Naja, Christina Hammer war nach dem Boxkampf nicht am Ende seiner Kräfte, sondern ihrer.

Oder hast du was anderes gemeint, Selima?

Nein, genau das habe ich gemeint - und ich bin auch nicht am Ende seiner Geduld. Obwohl ... ;-)

• ihm fehlt die Kraft
• seine Kräfte versagen, erlahmen, lassen nach
• in ihm steckt eine ungeheure Kraft
• seine Kraft erproben
• er hat seine Kraft, seine Kräfte überschätzt
• seine ganze Kraft für etwas aufbieten
• dieser Posten nimmt seine ganze Kraft in Anspruch
• er hatte nicht mehr die Kraft aufzustehen
• die Sorge um das Kind verbrauchte ihre Kraft, verlieh ihr ungeahnte Kräfte
• ich werde tun, was in meinen Kräften steht (ich werde mein Möglichstes tun)
• das geht über meine Kraft (das ist zu viel für mich, das kann ich unmöglich leisten)

https://www.duden.de/rechtschreibung/Kraft_En...

to fight one's last stand --- sein letztes Gefecht kämpfen

to draw one's last breath --- den letzten Atemzug machen

Dictionary: letztes

to vent one's wrath on so.  ---  sein Mütchen an jmdm. kühlen

Dictionary: mütchen

(his/her/your) Excellency  auch: Excellence  --- (Seine/Ihre/Eure (auch: Euer)) Exzellenz

Dictionary: Excellency

Ein sehr berechtiges Monitum und tatsächlich eine schwierige Frage.

Der Duden und zweisprachige Wörterbücher, die ich mir angesehen habe versuchen erst gar nicht, hier eine grammatische Verallgemeinerung zu vermitteln, sondern liefern Beispielformulierungen. Die Duden-Beispiele s.v. Kraft mit Personalpronomen  (s.o.) vermitteln dabei eine interessante Geschlechtersicht.

LEO-Einträge scheinen keiner einheitlichen Linie zu folgen (s.o.). Viele Formulierungen mit männl. Prononomen. Wenn auch ein Nomen möglich ist steht wohl idR "jmd...,"

Beispiele für nur männliche Einträge:

Dictionary: during term

Dictionary: zeit voraus

Dictionary: seiner Ganzheit

Dictionary: seiner Geduld

Dictionary: seiner selbst bewusst

Dictionary: seiner verantwortung

Dictionary: seine* verpflichtung*

Dictionary: seine* pflicht*

Dictionary: seine* leidenschaft*

Dictionary: seine* vorlesung

Dictionary: sucht seinesgleichen

Siehe Wörterbuch: seiner ihrer seite

Dictionary: seiner Weisheit

etc.

[Es gab Zeiten, da wurden auch Alle-Wörter-Such-Adressen lesbar umgewandelt --> Eine der vielen offenen technischen Baustellung...]

Es gibt im WB noch eine ganze Latte von dt. Formulierungen mit Possessivpronomen, die nur in einer Person (s.o.) bzw. in unterschiedl. Einträgen aufgeführt sind. In beiden Fällen wird es Nachschlagenden, insb. Sprachlernenden schwer gemacht, zu erkennen, dass die Formulierung ein jeweils anzupassendes Pronomen enthält. Übersichtlicher und informativer als das ggw. Durcheinander wäre mE jeweils ein Sammeleintrag analog zu #7.

Zum Bsp statt dieser 3 Einträge (2x mask/neutr.., 1x fem.)...

in its entirety --- in seiner Gesamtheit           

at large --- in ihrer Gesamtheit             

at large --- in seiner Gesamtheit

Dictionary: in Gesamtheit

...2 Einträge mit je beiden Möglichkeiten:

in its entirety --- in ihrer bzw. seiner Gesamtheit           

at large --- in ihrer bzw. seiner Gesamtheit       

Einen einzigen "bi-geschlechtlichen" Eintrag habe ich bisher gefunden:(auch ein mögl. Vorbild):

to take its (oder: a) toll --- seinen (oder: ihren) Tribut fordern

Siehe Wörterbuch: seinen ihren Tribut fordern

Eigentlich ist die Regel bei uns, dass wir für Verbkonstruktionen mit Platzhalter „one’s” im Dt. den Platzhalter seiner/seines/seinen etc. verwenden. Meiner Meinung nach ist diese Handhabung auch im Duden und anderen zweisprachigen Wörterbüchern Standard (oben zwei Beispiele).

Die anderen von lingua franca angeführten Beispiele weichen von diesem Schema ab und werden anders gelöst (möglicherweise jedoch noch nicht in allen Fällen konsistent)

Wenn euch Vorschlag #7 zusagt: dann auch im Engl. to waste his/her etc. breath? Das wiederum würde mich verwirren.

Jeder Hinweis, dass es neben "sein-" noch weitere Möglichkeiten gibt, dürfte hilfreich sein - daher finde ich #7 gut, und Selimas Vorschlag mit dem Kursivsetzen sollte ebenfalls umgesetzt werden:

am Ende seiner / ihrer [usw.] Kräfte sein

Etwas Anekdotisches dazu, wie schwierig so etwas sein kann: In älteren Lateinbüchern wurden Nomina ohne Artikel aufgelistet, also "domus = Haus". Das führte dann gern zu vermurksten Übersetzungen:

Marcus domum videt - Marcus sieht Haus.

Darum entschied sich die Redaktion, den Kindern zu verdeutlichen, dass im Lateinischen kein Artikel steht, im Deutschen aber der unbestimmte und der bestimmte Artikel möglich sind. Also: "domus = das/ein Haus"

Wie übersetzten daraufhin einige Kinder? Genau:

Marcus sieht das/ein Haus.

Nun steht in der Liste "domus = das Haus", und es obliegt den Lehrkräften und den Hinweisen im Übersetzungstraining, den Umgang mit solchen Listen zu schulen und den unbestimmten Artikel im Deutschen zu besprechen.

#13: Selimas Vorschlag mit dem Kursivsetzen sollte ebenfalls umgesetzt werden:

am Ende seiner / ihrer [usw.] Kräfte sein

Unterstützt

#11: dann auch im Engl. to waste his/her etc. breath? Das wiederum würde mich verwirren.

Das ist mE entbehrlich: Bei "Abstrakta" wie s.o./one's/jmds./... ist mE recht klar, dass hier Anpassungen nötig/Variationen möglich sind (Eventuell könnte man das zusätzlich sogar im Abk.verzeichnis vermerken). Bei "Konkreta" wie "er/sie/sein/ihr/his/her/..." ist mE dagegen nicht zwingend klar, wo es sich um eine feste Wendung und wo um eine grammatisch anzupassende Form handelt. Vgl. "alles zu seiner Zeit" vs. "seiner Zeit voraus"

Verwirren würden mich (his/her-)Alternativen aber auch im Engl. nicht.

to waste one's breath ist reflexiv (wie es auch sein muss); *to waste his/her breath kann als transitiv verstanden werden (*"she wasted his breath") und lässt die Possessivpronomen außer acht ("don't waste your breath"). Das geht also nicht. Ich finde "one's" völlig korrekt.

Aber was heißt jetzt das "usw." in am Ende seiner/ihrer [usw.] Kräfte sein genau? Schließt es für Lerner einen falsch transitiven Gebrauch aus ("er ist am Ende deiner Kräfte")? Der wesentliche Punkt ist doch, dass nur reflexiv auf das Bezugswort bezogene Possessivpronomen zulässig sind (meist das Subjekt; selten ist das Bezugswort ein Objekt: "ich halte sie für am Ende ihrer Kräfte"). Dann ist "usw." irreführend, weil alle Bezugswörter nur männlich, weiblich oder sächlich sein können. Also "seiner/ihrer".

Was darin nicht abgedeckt ist, ist ein Personalpronomen als Bezugswort: Ich bin am Ende meiner, du deiner, wir unserer, ihr eurer Kräfte. Und tatsächlich ist "am Ende seiner Kräfte sein" (ohne "ihrer") die einzige Form, die Reflexivität für alle Fälle anzeigt, weil "sein" hier als generisches Reflexivum verstanden wird, wenn das Bezugswort fehlt. ("Sein/ihr Schäfchen ins Trockene bringen"?? Oder gar "sein/ihr [usw.] Schäfchen???)

Zweifelsfrei lassen sich alle Fälle wohl nur über eine verbundene Deklinationstabelle abdecken: ich bin am Ende meiner Kräfte, du ... deiner ..., er/männl. oder sächl. Substantiv ... seiner ...; sie/weibl. Substantiv ... ihrer...; wir ... uns(e)rer ...; ihr ... eurer ...; sie/Substantive im Plural ... ihrer ... .

Nachdem ich gerade einen Vortrag von irgendwelchen amerikanischen (Möchtegern-)LinguistINNen gehört habe, die behaupteten, die deutsche Sprache sei sexistisch, weil alle Küchengegenstände femininum seien und alle Handwerksgegenstände maskulinum, bin ich zu dem Thema gerade etwas angepiekt - entschuldigt die OT-Einleitung.

Es geht doch hier u.a. um die Unterscheidung zwischen grammatikalischem und biologischem Geschlecht. Wenn wir das biologische Geschlecht zugrundelegen und "gendergerecht" formulieren wollen, müsste im Wörterbuch stehen "am Ende seiner/ihrer Kräfte". Wenn wir jedoch das grammatikalische zugrundelegen - und das ist hier doch wohl angebracht - , müssten wir im Prinzip doch alle drei Varianten der 3. Person Singular aufführen - so dämlich das klingt: "am Ende seiner/ihrer/seiner Kräfte".

Also, um das jeweils an generischen Beispielen deutlich zu machen: Der Hund war am Ende seiner Kräfte / Die Katze war am Ende ihrer Kräfte / Das Reh war am Ende seiner Kräfte.

Ich weiß nicht recht... wollen wir das wirklich? Das scheint mir doch allzuviel Korinthenk***erei. Vielleicht ist es auch schon zu spät und ich kann nicht mehr klar denken, und SebastianW hat es sowieso alles schon viel schöner und fachkundiger gesagt...

Das Problem im Dt. ist, wie schon erwähnt, dass ohne entspr. Kennzeichnung Unkundige nicht erkennen können, welches Personalpronomen angepasst werden muss und welches nicht:

"alles zu seiner Zeit" bleibt gleich,

"seiner Zeit voraus" muss angepasst werden.

Als Muttersprachler ist mir das natürlich klar. Aber LEO soll/will ja gerade Hilfestellung beim Umgang mit einer Nichtmuttersprache geben.

die deutsche Sprache sei sexistisch, weil alle Küchengegenstände femininum seien und alle Handwerksgegenstände maskulinum

Was ist denn das für ein Quatsch?

Die Zange, die Säge, die Bohrmaschine, die Wasserwaage, die Schraube, die Schaufel, die Kabeltrommel, die Blechschere, ...

Der Mixer, der Herd, der Wischlappen, der Eischneider, der Teigschaber, der Backofen, der Topf, ...

Ganz abgesehen von den ganzen Neutra aus beiden Bereichen. Ich vermute, man könnte bei einer genauen Bestandsaufnahmen aller einschlägigen Wörter nicht mal eine signifikante Häufung der grammatischen Geschlechter feststellen.