http://www.druwid.net/00229.htmlÜber den Begriff des Irreseins III:
1.2 Französisch
aliéné
Geisteskranker, z.B. in hospice aliéné, Irrenanstalt oder aliéniste Arzt für Geisteskrankheiten (Langenscheidt); aus dem Lateinischen, hier bedeutet ‘alienus’ fremd.
braque = unbesonnen, bekloppt, etw. verdreht, als Substantiv: Rappelkopf. Das Wort braque hat auch die Bedeutung Hühnerhund (Langenscheidt).
cinglé = verrückt, bekloppt, übergeschnappt (Langenscheidt)
dément = wahnsinnig, Wahnsinnige(r) (Langenscheidt)
déséquilibré = seelisch unausgeglichen, labil, überspannt, neurotisch (Langenscheidt)
détraqué = eigentlich kaputt bzw. entzwei, hat aber auch die Bedeutung verrückt, verschroben, übergeschnappt (Langenscheidt).
dingo = hier ist eigentlich der australische Dingo (verwilderter Haushund) gemeint, übertragen wird unter dingo plemplem, meschugge, verrückt, bekloppt verstanden (Langenscheidt). Wahrscheinlich hat hierzu auch die klangliche Ähnlichkeit mit
dingue beigetragen.
dingue = verrückt (Langenscheidt)
egaré = die erste Bedeutung lautet verlaufen, verirrt, figurativ wird es auch als verwirrt, wirr, verstört verwendet Langenscheidt)
éperdu = bestürzt, hingerissen, außer sich (Langenscheidt), hängt mit ‘perdre’ (verlieren) zusammen.
fada ist ein dialektaler Ausdruck für verrückt (Langenscheidt), der besonders in Paris häufig verendet wird. Fada hängt mit ‘fad’ zusammen, das dieselbe Bedeutung wie im Deutschen hat.
fou = verrückt, wahnsinnig, toll, närrisch, töricht, einfältig. Bemerkenswert ist, daß la folle du logis - wörtlich übersetzt: das Verrückte der Unterkunft - ein Ausdruck ist, der im Französischen zur Bezeichnung von Phantasie verwendet wird (Langenscheidt); vgl. auch das italiensiche ‘folle’.
frappé = beeindruckt, erschüttert, aber auch heimgesucht, befallen und verstört (Langenscheidt).
hagard = verstört, von scheuem Blick (Langenscheidt)
halluciné = an Sinnestäuschungen leidend (Langenscheidt)
idiot = blödsinnig, dumm, einfältig, idiotisch. Mit idiotisme wird eine Spracheigentümlichkeit bezeichnet (Langenscheidt)
insensé = sinnlos, verrückt, wahnsinnig, von tauben Sinnen (Langenscheidt)
loufoque = verrückt (Langenscheidt)
louftingue = verrückt (Langenscheidt)
maboul = verrückt, verdreht, übergeschnappt (Langenscheidt)
malade = eigentlich krank, aber auch im Sinne von malade mental geisteskrank (Langenscheidt)
marteau = eigentlich der Hammer, übertragen auch der Behämmerte, Bekloppte, Verrückte (Langenscheidt)
névrose = neurotisch, überreizt, nervenkrank (Langenscheidt)
obsédé = verbohrt, besessen (Langenscheidt)
piqué heißt eigentlich Steppstich, aber auch Verrückter und kann somit im Zusammenhang mit der deutschen Wendung „einen Webfehler haben“ gesehen werden (Langenscheidt).
possédé (du démon) = besessen (vom Teufel) (Langenscheidt)
psychotique = psychotisch, geisteskrank (Langenscheidt)
sonné = geschlagen, z.B. in ‘die Uhr hat geschlagen’, hier bekloppt (Langenscheidt)
tapé = angeschlagen, ausgemergelt, verrückt (Langenscheidt)
timbré = eigentlich tönend oder abgestempelt, figürlich übergeschnappt, bekloppt (Langenscheidt).
toc-toc heißt eigentlich onomatopoetisch poch-poch bzw. tapp-tapp, hier bekloppt, doof (Langenscheidt)
toqué von toque, das (Reiter)-Kappe bedeutet: leicht bekloppt, übergeschnappt, verdreht (Langenscheidt).
ça ne tourne pas chez lui
wörtlich: bei ihm dreht es sich nicht
il a besoin de deux grains d’ellébore
wörtlich: er braucht zwei Körnchen Nieswurz
il a le cerveau dérangé ou détraqué
wörtlich: er hat ein kaputtes Gehirn
il a le coup de bambou
wörtlich: er hat den Schlag mit dem Bambusrohril a le timbre fêlé
wörtlich: seine Glocke ist gesprungen
il a perdu la boussole
wörtlich: er hat seinen Kompaß verloren
il a un grain de folie
wörtlich: er hat ein Körnchen Verücktheit
il a une araignée au plafond
wörtlich: er hat eine (Kreuz-)spinne in der Birne
il a une case en moins
wörtlich: ihm fehlt ein Kästchen bzw. ein Fach
il a une fêlure du cerveau
wörtlich: er hat einen Riß im Gehirn
il a une hirondelle dans le soliveau
wörtlich: er hat eine Schwalbe im Balken (in der Dachstube)
il en a une couche
wörtlich: er hat eine Lage - z. B. in „ce gateau a une couche de crème“.
il est bon à mettre à Charenton
wörtlich: man sollte ihn nach Charenton bringen
il est bon à mettre au cabanon
wörtlich: man sollte ihn in die Gummizelle stecken
il est bon à mettre aux petites maisons
wörtlich: man sollte ihn in die kleinen Häuser stecken
il est fou à lier wörtlich: er ist so verrückt, man sollte ihn fesseln
il est givré sur les bords
wörtlich: er ist an den Rändern mit Reif bedeckt
il lui manque une case
wörtlich: ihm fehlt ein Kästchen bzw. ein Fach
il n’a pas tous les esprits
wörtlich: er hat nicht alle seine Geister
il travaille du chapeau
wörtlich: er arbeitet mit seinem Hut, von seinem Hut aus.