Kommentar | @tolletine:
Jemand, der als Gast einer Webseite (in diesem Falle des LEO-Forums) deren Regeln und Hinweise - die beim Öffnen der Eingabemaske für einen Wörterbuch-Neuvorschlag unübersehbar in dunkelroter Farbe angezeigt werden - schlicht ignoriert, missbraucht die Gastfreundschaft und hat kein Recht, sich selbstgerecht über die unfreundlichen Reaktionen Anderer zu beschweren.
Es ist keine Schande, die Funktionsweise von LEO (noch) nicht zu verstehen. Genau deshalb aber gibt es die Regeln. Es ist eine Tatsache, dass LEO jeden Tag von einigen Tausend neuen Nutzern besucht wird. Und es ist Realität, dass unzureichend belegte Vorschläge mehr schaden als nützen. Die Tatsache, dass etwa jeder zwanzigste oder dreißigste unzureichend belegte Beitrag von barmherzigen Usern doch noch mit Belegen ausgestattet wird, wiegt den Nachteil nicht auf, dass die neunzehn (oder neunundzwanzig) anderen unbrauchbaren Beiträge das Forum vollmüllen und die Arbeit von Doris (das Ein-Frau-Team von LEO, das für die Übernahme ausreichend belegter Begriffe ins Wörterbuch zuständig ist) behindern.
Dass für Neuvorschläge Belege gefordert werden, hat seinen guten Grund.
Es ist leider nicht so, dass es darauf ankommt, was der Beitragende für nützlich hält, sondern darauf, was für das Wörterbuch tatsächlich nützlich ist. Unzureichend belegte Vorschläge sind - nach Abwägen der Vor- und Nachteile - nicht nützlich.
Ich habe es schon oft gesagt und sage es auch heute wieder: ich halte es nicht für sinnvoll, Verfasser von solchen "Müllvorschlägen" unfreundlich zurechtzuweisen. Nicht etwa, weil mir dieselben leid täten - nein, schlicht deshalb, weil es ihnen die Möglichkeit bietet, von der "Täter-" in die "Opferrolle" zu schlüpfen (wie in #4 auch geschehen) Trotzdem habe ich sehr viel mehr Verständnis für jemanden, dem nach dem hundertsten unzureichend belegten Beitrag innerhalb von drei Tagen der Geduldsfaden reißt (und der sich - neben der geduldigen erneuten Wiedergabe der erwähnten Hinweise und Regeln - zu der unglaublich obszönen Äußerung "kannst Du nicht lesen?" hinreißen lässt), als für jemanden, der ein ihm fremdes Forum betritt, die mit Bedacht und aus gutem Grund so formulierten und auffällig platzierten Hinweise und Regeln missachtet und sich anmaßt, besser zu wissen, wie ein nützlicher Beitrag auszusehen hat als die Verfasser besagter Hinweise und Regeln (nämlich das LEO-Team, welches das LEO-Wörterbuch samt zugehörigem Forum seit mehr als zehn Jahren aufbaut und betreut).
.....................
#7: "Abgesehen davon gibt es IMMER wieder verbale Vorschläge, die nicht so schnell schriftlich zu belegen sind, weil sich (ich bin Linguistin, ich weiß also wovon ich rede) die Sprache immer schneller als die Schrift entwickelt. "
1. Bis Du mir dafür ein konkretes Beispiel vorlegst, bin ich vom Gegenteil überzeugt. Und zwar aufgrund von etlichen Vorschlägen, bei welchen die Verfasser mit genau dieser Begründung keine Belege beifügten, bei denen sich aber ausnahmslos entweder herausstellte, dass der Vorschlag schlicht falsch war, oder aber, dass sich Belege mit durchaus begrenztem Aufwand beibringen ließen. Mit Ausnahme - möglicherweise - von Wörtern und Redewendungen aus sehr alten Texten (mehr als 200 Jahre alt) lassen sich erfahrungsgemäß für so gut wie jeden sprachlichen Gebrauch eines Wortes oder einer Wendung zahlreiche - in der Regel auch durchaus seriöse - Beispiele im Internet ergoogeln.
2. Und selbst wenn es so wäre, dass vereinzelt ein Wort oder eine Wendung auftauchte, dessen/deren Existenz sich "nicht so schnell" belegen ließe (wie gesagt, wenn - ich zweifle dies ausdrücklich an) - so wäre es immer noch sehr viel sinnvoller, dieses Wort zurückzustellen, bis jemand sich die Mühe macht, "langsam nach Belegen zu suchen" - es sind bei LEO durchaus auch Literaturbelege erlaubt; lediglich die Nachvollziehbarkeit ist bei Internetlinks einfacher realisierbar - als anzufangen, Belege auf Basis von Äußerungen wie "ich bin Fachmann, ich kenn mich da aus", "meine Tante ist Amerikanerin, die ist sich da sicher", "ich bin mir hundertprozentig sicher", "...hab ich schon tausendmal gehört" ins Wörterbuch zu übernehmen.
#7: "Drittens, MasaEurope, du darfst einfach nicht vergessen, dass Deutsche ihre Vorschriften, Regeln und vor allem das Einhalten dieser lieben - sogar davon besessen sind! Wehe einer stößt dagegen... Die Engländer, wo ich lebe und arbeite, lachen darüber wie verrückt."
Ich bin zwar kein Deutscher, aber trotzdem: wenn ich eine Regel nicht verstehe (woran das wohl liegen mag?), muss mal wieder das Klischee vom "regelbesessenen Deutschen" herhalten? Als jemand, der schon in einigen Ländern dieser Welt gewohnt hat (und noch etliche mehr besucht hat), halte ich es für eine relativ gesicherte Erkenntnis, dass es in allen Ländern dieser Erde sinnvolle und sinnlose Regeln gibt. Auch im Land der "...darüber wie verrückt lachenden Engländer". (Und falls auch jetzt noch nicht klar sein sollte, worin der Sinn der Regeln für die Gestaltung von LEO-Neuvorschlägen besteht, bitte ich Dich um konkrete Fragen. Ich beantworte sie gerne)
Liebe tolletine, findest Du wirklich, dass Deine Bemerkungen über die "...regelbesessenen Deutschen..." und die "...wie verrückt über diese lachenden Engländer" so viel freundlicher sind als die Frage "Kannst Du nicht lesen?" oder die Feststellung "Ich fass es nicht"? Ich denke, auch da wäre ein sachlicherer Ton durchaus nicht unangebracht.
#7: "Case closed!"
Na gut. Wenn Du meinst... ;-) |
---|