Ihr Einwand ist so nicht richtig. Sowohl 'vierteilen' als auch 'zerreißen' werden umgangssprachlich reflexiv und figürlich benutzt. Wobei 'sich vierteilen' meinem Empfinden nach nur negativ in 'sich nicht vierteilen können ' als Aussage mit dem Sinn, dass man nur eine einzelne Person mit begrenztem Arbeitsvermögen ist, geäußert wird. Zumindest 'sich zerreißen' wird auch positiv als Ausdruck größter Anstrengung verwandt. Schon das 'Grimmsche Wörterbuch' kennt diese Verwendung neben der als Ausdruck des Wutes:

"zerreiszen, verb. , mhd. zerrîzen, mnd. torîten, mnld. teriten; ältere belege im schweiz. id. 6, 1354 und bei H. Fischer 6, 1142; eine zu allen zeiten und in allen.....

..
II. reflexiv; 1) im eig. sinne selten:

o wunder, wunder, dasz hier nicht
die erde sich zerrissen!
P. Gerhard bei
Fischer-T. kirchenl. 3, 303;
felswerk ..., an dem die nebel sich z. Bettine frühlingskranz 175; wofür heute das intrans. üblich ist; auch älter: und zerraiz sich der umbehanc d. pred. 1, 64 Grieshaber; schweiz. id. 6, 1354; 2) in der umgangssprache und im niedern stil recht beliebt a) als zeichen des ärgers und verdrusses (wie vor wut [zer]bersten, [zer]platzen mögen): noch ist es war, wen sie sich zuriessen Luther 27, 463 W.; hätte ich mich ... flugs mgen zustoszen und zureiszen Chr. Reuter Schelmuffsky 42 ndr. vollst. ausg.; Spiesz henneb. id. 288;

darüber musz man sich aber zerreiszen,
dasz man narren nicht darf narren heiszen
Göthe 2, 238; 6, 123 W.;
b) als ausdruck einer übermäszigen anstrengung: sich z. angestrengt arbeiten; sich um eenen z. sich sehr um jemandes gunst, umgang bemühen H. Meyer richt. Berl.8 195a; ik kann mir doch nich z. kann es nicht schneller vollenden Brendicke 195b; Spiesz 288; liter.: mach darausz, was du wild, wenn du dich darüber zerreysen soltest Luther 10, 3, 245 W.;

das pfäfflein zerrisz und zersplisz sich mit sinnen
Bürger 66b Bohtz;
Holtei vierz. jahre 1, 238; F. Werfel spiegelmensch. 55."

Küppers 'Wörterbuch der deutschen Umgangssprache' führt sie ebenso an wie Wahrigs ' Der kleine Wahrig'.
Hier einige Belege aus dem Internet:

"Unser DJ Team rockte in der großen Halle, was das Zeug hielt und das Team zerriss sich, um alle Teilnehmer glücklich zu machen. Durch den enormen.. "
( www.move-ya.de/shop/html/aboutus/index.php? )
"Alle zerrissen sich, um den Traum vom Gold zu realisieren. Die Auswechselspieler fügten sich nahtlos und mit ganzer Kraft ins Spiel ein. So gab es in de.."
( www.hsg-freiberg.de )
"Der beliebigen Multiplizierbarkeit des Einkommens sind also Grenzen gesetzt, weil Sie sich nicht vierteilen können. Was also tun"
( http://books.google.de/books?id=a4WqGmYU924C... )

Sich vierteilen sollte man hier wohl wirklich löschen und nur die Redewendung 'sich nicht vierteilen können' als Eintrag aufführen.

zerreißen
4. refl. = sich heftig abmühen, sich völlig abmühen. Gemeint ist etwa, daß man sich in Stücke reißen möchte, um gleichzeitig hier und dort (tätig) sein zu können. 1800ff. Vgl. frz "se mettre en quattre".
6. sich nicht zerreißen können = nicht mehr tun können, als de Kräfte zulassen. Vgl. zerreißen 4. Seit dem 19. Jh.

Küpper, Heinz: Wörterbuch der dt. Umgangssprache. Klett: Stuttgart 1987

Die reflexive Form dieser Verben gibt es gar nicht.

Einspruch. Sie mag Dir nicht bekannt sein, aber der Gebrauch dieser Form existiert.

'Sich zerreißen / sich vierteilen' sagt man (etwas hyperbolisch) in dem gleichen, figürlichen Sinne wie 'sich ein Bein ausreißen'. In jedem Falle mitverstanden, wenn nicht explizit ausgesprochen, ist 'in dem Bemühen, etwas (Schwieriges/Unangenehmes/besonders Forderndes, o. ä.) zu tun/vollbringen'. Der Ausdruck transportiert die ungeheure Intensität, mit der die Aufgabe angegangen wird.

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Edit: frami_s, Deinen Beitrag habe ich erst nach dem Abschicken des meinen gelesen. Aber es ist ja gut, daß Du den entprechenden Beleg aus dem DWB anziehen konntest.

Ob man allerdings wirklich so streng sein sollte, 'sich vierteilen' völlig zu streichen? Ein Beispielsatz à la "Er vierteilte sich förmlich/fast bei der Erledigung dieser Aufgabe." dürfte es m. E. im Dico schon geben.

Kleine ergänzung zu meinem Eintrag: Man 'zereißt sich' im Deutschen oft um bzw. für jemand und um bzw. für etwas . Um bezeichnet hier das angestrebte Ziel und für in wessen Interesse. 'Man zerreißt sich um jemand', wenn man alles unternimmt, dessen Gunst zu erwerben;'man zerreißt sich für ihn', wenn man große Anstrenung zu seinen Gunsten aufwendet("Ich habe mich beim Chef für dich zerrissen, dass Du diesen Job bekommst"). Entsprechend mit Sachobjekten.

@2 Ja, es stimmt wohl, dass 'sich vierteilen' auch mit einschränkenden Adverbien wie fast gebraucht wird. Das Problem mit dem Eintrag in der jetzigen Form ( das ist aber ein prinzipielles Problem von LEO, da es beide Richtungen der Übersetzung nicht trennt), dass ein Nichtmuttersprachler des Deutschen aufgrund des LEO Eintrages Sätze wie 'Ich werde mich vierteilen, damit..' bildet.

Merci pour vos mises au point.

"De mon temps", on n'utilisait pas ces verbes au sens figuratif.

J'ai tapé mon article hier soir en vitesse, sans vérifier. Il faudrait toujours vérifier ....!

Edit:
Je suis entièrement d'accord avec les objections de frami_s (#3)