings irrt Leo-Italienisch, wenn es Acciaccatura auch mit Vorschlag übersetzt, wenn schon wäre es der Zusammenschlag.

    Der Begriff Appoggiature/Appoggiatur sind korrektes Französisch/Deutsch. Der Begriff Vorschlag und noch mehr der Vorhalt verwirren hier nur.

    Das Minimum wäre die Angabe des Gebietes, wie dies bereits Jazzy und mars in ersten Link vorgeschlagen haben.

    Vgl. auch Arpeggio / arpège; man könnte hier auch von einem accord sprechen, was wieder falsch wäre.
    Verfasser stevelefrancais (725002) 05 Jul. 11, 06:34
    Kommentar
    Tut mir leid, aber man SAGT in der Musik (zumindest "musiker(umgangs)sprachlich") auch "Vorschlag", wenn es die winzigen mit Bindebogen vorgehängten durchgestrichenen Noten bezeichnet.
    Andererseits glaube ich sogar, dass selbst manche Orchestermusiker nicht wüssten, was eine "Appogg-Dingens" ist ;-)

    "Die Vorschläge bitte erstmal weglassen" weiß ich noch als Anweisung der Fachlehrerin aus meiner Kindheit (Blockflöte). Damit war gemeint, erstmal richtig die Noten zu spielen und den "Schnickschnack" erst dann zu ergänzen, wenn - neudeutsch ausgedrückt - die Basics sitzen.

    Allerdings:
    die Acciaccatura ist tatsächlich KEIN Vorschlag, sondern macht aus einer Viertelnote zwei Achtel, wobei die erste Achtel etwas betonter gespielt wird.
    Die Acciaccatura ist dann nicht mit der Appoggiatura zu verwechseln, wenn man sich einprägt, dass die Stichnoten bei ersterer NICHT gestrichen sind.

    Die Appoggiatura vermeidet den Gebrauch dreifach punktierter Noten - wahrscheinlich der Hauptgrund.

    1fach punktierte Viertel = 3/8
    doppelt punktierte Viertel = 3/8 + 1/16 = 7/16
    dreifach punktierte Viertel = 3/8 + 1/16 + 1/32 = 15/32

    GENAU so wird eine Appoggiatura auch gespielt:

    (d)__E

    mit (d) = gestrichene Achtel, E = Viertel, __ = Binde-/Legatobogen

    d ist 1/32 lang
    E ist 15/32 lang
    #1Verfasserenigma_ (459970) 12 Feb. 15, 17:21
    Kommentar
    steve, es tut mir leid, aber Deine Kritik an dem bestehenden Eintrag ist weitestgehend ohne Substanz. Es handelt sich bei 'Vorschlag' und 'Vorhalt' um zwei genuin musiktheoretische, bereits im 18. Jh. verwendete Termini (denen man nicht mit rein sprachlicher Kritik beikommen kann), die sachlich genau der ital. appoggiatura entsprechen.

    Als Beleg führe ich die einschlägigen Passagen aus dem Riemann Sachwörterbuch (Schott: Mainz 1967) an:

    1.
    "Appoggiatura: - Vorschlag q.v."

    2.
    "Vorschlag (frz. appoggiature, ital. und engl. appoggiatura) ist die Bezeichnung einer Gruppe von Verzierungen, deren gemeinsames Merkmal in der Einschiebung von einem, zwei oder auch mehreren Tönen zwischen zwei Melodietönen besteht. Je nach seiner Stellung zu den melodischen Haupttönen unterscheidet man den V. auf den Schlag, d. h. auf den Zeitpunkt der folgenden Note fallend und somit deren Wert entsprechend verkürzend, und den V. vor dem Schlag, der die Dauer der vorangehenden Note entsprechend verkürzt ... Die Funktion eines V.s kann entweder melodisch (engere Verbindung zweier Melodietöne) oder harmonisch (Vorhaltwirkung des auf den Schlag fallenden dissonanten V.s) oder auch rhythmisch sein ...
    Die Bezeichnung V. erscheint erstmals in J.D. Heinichens Generalbaß in der Composition (1728) und ersetzt die frühere "Accent" (J.S. Bach, Clavierbüchlein, 1720) ...
    Im Laufe des Spätbarocks (18. Jh.) gewinnt die harmonische Funktion des V.s immer mehr an Bedeutung, wobei der V. auf den Schlag genommen wird und meist eine Dissonanz zum Baß bildet, einen Vorhalt (q.v.), der auch affekthaften Charakter annehmen kann."

    3.
    "Vorhalt (ital. appoggiatura; frz. und engl. suspension) heißt der um eine große oder kleine Ober- bzw. Untersekunde verzögerte Eintritt eines Akkord- oder Melodietones. Der vorgehaltene Ton ist dissonant oder wenigstens auffassungsdissonant und steht immer auf betonterem Taktteil als seine Auflösung."

    Die von enigma behauptete Festlegung der Dauer von Vorschlägen (Appoggiaturen) ist, wenigstens historisch gesehen, nicht stichhaltig.

    Die Acciaccatura wiederum ist die Bezeichnung für eine nur auf Tasteninstrumenten vorkommende/ausführbare Verzierung, die auf der zeitgleichen Ausführung, nämlich dem "gleichzeitigen Anschlag einer Note mit ihrer unteren (meist chromatischen) Nebennote [besteht], wobei die Nebennnote sofort nach ihrem Anschlg wieder losgelassen, dei Hauptnote dagegen entsprechend ihrem notierten Wert ausgehalten wird." (Riemann, Sachwörterbuch, s. v.)
    Wie leicht ersichtlich, hat diese Verzierungsart nichts mit der Appoggiatur/dem Vorschlag/Vorhalt zu tun.

    Fazit: Eintrag ist korrekt, was die Termini der beiden Sprachen angeht, lediglich in der Markierung des Lemmas ergänzungsfähig, er sollte - auf beiden Seiten! - ein [mus.] erhalten.
    #2VerfasserPierrot (236507) 13 Feb. 15, 01:34
    Kommentar
    Die von enigma behauptete Festlegung der Dauer von Vorschlägen (Appoggiaturen) ist, wenigstens historisch gesehen, nicht stichhaltig.

    O bitte, das ist natürlich nicht "mathematisch in Stein gemeißelt" zu verstehen, sondern das sind nur ungefähre Werte.

    So aus dem kleinen Zeh geholt ist das allerdings dennoch nicht. Ich habe in musikalischen Lehrwerken auch schon mehrfach die Schreibweise mit den 32stel-noten angetroffen (in der Spalte "Ausführung als..."). Ich finde die gut, da man einfach zumindest versucht, die Spielweise anschaulich zu machen. eine Art "Erklärungsversuch" eben.

    Man sollte allerdings nicht computertechnisch nachmessen wollen, ob das auch wirklich 1/32 oder vielleicht nur *1/24 ist ;)

    Letztens: ich hab wohl doch zu lange gewartet :(
    Jetzt kann ich meinen Fehler nicht mehr korrigieren:

    E ist gar keine Viertelnote, sondern eine Halbe Note. 16/32 = 1/2 (abzüglich des Vorschlags dann ca. 15/32)
    #3Verfasserenigma_ (459970) 14 Feb. 15, 16:01
    Kommentar
    enigma, mit dem von Dir aufgegriffenen Satz hatte ich Dich nicht kritisieren oder Dir einen Fehler vorhalten wollen, sondern nur einen Hinweis darauf geben, daß die Dauer der Vorhalte/Vorschläge im Laufe der Musikgeschichte recht stark geschwankt hat (ohne daß sich das in der Notationsweise systematisch widerspiegeln müßte).
    #4VerfasserPierrot (236507) 14 Feb. 15, 16:14
     
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  
 
 
 
 
 ­ automatisch zu ­ ­ umgewandelt